Auf alten Pfaden VIII

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Konferenzzimmer =/\=

Wenige Tarim nachdem die Blutschwinge das System erreicht hatte versammelten sich alle Führungsoffiziere im Konferenzzimmer des Schiffes. Nach ausgiebigen Abtastungen des Planetens hatte der Tribun der Marineinfanterie einen Angriffsplan ausgearbeitet, den er nun vortrug. Der alte Haudegen, mit dem sich langsam grau färbenden Haar, stand vor dem großen Bildschirm und deutete hin und wieder auf die Abbildung.
„Durch umfangreiche Scans haben wir herausgefunden, wieso die hier ansässigen Staaten diesen offensichtlichen Piratenstützpunkt noch nicht ausgelöscht haben. Hier, hier und auch hier“, während er sprach deutete er auf mehrere Punkte die sich außerhalb der eigentlichen Siedlung befanden, „befinden sich mehrere schwere Ionengeschütze. Bisher haben wir keine solche Waffen auf Schiffen registrieren können, eventuell verfügen die hiesigen Spezies nicht über die Möglichkeit diese Waffen auf Schiffe zu installieren. Letztlich ist es egal, ob es diese Waffen auch auf Schiffen gibt, denn nach unseren Analysen ist davon auszugehen, dass wir von diesen Waffen nichts zu befürchten haben. Zurück zum eigentlichen Thema. Wie sie sehen können, gibt es in diesem Stützpunkt keine Zentralengebäude, die für uns interessante Ziele darstellen könnten. Daher können wir keine unserer Spezialeinheiten einsetzen. Stattdessen sollten wir die gesamte Kohorte einsetzen. Mit dieser werden wir den Raumhafen, wenn man das, was wir da vor uns haben, so nennen will, einnehmen, somit verhindern, dass die Piraten fliehen können. Durch die Eroberung der Raumschiffe hätten wir bereits erste wichtige Informationsquellen erlangt. Nach der Besetzung des Raumhafens werden die Infanteristen in die Siedlung vorrücken, jeden Widerstand brechen und möglichst viele Gefangene machen. Diese bilden dann unsere zweite Informationsquelle.“
Während der Tribun sprach erschienen rote Pfeile und Kästchen auf dem Bildschirm, die zeigten wie sich die rihannischen Truppen bewegen sollten. Mit dem Heben einer Augenbraue endete der Vortrag des Tribuns, der mit dieser Geste zum Ausdruck brachte, das nun Fragen gestellt werden konnten. Die erste kam von Tahl.
„Rekkhai, wie wollen sie die Truppen auf den Planeten bringen?“
Natürlich war jedem im Raum klar, dass der Tribun dazu bisher kein Wort verloren hatte. Auch wussten fast alle, dass sowohl der Leih als auch der Tribun gelegentlich die Aufmerksamkeit ihrer Untergebenen testeten, indem sie Teile ihrer Planungen wegließen, die nicht unwichtig waren. Natürlich hatten sie diese Teile immer mitgeplant. Offensichtlich war es auch hier wieder so, denn mit gespielter Überraschung antwortete der Tribun.
„Habe ich das nicht gesagt?“, kurz zuckte ein Schmunzeln durch das Gesicht des Tribun, „Wir werden die Sturmshuttles, natürlich getarnt, benutzen. Als Eskorte werden wir ein Geschwader Jäger mitnehmen. Die Blutschwinge wird in eine stationäre Umlaufbahn unmittelbar über dem Piratenstützpunkt gehen, um fliehende Raumschiffe abfangen und gegebenenfalls Unterstützungsfeuer liefern zu können. Alle übrigen Schiffe werden gestartet und sich um den Planeten verteilen um fliehende Schiffe, die der Blutschwinge entkommen sind, abfangen zu können. Gibt es weitere Fragen?“
Nachdem einige Augenblicke Schweigen geherrscht hatte blickte der Tribun, so wurde er auch auf dem Schiff genannt, genauso wie Rikal meistens nur als der Leih bezeichnet wurde, zum Kommandanten des Schiffes, der ihm gegenüber am anderen Ende des dunklen Tisches saß.
„Gut, machen sie ihre Truppen bereit und schiffen sie sie ein. Die medizinische Abteilung und auch der Nachrichtendienst sollen sich bereit halten, vermutlich werden beide Abteilungen einiges zu tun bekommen,“ bei diesen Worten blickte Rikal zu Ezri und Sanra. Einige Ewas schwieg er, dann gab er einen letzten Befehl: „Gefechtsalarm.“
Sofort heulten Sirenen auf dem Schiff auf und optische Signale gaben ebenfalls den Alarm weiter. Jeder wusste, was nun zu tun war und alle Besatzungsmitglieder nahmen ihre Gefechtspositionen ein, und alle Systeme wurden auf maximal mögliche Leistung hochgefahren. Praktisch in dem Augenblick, in dem sich der Leih auf seinen Sessel niederließ, marschierten die ersten Marineinfanteristen zu ihren Sturmshuttles. Dumpf hallte der Gleichschritt ihrer gepanzerten Stiefel durch die Korridore der Blutschwinge.

=/\= Im Anflug auf den Planeten =/\=

Vor wenigen Siuren waren die Sturmshuttles mit ihrer Eskorte gestartet und näherten sich jetzt der Atmosphärengrenze. Die Nachtseite des Planeten füllte bereits den gesamten Sichtschirm in der kleinen Kommandosektion des Shuttles aus. In der Kommandosektion eines der Shuttles befanden sich neben den beiden Piloten auch der Tribun der Marineinfanteristen, dieser saß auf einem der Sitze im hinteren Bereich der Sektion und studierte die neusten Sensorscans ihres Zielgebietes. Dort war Nacht, aber dies war kein Problem für seine Soldaten, denn die Technik in ihren Anzügen würde für sie die Nacht zum Tage machen, während ihre Gegner vermutlich keine Nachtsichtgeräte zur Verfügung haben würden. Zumindest nicht zu Anfang der Operation. Berücksichtigte man den Überraschungsfaktor und ihre technologische Überlegenheit, so dürfte diese Mission keine größeren Überraschungen bereit halten. Bei diesem Gedanken gab der Tribun sich gedanklich eine Ohrfeige. Nie sich zu sicher sein, wie oft hast du das selbst deinen Offizieren gesagt? Nie den Gegner unterschätzen.
„In fünf Ewas erreichen wie die Atmosphäre“, meldete der Pilot.
„Verstanden. Wird der Atmosphäreneintritt ein Problem für unsere Tarnung darstellen?“
„Ka, Rekkhai. Die Tarnung wird mit dem Eintritt kein Problem haben.“
Zufrieden nickte der Tribun während das Shuttle, geschützt nur durch seine Hülle und die Energien seines Tarnschildes, in die Atmosphäre eintrat. Obwohl die Hüllen der Schiffe auf mehrere hundert Grad erhitzt wurden und wegen der Zusammensetzung ihrer Hüllen auf jedem Ortungsschirm erscheinen müssten bemerkten die Piraten, die die planetare Umgebung überwachten, nichts, denn die Tarnung arbeitete perfekt.
Keine fünf Siuren später setzten die Sturmshuttles, während die Jäger getarnt über ihnen kreisten, zwei Kilometer vom Stützpunkt auf. Die Luken der Shuttles flogen auf und die ersten Marines verließen ihre Transporter und sicherten mit in hunderten Übungen eingeübter militärischer Präzision die Landezone. Kaum war die Zone gesichert verließen die restlichen Marines ihre Shuttles und machten sich zum Abmarsch bereit. Zeitgleich bereiteten die Shuttles sich auf den Abflug vor, um Notfalls die Marines abholen zu können, wenn etwas nicht nach Plan verlaufen würde.
Keine halbe Siure nach der Landung verließen die Marines die Landezone und marschierten in drei langen Linien zum Stützpunkt der Piraten. Ihr erstes Ziel war der Teil der Stützpunktes auf dem die Schiffe der Piraten abgestellt, gewartet und repariert wurden. Die mittlere Linie würde ansetzen den „Raumhafen“ zu nehmen, während die beiden anderen Linien ihn umfassen und einkreisen würden. Ziel dieser beiden Linien war es, zu verhindern das jemand aus dem „Raumhafen“ entkommt oder ihn nach beginn der Operation betritt.
An der Spitze der mittleren Linie marschierte der Arrain tr’ Mrian mit seinen Leuten. Sie würden die ersten sein, die den Bereich betreten würden in dem die Piratenschiffe standen. Auch wenn der junge Arrain es nicht zugeben würde, so war er doch nervös. Auch wenn sein Kampfanzug klimatisiert war und immer eine konstante Temperatur herrschte, so war ihm doch warm. Wenigstens konnten seine Untergebenen, dank seines Helmes, nicht sehen, wie er sich fühlte. Sie hatten den Rand des Raumhafens erreicht und dort gingen seine Leute und er in Deckung. Vorsichtig hob der Arrain den Kopf, und sofort sah er das gesamte Landefeld vor sich. Auf diesem standen mindestens zwölf Raumschiffe, von denen eines offensichtlich Startvorbereitungen traf. Dieses würde ihr erstes Ziel sein. Mit einem Blick in ein Kontrollkästchen aktivierte der Computer seines Kampfanzuges die Lebenszeichenanzeige. Das Bild, das er sah, änderte sich kaum, aber er sah nun gelbe Flecken. Jede dieser Flecken gab die Position einer Person wieder. Kurz hielt er den Atem an, denn er sah viele Lebenszeichen. Mehr als sie erwartet hatten. Ein Räuspern aktivierte die Kommunikationseinheit.
„Tribun, hier Arrain tr’Mrian. Wir haben den Rand des Landefeldes erreicht. Ich kann zwölf Raumschiffe erkennen und sicherlich vierzig Lebenszeichen. Vermutlich sind es mehr. Eines der Schiffe trifft Startvorbereitungen und die Besatzung geht an Bord.“
„Verstanden, halten sie sich bereit bis der Rest der Kohorte in Position ist.“
„Ssuay, Rekkhai.“
Mit einem Blick änderte der Arrain die Frequenz und sprach nun zu seinen Untergebenen.
„Ausrüstung überprüfen, Waffen auf maximale Betäubung. Nicht vergessen, wir wollen Gefangene machen.“
Noch einige Siuren blieben die Marines liegen, warteten auf den Angriffsbefehl und hofften nicht vorzeitig entdeckt zu werden. Dann aber war es soweit.
„Sonnensturm.“ Das war das Signal, die Operation begann.
„Attacke!“ befahl der Arrain seien Soldaten, die wie ein Kämpfer aufsprangen und das Landefeld stürmten.
Zur selben Zeit wurde auch auf der Blutschwinge der vom Tribun stammende Befehl empfangen. Den Eingang des Befehlscodewortes für den Beginn der Mission gab Tahl sofort an Rikal weiter. Dieser leitete nun den Teil des Planes ein, den die Blutschwinge erfüllen sollte. Die Blutschwinge ließ ihre Tarnung fallen und sofort aktivierte der Computer, auf Grund des aktivierten Gefechtsalarms, sofort die Schutzschilde. Sofort heulten auf dem Planeten, in den Kontrollstationen der Ionenkanonen, die Alarmsirenen, aber es war zu spät. Die Nase der Blutschwinge bewegte sich etwas während die Disruptorkanone des gewaltigen Warbirds vier mal feuerte. Lange, grüne Energieimpulse jagten aus dem Orbit hinab, waren deutlich aus der Siedlung zu sehen und auch die Wirkung ihres Auftreffens auf die Oberfläche wurden schnell deutlich. Hohe Flammensäulen schossen in den Himmel, denen ein lauter Knall folgte. Die Ionengeschütze waren nur noch Schlacke.
Sofort kam es zu Panik unter den Piraten, etwas auf das die Rihannsu spekuliert hatten. Sofort stürzten die ersten Piraten zu ihren Schiffen, und trafen auf dem Weg dorthin auf die Rihannsu, die dabei waren das Landefeld einzuschließen. Es kam zu den ersten Feuergefechten zwischen den Rihannsu und den Piraten, und schnell erkannten die Piraten, dass ihre Gegner praktisch unverletzlich waren in ihren seltsamen grünen Anzügen. Jeder Treffer wurde vom Aufleuchten der Schutzschilde, die die Rihannsu umgaben, begleitet, zeigten sonst aber keine Wirkung. Im krassen Gegensatz dazu standen die Schüsse der Rihannsu, die mit hoher Präzision und von kalter Hand abgefeuert wurden. Immer mehr Piraten gingen getroffen zu Boden.
Auch auf dem Landefeld war es zu Feuergefechten gekommen als die Marines ihren Angriff begonnen hatten. Schnell hatten die Piraten die Angreifer bemerkt, und ein wahrer Hagel aus Laserstrahlen schoss ihnen entgegen. Die Rihannsu lies dies ziemlich kalt, ihre Anzüge boten ihnen einen hervorragenden Schutz, und sie erwiderten das Feuer. Hier zeigte sich, dass jahrelanges Training und die daraus resultierende Präzision erheblich mehr wert ist, als ein wilder Feuerhagel. Es dauerte nicht lange bis die auf dem Landefeld zügig vorrückenden Rihannsu den Widerstand der Piraten gebrochen und die Raumschiffe besetzt hatten.
„Tribun, hier ist Arrain tr’Mrian. Das Landefeld ist gesichert. Wir haben keine Verluste.“
„Gute Arbeit, wir rücken in die Siedlung vor.“
Wenig Siuren später meldete der Tribun seinem Kommandanten und gutem Freund, dass Siedlung und Landefeld fest in ihrer Hand war. Auch hatten sie reichlich Gefangene gemacht, unter den Rihannsu hatte es weder Tote noch Verletzte und auch die Toten unter den Piraten hatte ihr Leben fast ausschließlich in den Stellungen der Ionengeschütze gelassen. Für den Leih war dies eine mehr als erfolgreiche Mission. Für ihn war wie immer am wichtigsten, dass sie keine Verluste zu beklagen hatten.

