Am Abgrund X

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Sora

Administrator
+/\+ Krankenstation +/\+

Am Eingang der Station erschien eine Gestalt. Sie war äußerlich unversehrt aber ihr Gesicht wies eine unnatürlich olivgrüne Färbung auf. Wie die Person so dastand um sich zu orientieren, nahm niemand von Notiz von ihr. Immer häufiger blitzte der grüne Transporterstrahl auf und immer mehr Verletzte wurden auf Schwebtragen hereingebracht. Das medizinische Personal arbeitete unter Hochdruck. Die Sklaven schafften es kaum, den Fußboden sauber zu halten vom grünen Blut, in das sich auch immer wieder das andersfarbige Blut der verletzten Gefangenen mischte.
Dann, ganz langsam und fast bedächtig sackte die Gestalt in sich zusammen und rutschte am Türrahmen hinunter. Erst da wurde ein Pfleger auf die Person aufmerksam. Sie trug noch einen Flieger-Overall und hatte um die Hand einen notdürftigen Verband geschlungen.
Geschickt fing der Pfleger die Person ab, bevor sie endgültig zu Boden sank und gab einem Sklaven ein Zeichen, dass dieser mit anfassen solle. Zusammen wuchteten sie die Person auf ein freies mobiles Biobett. Es stand in einer Schlange mit anderen Biobetten und wurde nur bewegt, wenn wieder ein Behandlungsraum frei war. Ein automatischer Scann an seinem Biobett veranlaßte Alarm und augenblicklich entstand ein Eindämmungsfeld um ihn herum. Für eine Schrecksekunde kam das geschäftige und leicht chaotische Treiben auf der Krankenstation zum Erliegen.

„Wer hatte direkten Körperkontakt zu der Person?“ Sora blickte streng ihr Personal an.
„Ich und dieser Sklave hier“ meldete sich der Pfleger.

„Computer, Eindämmungsfeld Klasse 3 um Pfleger tr’Norak und Sklave Erion… Ihr beide geht in die Dekontaminationskammer 3 und wartet auf weitere Anweisungen.“

Beide bewegten sich innerhalb des Feldes in die entsprechende Kammer, der Gesichtsausdruck des Pflegers war leicht ängstlich, der des Sklaven ohne jeden Ausdruck, als die Luke sich schloß. Der Pfleger setzte sich auf die schlichte und aus einem Stück bestehende Bank, der Sklave stellte sich in respektvollen Abstand, sofern das die Kammer zuließ, an die gegenüberliegende Wand.

„Gut, ich brauche ein absolut steriles Behandlungszimmer und Ezri I an meiner Seite. Der Rest macht arbeitet weiter, sind alle ehrenwerte Krieger des Rrihannischen Sternenreiches versorgt, so werden die überlebenden Kriegsgefangenen versorgt.“

Bei den Worten ehrenwerte Krieger des Rihannischen Sternenreiches straffte sich nicht nur Soras Gestalt, sondern es ging ein allgemeiner Ruck durch die Menge der Anwesenden. Sie hatte genau die richtigen Worte der Motivation gefunden, mehr war nicht nötig gewesen.

Das mobile Biobett der bewussten Person wurde in ein extra sterilisiertes Behandlungszimmer gebracht. Leicht flimmernd materialisierte Ezri I am Kopfende des Biobettes. Sora führte eine größere Scannereinheit über den Körper der Person.

„Es ist Alidar tr’Aurata… .“ flüsterte Sora, als sie das Gesicht aus der Nähe sah. Während Sora noch am Scannen war, versorgte Ezri I schon mal die Verletzung an der Hand. Äußerlich gesehen, war am nackten Körper Alidars nichts zu sehen. Wenn er mal eine andere Verletzung gehabt haben sollte, so war sie mittlerweile abgeheilt.

„Ich habs, ich weiß, was den Alarm ausgelöst hat.“

Ezri I schaute zu Sora hinüber.

„Schau mal hier.“ Sora deutete auf den Bildschirm, der mit der Scannereinheit verbunden war.

„In der Tat, Alidar sich vor sehr lange Zeit mal mit einer Mutation der klingonischen Masern infiziert haben. Das Virus war inaktiv, bis es zur Blutvergiftung kam. Es aktivierte sich und mutierte. So lange es inaktiv war, tauchte es bei den Standard-Scan nicht auf. Ich habe simultan diese Daten in meine und in die Datenbank des Schiffes gespeichert.“

„Gut, ich werde mal sehen, ob uns das Labor ein aktives Serum entwickeln kann. So lange bleibt Alidar in Stase und der Pfleger und der Sklave in der Kammer.“

Gezielt huschten die Finger Dr. t’Ptravals über das Sensorfeld der medizinischen Konsole und übermittelte auf diese Weise an die Labors die relevanten Daten…

-tbc-
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Noch immer wurde auf der Blutschwinge gekämpft, aber die sich beharrlich wehrenden Truppen der Sektion 31 wurden von der Sicherheit und den Marineinfanteristen der Blutschwinge immer weiter zurückgedrängt. Seit sie Verstärkungen von der ChR Reiahrin erhalten hatten war es nur noch eine Frage der Zeit, bis ihre Gegner die Aussichtslosigkeit ihrer Situation einsehen würden. Sie waren umzingelt, abgeschnitten von Verstärkungen und kontrollierten nur Sektion von Decks in denen sich keine vitalen Systeme befanden. Zum Teil waren sie sogar von ihren eigenen Leuten vollständig abgeschnitten. Ihre Situation war hoffnungslos. Dennoch ergaben sie sich nicht, dies begann Rikal zu beunruhigen. Wiederholt hatte er sie aufgefordert sich zu ergeben, aber immer ohne eine Antwort zu erhalten. Eigentlich wunderte sich Rikal darüber nicht, die Rihannsu hatten keinen guten Ruf, wenn es um die Behandlung ihrer Gefangenen ging. Vermutlich hätte er sich an Stelle der Sektion auch nicht ergeben. So blieb ihm nichts anderes übrig, als den Gegner an Bord seines Schiffes niederzukämpfen.
In den Augen des Leihs war es Ironie des Schicksals, das anderen Orts bereits die ersten Reparaturen eingeleitet worden waren. Khiy hatte ihm gemeldet, dass der Warpantrieb in vier Tarrim wieder einsatzbereit sein würde, der Transwarpantrieb allerdings erst morgen. Die Reparatur der Tarnung würde noch anderthalb Tarim in Anspruch nehmen, während die Interphasentarnung, die durch das Gefechts noch weiter in Mitleidenschaft gezogen worden war, vermutlich würde ausgetauscht werden müssen. Auch die Reparaturen an den taktischen Systemen und den Sensoren waren bereits eingeleitet worden, aber ein Teil der Systeme würde ausgetauscht werden müssen, was sehr viel Zeit beanspruchen würde.
Rikal war dies im Moment relativ egal. Sein Schiff war praktisch außer Gefahr, ihr Gegner war geflohen und die neuangekommenen rihannischen Schiffe würden schon bald seine Basis erreichen und einnehmen. Unter Umständen würden sie nur Trümmer vorfinden, aber zumindest hätten sie dann eine Gefahr im Rücken des Reiches eliminiert. Die Sektion 31 würde sich sobald nicht wieder hierher wagen.
Selbst wenn sie zurückkommen sollten, dieses Mal würde es den Rihannsu nicht entgehen. Er war sich ziemlich sicher, dass der Tal’Shiar und die Galae nun sehr wachsam sein würden.
Noch einmal war er einen Blick aus das Display in seiner Armlehne. Dort wurden sämtliche Sensorkontakte angezeigt, die sich in Reichweite befanden. Was er dort sah, sagte ihm durchaus zu. Es sagte ihm sogar sehr zu, denn kein feindliches Schiff befand sich in Waffenreichweite. Die Schiffe der Sektion 31 waren im Nebel verschwunden, ebenso die beiden Warbirds und die zwei Shrikes. Die Shuttles der Blutschwinge, die die gefangenen Sternenflottenangehörigen zu den Sternenflottenschiffen gebracht hatten, waren zurückgekehrt, nachdem sie die Überlebenden der Schlacht eingesammelt hatten. Die Sternenflottenschiffe hatten die verletzten Mitglieder des Enterkommandos übernommen um sie zu versorgen, während ein Teil der leichter verletzten Rihannsu auf die Reiahrin transferiert worden war, da sie dort schneller versorgt werden konnten. Glücklicherweise waren auch Tahl und Alidar mit ihrem Shuttle kurz nach Ende des Gefechts zurückgekehrt. Leider ohne Irgeh, aber Rikal hatte auch nicht ernsthaft damit gerechnet, dass es den beiden gelingen würde seinen alten Freund zu stellen. Der Gedanke, dass es einen weiteren Rihannsu in der Unendlichkeit des Alls gab, der ihm nach dem Leben trachtete behakte ihm nicht gerade, aber er hatte sich daran gewöhnt. Irgeh war nicht der Einzige, der ihn lieber tot als lebendig gesehen hätte.
Es gab eine Frage, die Rikal nicht vom Sessel des Kommandanten aus klären konnte. Um die Frage, was aus den Gefangen der Sektion 31 werden sollte, zu klären brauchte er die Hilfe der leitenden Tal’Shiar Agentin an Bord. Schließlich war diese Frage keine reine Flottenangelegenheit. Es war nicht auszuschließen, dass der eine oder andere für das Reich oder die Tal’Shiar interessante Informationen hatte. Sein Instinkt sagte ihm, das N'nhaeirhu den ein oder anderen verhören wollte, deshalb wollte er sich mit ihr besprechen, bevor er die Gefangenen der Sternenflotte endgültig übergab. Noch galt die Vereinbarung, die er mit Captain McDonough, geschlossen hatte, dass die Gefangenen nach ihrer Versorgung zurück auf die Blutschwinge gebracht werden würden. Allerdings wollte Rikal diese Angelegenheit nicht über die Bordkommunikation besprechen und da N'nhaeirhu sich gerade in der Nähe der Krankenstation aufhielt machte er sich, da seine Anwesenheit auf der Brücke nicht mehr zwingend erforderlich war, auf den Weg zur Krankenstation. Etwas Bewegung würde ihm gut tun, nachdem langen Gefecht, dass er sitzend verbracht hatte.
Eine weitere positive Nebenerscheinung seines Ausfluges zur Krankenstation war, dass er sich ein Bild vom Zustand der Verletzten machen und nach Arrhae sehen konnte, die als Wissenschaftlerin bei Gefechtsalarm als Hilfskrankenschwester eingesetzt wurde. Zur Zeit war sie aber auch dort nicht von allzu großem Nutzen, da sie schwanger war und deshalb nicht die Verletzten versorgen oder auch nur bestimmte Medikamente berühren durfte. Zu groß war das Risiko für die werdende Mutter und ihre ungeborenen Kinder, dass sie sich eine Infektion zuzogen oder sich eines der Medikamente negativ auf sie auswirkte.
Mit dem Turbolift fuhr der Leih zur Krankenstation, als er den Lift verlies sah er N'nhaeirhu, die ihm in einem Laehval Kampfanzug entgegen kam. Sie trug ihren Helm unter dem Arm, nur deshalb hatte er sie erkennen können. Überrascht hob er eine Augenbraue, hatte sie trotz ihrer Verletzung in die Kämpfe eingegriffen? Immer wieder verlangte sie ihm Respekt ab, diese Rihanna hatte wirklich Mut.
Sofort fiel ihm auf, dass sie einen unglücklichen Eindruck auf ihn machte. Irgendetwas musste geschehen sein. Er fragte sich nur was, soweit er wusste hatte Taroc die Enterung überlebt, zwar war er verletzt worden, aber er lebte. Wortlos kam sie ihm entgegen und nickte ihm lediglich zu, als sie einander begegneten. Der Leih lies sie ziehen, zunächst würde er nach Arrhae und den Verletzten sehen. Vielleicht würde es ihr in einigen Siuren besser gehen. Im Moment machte sie auf ihn den Eindruck, dass sie in Ruhe gelassen werden wollte.
Bevor der Leih die Krankenstation betrat atmete er tief durch, denn er ahnte was ihn erwartete. Leise zischend öffnete sich die Tür und gab den Blick frei, auf das hektische erscheinende, aber in Wirklichkeit organisierte Durcheinander, das immer in der Krankenstation herrschte, wenn es viele Verletzte zu versorgen galt. Obwohl diese Krankenstation sehr groß war, mehr als 100 Patienten konnten ihr untergebracht werden, so waren ihre Kapazitäten, was die Versorgung der frisch eingetroffenen Verletzten anging, doch begrenzt. Noch immer warteten einige Leichtverletzte auf die Erstversorgung. Mit etwas Glück würden sie bald auf die Reiahrin verlegt werden. Eine Krankenschwester sah ihn fragend an, als der Leih durch die Krankenstation schritt und mit den Verletzten einige Worte wechselte, aber er schüttelte den Kopf. Ihm fehlte nichts, zumindest nicht körperlich. Innerlich aber litt er sehr, wenn er die Spuren des Gefechtes sah, auch wenn er sich dies nicht anmerken lies. Es dauerte nicht lange bis er Sora entdeckte. Kurz schätzte er die Situation ein, dann kam er zu der Erkenntnis, dass die CMO zur Zeit nicht mit einem schwierigen Fall beschäftigt war. So sprach er sie an und erkundigte sich nach dem Zustand der Verletzten und der aktuellen Zahl der Toten. Knapp und sachlich erstatte Sora ihm Bericht. Mit neutraler Mine nahm er den Bericht zur Kenntnis, bedankte sich kurz und lies Sora an ihre Arbeit zurückkehren. In einem der hinteren Bereiche entdeckte er Arrhae, die Notfallpacks mit frischen Medikamenten auffüllte. Sie stand mit dem Rücken zu ihm, so trat er hinter sie und schloss sie in die Arme, und strich ihr über den gewölbten Bauch. Augenblicklich erkannte seine Verlobte ihn und lehnte sich an ihn. Kurz genossen sie die Gewissheit, dass es dem anderen gut ging, dann kehrten sie nachdem sie wenige Worte gewechselt hatten zu ihrer Arbeit zurück.
Der Leih verließ die Krankenstation, nachdem er in Erfahrung gebracht hatte wo sich N'nhaeirhu aufhielt, und machte sich auf den Weg zur CIS. An ihrem Büro angekommen betätigte er den Türmelder und wartete darauf, dass er herein gebeten wurde.

