Am Abgrund II

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(Taroc)


=/\= Sternenbasis 23 =/\=


Nach den Feierlichkeiten zum Ende der Mission hatten Taroc und Gwiu sich unauffällig vom Rest der Crew abgesetzt und sich auf der Sternenbasis einen ruhigen Ort gesucht. Dort saßen sie nun und hielten sich in den Armen. Da sie Sichtgeschützt saßen konnten sie unbesorgt Anfangen sich zu Küssen und Kosen. Auf der Schwinge war es wohl kein großes Geheimnis mehr das sie ein paar waren, aber trotzdem wollten sie nicht das jeder sah das sie zusammengehörten. Irgendwann verzogen sie sich auf die Schwinge und suchten eins ihrer Quartiere auf und gingen gemeinsam ins Bett. Da sie den nächsten Tag frei hatten Vergnügten sie sich Auf die Art frisch verliebter und schliefen erst ein als die Schiffschronometer frühern Morgen anzeigten.


=/\= An Bord der Schwinge =/\=


„Achtung an die gesamte Besatzung, melden sie sich umgehend bei ihren Stationen. Ich wiederhole, alle Besatzungsmitglieder auf ihre Stationen.“ Diese laute Durchsage weckte die 2 Verliebten gerade als sie 2 Stunden geschlafen hatten.

„Was ist denn los? Wir liegen doch im Dock und werden gewartet.“ Sagte Gwiu verschlafen als sie realisiert hatte was los war, während Taroc, dank seiner Gewohnheit aus Söldnerzeit, schon dabei war sich anzuziehen.

„Ich weiß es auch nicht, aber es muss etwas außergewöhnliches sein.“

„Wie kommt es das du schon *Gwiu gähnte* so wach bist obwohl wir eben erst einschliefen.“ Sie lächelte bei diesen Worten verträumt.

*leises Lachen von Taroc* „Jahre langes Training und das Leben in Gefahr trainieren einem an bei Anzeichen von Gefahr hellwach zu sein, egal was man vorher tat oder wie erschöpft man ist. Das sichert einem das Überleben wenn man mit der Gefahr lebt. Und du stehst jetzt besser auch auf.“ Bei diesen Worten zog er Gwiu die Decke weg und betrachtete ihren wohlgeformten Körper welcher sich ohne einen Faden Stoff seinen Blicken darbot. Am liebsten wäre er bei diesem Anblick wieder zu ihr ins Bett gestiegen.

„Ich weiß noch immer so wenig von dir. Liegt das in deiner Zeit als Söldner das...“ Tarocs Blick wurde Ausdruckslos und eine ungewohnte Härte erschien in seinem Blick so das Gwiu leicht erschrocken verstummte bei diesem Blick. „Es tut mir Leid.“

„Schon gut. Ja es kommt aus dieser Zeit und das ist alles was du Wissen brauchst, glaub mir es ist besser für dich wenn du nicht mehr fragst.“

„Ie, reichst du mir bitte meine Uniform?“ Bei diesen Worten erhob sie sich und zog sich ihre Unterwäsche und dann die Uniform an welche Taroc ihr reichte.

Bevor sie das Quartier verließen nahmen sie sich nochmals in die Arme und küssten sich leidenschaftlich. Auf dem Gang war es glücklicherweise in diesem Moment still, so das niemand sah das sie aus dem selben Quartier traten. Auf dem gang gingen sie in verschiedene Richtungen um ihre Stationen aufzusuchen. Als Taroc den Besprechungsraum der Techniker betrat war es ungewöhnlich voll und die ersten Teams gingen schon los. Derzeit wurden alle Techniker der Schwinge aufgeboten um das Schiff schnellst möglich Auslauf fertig zu machen. Taroc bekam einige Mitarbeiter der Sicherheit und Wissenschaft unterstellt die sich etwas mit Technik auskannten und sollte mit diesen zusammen einige Systeme überprüfen. Wirklich die gesamte Besatzung der Schwinge, außer den Medizinern, der Brückencrew und den Tal´Shiar Leuten an Bord beteiligten sich daran das Schiff Auslauf fertig zu bekommen. Ebenso wie ein großer Teil der Techniker der Starbase. Nach mehreren Stunden und viel Stress war es dann soweit, die Schwinge war Auslauf fertig und wieder voll beladen. Die letzten Techniker verließen das Schiff und nur die Techniker der Schwinge übernahmen letzte Überprüfungen der Systeme um sicherzugehen das alles Funktionierte.

Während die Brückencrew das Schiff aus der Base flog wurden die Techniker Teams aufgelöst und nur das Personal der gerade Diensttuenden Schicht blieb in Bereitschaft.
Wie nicht anders zu erwarten machten sich nach einigen Stunden die ersten Gerüchte breit. Wie es schien war ein sehr bedeutendes Mitglied der Gesellschaft verschwunden und die Schwinge war auf der Suche nach diesem. Deswegen wurde ein ständiges Team bei den Sensoren bereitgestellt da diese mit äußerster Kapazität arbeiteten als sie den Anfangspunkt ihrer Suche erreichten. Es kam des öfteren vor das einige Schaltkreise schmorten oder durchbrannten und jedes Mal fluchten die Techniker da sie den Schaltkreis suchen und den Fehlerpunkt so schnell wie möglich lokalisieren mussten. Sie schafften es jedes mal diesen zu finden und eine Reibungslose Suche zu gewährleisten. Wenn auch Verbrennungen und Prellungen der Preis dafür waren da sie sich keine Zeit nehmen konnten und, trotz ihrer Aufteilung an bestimmte Punkte, von einem Fehlerpunkt zum nächsten rannten und des öfteren auch mal ausglitten oder sich keine Zeit nehmen konnten ein kaputtes Teil zu überbrücken, auskühlen zu lassen und dann erst zu ersetzen. So kam es das in diesen Stunden die Krankenstation den größten Ansturm an Technikern erlebte den es wohl bisher auf einer Such Mission je gegeben hatte. Meist waren es nur Verbrennungen die schnell behandelt waren. Es gab aber auch den einen oder anderen gebrochenen Knochen oder gebrochene Rippe. Glücklicherweise waren sie alle nach der Behandlung wieder Dienstfähig.

Kurz vor Ende seiner Schicht begegnete Taroc N`nhaeirhu welche gerade ebenfalls diesen gang entlang ging. Da der Gang leer war konnten sie für einen Moment offen reden.

„Aefvadh Taroc, wie geht es dir?“

„Aefvadh N`nhaeirhu. Gut soweit und dir?“

„Danke auch gut. Ich...“

„N`nhaeirhu, Schwester,“ es fiel Taroc nicht einfach dieses Wort auszusprechen „reden wir nicht um den heißen Brei. Was willst du?“ unterbrach er sie und sah wie sie leicht zusammenzuckte bei seiner direkten Art.

„Ich wollte dich für heute Abend zum essen einladen. Ich dachte wir könnten einmal reden.“ Kam es dann nach einer Weile von ihr.

„Ie, ich werde da sein. Ich werde gegen 8 da sein.“

„Ie.“

Nach diesem Wortwechsel drehte Taroc sich um und ging weiter, einerseits weil er doch etwas überrascht war von dieser Einladung und andererseits weil ein paar Rihannsu auftauchten.


=/\= Holodeck der Schwinge =/\=


Nach seiner Schicht hatte Taroc das Holodeck aufgesucht und startete ein Übungsprogramm um sich fit zu halten, seine Fähigkeiten zu trainieren und um sich für den Abend etwas auszupowern damit er den Abend ruhiger angehen konnte/ musste. Als erstes modifizierte er die Sicherheitsprogramme so das sie Verletzungen zu ließen, aber so weit bestehen blieben das er nicht getötet werden konnte. Als er das Programm nun aktivierte hörte er das Charakterische Klingen wenn ein Schwert aus der Scheide gezogen wird. Dies wiederholte sich mehrmals und so wurde ihm klar das seine Gegner ihn umkreist hatten. Er nahm deshalb sein Katana in die Hand. Bevor er die Klinge aber aus der Scheide ziehen konnte spürte er wie sich ein Gegner hinter seinem Rücken näherte. Woher er wusste das dort ein Gegner war und wie dieser Angreifen würde könnte er nie erklären, er wusste es eben Instinktiv. Aus diesem grund überließ er sein handeln seinen Reflexen, welche er in den Jahren als Söldner trainiert hatte. Er griff die Waffe am Griff und der Scheide und hielt sie sich quer über den kopf während er in die Knie ging. Im nächsten Moment spürte er die Erschütterung wie wenn eine Klinge auf die Waffe schlug. Als diese andere Klinge sich entfernte warf er sich nach vorn und zog das Schwert. Sobald er auf dem Rücken lag hatte er auch die Waffe frei und stach sofort in den ungedeckten bauch des Gegners. Dieser sah ihn überrascht an und Taroc nutzte die Chance, zog die Waffe aus diesem und erhob sich mit einer Rolle seitwärts. Da ein weiterer Gegner in seiner Flanke auftauchte warf er ihm kurzerhand die Scheide an den Kopf und schlug seinem Gegner die Waffe beiseite und durchtrennte mit der Waffenspitze dessen Halsschlagadern und die Kehle. Während dieser Blutend zu Boden sank wandte er sich 2 neu aufgetauchten Gegnern zu. Da er nun seine Waffe anders griff, damit er unberechenbarer zuschlagen konnte, konnte er dein einen mit einem Abwehrhieb, welchen er mit einer halben Drehung seitlich ausführte und einem blitzschnellen zustechen ins Herz töten und widmete sich dem anderen. Dieser machte ihm mehr Probleme und brachte ihm einige Schnittwunden bei bevor Taroc diesen ebenfalls besiegt hatte. Als erneut 2 Gegner auftauchten fluchte Taroc zum erstenmal seit Tagen da genau in diesem Moment sich seien Lähmung wieder Bemerkbar machte. Glücklicherweise schaffte er es seien Waffe in die linke Hand zu nehmen, da kurz darauf die 2 Angriffen. Taroc war zum Glück trainiert darin sowohl mit der rechten als auch mit der linken Hand zu kämpfen, auch wenn es vorzog Waffen mit der rechten Hand zu benutzen. Eine Zeitlang, die ihm wie eine Ewigkeit vorkam, hatte er große Mühe sich dieser Angriffe zu erwehren. Als ihm die Waffe aus der Hand geschlagen wurde blieb Taroc keine Wahl als auszuweichen. Als er sich zur Seite warf erwischte ihn ein Hieb am linken Oberarm. Die Haut und das Fleisch öffneten sich sofort und ein breiter Blutstrom rann seinen Arm entlang. Da seine Gegner ihm sofort folgten blieb ihm keine Wahl als weiter auszuweichen und die einzige Möglichkeit war für ihn ein Sprung nach vorn, welchen er durch eine Rolle verlängerte. Als er mit den Armen aufkam griff er Instinktiv und unbewusst nach dem Schwertgriff welcher unter seiner Hand lag. Sofort stellte er sich wieder seinen Gegnern und nach einigen weiteren Minuten hatte er diese besiegt da diese ihn von beiden Seiten nun Angriffen und er erst im letzten Moment zurück sprang. So rammten diese sich die Waffen Gegenseitig in den Körper und er musste nur noch 2 tödliche Hiebe ausführen. Anschließend stoppte er das Programm und band seinen Arm ab und einen Fetzen seine Ärmels schlang er um die Wunde. Danach nahm er die Reste seine Uniform auf und ging zur Krankenstation. Nachdem er sich während der Behandlung die Vorwürfe der Ärzte anhören durfte war er froh als sie die Behandlung beendet hatten. Da er den Arm schonen sollte hatte er ein Tuch bekommen welches er sich um den Hals legen sollte und den Arm in die Schlinge um diesen zu schonen. Dies tat er auch, wohl wissend das der Arm so besser und schneller heilte. Ein Blick auf den Chronometer in seinem Quartier sagte ihm das es für eine Dusche noch reichte und so duschte er und zog sich anschließend eine frische Uniform an. Anschließend machte er sich auf den Weg zum Quartier von N`nhaeirhu.


-tbc-


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Taroc tr`Rikor

Ex-Söldner

khre`Nrrin

Hilfstechniker der ChR Blutschwinge
 

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(N’nhaeirhu)

Sollte sich die Annahme, daß tr’Ehhelih und der Attentäter nicht ein und dieselbe Person waren, doch bestätigen lassen?
Sie hatte es doch kurz einmal in Betracht gezogen und versucht, tr’Ehhelihs Wege auf der Schwinge von dem Zeitpunkt, wo er an Bord gekommen ist, bis man ihn entlarvt hatte, nachzuvollziehen – und es hatte sie einige volle Tage gekostet, allein erst einmal alle Aufzeichnungen der Überwachungssysteme zusammenzusuchen.
Einige Tage, während der die Schwinge auf der Suche nach Spuren der Vermissten war.
Das Einzige, was sie von diesen Aufzeichnungen bisher gesichtet hatte, waren jene, die ihn mit Rikal in Verbindung hätten bringen können – doch es gab nichts dergleichen. Er war niemals auch nur in seiner Nähe gewesen.
Dies war ein Indiz dafür, dass sie vielleicht doch keinem Phantom nachjagte, wie sie zu Beginn dieser zeit- und nervenaufreibenden neuen Suche in den Tiefen sämtlicher Überwachungsprotokolle geglaubt hatte.

Irgendwann bemerkte sie am Rande, dass sie den Bildschirm nur noch anstarrte, nicht aber mehr bewusst registrierte, was darauf geschah. Und so erhob sie sich, machte es sich daraufhin auf ihrem Sofa bequem und versenkte ihren Geist in Meditation. Sie schirmte sich gegen alles Äußerliche ab, verdrängte die leisen Maschinengeräusche des Schiffes und leerte ihren Kopf von ihren Gedanken. Bald darauf trieb sie wie auf einem einsamen Ozean, rundherum in absoluter Stille – die nach wenigen Minuten von einem störenden Piepsen durchdrungen wurde.
Es ließ sich leider nicht ignorieren, so sehr sie sich auch bemühte. Irgendwann gab sie entnervt auf und schlug die Augen auf, erhob sich von der bequemen Couch und ging zum Schreibtisch. Was sie dort erblickte, überraschte sie kaum. Der Riov hatte ihr sämtliche Daten der Logbuchboje übermittelt, die sie nun auswerten sollte. Doch außer ihr hatte auch Tahl diese Daten erhalten und ihr kam eine Idee. Sie konsultierte den Computer, wo er sich gegenwärtig aufhielt und machte sich anschließend auf den Weg.

Unterwegs in einem wenig frequentierten Gang traf sie auf ihren Bruder. Freundlich sprach sie ihn an, doch offenbar traf dies auf wenig Gegenliebe und er schien das Gefühl zu haben, als heuchle sie ihm etwas vor, weshalb er sie unfreundlich anging.
„N’nhaeirhu, Schwester, reden wir nicht um den heißen Brei. Was willst du?“
Schließlich brachte sie es auf den Punkt und lud ihn für den heutigen Abend zu einem gemeinsamen Familienessen in ihr Quartier ein – warum sie das tat, darüber musste sie sich noch klar werden. Schließlich stimmte er zu, womit das Gespräch beendet war und beide wieder ihrer Wege gingen.

Wenig später stattete sie der Offiziersmesse einen ihrer seltenen Besuche ab. Als sich die Tür hinter ihr schloß, blickte sie sich kurz um. Es waren nicht sehr viele Personen anwesend, nicht verwunderlich um diese Tageszeit. Umso eigenartiger war es eigentlich, dass sich der Sicherheitschef momentan hier aufhielt. Doch N’nhaeirhu störte es nicht. Geradewegs schritt sie auf seinen Tisch zu, wo er essend saß, fragte gar nicht erst, ob sie sich setzen dürfe, sondern nahm einfach Platz und wartete auf eine Reaktion seinerseits. Als er den Kopf hob und sie anblickte, spiegelte sich ein undeutbarer Ausdruck in seinem Gesicht wider. Die Henkerin saß ihm gegenüber und sah ihm beim Essen zu, doch bis auf diese kleine Regung ließ er sich nichts anmerken, was er davon hielt.
„Ich hoffe, es mundet.“
Eine kleine Weile musste sie auf seine Antwort warten, denn er sprach nicht mit vollem Mund.
„Durchaus.“ Und er ließ sich von ihr nicht beirren, dass sie eventuell etwas von ihm wollte, und aß in aller Ruhe auf. Schließlich leckte er die Gabel ab, legte sie auf den Teller und schob diesen beiseite.
„Wie kann ich Ihnen helfen, erie’Rin?“
„Die Daten der Logbuchboje wollen etwas genauer unter die Lupe genommen werden.“
„Ich weiß.“
„Was halten Sie davon, wenn wir das gemeinsam tun, anstatt jeder für sich?“
Ein verwunderter Blick wurde ihr entgegen gebracht – damit hatte er nun bei den Elemente nicht gerechnet. Und obwohl es ihm unangenehm war, stimmte er zu, erhob sich und deutete in Richtung Tür.

Gemeinsam betraten sie sein Büro im Bereich der Sicherheit und er bot ihr einen Platz an, während er die Daten aufrief und auf einen großen Schirm projizierte.
Unzählige Zahlenkolonnen erschienen, einige Files aus dem Speicher wurden aufgelistet, die visuelle Aufzeichnungen enthielten und eine taktische Karte des Sektors, in dem der kurze und verheerende Kampf stattgefunden hatte, wurde abgebildet.
Sie waren sich schnell einig, mit den visuellen Logbuchaufzeichnungen zu beginnen, die während des Gefechts auf der Brücke gemacht worden waren, doch sehr hilfreich war dies nicht. Es zeigte lediglich den Mut der Besatzung, mit allen Mitteln sich gegen den Aggressor zu wehren – ohne Erfolg, wie alle Beteiligten wussten. Schließlich wandten sie sich den Sensoraufzeichnungen zu, die weit vor dem Zeitpunkt des Beginns der Schlacht begannen. Tahl und N’nhaeirhu setzten da ein, wo das Schiff in unmittelbare Nähe des Pulsars und des Asteroidengürtels, in welchen die Boje gefunden worden war, gelangt war. Für einen gewissen Zeitraum war außer den ständigen periodischen Radioimpulsen nichts zu entdecken, bis das fremde Schiff scheinbar aus dem Nichts auftauchte. Auf den optischen Sensoren war es ganz klar erkennbar, doch alle anderen Sensoreinheiten schienen plötzlich Störungen aufzuweisen, was nach Tahls Ansicht nur durch das Schiff kommen konnte. Sie untersuchten die Signatur der Waffen – es handelte sich dabei nicht um Disruptoren, womit ein Indiz vorlag, dass es keine Rihannsu sein könnten. Wobei diese Möglichkeit nie außer Acht gelassen werden sollte, wie N’nhaeirhu feststellte. Dennoch kamen in erster Linie nun außerrihannische Mächte als Gegner in Frage.
Die Störung der Sensoren legte sich nicht und zu dem Zeitpunkt, wo die Sostalh geentert wurde, spielte es ohnehin keine Rolle mehr, da kaum noch ein System funktionierte.
Schließlich waren sie sich nach mehreren Stunden der Arbeit durch sämtliche Sensoraufzeichnungen gekämpft, wobei die Ergebnisse arg zu wünschen übrig ließen. N’nhaeirhu teilte Tahl mit, dass sie den Riov über den wohl beunruhigendsten Fakt der ganzen Entführung informieren würde, und zwar dass die Aggressoren offensichtlich im Besitz einer Tarnvorrichtung waren, die es ohne weiteres mindestens mit einer rihannischen aufnehmen konnte – wenn nicht sogar besser war. Daraufhin verabschiedete sie sich und meinte, dass sie diese Aufzeichnungen mit ihm am darauf folgenden Tag gern noch einmal durchgehen würde, wenn beide ausgeschlafen wären, weil sie das Gefühl beschlich, dass sie etwas übersehen hatten.

Dann machte sie sich auf den Weg zu ihrem Quartier. Unterwegs unterrichtete sie den Leih über die Neuigkeiten, der wie erwartet nicht sehr erfreut darüber war. Doch N’nhaeirhu konnte daran nichts ändern, nahm seine Verärgerung stumm zur Kenntnis und schloß daraufhin den Kanal. Und während sie noch immer mit diesen merkwürdigen Umständen beschäftigt war, überlegte sie am Rande, was sie am heutigen Abend ihrem Bruder vorsetzen wollte.

-tbc-


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Erie'Rin N'nhaeirhu t'Sshionsha
CIS, ChR Blutschwinge

Besser Ehre zu verdienen und nicht zu haben, als Ehre zu haben, die man nicht verdient!
 

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(Tahl)


=A= Offiziersmesse =A=

Gerade hatte ich meine anstrengende Schicht hinter mir versuchte ich mich in der Messe bei einem üppigem Mahl zu entspannen, doch die Gedanken an die Entführungsopfer ließen mich nicht los.
Kurz vor dem Ende meiner Schicht erhielt ich von N’nhaeirhu die Nachricht das alles darauf hindeutet die Angreifer hätten vermutlich ein bislang unbekanntes Tarnsystem benutzt. Dieser Fakt machte mich natürlich neugierig. Sie teilte mir mit, sie sei allerdings nicht in der Lage noch an diesem Tag mit mir darüber zu sprechen. Verständlich nach den heutigen Vorkommnissen.
Auch ich würde versuchen einzuschlafen auch wenn ich mir sicher war, dass mich die Gedanken an die Entführung nicht loslassen würden...


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Tahl Tahlek
TAC/SEC
 

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(Taroc, N`nhaeirhu)




=/\= Quartier von N`nhaeirhu =/\=


N`nhaeirhu war noch dabei den Tisch für das essen mit ihrem Bruder zu decken als auch schon der Türmelder meldete das eine Person vor ihrem Quartier stand. Taroc betätigte nach einer kurzen Weile den Melder ein zweites Mal und diesmal war ein herein zu hören. Er zögerte einen kurzen Moment und betrat dann in den Erfassungsfokus des Öffnungsmechanismus und während er über die Türschwelle trat sah er wie N`nhaeirhu den Kopf senkte. Sie hatte wohl kurz hochgeschaut und behielt ihn nun aus dem Augenwinkel im Blick. Gewohnheitsgemäß sah er sich kurz aber gründlich nach möglichen gefahren, Gefahrenquellen und Fluchtwegen um. N`nhaeirhu tat so als ob sie seien Blicke nicht bemerken würde und ging in die Küche um 2 Schüsseln zu holen. Taroc besah sich in der Zwischenzeit die Inneneinrichtung des Raumes und runzelte bei manchen der Dinge die er sah leicht die Stirn. Als N`nhaeirhu zurückkam hatte er einen leicht grüblerischen Ausdruck im Gesicht.

„Tut mir leid das ich dir nicht allzu Luxuriöse Dinge anbieten kann.“ Mit diesen Worten holte sie Taroc endgültig ins hier und jetzt zurück. „Setz dich doch.“

Nach diesen Worten verbannte Taroc alle Gedanken aus seinem Gehirn und nahm am Tisch, etwas behindert und umständlich durch seinen verletzten Arm, Platz. Während dieser Zeit saß N`nhaeirhu schon und betrachtete Tarocs Arm interessiert.

„Nun, du weißt ich bin wenig bis keinen Luxus gewohnt und sehne mich auch nicht gerade nach Luxus. Sag mal, was findest du an meinem Arm so interessant?“

„Nichts, ich frage mich nur was du wieder angestellt hast. Und nun lass es dir schmecken.“

Taroc nahm erst einen bissen und kaute bedächtig bevor er antwortete.

„Nur ein kleiner Trainingsunfall. Und die Schlinge, nun die Ärzte sind wie immer über Vorsichtig.“

„Da ich davon ausgehen kann, dass du dich nicht mit einem anderen Crewmitglied auseinandergesetzt hast, wird das wohl auf dem Holodeck unter nachlässigen Sicherheitsvorrichtungen passiert sein.“

„Och, die Sicherheitsprotokolle waren an. Und an sich wäre ja nichts passiert. Wenn nicht.. du weißt schon, meine Lähmung...“

Taroc bemerkte wie N`nhaeirhu eine Bemerkung hinunter schluckte, welche wohl darauf abgezielt hätte das es bei normal hoch eingestellten Sicherheitsprotokollen nicht hätte passieren dürfen das er verletzt wurde. Taroc sah kurz auf seien rechte Hand welche ihn immer wieder im Stich lassen würde und N`nhaeirhu verstand seinen Blick und dessen Bedeutung bei diesen Worten.

„Ich weiß.“ Sagte sie etwas leiser als vorher.

Taroc, der sie kurz mit einem funkelnden blick musterte erwiderte, wie es seiner Art und Lebenseinstellung entsprach: „Na ja, ich muss lernen damit umzugehen.“

N`nhaeirhu bedachte ihn bei diesen Worten mit einem komischen Blick welcher sich am stärksten durch ein funkeln in ihren Augen bemerkbar machte, nachdem sie kurz zu Boden gesehen hatte.

„Ich hab wohl so einiges Falsch gemacht in letzter Zeit. Scheint, egal, was ich anfasse, es geht schief.“

„Hmmmm.... was bedrückt dich denn? Und alles hast du nicht falsch gemacht. Ohne dich wäre ich nicht hier und wäre immer noch das was und wer ich war.“

„Fragt sich, was dir lieber wäre, wenn du die Wahl gehabt hättest.“

„Glaub mir, das habe ich mich auch schon gefragt.“

„Und?“

„Ich weiß es nicht. Damals lebte ich nur mit der Gefahr hatte dafür meine Freiheit, sehnte mich aber nach Sicherheit und einem geregelten Leben. Jetzt... nun ja mit Freiheit ist es nicht ganz soweit, aber dafür lebe ich jetzt sicherer. Und sehne mich manchmal nach Freiheit, Gefahr und Abenteuer. Nun man kann nicht alles haben was man will und sollte aus dem bestehenden das beste machen.“

„Hmmmm...“ N`nhaeirhu beließ es bei dieser unbestimmten Äußerung und aß weiter, wohl auch um Zeit zu gewinnen um ihre Gedanken zu sammeln und das gehörte zu verarbeiten. Taroc aß auch weiter, bedachte seine Schwester aber immer wieder mit forschenden Blicken.

„Schmeckt es dir?“ brach sie plötzlich die Stille.

„Ja, danke. Selbst gekocht?“

„Mehr oder weniger, ich bin nicht wirklich gut im kochen.“

„Nun du musstest es ja auch nie lernen. Aber ich gebe zu ich kann auch nicht kochen, auch wenn ich ein wenig essen zuzubereiten gelernt habe im laufe der Zeit.“ Erwiderte Taroc lächelnd und er sah wie sich N`nhaeirhus Gesicht durch ein Lächeln etwas auflockerte. Während Taroc versuchte etwas abzulenken wechselte N`nhaeirhu auch schon das Thema.

„Da fällt mir ein, ich habe dir noch gar nicht zu deiner Beförderung gratuliert.“

„Danke, das bedeutet aber auch mehr Arbeit und mal wieder mehr Überwachung, nachdem sie etwas nachließ.“

„Bist du doch selber Schuld, wenn du dich mit deinem Babysitter einlässt.“ Kam es lächelnd zurück.

„Na wer hat mir den Babysitter zugeteilt der so nett ist?“ sagte er lächelnd und um N`nhaeirhu ein wenig zu necken.

„Schadet ja vielleicht nichts.“ Sagte sie leise und gerade noch so hörbar.

„Und bisher dachte ich das das nicht bekannt ist. Wir haben uns doch extra bemüht unauffällig zu sein. Wie hast du es rausgefunden?“ kam es leicht erstaunt.

„Kannst du dich daran erinnern, dass ich euch beide auf dem Holodeck erwischt habe?“

„Ja.“

„Ihr beide, beim picknicken ... den Rest konnte ich mir selbst zusammenreimen.“

„Stimmt, aber zuerst schienst du sauer zu sein. Aber wie meintest du das vorhin?“

„Das ich etwas ungehalten war, hatte ja einen anderen Grund. Und ich meinte das in der Richtung, dass es bestimmt nicht schadet, dass du jemanden hast, mit dem du deine Privatsphäre teilen kannst, dem du dich anvertrauen kannst.“

„Sicher... nur sie kann und darf nicht alles wissen.“ Sagte er leise und in einem bitteren Tonfall.“

„Muss sie ja auch nicht.“

„Was für einen Sinn hat dann aber diese Beziehung? Und ich denke du weißt besser als jeder andere wie es ist manche Dinge mit sich herum tragen zu müssen ohne darüber reden zu können... Weil sie auch sonst keiner verstehen würde.“

„Ja, ich weiß. Aber nichts alles wirst du für dich behalten müssen. Wenn du merkst, ob sie die Richtige für dich ist, versteht sie vielleicht auch deine... Geheimnisse.“

„Nicht alles kann man verstehen wenn man nicht selbst etwas ähnliches erlebt hat. Und ob sie die richtige ist... ich hatte mir einmal geschworen nie wieder jemanden so nah an mich heranzulassen das ich vor der Entscheidung stehen könnte mein Leben mit ihr verbringen zu wollen.“

„Willst du dein Leben lang allein verbringen? Ich weiß, wie schwer es ist, manche Sachen zu vergessen...“

„Ich weiß es nicht, es hat seine vor und Nachteile. Aber wie ist es dahingehend mit dir aus?“ mit diesen Worten wechselte er das Thema um nicht noch mehr wirklich Preisgeben zu müssen.

„Bisher... ergab sich die Gelegenheit einfach noch nicht.“ Kam es etwas verlegen zurück.

Taroc lächelte leicht und dachte sich: „Oder du wolltest es nicht zu so einer Gelegenheit kommen lassen. Laut sagte er aber: „Nunja, man kann nicht alles auf einmal haben.“ Und zwinkerte ihr dabei kurz zu.

„Fürwahr.“

„Und du hast recht, es fällt schwer. Vor allem wenn man aus lehren gelernt hat und diese lehren nun in frage stellen muss um das doch zu tun...“

N`nhaeirhu ließ an ihrer Miene und Gestik erkennen das sie das Dilemma verstand in dem Taroc derzeit steckte.

„Aber ich glaube das muss ich mit mir selbst ausmachen. Aber wie steht es mit dir in dieser Hinsicht? Keine Pläne oder Absicht mit der Familie zu reden?“

„Wie gesagt, die Gelegenheit ergab sich noch nicht. Und ich hab auch nicht wirklich die Zeit. Und was Familie angeht...“ nach diesen Worten schwieg sie eine Weile.

„Wenn man will findet man für alles Zeit.“ Kam es von Taroc zurück der in diesem Moment an ein besonderes Erlebnis während eines Einsatzes dachte, damals als er Verlobt war und die Absicht hatte zu Heiraten und seien Geliebte mit dabei war. Er erinnerte sich noch wie sie, trotz alle Anstrengungen und nur 4 Stunden Nachts zum Ausruhen, sich die Zeit für sich allein nahmen und auch ab und an daran arbeiteten recht bald Nachwuchs zu bekommen.

„Vielleicht will ich diese Zeit gar nicht haben. Vielleicht brauche ich diese erst einmal, um mit meiner Familie zurecht zu kommen.“

„Möglich. Und es ist deine Entscheidung, ich hoffe nur das du nicht eines Tages bereust es nicht anders getan zu haben. So etwas kann einen auffressen... innerlich.“ Kam es, denn er hatte leider schon oft erlebt wie jemand an solchen Selbstvorwürfen innerlich, Nervlich wie Seelisch, kaputt ging.

„Ich möchte ungern etwas überstürzen. Und keine Sorge, ich gehe davon aus, dass ich noch lang genug am Leben bin, um nichts zu verpassen.“ Kam es so selbstsicher zurück das er nicht umhin kam ihr zu glauben und sogar etwas lächeln musste. Mittlerweile hatten sie auch aufgegessen. N`nhaeirhu lächelt ebenfalls und hatte verstanden was ihr Taroc auf eine subtile Art und Weise Mitteilen wollte. Um die nun folgende Stille zu brechen begann sie den Tisch abzuräumen.

„Möchtest du noch etwas essen?“ fragte sie als sie schon fast im Kochbereich war.

„Nein danke, außer du hast einen Nachtisch eingeplant.“

„Ähm... Nein.“

„Dann reicht mir auch etwas zu trinken.“

N`nhaeirhu brachte eine Flasche Yffrin Wein und passende Gläser und schenkte ihnen beiden ein.

„Für meinen Bruder nur das beste.“

Taroc musste ihr Zustimmen da er selten einen besseren getrunken hatte, nachdem er einen Schluck gekostet hatte.

„Fürwahr, ein edler Tropfen und guter Jahrgang.“

Nachdem er das Glas geleert hatte erhob Taroc sich langsam und N`nhaeirhu tat es ihm gleich.

„Ich denke ich werde dich jetzt nicht länger stören. Hab vielen Dank für das gute essen.“

„Vielleicht sollten wir das öfter machen.“

„Vielleicht, aber so das es nicht zu sehr auffällt.“

„Irgendwann sollten wir uns offen zu unserer Verwandtschaft bekennen, denke ich.“

„Irgendwann, wenn ich nicht mehr als Feind angesehen werde. Derzeit würde dir das mehr Schaden als nützen denke ich.“

„Möglich. Nun, ich wünsche dir noch einen angenehmen Abend. Es freut mich, das es dir geschmeckt hat.“

„Danke, wünsche ich dir auch.“

Nach diesen Worten verließ Taroc das Quartier und machte sich auf dem Weg zu seinem. Dort angekommen erwartete ihn im Schlafzimmer eine Überraschung. Gwiu hatte sich Zugang verschafft und erwartete ihn schon Sehnsuchtsvoll. Als sie in seinen Armen eingeschlafen war dachte er noch eine Weile über N`nhaeirhus Worte nach bevor auch ihn der Schlaf übermannte.


-tbc-


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Taroc tr`Rikor

Ex-Söldner

khre`Nrrin

Hilfstechniker der ChR Blutschwinge
 

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(N'nhaeirhu, Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Privatquartier des Leih =/\=

Es waren drei Tage vergangen seitdem die Blutschwinge die Logbuchboje der Sostalh gefunden hatte. Das die Sostalh und ihre Begleitschiffe von einem unbekannten Angreifer vernichtet worden sind und keine Überlebenden gerettet werden konnte hatte sich auf die Moral der Besatzung ausgewirkt. Die Stimmung war generell gedrückt und der noch immer aufrechterhaltene Gefechtsalarm sorgte dafür, dass niemand sich richtig entspannen und abschalten konnte. Hinzu kam, dass auch der Leih nicht allerbester Stimmung war. Das Flottenkommando und der hru'hfirh des Hauses s’Jaihen hatten ihm mehr als deutlich gemacht, dass sie die Köpfe der Verantwortlichen auf einem silbernen Tablett serviert und die Entführten wohlbehalten zurück bekommen wollten und zwar am Besten gestern.
Von seinen Vorgesetzten unter Druck gesetzt, ein Zustand den Rikal gar nicht zu schätzen weiß, und dabei völlig im dunkeln tappend, denn mehr als den Kurs des Angreifers hatte er nicht, war seine Laune nicht die aller Beste. Erschwerend hinzu kam, dass N'nhaeirhu und Tahl mit der Auswertung der Aufzeichnungen der Boje nicht voran kamen. Die Information, die er am dringendsten brauchte, wer der Angreifer war, hatten sie ihm bisher nicht liefern können. Er wußte, dass sie ihr möglichstes taten, aber das half ihm auch nicht weiter. So hatte er die letzten drei Tage praktisch auf der Brücke oder in seinem Bereitschaftsraum verbracht und darauf gewartet das irgendetwas passiert. Verlassen hatte er sie nur um zu schlafen oder etwas zu essen.
Im Moment saß er am Küchentisch und stocherte lustlos in seinem dampfenden Abendessen rum, welches er notgedrungen alleine zu sich nehmen mußte, denn Arrhae hatte Dienst. Während er sein Essen anstarrte fiel ihm auf, dass er schon länger nicht mehr sein Quartier auf Überwachungssysteme überprüft hatte, die er nicht hatte anbringen lassen. Weil ihm das Essen nicht wirklich schmeckte, obwohl er es repliziert hatte, ließ er es stehen und begab sich zu seinem Sicherheitsfach. Durch Handauflegen öffnete er es und entnahm eines der kleinen technischen Wunderwerke, die die klugen Köpfe der TalShiar entwickelten um Überwachungssysteme aufzuspüren. Er aktivierte es und scannte damit sorgfältig jeden Teil seines Quartiers ab. Wie erwartet fand er nichts in seiner Ausrüstungskammer, was dort nicht hingehörte, und er rechnete auch nicht damit etwas in den anderen Räumen zu finden. Als er eine Wand des Schlafzimmers scannte meldete das Gerät jedoch eine Überwachungskamera, die er dort sicherlich nicht hatte anbringen lassen. Er trat näher an die Stelle heran und inspizierte sie nun näher. Mit bloßem Auge konnte er nichts entdecken, aber das überraschte ihn auch nicht. Diese Kameras waren geradezu winzig, aber sie machten gestochen scharfe Aufnahmen. Dass mit dieser Kamera praktisch sein gesamtes Schlafzimmer überwacht werden konnte fand er gar nicht lustig. Auch im Wohn- und in seinem Arbeitszimmer fand er weitere Kameras. Verärgert entfernte er sie und machte sich daran herauszufinden, wer ihn ausspionierte. Die erste Untersuchung ergab, dass es sich bei den Kameras um TalShiar Ausrüstung handelte, was ihn weniger überraschte. Was ihn aber sehr überraschte, war der Umstand das sie sich laut ihrer, versteckt angebrachten, Seriennummer laut Inventarliste auf seinem Schiff in den Beständen der an Bord stationierten TalShiar Agenten befanden. Einige weitere Nachforschungen förderten zu Tage, dass sie von N'nhaeirhu aus dem Lager entnommen worden waren und während er nachforschte wuchs in ihm das dringende Bedürfnis sich mit ihr zu unterhalten.
Wenig später stampfte ein großer, kräftig gebauter Rihannsu mit versteinerter Mine und Augen wie Eiskristallen durch die Korridore der Blutschwinge und steuerte genau auf das Büro der leitenden TalShiaragentin zu. Jeder der ihm begegnete hatte das ungute Gefühl, dass irgendjemand einen sehr schlechten Tag haben würde und sie waren froh, dass sie es nicht waren.
Ohne sein kommen anzukündigen trat er in die Räume der TalShiar ein. Der Protest eines Agenten verstummte als er ihm in die Augen sah und die Rihanna erinnerte sich plötzlich wieder an die wichtigen Daten in dem PADD, das sie in der Hand hielt. Ohne langsamer zu werden durchschritt er das Zimmer und betrat N'nhaeirhu Büro die in etwas verwundert ansah. Das Lächeln verblasste als sie seinen Gesichtsausdruck wahrnahm und unwillkürlich fragte sie sich, was vorgefallen war und wieso sie den Eindruck hatte, dass es etwas mit ihr zu tun hatte. Nachdem er keine Anstallten machte sie zu begrüßen, machte sie den ersten Schritt.
„Aefvadh, Riov.“
Rikal zog eine Kamera aus der Tasche und knallt sie auf den Tisch. Die Cis blickte erst auf das Gerät, dann wieder dem Riov fragend ins Gesicht.
„Sie haben keine Idee wo ich das gefunden haben könnte?“
„Offen gestanden, nein.“
„In meinem Privatquartier. Ich habe eine in meinem Arbeitszimmer gefunden, eine in meinem Wohnzimmer und eine in meinem Schlafzimmer.“
N`nhaeirhu war sprachlos und sah ihn mit großen Augen an. Sie begann zu ahnen, was er glaubte. Bevor sie etwas erwidern konnte fuhr er mit kalter Stimme, die bei ihm auf eine große Wut hindeutete, fort.
„Meine Nachforschungen haben ergeben, dass sie aus den Beständen der TalShiar dieses Schiffes stammen, und von ihnen entnommen wurden.“
„Gewiss nicht.“
„Zahlen sie mir so das Vertrauen zurück, dass ich in sie gesetzt habe?“
„Ich habe diese Kameras nicht angebracht!“
Seine Stimme war noch immer eisig. Ganz offensichtlich glaubte er ihr nicht.
„Sie haben sie aus den Beständen entnommen...“
„Das sagt noch lange nicht, dass ich sie auch in Ihrem Quartier installiert habe.“
„Wer sollte es denn sonst gewesen sein? Ihre Agenten tun nichts ohne ihren Auftrag. Glauben sie, ich finde es lustig, dass jemand mein Schlafzimmer observiert.“
Seine Stimme bekam einen drohenden Unterton, einen Unterton den N`nhaeirhu offensichtlich überhörte oder ignorierte, denn sie verlor die Beherrschung.
„Ich habe es nicht nötig, Sie beim Sex zu beobachten!“
„Und wieso tun sie es dann? Weil sie niemand mehr anrührt?“
N`nhaeirhu erwiderte mit zusammengebissenen Zähnen: „Ich habe diese Kameras nicht angebracht, aber wenn Sie dem Computer mehr Glauben schenken, als mir ... bitteschön.
Tun Sie sich keinen Zwang an.“
„Wer sollte es denn sonst gewesen sein? Au er einem TalShiar Agenten der alles und jeden überwachen muss?“
N`nhaeirhu steckte in der Zwickmühle und kochte vor sich hin, wusste sich aber im Recht. Konnte seine Vorwürfe aber auch nicht widerlegen.
„Sie erzählen mir was, da Sie Pflicht und Freundschaft trennen mögen. Ich tue das genauso.“
„Wer hat denn sonst daran ein Interesse?“
„Woher soll ich das wissen?“
„Und was hat ihrer Pflicht mit meinem Schlafzimmer zu tun?“
N`nhaeirhu ballte die Fäuste.
„Gar nichts. Und genau das ist der Punkt.“
„Und ich wüsste niemanden, der noch ein Interesse an der Überwachung eines unbequemen Kommandanten haben könnte außer den TalShiar.“
„Es gibt keinen Grund, Sie auszuspionieren, und wenn es keinen Grund gibt, tue ich dergleichen auch nicht.“
In diesem Augenblick ging ihr ein Licht auf.
„Aha!“
“Was?” bellte Rikal.
„So sehen Sie mich also.“
„So sehe ich die TalShiar.“
„Ich bin Tal'Shiar!“
„Und ich war TalShiar... Für euch ist nur das Reich von Bedeutung, das Reich so wie ihr es seht. Ich bin euch unbequem und ihr wartet darauf etwas zu bekommen, was ihr gegen mich verwenden könnt.“
„Wenn Sie es so sehen wollen, hätte ich bereits genügend Informationen, die ich gegen Sie verwenden könnte. Und meine Vorgesetzten wären sicherlich höchst erfreut über meine gute Arbeit! Glauben Sie wirklich, da alles, was ich gesagt habe, gelogen war? Das alles nur eine Farce war, um in Ihre Nähe zu kommen, damit Sie mir vertrauen?“
N`nhaeirhu blickte Rikal tief in die Augen und beantwortet die rhetorische Frage schließlich selbst: „Ja, natürlich glauben Sie das. Ich bin ja Tal'Shiar.“
Für einen Augenblick machte sich bedrückende Stille im Raum breit, die jedoch lauter erschien als Donnerhall. Der Leih hielt dem Blick der leitenden TalShiar Agentin stand, aber der Ausdruck in seinen Augen wandelte sich. Aus kaltem Zorn wurde Resignation und Kummer.
„Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll. Die TalShiar würden so vorgehen, und die Indizien sprechen gegen sie.“
Nun war es an N`nhaeirhu zu resignieren.
„Wer kommt den außer ihnen an diese Ausrüstung? Der Computer hat ihre Anwesenheit zur Zeit der Entnahme bestätigt. Manipulationen konnte ich nicht entdecken.“
Noch hatte N`nhaeirhu nicht aufgegeben. Sie versuchte dem zornigen, aber innerlich tief verletzen und verunsicherten Rihannsu Argumente zu liefern, die seinen Vorwurf entkräften könnten.
„Es gibt etliche Leute die da ran kämen. Die den Computer manipulieren könnten.“
Sie schnaubte verächtlich. Dann resignierte sie aber endgültig, als er nicht auf ihr Argument einging.
„Ach, glauben Sie doch, was Sie wollen. Mir ist es egal. „Offenbar vertrauen Sie mir nicht wirklich.“
„Ich habe ihnen vertraut, aber sie haben mich bitterlich enttäuscht“, entgegnete Rikal mit mehr Kummer als Zorn in der Stimme. „Sobald wir diese Mission beendet haben werde ich dafür sorgen, dass sie mein Schiff verlassen.“
„ICH WAR ES NICHT!“ donnerte N`nhaeirhu. Aber Rikal verlies ohne ein weiteres Wort das Büro und sie schluckte schwer und sank in ihren Stuhl.

Mit schnellen Schritten verließ er die Räume der TalShiar auf seinem Schiff und kehrte in sein Quartier zurück. Die irritierten Gesichter der anderen Agenten, denen die kurze aber lautstarke Unterhaltung nicht entgangen war, waren ihm ziemlich egal. Hätte sein Quartier eine klassische Tür gehabt, so hätte er sie wohl geräuschvoll zugeschlagen. Er nahm eine Flasche Wein, fühlte sich ein Glas und leerte es in einem Zug. Dann begab er sich mitsamt der Flasche in den Wohnraum und lies sich auf der Couch nieder.
Sie hatte ehrlich überrascht gewirkt, aber ohne ein gewisses schauspielerisches Talent überlebt niemand lange als Agent der TalShiar. Alle Beweise sprachen bisher gegen sie, aber dennoch konnte und wollte er nicht glauben, dass er sich so in ihr getäuscht hatte. Jetzt wo der erste Zorn verraucht war. Nach einem weiteren Glas öffnete er einen Kanal zu seinem Sicherheitschef und bat ihn in sein Privatquartier.
Wenig später stand Tahl in seinem Arbeitszimmer und fragte sich, wieso der Leih ihn zu sich gerufen hatte.
„Tahl, ich habe heute mein Quartier auf Spionagesysteme untersucht und dieses hier gefunden.“ Eine der Kameras landete auf dem Tisch und die Augen des Sicherheitschefs weiteten sich. „Ie, so in der Art habe ich auch reagiert. Ich möchte, dass sie heraus finden wer sie hier installiert hat. Gegen sie davon aus, das der jenige seine Spuren verwischen kann und es getan hat. Wenn sie keine Fragen haben, dann können sie wegtreten. Aber Tahl, behandeln sie diese Angeleigenheit diskret.“ Der junge Rihanna nickte nur und verließ mit der Kamera das Zimmer. Rikal drehte seinen Stuhl und blickte aus dem Fenster. Aber auch dieses Mal konnte ihm der Anblick der Sterne nicht trösten. N`nhaeirhu, wieso hast Du das getan?

-tbc-
 

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(N'nhaeirhu)

Der Tag hatte so ruhig angefangen, sie wollte sich gerade zum wiederholten Male die Logbuchaufzeichnungen der Sostalh ansehen, als der Riov in ihr Büro gestürmt kam und ihr unterstellte, ihn ausspioniert zu haben.
Nicht nur, dass diese Behauptung seinerseits absolut widersinnig war, nein, er glaubte nicht einmal N’nhaeirhus Beteuerungen, dass sie es nicht gewesen sei – so sehr sie auch Nachdruck bewies. Und so hatte sie schwer ihre Beherrschung verloren, völlig offen und unbedacht hatte sie ihm seine Meinung gesagt, hatte sie ihren Gefühlen freien Lauf gelassen und ihm ihre Wut darüber spüren lassen, dass er so uneinsichtig war und ihr partout nicht glauben wollte.
Arroganter Kerl! Nur weil du Riov dieses Schiffes und Erbe eine mächtigen Hauses bist, bestimmst du noch lange nicht, was Wahrheit oder Lüge ist.
Doch N’nhaeirhu hatte es satt, dass man auf ihr herumtrampelte wie auf einem Fußabtreter. Sie hatte es noch nie leicht gehabt, doch wenn sie sich im Recht wähnte, wehrte sie sich so gut sie konnte. Und sie hatte sich daher gegenüber Rikal nicht zurück gehalten, denn sie konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, diese Kameras installiert zu haben. Sie hatte ihn nahezu angebrüllt, schwer enttäuscht darüber, dass er dem Computer offensichtlich mehr glaubte als ihr – doch sie hatte ja in diesem Augenblick scheinbar nichts mehr zu verlieren und so hatte sie sich gehen lassen.
Doch sie würde sich nicht einschüchtern lassen, sie würde sich ihre Ehre, um die sie Tag für Tag kämpfen mußte, die ihr niemand in den Schoß legte, wieder zurückholen. Doch sie brauchte erst einmal etwas Zeit, bis ihre Wut etwas vergangen war, bis sie sich einigermaßen wieder gefasst hatte.
Sie versuchte, ruhig zu atmen, sich dieses Gespräch ohne ihre eigene emotionale Beteiligung noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen und dabei registrierte sie, dass sie nicht wirklich viel dafür getan hatte, unschuldig zu wirken. Wer schreit, hat keine Argumente mehr, besagt ein Sprichwort – sie war laut geworden, denn sie hatte nichts wirklich Sinnvolles, was sie ihm hätte entgegnen können. Und schließlich sickerten Rikals letzte Worte wieder in ihr Bewusstsein. Ein dünner Schleier der Resignation legte sich über ihren Geist. Er ließ mit diesem Satz keine Zweifel daran, dass er es wirklich ernst meinte, und das er Versprechen hielt, wusste sie nur zu gut.
Ihre ohnehin ruinierte Karriere war damit endgültig zu Ende – es sei denn sie fand Beweise für ihre Unschuld.
Und daraufhin besann sie sich ihrer Kämpfernatur. Wenn sie es nicht gewesen ist, musste es etwas geben, das ihre Unschuld bewies, und mochte es noch so klein sein. Und so konzentrierte sie sich darauf, etwas zu finden – immerhin ging es jetzt für sie um alles, denn einen vierten Neuanfang in ihrem Leben würde sie nicht mehr verkraften.
Zuerst durchsuchte sie den Computer nach den Beweisen, die Rikal auch hatte und sie musste feststellen, dass auf den ersten und auch den zweiten Blick es so aussah, als hätte sie diese Kameras entnommen. Doch wie sie ihm gegenüber schon erklärt hatte, musste dies noch lange nicht bedeuten, dass sie auch für sein Quartier bestimmt gewesen waren. Sie hatte schon des Öfteren sich des Materials aus den Beständen bedient, ganz einfach, weil es für ihre Arbeit nötig war. Immer mal wieder fielen einige Ecken im Schiff dadurch auf, dass sie für die Blicke der Tal’Shiar im Verborgenen lagen. Doch es wäre das Letzte gewesen, was N’nhaeirhu hätte hören wollen – dass man die Tal’Shiar als Voyeure betitelte. Zugegeben, ihre Tätigkeiten ließen diesen Schluß nahe liegen, doch es ging hierbei nicht um das Vergnügen der Beobachtung, sondern um die Sicherheit der Crew. Und dass diese noch längst nicht gewährleistet war, hatten vergangene Missionen unlängst gezeigt.
Doch bereits diesen Aufzeichnungen aus dem Lager wollte sie nicht trauen. Ihre Intuition meinte, wenn da jemand anders die Finger im Spiel gehabt hatte, dann von Anfang an. Das hieße, dass diese Person die Kameras entwendet haben musste – und das musste sich nachweisen lassen.
Just in diesem Moment öffnete sich die Tür zu ihrem Büro und Sanra schaute zaghaft hinein. Wäre sie nur fünf Minuten früher gekommen, hätte N’nhaeirhu sie wohl angebrüllt und hochkant aus ihrem Büro wieder rausgeworfen, doch die junge Rihanna bewies damit ein Gespür für die richtige Gelegenheit. Die CIS winkte sie schließlich herein und hinter ihr schloß sich die Tür. Anhand ihres Gesichtsausdrucks wusste N’nhaeirhu, dass ihre Gegenüber das Gespräch mitgehört hatte – es war ja auch laut genug gewesen – und so hatte es wohl wenig Sinn, ein Geheimnis darum zu machen. Sie wollte gerade ansetzen, ihre Vorgesetzte zu fragen, ob alles in Ordnung sei, doch sie unterließ es, einerseits, weil die Frage einfach nur dämlich war, andererseits, weil die CIS abwinkte.
„Erein, haben Sie von mir jemals den Befehl erhalten, Überwachungskameras diesen Typ“, und sie zeigte auf das kleine Gerät, dass noch immer auf ihrem Schreibtisch ruhte und sie beinah klagend ansah, „aus dem Lager zu holen?
Sanra überlegte kurz.
„Durchaus möglich.“
„Finden Sie heraus, ob ja oder nein. Und wenn Sie schon mal dabei sind, finden Sie das auch für alle anderen Mitarbeiter der Tal’Shiar hier an Bord heraus.“ Womit sie sich selbst und ihren zweiten Mitarbeiter meinte. „Außerdem will ich eine Auflistung all dieser entnommenen Kameras mit dem Ort ihrer Installation und wer diese Installationen durchgeführt hat. Und dann checken Sie das hier“, sie reichte ihr ein PADD mit Kopien der Aufzeichnungen des Computers, die sie als Täter erscheinen ließen, „ob Sie irgendwelche Ungereimtheiten finden. Drehen und wenden Sie jedes einzelne Bit, um es auf eine Manipulation zu untersuchen, wenn es sein muß!“
Zur Bestätigung nickte die Rihanna auf der anderen Seite des Schreibtisches und stand schließlich auf, sich an die Arbeit zu machen, da das Gespräch als beendet erschien. Als sie jedoch die Tür erreicht hatte, wandte sich N’nhaeirhu mit noch einer Frage an sie.
„Sanra, habe ich Ihnen jemals den Befehl erteilt, Überwachungssysteme im Quartier des Riov anzubringen?“
Verwundert drehte sie sich herum und blickte N’nhaeirhu in die Augen. Hätte sie einen solchen Befehl je erhalten, wäre sie wohl aus allen Wolken gefallen, denn um solch delikate Angelegenheiten, sollten sie von Nöten sein, kümmerte sich im Allgemeinen der leitende Geheimdienstoffizier und überließ es nicht seinen Mitarbeitern. Wenn etwas schief ging, ging somit die Verantwortung gleich ohne Umwege zum CIS. Und N’nhaeirhu steckte nun in einer derartigen Zwangslage – ohne daran Schuld zu tragen.
Schließlich schüttelte Sanra nur mit dem Kopf, woraufhin die CIS sich mit einem stummen Nicken bedankte und ihre Mitarbeiterin aus ihrem Büro entließ.
Auf der Suche nach weiteren Beweisen entdeckte sie einen weiteren, unangenehmen Fakt, der sie belastete. Die Bilder, die diese Kameras gemacht hatten, fanden sich mehr oder weniger erwartungsgemäß dort, wo alle Überwachungsaufzeichnungen landeten und wo sie jederzeit ungehinderten Zugriff hatte.
Langsam aber sicher kristallisierte sich bei ihr die Ansicht heraus, dass es jemand darauf abgesehen hatte, sie zu diskreditieren. Und wie es aussah, hatte derjenige damit vollen Erfolg gehabt. Entweder hatte derjenige sich ihrer Codes bedient, oder aber sich gleich in den Computer eingehackt und hinterher seine Spuren verwischt beziehungsweise diese in N’nhaeirhus Richtung laufen lassen.
Mit einem unangenehmen Gefühl im Bauch erhob sie sich schließlich und überließ es Sanra, Fehler in den Manipulationen zu entdecken. Sie wollte sich vor Ort kundig machen und steuerte damit geradewegs die Bestandslager der Tal’Shiar an Bord der Schwinge an.
Daß er vor allem den Tal’Shiar unbequem war, wusste sie – nicht umsonst hatte man sie ausdrücklich mit dem Auftrag betraut, darauf zu achten, dass ihm nichts zustieß. Daß sie für diese Seite arbeitete, konnte er nicht ahnen, indem er sie aber mit seinen Äußerungen in die genau entgegen gesetzte Ecke schob, tat er ihr zum zweiten Mal im Zusammenhang mit diesem Vorfall Unrecht.
Für euch ist nur das Reich von Bedeutung, das Reich so wie ihr es seht. Ich bin euch unbequem und ihr wartet darauf, etwas zu bekommen, was ihr gegen mich verwenden könnt. Obwohl sie seine Einstellung bezüglich des Tal’Shiar kannte, war sie doch überrascht darüber gewesen, dass er sie in diese Sichtweise mit einbezog. Doch wenigstens konnte sie jetzt ahnen, womit sie in Zukunft noch rechnen musste und wie er sie im Grunde wohl auch einschätzte. Und plötzlich kamen ihr seine Bemerkungen über Freundschaft wie Heuchelei vor.
War sie blind gewesen, dass sie die ganze Zeit nicht gemerkt hatte, was wirklich passierte?
Oder war sie vorschnell bereit, zu glauben, was ihr Geist ihr vorgaukelte? Unbemerkt der Veränderung ihres Charakters, dass sie Disharmonie förmlich anzog.
Sie schob diese Gedanken beiseite, da sie sich nicht zu sehr vertiefen wollte, doch die Überraschung, den Sicherheitschef im Lager anzutreffen, schürte ihre wilden und paranoiden Vermutungen.
Er hatte soeben mit einem Unteroffizier, der hier seinen Dienst verrichtete, gesprochen, als sie eintrat und er sich verwundert umdrehte. Unzählige Gedanken geisterten ihr plötzlich durchs Hirn, doch sie versuchte sich zu beherrschen, ihre Stimme und Mimik nur geringfügig verärgert erscheinen zu lassen.
„Wäre es nicht sinnvoller, wenn Sie sich um das Logbuch kümmern würden?“
„Ich bin vom Riov persönlich mit dieser Aufgabe betraut worden.“ Obwohl ihm äußerlich nichts anzumerken war, war es ihm sicherlich nicht sehr angenehm, binnen kürzester Zeit schon wieder gegen sie zu ermitteln. „Also lassen Sie mich bitte als unabhängigen Dritten in Ruhe meine Pflicht tun und kümmern Sie sich stattdessen um das Logbuch.“
N’nhaeirhus Rage bewegte sich mit einer mordsmäßigen Geschwindigkeit wieder in Richtung eines Maximums.
„Es geht hier um meine Karriere! Glauben Sie allen Ernstes, da sitze ich tatenlos rum?“
„Das verlangt keiner von Ihnen – Sie sollten sich lediglich um das Logbuch kümmern, immerhin haben wir noch immer keine Anhaltspunkte, wo die Entführten und wer die Entführer sein könnten. Währenddessen nehme ich mich Ihres Problems an.“
„Unabhängiger Dritter, ja?“ Erst jetzt wurde sie sich des tieferen Sinns seiner Aussage bewusst, die wohl kaum so gemeint war. „Wird jetzt also schon davon ausgegangen, dass ich zum Beweis meiner Unschuld Beweise fälschen würde?“
„Ich halte es für angebracht, diese Unterhaltung hier zu beenden. Und ich empfehle Ihnen, mich bei meinen Untersuchungen nicht zu behindern!“
Kämpfend mit aufschäumendem Zorn funkelte sie ihn bösartig an, ein Irrlichtern zeigte sich kurz in ihren Augen, woraufhin sie sich umwandte und verschwand.

-tbc-


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Erie'Rin N'nhaeirhu t'Sshionsha
CIS, ChR Blutschwinge

Besser Ehre zu verdienen und nicht zu haben, als Ehre zu haben, die man nicht verdient!
 

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(Arfeh)

Etwas mehr als eine Woche war vergangen, seit das Gefecht bei dem Pulsar stattgefunden und man das Brautpaar entführt hatte. Und Terrh war neben seiner Verärgerung durchaus erstaunt, daß es ihren Entführern bisher noch immer gelungen war, ihnen vorzuenthalten, wer sie waren. Das Schiff, mittels dessen man sie ihrer Beschützer entrissen hatte, hatte seinen Zielort offenbar längst erreicht. Schließlich waren sie unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen in eine andere, erstaunlich bequeme Unterkunft gebracht worden. Nichts erinnerte in irgendeiner Weise daran, dass sie Geiseln waren. Was auch immer die Entführer wollten, sie wollten ihr Ziel wohl unbedingt durch ihre Gefangenen erreichen.

Terrh wusste nicht mehr genau, wie viele Tage vergangen waren, mit einem unrhythmischen Wechsel gedämpfter und Voller Beleuchtung wollte man die beiden aus der Ruhe bringen, doch wirklich Erfolg hatten sie nicht.
Der junge Rihannsu ließ nicht locker, die Fremden zu provozieren, damit sie endlich mit ihrer Identität herausrückten und wider Erwarten tat sich nach dem heutigen Versuch erstaunlicherweise etwas.
Die Tür glitt beiseite und eine relativ große Gestalt betrat den Raum, in dem nicht wie sonst das Licht gelöscht wurde, um keine Hinweise zu liefern. Weit genug von der Tür entfernt hielt die Gestalt, gehüllt in einen schwarzen Umhang und einer Kapuze tief ins Gesicht gezogen, inne. Nach einiger Zeit wandte sie sich schließlich ihren Gästen zu, die Hände wanderten in Richtung des Kopfes, ergriffen den Rand der Kapuze und enthüllten ein olivgrünes Gesicht mit nach oben geschwungenen Augenbrauen und spitzen Ohren.
Mit maßloser Verblüffung, die ihnen ins Gesicht geschrieben stand, starrten die beiden in das fremde Gesicht, dass sich, als sich ein Lächeln in diesem ausbreitete, welches auch die Augen erfasste, als rihannisch entpuppte.
„Aefvadh“, meinte der fremde Rihannsu schließlich, doch Terrh hatte keine Muße, höflich zu sein.
„Wie können Sie es wagen?“ und er sprang auf, machte einen Satz auf ihn zu, doch einzig eine Handbewegung des Rihannsu in dem Umhang ließ ihn stoppen.
„Wir sind uns unserer Tat durchaus bewusst, aber ich bezweifle, dass Sie in der Lage sind, Drohungen zu unterbreiten!“ erwiderte er mit ruhiger, aber bestimmter Stimme. Daraufhin wartete er, bis sich Terrh wieder neben seine Frau gesetzt hatte und Stille herrschte anschließend. Bis der Fremde ihm deutete, dass er nun die Frage stellen solle, die er tagelang gegen die Wand gerichtet hatte.
„Wer sind Sie?“
„Mein Name ist S'honth'arh tr’Baraoh.“
Doch das wollte er nicht wirklich wissen. Als er seine Frage wiederholte, reagierte S'honth'arh lediglich mit dem Heben einer Augenbraue. Als eine weitere Antwort ausblieb, folgte die nächste Frage.
„Warum haben Sie uns entführt?“
„Es ist nicht nötig, dass Sie das wissen. Es reicht, wenn Ihr Vater unsere Forderungen kennt!“

Und etliche Lichtjahre entfernt traf zur selben Zeit eine Nachricht im Hause s’Jaihen ein, die schon lange erwartet worden war. Gefasst, aber innerlich nervös nahm der hru’fhirh s’Jaihen vor dem Terminal Platz, umringt von seiner Frau, seinem Rinanov und seinem Llaugh und ließ die Nachricht abspielen.

„Aefvadh.
Zu allererst möchten wir Ihnen mitteilen, dass es Ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter den Umständen entsprechend gut geht. Doch zum Eigentlichen ...
Wir fordern Sie auf, Ihren Einfluß im Senat und Prätoriat geltend zu machen und dafür zu sorgen, dass die Patrouillen entlang der Grenzen des Reiches eingeschränkt werden. Kommen Sie diesen Forderungen nicht nach, wird dies Konsequenzen für Sie haben.
In Kürze werden Sie wieder von uns hören.
Jolan’tru.“

Unterdessen verließ die Blutschwinge, weiterhin auf der schwächer werdenden Spur der Fremden und in Richtung der vermeintlichen Subraumspalte, die Grenzen des Reiches. Unermüdlich waren alle Sensoren wie Fühler in den Weltraum gestreckt, um auch nur die kleinsten Hinweise zu finden. Aktiv suchten die Scanner jeden Quadratzentimeter ab und unbemerkt wurde der Warbird dabei von einem mobilen Außenposten entdeckt.

Leise trat der ältere Mann von hinten an die Frau heran, die mit einem ausgestreckten Finger auf den Bildschirm vor ihr deutete, und musterte sehr eindringlich, was er da sah.
„Eindeutig ein Deridex Typ F“, brach sie schließlich die Stille.
„Das sehe ich“, erwiderte er ruhig und wandte sich ab. „Taktischer Status des Schiffes?“ fragte er bei dem taktischen Offiziers des Schiffes nach.
„Soweit es ein passiver Scan erkennen lässt, sind sie soeben auf erhöhte Alarmbereitschaft gegangen – vermutlich nur aufgrund des Verlassens des heimatlichen Territoriums.“
Ein Brummen war die Antwort des Kommandanten, ehe er schließlich sagte:
„Leiten Sie die Neuigkeit weiter, wir behalten unsere Stellung bei und warten ab, was passiert!“

Und so verließ ein zerhacktes Signal das Schiff, kaum deutbar als eine Nachricht, eher so klingend wie kosmisches Hintergrundrauschen. Und ein unsichtbarer Fleck verharrte an Ort und Stelle.

-tbc-
 

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(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Privatquartier des Leih =/\=

Nachdem Tahl sein Quartier verlassen hatte verspürte Rikal das dringende Bedürfnis sich abzureagieren. Leider war N`nhaeirhu, die an seinem Zorn schuld war, nicht greifbar und eine leise Stimme in seinem Hinterkopf wisperte, dass er sich nicht so sehr in ihr geirrt haben konnte, und er etwas übersehen haben musste. So beschloss er das Holodeck aufzusuchen und eine Kampfsimulation zu starten.
Vor dem Holodeck aktivierte er das Menu und ging die Trainingsprogramme durch. Ihm war weniger nach einer bewaffneten Auseinandersetzung, denn er wollte den Körper seines Gegners unter seinen Treffern spüren, und so wählte er eine Kampfsportsimulation. Nach wenigen Augenblicken war das Holodeck bereit und er trat ein. Im Inneren wartete der vom Computer erschaffene Gegner, ein männlicher Rihannsu, der etwas größer als Rikal war, in einer schlichten, weißen Trainingsmontur auf einem aus grünen Matten gebildetem Quadrat.
Rikal öffnete, den ebenfalls generierten, Spind und entnahm eine, ebenfalls weiße, Trainingsmontur, zog sich um und machte sich warm. Nachdem er die Dehnübungen beendet hatte trat er auf die Matte und verbeugte sich vor seinem simulierten Gegner. Dieser erwiderte die Verbeugung und beide nahmen ihre Kampfhaltungen ein. Wobei sofort deutlich wurde, das ihr zwei sehr unterschiedliche, aber auch sehr effektive Kampfstile aufeinander treffen würden. Der Lachende Tod gegen den Wirbelwind. Rikal’s Gegner griff mit einer Serie wirbelnder Tritte an, denen der Riov geschickt auswich und auf seine Gelegenheit wartete. Diese kam, als er einen Tritt des Hologramms nicht auswich, sondern zu Boden glitt und seinem Gegner das Standbein wegtrat. Dieser stürzte zu Boden und fing sich im Fallen einen weiteren Tritt ein bevor er abrollen konnte und wieder auf die Füße kam. Kaum stand er wieder als eine Rechte des Riovs seinen Brustkorb traf und er mehrere Schritte rückwärts taumelte.
Während der Riov seinen Zorn abreagierte aktivierte sich ein tief in den Holodeckkontrollen verborgenes Programmen. Es war dort für den Fall platziert worden, dass der Leih der Blutschwinge alleine das Holodeck benutzt und ein Kampftrainingsprogramm gestartet hat. Dieses Programm deaktivierte die Sicherheitssperren und verbesserte die Fähigkeiten des Hologramms. Es wurde stärker und schneller, aber vor allem machte es keine Fehler mehr. Eine Veränderung, die Rikal sehr schnell und schmerzhaft feststellte als er einen schweren Treffer in die Rippen hinnehmen musste. Der mit einem unangenehmen Knacken einherging, dass entstand wenn Rippen brachen. Sofort war ihm klar, dass hier irgendetwas nicht stimmte.
Das ihm das Hologramm die Rippen brach war nicht vorgesehen und das der Computer auf seine Befehle nicht reagierte erst recht nicht. Auch gelang es ihm nicht eine Verbindung zur Brücke oder zur Sicherheit zu bekommen. Er war auf sich allein gestellt und kämpfte mit einer oder mehreren gebrochenen Rippen gegen ein unverwundbares Hologramm.
Den Elementen sei Dank hatte er noch einen Trumpf im Ärmel. In dem Spind befand sich seine Uniform und dort lag auch sein Disruptor. Seine gebrochenen Rippen haltend und sich nur auf seine Abwehr konzentrierend zog er sich hart vom Hologramm bedrängt und so manchen schweren Treffer einsteckend zum Spind zurück.
Als er den Spind erreichte änderte sich die Situation grundlegend. Er riss den Spind auf, entnahm den Disruptor und schoss. Das Hologramm löste sich augenblicklich auf als der grüne Energiestrahl es durchdrang und in die Wand einschlug. Diese Gefahr war gebannt, aber die Tür öffnete sich nicht selbstständig und noch immer erhielt er keine Antwort von der Brücke. Ihm blieb nichts anderes übrig als die Tür zu überbrücken. Was ihm nach einigen Versuchen auch gelang. Kaum draußen gelang es ihm endlich eine Verbindung zur Brücke zu bekommen und er ordnete eine Untersuchung des Geschehens an, denn an eine Fehlfunktion wollte er nicht so recht glauben. Danach informierte er die Krankenstation, dass er sie aufsuchen würde.
Nur mühevoll gelang es ihm aufrecht zu gehen und nicht zu zeigen wie schwer er verletzt war während er auf dem Weg zur Krankenstation war. Dort angekommen wurde er sofort von einer Krankenschwester in Empfanggenommen und zu einer Behandlungsliege geführt. Sora stellte bei der Untersuchung neben mehreren Prellungen und Blutergüssen, die Dank der Selbstheilungskräfte des rihannischen Körpers praktisch keiner Behandlung bedurften, auch drei gebrochene Rippen und einen angebrochenen Unterarm fest. Verletzungen die ernst, aber nicht lebensbedrohlich waren. Nachdem sie versorgt worden waren ordnete Sora an, dass Rikal die Nacht zur Beobachtung auf der Krankenstation bleiben muss. Er konnte nicht behaupten das ihm dieser Befehl gefiel, denn die Krankenstation mochte er wirklich nicht.
Während er auf der Krankenstation lag und sich nutzlos fühlte und langweilte begannen Techniker und Sicherheitspersonal mit der Untersuchung des Vorfalls. Auf die Ergebnisse war er mehr als nur gespannt.

-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N’nhaeirhu)

Über einige Akten gebeugt saß sie nachdenklich an ihrem Schreibtisch. Bisher hatte sich nichts Neues ergeben und auch Sanra hatte noch keinen Ton verlauten lassen, was sie gefunden hatte, ob positiv oder negativ. Doch ungeachtet der unangenehmen Umstände und des gespannten Verhältnisses zwischen einigen Personen an Bord, mußte die eigentliche Arbeit fortgesetzt werden. Vorrangig hieß das, die Sostalh zu finden. Aber auch von der Brücke gab es keine neuen Nachrichten seit der Weiterleitung der Forderungen der Entführer. Unmittelbar im Anschluß an das Eintreffen eben dieser Nachricht hatte der Riov veranlasst, die Tarnvorrichtung zu aktivieren. Daß die Grenzpatrouillen rund um das Reich minimiert werden sollten, war verdächtig und hatte ihn diesen Schritt der Vorsicht unternehmen lassen. Denn niemand konnte wissen, ob hier draußen nicht vielleicht jemand auf sie wartete – ob sie ihren Verfolgern vielleicht nicht schon näher waren als gedacht.
Jedenfalls hatte N’nhaeirhu sich diese Nachricht mehrmals angesehen. Sie hatte sie auf alle möglichen Details hin auseinander genommen, um eventuell irgendeinen Anhaltspunkt zu finden. Doch die Entführer waren weiterhin sehr vorsichtig und ließen keine Schlüsse zu.
Das Einzige, was man ihnen anbot, war, dass der Sprecher der Nachricht ein Rihannsu war. Doch das hatte nicht unbedingt etwas zu bedeuten. Es mussten nicht zwangsläufig Rihannsu dahinter stecken, nur weil ein einziger auftauchte. Und damit kam man schließlich auch nicht weiter. Doch würde man jetzt eine Vermutung anstellen und daraufhin dieser folgen, konnte das fatale Konsequenzen haben, stellte sich später heraus, dass der Gegner jemand ganz anderes war, mit dem man absolut nicht gerechnet hatte.
Die CIS war gerade in Gedanken vertieft, als der Türsummer erklang und sie nur beiläufig den Besucher herein bat. Daraufhin betrat Sanra den Raum, trat auf ihren Schreibtisch zu und hielt N’nhaeirhu einige PADDs entgegen. Diese schaute nach einigen Momenten schließlich auf und nahm die Datenblöcke entgegen.
„Das sind die Daten, die Sie haben wollten. Listen über alle Materialien, die während ihrer Dienstzeit an Bord aus den Beständen der Tal’Shiar genommen worden. Dem zugeordnet sind die Personen, die jeweils dafür unterschrieben haben und wo das Zeug eingesetzt wurde.“
N’nhaeirhu blätterte bereits in den Daten herum, überflog einige Stellen interessiert und blickte ihre Mitarbeiterin schließlich wieder an.
„Haben Sie bereits eine Auswertung hiervon durchgeführt?“
Sanra schluckte sichtlich.
„Allem Anschein nach haben tatsächlich Sie diese Kameras entnommen. Ich habe alles mehrfach durchgecheckt, aber es sind keine Spuren von Manipulation zu finden gewesen.“
„Das kann nicht sein!“ erwiderte N’nhaeirhu unbeherrscht und warf das PADD auf den Tisch. Schließlich entschied sie, sich das Ganze noch einmal selbst anzusehen.
Die jüngere Rihanna war nach dem kurzen Ausbruch der CIS verstummt, aber keinen Schritt zurückgewichen, und so stand sie noch immer an dem Schreibtisch und wartete auf eine Anweisung, als erneut jemand um Einlass bat.
Auf die mürrische Aufforderung N’nhaeirhus trat erie’Riov tr’Faltour ein.
„Shaoi kon“, grüßten die beiden, rangniederen, Frauen zuerst und N’nhaeirhu fuhr mit einem „Suchen Sie weiter, Erein!“ fort und entließ damit Sanra. Diese wandte sich daraufhin etwas irritiert um und verließ das Büro.
Iregh war unterdessen näher gekommen und beäugte neugierig die Stapel an PADDs auf dem Tisch. Offensichtlich hatte sie viel zu tun, was er bereits anderweitig bemerkt hatte.
„Kann es sein, dass Sie etwas vergessen haben?“ fragte er recht freundlich, was sie verwunderte und ihrerseits einen fragenden Ausdruck ins Gesicht schrieb.
„Wir hatten eine … Verabredung, vor zwei Stunden, auf dem Holodeck!“
„Oh“, war das Einzige, was sie als Kommentar hervorbrachte.
„Wie es aussieht, gibt es Dinge, die für Sie momentan weit wichtiger scheinen und es handelt sich dabei wohl kaum um die Entführung!“ Er griff nach einem Datenblock, das eine der Listen enthielt, und hielt es ihr vor die Nase. Sofort griff sie energisch danach und riss es ihm aus der Hand.
„Das geht Sie nichts an!“
Iregh war ehrlich überrascht über diese Reaktion, doch er ahnte, dass es sinnlos sein würde, nachzuhaken.
„Was halten Sie davon, wenn wir das Training nachholen!“ und sein Tonfall ließ erkennen, dass es keine Frage war. Sie wollte gerade Einspruch erheben, blickte aber im selben Moment in seine Augen und schloß ihren Mund wortlos. Schließlich nickte sie, ein wenig Abwechslung würde ihr sicher gut tun und ihr nachher helfen, wieder klarer denken zu können.

Kurz darauf erreichten die Beiden das Holodeck, doch unerwarteterweise trafen sie dort auf einige Sicherheitsleute, darunter auch Tahl. Als sie zum Stehen kamen, wandte er sich gerade um und sah sie an, mit einem undeutbaren Ausdruck im Gesicht. Wut auf ihn stieg in ihr empor, dennoch ging sie auf ihn zu, um zu fragen, was hier vor sich ginge.
„Es hat sich ein Unfall ereignet!“ teilte er ihr mit.
„Ein Unfall welcher Art?“
„Wenn Sie mir nicht auf der Stelle sagen, was genau hier passiert ist …“ Den Rest des Satzes überließ sie seiner Phantasie. Und er gab nach.
„Bei einem Trainingsprogramm, welches der Riov hatte laufen lassen, haben sich aus bisher ungeklärten Gründen die Sicherheitsprotokolle deaktiviert.“
„Ist dem Leih etwas zugestoßen?“ fragte sie emotionslos.
„Er befindet sich momentan auf der Krankenstation, aber Näheres weiß ich nicht.“ In diesem Moment trat jemand der technischen Abteilung an ihn heran und erklärte, dass etwas Interessantes gefunden worden sei, was er sich anschauen solle. Daraufhin wandte er sich wortlos ab.
Wieder ein Attentat und das zu einem Zeitpunkt, der ungünstiger nicht sein konnte! Jetzt, wo die Schwinge keinen ersten Offizier hatte und es sprichwörtlich in den Sternen stand, was demnächst geschehen konnte.
N’nhaeirhu war versucht, ihm nachzugehen, doch eine Hand legte sich auf ihre Schulter. Ihr Kopf fuhr herum und sie sah aus dem Augenwinkel Ireghs festen Blick.
„Sie werden mir jetzt sagen, was los ist, N’nhaeirhu!“
„Es tut mir leid, aber Sie sind kein ermittelnder Agent.“ Und sie ging.

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Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, außerhalb des rihannischen Reiches =/\=

Die Entführer hatten gefordert, dass die Patrouillen an den Grenzen reduziert werden, einer Forderung der das Flottenkommando, auf Druck des Hauses s’Jaihen, nachgekommen war.
Aber diese Forderung galt nicht für die Blutschwinge, dem Leih des stolzen Warbirds war ausdrücklich befohlen worden die Suche fortzusetzen, allerdings sollte er dafür sorgen, dass die Entführer die Blutschwinge nicht bemerken.
Was niemand wissen konnte war die Tatsache, dass die Entführer längst von der Anwesenheit der Blutschwinge wussten. So nützte es auch nichts die Tarnung zu aktivieren, abgesehen davon, dass ihre unsichtbaren Begleiter sie dadurch verloren. Das Wissen um ihre Anwesenheit konnte ihnen niemand nehmen, und sie begannen zu suchen, denn sie wussten, dass die Blutschwinge sie nicht orten konnte. Aber die Blutschwinge würde sich früher oder später enttarnen müßen und Dank ihrer Sensorbojen würde ihnen das nicht entgehen. Für sie hieß es nun warten.
Auch der Riov der Blutschwinge durfte warten. Mal wieder und mal wieder befand er sich in der Krankenstation. Es beschlich ihn das Gefühl, das er hier schon ein festes Bett hatte und zumindest die meisten Mitglieder der 1. Schicht kannte er mit Namen, nicht nur die Ärzte sondern auch die Schwestern und Pfleger.
Glücklicherweise war er durch die Fehlfunktion nicht allzu schwer verletzt worden, aber dennoch hatte Sora darauf bestanden, dass er die Nacht zur Beobachtung in der Krankenstation verbringt. Auf einen Protest hatte er verzichtet, er wußte, dass sie ihn notfalls auf dem Bett würde fixieren lassen.
Im Moment dachte er sowie so nicht daran das Bett zu verlassen, denn er hatte Besuch. Arrhae saß an seinem Bett und betrachtete ihn mit besorgtem Gesichtsausdruck. Auch ihr war die Häufigkeit seiner Aufenthalte auf der Krankenstation nicht entgangen, und sie machte sich Sorgen um den Vater ihres Kindes und ihren Verlobten. Es war nun an ihm ihre Besorgnis zu zerstreuen.
„A'rhea, das war ein Unfall. Das kommt vor.“ Der Blick den sie ihm zu warf sprach Bände. „Das passiert Dir ein bisschen zu oft. Ein Sprengsatz in deinem Schweber, ein Giftanschlag und nun diese Sache mit dem Holodeck.“ Rikal mußte zugeben, dass ihm nicht wirklich etwas einfiel, womit er dieses Argument endkräftigen könnte. „Es mag sein, dass es Personen oder Gruppen gibt, die mir nach dem Leben trachten, aber das bringen mein Posten und meine Familie mit sich. Leider. Aber ich bin nicht der Typ, der sich versteckt.“ Wenn es eins gab, was sie über ihn ganz genau wußte, dann war dies der Umstand, dass er sich in der Tat niemals verstecken würde. Er war wahrlich kein Feigling, aber hin und wieder ging er zu unbekümmert mit den Gefahren um, die ihm drohten, und das beunruhigte sie sehr. Aber sie hatte gewußt, worauf sie sich einließ, und zu erwarten, dass er sich ändert, wäre so, als würde sie erwarten, dass ein Fluss seinen Lauf ändert. Im Moment war sie trotz ihrer Besorgnis einfach nur froh, dass ihm nichts Ernstes passiert war. Die gebrochenen Knochen heilten bereits und in zwei, drei Tagen würde er bereits wieder der Alte sein. Die Selbstheilungskräfte des rihannischen Körpers waren einfach erstaunlich. Da sie noch nicht gehen wollte und es ihr unangenehm war, wenn sie sich anschweigen wechselte sie das Thema und berichtete ihm von den wissenschaftlichen Untersuchungen, die sie trotz der aktivierten Tarnung hatte durchführen können. Auch von den Schwierigkeiten die sie und ihre Kollegen wegen der Tarnung hatten berichtete sie, denn sie war Forscherin und das mit Leib und Seele. Es gab einfach Projekte die sie durchführen wollte, aber nicht konnte weil die Tarnung aktiviert war. Rikal nahm dies als Lebensgefährte und als Leih zur Kenntnis. Der sie liebende Rihannsu konnte sehr gut verstehen, wie sehr sie das stören mußte, aber der Kommandant konnte das Risiko für Schiff und Geiseln einfach nicht eingehen.
Mehrere hundert Lichtminuten entfernt saßen die Anführer der Entführer beisammen und berieten über ihr weiteres Vorgehen. Dabei ging es nicht um die Geiseln, zumindest nicht direkt sondern viel mehr um die Blutschwinge. Es wurde beschlossen das Schiff zu beseitigen, denn es stellte eine Gefahr für ihre Operation dar. Also gaben sie den Befehl eine kleine Flotte zusammen zu stellen und dem Warbird eine Falle zu stellen. Aus der er nicht entkommen sollte. Es würde einige Zeit in Anspruch nehmen, aber diesen Köder würde der Leih der Blutschwinge schlucken. Sie würden ihn bei seinem Ehrgefühl und seinen Pflichten als Offizier der Galae packen und ihn mitsamt seinem Schiff ausschalten. Was gleichzeitig ein schwerer Schlag für die Galae, das Reich und das Haus s’Drevoux bedeuten würde. Drei Fliegen mit einer Klappe, wie ein altes terranisches Sprichwort sagte.
Schon bald würde der Köder platziert sein und die Spinne wartete bereits in ihrem Netz.

-tbc-
 

Arfeh

Ghostwriter
(Arfeh)

=/\= Irgendwo außerhalb des Rihannischen Reiches =/\=

Zwei Tage später waren vier Schiffe zusammen gezogen worden um der Blutschwinge eine Falle zu stellen, eines dieser Schiffe war das Schiff, das der Sostalh zum Verhängnis geworden war. Für ihren Hinterhalt hatten sie sich den freien Weltraum ausgesucht, dass nächste Sternensystem war mehrere Lichtjahre entfernt und den in zwölf Lichtminuten entfernten Nebel würde die Blutschwinge nicht erreichen, zumindest nicht, wenn es nach den Kommandanten der Kampfgruppe ging.
Als Köder diente ein alter Frachter, der von den Technikern sabotiert worden war. Er war ein regelrechtes Leuchtfeuer in der Unendlichkeit des Alls, und der automatische Notruf würde ein weiteres Lockmittel sein um die Neugierde der Rihannsu zu wecken. Sie würden sich fragen, was ein Frachter hier zu suchen hat, weit ab von jeder Handelsroute und entweder auf Schmuggler oder eine Verbindung zu den Entführer tippen. Und mit letzterem würden sie gar nicht einmal so falsch liegen.
Aber im Moment hatten die vier Schiffe getarnt Position um den Frachter bezogen und warteten auf das Erscheinen der Blutschwinge. Doch diese ließ auf sich warten und langsam wurde der Kommandant der Kampfgruppe unruhig, bis sein Taktischer Offizier meldete, dass er eine Antwort der Blutschwinge empfangen habe. Ein kaltes Lächeln erschien auf den Lippen des Mannes.

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke, nicht weit entfernt =/\=

Vor mehreren Tarim hatten sie den Notruf empfangen und sofort Kurs auf den Frachter gesetzt. Es war ihre Pflicht zu helfen, es war nur eine völlig andere Frage, was sie mit den Geretteten machen würden. Auf der Brücke herrschte angespannte Stille, der Frachter war nur noch wenige Siuren entfernt und bisher hatte niemand auf ihre Subraumrufe reagiert. Aber die Sensoren registrierten schwache Lebenszeichen, also mußte jemand an Bord sein. Die ruhige Stimme des Leih durchbrach die Stille.
„Noch immer keine Reaktion?“
Tahl blickte auf seine Anzeigen und schüttelte den Kopf. „Ka, Riov. Noch immer keine Reaktion.“
„Können sie erkennen, ob sie unsere Nachricht empfangen?“
„Ie, Riov. Ihre Kommunikationssysteme arbeiten.“
Auch wenn er es nicht zeigte, war der Leih der Blutschwinge besorgt. Das gefiel ihm nicht.
„Die Lebenszeichen sind noch immer unverifiziert?“
„Ie, es sind eindeutig Lebenszeichen an Bord, aber sie sind zu schwach um sie einer Spezies zu ordnen zu können.“
Ein Nicken war das Zeichen des Leih, das er verstanden hatte.

Etwas später erreichte die Blutschwinge, die noch immer getarnt operierte, die Position des Frachters und ging unter Warp.
„Tarik, halten sie diese Position. Tahl, voller Sensorscan.“
Zwei Ssuay bestätigten seine Befehle und wenig später meldete Tahl.
„Rekkhai, auf Grund der aktivierten Tarnung arbeiten die Sensoren nicht mit voller Kapazität. Aber nach meinen Daten ist die Situation unverändert. Es gibt fünf Lebenszeichen an Bord, der Warp- und Impulsantrieb sind ausgefallen und das Schiff verliert Plasma. Außer dem Frachter habe ich keine weiteren Schiffe auf den Scannern.“
Erneut nickte der Riov nur.
„Gut. Deaktivieren sie die Tarnung und beamen sie die fünf an Bord.“
„Ssuay, Rekkhai.“
Auf seinen Befehl hin wurde die Tarnung deaktiviert und in diesem Augenblick erreichten die Sensoren ihre volle Leistung. Die Augen von Tahl weiteten sich als die Lebenszeichen verschwanden.
„Rekkhai, die Lebenszeichen. Sie sind verschwunden.“ Völlige Verblüffung und Ungläubigkeit waren unschwer aus seiner Stimme heraus zu hören.
In diesem Augenblick sah Rikal seine Befürchtungen bestätigt.
„Volle Wende, maximaler Impuls, Schil…“
Weiter kam er nicht mehr. Vier Schiffe enttarnten sich und eröffneten das Feuer. Den Elementen sei Dank, waren die Ingenieure der Rihannsu sehr gewissenhaft. Sie hatten den Bordcomputer der Blutschwinge mit einer Automatik ausgestattet, die ihn die Schilde aktivieren ließ sobald er eine Bedrohung für das Schiff registrierte. Die vier feuernden Schiffe stufte der Computer als Bedrohung ein und fuhr die Deflektoren hoch. So war die Blutschwinge nicht völlig schutzlos, denn ihre maximale Stärke erreichten die Schilde nicht mehr.
Der große Warbird taumelte unter den Einschlägen des Waffenfeuers seiner Gegner wie ein Boxer nach einem Kinnhaken. Aber er taumelte nur und ging nicht zu Boden.


=/\= An Bord des Flaggschiffes der Kampfgruppe =/\=

Das kalte Lächeln des Kommandanten der Kampfgruppe war gewachsen als die Blutschwinge sich enttarnte. Sofort hatte er allen Schiffen befohlen sich zu enttarnen und das Feuer zu eröffnen.
„Sie haben rechtzeitig ihre Schilde aktiviert, ich kann nur leichte Schäden an der äußeren Panzerung registrieren.“
Der Kommandant brummelte nur.
„Feuern sie weiter. Konzentrieren sie das Feuer.“
„Ja, Sir.“ Der Befehl wurde umgehend an die Angreifer weitergeleitet, die ihre Manöver änderten und den erheblich größeren Warbird zu umkreisen begannen wie eine Meute Hyänen einen Löwen.
„Stören unsere Technologischenerrungenschaften die Blutschwinge genau so wie die Sostalh?“
Der Offizier an der OPS blickte auf seine Anzeigen.
„Nein, Sir. Die Sensoren der Blutschwinge sind besser und unsere Störsender sind nicht stark genug die Zielerfassungssensoren völlig auszuschalten.“
Seine Worte wurden bestätigt, kaum hatte er sie ausgesprochen. Die Blutschwinge hatte sich vom ersten Bombardement erholt und erwiderte das Feuer. Grünleuchtende Torpedos und Impulssalven der Disruptoren lösten sich vom Warbird und rasten auf das Schiff des Kommandanten, das das Störfeld emittierte. Sein Schiff erzitterte unter den Treffern und ihm wurde bewusst, dass dieser Kampf nicht so leicht werden würde wie der gegen die Sostalh. Sein Lächeln wurde schwächer, aber es verschwand nicht.

=/\= Brücke der Blutschwinge =/\=

„Wo kommen sie weg?“ fragte der Riov während Tarik das Schiff wieder unter Kontrolle brachte und wendete.
„Sie müßen über eine Tarnvorrichtung verfügen, bis sie das Feuer eröffneten befanden sie sich nicht auf meinen Sensoren.“
Erneut erzitterte die Blutschwinge. Ihre Gegner kreisten sie ein, folgen Angriff und feuerten bei jeder Gelegenheit. Für den Moment war dem Leih egal, woher seine Gegner gekommen waren. Zuerst mußte er sie erst einmal loswerden.
„Ausweichmanöver, Alpha Drei. Was können sie uns über unsere Gegner sagen.“
„Es handelt sich um eine Akira, zwei Defiant und eine unbekannte Klasse von Raumschiffen. Eindeutig Föderationstechnik, aber ich kann auch Borgtechnologie erkennen.“
Ungläubig fragte Rikal: „Die Föderation? Hier?“
„Ka, die Schiffe senden wieder Föderations Freund/Feindsignale aus noch tragen sie Hoheitszeichen der Föderation. Ich kann noch nicht einmal Namen erkennen.“
„Können wir auf Warp gehen?“ Dem Leih war dieser Kampf zu unausgewogen. Ihre Gegner waren in der Überzahl und beweglicher, zusammen verfügten sie auch über eine größere Feuerkraft als die Blutschwinge.
„Ie. Aber uns steht nicht die maximale Leistung zur Verfügung.“, meldete Tarik. Tahl fügte hinzu, dass auch die Zielerfassungssensoren betroffen seien. Genau wie bei der Sostalh.
„Dann erfassen sie unsere Gegner manuell, feuern sie auf das Schiff, das das Störfeld emittiert.“
„Ssuay, Rekkhai.“
Die Nase der Blutschwinge ruckte herum und der Warbird ließ seine Geschütze sprechen. Die Treffer ließen das unbekannte Schiff etwas zurückfallen, aber es war nicht beschädigt worden. Sein Kommandant wurde nur etwas vorsichtiger. Erneut feuerte die Blutschwinge, aber erneut litten nur die Schilde ihres Gegners.
Die drei anderen Schiffe griffen in der Zwischenzeit unentwegt an und nutzen die Schwäche der rihannischen Schiffe aus. Denn ihre Geschütze konnten, im Gegensatz zu den Föderationsschiffen, nicht in alle Richtungen feuern, dafür waren sie aber auch besser geschützt als die offen liegenden Phaserbänke der Sternenflottenschiffe. Aber im Moment wären Rikal Phaserbänke lieber gewesen, denn seine Gegner nutzen die toten Winkel aus und die Blutschwinge war nicht wendig genug um einer Defiant seine Waffen zuwenden zu können. Zumindest nicht im Nahkampf und die Blutschwinge konnte nur mittels eines Kurzstreckenwarpsprungs die Distanz vergrößern, aber dies half nur kurzfristig. Denn ihre Gegner waren schneller. So konnten sie praktisch ungestört die Blutschwinge unter feuern nehmen, denn auch die Jäger und das verbliebene Thrai waren keine Alternativen. Ihre Zielerfassungssensoren wären auch mit sehr hoher Sicherheit ausgefallen. Noch hielten die Schilde der Blutschwinge, aber ewig würden sie diesem Beschuss nicht standhalten können. Hinzu kam noch, dass die Blutschwinge bisher nur die Akira oder das unbekannte Schiff unter feuern nehmen konnte, in der Zwischenzeit feuerten aber die drei anderen Schiffe auf sie.
Die Situation gefiel Rikal ganz und gar nicht, außerdem geriet sie langsam außer Kontrolle und er entschied sich dazu Kurs auf den Nebel zu setzen. In diesem Nebel würden die Schilde ausfallen und die Sensoren massiv gestört werden. Was zu einem Ausgleich zwischen den Kontrahenten führen würde, denn dann würden auch ihre Gegner manuell Feuern müßen. Außerdem würde die Schwinge in diesem Nebel dank ihrer starken Ablativen Panzerung im Vorteil sein, denn ihre Gegner waren erheblich schwächer gepanzert.
Aber der Weg in den Nebel war lang, sie würden selbst mit Warp knapp ein Siuren für die Strecke benötigen und Rikal war sich bewusst, dass ihre Gegner alles daran setzen würden dies zu verhindern. Deshalb gab er den Befehl die Schutzschilde zu verstärken.
Es kam so wie er es befürchtet hatte. Als ihrem Gegner klar wurde, was sie vor hatten verstärkten sie ihre Angriffe. Aber sie konnten nur noch Torpedos einsetzen.
Die Blutschwinge mußte einige schwere Treffer hinnehmen, erste Schadensmeldungen gingen auf der Brücke ein, aber keiner der Schäden war ernst. Auch ihre Gegner mussten einige schwerere Treffen hinnehmen, aber auch sie blieben einsatzbereit.
Aber es gelang ihnen nicht die Blutschwinge zu stoppen. Leicht angeschlagen erreichte sie den Nebel. Als sie in den Nebel eindrang, ging ein Ruck durch das Schiff und Hauptbildschirm und Beleuchtung fielen aus. Die Blutschwinge drang in den Nebel ein und ihre Gegner folgten ihr, aber sie bremsten ab. Das Spiel begann erneut, nur die Bedingungen hatten sich grundlegend geändert.

-tbc-
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Eine schwere Erschütterung ging durch das Schiff als es in den blauroten Nebel eindrang. Die Beleuchtung fiel fast auf dem gesamten Schiff aus, einige Leitungen und Konsolen wurden überlastet und barsten. Funken folgen durch Räume, Gänge und Korridore und einige Besatzungsmitglieder wurden verletzt. Sie trugen Verbrennungen, Prellungen und auch Knochenbrüche davon.
Auch auf der Brücke war es noch dunkler geworden, der Hauptbildschirm zeigte nur noch sporadisch und mit starken Störungen etwas an und aus einigen Konsolen stoben Funken. Ausser diesen Funken erhellten nur das grüne Pulsieren des Gefechtsalarms und die Beleuchtung der Konsolen die Brücke. Es war still auf der Brücke und alle beobachteten gespannt die Sensoren oder den Hauptschirm, während Tarik die Kurskorrekturen vornahm, die der Leih befahl. In diesem Nebel funktionierten die Schilde nicht und so der erste Treffer entscheidend sein. Langsam und vorsichtig zog die Blutschwinge ihre Kreise durch den Nebel und alle warteten auf die erste Begegnung mit einem ihrer Gegner.
Selbst wenn die vier Schiffe sich nicht getrennt hätten, waren sie im Vorteil, denn auch die anderen Schiffe waren praktisch blind, und sie könnten nur Zusammenbleiben wenn sie kommunizieren. Diese Subraumsprüche hätten aber auch die Blutschwinge empfangen und auf ihre Position Rückschlüsse ziehen können, daher ging Rikal davon aus, dass sie sich getrennt hatten. Er betete zu den Elementen, dass er Recht hatte, denn wenn nicht, würde die Blutschwinge eine Begegnung wohl nicht überleben.
Nach fünfzehn Siuren im Nebel meldeten die Passivensensoren, die Aktiven einzusetzen wäre viel zu riskant und ineffektiv gewesen, eine Masse in achtzehntausend Kilometer Distanz Steuerbord voraus. Es blieb nur die Frage, ob sie erneut einen Sensorschatten jagten oder sich dort ein echtes Schiff befand. Tarik setzte Kurs auf die Position der Masse, die sich langsam bewegte, und langsam und von achtern näherte sich die Schwinge dem Sensorecho. Entweder handelte es sich wieder um einen Sensorschatten und sie jagten Gespenster oder ihr Gegner bemerkte sie nicht. Eine plötzliche Sensorstörung nahm der Brückencrew die Sicht und kurzfristig ging der Kontakt verloren, aber genau so schnell wie die Störung kam, ging sie auch wieder und der Bildschirm wurde relativ klar. Tahl meldete eine Ionenspur und auf dem Bildschirm waren die Konturen eines Raumschiffes der Defiantklasse zu erkennen. Sie nährten sich ihm noch immer von hinten und waren nur noch gut 500 Kilometer entfernt. Das Schiff trug in der Tat keine erkennbaren Hoheitszeichen und war pechschwarz lackiert.
„Tahl, erfassen sie sie mit allen Waffen. Vielleicht bekommen wir keine zweite Gelegenheit“, befahl der Leih. Der Taktische Offizier gab einige Befehle ein und meldete dann:
„Rekkhai, die automatische Zielerfassung funktioniert nicht.“
„Dann erfassen sie sie manuell, aber zielen sie gut. Feuern sie, sobald sie sie haben.“
„Ssuay.“
Tahl richtete alle Waffen auf eine Distanz von 500 Kilometern aus und deaktivierte die Suchköpfe der Torpedos, die unter diesen Umständen sowieso nicht funktioniert hätten, und löste eine volle Breitseite aus.
Neun Disruptoren feuerten einen regelrechten Hagel von hochenergetischen Impulsen ab die sich in der Nähe der Defiantklasse vereinten unmittelbar hinter dem Zentrum der Disruptorimpulse schossen zehn Plasmatorpedos schnurgerade durch den Nebel. Die meisten der Impulse verfehlten ihr Ziel, auch acht der Torpedos. Aber die die trafen, leisteten ganze Arbeit. Unter der heißen Liebkosung der Disruptoren brach die Ablativepanzerung auf und die zerstörerischen Energien setzten ihren Weg ins Innere des Schiffes fort. Die beiden Torpedos leisteten ihren Beitrag zum Feuersturm, der das Schiff äußerlich und innerlich verwüstete. Atmosphäre entwich aus dem Schiff und Trümmer wirbelten herum, aber es war noch nicht geschlagen. Es rotierte um die eigene Achse und brachte die Blutschwinge so vor seine Impulsphaser, die es augenblicklich abfeuerte. Gelborange Impulse schossen durch den Nebel, die meisten rasten an Oberen Sektion vorbei, aber ein Teil und schlugen in ihre Unterseite ein. Glücklicherweise war die Panzerung der Blutschwinge stärker, so dass die Schäden sich in Grenzen hielten. Aber auch hier war der Schaden nicht unerheblich und es gab mehrere Tote und Verletzte. Die Einschläge waren auch auf der Brücke zu spüren, aber die Stimme des Leih blieb kühl und ruhig, wie immer wenn sie sich in riskanten Situationen befanden.
„Feuern sie erneut.“ In seiner Stimme war kein Hauch von Mitgefühl für die Besatzung des anderen Schiffes zu hören.
„Ssuay.“ Erneut löste Tahl die Waffen aus und dieses Mal zielte er besser. Das andere Schiff mußte eine Vielzahl direkter Treffer hinnehmen. Die Hülle brach auf und die Torpedos detonierten im Inneren des Schiffes. Es platze reglerecht auseinander und verging in einer lautlosen Explosion.
„Sie haben einen Notruf gesendet“, meldete Tahl.
„Tarik, setzen sie Kurs 87.308, halbe Impulskraft.“
„Ssuay, Rekkhai.“
Nun galt es möglichst viel Abstand zwischen sich und die Position ihres Opfers zu bringen, denn die drei anderen Schiffe würden nicht erfreut über den Ausgang dieses Gefechts sein. Rikal beschloss im Nebel unterzutauchen, etwas Zeit verstreichen zu lassen und dann erneut auf die Jagd zu gehen. Aber vor allem hoffte er, dass ihnen die Elemente weiterhin gewogen bleiben würden und ihre Gegner sie nicht zu erst entdecken.

-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N’nhaeirhu)

=/\= ein Tag nach dem Unfall =/\=

„Zur Zeit ging mir alles nur noch auf die Nerven.
Wenn ich früh morgens nach traumlosen Nächten aufwachte, hatte ich in Erwartung eines erfolglosen Tages noch vor dem Aufstehen die Nase voll.
Ich befand mich in einem absoluten Stimmungstief. Nichts funktionierte, wie es sollte. Tat ich einen Schritt nach vorn, folgten drei nach hinten.
Meine Unschuld hatte ich noch immer nicht beweisen können, doch auch wenn die Sache scheints von allen, die sich ihrer angenommen hatte, tatsächlich sehr diskret behandelt wurde und dadurch geheim blieb, belastete sie mich ungemein – vielleicht gerade weil diese Anschuldigungen absolut ungerechtfertigt waren.
Ich hatte mir, nachdem Sanra sich wirklich bemüht hatte, die Manipulationen, die ich für diese hielt, genauestens untersucht, doch ich musste feststellen, dass ich offensichtlich einen Profi gegen mich hatte.
Der nächste Tiefschlag war das neuerliche Attentat auf den Riov, dass wir eine Ohrfeige für mich war. Ich konnte mir vorstellen, dass er allmählich sehr ungehalten wurde – verständlich, immerhin trachtete ihm jemand nach dem Leben und meine anfänglichen Verdächtigen, die sich nach dem Gespräch mit dem Rianov des Hauses s’Drevoux ergeben hatten, hatten sich in Luft aufgelöst. Von daher stand ich schon wieder mit leeren Händen da. Es ging mir selbst gewaltig gegen den Strich, dass mir momentan nichts anderes übrig blieb, als jedes Mal auf das nächste Attentat zu warten, doch anders war es kaum möglich. Höchstens indem man die Schwinge für mehrere Wochen außer Betrieb nahm und wir sämtliche Systeme auf Sabotagen und alle Räume an Bord auf versteckte Fallen untersuchen könnten. Doch dies stand außer Frage.
Und so konnte ich derzeit nur auf einen Fehler des Attentäters hoffen und mich damit abfinden, dass ich in Rikals Augen mal wieder – oder immer noch – als unfähig dastand.
Wenigstens war Tahl so gütig gewesen, dass er mir für eigene Untersuchungen seine Ergebnisse zur Verfügung stellte. Und letztlich stimmten wir sogar überein, dass es kein Unfall gewesen ist – eigentlich kam es für mich auch nie in Betracht.
Schließlich hatte ich mir die Simulation auf dem Holodeck und deren Veränderungen durch das kleine Zusatzprogramm angesehen und vermutete, dass es schon vor längerer Zeit dort platziert worden sein musste. Es war sehr gut gesichert gewesen, dass es nur unter einer Vielzahl richtiger Bedingungen aktiviert wurde – Bedingungen, angefangen beim Nutzer des Trägerprogramms bis hin zu der Art desselben. Und das diese Falle effektiv war und Rikal, hätte er keinen Disruptor bei sich gehabt, getötet hätte, zeigte mir seinen Krankenbericht. Zusätzlich hatte ich auf dem Holodeck – für meine Untersuchungen wurde mir widerwillig der Eintritt gewährt – das Programm zum Starten bekommen und vom Computer die Stärke messen lassen. Nebenbei war mir aufgefallen, dass der Gegner durch das Unterprogramm zu einem äußerst klassischen Kampfstil gewechselt hatte, aus dem mir auch einige Elemente bekannt vorkamen.“

Stille erfüllte den Raum und N’nhaeirhu starrte gedankenlos gegen die ihr gegenüberliegende Wand, in der Hoffnung, dort etwas zu finden. Die Frage war nur, was?
Und mehr als das Übliche zeigte sich ihr auch nicht.
Bis die Tür aufging …

… und erie’Riov tr’Faltour den Raum betrat.
„Kann ich etwas für Sie tun?“ fragte sie augenblicklich.
Doch er verneinte nur, überlegte es sich jedoch kurz darauf anders.
„Ich habe hier etwas, dass Sie vielleicht interessieren könnte!“ Und er winkte mit einem PADD. Verwunderlicherweise trat er nicht auf ihren Tisch zu und gab es ihr, sondern er blieb einige Schritte davon entfernt und wartete darauf, dass sie aufstand und zu ihm kam. Sie tat wie erwartet, griff nach dem PADD, stellte daraufhin allerdings fest, dass es leer war. Doch schneller als sie reagieren und dazu etwas sagen konnte, stand er hinter ihr und legte ihr seine starken Hände auf die Schultern. Langsam strich er ihre Arme hinab, wanderte zu ihrem Bauch und umschlang ihren Körper zärtlich.
„Du bist so eine attraktive Frau, N’nhaeirhu“, flüsterte er in ihr Ohr und sein warmer Atem liebkoste ihren Hals. „Und du hast es nicht verdient, allein zu sein!“ Die CIS wusste gar nicht, wie ihr plötzlich geschah, drehte sich aus seinem Griff und blickte in erstaunt an. So einiges hätte sie ja von ihm erwartet, doch das nicht. Offensichtlich war er ein noch größeres Rätsel, als sie je vermutet hätte. Ihr Erstaunen wich nach einiger Zeit Neugier und ebenso musterte sie aufmerksam sein Antlitz. Er erwiderte ihre Geste und ließ folgend seine Blicke unverhohlen über ihr Äußeres wandern, woraufhin sich ein Lächeln auf seine Lippen stahl – ein Ausdruck, den N'nhaeirhu als sehr angenehm empfand. Schließlich streichelte er mit seiner Hand ihr Kinn und kurz spiegelte sich Nachdenklichkeit in seinen Augen wider. Doch er entschloß sich dagegen.
„Ich hoffe, du hast nichts dagegen einzuwenden, wenn ich mich für heute Abend bei dir zum Essen einlade?“ Ein amüsiertes Lächeln über diese Frechheit breitete sich in ihrem Gesicht aus und sie schüttelte den Kopf.
„Schön, ich freue mich drauf!“ Und mit diesen Worten verschwand er schon wieder und überließ sie ihrer Arbeit, die daraufhin bei weitem nicht mehr so nervenaufreibend war.
Denn plötzlich gab es einen Lichtblick.

=/\= am späten Abend =/\=

Müde und gesättigt lagen die beiden halb nebeneinander, halb übereinander auf der Couch und genossen einfach nur die Gesellschaft des anderen. N’nhaeirhu fühlte sich irgendwie pudelwohl, es stellte eine Ablenkung von ihren Problemen für sie dar, die für sie an sich undenkbar gewesen war. Doch je weniger man mit etwas rechnete, desto schneller konnte der Fall anscheinend eintreten.
Im selben Augenblick musste sie sich an die Worte ihres Bruders erinnern, warum sie sich nicht die Zeit nahm für die schönen Dinge im Leben, und daran, dass sie gesagt hatte, dass sie diese Zeit vielleicht gar nicht haben will. Jetzt wollte sie sie aber haben und sie nahm sie sich einfach.

Verspielt ließ Iregh seine Finger durch ihre kurzen schwarzen Haare tanzen, während sie die Augen schloß. Nicht einen Gedanken verschwendete sie an das, was sie die letzten Tage so sehr bewegt hatte und alsbald schlief sie, sich in Sicherheit und Geborgenheit fühlend, ein.

Als sie am nächsten Morgen aufwachte, zeigte ihr der Chronometer irgendwas um die 10 Uhr. Nur nebenbei registrierte sie, dass sie in ihrem Bett lag und nicht mehr auf der Couch, viel interessanter war, dass Iregh sich gerade eiligst seine Uniform anzog. Sie wollte gerade fragen, was los sei, als sich diese Frage von selbst beantwortete, als ein dumpfer Hall und ein leichtes Zittern durch das Schiff ging. Blitzschnell war sie hellwach und richtete sich auf, was sie kurz darauf jedoch bereute. Denn ihr Kopf brummte und machte dabei einem terranischen Bären Konkurrenz. Sie versuchte es zu ignorieren und stand schließlich langsam auf.
„Offensichtlich haben uns die Entführer gefunden!“ meinte er und half ihr beim Aufstehen. „Es tut mir leid, aber ich muß los, für den Fall, das wir entern sollen!“ Liebevoll schenkte er ihr einen langen und leidenschaftlichen Kuß, ehe er sich abwandte und ihr Quartier verließ.
Und damit ließ er sie allein mit einem seltsamen Gefühl im Bauch, das einer Leere nahe stand und einer latenten Angst um sein Leben.

-tbc-
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Die Blutschwinge hatte sich Tief in den Nebel zurückgezogen um den drei verbliebenen Feindschiffen auszuweichen. Denn Rikal war sich sicher, dass sie zum Ausgangspunkt des Notrufes fliegen würden und er wollte ihnen nicht begegnen.
Für eine Weile zog sie durch die dichten Nebelschwaden, auf ständig und willkürlich wechselnden Kursen, ihre Kreise. Diese Zeit nutzen die Schadenskontrollmannschaften um die, während des Gefechts entstandenen, Schäden an der Unterseite der Oberen Sektion zu beheben. Den Elementen sei Dank waren keine wesentlichen Systeme beschädigt worden, aber dennoch galt es einige gebrochene Plasmaleitungen zu reparieren und einige, durch die gebrochenen Plasmaleitungen gespeiste, Feuer zu löschen. Die Ausbreitung der Feuer wurde zwar durch das automatische Feuerkontrollsystem verhindert, aber das Plasmafeuer konnte es nicht löschen, da es durch die Energiesysteme gespeist wurde und keinen Sauerstoff brauchte. Innerlich bedauerte Rikal die Frauen und Männer, die in den Feuerschutzanzügen, gegen das Plasmafeuer kämpften, und war für einen Augenblick froh Leih zu sein und nicht in einem dieser stickigen Anzüge zu stecken. Während er Tahls Schadensbericht und den Fortgängen der Reparaturen lauschte viel ihm ein, dass Taroc eventuell in einem dieser Anzüge steckte. Über seinen Schreibtisch war ein PADD gewandert und hatte ihn darüber informiert, dass Taroc zu den Schadenskontrollmannschaften versetzt worden waren.
Nachdem ein Viertel Tarim verstrichen war entschied Rikal, dass es Zeit war erneut auf die Pirsch zu gehen. Er lies Kurs auf die Koordinaten ihres letzten Gefechts setzen. Bisher hatten ihre Gegner sie nicht gefunden, was mehrere Gründe haben könnte. Einer könnte sein, dass ihre Gegner den Nebel verlassen hätten, aber dies hielt er für mehr als unwahrscheinlich. Für sehr viel realistischer hielt er es, dass die drei Schiffe sich in der Nähe der Reste der Defiant Klasse aufhielten und auf ihre Gelegenheit lauerten. Er beabsichtigte nicht ihnen diese Gelegenheit zu geben, denn das Entscheidende beim Katz und Maus Spiel war es zu wissen, wer die Katze ist, und sein Schiff trug den Namen des größten fliegenden Raubtieres ch’Rihans.
Die Blutschwinge glitt langsam durch die rotblauen Nebelschwaden zurück zum Ort ihres ersten Schusswechsels innerhalb des Nebels und wartete auf ihre Gelegenheit. Alle auf der Brücke starrten gebannt auf die Sensoranzeigen oder den Hauptbildschirm. Aber dieses Mal entdeckte sie ihr Gegner zuerst. Einige Erschütterungen durchliefen das Schiff vom Heck zum Bug. Sofort war allen klar, dass sie von hinten beschossen wurden.
„Tarik, Ausweichmanöver Theta 5. Thal, alle Heckwaffen abfeuern.“ Natürlich war Rikal sich bewusst, dass die Chancen einen Treffer zu landen mehr als gering waren, aber zu feuern erschien ihm sinnvoller als gar nichts zu tun. Wenige Ewas später wusste er, dass weder das Ausweichmanöver noch die Breitseite erfolgreich gewesen waren. Erneut spürte er mehrere Einschläge.
„Thal, wo ist unser Gegner?“
„Ich weiß es nicht, Rekkhai. Ich habe nichts auf meinen Anzeigen.“
Ein unterdrückte Fluch entwich dem Riov und dann ging er in die Offensive.
„Tarik, lassen sie die Blutschwinge um die Längsachse rotieren. Tahl, sobald die Nase um 150° gewendet ist feuern sie alles ab, was wir haben.“
Zwei Ssuay bestätigten seine Befehle und die Blutschwinge begann um ihre Längsachse zu rotieren während sie ihren alten Kurs beibehielt. In dem Augenblick in dem der Warbird die Rotation auf 150° vollendet hatte begann er ungezielt aus allen Rohren zu feuern. Grüne Energielanzen zuckten in den Nebel und grünpulsierende Torpedos rasten durch den Nebel, eine Gasspur hinter sich herziehend. Sie erzielten keinen Treffer, aber zumindest hörte der Beschuss auf. Dann klärte der Hauptbildschirm auf und ihr Peiniger wurde sichtbar. Die zweite Defiant pisaakte sie.
„Tarik, richten sie die Schwinge aus. Tahl, Feuer.“ Beide wussten genau was sie zu tun hatten und verzichteten auf eine Bestätigung des Befehls. An der Seite der Blutschwinge zündeten die Steuerdüsen und schneller als der Kommandant der Defiant erwartet hatte kam der Bug des Schiffes herum. Noch während Tarik den Kurs korrigierte feuerte Tarik. Erneut zuckten tödliche Energien von der Blutschwinge in den Nebel, doch dieses Mal gingen nicht alle Schüsse fehl. Zwei, drei Disruptorimpulse trafen die, wilde Ausweichmanöver fliegende, Defiant in ihre Backbordwarpgondel. Die Panzerung hielt dem Beschuss nicht stand und die empfindlichen Innerein des Schiffes wurden getroffen. Eine dicke Plasmaspur hinter sich herziehend drehte es ab und verschwand wieder im Nebel. Rikal war sich ziemlich sicher, dass er dieses Schiff sobald nicht wiedersehen würde.
Für einen Augenblick erlaubte er es sich, sich etwas zu entspannen.
„Tarik, Kurswechsel 045.237, ein Viertel Impuls.“
„Ssuay.“
„Tahl, Schadensbericht.“
„Der Beschuss hat keine nennenswerten Schäden verursacht. Alle Primärsysteme sind zu hundert Prozent einsatzbereit. Die Panzerung hat einige Risse davon... Weiter kam er nicht. Ein weiterer, ziemlich heftiger Einschlag unterbrach ihn. Aus seiner Konsole stoben Funken und Tahl sank mit einem Aufschrei zu Boden. Während der Leih aussprang befahl er ein Ausweichmanöver und übernahm selbst die taktische Station.
N`nhaeirhu befand sich seit Beginn des Gefechts in den Räumlichkeiten der TalShiar und wertete mit ihren Mitarbeitern die Gegnerdaten aus. Diese Daten hatten sich wiederholt als wertvoll erwiesen, aber während dieses Gefechts konnte sie nichts hilfreiches beisteuern. Sie besaßen einfach keine Daten über ihrer Gegner. Der letzte Treffer war nicht nur für die Brückenbesatzung sondern auch für N`nhaeirhu und ihre Leute eine derbe Überraschung gewesen. Durch die Wucht des Treffers brach das Schiff zur Seite aus, und das Trägheitsdämpfungssystem war nicht in der Lage diese Bewegung zu kompensieren. Den Gesetzen der Trägheit folgend wurden alle Anwesenden gegen die Wand geschleudert. N`nhaeirhu fand sich mit einem blutigen Geschmack im Mund und schmerzendem Körper an der Wand wieder. Sie rappelte sich auf, stellte erleichtert fest, dass sie sich offensichtlich nichts gebrochen hatte und sah sich um. Sanra hatte erheblich weniger Glück gehabt als sie. Auch sie war gegen die Wand geschleudert worden, allerdings hatte ein Schrank im Weg gestanden. Ihre Mitarbeiterin lag bewusstlos am Boden und blutete stark aus einer Platzwunde am Kopf.
Zur selben Zeit bemühten sich Sora und Ezri um ihrer Patienten. Die eine leitete die Krankenstation, während die andere auf dem Schiff unterwegs war um den Verwundeten eine Erstversorgung zu kommen zu lassen. Beide taten ihr Möglichstes, aber allen konnten sie leider nicht helfen. Sora fluchte als sie auf Grund des letzten Treffers einen weiteren Patienten verlor, aber was konnte sie tun als sich augenblicklich dem nächsten Patienten zuzuwenden?
Auf der Brücke kümmerte sich ein Sanitäter um Tahl während Rikal mit ruhiger, beinahe gelassener Stimme Befehle gab.
„Tarik, Ausweichmanöver Beta 2.“
Die Blutschwinge beschleunigte, stieg in einen Looping und brach auf dessen Scheitelpunkt zur Seite aus, tauchte ab, flog eine halbe Rollen und brachte die Nase nach oben. Mit etwas Glück befanden sie sich nun hinter ihrem Gegner, denn nur wenige trauten einem Koloss wie der Blutschwinge ein solches Manöver zu. Das Glück war ihnen nicht hold gewesen. Das Schiff unbekannter Bauart hatte einfach gewendet. Scheinbar waren seine Sensoren unter diesen Bedingungen leistungsfähiger als die der Blutschwinge.
Ein regelrechter Hagel aus orangen Phaserstrahlen und Quantentorpedos wurde ihnen entgegen geschleudert. Stumm dankte Rikal den Konstrukteuren seines Raumschiffes, denn sie hatten es mit einer sehr starken Panzerung ausgestattet, die den überwiegenden Teil der zerstörerischen Energien absorbierte. Ein weiterer Dank für jedes Torpedo und jeden Phaserstrahl der sein Schiff verfehlte ging an die Elemente. Mit einem Blick auf die Schadensanzeigen stellte er fest, dass die Blutschwinge ordentlich eingesteckt hatte, aber noch immer waren keine Primärsysteme, abgesehen von zwei Disruptoren und der im Nebel nutzlosen Tarnvorrichtung, ausgefallen. Erneut dankte er den Konstrukteuren für die redundanten Systeme mit denen sie sein Schiff ausgestattet hatten. Aber langsam wurde er wütend. Wie üblich brach sich seine Wut in Krisensituationen nicht ungezähmt einen Weg nach draußen sondern wurde zu einem inneren Feuer, dass ihn antrieb. Sein Gesicht wurde im grünen Flackerlicht des Gefechtsalarms zu einer Maske und seine Augen verwandelten sich in schwarzes Eis als er seinen Finger auf den Feuerknopf senkte und einen tödlichen Vergeltungsschlag auslöste.
Anhand der Spuren das Waffenfeuer auf dem gegnerischen Schiff hinterlies stellte er befriedigt fest, dass dessen Konstrukteure es nicht so stark gepanzert hatten wie sein Schiff. Wie üblich verlies sich die Föderation auf ihre Schutzschildtechnologie. Bedauerlicherweise war diese im Nebel nutzlos.
„Tarik, volle Kraft voraus. Kollisionskurs.“ Es war an der Zeit herauszufinden, ob der gegnerische Kommandant Mumm in den Knochen hatte. Die Blutschwinge nahm Fahrt auf und feuerte aus allen einsatzbereiten Waffensystemen. Ein großer Teil ihrer Schüsse verfehlte sein Ziel, aber die Schüsse die trafen richteten definitiv Schäden an.

Das Lächeln auf dem Gesicht des Kommandanten der Kampfgruppe war verschwunden. Eines seiner Schiff war zerstört worden, ein anderes schwer beschädigt und kampfunfähig und sein Gegner war noch immer kampfbereit, wie er gerade schmerzhaft hatte feststellen müssen. Außerhalb dieses verdammten Nebels hätten sie den Warbird längst vernichtet, aber hier war der Warbird auf Grund seiner Feuerkraft und Panzerung im Vorteil und diesen nutzte er auch aus.
Im Moment fühlte er sich gar nicht wohl ins einer Haut. Sein Gegner war auf Kollisionskurs gegangen und beschoss sein Schiff mit allen zur Verfügung stehenden Waffen. Deutlich konnte er jede Erschütterungen spüren, die von den Treffern ausgelöst wurden. Aber er war nicht der Typ der floh, wenn es ernst wurde. Er gab den Befehl den Kurs zu halten und weiter zu Feuern. Nur hatte sein Schiff das gleiche Problem wie der Warbird, denn auch seine Zielerfassungssensoren arbeiteten fehlerhaft. Viel zu viele Salven verfehlten ihr Ziel, aber wenigstens richteten diejenigen die trafen Schäden an.
Wenig später wusste er, dass die Treffer nicht genug Schaden angerichtet hatten. Die Schäden an seinem Schiff wuschen schneller als die seines Gegners und nun war die Situation in der Tat kritisch. Außerdem machte sein Gegner keine Anstalten auszuweichen also gab er zähneknirschend den Befehl zum Rückzug. Sein Schiff war ernsthaft beschädigt und benötigte dringend Reparaturen.
Aber er hatte noch ein As im Ärmel. Die unbeschädigte Lartio würde dem angeschlagenen Warbird den Rest geben, dessen war er sich sicher.

Während das fremde Schiff zur Seite ausbrach und so die Kollision vermied raste die Blutschwinge gerade aus weiter hinein in die Tiefen des Nebels. Ihre Front hatte schwere Schäden davon getragen, aber noch immer war sie einsatzbereit. Antrieb, Waffen und Lebenserhaltung arbeiteten noch, und sie hatte ihrem Gegner schwerere Schäden zugefügt als sie selbst hatte hinnehmen müssen. Die Beleuchtung auf der Brücke war endgültig ausgefallen und Rauch, der in den Augen brannte, stieg aus einigen Konsolen und Schaltkästen auf. Eine Mitglieder der Brückenbesatzung rückten den Bränden mit Feuerlöschern zu Leibe während Rikal die eingehenden Schadensmeldungen durchging. Besonders beunruhigte ihn, dass die leitende Chefingenieurin ausgefallen war. Ihm gingen die Chefingenieure aus und er brauchte jemanden, der sein Schiff zusammen hielt.
„Khiy, sie sind doch Ingenieur?“
Deutlich war die Überraschung in der Stimme des ungeliebten taktischen Beraters zu hören die aus dem Interkomm drang.
„Ie, Rekkhai.“
„Gut, dann sehen sie zu das sie in den Maschinenraum kommen. Übernehmen sie die Leitung der Reparaturarbeiten.“
„Ssuay, Rekkhai, sofort.“
Mit diesem Befehl hatte er offensichtlich nicht gerechnet.
Nachdem dieses Problem gelöst war wandte er sich dem nächsten zu. Der Frage was aus seinem Gegner geworden war. Erleichtert stellte er fest, dass die Sensoren in diesem Teil des Nebels etwas besser funktionierten. Nach einem Sensorscan entdeckte er eine Ionenspur, die sich schurgerade auf den Rand des Nebels zu bewegte. Offensichtlich wollte auch sein dritter Gegner den Nebel verlassen. Die Frage war nur, ob er es wirklich wollte oder ob er nur einen Rückzug vortäuschte. Allerdings war ihm diese Frage im Moment ziemlich egal, denn hier draußen gab es noch ein viertes Schiff, das bisher unbeschädigt war.
Davon ausgehend, dass ihr letzter Gegner ihm ihre Position mitgeteilt hatte und da die Blutschwinge ebenfalls eine deutliche Spur hinterlies entschied Rikal sich dazu, die Blutschwinge zu wenden und einfach zu warten. Irgendwie hatte er den Eindruck, dass ihr letzter ihrer Spur folgen würde wie ein Jäger einem weidwundem Tier. Er spekulierte darauf, dass ihr Gegner dabei vergaß, dass gerade schwerverletzte Tiere die gefährlichsten waren.
Nun war es an der Zeit die Jäger und das verbliebende Thrai ins Spiel zu bringen. Er lies sie starten und sich Blutschwinge verstecken. Dann befahl er die Energieversorgung herunterzufahren und die Schwinge in Rotation zu versetzen. Ihr Gegner sollte denken, das er leichtes Spiel haben würde.
Es dauerte nicht lange bis die Akira auf den Sensoren erschien. Nur ein schwaches Echo, aber eine der ausgesetzten getarnten Sonden bestätigte, über eine gesicherte Richtstrahlverbindung, die Annäherung ihres letzten Gegners. Langsam und vorsichtig näherte sie sich. Ihr Kommandant war vorsichtig, ihm waren die Niederlagen seiner Kollegen nicht entgangen, aber ihm entgingen die versteckten Jäger. Sorgfältig manövrierte ihr Gegner sein Schiff in Position, er wollte ihnen nicht zu nahe kommen und ein Fangschuss aus großer Distanz und ohne Sensorunterstützung war nicht gerade einfach. Während das Schiff sich in Position brachte gingen die Jäger und das Thrai ihrerseits in Position. Sie kreisten das sich in 1.000 km Entfernung befindende Schiff ein und warteten auf den Angriffsbefehl.
Als der kam, ging alles sehr schnell. Die Blutschwinge beendete ihre Rotation und es kam Leben in ihre Offensivsysteme. Die Akira feuerte, aber durch das eingeleitete Ausweichmanöver gingen die meisten Torpedos und Phaserschüsse fehl. Nicht aber das Feuer der Blutschwinge und ihrer Begleiter, die wie ein Schwarm wütender Bienen über ihr Opfer herfielen. In einem regelrechten Feuersturm verging die Akira. Ihr Hülle platzte auf und verwandelte das stolze Schiff in ein totes Wrack. Wie durch ein Wunder explodierte sie nicht sondern trieb langsam durch den Nebel.
Erleichtert atmete der Leih aus. Für den Moment schien es so als sei die Gefahr für sein Schiff gebannt.
„Sichern sie alle Stationen und leiten sie die nötigen Reparaturen ein.“
„Ssuay, Rekkhai.“
„Tarik, berechnen sie einen Kurs zum nächsten Ort wo wir uns verstecken können. Übermitteln sie ihn an die Jäger, sie werden uns Gleitschutz geben. Wir verlassen den Nebel mit vollem Impuls. Sobald wie möglich gehen wir auf Warp und tarnen uns. Lassen sie durch zwei Jäger herausfinden, ob unsere Gegner außerhalb des Nebels auf uns warten. Wenn etwas ist, ich bin in meinem Raum. Alle Verlust- und Schadensberichte gehen direkt an mich.
„Ssuay, Rekkhai.“
Nach einem Blick über die Brücke stellte er in Gedanken fest. Sofern noch etwas davon übrig ist. Innerlich grauste ihm vor dem Inhalt der Verlustberichte. Wie viele Leben würde dieses Gefecht gekostet haben?
In Augenblicken wie diesen fühlte er die Bürde seines Kommandos, denn über den Sieg konnte er sich nicht freuen. Dazu würde er zu teuer gewesen sein.

-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N’nhaeirhu)

Verwundert hatte N’nhaeirhu feststellen müssen, dass es die Blutschwinge mit Sternenflottenkreuzern zu tun hatte. Auch wenn die typischen Markierungen fehlten und eines der Schiffe einer absolut unbekannten Klasse angehörte, handelte es sich zweifelsohne um Schiffe der Föderation.
Die Blutschwinge hatte unter den Angriffen der vier kleinen und sehr wendigen Schiffe einiges einstecken müssen, nicht nur Schäden am Schiff waren die Folge dieses schweren Kampfes. Ebenso wie in ihrem kleinen Reich hatte es überall Verletzte und Tote gegeben, dessen war sie sich sicher. Doch nun hatte das Gefecht nach schier unendlich erscheinender Dauer endlich geendet und die Schwinge trieb nahezu durch den Nebel, auf der Suche nach einem Versteck.
Die CIS betrachtete erneut die Daten, die während des Gefechtes gesammelt worden waren. Was hier an Waffen eingesetzt wurde, war anscheinend das Beste, was die Sternenflotte derzeit zu bieten hatte. Mit gewaltigen Energien hatten ihre Phaser den Warbird traktiert und ihm heftig zugesetzt. Offensichtlich war dies ein weiterer Versuch, die Nachteile ihrer militärischen Technik gegenüber der der Galae aufzuholen.
Die letzten Sensoraufzeichnungen, die soeben auf ihrem Schreibtisch landeten, ließen ihre Gedanken kurz von der prekären Situation abschweifen. Ein halb zerstörtes Wrack trieb unweit der Schwinge und auf einen zweiten Scan war zu erkennen, dass es Überlebende an Bord gab. Eigentlich ungewöhnlich für die Sternenflotte – normalerweise versuchten sie das verlorene Schiff zu bergen, doch einerseits befand sich noch immer die Schwinge in seiner Nähe und blieb in sicherer Entfernung beobachtend bei ihm. Andererseits gingen diejenigen, die sich zurückgezogen hatten, wahrscheinlich davon aus, dass die Akira das Gefecht nicht überstanden hatte. Oder aber, was auch immer hinter dem Aufenthalt der Sternenflotte in diesem für die Föderation so abgelegenen Sektor, steckte, waren diese wenigen Leute nicht wert. Und urplötzlich verlangte gerade dieser Gedanke ihre volle Aufmerksamkeit.
Die Sternenflotte, hier hinten, an der genau gegenüberliegenden Grenze des Rihannischen Reiches zur Föderation war ein äußerst schlechtes Omen. Auf den ersten Blick ließ sich vermuten, dass die Föderation einen Krieg plante. Sie zogen Schiffe in einem Sektor so weit ab ihres eigenen Territoriums zusammen und wer wusste schon, wie viele noch hier in der Nähe verweilten. Es würde nach N’nhaeirhus Ansicht nicht bei den vier Schiffen bleiben. Hatte sich hier eine ganze Flotte postiert, konnte dies für das Imperium in einen Zwei-Fronten-Krieg enden, der lang und verlustreich werden würde. Doch auf der gegnerischen Seite gab es den Nachteil, dass sie keine kurzen Versorgungspässe hatten. Da sie unentdeckt hierher gelangt waren, mussten sie die Nordpassage entlang der Grenzen des Rihannischen Reiches genutzt haben.
Ihre Gedanken ordnend notierte sie sich dies und das, als Sanra sich durch die zu ihr zurück kehrenden Lebensgeister rührte. Mit vernebeltem Geist, in dem pulsierender Schmerz das Zentrum bildete, blickte sie sich mühsam um und erkannte aus den verschwommenen Konturen bald ihre Vorgesetzte, die auf sie zukam, sich neben sie kniete und ihr klarmachte, dass sie lieber dort verweilen sollte, wo sie sich derzeit befand, da sie außer erster Hilfe ihr wenig anderes angedeihen lassen konnte. In diesem Moment überkam sie kurz die Sorge um Iregh. Schließlich würde es wegen des Wracks der Akira tatsächlich zu einer Enteraktion seitens der Blutschwinge kommen und die Überlebenden würden in Erwartung der Gefangenschaft durch Rihannsu sich nicht freiwillig ergeben. Doch N’nhaeirhu wusste, dass Iregh mit solchen Situationen vertraut war und in der Lage, die Kontrolle darüber in der Hand zu behalten. Und so verdrängte sie diese Gedanken wieder und widmete sich ihren eigenen Aufgaben, indem sie die Informationen über ihre Gegner zusammenfasste und einen Bericht schrieb.

Unterdessen rüsteten sich einige Decks tiefer zwei Einheiten Tal’Shiar-Kommandosoldaten für den Einsatz. In Windeseile zogen sie ihre Schutzanzüge an und bewaffneten sich mit ihren Latta'sivas'lliu-Gewehren. Durch die geübten Handgriffe waren sie binnen kürzester Zeit kampfbereit und standen Gewehr bei Fuß, um die letzten Befehle für den Einsatz zu empfangen. Ein Wesentlicher war, dass alles sehr schnell von statten gehen sollte, denn der Leih war nicht gewillt, zu lange bei dem Wrack zu bleiben. Und die wohl wichtigste Order lautete, so wenig wie möglich Gegner zu töten. Ein Grund, warum man nicht die Marines schickte. Schließlich machten sie sich auf den Weg zum Transporterraum.

=A= An Bord der Akira ... =A=

... sammelten sich die Sternenflottenoffiziere, die das mörderische Gefecht mit dem Warbird überstanden hatten, für die letzte Schlacht in der Nähe des Maschinenraumes, denn ein Blick aus dem Fenster genügte, um zu sehen, dass das Schiff noch da war und man demnach mit einer Enterung rechnen musste. Es wurden Waffen ausgegeben und eine kurze Strategie erarbeitet, wie man den Romulanern, die in der Überzahl sein würden, möglichst lange standhalten konnte.
Der ranghöchste Offizier war der stellvertretende Sicherheitschef im Range eines Lieutenant, der während des Gefechts das Glück gehabt hatte, nicht auf der Brücke zu sein. Ob er selbst bei dem, was ihnen bevorstand, von Glück reden konnte, würde sich jedoch noch herausstellen. Und er war sich sicher – wenn sie hier nicht starben, liefen sie Gefahr, in Verhören der Romulaner alles zu verraten. Aber konnte er deswegen alle in den sicheren Tod schicken, indem er sie alle erschoß und schließlich Selbstmord beging? Eine andere Möglichkeit gab es nicht, die Selbstzerstörung, hätte sie noch funktioniert, konnte er allein nicht aktivieren. Doch letztlich spielte es keine Rolle, es wäre eine Entscheidung, die sein Gewissen nicht tragen konnte.
So stand er nun vor einem Haufen von jungen Offizieren und Crewmitgliedern, denen die Angst in Großbuchstaben ins Gesicht geschrieben stand. Sie hatten überall im Schiff die Leichen gesehen, Vorgesetzte, Kameraden, Freunde. Obwohl für diese Mission gut ausgesucht, war es für viele das erste echte Gefecht und es würde für alle Überlebenden wohl auch das letzte sein. Seine Aufgabe war es jetzt, seine Leute zu animieren, ihnen einzureden, es gäbe Hoffnung – Hoffnung, die nicht existierte und was alle wussten. Doch seine Worte allein vermochten vor allem unter den Jüngeren Mut zu verbreiten. Und so wappneten sie sich gegen das, was kommen mochte, als sie auch schon das typische Summen eines Transporters vernahmen.

Die Rihannsu rematerialisierten Rücken an Rücken in einem zentralen Gang, bereit zum Angriff. Und beinahe sofort wurden sie unter Beschuß genommen, womit Iregh gerechnet hatte. Die Sternenflottler ließen keine Gnade walten und feuerten mit einer tödlichen Einstellung auf die schnell Deckung suchende Gruppe. Die Laehval-Anzüge, welche die Angreifer trugen, schützten sie zwar vor dem Gröbsten, doch einige wenige hatten das Pech, im Zentrum mehrerer Schützen zu stehen. Ihre Schilde gaben alsbald nach und schließlich sackten sie tot in sich zusammen, als der Anzug die Energie nicht mehr absorbieren konnte und sie ungehindert ins Innere durchließ.
Doch ebenso gnadenlos schossen die Rihannsu zurück. Unzählige Admantinium-Geschosse schwirrten durch die Luft und bohrten sich in alles, was ihnen in den Weg kam. Tiefe Löcher entstanden an den Wänden und die Reihen der Sternenflotte lichteten sich, immer mehr gingen verletzt zu Boden, doch die wenigsten starben. Denn im Vorfeld der Enterung war schließlich der Befehl erteilt worden, dass Gefangene zu machen seien, damit sie zu den Überraschungen, die sich der Blutschwinge hier draußen boten, vernommen werden konnten.
Die Rihannsu waren mehr als doppelt so viele, aber die Sternenflottler hatten den Vorteil, sich auf dem Schiff bestens auszukennen. Sie zogen sich zurück, wollten die Invasoren einfach umgehen und von hinten angreifen. Doch sie hatten die Schäden nicht ausreichend berücksichtigt – die eine Hälfte blieb nach einigen Ecken der Gänge vor verschlossenen Türen stehen, die verhinderten, dass die restliche vorhandene Luft auch noch ins Vakuum entwich. Die andere Hälfte hatte damit auch nicht mehr Glück, denn sie hatten sich auf die anderen verlassen und waren den Rihannsu nun direkt in die Arme gelaufen, ohne ausreichend Feuerunterstützung zu haben. Daraufhin ergaben sie sich auf Befehl des Lieutenant, was wohl das Klügste gewesen ist, und worden in Begleitung einiger rihannischer Soldaten auf die Blutschwinge zurück gebeamt.
Die andere Hälfte irrte noch immer durch die Gänge, verzweifelt suchten sie eine Fluchtmöglichkeit, die allerdings nicht existierte. Irgendwann trafen auch sie wieder auf die Romulaner und nahmen sie – erfolglos – unter Beschuß. Iregh wusste um die Sinnlosigkeit dieser Gegenwehr, doch sein Gegenüber offensichtlich nicht. Und so versuchte er sie darauf aufmerksam zu machen, indem er ihnen sagte, dass es nichts brachte, was sie taten und das die anderen bereits in Gefangenschaft waren. Doch anscheinend wollten sie dies nicht glauben und feuerten weiter. Bisher hatte Iregh ein Feuerverbot erlassen, in der Hoffnung, dass sich die Sternenflottler ergaben, doch nun gab er zwei Spähern den Befehl, vorzurücken und eine kurze Salve auf die Gruppe loszulassen.
Wenige Augenblicke später schallten Schreie durch den Gang und die beiden Soldaten meldeten, dass alles unter Kontrolle sei und sich der klägliche Rest nach dem Tod zweier Gefolgsleute ergab.

=A= Zurück auf der Blutschwinge ... =A=

... wartete die leitende Geheimdienstoffizierin unterdessen darauf, dass ihr einer der Gefangenen zum Verhör gebracht wurde. Innerlich etwas unruhig lehnte sie an der Wand des Vernehmungsraumes – es geschah nicht alle Tage, dass sie einen Sternenflottenoffizier verhören sollte. Es konfrontierte sie mit ihrer Vergangenheit. Zudem stiegen die noch zu frischen Erinnerungen an ihre eigenen Verhöre wieder hinauf, so dass sie Zweifel hegte.
“Du machst das nicht aus Spaß!“
Aber die eingesetzten Mittel gehen meist weit über das Notwendige hinaus.
"Ich muß es tun, immerhin müssen wir die Geiseln finden!“
Sie ballte die Hände zu Fäusten und redete sich ins Gewissen, bis die Tür aufging und sie sich zwangsläufig stellen musste.
Ein Mensch stolperte in den Raum, er trug eine gelbe Sternenflottenuniform – N’nhaeirhu haßte diese Farbe inständig – und auf Geheiß seines Begleiters setzte er sich ohne weitere Worte hin. Iregh, der ihn hereingeschubst hatte, stand in der Tür und verdeutlichte N’nhaeirhu, dass der Einsatz weitestgehend erfolgreich abgeschlossen war. Ein kurzes Lächeln über sein Wohlergehen zeigte sich in ihren Augen. Dann schloß er die Tür.

Iregh war trotz des Erfolgs, immerhin hatten sie 19 Gefangene gemacht, etwas verärgert, denn von seinen 60 Leuten waren fünf ums Leben gekommen und acht teils schwer verletzt.

Die CIS zog währenddessen ihre Kreise um den jungen Lieutenant wie ein Raubvogel lauernd um seine Beute. Sie beschränkte sich vorerst aufs Beobachten, wartete auf irgendeine Reaktion seinerseits, doch er blieb ruhig sitzen, die Hände vor dem Bauch provisorisch zusammengebunden. Schließlich trat sie vor ihn und beugte sich herab, bis ihr Gesicht keine zehn Zenitmeter mehr von dem seinen entfernt war. Neugierig musterte sie ihn, blickte ihm tief in die Augen, bis sie das Wort erhob.
„Wie kommt es, dass sich Ihr Schiff hier draußen herumtreibt, so weit weg von zu Hause?“
Erstaunen zeigte sein Blick, darüber, dass sie ihn in Föderationsstandard ansprach. Doch weiter reagierte er nicht. Er erwiderte lediglich ihren Blick, der haßerfüllt erschien. N’nhaeirhu dagegen bemühte sich, halbwegs freundlich zu wirken.
„Seien Sie nicht dumm und reden Sie mit mir. So kann ich Ihnen einiges ersparen.“
„Ich verhandle nicht mit Feinden!“
Etwas überrascht neigte die CIS den Kopf zur Seite.
„Feinde?“ Eine kurze Pause folgte, anschließend aktivierte sie das Interkom und gab auf rihannisch den Befehl an die Wachmannschaft der Arrestzellen, dass der jüngste Gefangene in Begleitung zweier Tal’Shiar-Soldaten in den Vernehmungsraum zu bringen sei. Nur wenige Augenblicke später öffnete sich wieder die Tür und die erwarteten drei Personen traten ein.
„Wenn Sie es so betrachten wollen“, meinte sie laut und trat etwas weg von ihm, „dann werden Sie jetzt erleben, was Ihre Feinde mit Ihnen anstellen!“ Während dieser Worte blickte sie dem jungen Menschen, der nach ihrer Einschätzung höchstens 24 irdische Jahre alt war, direkt in die Augen, wandte sich aber dann den Soldaten zu.
„Dieser Herr dort“, sie deutete auf den Lieutenant, „möchte ein Vorbild für seine Untergebenen sein.“ Die beiden Soldaten nickten und gingen auf ihn zu. „Aber gehen Sie vorsichtig mit ihm zu Werke, Menschen sind so ... zerbrechlich!“ Ein typisch rihannisches Lächeln spiegelte sich in ihren Gesichtern wider, als sie sich seiner annahmen und sich für die getöteten Kameraden rächten. N’nhaeirhu beobachtete währenddessen die Reaktionen des Jüngeren und stellte beruhigt fest, dass ihr Vorhaben anscheinend Früchte trug. Nachdem den Soldaten nach etwa fünf Minuten von N’nhaeirhu Einhalt geboten wurde, zogen sie ihn auf seine Beine zurück und zeigten ihn dem anderen Sternenflottler, der es mit purer Angst und Panik zu tun bekam. Er war auf dergleichen niemals vorbereitet gewesen. Das Gesicht des Lieutenants war völlig zu geschwollen, rotes Blut quoll aus einer tiefen Schnittwunde im der Wange, er konnte sich allein kaum mehr auf den Füßen halten und ihm war speiübel. Offensichtlich reichte dieser Anblick, um den Jungen zum Reden zu bringen. Doch zuvor gab die CIS den Befehl, dass er auf der Krankenstation Not zu versorgen sei, damit er nicht verblute.

Etwa eine Stunde später war ein zähes Verhör zu Ende und N’nhaeirhu um einige wichtige Informationen reicher. Er hatte zwar noch nicht verraten, warum die Sternenflotte sich hier aufhielt und um wie viele Schiffe es hierbei ging, aber wenigstens hatte er den Standort der Flotte verraten, der sich bei einer kleinen Station befand. Erschreckend, die Föderation hatte neben einer Flottenverlegung sogar schon eine Station gebaut – wollten sie hier etwa Fuß fassen?
Befanden sich die Erzfeinde vielleicht am Abgrund eines Krieges?
Die Koordinaten notiert, ebenso wie eine Aufzeichnung der Vernehmung, fügte sie es ihrem ersten Bericht mit den ausgewerteten Gefechtsdaten hinzu und übermittelte es an den Riov.

-tbc-
 
=/\= Blutschwinge, Quartier von Taroc =/\=


Als das erste Gefecht losging sprangen Taroc und seien geliebte aus dem Bett, in welchem sie gelegen hatten. So schnell es ging suchten sie ihre, am Boden verstreuten, Uniformen zusammen und zogen sich an. Während sie ihren Disruptor griff nahm Taroc eine Werkzeugtasche auf. Vor dem Quartier verabschiedeten sie sich kurz, da sie sich bereithalten musste für den Fall einer Enterung und Taroc zum Besprechungsraum musste wo er auf seinen Einsatz warten musste. Doch auf dem Weg dorthin begegnete er einigen Technikern die völlig unkoordiniert versuchten die Kampfschäden zu beseitigen. Noch waren es kleine Schäden, überlastete Schaltkreise meistens. Aber wenn sie dabei schon so unkoordiniert waren. Obwohl einer der Rangniedersten verschaffte er sich mit gewohnt Autoritärerstimme einen Überblick und koordinierte die Arbeiten, so das sie schnell beendet waren. Als er nach dem kurzen Gefecht bei den Reparaturen helfen wollte teilte ihm sein Vorgesetzter mit das er zu den Reparaturteams gehörte ab jetzt. Jenen Teams die als erste an den Schadensstellen ankamen und die unter den gefährlichsten Bedingungen die Reparaturen durchführten. Er wusste nicht ob er sich freuen oder fluchen sollte. Einerseits war er jetzt ein vollwertiger Techniker und während des Kampfes und solange Notfälle waren andere Anweisen was zu tun war. Andererseits war es einer der gefährlichsten Jobs da sie auch Plasmafeuer zu löschen hatten oder wenn sie im Bereich der Außenhülle arbeiteten von Einschlagenden Torpedos erwischt wurden, wenn diese die Außenhülle durchschlugen. Ebenso hatten sie den meisten Stress wenn das Gefecht langanhaltend war. Taroc nahm noch einige Werkzeuge aus dem Bestand und setzte sich dann mit seinen Teamkollegen zusammen. Sie mochten sich vielleicht nicht, aber sie waren darauf angewiesen einander Vertrauen zu können, denn während eines Kampfes konnte zögern den Tod aller bedeuten. Aus diesem grund saßen sie zusammen bis der nächste Kampf begann um sich gegenseitig etwas kennen zu lernen. Als der Kampf beginnt gehen sie sofort los und verteilen sich auf die verschiedenen Decks und Sektoren der Schwinge. Auf seinem Rundgang begegnet Taroc N`nhaeirhu.

„Aefvadh N`nhaeirhu.“

„Aefvadh Taroc.“

„Wie ich sehe hast du dich erholt. Aber du siehst aus wie jemand der glücklich und zugleich traurig ist.“

„Danke, es geht. Aber woher willst du wissen was ich fühle?“

„Wenn man gewisse Zeichen lesen kann ist es leicht.“ Erwiderte er leicht lächelnd. „Lass mich raten, du hast dich nun doch verliebt und es ist jemand aus der Crew. Darf ich wissen wer?“ Taroc sprach als wäre es eine feste Tatsache und nicht als würde er es vermuten.

„Es ist...“ sie wurde von Tarocs Kommunikator unterbrochen. Er wurde zu einem größeren Schaden gerufen den es galt zu beheben.

„Es tut mir leid... ich bin bei den Notfallschadensteams ab heute. Wenn du reden willst, di weißt wo und wie du mich findest. Und ich wünsche dir viel Glück. Und genieße das Gefühl solange es anhält.“ Nach diesen Worten machte er sich langsam auf den Weg um seinen Dienst zu erfüllen, aber er hörte noch wie N`nhaeirhu leise Ireghs Namen nannte bevor er außer Hörweite war. Er hoffte sie würde zu ihm kommen wenn sie jemanden zum reden brauchte, denn wer sonst stand ihr so nahe und konnte sie verstehen der ebenfalls an Bord der Schwinge war. Nachdem er bei mehreren Reparaturen geholfen hatte wurde er zu einem Plasmafeuer gerufen. 2 Sektoren vorher wurden schon Schutzanzüge ausgegeben und Löschmittel so das sie in den, vom Feuerschutzsystem, abgesperrten bereich konnten. Er legte sich seinen Schutzanzug an und ging dann weiter. Kurz bevor er den bereich des Feuers erreichte gab es eine Entladung und nur eine Gangkrümmung verhinderte das die Flammen ihn erreichten. Als er hinter die Gangkrümmung tritt sieht er mehrere gestalten in Schutzanzügen am Boden liegen. Sofort beginnt der damit die dem Feuer am nächsten liegenden zurückzuschaffen. Als noch mehr Techniker eintreffen haben sie die Gestalten schnell in Sicherheit und Obhut eines Medteams gebracht. Nun widmen sie sich dem Feuer, aber sie schaffen es nicht es wirksam einzudämmen. Und wegen kleineren Entladungen müssen sie immer wieder zurückweichen wenn sie sich nicht verletzen wollen. Mit der Zeit wird es fast unerträglich heiß in den Schutzanzügen und außer Taroc, dessen Willen ihn vorne bleiben lässt, haben sich die anderen schon Austauschen lassen.

„Wenn wir das Feuer mit Löschmittel nicht ausbekommen, warum entziehen wir ihm dann nicht die Nahrung?“ Er war sich gar nicht bewusst das er diese Worte laut ausgesprochen hatte und erst eine Verwunderte Frage seines Nebenmannes brachte ihm das zu Bewusstsein.

„Wenn wir das Feuer so nicht löschen können muss jemand den Plasmafluß unterbrechen. Sobald das Plasma verbrannt ist, ist auch das Feuer erledigt. Nur bis es soweit ist müssen wir darauf achten das nichts anders feuer fängt.“

„Und wer soll sich ins Feuer begeben? Niemand ist so verrück und....“ er unterbrach sich als Taroc sich seien Werkzeugtasche schnappte und zur Gangwand ging, sich dorthin legte und loskroch. „Du gehst drauf.“

„Haltet das Feuer in Schach und ruft die Krankenstation das sie einen Fall schwerer Plasmaverbrennungen bekommen.“ Ab jetzt ignorierte er alle Rufe und Konzentrierte sich darauf am Feuer vorbeizukommen. Als die Flammen über ihm loderten lief ihm der Schweiß in Sturzbächen vom Körper und er fühlte sich als stäke er nackt in einem Hochofen. Trotz der Atemmaske war die Luft im Anzug siedend heiß, jeder Atemzug bedeutete eine Qual. Glücklicherweise war die Strecke nicht lang, bei der er direkt dem Feuer ausgesetzt war und doch kam es ihm vor als würde er Kilometerlang, in glühender Hitze kriechen. Auf seiner Haut bildeten sich die ersten Anzeichen von Verbrennungen. Hier am Boden war es noch kühl im Gegensatz zu den Temperaturen auf normaler Bauchhöhe. Auch hatte er das Glück das keine Flammen am Boden loderten sondern sich auf den bereich oberhalb der Knie beschränkten und er so einen Raum hatte wo er kriechen konnte. Würden die Flammen am Boden lodern hätte er keine Chance zu überleben. Als er die andere Seite erreicht hatte wies sein Körper schon Verbrennungen 2ten und 3ten Grades auf, aber er unterbrach die Plasmaleitung und stoppte so den Fluss des Plasmas welches das Feuer nährte. Er bekam noch mit wie ein anderes Team von seiner Seite aus gegen das Feuer vorgehen wollte und ihn direkt zur Krankenstation transferieren ließ bevor ihn eine wohltuende Ohnmacht überkam.


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