-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(Sanra)

Die junge Rihanna war froh, dass die Informationen, die sie von diesen merkwürdigen Wesen erfahren hatte, doch nicht so dürftig und unnütz waren, wie sie zunächst erwartet hatte. Aufgrund jener Daten war nun ein Angriff auf das vermeintliche Piratennest in vollem Gange und von dem, was sie hörte, schien es gut und ohne Verluste zu laufen.
Der Befehl, wie sie in der Besprechung mit den Führungsoffizieren – etwas, an das sie sich gewöhnen musste in den kommenden Wochen – erfahren hatte, lautete, Gefangene zu machen, um an weitere Informationen zu gelangen. Etwas, was ihr ein stummes Seufzen entlockte. Schon mit den zwei Personen war sie nahezu überfordert gewesen. Gut, mittlerweile gab es eine Kommunikationsbasis und die medizinische Abteilung bemühte sich, Schwächen herauszufinden und sich mit der ungewöhnlichen Physiologie vertraut zu machen. Doch nach dem Angriff auf den Planeten rechnete sie mit mehreren Duzend Personen, wobei es müßig wäre, jeden einzelnen zu verhören. Am wichtigsten war es, herauszufinden, wer die ranghöchsten unter den Bösewichtern waren und anschließend jene in die Mangel zu nehmen. Zu diesem Zweck würde sie sich an den Leih der Tal’Shiar Soldaten, erie’Riov tr’Aipekh, wenden, damit er ihr ein wenig Unterstützung gewähren konnte. Zwar war auch er nicht hauptsächlich auf diesem Gebiet ausgebildet worden – nicht umsonst war er jetzt Kommandosoldat einer Spezialeinheit – aber zu zweit würden sie auf alle Fälle mehr Erfolg haben als allein.
Gegenwärtig saß sie im Büro und versuchte sich Gedanken über die bevorstehenden Verhöre zu machen. Doch Müdigkeit zerrte an ihren Lidern wie Bleigewichte. Sie hatte die letzten Nächte viel zu kurz geschlafen und selbst dann nur wenig Ruhe gefunden. Irgendetwas lastete schwer auf ihr, verursachte Stress, der sie ungemein aus dem Gleichgewicht brachte und beunruhigte. Erschöpft wich ihr Blick von dem Terminal in Richtung der seit Wochen verschlossenen Tür. Sie vermisste N'nhaeirhu irgendwie. Zwar konnte sie recht anstrengend sein, wenn es darum ging, mit allem Ehrgeiz eine Aufgabe zu bewältigen. Aber dennoch war sie eine gerechte Vorgesetzte, mit der man eigentlich gut umgehen konnte.
Und plötzlich schlich sich wieder die Angst ein, was passieren mochte, wenn N'nhaeirhu erfuhr, dass Sanra Meldung gemacht hatte.
Es wäre Blödsinn, mir das nachzutragen. Sie hätte vielleicht dasselbe an meiner Stelle getan, versuchte sie sich zu beruhigen und atmete tief durch.
„Jol, ich werde mich ein paar Stunden hinlegen. Sollte etwas sein, wecken Sie mich bitte.“ Und ein Nicken erfolgte seitens des Rihannsu, der noch immer unermüdlich an seiner Konsole saß und die neuesten Verhörberichte durchsah, katalogisierte und archivierte.


=A= Krankenstation =A=

Es war genug Zeit vergangen, um sich nun ausgiebig mit seiner Patientin zu beschäftigen und zu versuchen, eine Verbindung zu ihr aufzubauen. Sie saß fast aufrecht auf ihrem Bett, noch immer in dem abgetrennten Abteil der Krankenstation. Llhran wollte nicht riskieren, sie durch fremde Personen und zu laute Geräusche zu verschrecken. Das Wichtigste im Moment war, ihr eine Basis der Ruhe und des Vertrauens zu verschaffen, auf die sie aus ihrem dunklen Abgrund auftauchen konnte. Doch wie es schien, mochte das noch eine ganze Weile dauern.
Seit Stunden saß er nun schon schräg vor ihrem Bett und beobachtete sie. Sie hatte sich noch keinen Zentimeter gerührt und das Glas Wasser, welches auf dem kleinen Nachtschrank stand, war noch immer nicht angerührt. Aus diesem Grund, weil sie sich noch immer nicht kooperativ zeigte und etwas aß oder trank, wurde sie gegenwärtig noch künstlich ernährt, bis Llhran einen Weg gefunden hatte, sie aus der medikamenteninduzierten Trance zu holen.
Sie starrte einfach nur in die Gegend. Den Lichtblick, den der Psychologe sich erhofft hatte, als sie wenigstens ihre Augen bewegte, hatte er schon wieder verworfen. Sie nahm ihn einfach nicht wahr.
Ob sie über etwas nachdenkt? fragte er sich spontan, erinnert an die Augenbewegungen während des REM-Schlafes. Doch worüber sollte sie nachdenken? Ihr Geist war völlig betäubt von den Neuroleptika, auf diese Weise konnte sie nicht einen Gedanken fassen. Aber der positive Effekt lag darin, daß auch die Halluzinationen und Stimmen aus ihrem Kopf ausgesperrt wurden.
Wenn ich nur wüßte, was in ihrem Kopf vorgeht, wie ich ihr Vertrauen gewinnen kann. Er notierte sich schließlich seine Gedanken. Wenigstens aber sitzt sie nicht mehr in der Gummizelle. Er selbst hatte es genauso als entwürdigend empfunden wie wohl Ezri oder der Leih. Diese kleine, hagere Gestalt macht so einen hilflosen Eindruck. Wenn ich nur wüßte, wie ich ihr helfen könnte. Schizophrenie ist nicht gerade eine seltene Krankheit, aber leider habe ich recht wenig Erfahrung diesbezüglich. Seine bisherige Tätigkeit in der Flotte beschränkte sich auf die Behandlung von Traumata und kleinere Probleme. Doch im Falle der CIS hatte er es mit einer handfesten Geisteskrankheit zu tun, die viel Arbeit bedurfte.
Ich denke, in zwei oder drei Tagen kann die Medikation verändert werden, wenn sich das Gehirn soweit angepasst hat und die Stoffwechselanomalie zurück geht. Verständlicherweise war die Dosierung zur akuten Regulierung recht hoch. Doch in dem Zustand kann sie nicht lange bleiben.

Schließlich schaute er wieder auf und vor Erstaunen blieb ihm beinah der Mund offen stehen.
Sie blickte in seine Richtung, nein, sie blickte ihm in die Augen. Nahm sie ihn vielleicht doch wahr?
„N’nhaeirhu?“ fragte er vorsichtig. Doch wie erwartet erfolgte keine Reaktion. Zumindest keine verbale. Stattdessen begann sie sanft mit dem Oberkörper vor und zurück zu wippen, drehte schließlich aber den Kopf von Llhran weg und sank zurück in ihr Kissen.
Zwar nur ein kleiner Fortschritt, aber ein Fortschritt.

-tbc-
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Privatquartier des Leih =/\=

Nach einem langen Tag kehrte der Leih in sein Quartier zurück. Wie immer war es leer und er damit allein. Niemand begrüßte ihn. Kurz blieb er im Eingangsbereich stehen und stellte fest wie sehr er seine Gemahlin Arrhae und die Zwillinge vermisste. Vielleicht sollte ich mir ein Haustier zulegen? Dann wäre jemand hier um mich zu begrüßen. Leise seufzend verließ der Leih den Eingangsbereich und betrat das Wohnzimmer, in dem sich unter anderem ein Replikator befand. Das sich in seinem Quartier ein Replikator befand war nicht selbstverständlich innerhalb der Galae, erst ab einem gewissen Rang wurde das Quartier eines Offizier mit einem Replikator ausgestattet. Kurz verharrte der Leih vor seinem Replikator und erinnerte sich an einen Ausspruch, den einer seiner alten Lehrer gerne gebraucht hatte: „Rang hat seine Privilegien“, dann aktivierte er das Wunderwerk der Technik, welches die Tal’Shiar den Wissenschaftlern der Föderation abgenommen hatten, und bestellte sich ein Glas angenehm kühles Wasser. Nachdem er dieses in einem Zug geleert hatte begab er sich in sein Schlafzimmer, war kurz einen traurigen Blick auf das große Bett, das im des Nachts immer so leer vor kam, öffnete dann den, in der Wand integrierten, Kleiderschrank und nahm eine frische Uniform und Unterwäsche heraus. Von seinem Schafzimmer aus führte ihn sein Weg direkt in das angrenzende Badezimmer. Dort befand sich neben der obligatorischen Schalldusche auch eine klassische Wasserdusche, die ein wahrer Luxus auf einem rihannischen Schiff war, und eine sehr selten genutzt Badewanne, welche ebenfalls zu den Luxusgütern gehörte, die sich in seinem Quartier befanden. Gelegentlich war es doch von Vorteil der Kommandant zu sein.
Als Rikal den Raum betrat ging automatisch das Licht an und der Leih legte seine frische Kleidung auf einem kleinen Schränkchen neben dem Waschbecken ab. Danach stellte er sich der schweren Frage, ob er die Schall- oder die Wasserdusche nutzen soll. Aber er hatte auch schon ganz andere Probleme gelöst und daher fand er sich wenig später unter einem Schwall warmen Wasser wieder. Während er das angenehm warme Wasser auf sich prasseln lies reflektierte er den vergangenen Tag.
Der Angriff auf den Piratenstützpunkt war mehr als erfolgreich verlaufen. Dank ihrer technologischen und fachlichen Überlegenheit hatten die Marineinfanteristen die Piraten völlig überrascht und im Handstreich genommen. Was dazu geführt hatte, dass es unter den Rihannsu keine Toten gegeben hatte, selbst Verletzte waren ihm nicht gemeldet worden. Die Gründe dafür lagen auf der Hand. Ein Theirr – Kampfanzug widersteht selbst ohne den integrierten Schutzschild mehreren Treffern aus Laser- oder Projektilwaffen, und über andere Handfeuerwaffen verfügten die Piraten nicht. Da die Rihannsu ihrerseits ihre Überlegenheit nur maßvoll einsetzten hatte es auch unter den Piraten nur wenige Verletzte und noch weniger Tote gegeben. Was dazu geführt hatte, dass die Arrestzellen der Blutschwinge mehr als gut gefüllt waren. Kaum das die ersten Gefangenen in ihre Zellen gebracht worden waren, da hatte Tahl bereits gemeldet, dass Sanra, erie’Riov tr’Aipekh, der Kommandeur der Kommandotruppen, und er selbst mit den ersten Verhören begonnen hatten. Was diese ergeben würden, würde die Zeit zeigen.
Erheblich deutlichere Ergebnisse zeigte die Auswertung der Computersysteme der erbeuteten Schiffe. Die Techniker würden, ihren Prognosen nach, mindestens einen Tag brauchen um die umfangreichen Karten der Piraten, die natürlich ein anderes System benutzten, mit ihren eigenen zu synchronisieren, aber bisher waren die ersten, kleinen Teilkarten, die ihm vorgelegt worden waren, sehr vielversprechend.
Aber die erfolgreiche Operation, und die Freude über ihren Verlauf, konnten die Sorge um N'nhaeirhu nicht verdrängen. Seine Freundin stand noch immer unter der Wirkung der Medikamente, die ihre Erkrankung heilen helfen sollten, und war daher, nach der Aussage ihres Psychologen, nicht ansprechbar. Aus diesem Grund hatte er sie auch, seit sie aus der Isolierzelle zurück auf die Krankenstation verlegt worden war, nicht besucht. Wozu auch? Sie würde ihn nicht erkennen, vermutlich würde er ihr eher schaden durch sein Erscheinen als helfen.
Sauber aber nicht erfrischt oder besserer Stimmung verlies er die Dusche, trocknete sich ab und zog sich die Uniform an. Danach begab er sich in sein Büro und setzte sich wieder einmal mit dem auseinander, was er an seinem Posten nicht mochte: der Bürokratie. Während er sich durch das bürokratische Dickicht kämpfte und eine Hürde nach der anderen überwand stellte er fest, dass sein Magen sich meldete. Der Tag war lang gewesen und er hatte nicht viel gegessen.
„Meisterin Ehae, hier ist der Leih, habt ihr etwas zu essen für mich?“
„Ie, Rekkhai.“
„Könntet ihr mir etwas bringen?“
„Natürlich.“
„Sehr gut, ich bin in meinem Quartier.“
„Ich komme.“
„Gut.“
Wenig später meldete sich der Türmelder, was Rikal dazu veranlasste sich zu erheben, die ungeliebt Bürokratie sich selbst zu überlassen und sich in Richtung Quartiertür aufzumachen. Noch auf dem Weg bat er Ehae herein, er wußte genau, dass sie vor der Tür stand, und traf sie
im Speiseraum an. Dort begrüßte Ehae den Leih mit einem freundlichen Aefvadh. Diesen Gruß erwiderte dieser. Bei sich hatte die Meisterköchin ein großes Tablett, auf dem sich ein Teller mit einer dampfenden Suppe befand. Zwischenzeitlich hatte Ehae erkannt, dass Rikal auch weniger aufwendige Essen zu schätzen wußte, sofern sie seinen Geschmack trafen. Schnell deckte die Rihanna den Tisch während Rikal eine Flasche Wein auswählte, zwei Gläser auf den Tisch stellte und diese füllte. Dann nahmen beide Platz und der Leih machte sich daran die leckere Gemüsesuppe zu sich zu nehmen, während Ehae den Wein kostete. Wie gewöhnlich war er vorzüglich. Der Leih hatte einen guten Geschmack, wenn es um Wein ging, das hatte sie bereits festgestellt. Nun saß sie, beobachtete dein Leih, der sich davon nicht stören lies, und nippte an ihrem Wein darauf wartend, dass Rikal das Schweigen brach. Für gewöhnlich klagte Rikal ihr bei solchen Gelegenheiten sein Leid.
„Ihr habt von der Operation auf dem Planeten erfahren?“
„Das habe ich. Sie soll sehr gut verlaufen sein.“
„In der Tat, das ist sie. Keine Verluste auf unserer Seite, und auf der der Piraten nur wenige. Auch ist keines ihrer Schiffes entkommen.“
„Das freut mich.“
Kurz warf Rikal ihr einen prüfenden Blick zu, bisher hatte er angenommen, dass sie eine eher pazifistische Einstellung hatte. Ehae lies sich davon nicht beirren.
„Haben sie auch erfahren, was mit N'nhaeirhu geschehen ist?“
„Nur das, was in der Gerüchteküche kursiert. Das sie sich auf der Krankenstation befindet. Wobei die angegebenen Gründe von einer Trainingsverletzung, über eine physische oder psychische Erkrankung bis zu einem Attentat reichen.“
Verdammte Gerüchteküche, wieso muss sich alles so schnell im Schiff verbreiten und dann immer so viel Unsinn dabei? fragte sich der Leih.
„Tatsächlich ist sie auf der Krankenstation und wird dort wegen einer Stoffwechselerkrankung von einem Psychologen behandelt.“
„Oh.“ Kurz zuckte es in den Gesichtszügen der Rihanna, von der Rikal bisher gedacht hatte, dass sie N'nhaeirhu nicht sonderlich mag.
„Wegen ihrer Erkrankung hat N'nhaeirhu erheblich abgenommen und schon lange keine feste Nahrung mehr zu sich genommen. Zur Zeit wird sie künstlich ernährt. Sobald es ihr wieder besser geht, wird sie jemand wieder an fest Nahrung gewöhnen müssen. Auch an Gesellschaft. Die Gesellschaft könnte ich stellen, aber die feste Nahrung möchte ich nicht selbst produzieren müssen.“
Der Leih beendete seine Rede mit einem Lächeln, aber Ehae war der Ernst, mit dem Rikal dieses Gespräch führte, und auch das Vertrauen, dass dadurch zum Ausdruck kam, nicht entgangen. Vor allem hatten diese Worte sie aber an das seltsame Verhalten N'nhaeirhu in der Offiziersmesse erinnert.
„Ich werde gerne für N'nhaeirhu kochen.“
„Das freut mich zu hören, und wie geht die Ausbildung ihrer Lehrlinge voran?“
Auch an die rechtplötzlichen Themenwechsel hatte die Meisterköchin sich mittlerweile gewöhnt. Den Leih bewegte fiel, manches gab er davon Preis, aber bei weitem nicht alles.