-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu, Rikal)

Etwas erschöpft hatte sie ihr Büro erreicht, doch nach ihrer Ansicht war der Tag noch lange nicht zu Ende. So etliches musste noch erledigt werden. Doch zuerst musste sie sich irgendwie aus diesem Anzug befreien. Reinzukommen hatte sich als gar nicht so schwierig herausgestellt, nur das heraus kommen stellte scheinbar ein kleineres Problem dar.
Nach einigen Versuchen und circa zehn Minuten hatte sie aber den Dreh raus und sich des Schutzanzugs entledigt, dessen Einzelteile sie achtlos auf ihrer Couch fallen ließ.
Doch bevor sie sich ihrem Schreibtisch und ihrer Arbeit zuwandte, hielt sie inne. In diesem plötzlichen Moment der Ruhe ließ sie die vergangenen Stunden an sich vorbei ziehen. Sie bekam das Gefühl, als hätte sie diese Zeit überhaupt nicht bewusst gehandelt. Erst jetzt fielen ihr Dinge ein, die vorher im allgemeinen Chaos völlig untergegangen waren. Und sie dachte wieder an diesen Rihannsu. Hatte sie ihn wirklich nicht gesehen? Oder hatte sie einfach geschossen, in der Chance, einen Föderierten zu erwischen, und dabei ihre Umwelt überhaupt nicht wahrgenommen.
Nein, das konnte nicht sein. Es war ein Unfall gewesen, keine Absicht. Auch wenn er ein Tal’Shiar-Soldat war. Und auch wenn eine mörderische Schlacht zwischen den Rihannsu und den Sternenflottlern getobt hatte und für sie alles nur aufs Überleben hinaus gelaufen war, glaubte N'nhaeirhu nicht daran, daß ihr Gehirn diesen Rihannsu auf seinen Beruf als Kommandosoldat des Geheimdienstes reduziert und die Verbindung damit automatisch zu Iregh hergestellt hatte – den sie am liebsten tot sehen würde.
Das konnte nicht sein ... und es war auch nicht so. Es war ein Unfall gewesen.
Verwundert stellte sie fest, daß es sie offenbar doch irgendwie belastete, so eingehend, wie sich ihre Gedanken darum bewegten. Er war einer unter vielen gewesen, die heute gestorben waren. Er war jung gewesen, hatte sein ganzes Leben noch vor sich gehabt. Doch indem er in dieser Funktion für den Tal’Shiar tätig wurde, hatte er gewusst, worauf er sich einließ.
Nur einer von vielen, dachte sie sich.
Doch was war mit den fünf Marines, die im Auftrag, vor Rikals Quartier Wache zu halten, ebenfalls ihr Leben hatten lassen müssen. Auch sie gingen auf N'nhaeirhus Konto, wenn auch nur indirekt. Aber sie hatten gewissermaßen auch sie in Schutz nehmen sollen, immerhin hatte Iregh an ihr Rache üben wollen. Und so waren sie wegen ihr gestorben.
Die Liste der Crewmitglieder, die wegen ihr ihr Leben verloren hatten, war damit erneut länger geworden. Und daher beabsichtigte sie, niemandem etwas darüber zu sagen, insofern keine Untersuchung stattfinden würde.
Und mit einer ungewöhnlichen emotionalen Kälte strich sie jeden Gedanken an die Verstorbenen beiseite – sie waren tot und an Tote, die sie nicht kannte, länger einen Gedanken zu verschwenden, war zwecklos und brachte niemandem etwas – und machte sich daran, die nächsten Schritte bezüglich der Gefangenen zu planen.

Unbewusst fuhr ihre Hand an ihren linken Oberarm und stellte fest, daß das Gefühl allmählich zurückkehrte. Doch die Operation, die den Knochen und die Arterie wiederhergestellt hatte, lag doch schon einige Zeit zurück und jetzt noch Nachwirkungen zu haben war für ihren Geschmack etwas bedenklich. Gegenüber früheren Verletzungen schien die Rekonvaleszenz ungewöhnlich lang zu sein, weshalb sie sich eine mentale Notiz machte, bei nächster Gelegenheit mit Sora zu sprechen. Aber momentan gab es noch zu viel Arbeit für das medizinische Personal und sie konnte auch noch etwas warten.

Nach einiger Zeit, sie war gerade in einige Notizen vertieft, die sie sich für das Verhör der Gefangenen gemacht hatte, klingelte jemand an der Tür. Ohne Überraschung stellte sie fest, daß es der Riov war, der um Einlass bat.
„Herein“, sagte sie und blickte nur kurz auf, als der Leih durch die Tür trat. Dabei bemerkte sie, daß ihre Uniformjacke noch immer über dem Stuhl hing, hoffte jedoch, daß dieser Umstand nicht weiter ins Gewicht fiel.
„Jolan’tru, N'nhaeirhu“, meinte er und kam näher.
„Aefvadh, Riov. Was kann ich für Sie tun?“ Erst jetzt stellte sie richtig Blickkontakt her.
„Es geht um die Gefangenen der Sektion 31.“
Geistesgegenwärtig deutete die CIS auf einen der beiden Stühle, die vor ihrem Schreibtisch standen, als der Leih daneben zum Stehen gekommen war, und dankend nahm er das Angebot an und setzte sich.
„Ein Teil von ihnen, die Verletzten, sind zur Versorgung auf die Sternenflottenschiffe verlegt worden. Wir können sie aber jederzeit zurückbekommen, das hat mir Captain McDonough zugesichert.“
„Nun, ich denke, auf dieses Angebot sollten wir auf alle Fälle zurückkommen. Wobei ich bezweifle, daß man sie ohne weiteres zu uns zurück schicken wird!“
„Nun“, der Riov dachte kurz nach, „ich denke, er wird sein Wort halten. Sie sind weit weg von zu Hause und wir sind in der Überzahl. Außerdem hat er mir als Sternenflottencaptain sein Wort gegeben.“
Angesichts dieser Aussage musste N'nhaeirhu kurz lächeln, kommentierte das jedoch nicht.
„Stellt sich nur die Frage“, und sie wurde wieder ernst, „was für die anderen Sternenflottencaptains, an Bord deren Schiffe unsere Gefangenen sind, schwerer wiegt: die Zugehörigkeit zur Sektion 31 oder die Artgenossenschaft?“
„Eine gute Frage, die die Zeit beantworten wird!“ antwortete er.
„Wir sollten uns nur nicht zuviel Zeit lassen, Riov. Andernfalls ist von der Sektion nichts mehr da, wenn man etwas gegen sie in der Hand hat.“
„In der Tat. Und das werden wir auch nicht. Sobald sie versorgt sind, sollen sie zurückgebracht werden. Wir haben außerdem nicht alle Angehörigen der Sektion 31 an die Sternenflotte übergeben.“ Und N'nhaeirhu nickte.
„... was mir für heute noch eine Aufgabe gibt!“
Etwas verwundert hob Rikal eine Augenbraue.
„Nach so einem Tag wollen Sie noch Verhöre durchführen?“
„Ich tue nur, was getan werden muß. Und es wird eine willkommene ... Abwechslung sein!“ Ein Funkeln zeigte sich in ihren Augen und ein seltsames Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Doch der Riov ging nicht weiter auf diese Äußerung ein. Stattdessen betrachtete er den Laehval-Anzug, der auf der Couch lag und wechselte damit das Thema.
„Sie hatten Glück heute, so wie ihr Anzug aussieht.“
„Für wahr“, erwiderte sie knapp.
„N'nhaeirhu, ist alles in Ordnung mit Ihnen? Sie wirken ... anders als sonst auf mich.“
Geringfügig überrascht blickte sie den Leih an und hob dabei die Augenbrauen, ehe sie antwortete.
„Mir geht es soweit gut.“
„Aber?“ Er gab nicht auf, offensichtlich machte er sich Sorgen.
Vergiß diesen Rihannsu, hör auf, über ihn nachzudenken. Er ist tot, es war ein Unfall und jetzt ist es zu spät! schrie ihre innere Stimme, um sie davor zu bewahren, daß sie sich ihr Hirn zermarterte, denn sie war gedanklich doch wieder zu ihm zurückgekehrt.
„N'nhaeirhu, ich sehe Ihnen an, daß etwas nicht stimmt mit Ihnen!“
Doch die CIS zeigte sich nur irritiert, angesichts dieser Aussage. Sie hielt an ihrem Vorhaben fest.
„Oder irre ich mich?“ Doch N'nhaeirhu schwieg.
„Möchten Sie darüber reden?“ Er war hartnäckig, das musste man ihm lassen, und die Rihanna atmete tief durch.
„Sieht man es mir tatsächlich so deutlich an?“
„Wenn man sie besser kennt, ja. Sie sehen mitgenommen aus.“
„Der Tag war recht lang“, antwortete sie tonlos, aber froh darüber, sich aus der Affäre gezogen zu haben.
„Das ist wahr“, stimmte er schließlich zu. Auch er begann nun den Stress der letzten Stunden zu spüren und Müdigkeit senkte sich auf ihn herab.
„Aber wir haben gewonnen, wenn auch unter einigen Verlusten“, merkte sie an und traf unbeabsichtigt einen wunden Punkt. Er nickte, doch für einen kurzen Moment veränderte sich der Ausdruck in seinen Augen. Die längere Bekanntschaft, das Zusammenarbeiten, es beruhte auf Gegenseitigkeit. Und auch sie hatte gelernt, seine Mimik zu interpretieren, wie schwer ihn die Verluste einer Schlacht immer trafen – umso entschlossener war sie, nicht zu sagen, daß sie dazu beigetragen hatte. Noch nicht.
„Aber wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, rekkhai ...“
„Ie? Sicher dürfen Sie.“
„Sie sollten sich eine Pause gönnen.“
Ein Schmunzeln entstand in seinem Gesicht.
„Das könnte ich auch zu Ihnen sagen.“ Die CIS neigte leicht den Kopf und musterte den Riov aufmerksam. Das Schmunzeln verschwand.
„N'nhaeirhu, ich mache mir wirklich Sorgen um Sie.“
„Das ist nicht nötig, Riov.“
„Sie sehen aber so aus, als wenn ich es machen müsste. Irgendetwas ist geschehen, was Sie sehr mitgenommen hat. Auch wenn Sie es hinter Ihrer Professionalität verbergen, ich kann es sehen.“ Er machte eine kurze Pause. „Ich kenne Sie bereits eine Weile.“
Ertappt biss N'nhaeirhu die Zähne zusammen und entrang sich gleichzeitig ein leicht gequältes Lächeln, doch sie schwieg beharrlich. Rikal erwiderte das Lächeln aber, hob und senkte daraufhin die Schultern und erhob sich.
„Nun, wenn Sie darüber reden möchten und dies mit mir, dann wissen Sie, wo Sie mich finden.“ Die Rihanna bestätigte dies mit einem Nicken. Daraufhin wandte er sich um und ging Richtung Tür. Der Gedanke an sein Bett war momentan sehr verlockend, auch wenn es leer war. Denn Arrhae war noch immer auf der Krankenstation.
Verdammt noch mal, er ist dein Freund – sei ehrlich zu ihm! Das ist das Mindeste, was er verdient. Erneut atmete N'nhaeirhu tief durch und kurz bevor er die Tür erreicht und dem Bewegungsmelder ein entsprechendes Signal gegeben hatte, rang sie sich schließlich dazu durch, die Wahrheit zu sagen.
„Es war ein Unfall“, meinte sie leise. „Er stand in der Schußlinie, ich habe ihn aber nicht gesehen.“
Langsam drehte sich Rikal wieder herum und die CIS begegnete seinem Blick. Schließlich kam er zum Schreibtisch zurück und nahm wieder Platz. Offenbar wollte er dies nicht zwischen Tür und Angel klären.
„Das kommt vor.“ Und offenbar verstand er, was N'nhaeirhu mit einer gewissen Erleichterung erfüllte.
„Leider“, kommentierte sie.
„Man kann es nicht verhindern. Im Nahkampf passiert es. Leider.“
„Und es ...“, merklich zögerte sie bei diesen Worten, „tut mir leid.“
„Das tut es einem immer. Ich kenne dieses Gefühl. Während des Dominionkrieges habe ich auch einen Kamderaden getötet.“ Ein Moment der Stille folgte. „Wenn es Sie beruhigt, auch mir haben diese Erklärungen nicht geholfen, die ich Ihnen gerade gegeben habe.
„Ich danke Ihnen trotzdem.“
„Gern geschehen“, erwiderte er und nickte. Anschließend versuchte er zu lächeln und erhob sich wieder. Die Müdigkeit war ihm dabei recht deutlich anzusehen.
„Wenn Sie mit jemanden ausführlich sprechen möchten, kommen Sie ruhig zu mir. Ich werde für Sie da sein.“
„Danke.“ Warum nur hatte sie nicht mit einer solchen Reaktion gerechnet? Vermutlich war sie noch immer nicht hundertprozentig bereit, in diese Freundschaft zu vertrauen, auch wenn sie es wollte. Doch dieser Moment würde irgendwann noch kommen.
„Ich werde dafür sorgen, dass wir die Gefangenen zurückbekommen.“
„Und ich werde mich alsbald um die kümmern, die noch an Bord sind.“
„Gut.“ Er nickte. „Jolan'tru und schlafen Sie etwas.“
„Jolan'tru, Riov“, und damit verließ er ihr Büro.
Doch die CIS hatte noch nicht vor, schlafen zu gehen, und so schlug sie den Hinweis Rikals in den Wind. Irgendetwas drängte sie dazu, zu handeln. Und ihre Müdigkeit, hoffte sie, würde durch ihre natürliche Ausdauer bald bezwungen.
Sie schnappte sich die Notizen, die sie sich vor dem Gespräch gemacht hatte, schlüpfte in ihre Uniform und machte sich auf den Weg zu den Verhörräumen.
Die Situation an Bord war wieder komplett unter Kontrolle, keiner der Invasoren hatte mehr in irgendeiner Weise Gewalt über die Blutschwinge und die eigenen Truppen waren damit beschäftigt, Schäden zu beheben und Verletzte und Tote zu bergen. Doch in den Arrestzellen war immer jemand gewesen, so daß sie dort auch jetzt einen Ansprechpartner fand.
„Bringen Sie mir den Ranghöchsten der Gefangenen in den Vernehmungsraum 2!“ befahl sie über Interkom auf dem Weg zu ihrem Ziel.
„Wir haben hier zwei Lieutenants“, kam die Antwort und N'nhaeirhu war daraufhin etwas verdutzt.
„Wie kommt das?“
„Ein weiterer unverletzter Sternenflottenoffizier ist hier vor einiger Zeit von Dr. Chaz abgeliefert worden, mit der Bemerkung, daß er sich ergeben habe, keinen Widerstand bei der Verhaftung geleistet und der Ärztin freiwillig sein Gewehr überlassen habe.“
„Aha“, meinte N'nhaeirhu und merkte sich, sich bei Gelegenheit diesen Offizier mal näher anzusehen. „Ich meinte aber jenen, der zu der Fünfergruppe gehörte, die im Bereich der Mannschaftsquartiere aufgegriffen wurde.“
„Ssuay’ha, rekkhai“, kam die Antwort und der Kanal wurde geschlossen.

Als sie den entsprechenden Raum betrat, stellte sie zufrieden fest, daß der richtige Gefangene vor ihr saß. Und als sich die Tür hinter ihr schloß, kam sie langsam in Stimmung.
Einige Russspuren zeigten sich hier und dort an den helleren Stellen seiner Uniform, doch er spielte mit seiner Haltung gekonnt darüber hinweg, was in den letzten Stunden geschehen war. Aufrecht und ernst blickte er die Rihanna an – möglicherweise wusste er, was ihn erwartete. Doch N'nhaeirhu fühlte sich momentan in der Lage, die kühnsten Erwartungen dieses Mannes noch zu übertreffen.
Lediglich ein beständiges Blinzeln wies noch darauf hin, daß er einer Blendgranate ausgesetzt gewesen war. Und daher ließ es sich die Agentin nicht nehmen, die Helligkeit im Raum noch etwas zu erhöhen. Zwar war sie jetzt nahe der Unannehmlichkeit, doch N'nhaeirhus Augen würden sich daran gewöhnen, im Gegensatz zu den seinen. Er nahm nur noch dunkle Schemen in dem gleißenden Licht wahr, und nur auf kurzer Distanz konnte er scharf sehen.
Die CIS vergewisserte sich daraufhin, daß man ihm ordnungsgemäß Handschellen verpasst hatte, so daß es zwischendurch trotz seiner vorübergehenden Behinderung zu keiner ungewollten Unterbrechung kam. Dann wandte sie sich einem Schrank in der Wand zu, entnahm ihm einige Gerätschaften, legte sie auf einen nahe stehenden kleinen Tisch und kehrte zu dem Menschen zurück.
Geschickt fingerte sie an dem Reißverschluß seiner Uniformjacke, zog ihn auf und klappte die eine Seite über seine Schulter. Das Ganze wiederholte sie mit dem gelben Shirt, welches er unter der Jacke trug, so daß daraufhin seine rechte Schulter entblößt war. Jetzt störte nur noch der breite Träger des dunklen Untershirts, den sie jedoch mit Hilfe eines kleinen Dolches zerschnitt und entfernte. Schließlich nahm sie einen medizinischen Tricorder zur Hand, denn sie wollte, daß der Emulator an der richtigen Stelle platziert war, damit er bei Bedarf seine volle Wirkung entfalten konnte. Nebenbei stellte sie nicht ohne eine gewisse Genugtuung fest, daß sein Puls beträchtlich gestiegen war. Und dann setzte sie den Injektor auf die Haut genau über dem Nervenstrang am Schlüsselbein und aktivierte ihn. Der Mensch biss die Zähne zusammen, dennoch konnte er einen kurzen Schrei nicht unterdrücken. Doch beinah sofort ebbte der Schmerz wieder ab, als die Agentin den Injektor wieder entfernte.
„Sehen Sie, es ist schon vorbei, es gibt also gar keinen Grund zur Panik“, sagte sie freundlich und legte beide medizinischen Geräte wieder weg. „Diesen Grund bekommen Sie später noch.“
Der Emulator, den er eben eingepflanzt bekommen hatte, gehörte zu einer der neueren Errungenschaften der technischen Abteilung des Geheimdienstes. Es handelte sich um ein recht kleines, stäbchenförmiges Objekt, welches direkt an irgendeinen Nerv im Körper gehaftet wurde. Die Verbindungen zu dem Nerv stellte es dann selbständig mit Hilfe von Nanotechnologie her. Diese Art des Emulators genoß einige Vorteile gegenüber seinen alt gedienten Genossen. Er konnte unter anderem ohne größeren Aufwand auch von Personen implantiert werden, die nur eine medizinische Grundausbildung hatten und musste nicht am Rückenmark befestigt werden. Und er wies eine Neuerung auf. Bei den bisherigen Geräten war die Ausschaltung des Trägers durch die herkömmliche Funktion der Schmerzprojektion von statten gegangen, was unter Umständen schon mal etwas länger dauern konnte – abhängig von der Konstitution des Trägers. Bei dieser kleinen Erfindung dagegen reichte ein winzig kleiner Impuls aus, um kurzfristig alle Synapsen des Gehirns zu überladen und ihn auf der Stelle ausser Gefecht zu setzen.

„Nun denn, die Vorbereitungen sind getroffen. Und jetzt spielen wir ein Spiel. Ich erzähle Ihnen etwas und als Gegenleistung bekomme ich etwas von Ihnen zu hören.“ Sie trat vor ihn. „Ich bin Erie’rin t’Sshionsha und wer sind Sie?“
Jetzt, als er zum zweiten Mal diese Stimme hörte, fiel dem Lieutenant ein, woher er sie kannte. Es war dieselbe Person, die mit ihm im Gang über den verletzten Rihannsu debattiert und sich beharrlich geweigert hatte, zu verhandeln, wodurch er seinen Leuten vielleicht eine Rückkehr zu seinem Schiff hätte ermöglichen können. Doch da hatte er sich in den Rihannsu getäuscht ... und in N'nhaeirhu ganz besonders.
„Nun gut, Pinky ... wir haben Zeit, wir sind allein und ungestört. Und ich weiß ja nicht, wie es mit Ihnen aussieht, aber ich kann mich der Tugend der Geduld rühmen.“
Wieder zog er es vor, zu schweigen.
„Die meisten Ihrer Kameraden sind auf Sternenflottenschiffe gebracht worden, um sie zu versorgen. Nur Sie, ihre vier Kollegen und der Captain sind noch an Bord. Aber Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, wie wir unsere Gefangenen behandeln ... die Gerüchte, die dazu in der Föderation kursieren sind allesamt untertrieben.“ Ein Lächeln zierte nicht nur ihr Gesicht, sondern schwang auch in ihrem Tonfall mit, damit es ihm auf keinen Fall entging.
„Frage ich mich nur, ob Ihre Kollegen von der Sternenflotte nicht vielleicht selbst daran interessiert sind, die Sektion 31 zur Rechenschaft zu ziehen.“ Die Agentin erkannte, daß es in dieser Sache durchaus zu einer Kooperation zwischen dem Reich und der Föderation kommen konnte, denn die Sektion hatte sich seit ihrem massiven Auftauchen in den späten 2370ern als ein Geschwür zu erkennen gegeben. War nur fraglich, inwieweit es die Föderation bereits infiziert hatte.
Aber das war jetzt nicht N'nhaeirhus Problem.
Sie wartete einige Minuten, umrundete mehrfach den Stuhl und betrachtete dabei ausgiebig den Menschen, wie er tapfer vor sich hin schwieg. Und dann musste sie leise kichern.
„Die Sektion nimmt wohl nur ganz harte Burschen in ihre Kreise auf!“
Doch selbst darauf reagierte er nicht. Und die CIS bemerkte anerkennend, daß er eine Herausforderung sein würde.
„In letzter Zeit“, ihre Stimme wurde nun ernster und war weniger von Freundlichkeit geprägt, „ist einiges nicht so gelaufen, wie es mir recht gewesen wäre. Daher ist meine Laune nicht unbedingt die Beste, obwohl ich mir Mühe gebe, wie Sie zugeben müssen.“ Sie setzte eine kleine Kunstpause und beobachtete seine Reaktionen, die erneut recht spärlich ausfielen. „Warum ich Ihnen das erzähle, wollen Sie bestimmt wissen? Um Sie vorzuwarnen – wenn Sie unkooperativ sind, wird es mir eine Freude sein, Sie leiden zu lassen!“ sagte sie fröhlich und war seinem Gesicht so nah, daß er ihr in die Augen blicken konnte.
„Sie sind dran!“

Ein Sprichwort lautete, je mehr man seine Feinde hasst, desto mehr wurde man wie sie.
Doch N'nhaeirhu hatte ihren Feind vergessen, sie hatte ihn verdrängt – den Alten von Parem – und war nun im Begriff, etwas zu tun, was sie an ihm verabscheut hatte.
Doch für die Rihanna hätte es auch einen gewichtigen Unterschied gegeben, wäre sie sich der Ähnlichkeit zu den Geschehnissen vor einiger Zeit bewusst gewesen – er war nur ein Mensch und sie tat ihre Arbeit.

-tbc-
 

Ezri

Administrator
+/\+ Krankenstation +/\+

„Sora, hast Du da nicht was übersehen?“ kritisch betrachtete ich den Bildschirm.

„Was denn?“ Verwirrt und auch erschöpft schaute sie auf.

„Dieser mutierte Virus. Wenn Alidar den hat und auch die Crew des Shuttles, wo ist denn dann der Rest der Crew?“

Dr. t’Ptravals Gesicht färbte sich eine Nuance heller, dann schloß sie die Augen und tonlos formten ihre Lippen Bei den Elementen.
Ich deutete ihre Mimik richtig, in der gesamten Hektik des Gefechts und den daraus resultierendem Chaos, war ihr völlig entgangen, dass auch der Rest der Shuttlecrew infiziert sein könnte.

„Versuchen wir sie zu lokalisieren, obwohl das vermutlich nicht mehr viel Sinn macht. Die Shuttle-Crew befindet sich ja schon mehr als zwei Tarim an Board. Das langt aus um eine Epidemie herbei zuführen.“

„Ie, Ezri. Ich werde den Riov verständigen und überlegen, wie wir diese Epidemie in den Griff bekommen können.“

Ich nickte. Es war ihr Fehler und es war an ihr, diesen nun zuzugestehen und selber zu melden. Das verlangte ihre Ehre und ihre Loyalität von ihr und da sie sehr traditionell war, würde sie diesem auch gewissenhaft nachkommen. Mit raschen Schritten verließ sie die Krankenstation auf direktem Wege zum Riov.

„Computer, lokalisiere die Shuttle-Crew von Tal Tahlek und ihn selber und wo sie direkt nach Verlassen des Shuttles sich befanden.“

„Alidar tr’Aurata befindet sich auf der Krankenstation; Isolierraum 4. Tal Tahlek in seinem Quartier, aber zuvor auf der Brücke. Die anderen Crew-Mitglieder sind sofort nach Ankunft in ihre Quartiere gegangen.“

Bei dem Wort Brücke zuckte ich zusammen. Von der Shuttlerampe zur Brücke war es ein weiter Weg und er war gewiß vielen Personen begegnet. Da kamen mir die Feuerwehrkräfte in den Sinn, die Bautrupps und ganz zu schweigen von den Sklaven, die ebenfalls an Reparatur- und Aufräumungsaufgaben beteiligt waren. Bei den heiligen Tümpeln von Mak’ala, mittlerweile konnte das gesamte Schiff verseucht sein Dieser Gedanke erfüllte mich mit Entsetzen.

„Labor 3, wie weit seit Ihr mit der Entwicklung von diesem Impfstoff, den Dr. t’Ptraval Euch aufgetragen hat?“

„Das können wir nicht sagen, da das Virus ständig mutiert und wir die Taktung der Mutation noch nicht herausgefunden haben.“

.:Unterdessen:.

…„Mein Riov, ich habe versagt. Wir arbeiten daran, die Folgen der Epidemie so gering wie möglich zu halten.“

Der Blick des Riovs ruhte streng auf Dr. t’Ptraval. Hinter seiner Stirn arbeitete es. Vor allem die Sorge um seine Frau und seinen ungeborenen Kindern quälte ihn.

„Dieser Virus, was macht er? Ist er gefährlich? Tötet er?“

„Nein, ich denke nicht, dass er tödlich ist, aber der Betroffene erkrankt sehr schwer und es ist nicht abzusehen, wie lange die Krankheit andauert.“

„Was unternehmen Sie jetzt dagegen?“

„Wir suchen nach einem Impfstoff und anschließend werden wir alle an Board befindlichen Personen impfen müssen.“

„Tun Sie das.“ Seine Schultern strafften sich, ein Signal dass das Gespräch für ihn beendet war. Aber Sora blieb sitzen und schaute ihn an.

„Was noch, Dr. t’Ptraval?“

„Ich habe meine Sorgfaltspflicht vernachlässigt und die Besatzung der ChR Blutschwinge in Gefahr gebracht, mein Riov. Ich bitte um Versetzung, damit ich dieses Schiff nicht mehr gefährden kann.“ Sie senkte schuldbewußt den Blick.

„Ich werde drüber nachdenken.“ Dann wandte er sich ab. Leise verließ Dr. t’Ptraval das Büro…

-tbc-
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Bereitschaftsraum =/\=

Eigentlich hatte der Leih geglaubt, dass sie das Schlimmste überstanden hatten. Wie es schien hatte er sich geirrt. Seine leitende Chefärztin hatte ihm gerade gestanden, dass ihr ein Fehler unterlaufen war. Ein Fehler der möglicherweise gravierende Konsequenzen haben könnte. Alidar, sein hochgeschätzter taktischer Berater, hatte einen Virus eingeschleppt, der sich bereits auf einige andere Besatzungsmitglieder übertragen hatte. Nach Soras fachlicher Meinung bestand die Gefahr, dass der Virus sich weiter ausbreiten könnte. Ihrer Meinung nach war er nicht tödlich, zumindest nicht, wenn der Körper nicht aus anderen Gründen geschwächt war, wie dies beispielsweise bei Verletzten der Fall war.
In Anbetracht der Tatsache, dass sie sehr viele Verletzte an Bord hatten, von denen einige schwer verletzt worden waren, war Soras Fehler besonders schwerwiegend. In der Hektik, die während des Gefechtes in der Krankenstation geherrscht hatte, war ihr entgangen, dass Alidar nicht alleine im Shuttle gewesen war. Sie hätte nicht nur ihn, den Pfleger und den Sklaven, die beide mit ihm Kontakt gehabt hatten, sondern auch alle anderen, die mit ihm im Shuttle gewesen waren, unter Quarantäne stellen müssen. So hätte sie die Ausbreitung des Virus effektiv verhindern können. Es war zwar so, dass die zehn Marines in ihren Kampfanzügen, insofern sie die ganze Zeit über geschlossen worden waren, sich nicht infizieren konnten. Aber Tahl hatte sich auch an Bord des Shuttles befunden, und er hatte keinen Anzug getragen. Zumindest er hatte sich nach der Landung frei auf dem Schiff bewegt, sogar auf der Brücke war er gewesen. Dies hatte zur Konsequenz, dass nun alle Personen, denen er seit seiner Ankunft begegnet war zur Untersuchung in die Krankenstation mussten. Nur gut, dass die internen Sensoren einwandfrei funktionierten, und so alle Personen ermittelt werden konnten, denen er begegnet war. Auch konnten die Wege derjenigen ermittelt werden, denen er begegnet war. Das größte Problem des Leih war, dass durch die Untersuchungen und das Infizierte in Quarantäne genommen werden mussten, es zwangsläufig zu Verzögerungen bei den Reparaturen kommen musste. Dies brachte seine Pläne erheblich durcheinander, schließlich wollte er so schnell wie möglich wieder warpfähig sein. Noch in der Nacht war er aus dem Schlaf gerissen worden, als ihn die Nachricht erreichte, das die Basis der Sektion 31 eingenommen worden war. Der Widerstand der Sektion 31 war überraschend gering gewesen, nur ihre automatischen Verteidigungssysteme hatten gefeuert. Später hatte sich herausgestellt, dass die Sektion die Station aufgegeben und verlassen hatte. Wieso sie nicht zerstört worden war, wurde klar, als die Marineinfanterie die Basis sicherte. Die Selbstzerstörung hatte versagt, ein Treffer aus einem der Bordgeschütze eines Warbirds hatte es ausgeschaltet.
Die Sektion hatte zu lange gezögert und versucht so viele Daten und Ausrüstungsgegenstände wie möglich zu retten. Als Preis dafür war den Rihannsu nun der Außenposten, die kleine Werft und die Mine in die Hände gefallen. Allerdings hatten sie zur Sicherheit alle Daten gelöscht und selbst die Hardeware mittels Phasern zerstört. Zumindest ihre Forschungsergebnisse hatten sie vor den Rihannsu bewahren können, oder besser den größten Teil. Einige Daten waren den Rihannsu dennoch in die Hände gefallen, da die Sektion 31 ihr Zerstörungswerk nicht vollenden konnte.
Aus diesem Grund wollte Rikal so schnell wie möglich zum Außenposten. Es interessierte ihn brennend, was die Techniker und Wissenschaftler bisher herausgefunden hatten. Vor allem aber hoffte er dieses mysteriöse Tor finden, dass die Sektion 31 zu ihrem Engagement hier veranlasst hatte. Dazu benötigte er aber auch die Interphasentarnung, ohne sie konnte und wollte er die Blutschwinge nicht in das Asteroidenfeld fliegen lassen. Zu groß war das Risiko mit einem Asteroiden zu kollidieren. Die Konsequenzen einer solchen Kollision währen wohl verheerend gewesen.
Nun würde er sich etwas länger gedulden müssen, aber es war besser in seinen Augen etwas warten zu müssen, als eine große Epidemie zu riskieren.
Ein anderes Problem das er nun hatte, war das Sora um ihre Versetzung gebeten hatte. Als ehrenhafte Rihanna wollte sie die Konsequenzen ihres Fehlers tragen. Dies würde ihn, wenn er ihrer Bitte entsprach, die Leiterin seiner medizinischen Abteilung kosten. Eine Konsequenz, die gut überlegt sein wollte. Nachdenklich lehnte er sich in seinen Sessel zurück und dachte über ihre Bitte nach. Noch hatte er etwas Zeit, bis er eine Entscheidung fällen musste. Diese wollte er nutzen. Leicht machen würde er sich diese Entscheidung nicht machen, dies stand bereits fest.
Während er über Soras Bitte nachsinnierte fiel ihm schlagartig ein, dass er mit Tahl gesprochen hatte. Sein taktischer Offizier hatte ihm Bericht erstattet, was sich während der Verfolgung von Irgeh und den anderen Verrätern ereignet hatte. Natürlich hatte Tahl interessiert, was sich auf der Blutschwinge ereignet hatte. In erster Linie ging es ihm logischerweise um das Gefecht, wie sich seine Untergebenen auf der Brücke und im Kampf gegen die Enterkommandos geschlagen hatten. In Anbetracht der Tatsache, dass die junge Rihanna, die sonst in der Beta Schicht diente, hervorragendes geleistet hatte, und er auch mit der Leistung der Sicherheitskommandos und der Marineinfanteristen mehr als zufrieden war, fiel es Rikal nicht schwer, eine sehr positive Bewertung abzugeben. Zufrieden und beruhigt hatte Tahl um die Erlaubnis gebeten sich in sein Quartier zurückziehen zu dürfen, danach hatte er der Bereitschaftsraum des Leih verlassen. Dieser verspürte urplötzlich das dringende Bedürfnis sich auf der Krankenstation untersuchen zu lassen. Ohne zu zögern stand er auf und begab sich auf direktem Weg in den Krankenstation.

-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

Wie erwartet hatte sich der Offizier geweigert, freiwillig Auskunft zu erteilen. Daher hatte die Agentin einige Register ziehen müssen und dementsprechend misshandelt sah der Mensch nun nach den durchlittenen Stunden aus. Sie kannte sich recht gut mit der menschlichen Physiologie aus, deshalb wusste sie auch um die empfindlichen Stellen dieser scheinbar so zerbrechlichen Geschöpfe.
Er wies diverse innere und äußere Verletzungen auf, doch soweit N'nhaeirhu es mit Hilfe des medizinischen Tricorders feststellen konnte, würde er das Ganze wohl überleben.
Nichtsdestotrotz hatte sie vielleicht ein ganz klein wenig übertrieben, ging ihr durch den Kopf, als sie die zarten roten Blutspritzer auf ihrer sonst so makellosen Uniform bedachte. Aber es hatte sich gelohnt.
Leise stöhnte Lieutenant Gate, wie sie unter anderem in Erfahrung hatte bringen können, auf, als sie ihm den silbern glänzenden Gedächtnisscanner von der schweißnassen Stirn löste. Seine Kopfschmerzen mussten unglaublich sein, doch das hatte er sich selbst zuzuschreiben – er hätte sich nur nicht so energisch zur Wehr setzen müssen. Dann wäre ihm ein ganzes Stück der Tortur erspart geblieben. Doch so war es, wenn man Personen einbezog, die nachrichtendienstliche Aufgaben wahrnahmen.
Aus etlichen kleineren und größeren Wunden tropfte Blut zu Boden oder tränkte das hellgraue Hemd weinrot. Sein Kopf hing nach vorn und die Erschöpfung forderte ihren Tribut, doch N'nhaeirhu hatte den Emulator so eingestellt, daß er einen stetigen Impuls abgab und seine Nerven immer in einer anderen Region des Körpers reizte. Doch schließlich zeigte sie sich gnädig und initiierte den letzten Puls, der zur sofortigen vorüber gehenden Überlastung sämtlicher Synapsen führte und dem eine kurzzeitige Bewusstlosigkeit folgte.
Daraufhin wischte sie sich mit einem Tuch sein Blut von den Händen und legte die Geräte, die noch auf dem Tisch lagen, in ein Reinigungsgefäß in den Schrank. Ein letzter Blick auf das Opfer, das flach aber dennoch gleichmäßig atmete, weckte unterschiedliche Gefühle in ihr.
Es war ihre Rache für die Toten, für die Opfer, die während dieser Mission erbracht worden waren. Und viele würden N'nhaeirhu sicher für diese Chance der Rache beneiden.
Doch sie hätte auch auf die Folter verzichten und ihm die gewünschten Informationen auf ihre eigene Art und Weise entlocken können, doch auch diese Variante bot ihre Nachteile. Stellte sie einen mentalen Kontakt zu anderen her, gab es die Begleiterscheinung, daß sie mit dem gesamten seelischen Müll ihres Gegenübers konfrontiert wurde, da es, insofern es sich nicht um Vulkanier oder andere gute Telepathen handelte, unwahrscheinlich war, daß sie ihren Geist selektiv abschirmen konnten. So hatte sie auf die gebräuchlichen Methoden zurückgreifen müssen, die ihrerseits allerdings moralisch nicht immer unbedenklich sein mochten. Doch stellenweise fiel ihr die Wahl der Mittel recht leicht und hier hatte sie gewiß keinen Fehler gemacht, indem sie sich bei ihm gegen eine Mentalverschmelzung entschieden hatte. Dazu waren die kleinen Neuigkeiten, die er zum Besten gegeben hatte, nachdem sein Widerstand zum größten Teil gebrochen war, zu geringwertig.
Schließlich verließ sie den Raum, in ihre Gedanken vertieft, und machte sich auf zu einer kurzen Pause, nach der es sie nun verlangte. Unterwegs ordnete sie ein wenig ihre Notizen, um das Wichtige herauszufiltern und das Sinnlose gleich zu löschen, wobei sie da nicht viel Mühe mit hatte.
Kurz darauf erreichte sie ihre vertrauten Hallen, in denen sie sich sicher fühlte, gab ihrer Mitarbeiterin Sanra t’Caeri die Anweisung, in den nächsten Stunden nicht gestört werden zu wollen und verschwand in ihrem Büro.

Knapp vier Stunden später erwachte die CIS aus einem unruhigen Schlaf auf ihrer Couch. Irgendetwas hatte ihre verdiente Entspannung gestört, war ihr durch den Kopf gegeistert. Doch so sehr sie sich versuchte zu erinnern, umso tiefer rutschte das Geheimnis in einen dunklen, unergründlichen Abgrund, verhüllt in schwarzem Nebel. Und sie erkannte, daß es keinen Sinn haben würde, nachzuforschen, und vertrieb diese Gedanken mit einem Kopfschütteln.
Als sie auf das Chronometer schaute, stellte sie fest, daß es durchaus an der Zeit war, wieder nach ihrem „Schützling“ zu schauen, ob er es sich nicht vielleicht noch überlegt hatte und doch noch ein bisschen was verraten wollte. Und so machte sie sich auf, ließ jedoch ihre besudelte Uniformjacke zurück. Irgendwer mochte sich irgendwann darum kümmern.

Als die schwere Tür hinter ihr zu glitt, war sie zuerst überrascht. Der Mensch hatte sich seit ihrem Verlassen des Raumes keinen Zentimeter gerührt. Doch kurz darauf hatte sie einen Verdacht, warum dem so war.
Ein muffiger, leicht stechender aber kaum merklicher Geruch stieg ihr in die Nase, der zuvor nicht da gewesen war. Die Riechorgane der Rihannsu galten im Allgemeinen als sehr fein, sie wiesen sogar einen noch feineren Geruchssinn auf als ihre vulkanischen Pendants. Nur so hatte sie das erste Anzeichen der Endgültigkeit wahrnehmen können, was ihr daraufhin das fehlende rhythmische Heben und Senken seiner Brust sowie ein Scan mit dem Tricorder bestätigte. Der Sternenflottenoffizier war tot.
Sein Ende war keineswegs ein tragisches Ereignis, er schien ohnehin kaum etwas zu wissen, was für die Rihannsu wirklich von essentieller Bedeutung sein konnte. Doch die Umstände seines Todes gaben ihr Rätsel auf. Seine Verletzungen waren nicht so schwerwiegend, daß er daran hätte sterben können ... oder hatte sie sich vielleicht geirrt?
Oder war er an etwas anderem gestorben, vielleicht einer Organschwäche, die seine Belastbarkeit herabsetzte?
Vielleicht kam auch etwas ganz anderes in Frage.
Um dies jedoch zu klären, benötigte sie Fachhilfe.
„T’Sshionsha an Transporterraum, ich brauche einen Ort-zu-Ort Transport eines Gefangenen in die Krankenstation.“ Und bald darauf löste sich die Leiche in nichts auf.

Nur wenige Minuten später erreichte die CIS selbst den Zielort der Überreste des Sternenflottenoffiziers und eine, N'nhaeirhu verdutzt anschauende Dr. Chaz stand neben dem Bett, auf dem die Leiche rematerialisiert worden war. Angesichts der Tatsache, dass der vor kurzem Verstorbene auf Befehl der CIS hierher transportiert worden war und damit eindeutig nicht zu den Gefallenen des Gefechts gehörte, war Ezri offensichtlich etwas irritiert, wenn nicht gar angewidert. Doch N'nhaeirhu nahm davon keine Notiz. Stattdessen sah sie sich kurz um und versuchte die derzeitige Auslastung, bezüglich der Verletzten, der Krankenstation festzustellen, die erfreulicherweise schon wieder deutlich gesunken war. So sah sie es als nicht überzogen, ihre Forderung zu stellen.
„Ich brauche schnellstmöglich eine Obduktion dieses doakhi hevam. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, wenn ich hier warte!“ hängte sie an, um die Dringlichkeit zu unterstreichen. Daraufhin wandte sie sich von der Trill ab, ging in Richtung Soras Büro, setzte sich dort auf einen der freien Stühle und harrte der Dinge, die folgen mochten.

-tbc-
 

Tahl Tahlek

New Member
=A= Tahls Quartier =A=

"Würden Sie uns bitte folgen erei'Arrain ? Wir haben Befehl Sie umgehend zur Krankenstation zu geleiten," sagte ein Sicherheitsoffizier mit leichter Nervosität in seiner Stimme.
"Warum ? Was hat es damit auf sich wenn ich fragen darf ?"
"Tut mir Leid. Wir haben nur Anweisung sämtliche Crewmitglieder die mit Ihnen und erei'Riov Alidar in Kontakt gekommen sind auf die Krankenstation zu geleiten. Sie sind unser direkter Vorgesetzter und Sie wissen das wir solchen Anweisungen Folge leisten müßen."
"Natürlich, kein Problem. Ich leiste keinen Widerstand. Um der Gesundheit willen," erwiderte Tahl mit einem schiefen Lächeln und folgte den Offizieren in die Ungewissheit.
Auf dem Weg machte er sich Überlegungen: Er dachte über die Möglichkeit eines Rücktritts nach, immerhin hatte er sein Schiff im Stich gelassen und die Aussenmission war noch nicht mal von Erfolg gekrönt. Zum anderen überlegte er was es mit der plötzlichen Aufforderung auf sich hatte: Sollte an der Wunde Alidars etwas schlimmeres drangewesen sein als gedacht ? Ein heisser Strahl durchfuhr ihn. Keine Schutzkleidung, er war auf der Brücke, auf seinem Quartier, hatte also fast das gesamte Schiff durchquert. Dies wäre auf jeden Fall ein Grund zum Rücktritt. Immerhin hätte er in diesem Fall das Schiff gleich doppelt in Gefahr gebracht. Aber war dies nicht unbewusst ? Immerhin hatte Alidar nur gesagt das es eine normale Wunde sei. Er würde erst einmal alles auf sich zukommen lassen und im Falle eines Falles, sollte sich wirklich herausstellen das er mitverantwortlich sein, würde er seinen offiziellen Rücktritt mit Rikal besprechen. Er hoffte inständig das es nicht soweit kommen würde.
 

Xena

New Member
(Alidar Tr’Aurata)
=A= Krankenstation =A=

Wie er zur Krankenstation kam, das wusste er eigentlich nicht mehr. Der Weg war für ihn eigentlich recht mühsam gewesen. Als er dort ankam, sah er, was für eine Hektik dort herrschte, und Angesichts der vielen Verletzen, die dort laufend eintrafen, kam er sich doch etwas überflüssig vor und eigentlich wollte er gehen, dies schaffte er jedoch nicht mehr.

Als er viel später wieder aufwachte, fühlte er sich sehr elend und schwach. Dr. t’Ptraval führte einige Scanns durch. „Was ist passiert, wo bin ich,“ fragte er sie.

„Sie sind im Moment unter Quarantäne. Ein Virus, den Sie in sich hatten, ist durch die Blutvergiftung ausgebrochen und mutiert,“ antwortete Sora.

Nun versuchte er aufzustehen, doch dabei kam ihm so ein Schwindelgefühl, sodass er fast aus dem Biobett gefallen wäre.

„Hey, wer hat Ihnen erlaubt aufzustehen,“ ermahnte ihn Sora sogleich und half ihm wieder sich wieder richtig niederzulegen.

„Schon gut, Doktor, ich habe schon verstanden,“ erwiderte er daraufhin mit einer sehr schwachen Stimme.

Kurz daraufhin injizierte sie ihm ein Mittel. „Was geben Sie mir da,“ wollte er daraufhin auf der Stelle wissen.

„Ich gebe Ihnen ein Gegenmittel gegen das Virus, und jetzt seien Sie endlich still und lassen Sie mich meine Arbeit tun. Schließlich muss ich beobachten, wie der Virus auf das Mittel reagiert,“ antwortete ihm Sora.

Kurz nachdem Sora ihm die Injektion verpasst hatte verlor er erneut sein Bewusstsein und erwachte erst einige Tarim später und sein Schädel brummte immer noch.

„Wie fühlen Sie sich,“ fragte Sora, als sie merkte, dass Alidar wieder erwacht war.

„Wie soll ich mich schon fühlen,“ quittierte er daraufhin etwas lakonisch.

„Komm, werden Sie jetzt nicht sarkastisch,“ erwiderte Sora daraufhin in einem ruhigen Tonfall, „Sie sollten jetzt besser etwas Essen.“

„Ich habe absolut keinen Hunger,“ antwortete er darauf.

„Ich bestehe aber darauf,“ konterte Sie darauf und lies für Alidar ein Essen bringen.

„Hören Sie, Doktor, ich habe es Ihnen schon gesagt, dass ich keinen Appetit habe. Ich fühle mich nicht so sonderlich gut,“ sagte er ein wenig verärgert zu Sora, als das Essen vor ihm stand.

„Sie müssen etwas Essen,“ erwiderte Sora ihm darauf, „das ist ein Befehl,“ fuhr Sora fort, als sie merkte, dass er etwas dagegen Sagen wollte und stellte ihm noch vor einem Ultimatum, „entweder Sie essen jetzt etwas, oder ich werde Sie wieder in Stase legen.“

„Schon gut Doktor, Sie haben gewonnen,“ antwortete Alidar ihr etwas resigniert und fing langsam an zu Essen.
 

Ezri

Administrator
+/\+ Krankenstation +/\+

T'Sshionsha schaute mich an und mein Blick wanderte zwischen ihr und dem Sternenflottenoffizier hin und her. Er war Terraner, männlich, mittleren Alters. Und sein Gesicht war schmerzverzerrt und starr. Starr, weil dieser Mensch tot war.
„Ich brauche schnellstmöglich eine Obduktion dieses doakhi hevam. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, wenn ich hier warte!“ Der Unterton in ihrer Stimme sagte überdeutlich das Wort: SOFORT. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und verschwand in Soras Büro.
Ich wies einen Sklaven an, mir die Leiche in einen der freien Untersuchungsräume zu schieben und folgte ihm.

„Computer: Suche nach möglicher Todesursache.“

„Bestätigt: Der Scann läuft.“

„Wie lange, bis zur Diagnose?“

„Ein drittel Tarim, wenn ich alle biologischen und chemische Prozesse mit einbeziehe.“

„Gut, gib mir die Diagnose direkt auf mein Padd und auf den Bildschirm in Soras Büro.“

„Bestätigt“

Ich wandte mich ab, für heute hatte ich genug Leichen gesehen. Auf dem Flur begegnete mir Dr. t’Ptraval.

„Und?“

„Ich habe mein Fehlverhalten dem Riov gemeldet.“

Ihr Gesicht verschloß sich und ich wollte nicht weiter in sie dringen. Als ich um die Ecke bog prallte ich mit Jemanden zusammen. Ich schaute auf und sah gerade wegs in das Gesicht Tahl Taleks. Gerade wollte ich einen rihannischen Fluch loslassen, als ich sein betrübtes Gesicht bemerkte.

„Was ist los, Tahl?“

„Ich weiß nicht, ich fühl mich nicht. Und irgendwie hab ich das Gefühl, dem Reich nicht richtig dienen zu können. Alles was ich anfasse läuft schief und nun auch noch dieser Virus.“

„Ja, der Virus. Das ist das Stichwort. Gehen Sie bitte zum Virenscann. Wir versuchen die Kranken von den Gesunden zu trennen, aber dazu müssen wir erstmal wissen, wer sich alles angesteckt hat.“

„Ie, Dr. Chaz.“

Er wandte sich ab und ging.

Ich begab mich in mein Büro und ließ mich auf meinen Stuhl fallen.

„Sklave, bring mir einen Livirianischen Tee.“

Diensteifrig überbrachte er mir das gewünschte und wartete in respektvollen Abstand auf weitere Anweisungen.
Meine Finger huschten über das Sensorfeld meiner Konsole und ich ließ mir die Namen auflisten, die in den letzten 2 Tarim auf die Krankenstation kamen. Sogar den Namen des Riovs fand ich da. Und wie ich rasch feststellte, hatte das Labor noch immer kein Impfstoff entwickeln können.
Mit einem Zwitschern, ein Nostalgie-Anfall von mir, meldete sich mein Padd. Der Computer meldete mir die Todesursache des Menschen. Was ich las, war nicht erfreulich und würde es erst Recht nicht für t'Sshionsha sein. Ich stand auf, straffte mich, zog meinen Kittel glatt und ging hinüber in t’Ptravals Büro. T'Sshionsha und Dr. t’Ptraval waren beide anwesend. Sie schienen sich leise unterhalten zu haben. Als ich eintrat verstummten sie und schauten mich an. Ich deutete auf den Bildschirm und betätigte ein Sensorfeld.

„Da haben Sie ihre Todesursache, t'Sshionsha. Gestorben ist er, weil er eine Hirnblutung hatte. Eine Ader in seinem Gehirn hatte eine schwache Wandung. Durch die Schmerzen Ihrer Folter wurde sein Blutdruck gesteigert und das brachte diese Ader zum platzen.“

Ich machte eine kleine Pause, aber das Gesicht t'Sshionsha blieb regungslos.

„Danke Doktor, dann kann ich…. „

„Ich war noch nicht fertig. Er hatte zudem noch etwas, was wir hätten gebrauchen können. In seinem Blut habe ich Antigene gefunden. Antigene mit der Signatur des Virusses. Da er aber tot ist, wird es Zeit in Anspruch nehmen, diese Antigene zu reproduzieren und dann auf unsere DNA umzubauen.“

T'Sshionsha schaute mir kalt in die Augen und ging wortlos aus dem Büro…

-tbc-
 

Xena

New Member
(Alidar tr’Aurata)

=A= Krankenstation =A=

Das Essen bekam ihn auch nicht ganz Richtig und ihm wurde dann noch schlechter, als ihm davor schon war. Schließlich musste er sich noch übergeben.

Er bekam noch mit, als ihm Sora mitteilte, dass das Gegenmittel, nicht die Wirkung zeigte, die eigentlich erwünscht gewesen wäre. Doch im diesen Augenblick hatte er im Grunde nur noch das Bedürfnis etwas zu Schlafen.


Er wachte einige Tarim später auf, nun ging es ihm zwar besser, aber seine körperliche Verfassung konnte man trotzdem nicht als gut einstufen. Er stand auf und ging etwas herum, um zu versuchen, seinen Kreislauf etwas in Schwung zu bringen. Aber er merkte, dass dies eigentlich keinen Sinn hatte, und dies ihn doch sehr anstrengte. Ein Zeichen dafür, dass sein Körper doch noch etwas Ruhe brauchte. Deshalb begab er sich wieder ins Bett und setzte sich auf, um ein wenig über das Geschehene der letzen paar Tage nachzudenken.

Er musste noch draufkommen, weshalb er eigentlich diese Blutvergiftung bekommen hatte, denn als er sich im Schuttle verletzte, war diese bereits schon sehr weit fortgeschritten, das war ja für jeden, der etwas von Medizin verstand sichtbar. Daher konnte sie nur davon bekommen haben, dass er sich die Verletzung, die er sich bei der Geiselbefreiung zugezogen hatte, nicht auf der Krankenstation behandeln ließ, sondern selbst behandelte. Bis jetzt hatte er mit Selbstbehandlungen noch nie Probleme gehabt. Schließlich ist er ein Rihannsu, der um Krankenstationen einen großen Bogen macht, und aufgrund der Erfahrungen, die er beim Tal Shiar gemacht hatte, misstraute er Ärzten grundsätzlich. Hätte er jedoch geahnt, dass er durch Selbstbehandlungen, riskierte, dass ein schlummernder Virus ausbrechen konnte, hätte er vielleicht doch anders gehandelt. Er beschloss in seinem Bericht über die mögliche Ursache der Blutvergiftung, die ja der Auslöser für die Infektion war, zu Schreiben. Im Endeffekt, wäre es wohl auch besser gewesen, wenn er bei der Shuttelmission erst gar nicht dabei gewesen wäre. Ist es doch schließlich sein Fehler gewesen, das Föderationsschiff nicht rechtzeitig bemerkt zu haben, und dadurch die Mission zum Scheitern verurteilte. Auch dafür wollte er die Verantwortung übernehmen. Er ordnete an, dass man ihm etwas zum Schreiben bringen sollte, damit er seinen Bericht schreiben konnte. Da er noch unter Quarantäne stand, dauerte diese Prozedur doch etwas länger, als gewöhnlich, aber immerhin bekam er das, was er haben wollte. Und konnte mit dem Schreiben seines Berichtes beginnen, aber das was ihm eigentlich sehr störte, war die Tatsache, dass er sich nicht mehr so genau an die Vorfälle im Shuttel erinnern konnte. Bis zu dem Zeitpunkt, an denen sie entkommen konnten, konnte er sich gut erinnern, aber, das was danach passierte, hatte er jedoch nur noch Bruchstückhaft in Erinnerung. Wohl oder Übel, musste er sich damit zufrieden geben, dass er deshalb diesen Teil in seinen Bericht deshalb weglassen musste, was ihm zwar nicht ganz gefiel, aber bevor er etwas Falsches hineinschreibt, ist es besser nichts zu schreiben.


„Was machen Sie denn da,“ fragte ihn Dr. Chaz, als sie eintrat und bemerkte, dass er ein PADD in der Hand hatte.

„Ich habe gerade einen Bericht für den Leih geschrieben,“ antwortete er ihr daraufhin.

„Und das in Ihrem Zustand,“ fragte Ezri etwas verwundert nach.

Er stand daraufhin auf und fuhr sich mit einer Hand über die Stirn und erst dadurch bemerkte er, dass er total verschwitzt war.

„Doktor, können Sie mir bitte einen Gefallen tun? Können Sie dem Leih diesen Bericht überbringen,“ fragte er sie und überreichte ihr den Bericht für Rikal. Dabei schaute er ihr direkt in die Augen und bemerkte, welch wunderschöne grüne Augen sie hat.

-tbc-
 
T

Tarik

Gast
=A= Brücke =A=

Ich machte wieder meinen Dienst auf der Brücke und die Situation schien sich zu entspannen. Der Feind wurde immer weiter zurück gedrängt und es war offensichtlich, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er geschlagen sei. Ich hoffte das wenigstens ein paar überleben würden, so würden wir wenigestens einige Verhören können und Sie spüren lassen, was passierte wenn man so etwas mit den Rihannsu machte.

Ich schüttelte den Gedanken ab und widmete mich wieder meiner Arbeit. Es gab zwar im Moment nicht viel zu tun, da wir zum einen noch immer hier bleiben würden, zum anderen aber auch funktionierten die Antriebssysteme noch nicht, so dass wir gar nicht kamen. ich beobachtete die Kontrollen genau und bekam so jeden Fortschritt mit. Diesen meldete ich dann weiter an den Leih.

Diese Mission würde wie es aussah meine letzte an deer CONN sein. Ich hatte bei dem Leih offiziell einen Antrag auf Versetzung gestellt. Ich wollte mich in die Maschienenabteilung versetzen lassen und es sah so aus, als würde ich das auch genehmigt bekommen. Gerade machte ich einen weiteren Instrumentencheck , da wurde ich aufgerufen, dass ich mich auf der Krankenstation melden solle. Ich hatte die Sache mit alidar mitbekommen und war äußerst besorgt. Ich meldete mich kurz ab und machte mich dann sofort auf den Weg zur Krankenstation.

=A= Krankenstation =A=

Ich erreichte die Krankenstation und sah mich einen Moment lang um. Dann schließlich fand ich Sora, die mir sagte, was ich zu tun hatte. Ich ließ die verschiedenen Scans und Untersuchungen alle über mich ergehen. Einige dauerten länger, andere nicht mehr so lange. Knapp 30 Siuren später war es dann vorbei. Ich musste noch einen Momemt warten, dann kamen auch die Ergebnisse von mir rein. "Es sind alle Werte normal." Hörte ich Dr. t'Ptraval sagen. Ich merkte wie sich die Erleichterung in mri breit machte. Ich bedanke mich ausführlich bei ihr, dann bekam ich die Erlaubnis zu gehen und machte mich wieder auf den Weg.

=A= Im Schiff =A=

Ich ging durch das Schiff und überlegte. Ich fragte mich, wie schnell Sie ein Mittel gegen diese Krankheit finden würden und ich fragte mich, wen es von meinen Freunden und Kollegen schon erwischt hatte.

Ich fand die ganze Situation ziemlich merkwürdig. Wir hatten den einen Feind nichtmal besiegt, da hatten wir schon das nächste Problem. Ich schüttelte den Gedanken ab, wir würden das schon schaffen. Wir würden beide Feinde besiegen.

Ich kam schließlich am Casino vorbei. Ich überlegte einen Moment, dann beschloss ich einzutreten und mich umzusehen. Es war erstaulich aufgeräumt hier. Es zeigten sich zwar noch einige Spuren des Kampfes und der Verwüstung, aber ansonsten war es rehct ordentlich. Es saßen sogar einige von der Crew um einen Tisch herum bzw. einige Andere standen an der Theke und unterhielten sich.

Ich ging zu einem Replikator und replizierte mir ein Ale und einen Acetaria. Ich hatte schon wieder eine Ewigkeit nicht gegessen und ich wollte die Gelegenheit schnell nutzen. Einige Zeit später war ich fertig und machte mich wieder auf den Weg zur Brücke.

=A= Brücke =A=

Ich erreichte die Brücke kurz darauf und nahm wieder an meiner Konsole platz. Das erste was ich tat war eine Diagnose durchführen. Ich sah das der Impulsantrieb wieder voll funktionierte und es auch mit dem Warpantrieb nicht mehr so schlecht aussah. Ich schätzte noch 30 Siuren, vielleicht 60, dann würde er wieder soweit sein, dass man Ihn einsetzten konnte. Ich machte meine Meldung darüber, dann setzte ich meine Arbeit fort.

<tbc>
 

Tahl Tahlek

New Member
=A= Krankenstation =A=

Ein schlechtes Gefühl machte sich in Tahls Brust breit als er im Scanner stand. Immer wieder bedrückte ihn das Gefühl mit Schuld daran zu haben das sich der Virus evtl. über das ganze Schiff verteilt hatte. Wie er am Rande mitbekommen hatte wurde sogar der Leih zur Kontrolle in die Krankenstation gerufen...
Nicht das ihm das alles sehr peinlich war und das er immer noch mit dem Gedanken spielte dem Leih seinen Rücktritt anzubieten auch die Tatsache das er die Sicherheit des Schiffes nicht gewährleisten konnte wurmte ihn ungemein.
Das Surren des Scanners endete und er sah durch den Nebel seiner Gedanken in das Gesicht einer Rihanna...
Ein kalter Schauer lief ihm über die Haut und er erwartete das Urteil der medizinischen Abteilung über seinen Zustand und seine Zukunft...
 
T

Tarik

Gast
=A= Brücke =A=

Ich war auf der Brücke und es ging dem Ende meiner Schicht zu. Der Warpantreib funktionierte Bereits wieder und ich machte einen letzten Check der Instrument, dann war es soweit. Meine Ablösung, ein junger Erein, betrat die Brücke und ich wies Ihn kurz ein. Dann nickte ich dem Leih zu und verließ die Brücke in Richtung mein Quartier.

=A= Auf dem Schiff =A=

Ich ging durch das Schiff und sah mich genau um. Die Reperaturen hatten begonnen und es sah schon wieder halbwegs ordentlich aus. Ich bemekte auch wieder mehr Betrieb auf den Decks, es war wieder mehr Leben auf dem Schiff, jetzt wo die Gefahr zum größten Teil gebannt war.
Ich ging weiter und erreichte schließlich kurz darauf mein Quartier.

=A= Quartier =A=

Ich erreichte mein Quartier einige Minuten später und ließ mich erstmal erschöpft auf die Couch sinken.. Ich war schon lange nicht mehr hier gewesen, die Arbeit hatte mich in letzter Zeit von allen größeren Ruhepausen abgehalten.
Ich zog mir die Uniform aus und nahm erstmal ein Bad, bei dem ich einem PADD las.
Ich genoss das Bad eine gute halbe Tarim lang, dann zog ich mir eine neue Uniform an und überlegte mir, was ich gleich noch Essen sollte. Schließlich kam ich zu dem Entschluss, in die Messe zu gehen und mich etwas unter die Crew zu msichen. Ich war schon lange nicht mehr da gewesen und ich wollte von der großen Essensauswahl der Messe profitieren. Ich machte mich soweit fertig und zog die Uniform zu recht, dann machte ich mich auf den Weg.

=A= Auf dem Schiff =A=

Wieder ging ich durch die Korridore des Schiffes und wieder bewunderte ich die Leistung der Techniker. Ich kam an der KRankenstation und an dem Holodeck vorbei und nahm mir vor, bei nächster Gelegenheit es mal wieder zu benutzen. Ich war in den letzten Tagen zu nichts gekommen und nach diesen Vorfällen würde ich mir erst mal ein wenig Freizeit gönnen. Auch wollte ich einige neue Manöver auf dem Holodeck ausprobieren, um auf Situationen wie die Vergangene noch besser vorbereitet zu sein. Das setzte natürlich voraus, dass das Holodeck mal erst wieder funktionierte.
Es dauerte noch einige Siuren, die ich gedankenversunken durch die Korridore ging, dann erreichte ich die Messe.

=A= Messe =A=

Ich betrat den Raum und sah mich. Ich war erstaunf, dass um diese Zeit so gut wie niemand hier war. Sonst war dies gearde die Zeit, wo es hier am vollsten war.
Ich bestellte mir ein Ale und einen Salat als Vorspeise und setzte mich dann an einen der vielen der leeren Tische. Ich trank von dem Ale und aß von meinem Salat, während ich in Gedanken versank und die Umwelt immer mehr vergaß.

<tbc>
 

Ezri

Administrator
+/\+ Krankenstation +/\+

Bisher waren Rihannsu für mich einfach nur Rihannsu. Bis auf einen, das musste ich mir eingestehen. Aber seit dem waren es einfach nur Mitbewohner, Waffenbrüder und Arbeitskollegen und manchmal sogar Freunde.

Bisher.

Ich schüttelte wie ein unwilliges Kind in Gedanken vertieft meinen Kopf. Aber das Bild blieb. Das Bild von diesen leicht rötlichen Augen. Wann immer ich meine Augen schloß, erschienen mir seine.

„Ist was nicht in Ordnung, Ezri?“ Sora sah mich sorgenvoll an.

„Nein, es ist nichts, ich bin nur etwas müde, etwas überarbeitet, das ist alles.“ Und dann. „Wo waren wir stehen geblieben?“

„Wir haben aus dem Blut des Opfers das Antigen isolieren können. Morgen sollte der Impfstoff bereitstehen und getestet sein.“ Sora erhob sich und blickte in die Runde. Ihr Blick war wie immer streng und kühl und vermutlich war ich die einzige, die wusste, wie sehr der Vorfall Sora belastete.

„Gehen wir den Dienstplan noch mal durch….“

Ich ließ meine Gedanken wieder schweifen…

„…Dr. Chaz; Frühschicht und Vorbereitung der Impfungen. Sie werden außerdem ein CTG bei der Gattin vom Riov vornehmen… . Ezri?“

Ich schreckte hoch. „Äh.. ja.. Ie.. ssuaj-ha.. „ Langsam, aber leider unaufhaltsam stieg mir das Blut in den Kopf und meine Tüpfel verdunkelten sich.

„Tja, dann werde ich... äh... gehen, ich bin müde… und... und… geh jetzt in mein Quartier. Jolan’tru.“

Ich rannte fast raus aus dem Büro und ließ eine verdutzte Sora zurück. Auf dem Weg in mein Quartier nahm ich nicht einmal wahr, wer alles so mein Weg kreuzte. Ich war mir nicht ganz sicher, aber einmal grüßte ich mehr oder weniger mechanisch Tahl Tahlek oder war es Tarik?
Ich wusste es nicht einmal genau und irgendwie war es mir egal.
Endlich schloß sich meine Quartiertür hinter meinem Rücken und ich verharrte kurz an Ort und Stelle und atmete tief durch.

„Computer: Musik; Terra 20. Jahrhundert; Blues; random; Lautstärke: 2. Licht: Helligkeit 4.“

Mein Quartier verdunkelte sich auf angenehme Weise und im Hintergrund erklang leise der schmachtende Sound eines einsamen Saxophones. Vor meiner kleinen Nasszelle ließ ich achtlos meine Kleidung zu Boden fallen. Als die Dusche anfing zu rauschen und die ersten Tropfen heißes Wasser über meine Haut perlten, fing ich endlich an zu entspannen. Aus meinem bescheidenen Vorrat an Körperpflegemitteln entnahm ich ein kostbares Stück Rolia-Seife. Mit dem Schwamm schäumte ich mich langsam und genüßlich ein. An dem Fuß meines rechten Beines fing ich an und schon beim Bücken wünschte ich mir für solche Verrenkungen einen Sklaven. Ich merkte mir vor, dass ich einen beantragen sollte. Der Schaum duftete zart und dennoch betörend und seidig weich umhüllte er meinen Körper, so dicht, dass nicht ein Tüpfel mehr durchschimmerte. Als der Schwamm meine Brüste berührte, durchfuhr mich ein Schauer und erweckte eine Sehnsucht. Die Sehnsucht nach einem Partner, nach Berührungen. Liebevoll langsam und lustvoll fing ich an, wenigstens meine körperliche Sehnsucht zu befriedigen. Die Musik, der Duft, das heiße Wasser, meine erregten Gedanken und meine geschickten Finger waren mir wunderbare Erfüllungsgehilfen.
Ich weiß nicht mehr, ob über meine Lippen ein Laut kam, wenn doch, so wurde er vom Rauschen der Dusche übertönt.

Befriedigt und entspannt, ließ ich das heiße Wasser den Schaum endgültig abspülen und eingehüllt in ein flauschiges Badelaken machte ich es mir auf dem Bett bequem. In meinem Schrank fand ich noch eine angebrochene Flasche Yffirm-Wein und der Replikator lieferte mir kleine Köstlichkeiten, bequem mit Fingern zu essen.
Gesättigt und angenehm angeheitert schlief ich endlich ein…

-tbc-
 

Xena

New Member
(Alidar tr’Aurata)
=A= Krankenstation =A=

Sie nahm etwas irritiert das PADD entgegen und Ihre Blicke trafen sich. Und sie blickten sich tief in die Augen. Seine Pupillen weiteten sich und er bekam ein Gefühl, das er schon zu lange nicht mehr gespürt hatte.

Sie unterbrach die Stille des Raumes, „Sie sollten sich doch besser wieder hinlegen und sich noch etwas ausruhen.“

Er war in dieser Situation etwas sprachlos und er erwiderte ihre Worte mit einem freundlichen Nicken, und tat was sie ihm auftrug, bevor sie wieder ging.

Er verspürte nun irgendwie ein leichtes Wohlgefühl und hatte nun den Eindruck, dass es nun wieder Bergauf gehen würde.




=A= Krankenstation =A=

Am nächsten Morgen suchte Sie ihn gleich nach den Beginn ihrer Schicht auf. Er freute sich sehr sie wieder zu sehen, doch spürte er auch, dass sie etwas nervös war.

„Guten Morgen Doktor, schön Sie wieder zu Sehen,“ begrüßte er sie mit einem Lächeln und versuchte so sie etwas zu lockern.

Sie erwiderte sein Lächeln und antwortete, „ich wünsche Ihnen ebenfalls einen guten Morgen. Ihnen scheint es Heute sehr viel besser zu gehen. Wir haben jetzt das Gegenmittel gegen den Virus einsatzbereit. Ich werde es Ihnen jetzt verabreichen, aber wir müssen Sie noch etwas beobachten, um sicher zu gehen, um alle Risiken auszuschließen.“

„Dann bin ich wohl ein Versuchskaninchen,“ antwortete er darauf ganz locker und sie lächelte ihn daraufhin wieder an.

„Sie wollen doch wieder ganz gesund werden,“ sagte sie lächelnd und injizierte ihm das Mittel.


=A= Krankenstation =A=
(einige Tarims später)

Dr. Chaz suchte ihn nach der gegebenen Zeit wieder auf und untersuchte ihn äußerst gründlich. Und anscheinend hat diesmal das Gegenmittel erfolgreich gewirkt und vom Virus waren keine Spuren mehr zu finden.

„Sie sind soweit wieder als Gesund entlassen, und können nun wieder in Ihr Quartier gehen,“ entließ ihn Dr. Chaz, „aber Sie sollten sich dennoch schonen, denn Ihr Körper ist durch die Krankheit geschwächt worden. Und Sie werden in nächster Zeit zu regelmäßigen Untersuchungen erscheinen“

„Danke Doktor, ich werde das beherzigen, und werde auch sehr gerne kommen,“ antwortete er ihr darauf mit einem Lächeln.

„Da wäre noch etwas,“ sagte sie dann zu ihm, als er gehen wollte.

„Und das wäre,“ fragte er nach.

„Sie sollen sich noch, bevor Sie die Krankenstation verlassen, noch bei Dr. t’Ptraval melden,“ fuhr sie dann fort.

„OK, dann gehe ich gleich zu ihr,“ und er verabschiedete sich bei Ezri mit einem lächelnden Gesicht und suchte nun Soras Büro auf.



=A= Dr. t’Ptravals Büro =A=

“Ah, da sind Sie ja,“ sagte Sora zu ihm mit einem Strengen Blick, „setzen Sie sich,“ forderte Sie ihn sogleich auf und wies ihm den Stuhl gegenüber.

Dieser Aufforderung folgte er sogleich nach, und obwohl er sich eigentlich Denken konnte, um was es ging, fragte er dennoch nach, „um was geht es den Doktor?“

Sora musterte ihn mit einem strengen Blick, das ihn jedoch etwas nervös machte, aber von außen und durch seine Routine ließ er sich nichts anmerken und wirkte daher äußerlich als sehr gelassen.

„Ich habe erfahren, dass Sie bereits an den Leih schon einen Bericht geschickt haben,“ fuhr sie dann langsam fort.

„Und,“ hakte er dann fragend nach.

„Was haben Sie sich dabei gedacht? Wozu glauben Sie gibt es Dienstvorschriften und dazugehörende Verantwortungsbereiche,“ fuhr Sora in einem scharfen Ton weiter und ihr Blick weichte nicht von ihm.

„Ich weiß Doktor, ich haben einen Fehler gemacht, und es tut mir leid,“ antwortete er ihr schuldbewusst.

„Es tut Ihnen leid? Und dazu haben Sie nicht mehr zu sagen,“ sagte sie daraufhin etwas vorwurfsvoll.

„Was sollte ich denn sonst noch dazu sagen? Ungeschehen kann ich es leider nicht mehr machen,“ antwortete er darauf.

„Wissen Sie was mich am meisten Aufregt,“ sagte dann Sora, ein wenig aufgebracht.

„Keine Ahnung, so gut kenne ich Sie ja noch nicht,“ antwortete er eigentlich gelassen.

„Ihnen scheint wohl alles völlig gleichgültig zu sein,“ antwortete Sora prompt.

„Also wirklich, das ist es mir sicher nicht,“ antwortete er etwas verdutzt.

„Glauben Sie ja nicht, dass Ihr Verhalten keine Konsequenzen haben wird. Sie sind für die Galae einfach untragbar. Und ich hoffe sehr, dass das Kriegsgericht es auch so sehen wird,“ schnaubte Sora ihn an.

Seine gute Laune war daraufhin verflogen, das was doch, wie ein Schlag ins Gesicht. Dass das Kriegsgericht ihm noch bevorsteht, und welche Auswirkungen, es für ihn haben könnte, darüber hat er noch gar nicht nachgedacht Dieses unangenehme Thema hat er bis jetzt erfolgreich verdrängt. Er war darüber sehr betrübt und ließ Sora einfach reden, er hörte ihr einfach gar nicht mehr zu.

„Sind Sie jetzt fertig,“ fragte er dann nach als sie ihren Wortschwall beendete.

Sie schaute ihn sehr entsetzt an und wurde wütender, er stand jedoch auf und beachtete sie erst gar nicht mehr und ging einfach. Seinen Ärger und seine Frustration schluckte er einfach hinunter.



=A= Casino =A=

Er verspürte zwar keinen Hunger, aber sein Verstand sagte ihm, dass er doch etwas Essen soll, trotz der Frustration, die er nun verspürte. Schließlich hatte er in den letzten paar Tagen fast gar nichts gegessen, und er beschloss dazu das Casino aufzusuchen.

Als er es betrat wunderte es ihn sehr, dass es total leer war, bis auf einen Tisch, dort saß Tarik beim Essen. Dieser junge und aufstrebende rihannische Offizier war ihm schon ein paar mal angenehm aufgefallen. Er dachte sich, dass Tarik sicher noch eine steile Karriere vor sich haben wird, im Gegensatz zu ihm, so wie es im Moment aussah.

Alidar beschloss sich zu Tarik zu gesellen, er ging daher auf den Tisch zu, „darf ich mich zu Ihnen setzen,“ fragte er ihn.

Tarik schien geistig doch etwas abwesend zu wirken, er blickte ihn an und sagte, „aber sehr gerne Rekkhai.“

Daraufhin setze sich Alidar Tarik gegenüber, „wie geht es Ihnen denn? Ich habe gehört, dass Sie beim Gefecht an Bord schwer Verletzt worden sind.“

„Danke der Nachfrage. Mir geht es soweit wieder gut, ich bin ja schon wieder Diensttauglich,“ antwortete Tarik darauf. „Wie geht es Ihnen, haben Sie den Virus nun auskuriert? Wegen Ihnen musste ich sogar nocheinmal zur Krankenstation zur Untersuchung,“ erzählte Tarik darauf.

Alidar war darüber sehr überrascht und hakte nach, „weshalb mussten Sie ausgerechnet wegen mir nocheinmal auf die Krankenstation?“

Tarik antwortete daraufhin, „ah, wie ich sehe, wissen Sie noch gar nichts davon. t’Ptraval hat einen folgenschweren Fehler gemacht.“

„Darf ich mehr darüber wissen,“ fragte der Gegenüber äußerst neugierig nach.

-tbc-
 

Rikal

Active Member
(N'nhaeirhu, Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Krankenstation =/\=

Bereits seit einigen Siuren war der Leih auf der Krankenstation und wartete auf die Untersuchung, die ihm Gewissheit geben sollte, ob er sich angesteckt hat oder nicht. Eine Erkrankung gehörte zu den Dingen, die er im Moment überhaupt nicht gebrauchen konnte. Allerdings war er in der Krankenstation nicht Leih des Schiffes, sondern nur einer von vielen Patienten. Er war nicht irgendein Patient, aber auch er mußte sich gedulden, bis er an der Reihe war. Auch auf einer rihannischen Krankenstation wurden zuerst die schwersten Fälle versorgt, und nach einem Gefecht gab es davon leider immer reichlich. Während er ungeduldig wartend durch die Krankenstation tigerte, wovon das Personal gar nicht angetan zu sein schien, dachte er über den bisherigen Verlauf der Mission nach. Schweigend und langsam schreitend suchte er nach Fehlern oder Spuren die er übersehen hatte, nichts womit er dieses Gefecht hätte verhindern können. Nach einer Weile, vermutlich hatte ein Mitglied des Personals Sora auf ihn aufmerksam gemacht, trat die Daisemi'maenek an ihn heran und bat ihn in ihr Büro. Sora berichtete ihm mit wenigen Worten, wie es um die Besatzung stand. Vor allem der Zustand der Verletzten und die Ausbreitung des Virus wurden ausführlicher erörtert. Deutlich konnte er ihn Ansehen, dass ihr der Fehler sehr nahe ging, der ihr unterlaufen war. Eine andere Information erweckte sein Interesse. Sora teilte ihm mit, das während eines von N'nhaeirhu durchgeführten Verhörs ein Lieutenant der Sektion 31 verstorben war. Dies war zwar bedauerlich, kam allerdings durchaus gelegentlich vor. Allerdings war es in seinen Augen für N'nhaeirhu mehr als ungewöhnlich, da sie für gewöhnlich sehr vorsichtig, in gewissen Grenzen, mit ihren „Opfern“ umging. Besonders bedauerlich, gerade zu tragisch, war der Umstand, dass dieser Mensch offenbar ein Antigen gegen den Virus in sich trug. Dies machte seinen Tot zu einem Problem für die erkrankten Rihannsu, da es nun erheblich mehr Zeit in Anspruch nehmen würde ein Gegenmittel herzustellen. Gegen Ende der Unterredung sprach Sora ein Thema an, das ihr auf dem Herzen lag. Es ging ihr um die Konsequenzen ihres Fehlers, aber Rikal mußte sie enttäuschen. Bisher hatte er sich zu keine Entscheidung durchringen können. Mit einem freundlichen Nicken verabschiedete Rikal sich von seiner Chefärztin und verließ ihr Büro.
Im nächsten Augenblick stellte er fest, dass die Elemente hin und wieder, wenn auch eher selten, ein Gespür für das richtige Timing zu haben schienen. Auf einem Platz, der vorhin noch leer gewesen war, hatte N'nhaeirhu platz genommen. Vermutlich wartete auch sie auf ihre Untersuchung. Ohne zu zögern entschied sich Rikal dazu die Gelegenheit beim Schopf zu packen und sich mit der CIS über den Vorfall zu unterhalten. Mit angemessenem Tempo ging er auf sie zu, aber sie bemerkte ihn nicht. Tief in ihre Gedanken versunken blickte sie auf den Boden des Flures. So sprach er sie an.

„Aefvadh N'nhaeirhu.“
Stumm nickte sie ihm zu und blickte gerade aus. Der Leih setzte sich neben sie, und sah sie von der Seite an.
„Was ist mit dem Gefangenen geschehen?“
Nicht, das Rikal nicht bereits wußte, das er tot war und weshalb.
„Er ist unglücklicherweise verstorben.“ Das sie ihm mit dieser Antwort auszuweichen versuchte war mehr als offensichtlich. Noch immer blickte sie auf die Mitte des Flures, den Kopf leicht gesenkt.
„Ie, das wurde mir bereits mitgeteilt. Auch, dass sie vermutlich nicht ganz unschuldig
an seinem Ableben sind.“
N'nhaeirhu blickte ihn mit eisigen Augen an. Diesem Blick hielt der Leih ohne mit der Wimper zu zucken und mit ausdruckslosem Gesicht stand.
„Was wollen Sie von mir hören? Daß ich ihn gefoltert habe? Und daß er unter den Schmerzen und deren Auswirkungen an einem Aneurisma gestorben ist, wofür ich nun wirklich nichts kann?“
„N'nhaeirhu, ich möchte wissen, was passiert ist. Es ist bei ihnen nicht üblich, dass ein Kandidat stirbt.
„Es kommt aber vor.“
„Richtig. Aber es ist bei ihnen, seit sie an Bord sind, noch nicht vorgekommen. Es paßt nicht zu ihnen.“
N'nhaeirhu dachte kurz nach und bemerkte, daß er recht hat.
„Er war recht ... widerspenstig. Immerhin gehörte er zur Sektion 31 und hatte unter Garantie eine Konditionierung.“
Stumm nickte der Leih.
„Zugegebenermaßen habe ich auch nicht meine üblichen Methoden angewandt, weil ich es nicht für nötig hielt.“
„Aber, sie haben ihn gebrochen.“
„Nur war er meines Erachtens nach selbst diese Mühe nicht wert.“
„Keine verwertbaren Informationen erhalten?“
„Nicht sonderlich viele. Was er gesagt hat, werden Sie in einem Bericht von mir erfahren.“
„Davon bin ich ausgegangen. N'nhaeirhu, ich habe das Gefühl, es ärgert sie.“
Verwundert hob die CIS eine Braue.
„Oder irre ich mich?“
„Was meinen Sie?“
„Das er tot ist.“
„Seinen Tod oder die wenigen Informationen für die Mühe?“
„Seinen Tod.“
„Ich wüßte nicht, weshalb mich das ärgern sollte.“
„Weil ein gutes Verhör damit endet, das sie alles aus dem Gefangenen heraus bekommen haben und er noch lebt, und weiter befragt werden kann.“
„Jeder hat mal einen schlechten Tag und ein dummer Zufall führt obendrein dazu, daß er drauf geht.“
„Natürlich. Aber dennoch, habe ich den Eindruck, dass sie mit sich unzufrieden sind. Mit ihrer Arbeit und dem Ergebnis.“
„Unzufrieden ... vielleicht. Vielleicht war er auch einfach nur ungeeignet, weil er zu unbedeutend war und zu wenig wußte“, kurz schwieg sie, „Ich weiß es selbst nicht.“
„Ich denke, sie haben Recht. Auch die Besten haben mal Pech.
Ein schwaches Lächeln zuckt in ihren Mundwinkeln. Eine Schwester trat auf den Flur und rief den Leih zur Untersuchung auf. Langsam erhob sich dieser, um zur Untersuchung zu gehen und berührte N'nhaeirhu leicht an der Schulter.
„Jolan'tru, N'nhaeirhu.“
„Jolan'tru.“

Nachdenklich ging der Leih in den Behandlungsraum, mit N'nhaeirhu schien tatsächlich etwas nicht zu stimmen. Die Frage war nur, was dies war. War sie einfach nur unzufrieden mit ihrer Arbeit oder war da noch mehr? Die Aufforderung der Schwester sich zu setzen und auf Ezri zu warten amüsierte ihn, es war lange her, dass jemand ihm eine Anweisung erteilt hatte.
Die Trill, mit der ihn eine feste Freundschaft verband, lies ihn nicht lange warten. Nach einer kurzen Begrüßung begann Ezri die Untersuchung. Rikal war sich im Klaren darüber das er nicht der einzige Patient war und so beschränkte er die Unterhaltung auf das Nötige. Später würden sie genug Zeit haben sich ausführlich zu unterhalten. Sorgsam scannte Ezri seinen ganzen Körper, wiederholte den Scann und nickte das zufrieden.
Mit einer gewissen Erleichterung in der Stimme stellte sie fest, dass Rikal keine der Viren in sich trug. Dieses Ergebnis nahm der Leih ebenfalls mit einer gewissen Erleichterung, die wie immer hinter einer Maske der Professionalität verborgen blieb, zur Kenntnis. Er bedankte sich, dann verlies er den Raum und stellte fest, das auch N'nhaeirhu nicht mehr auf ihrem Stuhl saß. So verließ er die Krankenstation und kehrte auf die Brücke zurück. Es wartete noch einiges an Arbeit auf ihn.
Wenn Soras Prognose stimmten würde, würde das Gegenmittel bis morgen fertig sein. Es blieb zu hoffen, dass bis dahin keine der Infizierten, die teilweise auf Grund ihrer Verletzungen erheblich geschwächt waren, an den Folgen der Infektion sterben würden. Rikal hoffte dies inständig, seiner Meinung nach waren die Stasiskammern bereits mit mehr als genug Toten gefüllt.

-tbc-
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben