(Rikal)
=/\= ChR Blutschwinge, Konferenzzimmer =/\=
Wenige Tarim nachdem die Blutschwinge das System erreicht hatte versammelten sich alle Führungsoffiziere im Konferenzzimmer des Schiffes. Nach ausgiebigen Abtastungen des Planetens hatte der Tribun der Marineinfanterie einen Angriffsplan ausgearbeitet, den er nun vortrug. Der alte Haudegen, mit dem sich langsam grau färbenden Haar, stand vor dem großen Bildschirm und deutete hin und wieder auf die Abbildung.
„Durch umfangreiche Scans haben wir herausgefunden, wieso die hier ansässigen Staaten diesen offensichtlichen Piratenstützpunkt noch nicht ausgelöscht haben. Hier, hier und auch hier“, während er sprach deutete er auf mehrere Punkte die sich außerhalb der eigentlichen Siedlung befanden, „befinden sich mehrere schwere Ionengeschütze. Bisher haben wir keine solche Waffen auf Schiffen registrieren können, eventuell verfügen die hiesigen Spezies nicht über die Möglichkeit diese Waffen auf Schiffe zu installieren. Letztlich ist es egal, ob es diese Waffen auch auf Schiffen gibt, denn nach unseren Analysen ist davon auszugehen, dass wir von diesen Waffen nichts zu befürchten haben. Zurück zum eigentlichen Thema. Wie sie sehen können, gibt es in diesem Stützpunkt keine Zentralengebäude, die für uns interessante Ziele darstellen könnten. Daher können wir keine unserer Spezialeinheiten einsetzen. Stattdessen sollten wir die gesamte Kohorte einsetzen. Mit dieser werden wir den Raumhafen, wenn man das, was wir da vor uns haben, so nennen will, einnehmen, somit verhindern, dass die Piraten fliehen können. Durch die Eroberung der Raumschiffe hätten wir bereits erste wichtige Informationsquellen erlangt. Nach der Besetzung des Raumhafens werden die Infanteristen in die Siedlung vorrücken, jeden Widerstand brechen und möglichst viele Gefangene machen. Diese bilden dann unsere zweite Informationsquelle.“
Während der Tribun sprach erschienen rote Pfeile und Kästchen auf dem Bildschirm, die zeigten wie sich die rihannischen Truppen bewegen sollten. Mit dem Heben einer Augenbraue endete der Vortrag des Tribuns, der mit dieser Geste zum Ausdruck brachte, das nun Fragen gestellt werden konnten. Die erste kam von Tahl.
„Rekkhai, wie wollen sie die Truppen auf den Planeten bringen?“
Natürlich war jedem im Raum klar, dass der Tribun dazu bisher kein Wort verloren hatte. Auch wussten fast alle, dass sowohl der Leih als auch der Tribun gelegentlich die Aufmerksamkeit ihrer Untergebenen testeten, indem sie Teile ihrer Planungen wegließen, die nicht unwichtig waren. Natürlich hatten sie diese Teile immer mitgeplant. Offensichtlich war es auch hier wieder so, denn mit gespielter Überraschung antwortete der Tribun.
„Habe ich das nicht gesagt?“, kurz zuckte ein Schmunzeln durch das Gesicht des Tribun, „Wir werden die Sturmshuttles, natürlich getarnt, benutzen. Als Eskorte werden wir ein Geschwader Jäger mitnehmen. Die Blutschwinge wird in eine stationäre Umlaufbahn unmittelbar über dem Piratenstützpunkt gehen, um fliehende Raumschiffe abfangen und gegebenenfalls Unterstützungsfeuer liefern zu können. Alle übrigen Schiffe werden gestartet und sich um den Planeten verteilen um fliehende Schiffe, die der Blutschwinge entkommen sind, abfangen zu können. Gibt es weitere Fragen?“
Nachdem einige Augenblicke Schweigen geherrscht hatte blickte der Tribun, so wurde er auch auf dem Schiff genannt, genauso wie Rikal meistens nur als der Leih bezeichnet wurde, zum Kommandanten des Schiffes, der ihm gegenüber am anderen Ende des dunklen Tisches saß.
„Gut, machen sie ihre Truppen bereit und schiffen sie sie ein. Die medizinische Abteilung und auch der Nachrichtendienst sollen sich bereit halten, vermutlich werden beide Abteilungen einiges zu tun bekommen,“ bei diesen Worten blickte Rikal zu Ezri und Sanra. Einige Ewas schwieg er, dann gab er einen letzten Befehl: „Gefechtsalarm.“
Sofort heulten Sirenen auf dem Schiff auf und optische Signale gaben ebenfalls den Alarm weiter. Jeder wusste, was nun zu tun war und alle Besatzungsmitglieder nahmen ihre Gefechtspositionen ein, und alle Systeme wurden auf maximal mögliche Leistung hochgefahren. Praktisch in dem Augenblick, in dem sich der Leih auf seinen Sessel niederließ, marschierten die ersten Marineinfanteristen zu ihren Sturmshuttles. Dumpf hallte der Gleichschritt ihrer gepanzerten Stiefel durch die Korridore der Blutschwinge.
=/\= Im Anflug auf den Planeten =/\=
Vor wenigen Siuren waren die Sturmshuttles mit ihrer Eskorte gestartet und näherten sich jetzt der Atmosphärengrenze. Die Nachtseite des Planeten füllte bereits den gesamten Sichtschirm in der kleinen Kommandosektion des Shuttles aus. In der Kommandosektion eines der Shuttles befanden sich neben den beiden Piloten auch der Tribun der Marineinfanteristen, dieser saß auf einem der Sitze im hinteren Bereich der Sektion und studierte die neusten Sensorscans ihres Zielgebietes. Dort war Nacht, aber dies war kein Problem für seine Soldaten, denn die Technik in ihren Anzügen würde für sie die Nacht zum Tage machen, während ihre Gegner vermutlich keine Nachtsichtgeräte zur Verfügung haben würden. Zumindest nicht zu Anfang der Operation. Berücksichtigte man den Überraschungsfaktor und ihre technologische Überlegenheit, so dürfte diese Mission keine größeren Überraschungen bereit halten. Bei diesem Gedanken gab der Tribun sich gedanklich eine Ohrfeige. Nie sich zu sicher sein, wie oft hast du das selbst deinen Offizieren gesagt? Nie den Gegner unterschätzen.
„In fünf Ewas erreichen wie die Atmosphäre“, meldete der Pilot.
„Verstanden. Wird der Atmosphäreneintritt ein Problem für unsere Tarnung darstellen?“
„Ka, Rekkhai. Die Tarnung wird mit dem Eintritt kein Problem haben.“
Zufrieden nickte der Tribun während das Shuttle, geschützt nur durch seine Hülle und die Energien seines Tarnschildes, in die Atmosphäre eintrat. Obwohl die Hüllen der Schiffe auf mehrere hundert Grad erhitzt wurden und wegen der Zusammensetzung ihrer Hüllen auf jedem Ortungsschirm erscheinen müssten bemerkten die Piraten, die die planetare Umgebung überwachten, nichts, denn die Tarnung arbeitete perfekt.
Keine fünf Siuren später setzten die Sturmshuttles, während die Jäger getarnt über ihnen kreisten, zwei Kilometer vom Stützpunkt auf. Die Luken der Shuttles flogen auf und die ersten Marines verließen ihre Transporter und sicherten mit in hunderten Übungen eingeübter militärischer Präzision die Landezone. Kaum war die Zone gesichert verließen die restlichen Marines ihre Shuttles und machten sich zum Abmarsch bereit. Zeitgleich bereiteten die Shuttles sich auf den Abflug vor, um Notfalls die Marines abholen zu können, wenn etwas nicht nach Plan verlaufen würde.
Keine halbe Siure nach der Landung verließen die Marines die Landezone und marschierten in drei langen Linien zum Stützpunkt der Piraten. Ihr erstes Ziel war der Teil der Stützpunktes auf dem die Schiffe der Piraten abgestellt, gewartet und repariert wurden. Die mittlere Linie würde ansetzen den „Raumhafen“ zu nehmen, während die beiden anderen Linien ihn umfassen und einkreisen würden. Ziel dieser beiden Linien war es, zu verhindern das jemand aus dem „Raumhafen“ entkommt oder ihn nach beginn der Operation betritt.
An der Spitze der mittleren Linie marschierte der Arrain tr’ Mrian mit seinen Leuten. Sie würden die ersten sein, die den Bereich betreten würden in dem die Piratenschiffe standen. Auch wenn der junge Arrain es nicht zugeben würde, so war er doch nervös. Auch wenn sein Kampfanzug klimatisiert war und immer eine konstante Temperatur herrschte, so war ihm doch warm. Wenigstens konnten seine Untergebenen, dank seines Helmes, nicht sehen, wie er sich fühlte. Sie hatten den Rand des Raumhafens erreicht und dort gingen seine Leute und er in Deckung. Vorsichtig hob der Arrain den Kopf, und sofort sah er das gesamte Landefeld vor sich. Auf diesem standen mindestens zwölf Raumschiffe, von denen eines offensichtlich Startvorbereitungen traf. Dieses würde ihr erstes Ziel sein. Mit einem Blick in ein Kontrollkästchen aktivierte der Computer seines Kampfanzuges die Lebenszeichenanzeige. Das Bild, das er sah, änderte sich kaum, aber er sah nun gelbe Flecken. Jede dieser Flecken gab die Position einer Person wieder. Kurz hielt er den Atem an, denn er sah viele Lebenszeichen. Mehr als sie erwartet hatten. Ein Räuspern aktivierte die Kommunikationseinheit.
„Tribun, hier Arrain tr’Mrian. Wir haben den Rand des Landefeldes erreicht. Ich kann zwölf Raumschiffe erkennen und sicherlich vierzig Lebenszeichen. Vermutlich sind es mehr. Eines der Schiffe trifft Startvorbereitungen und die Besatzung geht an Bord.“
„Verstanden, halten sie sich bereit bis der Rest der Kohorte in Position ist.“
„Ssuay, Rekkhai.“
Mit einem Blick änderte der Arrain die Frequenz und sprach nun zu seinen Untergebenen.
„Ausrüstung überprüfen, Waffen auf maximale Betäubung. Nicht vergessen, wir wollen Gefangene machen.“
Noch einige Siuren blieben die Marines liegen, warteten auf den Angriffsbefehl und hofften nicht vorzeitig entdeckt zu werden. Dann aber war es soweit.
„Sonnensturm.“ Das war das Signal, die Operation begann.
„Attacke!“ befahl der Arrain seien Soldaten, die wie ein Kämpfer aufsprangen und das Landefeld stürmten.
Zur selben Zeit wurde auch auf der Blutschwinge der vom Tribun stammende Befehl empfangen. Den Eingang des Befehlscodewortes für den Beginn der Mission gab Tahl sofort an Rikal weiter. Dieser leitete nun den Teil des Planes ein, den die Blutschwinge erfüllen sollte. Die Blutschwinge ließ ihre Tarnung fallen und sofort aktivierte der Computer, auf Grund des aktivierten Gefechtsalarms, sofort die Schutzschilde. Sofort heulten auf dem Planeten, in den Kontrollstationen der Ionenkanonen, die Alarmsirenen, aber es war zu spät. Die Nase der Blutschwinge bewegte sich etwas während die Disruptorkanone des gewaltigen Warbirds vier mal feuerte. Lange, grüne Energieimpulse jagten aus dem Orbit hinab, waren deutlich aus der Siedlung zu sehen und auch die Wirkung ihres Auftreffens auf die Oberfläche wurden schnell deutlich. Hohe Flammensäulen schossen in den Himmel, denen ein lauter Knall folgte. Die Ionengeschütze waren nur noch Schlacke.
Sofort kam es zu Panik unter den Piraten, etwas auf das die Rihannsu spekuliert hatten. Sofort stürzten die ersten Piraten zu ihren Schiffen, und trafen auf dem Weg dorthin auf die Rihannsu, die dabei waren das Landefeld einzuschließen. Es kam zu den ersten Feuergefechten zwischen den Rihannsu und den Piraten, und schnell erkannten die Piraten, dass ihre Gegner praktisch unverletzlich waren in ihren seltsamen grünen Anzügen. Jeder Treffer wurde vom Aufleuchten der Schutzschilde, die die Rihannsu umgaben, begleitet, zeigten sonst aber keine Wirkung. Im krassen Gegensatz dazu standen die Schüsse der Rihannsu, die mit hoher Präzision und von kalter Hand abgefeuert wurden. Immer mehr Piraten gingen getroffen zu Boden.
Auch auf dem Landefeld war es zu Feuergefechten gekommen als die Marines ihren Angriff begonnen hatten. Schnell hatten die Piraten die Angreifer bemerkt, und ein wahrer Hagel aus Laserstrahlen schoss ihnen entgegen. Die Rihannsu lies dies ziemlich kalt, ihre Anzüge boten ihnen einen hervorragenden Schutz, und sie erwiderten das Feuer. Hier zeigte sich, dass jahrelanges Training und die daraus resultierende Präzision erheblich mehr wert ist, als ein wilder Feuerhagel. Es dauerte nicht lange bis die auf dem Landefeld zügig vorrückenden Rihannsu den Widerstand der Piraten gebrochen und die Raumschiffe besetzt hatten.
„Tribun, hier ist Arrain tr’Mrian. Das Landefeld ist gesichert. Wir haben keine Verluste.“
„Gute Arbeit, wir rücken in die Siedlung vor.“
Wenig Siuren später meldete der Tribun seinem Kommandanten und gutem Freund, dass Siedlung und Landefeld fest in ihrer Hand war. Auch hatten sie reichlich Gefangene gemacht, unter den Rihannsu hatte es weder Tote noch Verletzte und auch die Toten unter den Piraten hatte ihr Leben fast ausschließlich in den Stellungen der Ionengeschütze gelassen. Für den Leih war dies eine mehr als erfolgreiche Mission. Für ihn war wie immer am wichtigsten, dass sie keine Verluste zu beklagen hatten.
-tbc-
=/\= ChR Blutschwinge, Konferenzzimmer =/\=
Wenige Tarim nachdem die Blutschwinge das System erreicht hatte versammelten sich alle Führungsoffiziere im Konferenzzimmer des Schiffes. Nach ausgiebigen Abtastungen des Planetens hatte der Tribun der Marineinfanterie einen Angriffsplan ausgearbeitet, den er nun vortrug. Der alte Haudegen, mit dem sich langsam grau färbenden Haar, stand vor dem großen Bildschirm und deutete hin und wieder auf die Abbildung.
„Durch umfangreiche Scans haben wir herausgefunden, wieso die hier ansässigen Staaten diesen offensichtlichen Piratenstützpunkt noch nicht ausgelöscht haben. Hier, hier und auch hier“, während er sprach deutete er auf mehrere Punkte die sich außerhalb der eigentlichen Siedlung befanden, „befinden sich mehrere schwere Ionengeschütze. Bisher haben wir keine solche Waffen auf Schiffen registrieren können, eventuell verfügen die hiesigen Spezies nicht über die Möglichkeit diese Waffen auf Schiffe zu installieren. Letztlich ist es egal, ob es diese Waffen auch auf Schiffen gibt, denn nach unseren Analysen ist davon auszugehen, dass wir von diesen Waffen nichts zu befürchten haben. Zurück zum eigentlichen Thema. Wie sie sehen können, gibt es in diesem Stützpunkt keine Zentralengebäude, die für uns interessante Ziele darstellen könnten. Daher können wir keine unserer Spezialeinheiten einsetzen. Stattdessen sollten wir die gesamte Kohorte einsetzen. Mit dieser werden wir den Raumhafen, wenn man das, was wir da vor uns haben, so nennen will, einnehmen, somit verhindern, dass die Piraten fliehen können. Durch die Eroberung der Raumschiffe hätten wir bereits erste wichtige Informationsquellen erlangt. Nach der Besetzung des Raumhafens werden die Infanteristen in die Siedlung vorrücken, jeden Widerstand brechen und möglichst viele Gefangene machen. Diese bilden dann unsere zweite Informationsquelle.“
Während der Tribun sprach erschienen rote Pfeile und Kästchen auf dem Bildschirm, die zeigten wie sich die rihannischen Truppen bewegen sollten. Mit dem Heben einer Augenbraue endete der Vortrag des Tribuns, der mit dieser Geste zum Ausdruck brachte, das nun Fragen gestellt werden konnten. Die erste kam von Tahl.
„Rekkhai, wie wollen sie die Truppen auf den Planeten bringen?“
Natürlich war jedem im Raum klar, dass der Tribun dazu bisher kein Wort verloren hatte. Auch wussten fast alle, dass sowohl der Leih als auch der Tribun gelegentlich die Aufmerksamkeit ihrer Untergebenen testeten, indem sie Teile ihrer Planungen wegließen, die nicht unwichtig waren. Natürlich hatten sie diese Teile immer mitgeplant. Offensichtlich war es auch hier wieder so, denn mit gespielter Überraschung antwortete der Tribun.
„Habe ich das nicht gesagt?“, kurz zuckte ein Schmunzeln durch das Gesicht des Tribun, „Wir werden die Sturmshuttles, natürlich getarnt, benutzen. Als Eskorte werden wir ein Geschwader Jäger mitnehmen. Die Blutschwinge wird in eine stationäre Umlaufbahn unmittelbar über dem Piratenstützpunkt gehen, um fliehende Raumschiffe abfangen und gegebenenfalls Unterstützungsfeuer liefern zu können. Alle übrigen Schiffe werden gestartet und sich um den Planeten verteilen um fliehende Schiffe, die der Blutschwinge entkommen sind, abfangen zu können. Gibt es weitere Fragen?“
Nachdem einige Augenblicke Schweigen geherrscht hatte blickte der Tribun, so wurde er auch auf dem Schiff genannt, genauso wie Rikal meistens nur als der Leih bezeichnet wurde, zum Kommandanten des Schiffes, der ihm gegenüber am anderen Ende des dunklen Tisches saß.
„Gut, machen sie ihre Truppen bereit und schiffen sie sie ein. Die medizinische Abteilung und auch der Nachrichtendienst sollen sich bereit halten, vermutlich werden beide Abteilungen einiges zu tun bekommen,“ bei diesen Worten blickte Rikal zu Ezri und Sanra. Einige Ewas schwieg er, dann gab er einen letzten Befehl: „Gefechtsalarm.“
Sofort heulten Sirenen auf dem Schiff auf und optische Signale gaben ebenfalls den Alarm weiter. Jeder wusste, was nun zu tun war und alle Besatzungsmitglieder nahmen ihre Gefechtspositionen ein, und alle Systeme wurden auf maximal mögliche Leistung hochgefahren. Praktisch in dem Augenblick, in dem sich der Leih auf seinen Sessel niederließ, marschierten die ersten Marineinfanteristen zu ihren Sturmshuttles. Dumpf hallte der Gleichschritt ihrer gepanzerten Stiefel durch die Korridore der Blutschwinge.
=/\= Im Anflug auf den Planeten =/\=
Vor wenigen Siuren waren die Sturmshuttles mit ihrer Eskorte gestartet und näherten sich jetzt der Atmosphärengrenze. Die Nachtseite des Planeten füllte bereits den gesamten Sichtschirm in der kleinen Kommandosektion des Shuttles aus. In der Kommandosektion eines der Shuttles befanden sich neben den beiden Piloten auch der Tribun der Marineinfanteristen, dieser saß auf einem der Sitze im hinteren Bereich der Sektion und studierte die neusten Sensorscans ihres Zielgebietes. Dort war Nacht, aber dies war kein Problem für seine Soldaten, denn die Technik in ihren Anzügen würde für sie die Nacht zum Tage machen, während ihre Gegner vermutlich keine Nachtsichtgeräte zur Verfügung haben würden. Zumindest nicht zu Anfang der Operation. Berücksichtigte man den Überraschungsfaktor und ihre technologische Überlegenheit, so dürfte diese Mission keine größeren Überraschungen bereit halten. Bei diesem Gedanken gab der Tribun sich gedanklich eine Ohrfeige. Nie sich zu sicher sein, wie oft hast du das selbst deinen Offizieren gesagt? Nie den Gegner unterschätzen.
„In fünf Ewas erreichen wie die Atmosphäre“, meldete der Pilot.
„Verstanden. Wird der Atmosphäreneintritt ein Problem für unsere Tarnung darstellen?“
„Ka, Rekkhai. Die Tarnung wird mit dem Eintritt kein Problem haben.“
Zufrieden nickte der Tribun während das Shuttle, geschützt nur durch seine Hülle und die Energien seines Tarnschildes, in die Atmosphäre eintrat. Obwohl die Hüllen der Schiffe auf mehrere hundert Grad erhitzt wurden und wegen der Zusammensetzung ihrer Hüllen auf jedem Ortungsschirm erscheinen müssten bemerkten die Piraten, die die planetare Umgebung überwachten, nichts, denn die Tarnung arbeitete perfekt.
Keine fünf Siuren später setzten die Sturmshuttles, während die Jäger getarnt über ihnen kreisten, zwei Kilometer vom Stützpunkt auf. Die Luken der Shuttles flogen auf und die ersten Marines verließen ihre Transporter und sicherten mit in hunderten Übungen eingeübter militärischer Präzision die Landezone. Kaum war die Zone gesichert verließen die restlichen Marines ihre Shuttles und machten sich zum Abmarsch bereit. Zeitgleich bereiteten die Shuttles sich auf den Abflug vor, um Notfalls die Marines abholen zu können, wenn etwas nicht nach Plan verlaufen würde.
Keine halbe Siure nach der Landung verließen die Marines die Landezone und marschierten in drei langen Linien zum Stützpunkt der Piraten. Ihr erstes Ziel war der Teil der Stützpunktes auf dem die Schiffe der Piraten abgestellt, gewartet und repariert wurden. Die mittlere Linie würde ansetzen den „Raumhafen“ zu nehmen, während die beiden anderen Linien ihn umfassen und einkreisen würden. Ziel dieser beiden Linien war es, zu verhindern das jemand aus dem „Raumhafen“ entkommt oder ihn nach beginn der Operation betritt.
An der Spitze der mittleren Linie marschierte der Arrain tr’ Mrian mit seinen Leuten. Sie würden die ersten sein, die den Bereich betreten würden in dem die Piratenschiffe standen. Auch wenn der junge Arrain es nicht zugeben würde, so war er doch nervös. Auch wenn sein Kampfanzug klimatisiert war und immer eine konstante Temperatur herrschte, so war ihm doch warm. Wenigstens konnten seine Untergebenen, dank seines Helmes, nicht sehen, wie er sich fühlte. Sie hatten den Rand des Raumhafens erreicht und dort gingen seine Leute und er in Deckung. Vorsichtig hob der Arrain den Kopf, und sofort sah er das gesamte Landefeld vor sich. Auf diesem standen mindestens zwölf Raumschiffe, von denen eines offensichtlich Startvorbereitungen traf. Dieses würde ihr erstes Ziel sein. Mit einem Blick in ein Kontrollkästchen aktivierte der Computer seines Kampfanzuges die Lebenszeichenanzeige. Das Bild, das er sah, änderte sich kaum, aber er sah nun gelbe Flecken. Jede dieser Flecken gab die Position einer Person wieder. Kurz hielt er den Atem an, denn er sah viele Lebenszeichen. Mehr als sie erwartet hatten. Ein Räuspern aktivierte die Kommunikationseinheit.
„Tribun, hier Arrain tr’Mrian. Wir haben den Rand des Landefeldes erreicht. Ich kann zwölf Raumschiffe erkennen und sicherlich vierzig Lebenszeichen. Vermutlich sind es mehr. Eines der Schiffe trifft Startvorbereitungen und die Besatzung geht an Bord.“
„Verstanden, halten sie sich bereit bis der Rest der Kohorte in Position ist.“
„Ssuay, Rekkhai.“
Mit einem Blick änderte der Arrain die Frequenz und sprach nun zu seinen Untergebenen.
„Ausrüstung überprüfen, Waffen auf maximale Betäubung. Nicht vergessen, wir wollen Gefangene machen.“
Noch einige Siuren blieben die Marines liegen, warteten auf den Angriffsbefehl und hofften nicht vorzeitig entdeckt zu werden. Dann aber war es soweit.
„Sonnensturm.“ Das war das Signal, die Operation begann.
„Attacke!“ befahl der Arrain seien Soldaten, die wie ein Kämpfer aufsprangen und das Landefeld stürmten.
Zur selben Zeit wurde auch auf der Blutschwinge der vom Tribun stammende Befehl empfangen. Den Eingang des Befehlscodewortes für den Beginn der Mission gab Tahl sofort an Rikal weiter. Dieser leitete nun den Teil des Planes ein, den die Blutschwinge erfüllen sollte. Die Blutschwinge ließ ihre Tarnung fallen und sofort aktivierte der Computer, auf Grund des aktivierten Gefechtsalarms, sofort die Schutzschilde. Sofort heulten auf dem Planeten, in den Kontrollstationen der Ionenkanonen, die Alarmsirenen, aber es war zu spät. Die Nase der Blutschwinge bewegte sich etwas während die Disruptorkanone des gewaltigen Warbirds vier mal feuerte. Lange, grüne Energieimpulse jagten aus dem Orbit hinab, waren deutlich aus der Siedlung zu sehen und auch die Wirkung ihres Auftreffens auf die Oberfläche wurden schnell deutlich. Hohe Flammensäulen schossen in den Himmel, denen ein lauter Knall folgte. Die Ionengeschütze waren nur noch Schlacke.
Sofort kam es zu Panik unter den Piraten, etwas auf das die Rihannsu spekuliert hatten. Sofort stürzten die ersten Piraten zu ihren Schiffen, und trafen auf dem Weg dorthin auf die Rihannsu, die dabei waren das Landefeld einzuschließen. Es kam zu den ersten Feuergefechten zwischen den Rihannsu und den Piraten, und schnell erkannten die Piraten, dass ihre Gegner praktisch unverletzlich waren in ihren seltsamen grünen Anzügen. Jeder Treffer wurde vom Aufleuchten der Schutzschilde, die die Rihannsu umgaben, begleitet, zeigten sonst aber keine Wirkung. Im krassen Gegensatz dazu standen die Schüsse der Rihannsu, die mit hoher Präzision und von kalter Hand abgefeuert wurden. Immer mehr Piraten gingen getroffen zu Boden.
Auch auf dem Landefeld war es zu Feuergefechten gekommen als die Marines ihren Angriff begonnen hatten. Schnell hatten die Piraten die Angreifer bemerkt, und ein wahrer Hagel aus Laserstrahlen schoss ihnen entgegen. Die Rihannsu lies dies ziemlich kalt, ihre Anzüge boten ihnen einen hervorragenden Schutz, und sie erwiderten das Feuer. Hier zeigte sich, dass jahrelanges Training und die daraus resultierende Präzision erheblich mehr wert ist, als ein wilder Feuerhagel. Es dauerte nicht lange bis die auf dem Landefeld zügig vorrückenden Rihannsu den Widerstand der Piraten gebrochen und die Raumschiffe besetzt hatten.
„Tribun, hier ist Arrain tr’Mrian. Das Landefeld ist gesichert. Wir haben keine Verluste.“
„Gute Arbeit, wir rücken in die Siedlung vor.“
Wenig Siuren später meldete der Tribun seinem Kommandanten und gutem Freund, dass Siedlung und Landefeld fest in ihrer Hand war. Auch hatten sie reichlich Gefangene gemacht, unter den Rihannsu hatte es weder Tote noch Verletzte und auch die Toten unter den Piraten hatte ihr Leben fast ausschließlich in den Stellungen der Ionengeschütze gelassen. Für den Leih war dies eine mehr als erfolgreiche Mission. Für ihn war wie immer am wichtigsten, dass sie keine Verluste zu beklagen hatten.
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