-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(Chateya, Rikal)

Die ChR Dorvan hatte selbst mit Höchstgeschwindigkeit Tage gebracht, um überhaupt das Tor auf der anderen Seite des Imperiums zu erreichen. Tatsächlich hatte Llaiir t'Illiahlhae von Rhedhi Recht gehabt, dass sie sich damit mehr als nur ein wenig ab vom eigentlichen Kurs befanden. Aber Riov tr’Wenhar war das egal, er hatte seine Befehle gehabt, die Rekruten von Rhedhi abzuholen und zur Blutschwinge zu befördern. Und somit tat er das auch.

Der Flug war an sich recht ruhig verlaufen. Bis auf das Angebot der frischgebackenen Erein Donatra, auf der Brücke Dienst zu schieben. Davon allerdings war er wenig begeistert. Im Gegensatz zu anderen Kommandanten ließ er keine unerfahrenen Neulinge auf seine Brücke. Für ihn barg das zu hohe Risiken. Ansonsten hatte sich keiner der drei jungen Leute blicken lassen. Vermutlich taten sie das, was man ihnen empfohlen hatte – sich ausruhen. Immerhin hatten sie vor kurzem erst den Angriff auf die Station fast hautnah miterlebt und der Riov konnte sich vorstellen, dass das für einen so jungen Rihannsu prägend sein konnte, ein solches Chaos, Leichen und Verwundete und Zerstörung pur mit Aufbereiten zu müssen.
Ansonsten war es aber auch nicht die Pflicht der Crew der Dorvan, auf die jungen Offiziere aufzupassen. Das hier war kein Ausbildungsschiff. Und außerdem hielt er die drei für alt genug, dass sie sich allein umsorgen konnten.

Auch der Transfer durch das Tor war reibungslos von statten gegangen, es hatten sich nicht einmal die kleineren medizinischen Zwischenfälle abgespielt, von denen die Vorhut berichtet hatte. Vermutlich lag es daran, dass die Wissenschaftler der Dorvan kurz vor der Passage einen Satz neuer Konfigurationsdateien für die Schilde übermittelt hatten, die sie nach nun schon mehrmonatiger Arbeit angefertigt hatten.
Das einzige Problem, was sich als solches erwies, war, dass die Blutschwinge zur Zeit der Ankunft der Dorvan mitten in einem planetaren Angriff steckte. Doch es sollte sich herausstellen, dass der Kampf schon zwei Tage, bevor die Schiffe sich trafen, beendet war.

Mit Sublichtgeschwindigkeit näherte sich die Dorvan dem mächtigen Warbird, der sich nun wieder im Orbit um den fremden Planeten befand. Es war ein beeindruckender Anblick und ein bisschen wurde der Riov neidisch auf die Crew der Blutschwinge. Sie hatten den Auftrag, dorthin vorzustoßen, wo noch nie ein Rihannsu je gewesen ist und dabei alles für die Nachfolgenden abzusichern. Andererseits jedoch konnte gerade diese Aufgabe große Risiken in sich bergen.
Schließlich befand sich die Dorvan in Transporterreichweite. Der Riov ließ einen Kanal zur Blutschwinge öffnen und begab sich daraufhin in sein Büro, um in aller Ruhe die Formalitäten mit dem Enarrain klären zu können.

„Aefvadh, Enarrain. Es freut mich, Sie wieder zu sehen.“
„Aefvadh, Riov. Mich freut es auch. Ich hoffe ihre Reise verlief ohne Probleme“, erwiderte Rikal.
„Durchaus. Ich hörte, Ihr seid in einen Gefecht verwickelt gewesen?“
„Das sind wir in der Tat, aber das Gefecht endete ohne eigene Verluste oder Schäden“, meinte der Flottenkommandant und machte eine kurze Kunstpause. „Sie bringen uns Nachschub?“
„So ist es.“
„Alles was wir angefordert haben?“
„Zum Teil. Neben den gewünschten Sachen handelt es sich um drei Jungoffiziere, die aufgrund eines Überfalls auf eine Ausbildungsstation sofort versetzt werden sollten.“
Rikal hatte es kaum anders erwartet, als das seine Wünsche nicht völlig erfüllt werden würden. Dich die letzten Worte des Riov erweckten Überraschung in ihm, was sich im Hochziehen einer Braue äußerte. „Hmm... Wir haben sie sich bisher gemacht?“
„Nach ihren Akten ganz gut soweit. Es fehlt nur etwas an praktischer Erfahrung außerhalb der Akademie.“
„Wie üblich.“ Der Enarrain machte keinen begeisterten Eindruck. „Nun ja, wir werden sehen wie sie sich im Ernstfall verhalten.“
„Ich werde Ihnen alles Nötige übertragen, Akten und Beurteilungen der Ausbilder und so weiter.“
„Wenn sie soweit sind, dann können sie die Offiziere und ihre sonstige für uns bestimmte Fracht hinüber beamen.“
„In etwa einer halben Stunde denke ich ist alles bereit.“
„Sehr gut.“
„Dann wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg und mögen die Elemente mit Ihnen sein.“
„Danke, das selbe wünsche ich ihnen. Jolan'tru, Riov.“
„Jolan'tru, Enarrain.“
Damit beendete der Kommandant die Verbindung und machte sich an die Arbeit, alle nötigen Daten zusammen zu stellen. Der Befehl, die Fracht zum Transport fertig zu machen, war längst ergangen und auch die jungen Offiziere hatten bereits eine Mitteilung erhalten, der zu folge sie sich unverzüglich im Transporterraum einzufinden hatten.

Zwar würde die Dorvan den Verband der Erkundungseinheit im Delta-Quadranten nicht verlassen, aber es konnte nie schaden, anderen den Segen der Elemente zu wünschen.

-tbc-
 

Arfeh

Ghostwriter
=/\= Kaltona, Präsidentenpalais, Terbon Konföderation =/\=

Schon in den frühen Morgenstunden hatte sich der Himmel zugezogen und wenig später hatte es begonnen zu regnen, wohl eher zu schütten, dann war Wind aufgekommen und hatte weitere dunkle Wolken über die Hauptstadt geblasen. Als es auch noch begann zu donnern und zu blitzen, da wusste der Präsident der Terbon, dass der Tag schlecht werden würde. Sein Volk glaubte an Omen, vor allem an schlechte. Dieses Wetter versprach einen richtig schlechten Tag. Die Befürchtung des Präsidenten bestätigte sich, als ihm die ersten Berichte vorgelegt wurden, denn seine Umfragewerte waren gesunken. Mal wieder. Ganz offensichtlich verübelte ihm das Wahlvolk, dass es ihm trotz seiner Versprechen nicht gelungen war die Piraterie erfolgreich einzudämmen. Wie sollte ihm dies auch gelingen? Ihre Flotte war kampfstark, aber nicht zahlreich und er konnte sich keine Verluste erlaube, denn wenn seine Soldaten tot zurückkommen würden, würde dies auch ihm angelastet werden, egal ob sie ihr Leben in einer glorreichen Schlacht oder einer Niederlage verloren hatten.
Abgesehen von den Umfragewerten wartete ansonsten nur die übliche Tagespolitik auf den Präsidenten. Dies bedeutete für ihn, dass er sich mit Lobbyisten, Gewerkschaftern und Abgeordneten rumschlagen würde müssen, die seine Unterstützung für oder gegen ein bestimmtes Projekt wollten um dann im Gegenzug eines seiner Projekte zu unterstützen.
Die alltäglichen Mühen eines Politikers, der sein Amt behalten und etwas bewegen möchte. Bis zur Mittagszeit verlief der Tag wie geplant, der Präsident arbeitete die Vormittagstermine einen nachdem anderen ab, erlebte dabei aber keine größeren Überraschungen. Langsam begann er sich zu fragen, ob dieser Tag vielleicht doch nicht so schlecht werden würde. Als es an der Zeit war verlies der große, hagere Präsident sein Büro und begab sich in seinen Speiseraum. Dort wartete bereits, so wie er es gewohnt war, sein Mittagessen auf ihn. Heute gab es eine der Spezialitäten des südwestlichen Kontinents: gebratene Jarto Schnecken in einer pikanten Soße, dazu eine kräftiger Salat. Bei den Jarto Schnecken handelte es sich um eine große Nacktschneckenart, die in den Dschungeln des Kontinentes lebte. Sie waren von grün-violetter Farbe und waren zu Lebzeiten von einem giftigen Sekret umgeben. Früher wurden diese Tiere in riskanten und mühsamen Expeditionen gefangen, und waren daher eine teure Delikatesse, heutzutage aber wurden sie gezüchtet, daher konnten sie sich erheblich mehr Personen diese wohlschmeckenden Tiere, zumindest nachdem sie gekocht und vorher in einer speziellen Lösung gewaschen wurden, leisten.
Der Präsident kaute genüsslich eine der Schnecken und nahm einen Schluck Rotwein als sein Stabschef den Raum betrat. Hineinstürzte traf es wohl besser. Seinem Stabschef folgten auf dem Fuße der Verteidigungsminister, der Direktor des Geheimdienstes und der Generalstabschef. Fragend hob der Präsident die Augenbraue über seinem mittleren Auge.
„Herr Präsident, vor wenigen Minuten hat eine unserer Relaisstationen die Meldung eines unserer Geheimdienstfrachter empfangen. Der Captain berichtet in dieser von einem Angriff auf den Piratenstützpunkt auf Qwalt 4“, berichtete der Geheimdienstchef leicht außer Atem.
„Setzen sie sich, meine Herren.“ Mit einer einladenden Geste deutete der Präsident auf die Stühle, die um den Tisch herum standen. Die vier Männer nahmen Platz.
„Und jetzt, meine Herren, erzählen sie mit bitte, was auf Qwalt 4 geschehen ist.“
„Nun“, der Geheimdienstchef räusperte sich kurz, „einer unserer Frachter, die wir zur Aufklärung in den Piratengebieten und innerhalb der von ihnen kontrollierten Systeme verwenden, war unterwegs nach Qwalt 4 um den dortigen Piratenstützpunkt auszuspionieren. Eine Routinemission, um aktuelle Gegnerdaten zu haben, falls wir uns irgendwann dazu entschließen sollten den Stützpunkt anzugreifen.“
Mit einem Nicken bestätigte der Präsident, dass er dem bisher gesagten folgen konnte.
„Die Besatzung fand den Stützpunkt verlassen vor. Sämtliche Ionengeschütze sind zerstört, auf dem Landefeld befindet sich kein einziges intaktes Raumschiff. Auch sämtliche Energieerzeugungs- und Überwachungssysteme sind Außerfunktion.“
Zwischenzeitlich waren sämtliche drei Augenbrauen des Präsidenten in die Höhe gewandert.
„Verlassen ist der Stützpunkt und alle Schiffe und Planetarenwaffen sind zerstört?“
„So scheint es, Herr Präsident.“
„Wer war das? Möglicherweise die Fremden, die auch die Piratenflotte aufgerieben haben?“
Nun schaltete sich der Verteidigungsminister in das Gespräch ein: „Das können wir noch nicht sagen, Herr Präsident.“ Der Generalstabschef nickte zustimmend. „Ich schlage vor, dass wir eine unserer Aufklärungseinheiten in Marsch setzen. Diese soll sich den Stützpunkt genauer ansehen. Vielleicht können sie auch verwertbare Daten aus den Verteidigungssystemen oder den Resten der Schiffe bergen.“
„Ich denke“, sagte der Direktor des Geheimdienstes, „das dürfte schwierig werden. Wir haben bereits die ersten übermittelten Bilder ausgewertet. Diese zeigen, große Krater an den Stellen, an denen sich die Ionengeschütze befanden. Auch das Landefeld ist von Kratern übersäht, vermutlich die Reste der Raumschiffe der Piraten. Dennoch empfehle auch ich eine Aufklärungsmission.“
Eine Weile schwieg der Präsident, dann nickte er.
„Gab es Hinweise auf andere Schiffe im System?“
„Nein, Herr Präsident, die Sensoren des Frachters konnten niemanden entdecken.“
„Gut, Admiral veranlassen sie alles erforderliche.“
„Jawohl, Herr Präsident.“
„Das war alles?“
„Ja.“ Ohne auf eine weitere Reaktion des Präsidenten zu warten erhoben sich die vier Männer und verließen den Raum, den Präsidenten mit seinem Essen alleine lassend. Recht lustlos aß dieser weiter, sich Gedanken um die Zukunft seines Volkes machend. Zeitgleich machten sich in einem der Flottenstützpunkte der Terbon Konföderation ein Kreuzer und drei Aufklärer bereit zum Auslaufen. Ihr Ziel war Qwat 4.

-tbc-
 

Ehae

New Member
Ehae, Küche der Offizierslounge 1

„Meisterin Ehae, hier ist der Leih, habt Ihr etwas zu essen für mich?“
Ehae schreckte aus ihrer Kalkulation für das morgige Mittagessen hoch und sah in Richtung Lautsprecher.
„Ie, Rekkhai.“
„Könntet Ihr mir etwas bringen?“
„Natürlich.“ Natürlich ist gut. Jetzt flink was zaubern. dachte Ehae.
„Sehr gut, ich bin in meinem Quartier.“
„Ich komme.“
„Gut.“
Wenig später stand sie mit einem Tablett vor Rikals Tür, balancierte selbiges kurz auf einer Hand, um den Türmelder zu drücken. Eigentlich könnte man hier auch mal Stimmerkennung einbauen, kommentierte sie ihre Verrenkungen mit dem Tablett vor der Tür. Im Balancieren war sie noch nie gut. Die Tür öffnete sich und Ehae begab sich geradewegs in das Esszimmer. Dort traf sie auf den Leih, der sie freundlich und sichtlich halb verhungert begrüßte. Sie stellte den Teller mit der dampfenden Suppe auf den Tisch und lehnte das Tablett an das Tischbein. In der Zeit, die Ehae nun schon für Rikal arbeitete, hatte sie erkannt, dass dieser auch weniger aufwendiges Essen zu schätzen wusste, sofern sie seinen Geschmack trafen. Allerdings kann man kaum sagen, dass ein ordentlicher Eintopf wenig Aufwand macht. Ehae holte noch Besteck und Serviette aus der Küche, während Rikal eine Flasche Wein auswählte, zwei Gläser auf den Tisch stellte und diese füllte. Dann setzte sie sich zu Rikal. Es war im Laufe der Zeit zu einem fest eingeschliffenen, lieb gewonnenen Ritual geworden, dass Ehae dem Leih beim Essen Gesellschaft leistete. Rikal widmete sich der Suppe, Ehae stellte amüsiert fest, dass er sich kaum zügeln konnte, er musste wahrhaftig richtig Hunger haben. Dann griff sie zum Weinglas, hob es kurz an und probierte einen Schluck. Er war wie erwartet vorzüglich. Sie genoss den Wein und wartete. Gewöhnlich endete das Essen in einem Gespräch. Rikal mochte es offensichtlich, bestimmte Probleme von einer anderen Sichtweise als der üblichen militärischen betrachtet zu wissen und legte, wie es schien, Wert auf Ehaes Meinung. Ob irgendetwas, was sie bei solchen Gelegenheiten äußerte, irgendwelchen Einfluß auf die Entscheidungen des Leih hatte, war ihr unbekannt und interessierte sie auch nicht. Sie hatte den Eindruck, ihre Meinung war gefragt, also gab sie sie.
„Ihr habt von der Operation auf dem Planeten erfahren?“ brach Rikal sein Schweigen.
„Das habe ich. Sie soll sehr gut verlaufen sein.“ Alles, was nicht geheim war, verbreitete sich schnell auf dem Schiff, noch dazu die Nachricht von Erfolg.
„In der Tat, das ist sie. Keine Verluste auf unserer Seite, und auf der der Piraten nur wenige. Auch ist keines ihrer Schiffes entkommen.“
„Das freut mich.“
Ehae bemerkte Rikals prüfenden Blick. Eigentlich war sie eher pazifistisch eingestellt, Krieg fördert nicht gerade die Kochkunst, aber Piraterie war eine ehrlose Angelegenheit.
„Haben Sie auch erfahren, was mit N'nhaeirhu geschehen ist?“
„Nur das, was in der Gerüchteküche kursiert. Dass sie sich auf der Krankenstation befindet. Wobei die angegebenen Gründe von einer Trainingsverletzung, über eine physische oder psychische Erkrankung bis zu einem Attentat reichen.“
„Tatsächlich ist sie auf der Krankenstation und wird dort wegen einer Stoffwechselerkrankung von einem Psychologen behandelt.“
„Oh.“ Das klang richtig schlimm, so was konnte lange dauern und Ehae verspürte einmal mehr Mitgefühl mit der kleinen energischen CIS, obwohl sie eigentlich allen Grund gehabt hätte, ihr das aldebaranische Snilfpox an den Hals zu wünschen.
„Wegen ihrer Erkrankung hat N'nhaeirhu erheblich abgenommen und schon lange keine feste Nahrung mehr zu sich genommen. Zur Zeit wird sie künstlich ernährt. Sobald es ihr wieder besser geht, wird sie jemand wieder an feste Nahrung gewöhnen müssen. Auch an Gesellschaft. Die Gesellschaft könnte ich stellen, aber die feste Nahrung möchte ich nicht selbst produzieren müssen.“
Nein, das wäre wahrhaftig keine gute Idee. kommentierte Ehae gedanklich Rikals Ausführungen. Rikal lächelte zwar, aber die Sorge in seinen Augen war unverkennbar.
Offensichtlich ist es sogar noch schlimmer um N'nhaeirhu bestellt. dachte sie. Sie fühlte sich durch das ihr entgegengebrachte Vertrauen geehrt. Außerdem erinnerte sie sich wieder an verschiedene seltsame Verhaltensmuster der CIS.
„Ich werde gerne für N'nhaeirhu kochen.“
„Das freut mich zu hören, und wie geht die Ausbildung ihrer Lehrlinge voran?“
Ehae war langsam nicht mehr wegen der plötzlichen Themenwechsel irritiert, sie hatte sich daran gewöhnt. Außerdem bemerkte sie sehr schnell, was den Leih wirklich interessierte und wo sie sich kurz fassen konnte. Aber Rikal vergaß keine Kleinigkeit. Er korrelierte alles noch so unbedeutende und scheinbar in keinem Zusammenhang stehende für den Dienst am Schiff, für das Reich. Und auch ein wenig für sein Haus.
 

Ehae

New Member
=/\= Kaltona, Terbon Konföderation, Im Untergrund =/\=

30 smaragdgrüne Augen blitzten erwartungsvoll, als der Neuankömmling den tief unter der Hauptstadt verborgenen Raum betrat. Hier tagte regelmäßig der Revolutionsrat, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, die Diktatur des ihrer Meinung nach unfähigen und korrupten Präsidenten zu beenden und selbst das Ruder in die Hand zu nehmen. Die Zeit dafür war reif, die Umfragewerte des Präsidenten sanken immer weiter in den Keller.
Stimmengewirr klang auf, als er näher an den Tisch trat, um die Versammelten zu begrüßen.
„Schön, Dich zu sehen.“
„Wie geht es Dir?“
„Was macht unser allseits geliebter Präsident?“ triefend vor Sarkasmus klang diese Frage.
„Er schlägt sich wie immer den Wanst mit Jarto-Schnecken voll.“
„Ist das noch zu fassen, sein Volk weiß nicht, wovon es seine Kinder satt kriegen soll, wegen der dauernden Piratenüberfälle und er frisst den ganzen Tag Delikatessen. Wann wird endlich was gegen dieses Gesindel getan?“ Machte sich einer lautstark schimpfend Luft, wobei nicht zu erkennen war, ob der Präsident oder die Piraten gemeint waren.
Der Neuankömmling unterschied sich von den bereits versammelten, seine Kleidung war eleganter und sah teuer aus. Er konnte sich das leisten, in der Oberwelt diente er dem Präsidenten als Verteidigungsminister. Die Unzufriedenheit mit der Laxheit des Präsidenten, das Piratenproblem anzugehen, gepaart mit dem der allgemeinen Knappheit an Ressourcen geschuldeten Desinteresse an einer größeren Streitmacht, hatten den Minister in die Arme der Revolutionäre getrieben. Ihre Ideen waren prinzipiell gut, aber wie so viele andere gleichgeartete in anderen Zeiten und anderen Welten nicht auf Dauer umsetzbar. Die neuen Machthaber, welche die alten ablösten, wurden durch die Bank von ihrer Macht korrumpiert, so dass nach mehr oder weniger kurzer Zeit die Zustände wieder die selben waren.
Nach einer Weile beruhigten sich alle wieder und der Minister packte seine Tasche aus.
„Was gibt es Neues da oben?“
Die Hauptstadt und speziell der Palast wurden allgemein als „da oben“ bezeichnet.
„Es gibt tatsächlich etwas Neues.“ Begann der Minister. Alle sahen ihn an, die Ohren ausgefaltet, um ja nichts zu verpassen.
„Es sieht so aus, als hat jemand das Piratenproblem für uns gelöst. Wer das war, wissen wir nicht und ob dieser jemand für uns zu einem neuen Problem werden könnte, wissen wir auch nicht. Der Piratenstützpunkt auf Qwalt 4 jedenfalls ist entvölkert und es sieht so aus, als ob keins ihrer Schiffe entkommen konnte. Und die Flotte, die unterwegs war, wurde von den Unbekannten aufgerieben.“
Alle Augentrios waren auf den Verteidigungsminister gerichtet und die Stirnen unter den haarlosen Schädeln furchten sich vor Sorge, so dass die Köpfe des Revolutionsrates aussahen wie runzlige violette Kartoffeln am Ende des Winters.
Einerseits war die Nachricht gut, um nicht zu sagen hervorragend, aber es stand zu befürchten, dass dort draußen im All eine stärkere Macht als die eigene lauerte. Und diese Aussicht war alles andere als gut.
„Was sagt der Präsident dazu?“
Sieh an, die Meinung des Präsidenten ist also doch noch von Interesse.kommentierte der Verteidigungsminister in Gedanken diese Frage, bevor er antwortete: „Der Präsident schickt Aufklärer hin. Außerdem können wir nur warten, ob die Unbekannten zu uns kommen. Auf dem Fernradar jedenfalls sind sie nicht zu sehen.“
Weiter gab es nichts zu sagen, die Versammlung zerstreute sich so heimlich, wie sie gekommen waren. Sie nahmen eine neue Sorge mit hinaus, nachdem eine alte beseitigt worden war.
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(Sanra)

Trotz der guten Vorarbeit, die sie beim ersten Verhör jener Piraten geleistet hatten, stellte es sich erneut als ein äußerst schwieriger Akt heraus. Im Gegensatz zu dem einen, von dem sie schließlich die wichtigen Informationen über den Standort der Piraten erfahren hatten, waren die anderen, jetzt aufgrund des Angriffs der Blutschwinge dazu gekommen Gefangenen weit weniger kooperativ. Erfuhren sie von dem Verhalten des Verräters in ihren Reihen würden sie ihn vermutlich als Schwächling verunglimpfen, wenn nicht gar Gewalt antun. Doch was scherte das die Rihanna, es waren nur Gefangene.
Stattdessen saß sie derzeit im Büro und wartete auf die Ergebnisse der medizinischen Abteilung, um mit Hilfe physischer Druckmittel die Verhöre etwas beschleunigen zu können. Denn wer wusste schon, was hier noch für Gefahren lauerten, die vielleicht nicht so einfach zu schlagen waren wie jene Verbrecher.
Zwischenzeitlich hatte Sanra erfahren, dass ein Schiff der Galae Rihanna die Blutschwinge erreicht hatte, um ihr die bestellte Ausrüstung zu überbringen. Zuzüglich hatte die Dorvan einige junge Offiziere, fast frisch von der Akademie der Blutschwinge übergeben. Um die würde sich die Agentin jedoch später kümmern. Die Piraten hatten höhere Priorität.
Ein weiteres Schiff würde sich in wenigen Stunden mit der Blutschwinge treffen, um die Crewmitglieder zu übergeben, die bis vor kurzem noch auf dem Wüstenplaneten festsaßen und dort schnellstmöglich evakuiert werden mussten aufgrund der Strahlung. Sie hatte einen vorläufigen Bericht einer der Techniker und eines Mediziners gelesen, in denen der eine zwar berichtete, dass alles soweit ganz gut gelaufen sein, der andere jedoch von schwerwiegenden Organversagen bei einem seiner Patienten erzählte. Verständlich, dass eine Evakuierung angeordnet worden war.
Auch darum musste sie sich in Kürze kümmern, die genauen Berichte der Wissenschaftler durchsehen, ob etwas für den Geheimdienst Nützliches gefunden worden war, was nicht vorenthalten werden durfte. Das war der Moment, den Sanra verfluchte. Dieses ständige Gegeneinander innerhalb der militärischen Präsenzen. Keiner durfte zu kurz kommen, jeder wollte das Beste für sich haben. Und am Ende bekriegten sie sich auf ihre eigene Art und Weise und ließen dadurch zu, dass sich ein Dritter an den Früchten bediente.
Doch sie konnte momentan nichts dagegen unternehmen. Es gehörte zu ihrem Beruf dazu. Mit N'nhaeirhu hingegen hatte sie bisher auch eine Vorgesetzte, die ihre Ansicht weitgehend teilte und mit den Entscheidungen des Leih zumeist übereinstimmte. Nur sehr selten war es bisher dazu gekommen, dass sie einen anderen Weg bevorzugt hätte und ihre Meinung über ihrer Ansicht nach gemachte Fehlentscheidungen zum Ausdruck brachte.

In dem Moment betrat Jol den Raum und holte die Rihanna aus ihren Gedanken zurück in die Gegenwart.
„Waren Sie in der Krankenstation?“ platzte es förmlich aus ihr heraus und er nickte ruhig.
„Wie geht es ihr?“
„Dr. Chaz meinte, es geht langsam aufwärts. Es sei zwar noch viel Arbeit zu erledigen, aber sie ist guter Dinge.“
„Schön.“ Jol legte eine kurze Pause ein und musterte seine Vorgesetzte.
„Wollen Sie die Ergebnisse sehen?“ Er reichte ihr ein PADD, dass sie schnell durchblätterte, ehe sie an einer bestimmten Stelle hängen blieb.
„Aha, die äußeren physischen Schwachstellen halten sich in Grenzen, dergleichen hatte ich vermutet. Aber nach dem, was hier steht, sind sie gegen diverse chemische Substanzen nicht ganz immun.“
„Ihre Körperchemie unterscheidet sich erheblich von der unsrigen, wodurch wir Gase einsetzen können, die uns nicht schaden.“
Sanra hob den Kopf. „Gut aufgepasst an der Akademie, Kleiner“, lächelte sie. Doch ihr war alles andere als wohl bei der Vorstellung, diese Wesen zu quälen. Auch wenn es Piraten waren, es waren lebende Personen. Doch auch ihr Zögern half nicht.
„Tahl, hier ist Erein t’Caeri, können Sie aus den Beständen an Bord etwas Narotongas besorgen? Wir brauchen das für die nächsten Verhöre.“
„Dürfte kein Problem sein“, antwortete er sofort und merkte zusätzlich an, dass er einen Techniker besorgen würde, der sich um die Einleitung des Gases in das autarke Belüftungssystem in den Verhörräumen kümmern würde.
Vielleicht würden sie auf diese Weise mehr Erfolg haben.
 
D

Donatra

Gast
= /\ =-Transporterraum der ChR Dorvan und der Chr Blutschwinge/ = /\ =

Die Reise hatte nun schon mehrere Tage gedauert, leider hatte der Captain ihr Angebot auf der Brücke zu helfen nicht angenommen. Also hatte Donatra eben wie befohlen Urlaub gemacht.

Taev, Suran und sie waren in den letzten Tagen oft zusammen gewesen und es hatte sich selbst zwischen Taev und Suran eine Art von Waffenstillstand heraus gebildet.

Donatra lächelte still vor sich hin, neben ihr im Turbolift standen die beiden, sie hatten vor einigen Minuten den Befehl bekommen sich im Transporterraum einzufinden um auf die ChR Blutschwinge gebeamt zu werden.

Als sie den Tarnsporterraum betraten sahen sie zahlreiche Crewmitglieder der Dorvan Material auf die Transporterplattform legen damit es zur Blutschwinge geschickt werden konnte.

Als der Erein an der Konsole sie bemerkt sagte er nur, Wenn sie sich bitte gleich auf die Plattform stellen würden. Sie sind als nächstes dran.“
Mit einem kurzen nicken löste er den Impuls aus und einen Lidschlag später standen sie an Bord der Blutschwinge. Hier herrschte das gleiche hektische Treiben und so beeilten sie sich aus dem Transporterraum zu kommen um nicht mehr als nötig zu Stören.

„Willkommen an Bord der ChR Blutschwinge.“ Sagte plötzlich eine Stimme neben ihnen Donatra drehte sich zu der Stimmen, vor ihr stand ein junger Crewman, „ich soll sie zu ihren Quartieren bringen, damit sie ihr Gepäck ablegen können danach werden sie zur Meldung auf der Brücke erwartet.“

Die drei jungen Offiziere folgten dem Crewman durch die Gänge des Schiffes, zu ihren neuen Quartieren.

-tbc-
 
S

Suran tr'Varel

Gast
=/\= ChR. Blutschwinge / Quartier von Suran und Taev =/\=
Endlich auf der Blutschwinge. Endlich ein Posten für ihn. Dennoch hatte Suran das Pech sich wieder mit Taev ein Quartier Teilen zu müssen. Nun gut, er hatte sich mit Taev etwas angefreundet, dennoch war Taev oft etwas „zickig“. Suran hatte seine Sachen abgestellt und eingeräumt. Suran saß jetzt auf seinem Bett. Seufzend stand Suran auf und ging zu Donatra. Er betätigte den Türsummer. Ein Freundliches „Herein“ war zu Hören. Suran betrat das Quartier. „Du hast das Glück ein Quartier für dich allein zu haben.“ Sagte er lächelnd. Donatra drehte sich um. „Hallo Suran.“ „Hallo Donatra. Und, hast du dich schon eingelebt?“ fragte Suran. Donatra schüttelte den Kopf. „Nach so kurzer Zeit noch nicht. Und du?“ Suran schüttelte auch den Kopf. „Nein, der gleiche Grund.“ Donatra setzte sich. Mit einer Geste bat sie Suran, sich zu setzten, der das auch Prompt tat. „Ich gehe gleich auf die Krankenstation. Mich noch mal durchchecken lassen.“ Sagte Suran und seufzte kurz. Suran dachte kurz zurück. An den Tag an dem Suran sich wieder auf Carrava befand. „Ich werde wenn ich Landurlaub bekommen sollte, nach Carrava fliegen und mich dort ein wenig umsehen. Schauen was noch dort ist. Die Gräber meiner Eltern besuchen...“ sagte Suran. „Ich hoffe das ich dadurch das Erlebnis von damals besser verkraften kann.“ Sagte er. Donatra sah ihn an und Suran lächelte sie an. „Das hoffe ich für dich auf.“ Sagte sie. Suran erhob sich. „Ich werde auf die Krankenstation gehen.“ Sagte Suran und sah Donatra noch mal. „Ich hoffe wir sehen uns Nocheinmahl.“ Sagte Suran und verließ das Quartier. Schnell und zügig ging Suran auf die Krankenstation.


=/\= ChR. Blutschwinge / Krankenstation =/\=
Suran betrat die Krankenstation. „Erein Suran Tr’Varel meldet sich zum Gesundheits Check.“ Sagte Suran und setzte sich auf ein Biobett. Suran erwartete eine Romulaner und wartete.
 

Rikal

Active Member
(Suran, Nero, Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge =/\=

Von der Dorvan wurden nicht nur Material auf die Blutschwinge gebeamt sondern auch neues Personal. Unter diesem Personal waren auch zwei frisch beförderte Ereins der Galae und ein junger Optio der Marineinfanterie. Diese befanden sich nun auf der Blutschwinge, auf der sie ihren ersten Posten antreten würden. Nachdem den drei jungen Offizieren ihre Quartiere zugewiesen wurden und sie dort ihre Habe ausgepackt hatten machten sie sich auf den Weg zu ihren Vorgesetzten, denn diesen mussten sie sich persönlich vorstellen.
Suran tr’Varel musste sich zum Tribun der Marineinfanterie, Hanaj tr'Liorae, begeben. Dieser erwartete ihn bereits in seinem Büro auf einem der unzähligen Decks der Blutschwinge. Als der junge Optio das Büro erreichte saß der alte Haudegen hinter seinem großen, historischen Schreibtisch und studierte mehrere PADDs. Nachdem Suran den Türmelder betätigt hatte wurde er vom Tribun hereingebeten. Der Optio trat ein, nahm Haltung an und salutierte. Gedanklich schmunzelte der Tribun, auch in der Marineinfanterie wurde nur noch selten salutiert. Sitzend erwiderte der Tribun den Gruß und deutete auf den vor seinem Schreibtisch stehenden Stuhl.
„Aefvdah Rekkhai.“
„Aefvadh, Erein. Setzen sie sich.“
Dankbar nickte der Optio und setzte sich auf den Stuhl.
„Danke, Rekkhai.“
„Bitte sehr. Hatten sie einen guten Flug, Optio?“
„Ie, zufriedenstellend Rekkhai.“
Suran tr’Varel schaute dem Rihannsu in das Gesicht, dieser blickte gelassen zurück.
„Was erwarten sie von ihrem Dienst auf der Blutschwinge, in dieser Kohorte?“, fragte der Tribun. Eine Frage dem er jedem Marineinfanteristen stellte, der auf der Blutschwinge eintraf. Fast immer bot ihm die Antwort auf diese Frage die Möglichkeit sein Gegenüber sehr genau einzuschätzen. Hatte er es mit einem Möchtegernhelden oder verantwortungsvollem Soldaten zu tun?
„Nun ja, ich hoffe doch sehr, endlich etwas zu tun zu bekommen...denn auf der Station und auf der Arfeh, hatte ich nicht all zuviel zu tun. Und ich hoffe das ich das Imperium verteidigen kann“, antwortete der Optio.
Auf diese Antwort hin hob der Tribun eine Augenbraue, lies sie aber schnell wieder sinken.
„Dazu werden sie sicherlich Gelegenheit bekommen“, stellte der Tribun nüchtern fest.
„Und was hoffen sie hier zu erreichen?“
Kurz überlegte der Optio und schwieg.
„Was ich hoffe?... Ich hoffe, das ich Anerkennung bekommen, und das ich mir Respekt verdiene.“
„Streben sie nach Ruhm und Ehre?“ Bitte keinen Helden, fügte der Tribun gedanklich an.
„Vielleicht nicht nach EHRE, wie die Klingonen“, wie der Optio dieses Wort betonte gefiel dem Tribun nicht, es klang als wenn der Optio Klingonen hassen würde, und Hass machte bekanntlich blind. „Ich strebe eher nach Respekt, Ruhm und Anerkennung.“
Erneut hob Hanaj eine Augenbraue während Suran beim Aussprechen des Wortes Klingone sein Gesicht.
„Auch die Rihannsu haben eine eigene Vorstellung von Ehre, wie sie sicherlich wissen nennen wir dieses Prinzip Mnhei'Sahe.“
„Ja...das ist mir bekannt....das habe ich auch in meinen 10 Jahren Akademie Zeit mitbekommen...“
Suran tr’Varel bekam einen finsteren Blick...seltsamerweise war er mit Wut, und Hass erfüllt....
„Ich hoffte, sie hätten das Mnhei'Sahe auch während ihrer Schulausbildung und den familiären Unterweisungen kennen gelernt.“ Dies sagte der Tribun mit einem süffisanten Lächeln.
„So etwas wie Familiäre Unterweisungen hatte ich nie...meine Eltern wurden getötet als ich zehn war, und eine Schule habe ich auch nicht besucht...das alles habe ich in der Akademie und in der Freizeit gelernt.“
Erneut hob Hanja eine Augenbraue.
„Dann ist es eine durchaus beeindruckende Leistung, dass sie es bis in diese Uniform geschafft haben.“
„Meinen Lebenslauf haben sie sicher Gelesen...“
Bei diesen Worten grinste der Optio leicht. Eine Aktion, die der Tribun nicht zu schätzen wusste.
Nicht frech werden, junger Mann..., dachte der Tribun.
Kurz blickte der Tribun auf eines der PADDs.
„Das habe ich durchaus, aber danach waren sie 20 als ihre Eltern starben. Diese Zeit sollte eigentlich gereicht haben um ihnen die Prinzipien des Mnhei'Sahe nahe zu bringen.“
„Das stimmt nicht.“
Tal’Shiar und Galae irren sich bei so was nur selten.
„Nun ja, eigentlich nebensächlich.“
„Meine Eltern mussten Hart Arbeiten...um das Geld für das Tägliche Brot zusammen zu bekommen...“
„Sie sind hier damit ich sie an Bord willkommen heißen kann, ich gehe davon aus, dass sie wissen, was Mnhei'Shar bedeutet. Bedenken sie immer, sie sind hier um dem Reich und diesem Schiff zu dienen.“
„Ie, das ist mir klar Rekkhai.“
„Vergessen sie dies nicht und stellen sie ihre persönlichen Ambitionen und ihre Ehre hinten an.“
„Ich werde es versuchen, Rekkhai...aber falls und die Klingonen angreifen sollten, dürfte ich meiner Wut, doch freien Lauf lassen, oder Rekkhai?“
Diese Einlassung hatte Hanaj nicht erwartet und er sah den Optio scharf an.
„Ist diese Frage wirklich ernst gemeint? Denn dann sind sie auf diesem Schiff an der falschen Stelle. Sie sollten wissen, dass der Leih dieses Schiffes und der Tribun der Marineinfanterie es nicht sonderlich schätzen, wenn sie ihren anvertraute Personen verlieren.“
„Unser Ziel ist es alle wieder nach Hause zu bringen.“
„Das ist mir klar, Rekkhai.“
„Wenn sie sich nicht in der Gewalt haben und dadurch ihre Untergebenen gefährden, dann werden sie es bereuen. Weggetreten.“
Der Optio stand auf und salutierte. Einen Gruß, den der Tribun eher lässig erwiderte. Dann verließ der Optio den Raum einen sehr nachdenklichen Tribun zurücklassend.

Nur wenig später stand ein junger Rihannsu auf der Brücke vor der Tür zum Bereitschaftsraum des Leihs, dieser saß an seinem Schreibtisch und ging der geliebten bürokratischen Arbeit nach. Taev i’Viaen tr’Aihaitr, der junge Rihannsu, drückte die Türklingel.
“Herrein.”
Taev trat ein
„Aefvadh, Leih.“
„Aefvadh, Erein. Setzten sie sich“, bei diesen Worten deutete Rikal auf einen der Stühle vor seinem Schreibtisch.
„Ie.“
Der Erein setzte sich. Zwischenzeitlich lehnte Rikal sich zurück und rief die Personalakte des Erein auf.
„Hatten sie einen guten Flug, Erein?“
„Ka.“
„Darf ich fragen wieso?“
Etwas verwundert war Rikal schon, denn ihm waren keine besonderen Vorkommnisse gemeldet worden.
„Wir hätten nie zum Fluge antreten dürfen. Die Station braucht uns. Außerdem war der Flug lange und ich habe kaum Erholung gehabt.“
Rikal lies langsam eine Augenbraue in die Höhe wandern. Wie kann man auf einem langen Flug, auf der man dienstfrei hat, keine Erholung finden?
„Und wieso dies? Es ist eine Ausbildungsstation?“
„Ja, eine Zerschossene Station, wir hätten sie wieder aufbauen können. Aber satt dessen sind wir hier. Und spielen Krieg.“
Nun räusperte der Leih sich kurz. Krieg spielen? Wer glaubte dieser Erein zu sein?
„Erein, darf ich sie daran erinnern, wo sie sind?“
„Auf einem Warbird.“
„Auf dem Flaggschiff der Thi Galae? Dem besten Schiff der Flotte?“
„Toll”, sagte der Erein völlig emotionslos. Rikal war nun mehr als nur etwas verwundert. „Verstehe ich sie richtig? Sie wären lieber auf der Ausbildungsstation geblieben um diese wieder aufzubauen?“
„Ie. Doch nun bin ich hier. Ich bin dort wo das Reich mich vorsieht.“
„Und was machen sie dann hier?“, fragte der Leih scharf.
„Sie haben nur nach meiner Meinung gefragt.“
„Ich diene der ChR Blutschwinge.“
„Das erwarte ich auch von ihnen. Genau das erwarte ich von ihnen. Fühlen sie sich denn ihrer neuen Aufgabe gewachsen?“
Diese Frage beantwortete der Erein mit einem Nicken und einem schlichten Ie.
„Es kommt auf die Aufgabe an, die sie mir stellen werden?“
Nun fiel der Leih endgültig aus allen Wolken.
„Haben sie ihre Befehle etwa nicht gelesen?“
„Ka. Ich wollte sie von dem Leih des Schiffes persönlich erfahren.“
Erneut hob der Leih eine Augenbraue. Langsam wurde er ungehalten. Dieser Erein machte sich bei ihm nicht gerade beliebt, so wie er sich verhielt.
„Sie werden als OPS Offizier der Alphaschicht eingesetzt werden, und ich rate ihnen aber dringen in Zukunft ihre Befehle zu lesen.“
„Was? OPS? Ich bin Pilot. wer wird Pilot, Donatra?“
Rikal blinzelte irritiert. Was er nicht wusste, war dass Taev in seinem Hinterkopf mit dem Posten mehr als zufrieden war. Der Leih hatte aber nun genug vom Verhalten des Erein.
„Erein, Haltung annehmen.“
Nur zögernd kam der Erein dem Befehl nach und nahm Haltung an. Rikal stand ebenfalls auf und umrundete den Tisch.
„Erein, wer bin ich?“, fragte der Leih mit unterkühlter Stimme.
„Der Leih des Schiffes“, antwortete Taev träge.
„Und wer sind sie?“
„Der Neue OPS.“
Oh, wir haben etwas gelernt.
„Und wie spricht man in der Galae für gewöhnlich mit seinem vorgesetzten Offizier?“
„Laut und Deutlich, und mit ein wenig Respekt in der Stimme, Sir.“
Absichtlich benutzte Taev diesen Ausdruck. Rikal stand mittlerweile hinter dem Erein und freute maßlos sich über diesen Neuzugang.
„Erein? Wie ist die korrekte Anrede eines Vorgesetzten?“
„Enarrain? Oder vielleicht Mister?
Langsam wurde der Erein unverschämt und der Leih wurde ärgerlich.
„Für gewöhnlich ist die korrekte Anrede Rekkhai.“
„Die habe ich vergessen. Enarrain Rikal, was wollen sie von mir? Wissen sie, manchmal fallen mir spontan bestimmte Wörter nicht ein.“
Nun reichte es Rikal endgültig.
„Bitte?“
„Entschuldigen sie, aber das liegt wohl daran, das ich so müde bin vom Fluge.“
Rikal kehrte zu seinem Stuhl zurück.
„Wie mir scheint, Erein. Müssen sie noch einiges über Respekt, Umgang und die Befehlskette lernen. Dabei werden wir ihnen gerne behilflich sein. Sie melden sich morgen beim Tribun. Dieser wird dafür Sorgen, dass sie nicht wieder vergessen, wie sie sich zu benehmen haben. Bis dahin sind sie ihrer Verpflichtungen enthoben.“
„Ka, das werde ich nicht tun.“
„Ach, ein wenig widerspenstig?“, stellte Rikal mit kalter Stimme fest.
„Ich bin der Sohn von Senator Tr'Aihai! Das lasse ich mir nicht bieten.“
„Und ich bin der Leih dieses Schiffes.“
Kalt lächelte Rikal den Erein an, stand auf und entfernte die Rangabzeichen von der Uniform des Erein.
„Was soll das?“, verlangte dieser zu wissen.
„Bis auf weiteres stehen sie unter Arrest“, stellte der Leih mit kalter Stimme fest. Jemand der ihn kennen würde, würde nun wissen, dass er wütend war.
„Bitte was?“
Zwischenzeitlich rief Rikal seinen Sicherheitschef in sein Büro und nahm wieder Platz.
„Rekkhai, lassen sie uns vernünftig sein“, offensichtlich wurde der Erein nun etwas nervös, doch Rikal hatte nicht vor gnädig zu sein. Leise zischend öffnete sich die Tür und Arrain Tahl betrat den Raum.
„Ich bin OPS.“ Offensichtlich kam langsam Panik beim Erein auf.
„Rekkhai, wie kann ich Ihnen dienen?“, fragte der Arrain.
„Arrain, bringen sie diese Person in den Arrest. Er ist seinen Posten und seiner Privilegien enthoben.“
„Ssuay'ha, Rekkhai.“
„Ich werde im Dienst ihre Befehle ohne Frage befolgen.“ Ja, das ist Panik oder zumindest Angst, vordem was da kommen wird.
„Wenn er Widerstand leistet, erschießen sie ihn.“
„Warten sie!“
Grimmig lächelte der Arrain.
„Ssuay, Rekkhai“, sagte er dann.
„Abführen.“
Der Sicherheitschef griff nach Taevs Arm und führte ihn aus dem Raum. Genervt blieb der Leih in seinem Bereitschaftsraum zurück. Er war sich sicher, dass er es mit diesem Offizier nicht leicht haben würde. Ein junge Rihannsu, der keine Manieren besaß dafür aber einen einflussreichen Vater. Gut, dass er keine Angst vor einflussreichen Vätern hatte.
Auf der Brücke wartete Erein Donatra und sah verwundert wie Taev abgeführt wurde. Kurz danach wurde sie zum Leih hereingebeten, der sich zwischenzeitlich wieder beruhigt hatte. Taev saß zu diesem Zeitpunkt bereits in einer Arrestzelle und der Tribun der Marineinfanterie, vom Leih über seine neue Aufgabe informiert, machte sich Gedanken, wie er den jungen Erein disziplinieren könnte.

-tbc-
 
D

Donatra

Gast
= /\ =- ChR Blutschwinge / Quartier von Donatra = /\ =

(Suran, Taev, Rikal und Donatra)

„Aber sicher werden wir uns noch oft sehen, immerhin sind wir auf dem gleichen Schiff.“ Sagte Donatra und sah hinter Suran her, der gerade ihr Quartier verließ.

Wenig später hatte sie sich geduscht eine frische Uniform angezogen und machte sich auf den Weg zur Brücke, um sich beim Leih zum Dienst zu melden.

Auf der Brücke angekommen erfuhr sie, das der Leih gerade in seinem Bereitschaftsraum war und bereits ein anderer Offizier bei ihm war.
„Danke für die Information khre´Arrain...“ sagte Donatra „..haben sie etwas dagegen, wenn ich hier auf der Brücke warte und den Cipaerih etwas über die Schulter sehe?“
Der Offizier lächelte „Sie können es wohl gar nicht erwarten ihren Dienst anzutreten Erein? Natürlich habe ich nichts dagegen gehen sie ruhig zu ihrer künftigen Stadion.“
„Danke khre´Arrain.“ Mit diesen Worten trat sie zur CONN Stadion, auf den Sessel des Cipaerih saß ein Romulaner der nur etwas Älter als Donatra war und den Rang eines erei´Arrain hatte. Donatra stellte sich als neue Cipaerih der A – Schicht vor.

„Guten Tag Erein Donatra, ich bin erei’Arrain Neral erster Cipaerih der B – Schicht. Ich freue mich sie kennen zu lernen.“

Neral und Donatra begannen ein kurzes Gespräch über die Steuerung des Schiffes als ein Arrain der Sicherheit die Brücke betrat, „das ist der Sicherheitschef,“ flüsterte Neral ihr ins Ohr. Und geradewegs in den Raum des Leih ging Wenig später kam er wieder auf die Brücke und führte Taev, wie es schien ab. >>Was hat er jetzt schon wieder angestellt<< dachte Donatra und bemerkte, mit Verwunderung, das Fehlen der Rangabzeichen an Taevs Uniform.
„Da hat sich aber jemand unbeliebt bei Leih gemacht flüsterte Neral.“
„Das kann man wohl sagen“ murmelte Donatra mehr zu sich selbst und sah weiterhin auf die inzwischen, hinter Taev und dem Sicherheitsoffizier, geschlossene Türe des Turbolifts.

„Erein..“ hörte sie plötzlich eine Stimme, „...haben sie mich nicht gehört der Leih bittet sie zu sich in seinen Bereitschaftsraum.“

„Oh...... entschuldigen sie, ich war im Gedanken.“ Nach diesen Worten drehte Donatra sich um und ging zur Türe des Bereitschaftsraumes, den sie nach einem kurzen „Herein“ betrat.

Donatra ging bis zum Schreibtisch hinter dem, ein Mann im Rang eines Enarrain. Donatra nahm Haltung an,
„Erein Donatra, als Cipaerih von der Raumstadion Rhedhi aerrh’rihan versetzt auf die Chr Blutschwinge meldet sich zum Dienst Rekkhai.“
Der Leih sah sie an und sagte „Stehen sie bequem Erein Donatra, ich freue mich sie auf der Chr Blutschwinge begrüßen zu können......“ er zeigte auf einem Stuhl vor seinem Schreibtisch „...und nehmen sie doch bitte Platz.“

„Danke Rekkhai“ sagte sie, Donatra als Tochter einer Offiziersfamilie, die den größten Teil ihres Lebens auf der Militärakademie verbracht hatte, waren die Umgangsformen mit Vorgesetzten vertraut.

Der leih sah sie mit einem Strengen Blick an, „Erein Donatra, habe sie auch ein Problem damit auf die Blutschwinge versetzt worden zu sein?“

Donatra sah den Leih direkt in die Augen, >>daher weht der Wind, Taev hat sich sicher über die Versetzung beschwert und mit seiner Art sich zu beschweren den Leih gegen sich aufgebracht<< dachte Donatra.

„Ka......“ sagte Damit habe ich sicher kein Problem „... im Gegenteil ich bin froh meinen Dienst auf der Blutschwinge machen zu können.“

Donatra holte kurz Luft, „Rekkhai, darf ich offen sprechen? fragte Donatra der Leih nickte und sagte „ich bitte darum.“
„Rekkhai, ich weis, daß Erein Taev i’Viaen tr’Aihaitr, ein Problem damit hat von der Stadion nach diesem Angriff versetzt worden zu sein er glaubt, dort nötiger zu sein als hier. Deshalb hat er vielleicht etwas heftiger reagiert...........“

„Erein, überlassen sie Taev i’Viaen tr’Aihaitr, ruhig mir.“ wurde Donatra unterbrochen, der Leih registrierte als Pluspunkt das sich die junge Erein für ihre Kammeraden einsetzt ohne dabei an ihre eigene Kariere zu denken.

„Erein Donatra, ich hätte da eine Frage an sie..“ der Leih blickte nun seinerseits fest in die Augen von Donatra, er wollte jede Regung der jungen Frau vor sich sehen.

„Würde ihr Kamerad, auch für sie eintreten? Und was mich noch mehr interessiert, wie würden sie reagieren wenn ich ihnen ihre Rangabzeichen abnehmen würde?

Etwas überrascht sah er wie Donatra zu lächeln begann allerdings war dies ein kämpferisches lächeln.
Sie beugte sich leicht vor, „Ich hoffe...... nein ich bin mir sicher auch er würde für mich eintreten. Was nun meine eigene Reaktion betrifft..“
Donatras Stimme wurde etwas leiser aber auch fest und sicher.

„........ich würde darauf bestehen, vor ein Ehren Gericht der Flotte gestellt zu werden. Damit geprüft wird ob ich meinen Rang zu Recht verloren habe. Und egal wie das Ehren Gericht Urteilt würde ich nach dem Verfahren meinen Abschied nehmen.“

-tbc-



[Rikal wenn du Lust hast kannst du gerne hier weiter machen ich möchte deine Reaktion hier nicht Beschreiben - - dazu kenne ich deinen Char noch nicht gut genug - - ]
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Bereitschaftsraum des Leih =/\=

„........ich würde darauf bestehen, vor ein Ehrengericht der Flotte gestellt zu werden. Damit geprüft wird ob ich meinen Rang zu Recht verloren habe. Und egal wie das Ehrengericht urteilt würde ich nach dem Verfahren meinen Abschied nehmen.“
Das Ehrengericht anrufen...meinen Abschied nehmen, wiederholte Rikal gedanklich. Diese Reaktion machte Rikal neugierig. Ihr ganzes Verhalten zeigte, dass sie über ein kämpferisches Naturel verfügte. Etwas, dass für eine Cipaerih durchaus wichtig sein konnte, schließlich müssen Steuerleute das Schiff auch im Gefecht steuern. Auch schien sie viel wert auf ihre Ehre zu legen, wie die Ankündigung zeigte, das Ehrengericht anzurufen, und war konsequent. Gleich wie das Gericht in einem solchen Fall entscheiden würde, sie würde die Galae verlassen. Eine weise Entscheidung, denn auch nach einem positiven Urteil würde die Ehre der Offizierin einen Makel behalten und ihre Karriere behindern, der Schritt die Galae zu verlassen würde ihr Ansehen verschaffen. Die junge Rihanna schien Mumm zu haben.
„Eine interessante Antwort, Erein“, stellte Rikal schlicht fest. „Glauben sie dem ihnen zugedachten Posten gewachsen zu sein?“
„Ie, Rekkhai. Das glaube ich. Ich bin gut ausgebildet worden und konnte bisher auch einige Erfahrungen sammeln.“
„Aber sie haben noch nie ein Schiff wie die Blutschwinge gesteuert?“
„Ie, Rekkhai.“
„Sie werden auf dem Holodeck einige Übungsprogramme finden. Auch wenn ich nicht an der Qualität ihrer Ausbildung zweifele, so wäre es vielleicht besser, wenn sie die Blutschwinge zuerst im Simulator kennen lernen bevor es ernst wird.“ Die Simulatorsitzungen bieten mir auch die Möglichkeit deine Fähigkeiten zu überprüfen, fügte Rikal stumm hinzu.
In die Augen der jungen Rihanna erschien soetwas wie Traurigkeit und Enttäuschung. Sie hatte wohl vermutet, sofort an die Kontrollen zu dürfen. Ihre Enttäuschung war verfrüht, Rikal konnte sie beruhigen.
„Keine Sorge, sie werden bereits in der nächsten Schicht der Alpha-Schicht an den Kontrollen sitzen. Ich möchte nur, dass sie mit der Blutschwinge vertraut sind bevor sie zum ersten Mal andere Manöver fliegen als Kurskorrekturen oder Orbitalflugmanöver.“
Deutlich waren nun Erleichterung und Freude zu erkennen.
„Wenn sie nun keine Fragen mehr habe, dann können sie wegtreten. Melden sie sich auf der Krankenstation zur Routineuntersuchung und bei den Tal’Shiaragenten.“
Für einen Moment zögerte die Rihanna, dann stellte sie aber doch eine Frage.
„Was hat Taev getan?“
Von dieser Frage war Rikal überrascht. Sie schien tatsächlich zu ihren Freunden zu stehen.
„Ungebührliches Verhalten.“
„Danke, Rekkhai.“ Von dieser Antwort war Donatra nicht im mindesten überrascht. Es war typisch für Taev sich in Schwierigkeiten zu bringen.
„Sonst noch etwas?“
„Ka, Rekkhai.“
„Dann dürfen sie jetzt wegtreten.“
„Ssuay, Rekkhai.“
Schweigend erhob sich die junge Erein und verlies den Bereitschaftsraum des Leih. Dieser blieb zurück und reflektierte die beiden Gespräche. Das erste war eine Katastrophe, das zweite sehr viel vielversprechender. Erein Taev war ein ungehobelter, unerfahrener und arroganter junger Rihannsu, der sich auf den Schutz seiner Familie zu verlassen schien. Womit er bei Rikal, der alle seine Untergebenen ohne Rücksicht auf ihre Herkunft an ihren Leistungen maß, an die falsche Adresse geraten war. Ganz anders Erein Donatra. Sie hatte einen sehr viel besseren Eindruck hinterlassen. Kultiviert, bescheiden und dennoch konsequent, so stellte Rikal sich seine Junioroffiziere vor. Nun müssen nur noch ihre Leistungen stimmen. Was aus Taev werden würde, dass würde die Zeit zeigen. Rikal war sich sicher, dass Hanja, der alte Veteran und gefürchtete Ausbilder, den Erein zurechtbiegen würde. Das dem Erein dies nicht gefallen würde, war Rikal klar, aber dies war ihm auch egal. Es war an der Zeit, das Taev lernte wie sich ein Offizier sich zu benehmen hatte.
Während Rikal noch über die Neuzugänge nachdachte erreichte ihn eine Nachricht des Tribuns. Der neue Optio hatte sich relativ gut gehalten während des ersten Gespräches. Vielleicht ein weiterer Lichtblick, ganz im Gegensatz zu Taev.
Einige Augenblicke später erhob sich der Leih und holte sich aus dem Replikator einen Tee, bevor er sich wieder an die Arbeit machte, denn die Bürokratie verlangte seine Aufmerksamkeit. Rikal nahm den Kampf gegen sie auf und freute sich innerlich auf das am Abend anstehende Essen mit Ehae.

-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(Sanra)

Kaum hatte Sanra die eine Arbeit erledigt, wartete bereits die nächste.
Jedoch hatten die Verhöre und alles, was dazu gehörte, oberste Priorität, weswegen sie den neuen Offizieren Termine hatte geben müssen, dass sie später wieder kommen würden. Gegenwärtig arbeitete sie noch an dem Bericht, der alle Informationen der Gefangenen enthielt. Während sie schrieb, dachte sie daran, wie einfach und komplikationslos die Zusammenarbeit dabei mit der Sicherheitsabteilung von statten gegangen war. Oft hatte sie von N'nhaeirhu gehört, dass es Probleme gab und sich immer wieder andere in ihre Arbeit eingemischt hatten. Nicht zuletzt, weil wohl der eine oder andere der Meinung war, es besser zu können. Doch scheinbar hatte Tahl gegenwärtig seine Leute unter Kontrolle. Möglicherweise aber lag es auch einfach an N'nhaeirhus Art, ihren sturen Kopf durchzusetzen und notfalls durch die Wand zu gehen, wenn sich kein anderer Weg fand.
Die Informationen, die sie nun aus den zahlreichen Gesprächen zusammen trug, waren dürftig. Ihre Annahme, dass diese Piraten in Zellen operierten, hatten sich erneut bestätigt. Keiner konnte selbst unter größerem Druck Aussagen bezüglich anderer Zellen machen, nicht einmal der vermeintliche Anführer. Allerdings hatten sie in Verbindung mit einigen Sternenkarten, die sie aus den kleinen Schiffen hatten bergen können, rekonstruiert, wie groß der Einflussbereich jener Zelle war, die sie vor kurzem ausradiert hatten. Viele hatten diverse Völker und Beschreibungen zu ihnen genannt und zusätzlich Koordinaten angeben können. Somit hatte die Blutschwinge nun, für einen von den Rihannsu unerforschten Quadranten, eine erstaunliche Datenbank, die jedoch noch verifiziert werden musste.

Mit einem Blick auf ihren Chronometer sprang die Agentin schließlich auf. Sie wollte ihren Bericht dem Leih vorlegen, noch ehe der erste Rekrut hier eintraf. Und so machte sie sich auf den Weg und beeilte sich dabei, möglichst pünktlich zurück im Büro zu sein.

Keine Minute zu spät stand die junge Frau namens Donatra vor ihrer Tür und wurde von Sanra freundlich herein gebeten. Was nun folgte war letztlich nichts weiter als ein „Hallo sagen“ mit den hiesigen Tal’Shiar Mitarbeitern – um sie kennen zu lernen. Die wichtigsten Dinge inklusive einer Einweisung hatte der Leih bereits erledigt – wobei letzteres ohnehin nicht in Sanras Aufgabenbereich fiel. Sie wollte die junge Frau kennen lernen, dass, was ihre Personalakte nicht aussagte. Nach den Berichten, die Sanra vorlagen, machte Donatra einen freundlichen, kompetenten, jedoch fast übereifrigen Eindruck. Sie sollte es nicht stören. Es gab jedoch etwas, dass aus den Aufzeichnungen ihrer bisherigen Vorgesetzten, khre’Arrain t'Illiahlhae, hervorging und sie misstrauisch machte. Ihre Reaktionszeiten im Flugtraining waren weit über dem Durchschnitt. Ihre Vermutung jedoch würde sie, bevor sie sie äußern und mit Donatra genauer darüber reden würde, von Dr. Chaz bestätigen lassen müssen. Aus einer Notiz der Io’Saehne von Rhedhi aerrh’rihan ging die gleiche Ahnung hervor, weshalb sie die Equatorium untersuchen hatte lassen wollen. Ein Angriff auf die Station kam ihre aber in die Quere.
„Es freut mich, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg in Ihrer Laufbahn und viel Freude auf der Blutschwinge“, meinte Sanra zum Abschluß, ehe sie Donatra hinaus bat.

Der nächste war Suran. Er war ein einfacher Typ, dass er aus einer Bauernfamilie stammte, merkte man ihm an. Ebenso, wie versessen er darauf war, Ruhm und Ehre im Kampf zu erringen, wenngleich nach Sanras Geschmack die Hierarchie dabei nicht ganz stimmte. Aber es konnte nicht jeder eine einwandfreie Erziehung genossen haben, aufgrund der man wusste, was in der Prioritätenliste oben stand.
Nachdem auch dieses Gespräch beendet war, fehlte eigentlich nur noch einer. Über ihn jedoch hatte die Agentin erfahren, dass er gegenwärtig unter Arrest stand.
Was für ein Anfang: Nicht einen Tag an Bord und schon in einer Zelle! Bei diesem Gedanken amüsierte sie sich geringfügig. Sie würde jedoch irgendwann in nächster Zeit noch erfahren, weshalb genau er dort einsaß.

=A= Krankenstation =A=

N'nhaeirhu macht gute Fortschritte. Wo ich während meines letzten Besuches noch kaum die Suche des Kontakts nach außen feststellen konnte, freut es mich zu sehen, dass sie jetzt scheinbar intensiv danach verlangt – wenngleich ich ihr teilweise Angst einzujagen scheine, was jedoch aufgrund der emotionalen Schwankungen nahezu natürlich ist.
Gegenwärtig ist es das Wichtigste, eine körperliche, soziale und psychische Stabilität zu erreichen, und ihr mittels Entspannungsübungen die innere Ruhe zu geben, um sich selbst vor der überflutenden Erinnerung zu schützen.

Damit beendete Llhran seine kurzen Notizen und schaute wieder auf, in ein lebendiges, wenn auch mehr oder weniger teilnahmsloses Gesicht. Ihr Blick jedoch war nach wie vor auf ihn gerichtet.
Zwischenzeitlich hatte man N'nhaeirhu von der künstlichen Ernährung auf normales Essen umgesetzt. Hierbei sollte vor allem Ehae eine tragende Rolle spielen und der CIS die Freude am Essen zurück bringen. Es hieß jedoch, klein anzufangen. N'nhaeirhu hatte seit vermutlich mindestens einem Monat keine feste Nahrung zu sich genommen, wodurch ihr Magen sich erst wieder daran gewöhnen musste. Deshalb hatte Ehae eine lecker duftende, klare Gemüsesuppe gezaubert, die nun auf einem kleinen Aufbau auf ihrem Bett träge in einem Teller wartete, gegessen zu werden. Die Rihanna jedoch würdigte sie keines Blickes.
„N'nhaeirhu, Sie können diese Suppe bedenkenlos essen“, versicherte ihr Llhran. Ehae hatte, als sie den Teller hierher gebracht hatte, ganz ausführlich beschriebe, was sie an Zutaten benutzt hatte.
„Glauben Sie mir, sie ist nicht vergiftet. Und sie wird Ihnen auch vorzüglich schmecken“, sagte er ruhig. Doch es schien nicht zu helfen. Noch immer erfolgte keine Reaktion. Er war sich jedoch sicher, dass sie ihn verstand.
„Also gut, dann werde ich es Ihnen demonstrieren“, meinte er und griff nach dem Löffel. Tief tauchte er ihn ein, erzeugte einen ästhetischen Wirbel in der hellen Flüssigkeit und schlürfte schließlich genüsslich.
„Sie ist in der Tat exzellent. Meisterin Ehae hat sich selbst übertroffen“, und er bewegte den Löffel erneut Richtung Teller. Mißmutig blickte N'nhaeirhu ihn daraufhin an – sie musste großen Hunger haben, woraufhin Llhran ihr den Löffel hinhielt und sie bereitwillig zugriff. Tatsächlich schien ihr die Suppe zu munden und sie hatte sie binnen einer Viertelstunde ausgelöffelt. Daraufhin gab sie den Löffel zurück und zeigte den Ansatz eines Lächelns – das Llhran freudig erwiderte.

-tbc-
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Privatquartier des Leih =/\=

Nach einem recht gewöhnlichen Arbeitstag, abgesehen von dem Gespräch mit Erein Taev i´Viaen tr´Aihai, hatte Rikal sich in sein Privatquartier zurückgezogen. Dieses war ihm bei seinem Eintreffen, wie in der letzten Zeit so oft, als leer und leblos vorgekommen. Wenn er ehrlich war, so war er einsam. Die Idee sich ein Haustier zu halten wurde immer angenehmer. Das Arrhae mit den Kindern bald zu ihm zurückkommen würde, war mehr als unwahrscheinlich. Ein Kriegsschiff, insbesondere eines der Thi Galae, war einfach kein Aufenthaltsort für kleine Kinder. Auch N'nhaeirhu Zustand hatte zu den Einsamkeitsgefühlen geführt. Bereits seit einigen Tagen war sie auf der Krankenstation und auch bevor ihre Erkrankung entdeckt worden war, hatten sie sich nur noch sporadisch gesehen. N'nhaeirhu hatte sich in ihre eigene Welt zurückgezogen, und er hatte davon nicht bemerkt. Deshalb machte er sich Vorwürfe. Auch die Worte des Psychologen hatten seine Schuldgefühle nicht vermindern können. So kam es, dass der Leih der Blutschwinge auf dem dunklen Sofa in seinem Wohnzimmer lag und bereits seit einem Viertel Tarim die Decke anstarrte.
Und als sie endlich glaubte, einen sicheren Platz gefunden zu haben wurde sie für unzureichende Leistungen bestraft. N’nhaeirhus Freunde haben versagt und in meinen Augen war der Suizidversuch die einzige Alternative!“
Wieder und wieder hallten diese Worte in den Gedanken des Leihs. Er hatte seine Freundin verraten, er war schuld, dass sie versucht hatte sich das Leben zu nehmen. Er war schuld. Diese Erkenntnis hatte sich regelrecht in seinen Geist eingebrannt seit er angefangen hatte sich mit der Situation auseinander zusetzen.
“Ich bin schuld. Ich allein.“
Das der Psychologe mit seinem Vorwurf viel Wahres gesagt hatte, dass wußte Rikal genau. Doch es sich einzugestehen, das fiel schwer. Vor allem, weil er das, was er mit N'nhaeirhu getan hatte bereits öfter getan hatte. Es war in der Galae nicht ungewöhnlich körperlich gezüchtigt zu werden. Mitlerweile kam es zwar kaum noch vor, aber es war nicht verboten oder auch nur ungewöhnlich. N'nhaeirhu war für ihre mangelhafte Leistung beim Versuch den Saboteur zu finden von ihm bestraft geworden. In seinen Augen hatte sie dafür einfach zu lange gebraucht. Zumindest hatte er dies damals geglaubt, heute sah er dies anders. Vor allem, weil er bei der Bestrafung übertrieben hatte, wie er sich seit dem Vorwurf des Psychologen hatte eingestehen müssen. Durch seine Hand wäre N'nhaeirhu fast gestorben. Es war ein Wunder, dass N'nhaeirhu und er dennoch Freunde geworden waren. Sogar gute Freunde. Doch nun. Nun lag seine Freundin, seine Stütze und Ratgeberin, auf der Krankenstation und war schwer krank. Wegen ihm.
Schon vor Tagen hatte er die Entscheidung getroffen nie wieder jemandem körperlich zu bestrafen. Was auch der Grund war weshalb Taev noch unversehrt war. Dieser unmögliche Erein konnte sich glücklich schätzen, dass die Ereignisse um N'nhaeirhu geschehen waren bevor er an Bord gekommen war. Früher hätte er diese Worte bedauert, sogar sehr.
Ich bin schuld.
Traurig und niedergeschlagen starrte der Leih an die Decke. Es war alles seine Schuld. Wie sollte er das nur jemals wieder gut machen? Würde N'nhaeirhu ihm überhaupt die Gelegenheit dazu geben? Hatte er eigentlich alles falsch gemacht? Hatte er Fehler in seinem Kommandostil? Einen hatte er gefunden. Es war falsch gewesen N'nhaeirhu, und jeden anderen körperlichen zu bestrafen. Wie hatte sich das auf seine Besatzung ausgewirkt? Was sahen sie in ihm? Einen Despoten, der beim kleinsten Fehler zuschlug? So wollte er nicht von seiner Besatzung gesehen werden. Bisher hatte er sich immer für einen guten und gerechten Kommandanten gehalten, aber war er dies wirklich? Auch um diese Frage kreisten seine Gedanken. Sowohl die Frage nach seiner Schuld an N'nhaeirhu Zustand als auch die Frage, ob er ein guter Kommandant war, quälten ihn seit dem Vorwurf des Psychologen.
Der Türmelder beendete die Gedankengänge des Leih. Dies mußte Ehae sein, denn sie waren zum Abendessen verabredet. Wie fast jeden Tag würde sie für ihn kochen. Rikal erhob sich und öffnete die Tür. Ehae lächelte ihn an, aber er schaffte nur eine schwache Erwiderung. Dies überraschte die Meisterköchin, denn für gewöhnlich war Rikal ein sehr auf die Regeln der Höflichkeit bedachter Rihannsu. Er machte einen unglücklichen Eindruck auf sie, schon seit einer ganzen Weile. Für gewöhnlich verbarg der Leih seine Gefühle, aber ihr gegenüber gelang ihm dies nicht völlig. Die Zubereitung des Essens verlief ziemlich schweigsam, was auch ungewöhnlich war. Für gewöhnlich unterhielten die beiden sich dabei, heute aber schwieg Rikal und sprach kaum. Auch sein Essen schien ihm nicht sonderlich zu schmecken. Beinahe lustlos stocherte er in ihm herum, dann hob er seinen Kopf und sah Ehae in die Augen.
„Bin ich ein guter Kommandant, Ehae?“ fragte der Leih und in seinen Augen stand mehr als deutlich, dass er sich dessen nicht mehr sicher war.

-tbc-
 
D

Donatra

Gast
= /\ =- ChR Blutschwinge / Krankenstadion = /\ =
(Taev, Donatra)

Nach der Meldung beim Leih hatte Donatra sich bei der Mitarbeiterin des Tal’Shiar vorgestellt., dieses Gespräch war nur kurz gewesen und würde wohl später noch intensiver nachgeholt werden.

Als Donatra die Tal’Shiar verließ machte sie sich direkt auf den Weg zur Krankenstadion um ihre Untersuchung hinter sich zu bringen.

„Erein Donatra meldet sich zur Routineuntersuchung Rekkhai“ sagte Donatra zu einem Arzt im Rang eines Arrain.
„Wir haben sie schon erwartet Erein wenn sie mir bitte folgen würden.“

Eine Stunde später verließ Donatra nach zahlreichen Untersuchungen und Tests die Krankenstadion. Und machte sich auf den Weg zum nächsten Turbolift „Sicherheitsabteilung“ sagte sie kurz und schon setzte sich der Lift in Bewegung.

Als die Türe vor ihr auf glitt war das erste was sie sah ein erei´Erein, der etwa im gleichen alter wie Donatra sein dürfte.
„Kann ich ihnen helfen Erein?“ wurde sie von dem Offizier gefragt, „Donatra...ich bin Erein Donatra Cipaerih der A- Schicht.“

„ Und ich bin erei´Erein T’Rul,“ sagte der junge Offizier lächelnd. Donatra lächelte zurück „Ich wollte zu Taev i’Viaen tr’Aihaitr wenn dies möglich ist.“

T’Rul trat an ein Terminal und drückte einige Tasten, „Taev i’Viaen tr’Aihaitr...... ja da haben wir ihn, es gibt keine Besuchssperre sie können also gerne zu ihn. Gehen sie durch diese Türe.“ Er zeigte auf eine Tür am Ende des Ganges dort sind die Arrestzellen. Der khre'Ared, der dort Dienst hat wird ihnen sicher weiterhelfen.“

Donatra bedankte sich und ging zu den Arrestzellen, Taev war im Moment der einzige Gefangene in diesem teil der Arrestzellen.
„Wie schaffst du es nur dich immer so schnell in Schwierigkeiten zu bringen?.......“ sagte Donatra zur Begrüßung, „......wir sind gerade mal ein paar Stunden hier und schon hast du es geschafft im Arrest zu Landen und deinen Rang los zu haben.“

Taev reagierte in seiner gewohnten Art mit Arroganz und ohne einsicht einen Fehler gemacht zu haben. „Der Leih ist schuld, er hätte nicht so extrem reagieren brauchen! Ich bin immerhin Sohn......“

„Eines Senators, ist bekannt...“ wurde er von Donatra unterbrochen, „...aber ich glaube kaum das dir dein Vater hier raus helfen kann.“

„Aber der Leih hatte nicht das Recht........“ wieder unterbrach ihn Donatra „Doch das hat er und wenn du nicht schnell vernünftig wirst kannst du deinen Dienst auf der Brücke vergessen, vom Offiziersrang ganz zu schweigen.“

„Das wird er nicht wagen..... oder doch? Was soll ich denn jetzt machen?“ Taevs verlor seine Sicherheit.

„Führe dich gut und beweise dem Leih das du mehr bist als nur der Sohn deines Vaters. Aber ich muß jetzt los habe noch einiges zu erledigen bevor meine Schicht beginnt.“

Donatra verabschiedete sich von Taev und sagte im Weggehen über die Schulter, „und beeile dich gefälligst mit dem Vernünftig werden, damit du deinen Platz an der OPS der A-Schicht einnehmen kannst.“

Als nächstes wollte Donatra zum Holodeck gehen um noch etwas zu Üben.

-tbc-
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben