Urlaub III

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Geschrieben von Rikal am 15.07.2002, 01:06:

(Rikal)


Lächelnd überreichte ich der jungen, gutaussehenden Rihanna das letzte PADD. Der Blick auf meinen Schreibtisch erfüllt mich mit einer großen Freude, ich hatte tatsächlich meinen Kampf mit der Bürokratie gewonnen. Für heute. Mit einem Nicken verabschiedete ich den Erein, der sich ein vorsichtiges Lächeln traute, Haltung annahm und dann mein Büro verließ.
Ein letztes Mal aktivierte ich meinen Tischcomputer um mir anzusehen was mich morgen an Bürokratie erwarten würde. Dabei fielen mir zwei Nachrichten auf, die mir bisher auf Grund ihrer niedrigen Priorität entgangen waren. Die eine war von N’Nirehau, sie hatte mir das Ergebnis der psychologischen Untersuchung ihres Bruders geschickt. Ich ersparte mir die genaue Lektüre der Analyse und laß nur die Zusammenfassung. Der Psychologe hielt Taroc also für geeignet um auf einem Raumschiff der Galae zu dienen. Seine Schwester hatte den Wunsch geäußert, dass er auf der Blutschwinge dienen soll. Der Gedanke, das sie ihn in ihrer Nähe haben wollte amüsierte mich, immerhin trachtete er nach ihrem Leben. Sie lebte wirklich gefährlich und das schien ihr zu gefallen. Eine faszinierende Frau.
Nun stand ich vor dem Problem einen Posten zu finden, auf dem er dem Schiff dienen und möglichst keine Gelegenheit bekommt ihm zu schaden. Von seinen Fähigkeiten her würde er sich sehr gut als Offizier eignen. Verdammt, unter anderen Umständen könnte er heute einen Posten auf der Brücke bekleiden. So aber blieb für ihn nur der Rang eines Nrrin. Im Moment gab es nur wenige freie Stellen und zum Koch oder zur Bedienung in der Offiziersmesse eignete er sich sicherlich nicht. Die Stelle eines Hilfstechnikers war noch frei und er würde sich nur um die Sekundärsysteme kümmern. Kein Kontakt zu den Primärsystemen, er würde keine Gelegenheit bekommen dem Schiff zu Schaden. Ja, der Posten war für ihn geeignet. Ich wies den zuständigen Offizier an Taroc für den ausgewählten Posten einzuteilen und ihn zu benachrichtigen.
Bei dem Gedanken an N. fiel mir ein, dass ich noch einige weitere Informationen für ihre Nachforschungen gefunden hatte. Kurz entschlossen verfaßte ich eine Nachricht und fügte die Informationen als Anhang an. Zur Sicherheit verschlüsselte ich sie mit dem Code, den sie schon kannte. Langsam, aber sicher, hatte sie sich mein Vertrauen erworben. Es war an der Zeit meine Paranoia abzulegen.
Die Nachricht das der, von mir hochgeschätzte, taktische Berater ein neues Quartier zugewiesen bekommen hatte verstimmte mich etwas, aber Ri’Da hatte richtig entschieden. Nur durch eine Wartungsluke in diesem Notquartier konnte man das beschädigte System erreichen, aus genau diesem Grund wurde dieser Raum auch praktisch nie belegt. Leider eignete er sich für nichts anderes als zum Notquartier. Ich hasse Verschwendung. Vor allem wenn es um den begrenzten Raum an Bord eines Raumschiffes ging. Nun gut, der khre’Arrain befand sich nun in einem Quartier, das den Standards für Offiziersquartiere entsprach. Wenigstens hatte es keine Fenster. Den Blick auf die Sterne gönnte ich ihm einfach nicht. Er war auf meinem Schiff unnötig, verbrauchte aber kostbare Ressourcen. Wie gesagt, ich hasse Verschwendung. Jegliche Art von Verschwendung. Leider konnte ich daran nichts ändern. Mit einem Seufzen stand ich auf und machte mich auf dem Weg zu meinem Quartier. Mit etwas Glück würde mein Liebling das Abendessen bereits fertig haben.

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Geschrieben von Chateya am 15.07.2002, 21:06:

(N'nhaeirhu)


Diese Ruhe ist einfach verblüffend. Noch eine kleine Weile saß sie an dem Baum und genoß die Atmosphäre dieses Ort, doch schließlich holte auch sie der Alltag wieder ein - die Pflicht rief und so ging sie wieder in ihr Büro.

Dort wartete bereits eine Nachricht des Riovs auf sie. Es ging um den neuen taktischen Berater an Bord - Khiy i-dyjam tr´Talkem - und sie sollte ihn überprüfen. Ohne große Mühen hatte sie kurze Zeit später seine Akte vom Oberkommando bei sich auf dem Tisch liegen und betrachtete sie. Er hatte eine durchaus beachtliche Karriere hinter sich, aber in letzter Zeit war sie irgendwie ins Stocken geraten - er hatte längere Zeit keinen festen Posten auf einem Schiff gehabt und nun wurde er an Bord der Schwinge eingesetzt, um die taktischen Entscheidungen des Riovs zu analysieren. So wie sie Rikal kannte, würde ihm das mißfallen und seine Wortwahl in dem Befehl bestätigte diese Annahme. Zudem hatte sie sich erkundigt, wo sein Quartier lag - so ziemlich das kleinste überhaupt an Bord, was ein weiteres Indiz für seine Unerwünschtheit an Bord war. Doch momentan beschränkte sich dieses Gefühl vermutlich nur auf den Riov - sie würde herausfinden, ob es auch allgemeiner Natur werden könnte und sie bat ihn über Interkom, in den nächsten 10 Minuten in ihrem Büro vorbeizuschauen, insofern er nichts anderes zu tun hatte.

Entweder hatte er tatsächlich nichts anderes zu tun oder hielt es einfach nur für klüger, der freundlichen Aufforderung der CIS nachzukommen, um kein Unmut auf sich zu ziehen - es klingelte an ihrer Tür und nach dem obligatorischen "Herein" trat er ein. Mit einem Lächeln bat sie ihn, Platz zu nehmen - er fühlte sich sichtlich unwohl und ihre Mimik schien ihn obendrein zu verwirren. Ein kurzer flüchtiger Blick seinerseits fiel auf ihren Schreibtisch, wo das PADD lag, das deutlich seinen Namen zeigte. Schließlich aber sah er sie wieder an, hoffte vergebens, daß sie diesen Blick nicht bemerkt hatte - doch sie beobachtete ihn genauestens, blickte ihm direkt in die Augen. Doch weiter geschah nichts, sie sah ihn einfach nur mit ihrem intensiven Blick an.
Einige Zeit verging, Khiy konnte nicht sagen, wieviel, doch sie zog sich deutlich in die Länge.
N'nhaeirhu registrierte unterdessen, daß sie ihn leicht verunsicherte. Immer wieder wich er ihrem Blick aus, sah sich im Raum um, betrachtete die Monitore an der einen Wand, das Bild an der anderen, die sehr bequem wirkende Couch, die unter dem Bild an der Wand stand und kam dann wieder zu ihr zurück. Schließlich aber beendete sie dieses Spiel.
"Fühlen Sie sich wohl an Bord, khre'Arrain?"
"Nun ja, es geht. Die Blutschwinge ist ein beeindruckendes Schiff."
"Das ist sie allerdings." Sie machte eine kurze Kunstpause. "Sie haben vor kurzem versucht, in den Maschinenraum zu gelangen, obwohl sie keinen Zugang haben. Darf ich nach dem Grund Ihres Versuches fragen?" Ihr Ausdruck veränderte sich nicht, aber ihre Stimme war deutlich kühler geworden.
"Ich wollte mich einfach nur etwas umsehen."
"Ich gebe Ihnen einen gut gemeinten Rat, khre'Arrain tr'Talkem, zuviel Neugierde an Bord dieses Schiffes ist nicht gern gesehen und kann zuweilen auch gefährlich werden."
Er nickte und glaubte zu verstehen, was sie meinte.
Daraufhin fragte sie ihn noch nach einigen Details bezüglich seiner Akte, doch viel hatte er dem nicht hinzuzufügen. Schließlich beendete sie das Gespräch und wünschte ihm noch einen angenehmen Tag. Dann verließ er ihr Büro.

Kaum war die Tür geschlossen, klinkte sie sich in die Tal'Shiar-Datenbank ein, um dort nach einem Hinweis auf ihn zu suchen, doch es blieb erfolglos.
Einerseits war das Ganze irgendwie verdächtig, daß es nirgends eine Ecke gab, an der man sich hätte stoßen können, aber andererseits würde es beruhigend sein, wenn tatsächlich alles der Wahrheit entsprach.
Noch ein verdeckter Agent oder vielleicht ist das mal jemand, der auch das ist, was er vorgibt zu sein? Noch wußte sie es nicht genau, aber das würde nicht lange so bleiben.

Mit einem Bericht der vorläufigen Ergebnisse schickte sie dem Riov einen Dank für die Belohnung, die ihr sein Haus ausgestellt hatte.

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Geschrieben von Khiy am 16.07.2002, 19:23:

(Khiy)


=/\= Chr Blutschwinge, mein Quartier =/\=

Ein Standartquartier, nicht diese Abstellkammer Dies ging mir als erstes durch den Kopf als ich mein neues Quartier sah. Es war ein klein wenig größer als das alte, aber sollte ich mich deswegen beschweren? Nein, dies wäre selbstmord. Ich wusste zwar nicht wieso der Riov mich versuchte fertigzumachen, zumindestens wusste ich es nicht genau, aber wie jeder halbwegs intelligente Rihannsu konnte auch ich eins und eins zusammenzählen und einen Grund nennen. Der grund der aber am leichtesten denkbar war, ist einfach das er mich für einen Spitzel hielt. Er versuchte mich mit aller gewalt von seinem Schiff zu bekommen und dies konnte ich ihm nicht mal verübeln. Das Problem was ich sah ist, das ich dem Riov im weg stehe und dieser nicht erkennt das ich, vielleicht als einzieger an Board, nur den wille habe erstmal meine Zeit hier abzuarbeiten und dem Reich zu dienen und nicht am Stuhl meines vorgesetzten, in diesem Fall der Kommandant des V-Geschwaders, zu sägen. Riov anstelle des Riovs Nein, dieser Gedanke ist lächerlich, ich würde so einen job auch gar net wollen und mit diesen Geheimdienstspitzohren hatte ich auch nichts zu tuen. Ich war ich selbst und das ich das wusste reichte auch, sollen die mich meine Arbeit machen lassen und ich sie die ihre. Und damit wären wir schon beim nächsten Problem.

Ich fing an mich zu langweilen. Der Riov hatte seine Taktik geändert, anstatt mir viel arbeit zu geben das ich die ganze zeit beschäftigt war, lies er mich jetzt zappeln und hoffte warscheinlich in seinem Büro drauf das ich mich bei ihm meldete. Ha, einen Menschen würde ich tuen, als ihm diese genugtung zu verschaffen. Okai, ich bin ein Rihannsu, und wir Rihannsu sind halt etwas eitel und arrogant, aber wieso sollte ich komplett anders sein wie andere? Du bist im Militär, hier hies es fressen oder gefressen werden, für ehrvolle Personen war hier keinPlatz weil man sonst ziemlich schnell einen Dolch im Rücken hat. Nagut, wenn man unehrenvoll war, passiert es schneller als ehrvoll aber dies war ja auch egal, es erwischte einen fast immer und meistens von einer Seite von der man es nicht vermutete. Zu viele Rihannsu verbrachten ihre Zeit über ihre Schulter nach einem Attentäter zu schauen. Und wenn er kam, dann meistens von vorne und direkt. Paradox aber die Gesellschaft war nunmal so und man hatte sich ihr anzupassen. Das System war nicht diskutierbar. Das erlösende Plingen meines Minicomputers erlöste mich von meinen Gedankengängen. Scheinbar wollten der XO und der CIS sich ein Wettrennen liefern, herauszufinden das ich ein spion bin. Gleich 2 Einladungen zu einem netten Gespräch mit Ale und einem deftiegem Essen. Da ich sowieso gerade nichts zu tuen hatte beschloss ich das scheinbar unangenehmere, ich hoffte inständig das das andere angenehmer ausfallen würde, vorzuschieben und bestätigte dem CIS das ich kein Problem hätte gleich vorbei zu kommen. Ironischerweise hängte ich ein „Ich freue mich schon auf das Gespräch“ hintendran. Diese Geheimdiensttypen waren mir alle nicht geheuer, sie waren kalt und ich war mir sicher, das sie für eine Beförderung sogar ihr erstes Kind an die Klingonen ausliefern würden.

Als ich aufstand um mich zum Büro des allwisenden CIS zu begeben griff ich automatisch zu meinem Padd. Ein reflex aus den Adjudantentagen. Es gab immer informationen zu speichern und zu lernen. In dieser hinsicht waren der Geheimdienst und ich uns nicht unähnlich. Ich vermutete aber, das mein wissensdurst um einieges legaler und sicherer war, als das des Geheimdienstes.

=/\= Chr Blutschwinge, vor dem Büro des CIS =/\=

Ich war froh als es vorbei war. Ich kann diese Typen einfach nicht ausstehen. Einer und auch Eine schlimmer als der oder die andere. Sie alle dachten alles zu wissen und obwohl dies vielleicht eine Tatsache war suchten sie weiter. Man musste bei diesen Rihannsu aufpassen das man nicht das Falsche Mundwasser benutze, ansonsten konnte man ziemlich schnell wegen Hhochverrat am Reich erschossen werden. Auch wenn es eigentlich nur darum ging die Quote an erschiesungen einzuhalten. Ich für meinen teil fühlte mich jedesmal in ihrer Gegenwart unwohl, was mich aber wohl oder übel verdächtig machte. Wenn ein Freund von mir hier an Bord gewesen wäre, hätte ich jetzt mit diesem gewettet das sie sofort nach meinem Wegtreten sämtliche meiner angaben überprüft und analysiert hat. Ihre welt war die Statistik, genau wie meine nur das meine Statistiken über Leben und Tod ganzer Flotten entscheiden konnten. Nach einem kurzen Blick aufs Chronometer stellte ich fest, das der 1. Offizier der Blutschwinge seine Schicht vor 30 Minuten beendet hatte. Ich beschloss diesem gleich den gewünschten besuch abzustatten um es schnell hinter mich zu bringen. Der XO würde hoffentlich verstehen das ich keine Gefahr für seine Position bin, aber wer wusste das schon?

Nach dem obligatorischem „Herein“ des 1. Offiziers betrat ich das zweitgrößte Quartier des Schiffes und war sichtlich beindruckt. So beeindruckt das ich das Salutieren vergaß. Der XO räusperte sich und ich nahm Haltung an. Dann bat er mich, sich zu setzten und fing zu sprechen an.

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Geschrieben von Chateya am 17.07.2002, 20:54:

(N'nhaeirhu)


Sie fühlte sich wie neu geboren - und im gewissen Sinne stimmte das sogar. Es mochte nur eine Täuschung sein, aber sie hatte das Gefühl, ihre Umwelt wesentlich intensiver wahrzunehmen, und ließ die frische Luft durch ihre Lungen streichen.
Langsam erschien Eisn am Firmament, ihre Strahlen zogen über die weite Landschaft und tauchten die Umgebung in leuchtende Farben. Satte grüne Wiesen erwachten aus ihrem Schlaf und der Morgentau auf den Blättern der Bäume glitzerte im Sonnenlicht.
Dazwischen durchschnitt leise summend die silberne Klinge die Luft. Mit dem Katana zum Angriff erhoben blieb N'nhaeirhu in der Position stehen, drehte das Schwert und ließ die warmen Sonnenstrahlen über die Klinge tanzen. Schließlich hielt sie in der Bewegung inne - eine weitere Reflexion als nur die des Lichtes zeigte sich in dem polierten Edelstahl. Doch N'nhaeirhu erweckte den Anschein, sie nicht bemerkt zu haben.
Nur einen Augenblick später sank die Schwertspitze gen Boden und wurde schließlich von der Hand in einem weiten Bogen zurück Richtung Himmel bewegt. Äußerst langsam vollführte sie die verschiedenen Angriffstechniken - saß die Technik erst einmal, war die Geschwindigkeit kein Problem mehr. Eine saubere und vor allem sichere Technik war zudem ästethisch - eine Eigenschaft, die N'nhaeirhu sehr schätzte.
In einem weiten Bogen holte sie langsam von hinten mit der nur scheinbar relativ leichten Waffe aus, setzte ein Bein in einem Ausfallschritt nach vorn und führte einen weiteren eleganten Angriff gegen die Luft. Das Katana wirkte dabei wie eine Verlängerung ihres linken Armes - was Sinn und Zweck des Schwertkampfes war.
Erneut hielt sie inne und betrachtete das Schwert. Ihr Blick liebkoste das glänzende Metall förmlich - es hatte ihr auch schon etliche gute Dienste geleistet und es war eine Waffe, mit der sie hervorragend umgehen konnte.
Dieses spezielle Katana war aber etwas Besonderes - es war seinen echten irdischen Pendants nachempfunden, doch durch den Schmied auf ch'Rihan um die Vorteile eines S'harien verbessert worden. N'nhaeirhu mochte diese Waffe, weil es sie auf irgendeine Weise mit der Vergangenheit ihres Volkes verband, diese Art des Kampfes war nahezu kunstvoll und hatte Stil - und hier gab es keine halben Sachen: Die Technik richtig beherrscht und ein Treffer war tödlich.
Sie hatte es sich damals auf die Schwinge bringen lassen, kurz bevor sie zu der letzten Mission aufgebrochen war. Und seitdem hatte sie kaum damit trainieren können - umso mehr war sie über die noch verbliebene Zeit des Urlaubs erfreut und nutzte diese in aller Ruhe.
Doch da war jemand, der ihr offenbar diese Ruhe nicht unbedingt gönnen wollte und sie setzte sich wieder in Bewegung. Um einiges schneller als zuvor wirbelte die Klinge nun durch die Luft und verlor scheinbar ihre Kontur dabei mehrmals. N'nhaeirhu setzte einen Schritt nach dem anderen nach hinten, drehte sich aber erst herum, als die Spitze des Schwertes in Reichweite war - und hielt abrupt an, mit der scharfen Kante des Katanas an Ireghs Hals.
Er sah auf die Gefahr herab - er hatte nicht wirklich damit gerechnet, daß sie es wagen würde, doch nun war er nicht minder beeindruckt. Mit seinen behandschuhten Fingern strich er an der Unterseite des kalten Edelstahls entlang, streckte sie schließlich aus und schob die Spitze lässig von seinem Körper weg. Sie drehte das Schwert in der Hand und ließ es hinter ihrem Rücken verschwinden.
"Sie sind nicht schlecht, Erie'Rin, Sie haben Einiges drauf, was ich Ihnen gar nicht zugetraut hätte."
Dinge, die nicht in meiner Personalakte verzeichnet sind, dachte sie und setzte laut hinzu: "Zum Beipiel?"
Er deutete mit der Hand auf das Schwert hinter ihrem Rücken. "Ihre kleine Vorstellung eben. Diese Kampfart ist zwar nicht unbedingt die Geeigneste in unserem Geschäft, aber wohl ohne Zweifel eine sehr schöne. Sie hat mir sehr gefallen - ebenso wie das, was sie mit Ihrem ... Gefangenen veranstaltet haben."
N'nhaeirhu war damit klar, daß die Berichte über ihren Racheakt mittlerweile die ganze Runde gemacht hatten. Aber weiß er auch, wer Taroc ist? Sie glaubte es nicht wirklich - hoffte aber, daß Rikal diesbezüglich schwieg und Taroc sich auch nicht in seinem Interesse in Zukunft verraten würde.
Ihre einzige Antwort war ein sarkastisches Lächeln.
"Aber Sie müssen noch einiges lernen, ehe Sie sich erneut mit Leuten wie Rikal tr'Drevoux anlegen können."
"Was wollen Sie damit sagen?" Ihre Miene wurde wieder ernst.
"Ich will damit sagen, daß ich bereit bin, Sie zu trainieren, wenn Sie es wünschen. Bei Ihrer Ausbildung wurde Ihnen einiges versagt und ich biete Ihnen nun an, dies nachzuholen."
N'nhaeirhu blickte ihn mit einer offenen Frage im Gesicht an.
"Mir ist Ihr kleiner ... Unfall mit dem Riov zu Ohren gekommen."
Ihr Ausdruck spiegelte Mißfallen über die Bezeichnung wider und sie war knapp davor, ihm ein ironisches "Klein?" vorzuhalten, unterließ es aber. Doch ihm entging die augenscheinliche Gemütsänderung nicht.
"Zugegeben, seine Reaktion war überzogen, aber in gewisser Weise gerechtfertigt."
"Ich bin nicht verantwortlich für diese Toten!"
"Zum Teil sind Sie das sehr wohl!" Seine Stimme war eiskalt und scharf wie ihr Schwert.
Und ihr Blick offenbarte maßlose Verblüffung.
"142 Rihannsu sind gestorben - es hätten weniger sein können, hätten Sie etwas schneller gearbeitet."
"Er war Enar'Riov ...", doch Iregh unterbrach sie.
"Ja, er war Enar'Riov, er wurde von einem mächtigen Haus unterstützt, er hatte die bessere Ausrüstung und er war der Täter - N'nhaeirhu, kommen Sie mir nicht mit solchen Ausreden!"
Sie fühlte sich wie ein Kind, das ertappt worden war, gelogen zu haben.
"Sie hatten vor nicht allzu langer Zeit noch denselben Rang wie ich und sind mittlerweile bereits auf dem besten Wege dorthin zurück - und das trotz Ihrer Vergangenenheit, wegen der man es Ihnen nicht leicht macht." Er bemerkte ihren leicht überraschten Blick. "Ja, auch ich habe meine Hausaufgaben gemacht." Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem leichten Lächeln.
"Das wollte ich Ihnen auch nicht absprechen."
"Dann ist ja gut. Aber um die Hintergründe, wie es zu dem Kampf kam, ging es mir nicht - eher um den Kampf selbst." Er überlegte kurz. "Legen Sie das Schwert beiseite!"
N'nhaeirhu wußte nicht, worauf er hinaus wollte, kam der Aufforderung aber nach. Kaum lag die Waffe auf dem Boden, griff Iregh sie überraschend an. Doch sie konnte im letzten Moment ausweichen. Binnen eines Augenblicks wurde es für sie todernst und sie gab sich größte Mühe, ihn abzuwehren - meist durch Ausweichen.
Iregh war erstaunt, wie lange sie sich hielt - offenbar hatte sie zugelegt, seit der Auseinandersetzung - doch nach einigen Minuten gelang es ihm, Rikals Schlag nach einer Täuschung nachzuahmen, setzte zu einem Kal'tor-Schlag an, hielt aber kurz vor knapp in der Bewegung inne und legte nur seine flache Hand auf ihren Rippenbogen.
Mit einem Funkeln in ihren Augen wurde er sich bewußt, daß sie recht ungehalten über diese Situation war. Einerseits war sie verärgert, daß sie diesen Fehler wiederholt hatte, andererseits mochte sie die Berührung an dieser Stelle ganz und gar nicht. Und er ließ ab.
"Sie sind recht klein, N'nhaeirhu, Ihr Gegner wird immer größer sein als sie, er wird längere Arme haben, er wird schwerer sein und um einiges kräftiger. Aber Sie sind Tal'Shiar - zu Ihrem Repertoire gehören Unkonventionalität und Überraschung." Er atmete kurz durch. "Und was Ihre waffenlose Kampftechnik, und insbesondere diesen Angriff, angeht: Als Linkshänder sollten Sie immer darauf bedacht sein, daß auch Rechtshänder mit links zuschlagen können! Ihre rechtsseitige Deckung läßt arg zu wünschen übrig."
Er hatte recht, mußte sie sich eingestehen und daraufhin brauchte sie nicht lange, um eine Entscheidung zu treffen.
"Ich würde Ihr Angebot sehr gern annehmen."
Iregh lächelte. "Das freut mich. Sagen mir Bescheid, wann Sie Zeit haben."
Und sie nickte.
"Jolan'tru Erie'Rin!"
"Jolan'tru Erie'Riov." Er drehte sich um und verließ das Holodeck.
Er ist genauso undurchschaubar ... Werde ich alt oder lasse ich nach? Unglücklicherweise mußte sie Zweiteres zugeben, Iregh hatte es sie deutlich spüren lassen, ebenso wie Rikal. Und mit reichlich achtzig Jahren kam bei einem Rihannsu Senilität einfach nicht in Frage. Und sie nahm sich vor, ihre alte Form wieder zu erlangen.
Schließlich hob sie das Schwert auf und machte sich auf den Weg zur Krankenstation - Sora hatte nun gewiß Zeit für sie.

Im Anschluß daran würde sie sich viel Zeit nehmen für ihr Training - sie hoffte, daß in nächster Zeit ihre Dienste nicht übermäßig in Anspruch genommen werden mußten, wodurch sie sich einzig und allein ihrer Kondition und den Ermittlungen bezüglich der Attentate widmen konnte.

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Geschrieben von Naruk am 17.07.2002, 21:38:

(Naruk)


=/\= Quartier Naruk =/\=

Der sogenannte taktische Berater machte nicht gerade einen souveränen Eindruck auf mich. Natürlich war er an Quartiere dieser Größe nicht gewöhnt. Das konnte ich seinen bisherigen Umzügen auf der Schwinge bereits entnehmen. Ich wägte ab, ob ich ihn deshalb als nutzlos oder als sehr leicht manipulierbar einschätzen sollte. Auf jeden Fall lag nun ein gewisser Vorteil auf meiner Seite. Dennoch durfte ich ihn nicht unterschätzen. Schließlich war er immer noch Rihannsu.

Ich bot ihm einen Sitzplatz und etwas zu trinken an. Wir begannen mit Geplapper über die Schwinge, ihre Ausstattung, ihre bisherigen Missionen und so weiter.

Dann erzählte er etwas von seinem beruflichen Werdegang und irgendwie stellte sich bei mir, je länger die Unterhaltung dauerte, der Eindruck ein, dass er nicht gerade so wirkte, als ob er daran arbeiten würde, den Riov zu beschädigen. Allgemein schien es so, als könnte er niemanden etwas zu leide tun und es auf ein ruhiges Leben abgesehen zu haben. Ich vermutete dahinter lediglich eine schlechte Schauspielerei, denn bisher hatte ich noch keinen Grund dem Kerl zu trauen.

Trotzdem wollte ich es nicht verspielen ihn für mich zu gewinnen, und so sagte ich ihm am Ende des Abends, nach reichlich Ale, dass wenn er etwas benötige, ich ihm vielleicht behilflich sein könnte.

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Geschrieben von Rikal am 18.07.2002, 21:55:

(Khiy) (Rikal)


=/\= ChR Blutschwinge, Jägerleitstand =/\=

Die Reparaturen und Wartungsarbeiten an der Blutschwinge waren abgeschlossen worden und bevor wir die restliche Ausrüstung und Bedarfsgüter an Bord nehmen würden war ein Testflug unumgänglich. Teil dieses Testfluges war neben einigen Hochgeschwindigkeitsmanövern auch der Start und die Aufnahme unserer 36 Hatham Jäger. Da es bei diesen kritischen Manövern auf Grund des Umstandes, dass wir eine zusätzliche Staffel an Bord hatten, mehrfach zu Problemen gekommen war hatte ich beschlossen diese Operation nicht von der Brücke sondern vom Jägerleitstand zu überwachen.
Dieser befindet sich vorne in der Mitte der unteren Sektion des Doppelrumpfes. Im Prinzip handelte es sich dabei um einen relativ kleinen, runden Raum, zumindest wenn es um die Verhältnisse auf der Blutschwinge geht, in dem sich neben einem Hologrammprojektor auf einer erhöhten Sektion in der Mitte des Raumes, der in der Regel zur Darstellung der taktischen Situation verwendet wird, nur sechs Konsolen befinden. Fünf sind an den Wänden gegenüber der Tür in einem Halbkreis platziert, die letzte befindet sich auf dem Podest. Während eines Gefechts oder wie jetzt bei einer Übung wurde von fünf der Konsolen je eine Staffel Jäger oder ein Thrai geleitet. Unter Verwendung mehrerer Bildschirme konnte der Offizier an der Konsole die Umgebung der Staffel beobachten und die strategische Leitung einer Operation übernehmen. Dies erleichterte die Arbeit der Piloten, weil sie jemand hatten der über sie wachte, und die des Staffelkommandanten. Dieser mußte sich nur noch um die taktische Leitung eines Gefechts kümmern, seine strategischen Ziele bekam er vom Jägerleitoffizier. Die meisten Staffelkommandanten empfanden den Jägerleitoffizier als Entlastung, andere fühlten sich bevormundet und zurückgesetzt. Aber die Auswertung zahlreicher Kampfeinsätze hatte gezeigt, dass geleitete Staffeln um einiges effektiver waren als ungeleitete.
In diesem Raum verrichteten in der Regel sechs Personen ihren Dienst. Fünf Offiziere an den Konsolen und einer als Koordinator. Letzterer war gleichzeitig der Vorgesetzte der anderen und er diente als Verbindung zwischen den Staffeln und der Brücke. Während eines Gefechtes mußte er eng mit dem taktischen Offizier und dem Leih zusammenarbeiten. Da diese die Ziele für die Jäger bestimmten.
Im Augenblick waren alle sechs anwesend, obwohl die beiden Thrais an Bord bleiben würden. Alle sechs saßen bzw. standen an ihren Positionen und verfolgten den Start der Staffeln. Unglücklicherweise musste eine der Staffeln aus Platzgründen aufgeteilt werden. Die Hälfte der Maschinen stand im Hangar 1 die andere im Hangar 2. Diese befanden sich ebenfalls im unteren Teil des Doppelrumpfes, links und rechts des unteren Verbindungsstücks zwischen Bug und Doppelrumpf. Ihre schwer gepanzerten Tore waren zum Bug in angebracht. Im Gegensatz zu Föderationsschiffen starten die Jäger der Rihannsu in Richtung des Feindes, während sie von oben in ihre Hangars zurückkehrten. Dadurch war die Schwinge in der Lage gleichzeitig Jäger aufzunehmen und starten zu können.
Meine Anwesenheit führte zu einer gewissen Nervosität unter den Anwesenden, was zum einen an der Tatsache lag das ich hier ein eher seltener Gast war und zum anderen es mehrfach kleinere Probleme beim Startvorgang gegeben hatte. Es gab Schwierigkeiten den Start von achtzehn Maschinen zu koordinieren, vor allem da die Starthilfen, die die Jäger zusätzlich beschleunigten, eine gewisse Regenerationsphase nach zwölf Starts benötigten. Bisher war es nicht gelungen alle Maschinen in einer akzeptablen Zeit zu Starten und auch heute hatten wir allem Anschein nach kein Glück. Nachdem der achte Hatham den Hangar 1 umgeben vom grünen Leuchten des Katapults verlassen hatte, war ein Alarm ausgelöst worden. Genau so wie ich es erwartet hatte. Der Koordinator wandte sich zu mir um:

- Rekkhai, es tut mir leid, aber nach spätestens 8 Startvorgängen deaktiviert sich das Katapult um abzukühlen.

Natürlich handelte es sich bei dem Katapult um kein klassisches Katapult, sondern um einen Traktorstrahlemitter der den Jäger auf Kurs hielt und vom Schiff wegschoss.

- Ich sehe es, Arrain. Sie können nichts dafür. Sie und ihre Leute haben gute Arbeit geleistet. Es liegt an der Konstruktion des Emitters. Er benötigt sehr viel Energie und die Kühlsysteme können nicht alle Hitze ableiten. Bei unserem nächsten längeren Werftaufenthalt bekommen wir neue, aber bis dahin müßen wir mit dem Auskommen was wir haben. Ich werde mich um eine Lösung kümmern.
- Ie, Rekkhai. Danke.
- Machen sie weiter.
- Ie, Rekkhai.

Schnell gab der Arrain die nötigen Befehle während ich mich zum Gehen umdrehte. Irgendwie beschlich mich das Gefühl, das der Arrain und mit ihm alle anderen aufatmeten als ich den Raum verließ.

=/\= Büro des Leih, sechs Stunden später =/\=

Nachdem Ende des Testfluges und der positiven Erkenntnis das die Schwinge wieder voll einsatzbereit war waren wir ins Dock zurückgekehrt. Nun wurde die letzte Ausrüstung an Bord gebracht. Darunter auch unsere Fracht. Mir war nicht ganz klar weshalb wir diese Fracht zu einem geheimen Stützpunkt der TalShiar bringen sollen. Einer ihrer Griffins wäre dazu viel besser geeignet gewesen. Allerdings hatte ich den Verdacht, dass man uns auf diese zwei monatige Reise in die hinterste Ecke des Reiches schickte, weil ich die TalShiar während der letzten Mission ziemlich blass hatte aussehen lassen. Ein kleiner Racheakt der Führung der TalShiar. Wenn ich ehrlich war, so kam mir diese Mission recht gelegen. Ich rechnete nicht mit Schwierigkeiten und etwas Ruhe würde der Mannschaft und mir gut tun. Leider konnte ich niemandem sagen wohin die Reise ging oder was wir beförderten. Die Begeisterung meiner Kommandocrew über den offiziellen Auftrag hatte ich in ihren Gesichtern gesehen. Sie würden da durch müssen, keine ruhmreiche Mission sondern eher eine Strafe. Vermutlich versuchten die TalShiar auf diese Weise meine Autorität und meinen Rückhalt in der Besatzung zu untergraben. Vielleicht hatte aber das Flottenkommando tatsächlich entschieden das wir etwas Ruhe und eine leichte Mission vertragen konnten. Letztendlich war es aber egal, weshalb wir diesen Auftrag erhalten hatten. Es war unsere Pflicht in auszuführen. Genau so wie es meine Pflicht war mit jedem Offizier an Bord meines Schiffes zusammen zuarbeiten. So gut wie möglich. Genau deshalb saß Khiy tr´Talkem, der mir zugeteilte militärische Berater. Er saß auf der anderen Seite meines Schreibtisches und schien etwas nervös zu werden unter dem misstrauischen Blick, den ich ihm zuwarf. Ich fragte mich noch immer was er wirklich hier sollte. Wie ein typischer TalShiar oder für wen auch immer Agent sah er nicht aus.

Khiy wartet gespannt bis der Riov das Wort an ihn richtet, er fühlt sich außerdem anders als bei der CIS, besser. Nicht wirklich gut, aber immer besser als bei der TalShiar Agentin.

- Sie haben also ein neues Quartier erhalten, gefällt es ihnen?
- Besser als das Letzte, Rekkhai.
- Gut. Sind sie mit ihren Aufgaben zufrieden?

Der Ironie meiner Worte war ich mir durchaus bewusst.

- Sie könnten ein wenig... umfangreicher sein, Rekkhai. Ich finde es sehr nett, dass sie mich so großzügig in ihren Arbeitsplan mit einbinden.

Mein Gesprächspartner bewies mehr Schlagfertigkeit als ich ihm zugetraut hätte, was mir ein kurzes amüsiertes Schmunzeln entlockte.

- Oh, ich würde sie gerne mehr beschäftigen, dazu müsste ich aber wissen, weshalb sie hier sind. Die Wahrheit, wenn sie mich anlügen und ich es herausfinde, bekommen sie echte Probleme.
- Rekkhai?
- Sie haben mich verstanden oder zweifelt das Oberkommando tatsächlich an meinen taktischen oder strategischen Fähigkeiten?
- Ich weiß es nicht, ich befolge nur Befehle und diese lauteten hier auf ihrem Schiff meinen Dienst anzutreten.
- Und was sollen sie hier genau tun? Außer meine Entscheidungen zu analysieren?

Der khre’Arrain atmete kurz durch bevor er antwortet.

- Ihnen in schwierigen Situationen zu helfen und als Ratgeber zur Seite zu stehen. Dies besagte ja das Wort "Berater" in der Bezeichnung meiner Tätigkeit.

Trotzig hob er den Kopf etwas an.

- Sie wissen sicherlich, dass ich es als Beleidigung auffasse, dass sie hier sind.
- Nein wusste ich nicht, aber danke für diese Information.

Der Sarkasmus in seiner Antwort war kaum zu überhören. Ich seufzte leise und blickte zur Decke.

- Was soll ich nur mit ihnen machen? fragte ich.
- War das eine offizielle bitte um Beratung, Rekkhai?

Jetzt wurde er frech. Ein eisiger Blick spießte ihn auf und er mäßigte sich augenblicklich in Wortwahl und Tonfall.

- Nun Rekkhai, ich werde ihnen den Posten als Riov sicherlich nicht streitig machen und ich werde sicherlich nicht an ihrer Kompetenz sägen. Ich will meinen Job machen, was das Oberkommando vorhat weiß ich nicht und es interessiert mich auch nicht, was mit dafür gesorgt haben dürfte das ich auf ein schiff komme, welches zwar das Beste ist, aber mit einer Besatzung deren militärische Karriere fast beendet wäre. Also wenn sie einen Rat zu meiner Person wünschen, muss ich ihnen raten auf ihr eigenes Urteilsvermögen zu zählen und das Beste für das Schiff und die Crew zu machen.

Er unterstrich seine Worte indem er mit seinem PADD, das er scheinbar immer dabei hatte auf seinen Schoß klopfte.

- Meine militärische Karriere ist also fast beendet?

Mir war neu, das meine Karriere in einer Sackgasse steckte. Zumindest ich hatte nicht das Gefühl, das es so war.

- Es heißt das sie hauptsächlich Leute an Bord haben die irgendwo einen Fehler gegangen haben.
- Hauptsächlich? Bei einer Besatzung von mehr als 1500 Köpfen ist es unvermeidbar, dass eine schwarze Schafe darunter sind. Aber das meine Besatzung hauptsächlich aus solchen Personen besteht ist eine Unterstellung.

Gedanklich mußte ich allerdings hinzufügen, dass meine Kommandocrew einige dieser schwarzen Schafe enthielt. Naruk war ein Exsklave und gescheiterter Intrigant und N´nhaeirhu war auf die Abschussliste der TalShiar geraten und konnte von Glück reden das sie noch lebte und rehabilitiert worden war.

- So erzählt man sich im HQ, zu mindestens ist es das was ich mitbekommen habe. Als ich meine Versetzungsbefehle bekam blieb mir nicht mehr genügend Zeit das zu überprüfen.
- Glauben sie nicht alles, was man erzählt.
- Aye, Rekkhai
- Hmm... Na gut, sie sind auf meinem Schiff. Wir sollten versuchen miteinander auszukommen.

Nach dieser Äußerung legte Khiy den Kopf fragend auf eine Seite oder war das ein Anflug von Hoffnung?

- Was soll ich ihnen zu tun geben?
- Ich bin lernfähig, wenn sie mich nicht als das wollen was ich gelernt habe, dann setzten sie mich nach belieben ein.
- Sie sind khre'Arrain, ich kann sie kaum als Koch einsetzen.
- Nicht? Das wäre mir neu, Rekkhai. Aber sie haben Recht, ich kann nicht kochen.

Er lächelte mich an, Humor schien er zu haben. Ich lächelte zurück.

- Nun gut, wir werden etwas für sie finden. Bis es soweit ist, erarbeiten sie eine neue Prozedur für die Jäger.
- Raumkampftaktik?

Diesmal war es wirklich Hoffnung was ich in seinen Augen sah. Leider mußte ich ihn enttäuschen. Zumindest vorerst.

- Ich bin mit ihren Start und Landeergebnissen der Jägerstaffeln nicht sehr angetan. Holen sie sich die Daten vom Deckmeister und dem Koordinator der Jägerleitoffiziere.
- Ssuaj-ha, dieses Problem werde ich lösen.
- Noch fragen?
- Ich werde erstmal dafür sorgen da das Landen und Starten klappt. Wenn sie damit zu frieden sind können wir weiteres besprechen.
- Gut, sie können wegtreten.
- Ssuaj-ha, Rekkhai, danke für die Chance.

Er stand auf, salutierte und hielt den Salut bis ich ihn, sitzend, erwiderte. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und verließ mein Büro. Vielleicht konnte er mir ja doch nützlich sein?

-tbc-


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Geschrieben von Rikal am 18.07.2002, 21:56:

(Rikal)


=/\= Brücke, am nächsten Morgen =/\=

Die letzten Bestandteile der Ausrüstung waren verstaut worden und unsere geheime Fracht ruhte in einigen unscheinbaren Containern im Frachtraum 12. Sämtliche Stationen hatten soeben Startbereitschaft gemeldet. Einen letzten prüfenden Blick ließ ich über die Brücke gleiten. Naruk stand zu meiner rechten, Sora leicht hinter mir an meiner linken Seite. Sonst eher selten auf der Brücke tauchte sie scheinbar immer auf wenn wir ankamen oder aufbrachen. Selbst N´nhaeirhu hielt sich im hinteren Bereich der Brücke, in der Nähe meines neuen taktischen Offiziers Talak, auf. Natürlich waren auch die OPS und die CONN besetzt.

- Ri’Da, alle Maschinen einsatzbereit?
- Ie, Rekkahi.
- Dann aktivieren sie die Antriebe und die Außenbeleuchtung.
- Sofort, Rekkhai.

Meiner Meinung nach gehört es zu den schönsten Anblicken, wenn ein Raumschiff die letzten Vorbereitungen zum Auslaufen trifft. Das schwache grüne glühen der Warpgondeln wird nimmt immer weiter zu bis sie in einem kräftigem grün strahlen, die Außenbeleuchtung strahlt die markantesten Punkte des Schiffes, vor allem die Schriftzüge, die seinen stolzen Namen kundtun, an und die Positionslichter beginnen grün und blau zu blinken.

- Steuerfrau, lösen sie die gesamte Verankerung.
- Ssuaj-ha… Die Verankerung ist gelöst, Rekkhai.
- Setzen sie einen Kurs aus dem Dock. Ein viertel Impuls.
- Ssuaj-ha.

Sie führte den Befehl ohne den Hinweis auf die Unzulässigkeit meines Befehls aus. Naruk hatte sie gut instruiert. Ich blickte zu ihm und nickte ihm zu, er erwiderte die Geste mit einem kurzen Lächeln. Das stumme Lob war angekommen. Ich konnte spüren wie die Schwinge sich langsam in Bewegung setzte.

- Setzen sie einen Kurs aus dem Sonnensystem mit voller Impulsbeschleunigung und dann einen zu folgenden Koordinaten.

Per Knopfdruck wurden die Koordinaten unseres offiziellen Ziels an die Conn übertragen. Es lag nur achtzehn Lichtjahre von unserem wahren entfernt.

- Kurs liegt an.
- Ausführen.
- Ssuaj-ha, Rekkhai.
- Computer, Kommunikation zu allen Decks.
- Kanal offen.
- Hier spricht der Leih. Ein weiteres Mal ist die Blutschwinge aufgebrochen um dem Reich Ruhm und Ehre zu bringen.

Auf einen Knopfdruck wurde der Kanal geschlossen. Ein weiterer brachte die Heimat unserer Rasse auf den Hauptbildschirm. Gemeinsam betrachteten wir die Zwillingsplaneten während sie kleiner und kleiner wurden.

Wir waren wieder unterwegs.

-tbc-

(NRPG: Dies ist nicht der Anfang der nächsten Mission sondern nur das Ende des Urlaubs. Wer noch etwas zum Urlaub schreiben möchte, kann das gerne tun. Mit meinem nächsten Log werde ich unsere neu Mission „offiziell“ beginnen.]


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Geschrieben von Chateya am 19.07.2002, 00:36:

(N'nhaeirhu)


Fast unmittelbar nach dem Abdocken hatte sich N'nhaeirhu wieder in ihr Büro verzogen. Ein unangenehmer Fakt hatte sich in ihr Vorhaben, die nächsten Tage ruhig angehen zu lassen, eingeschlichen. Ein neuer Taktischer und Sicherheitsoffizier war an Bord gekommen und als sie seine Akte in Händen hielt, stiegen in ihr erneut die Erinnerungen an Ezris Tod zu Tage.
Talak tr'Ra'tleifhi - er entstammte demselben Haus wie damals der stellvertretende Sicherheitschef, der sich der Mittäterschaft an dem Mord schuldig gemacht hatte. Doch er war der Einzige, der von seiner Hinrichtung nichts mehr bemerkt hatte, weil N'nhaeirhu in Ermangelung ihrer Beherrschung nach der Gedankenverschmelzung einen toten Geist in seinem Körper zurück gelassen hatte. Aber tr'Stak hatte beteuert, er und seine Komplizen hätten mächtige Verbündete - und N'nhaeirhu gefiel es nun gar nicht, das ausgerechnet wieder ein tr'Ra'tleifhi an Bord kam.
Würde er sich rächen wollen?
Oder war er ledigich darauf aus, seinen Namen reinzuwaschen?
Wobei er damit ernsthafte Schwierigkeiten haben dürfte mit Rikal tr'Drevoux als Leih der Schwinge.
Aber die CIS war nicht unbedingt darauf bedacht, Rikal diese Informationen unter die Nase zu halten. Er würde sich selbst bereits informiert haben - wenn nicht, würde er sehr bald drauf kommen. Und ihr war nicht gerade daran gelegen, sich noch einen Feind zu schaffen - von Feind konnte man zwar nicht reden, es ging eigentlich nur darum, daß sie niemand wirklich an Bord mochte, was hauptsächlich mit ihrem Posten zusammenhing - aber bezüglich Talak bestand die Möglichkeit, das es doch soweit kommen könnte.

Schließlich aber schob sie diese Gedanken beiseite, sie würde alles Folgende auf sich zu kommen lassen und sollte es irgendwann brenzlich werden, würde sie schon einen Weg finden, ihn sich vom Hals zu halten. Derzeit hatte sie andere Probleme - eines davon hieß Taroc.
Er war wieder an Bord gekommen, so wie sie es wollte, doch der Gedanke, daß er sich beinahe frei auf dem Schiff bewegen konnte, behagte ihr nicht - vielleicht würde sie dagegen noch etwas unternehmen müssen, aber nicht sofort.
Ein anderes Problem, welches geklärt werden mußte, noch bevor sie ihre Ermittlungen bezüglich der Attentate fortsetzen konnte, war das Virus, mit dem der Riov infiziert worden war. Es würde durchaus eine Rolle spielen, ob es sich um einen Retrovirus gehandelt hatte, der sich schon längere Zeit in seinem Körper befand, oder ob er erst auf der Schwinge damit in Kontakt gekommen war. Je nach Ergebnis engte sich der Kreis der Verdächtigen ein oder auch nicht.
Aufgrund der Tatsache, daß sie über detaillierte Untersuchungen weder der medizinischen noch der wissenschaftlichen Abteilung informiert worden war, stellte sie nun entsprechende Anfragen, um ihre Frage beantworten zu können.

Und damit war sie zurück bei ihren alltäglichen Aufgaben.

[NRPG: So, der Urlaub ist zu Ende - auf in den Urlaub! ]

-tbc-


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Geschrieben von Ri`Da am 20.07.2002, 21:18:

(Ri'Da)


=/\= Holodeck 2 =/\=

Nachdem nun die Blutschwinge erfolgreich die Werften wieder verlassen hat, um ihre neue Mission zu beginnen, hatte ich ein wenig Zeit mal wieder zu trainieren. Nach meinen letzten Auftrag für den Tal Shiar habe ich bemerkt das ich nicht mehr so sportlich und agil wie früher war. Ich musste doch ganz schön schnaufen nachdem ich über die Dächer von ch'Rihann floh.

Beim herumstöbern in der Datenbank fand ich ein Trainingsprogram das meine Aufmerksamkeit erregte. Anscheinend wurde es des öfteren von Chateya benutzt.

"Computer starte dieses Program und erzeuge mir ein Samurai Schwert der terranischen Kultur."

"Bitte spezifizieren sie die Waffe." antwortete der Computer Schroff. Eine Wissenslücke des Computers, wobei ich dachte das dies nicht möglich war.

"Computer rufe die Datei Ri238 auf und füge sie diesem Program bei."

Nach wenigen Sekunden hielt ich ein Samurai Schwert in den Händen. Diese Waffe stammte von der Erde der Terraner, sie wurde dort ca. vor über 1500 Jahre eingesetzt von Kämpfern die noch an Ehre und Gerechtigkeit dachten. Diese Waffe war sehr elegant geschmiedet und man sagte das sie, obwohl sie aus einem alten nicht sehr wiederstandfähigen Metall von der Erde bestand, das sie eine der wiederstandsfähigsten Waffen ihrer Zeit und darüber hinaus war.

Das Program startete und einige merkwürdige Gestalten erschienen mit übergroßen Schwertern die sie gekonnt einsetzten. Ich musste Chateya das nächste mal wenn ich sie traf für dieses Program loben, es war wirklich sehr anspruchsvoll!

Nach einigen Stunden des Kampfes auf diesem virtuellen Schlachtfeld liess ich dieses Program beenden. Ich war wirklich geschafft von dieser Anstrengung und musste mich ausruhen gehen bevor mein Dienst wieder begann.

Auf dem Weg ins Quartier lief mir der neue Taktische Offizier über den Weg. Im vorbeigehen grüßte ich ihn höflich und mir wurde bewusst das ich immer noch nicht seine Akten durchgesehen hatte!

Also so nun konnte die neue Mission beginnen!

-tbc-
 
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