Neue Story von Tall und Marc

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(Lavok)


Die Sonne versank am abendlichen Hamburger Himmel und das Nachtleben begann langsam. Einige Menschen kamen jetzt nach Hause und Andere gingen jetzt aus. Sie alle bewegten sich auf den Straßen im Schein der Laternen. Die City zaehlte zu den Stadtteilen in denen zu dieser Zeit einiges los war, wohingegen in Stadtteilen wie Farmsen oder Rahlstedt nur die Menschen auf den Straßen waren welche unterwegs in die inneren Stadtteile waren um sich dort zu amuesieren, oder halt jene die von dort kamen um sich von ihrem Tagewerk zu erholen. Andere jedoch, von denen es sicher nicht viele gab und zu denen Friedrich zaehlte, stand jetzt auf. Er kleidete sich an, ein frisch gebuegeltes schwarzes Hemd, eine schwarze Krawatte und eine schwarze Hose ersetzten den rosé-farbenen Pyjama. Friedrich ging in die Kueche seines Penthauses und goß sich ein Getraenk aus einer der Reserven, die er in seinen Schraenken hatte, ein und ging damit auf den Balkon. Er konnte die Menschen die auf den Straßen unterwegs waren beobachten waehrend er seinen Drink schluerfte. Auf genau diese Straße wuerde er auch heute wieder gehen, vermutlich wuerde er sie sogar befahren und am liebsten waere ihm dies auch noch in Begleitung einer reizenden jungen Dame. Er stellte also sein Glas in die Geschirrspuelmaschine, zog sein elegantestes Jackett an und griff sich seinen Schluesselbund von der Kommode die im Flur stand, unmittelbar vor der Aufzugstuer. Es gab noch einen Lieferanteneingang welcher nicht ueber den Aufzug sondern ueber eine Treppe zu passieren war. Dieser Aufgang diente auch noch als Nottreppe und die Putzfrau sowie das sonstige Service Personal waren, abgesehen vom Portier und Friedrich selbst die einzigen die einen Schluessel fuer diesen Aufgang hatten. Friedrich drueckte den Knopf am Aufzug und wenige Sekunden spaeter glitt die Tuer auf und er betrat den Lift. Er drueckte den Knopf durch den man den Fahrstuhl ins Erdgeschoss schickte und selbiger setzte sich in Bewegung.

Er betrat das Erdgeschoss und der Portier schaute sofort, durch das Geraeusch der aufgleitenden Lifttueren aufgeschreckt, in seine Richtung. „Guten Abend Herr Kerber.“ Rief er ihm entgegen. „Guten Abend.“ Antwortete Friedrich. Friedrich passierte den Tisch des Portiers, welcher ihm mit dem Blick folgte. Der Portier hatte sich an die etwas merkwuerdigen Gewohnheiten dieses Hausbewohners gewoehnt und wunderte sich nicht mehr darueber dass er tagsueber nur aeußerst selten und dafuer so gut wie jeden Abend zu sehen war.
Friedrich steuerte nicht etwa auf die Drehtueren die den Eingang zur Lounge bildeten sondern ging auf die eher unscheinbare Tuer hinter dem Tresen des Portiers zu. Diese fuehrte zum Basement des Gebaeude und somit auch zur Tiefgarage. Friedrich betrat sie und ging zum hinteren Bereich der Garage, er passierte einen Mercedes S500 und einen BMW 740i, sowie einen Porsche 911 (993) Carrera 4. Einige freie Parkluecken ließen auch darauf schließen dass einige Leute entweder schon unterwegs waren oder noch nicht zu Hause waren. Er kam im hinteren Teil der Garage an und sah die Reihe der geparkten Wagen an. Daraufhin kramte er den Schluessel hervor und sah sich seine Autoschluessel an. Er war sich nicht wirklich sicher welchen Wagen er diese Nacht nehmen sollte. Er entschied sich fuer den Porsche und ging auf selbigen zu. Er oeffnete die Tuer, bewegte sich ueber die Einstiegsleisten aus gebuerstetem Edelstahl auf welchen der Schriftzug „turbo“ prangte, setzte sich in den aeußerst komfortablen Sitz und steckte den Schluessel in das Zuendschloß welches sich links vom Lenkrad befand. Friedrich stellte die Tiptronic S auf R, bewegte den Wagen aus der Parkluecke heraus, stellte die Tiptronic auf D und fuhr in Richtung Tor, welches er per Knopfdruck oeffnete.Er fuhr nach draußen, schloß das Garagentor wieder, wartete darauf dass die Straße frei war und trat das Gaspedal durch. Die 4 Antriebsraeder krallten sich in den Boden und schuben den Porsche nach vorne, wobei Friedrich in den Sitz gedrueckt wurde. Haette er 4,2 sekunden gewartet waere er mit 100km/h durch die Stadt gefahren, da man dies allerdings nicht durfte, ließ der Druck den er aufs Gaspedal ausuebte nach als der Zeiger des Tachometers (welches sich links neben dem Drehzahlmesser befand) die 50 erreichte.

Wenig spaeter war Friedrich bei einem Club angelangt welcher in der Szene durchaus gut bekannt war. Er wurde allerdings auch von den reicheren Menschen genutzt, welche niemals die Hinterzimmer des Clubs betraten. Friedrich suchte sich einen Parkplatz und trat ein.

Im Club empfing ihn die uebliche Stimmung. Es wurde Musik gespielt, einige Leute tanzten, andere wiederum saßen an den Tischen und unterhielten sich. Eine Dame hatte sich gerade gesetzt und bestellte sich einen Drink. Sie mochte Mitte Zwanzig sein, attraktiv, dunkle Haare. Friedrich ging auf sie zu.
„Ist hier noch frei?“ fragte er, wie es sich gehoerte, er hatte dieses Spiel schon oft gespielt, sehr oft, sogut wie jede Nacht. „Ja.“ Antwortete sie. Die Bedienung kam zurueck mit dem Drink der Dame und fragte Friedrich „Moechten sie etwas trinken?“ „Ja, einen Campari Special bitte.“ Nur die Eingeweihten wusste was damit gemeint war und kurz darauf brachte die Bedienung ein Glas mit einer durchscheinenden roten Fluessigkeit. „Wie heißen sie?“ fragte die Dame Friedrich. „Entschuldigen sie dass ich mich noch nicht vorstellte...“ fing er an „...mein Name ist Friedrich J. Kerber. Und ihrer?“ „Maria, Maria Sebring.“ Antwortete sie. „Maria, ein huebscher Name“ machte er ein Kompliment wie man es in solchen Situationen ueblicherweise zu tun pflegte, auch dies hatte er schon oft getan, er variierte es jedoch von Nacht zu Nacht, waehrend er gleichzeitig nachdachte was er neues unternehmen wuerde, er plante hierfuer nicht zu lange zu brauchen, da diese Nacht ihn sonst zu sehr langweilen wuerde. Sie laechelte und er fragte „Wollen sie tanzen?“ Sie nickte und sie begaben sich auf die Tanzflaeche. Es wurde gerade Tomorrow von Avril Lavigne gespielt und die beiden tanzten dazu. Als Maria Friedrich beruehrte sagte sie „Sie sind kalt...“ was ihr nicht zu behagen schien. „Es ist nicht gerade warm draussen.“ Antwortete Friedrich. Diese Ausrede war recht halbherzig, da er von ihrem Geruch betoert wurde und allerdings auch schon halb bei anderen Dingen war in Gedanken, zum Beispiel bei der Frage was er hiernach tun wuerde. Nach einiger Zeit fragte er sie ob sie nicht Lust haette im privaten ein Glaeschen Wein zu trinken. Die Beiden saßen schon wieder am Tisch und sie war sich nicht sicher und sagte erstmal dass sie denke es waere noch zu frueh. Friedrich wurde innerlich leicht genervt, da er keine Lust hatte diese Angelegenheit zu lange dauern zu lassen, liess sich aber nach außen nichts anmerken. „Ach kommen sie schon, was ist denn schon dabei?“ fragte er und laechelte gewinnend, wuerde sie darauf nicht eingehen wuerde er wohl gehen und einen anderen Weg suchen sein Ziel zu erreichen. Vielleicht sollte er sich in Zukunft wirklich eine andere Methode hierfuer auswaehlen, da diese sehr Zeitraubend war, allerdings gefiel sie ihm auch, daher wuerde er wohl noch ein Weilchen dabei bleiben. Sie laechelte auch und sagte „Naja, ok, gegen ein Glaeschen Wein haette ich sicher nichts ein zu wenden, aber nur eins, ok?“ Er nickte, sie bezahlten und gingen nach draußen. Sie stiegen in Friedrichs Porsche und er gab den beiden Turboladern auf dem Weg nach Hause einiges zu tun, vielleicht ein bisschen zuviel, wie die Polizei dachte welche den lustigen Kasten neben der Straße aufgebaut hatte welcher einen gut bemerkbaren Blitz von sich gab als Friedrich vorbeifuhr. „Mist!“ rief er aus, reduzierte jedoch die Geschwindigkeit nicht bis sie bei ihm zu Hause vor fuhren.

Friedrich parkte den Wagen draussen und beide betraten das Haus. Der Portier hatte sich auch schon daran gewoehnt dass der gesellige Herr Kerber das Haus jeden Abend mit einer neuen Dame betrat und kurz darauf alleine wieder verliess. Friedrich wollte nicht wieder soviel Zeit verlieren, die Naechte wurden zwar laenger aber es war erst Spaetsommer und so lang waren sie auch nicht. „Maria, ich habe dir einiges nicht gesagt.“ Sagte er. „Das glaub ich gern, wir haben nicht ueber allzu vieles geredet bisher.“ Antwortete sie. „Es ist sehr wichtig.“ Sagte er daraufhin. „Ich bin ein Vampir, ein Geschoepf der Nacht, ich toete nachts Menschen und schlafe tagsueber in einem Sarg.“ Sagte er. Sie sah ihn erstaunt an und fing dann laut und hell an zu lachen. „Also sowas unsinniges hab ich schon lange nicht mehr gehoert.“ Sagte sie schliesslich. „Gut,“ sagte er, „glaub es oder glaub es nicht.“ Er zog sie mit eiserner Umarmung an sich und schob ihren Kragen zur Seite. Er stand vor einem Spiegel und sah darin wie sich ihre Augen vor Schreck weiteten. Daraufhin grub er seine Zaehne in ihre Halsschlagader und trank ihr Blut.
 

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(Lavok)


Wenig spaeter war ihre Leiche verschwunden und Friedrich saß in seinem Porsche, seine Wangen geroetet und gewaermt vom frischen Blut einer sterblichen Frau, und bewegte sich in Richtung Reeperbahn, er wollte dort sich ein wenig unter Sterbliche mischen. Dort angekommen parkte er seinen Wagen und mischte sich dann unter die Menschen. Hier gab es alle Sorten von Sterblichen. Welche die in schmutzige Geschaefte verwickelt waren, entweder Drogen oder Prostitution bei den meisten, welche die Friedrich nicht gefielen, da sie die oertlichen Bordelle besuchten und aber wiederum auch nur sowelche die voellig normale Buerger waren und hier in das ein oder andere Lokal gingen. Friedrich wandelte unter ihnen bis SIE ihm auffiel. Sie war eine Sterbliche, ca 1 meter 65 groß, ungefaehr 20 Jahre alt, braunes bis schwarzes Haar, attraktiv. Ihre braunen Augen sah er erst als sie sich an einer Nebenstraße umschaute ob ein Auto kam oder nicht bevor sie die Straße ueberquerte. Er musste sie sofort einholen, was ihm auch binnen kuerzester Zeit, ungeachtet der Menschenmengen, gelang. Er blieb immer kurz hinter ihr und zwar so, dass sie es nicht merkte, was ihm nicht sonderlich schwer viel. Nach einige Zeit bog sie in eine Seitenstraße ab, in welche er ihr weiter folgte. Er ueberlegte was ihn dazu veranlasste ihr zu folgen, doch er wusste es nicht wirklich. Nach einiger Zeit kramte sie in ihrer Tasche nach einem Schluessel. Friedrich stand auf der anderen Straßenseite, die kleine Straße war dunkel und es war niemand zu sehen. Waehrend sie noch kramte aenderte sich das jedoch und eine dunkle Gestalt tauchte auf. Dass diese nichts Gutes im Schilde fuehrte konnte man schon daran sehen dass sie sich langsam anschlich. Das Maedchen schien nichts zu bemerken und Friedrich schritt schnell ein. Er war ueber der Straße und hinter dem Verbrecher bevor einer der beiden Sterblichen auch nur irgendetwas machen konnte und er hatte den Verbrecher mit einem schnellen Genickbruch erledigt und in einen Hinterhof geschleppt bevor die junge Sterbliche etwas merken konnte. Sie oeffnete derweil die Tuer und betrat das Haus. Friedrich wartete vor dem Haus bis Licht hinter einem der Fenster anging. Er erkletterte die Fassade und spaehte hinein. Sie legte ihre Tasche ab und ging zum Kuehlschrank. Die Einrichtung der kleinen Kueche sah nicht gerade sehr kostspielig, jedoch zweckdienlich aus. Der Raum war einigermaßen ordentlich und sie holte sich irgendetwas aus dem Kuehlschrank und aß. Friedrich schaute ihr zu. Kurz darauf ging sie ins Nebenzimmer, Friedrich kletterte dorthin und sah ihr auch hier zu. Sie schaltete den Fernseher an und setzte sich auf die kleine Couch. Friedrich schaute zu wie das staendig wechselnde meist blaeuliche Licht des Fernsehers auf ihr schoenes Gesicht fiel. Im Fernsehen kam anscheinend etwas lustiges, sie lachte zumindest. Friedrich konnte ihr helles Lachen durch das Fenster hindurch hoeren und es gefiel ihm, genauso wie ihm ihr Anblick gefiel waehrend sie lachte. Nicht dass ihm selbiger nicht gefiel wenn sie das nicht tat, ganz im Gegenteil. Er ueberlegte was das war was er fuer sie empfand, war es Liebe? Diese hatte er schon lange nicht mehr empfunden, das war danmals in den 60ern gewesen. Sie war schoen und blond gewesen und war in einem Autounfall gestorben. In den folgenden Jahren seit dem war er recht kalt gewesen und hatte sich keinen solchen Gefuehlen mehr hingegeben daher wusste er nicht genau ob das Liebe war was er empfand, da er sich an selbige nicht mehr erinnerte. Nach ca einer halben Stunde stand sie von der Couch auf und ging in einen Raum auf der anderen Seite des Flurs, welcher nicht an diesen Fenstern lag. Friedrich kletterte auf das Dach des Hauses um nach zu sehen ob auf der anderen Seite auch Fenster waren und es existierten welche. Momentan war sie im Badezimmer und er, ganz der Gentleman, entschied sie dabei nicht zu beobachten. Wenig spaeter ging sie ins Schlafzimmer und legte sich schlafen. Friedrich schaute ihr ein wenig dabei zu wie sie sich im Bett herumwaelzte bevor sie einschlief und er konnte beinahe ihren ruhigen Atem und ihren ruhigen Herzschlag hoeren. Er war regelrecht entzueckt.
Einige Stunden spaeter stellte er fest, da er ihren Wecker sehen konnte, dass es bald daemmern wuerde. In der Tat sah er auch schon einen leichten Lichtschimmer am Horizont. „Verdammt!“ dachte er und kletterte schnell wieder auf die Straße. Er hatte sich ihre Hausnummer gemerkt und wuerde in der naechsten Nacht ein scheinbar zufaelliges Treffen inszenieren. Er bewegte sich schneller als ein sterbliches Auge ihn sehen konnte zu seinem Wagen und fuhr mit selbigem, so schnell es ihm der Verkehr erlaubte in Richtung seines Hauses. Er konnte es zum Glueck verhindern wieder geblitzt zu werden, da ihn dieses sonst mit Pech noch haette den Fuehrerschein kosten koennen. Nachdem er den Wagen geparkt hatte, rannte er die Treppe zum Erdgeschoss hoch und fuhr mit dem Aufzug in sein Penthaus. Dort angekommen schaffte er es sogar noch seinen Pyjama an zu legen, spuerte aber einen Sonnenstrahl ihm die Haende versengen als er den Sargdeckel schloß. Die letzten Minuten waren schwieriger gewesen, da ihn die Muedigkeit quaelte, doch jetzt ergab er sich dem Schlaf und traeumte von der morgigen Begegnung mit der unbekannten Schoenen.

-tbc-

[Carrera und Tiptronic S sind eingetragene Warenzeichen der Dr.Ing.h.c. F.Porsche AG. All letters are used under authorization of Alphabet Inc.]
 

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(Tall)


Das Licht war gedämpft und Richard saß im Halbdunkel an seinem Schreibtisch, der Bildschirm zeigte die bunten Röhren des voreingestellten Bildschirmschoners '3D-Röhren', ein neues schreiben war per Luftpost hereingekommen und enthielt einen Brief an das israelische Außenministerium. Da aber offiziell momentan kein Kontakt zwischen Israel und Ägypten bestand, wurde dieser über die beiden Hamburger Konsulate abgewickelt und Richard übersetzte, als einziger Mitarbeiter des Konsulats, der hebräisch schreiben konnte, den Brief, damit er dann überbracht werden konnte. Er war fast fertig und blickte aus dem Fester auf den im dunkeln liegenden Eichenpark und die dahinter liegende Alster, von hier aus, aus dem zweiten Stockwerk, konnte man weder die Polizeisperren vor dem Gebäude, die seit der Bekanntgabe, dass Ägypten auf dem Nahostgipfel die Vermittlerrolle zwischen UN und Iraq angenommen hatte, aus Sicherheitszwecken dort standen noch den laufenden Verkehr sehen.
Richard setzte die letzten Floskeln unter den Brief und schickte ihn per Hausrohrpost zum Büro des Konsuls, welche r es dann morgen Unterzeichnen würde und per Boten an die Außenalster bringen lassen würde.
Richard schaltete seinen Rechner aus, warf einige Notizzettel in den Papierkorb und zog seinen Mantel über; ging dann nach unten, um sich beim Portier, einem in zweiter Generation in Deutschland lebenden Ägypter, dessen Eltern als Gastarbeiter gekommen waren, einen Kaffee im Pappbecher geben zu lassen und im Eingangsbuch die Uhrzeit und ein Schwungvolles R.D. Peseler zu hinterlassen. Dann verließ er das Konsulat durch den Mitarbeiterausgang, der links vom großen Eingangsportal etwas verdeckt von der Hecke lag und trat in den Regen. Er grüßte den Objektschutz leistenden Polizisten freundlich und gab ihm den heißen Kaffee, wie er es jeden Abend tat, dieser dankte ihm, wie jeden Tag, und man unterhielt sich noch kurz über die Weltpolitik. Dann schlenderte Richard über die Straße, um seinen dunkelmetallicgrauen Chevrolet Caprice Station, welchen er sich vor einigen Jahrzehnten gekauft und seit dem gut behandelt hatte, und er zwar etwas viel Sprit schluckte, aber immer noch durch Leistung, Fahrgefühl überzeugte und für Richard aufgrund der Gewöhnung nicht mehr verzichtbar war, und stieg ein.
Er fuhr zuerst in die Grindelallee - nach Hause - um sich umzuziehen, er legte die etwas biedere, vorgeschriebene Arbeitskleidung, bestehend aus einer Kombi aus Hose, Hemd und Jackett, an dem noch sein Konsulatsmitarbeiterausweiß in einem, aus durchsichtigem Plastik bestehende, 'Ich-bin-wichtig-Sheet' steckte, ab und zog eine schlicht-elegante schwarz-grau Kombination an. Dann suchte sein Portemonnaie, welches er im Flur neben eine Nachbildung einer der Gefäße, in die die alten Ägypter die Organe mumifizierter Personen gelegt hatten, und dem Telefon lag, nahm seinen Mantel und verließ seine Wohnung wieder.
Richard stieg in seinen Wagen ein und fuhr auf der 'Grindel' hinunter in die City, um ein wenig unentschlossen umherzufahren, bis er sich für eine, unter Studenten beliebte, Clubbar entschieden hatte. Dort angekommen und einem Parkplatz gefunden, ein Glück, welches man nicht immer hatte, setzte sich Richard an ein Ende der Bar und bestellte sich einen der Cocktails der Karte, um nicht aufzufallen, außerdem schmeckten sie doch gelegentlich recht gut, sein Interesse galt aber anderem. Nach einiger Zeit setzen sich zwei Frauen neben ihn und nachdem eine der beiden auf Toilette gegangen war, sprach die andere Richard an, sie kamen ins Gespräch und nachdem sie über das Namen, ihrer war Nathalie, austauschen und vorstellen, wie erwartet war sie Studentin, Germanistik, und Richard behauptete, er sei Ägyptologie-Student, hinaus waren wandte sich das Gespräch zu ihren Interessen. Auf Nachfrage, erzählte Richard, dass er sich für Vampirismus interessiere und erwiderte auf die, leicht amüsierte, Nachfrage, ob er auch einer von diesen Spinnern sei, die sich ihre Eckzähne anspitzen ließen - einen Einwurf, den er leider verneinen musste - dass es weit mehr über Vampire zu wissen gäbe und dass seine Beschäftigungen wissenschaftlicher Art waren, sie redeten einige Zeit über die Geschichte der Vampirsichtungen und ihrer Begründung, schließlich verließen sie das Lokal - Nathalie machte sich zwar einige Sorgen um ihre Begleitung, aber anscheinend hatte sie ja Beschäftigung gefunden - und gingen, von angenehmer Nachtluft umströmt (es hatte inzwischen Aufgehört zu regnen), zu Richards Auto und fuhren dann, auf Nathalies Anraten hin, zum Elbstrand etwas westlich von Hamburg. Während der Fahrt wurde Richard etwas ungeduldig, was Nathalie bemerkte und ihn während der Fahrt ein wenig liebkoste, jedoch aufpasste, ihm nicht zu sehr von der Fahrt abzulenken. An dem von Nathalie angestrebten Ort parkte Richard seinen Wagen an einem Feldweg in einem kleinen Waldstück und sie liefen gemeinsam zum Strand, um sich dort mit Blick auf das Wasser hinzusetzen, bald lagen sie sich in den Armen und küssten sich Gegenseitig, bis es Richard nicht mehr aushalten konnte. Er strich ihr welliges, braunes Haar beiseite und küsste ihren Nacken, dreimal, und beim vierten Mal entblößte er seine beiden Eckzähne, um sie in ihren Hals zu rammen. Sie schreckte unter der unerwarteten Berührung zusammen und wollte Aufschreien, doch Richard hielt ihr die Hand vor den Mund und löste seinen Biss, als er genug getrunken hatte. Sie lag blass - sterbend - in seinen Armen und er flüsterte ihr zu: "Es ist ja alles gut, ruhig, mache es dir nicht schwer..." während sie ihn erschrocken und verwirrt ansah, schließlich, ihr junger Leib hatte aufgehört zu Atmen, schloss er ihre Augen und küsste sie mit den, noch blutigen Lippen, auf die Stirn. Er verweilte eine kurze Zeit so, um sie dann in den Heckkofferraum seines Chevies zu packen um sie später zu "entsorgen". Grade hatte er die Klappe geschlossen, da sah er, wie sich eine Person näherte. Er tupfte sich die Lippen mit einem Stofftaschentuch an und begrüßte dann den Polizisten, der sich näherte.
Polizist: "Guten Abend, was treibt es sie zu solch später Stunde hier herum?"
Richard: "Ich bewunderte den Flussblick, wissen sie, ich bin Künstler.."
Polizist: "Ahja, nunja, fahren sie vorsichtig, die Straßen sind noch nass vom Regen."
Richard: "Ich versuche, es immer zu tun, schöne Nacht noch."
Polizist: "Äh, ja ... danke..."
Richard wandte sich vom Polizisten ab und stieg in den Wagen, während er Polizist ihm noch Nachrief: "..ihnen auch."
Richard fuhr wieder nach Hamburg, berauscht vom leicht alkoholisierten Blut der jungen Nathalie, er müsste sie nächste Nacht 'entsorgen'. Er fuhr etwas unkonzentriert, was ihm an einer Ampel einen Kontakt mit einem anderen Wagen einbrachte, der aber glimpflich verlief. Die Wagen hatten sich an der Seite touchiert, Richards Caprice war nichts passiert, aber der Polo des anderen Herren, der ausgestiegen war, hatte eine Delle. Richard stieg ebenfalls aus und bemerkte, das sein Gegenüber leicht alkoholisiert war, er drückte ihm ein paar Euro, wohl etwa 160, in die Hand - Nathalies Geld - und damit war die Sache geklärt, da keiner die Polizei wünschte.
Als Richard wieder einstieg, wurde ihm etwas schwindelig, nein, ihm wurde nicht wirklich schwindelig, vielmehr blieb der Boden zwar gerade, aber sein Körper hatte des Verlangen zur Seite zu kippen. Nathalie hatte anscheinend nicht nur Alkohol im Blut gehabt. Die weitere Fahrt wurde eine interessante Mischung zwischen Aufleuchtenden Bremsleuchten, Hupenden Verkehrteilnehmern und Bremsgeräuschen, die sich für Richard zwar verwirrend und leicht beängstigend darstellte, aber klar und ämusierend wirkte. Schließlich gelangte Richard vor seiner Wohnung an, setzte mit einer halben taxi-Wende in eine Parklücke auf der gegenüberliegenden Straßenseite - der seiner Wohnung - ein und stoppte dort an einem Briefkasten. Er stolperte die Treppe hinauf, fiel zwei mal, ohne sich zu verletzten, und schaffte es dann irgendwie, seine Wohnungstür zu öffnen, um ins Schlafzimmer zu gehen und sich hinter das Bett in den Sarkophag zu legen. Alsbald umfing ihn der Schlaf.

Der nächste Abend war grausam, als er Aufstand, die untergegangene Sonne ließ die Wolken in einem zarten Rosarot erstrahlen, bemerkte er erst das Chaos, welches er Heute früh hinterlassen hatte. Einige der Statuen und seine Staffelei waren umgefallen, sein Mantel lag Am Boden des Wohnzimmers, das Telefon hing an seinem Kabel von der Flurkomode. Er räumte auf, stellte alles wieder ein seinen Platz und zog sich um. Dann ging er nach unten, um seine Kleidung von gestern in die Hauseigenen, jetzt auf Euro-Münzen eingestellten, Waschautomaten zu packen und diese zu waschen, danach - nachdem er die Kleidung nach oben gebracht, sich umgezogen und einige Meter Eisenkette in den Kofferraum gepackt hatte - kaufte er sich eine aktuelle Tageszeitung und fuhr erst zur Bille, um dort, an einem Abgeschiedenen Platz, Nathalies Körper zu beschweren und zu versenken und dann zum Konsulat zu fahren. Die heutige Arbeit zog sich nach Richards Wahrnehmung lange hin, im Vergleich zum gestrigen Tag war der heutige erfüllt von einer Mattheit und Schwere, dass Richard fast daran dachte, sich einfach hier zu bedienen und dann zu verschwinden, aber auch davon hielt ihn vielmehr die Unlust als der Gesunde Nicht-mehr-Menschenverstand ab. Er wusste, wollte er den Tag irgendwie retten, brauchte er gehaltvolle Kost, er verlies das Konsulat, gab dem Polizisten seinen Kaffee, unterband die Nachfolgende Diskussion aber und fuhr mit hoher Geschwindigkeit zu einem Parkplatz nahe der Reeperbahn. Er schlenderte gierig durch die Menschenmassen, ohne auf eines der Geschöpfe Appetit zu bekommen, er dachte schon, dass diese Nacht sein, zweifellos passendes, Ende in einem vom Hungerwahn getriebenen Mord enden würde, weil er sich nicht rechtzeitig entschließen könnte, als er eine junge, 20jährige bemerkte, sie war eigentlich nicht sonderlich auffällig, aber aus einem ihm verschlossenen Grund vermutete Richard, dass ihr Blut und Tod seine momentane Gefühlslage verbessern könnte. Hatte er gestern noch kurz davor zurückgeschreckt, einfach ein Leben auszulöschen, schien es ihm heute danach zu verlangen. Er folge der dunkelbraunhaarigen Frau in eine Seitenstraße, sich ihr von hinten nähernd, als plötzlich eine weitere Person auf dem Bürgersteig war, schneller als ein Mensch dort hätte erscheinen können.

-tbc-
 

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(Lavok)


Es war ca 19 uhr 45 und der Deckel des schwarzen Holzsarges, der im Schlafzimmer des Penthauses mitten in Hamburg stand, klappte auf. Friedrich stand, von derselben unheiligen Energie getrieben, die ihn die Nacht zuvor trieb, auf. Doch diese Nacht war noch etwas anderes das ihn trieb. Er fuehlte ein Verlangen das Maedchen wieder zu sehen, welches er am letzten Morgen, gerade noch rechtzeitig, verlassen hatte. Wunderschoen war sie gewesen, das Verlangen wuchs in ihm. Er konnte sich diese Nacht nicht mit dem Trinken rumschlagen, er musste sofort zu ihr. Er zog sich schnell ein dunkelgraues Hemd an und eine schwarze Hose und lief, nach seiner Jacke greifend zum Aufzug.

Friedrich ging schnellen Schrittes durch die Eingangshalle am Portier vorbei, diesmal grußlos da er es eilig hatte. Er fackelte nicht lange, sprang ins Auto, steckte den Schluessel ins Zuendschloss (diesmal rechts) und drehte ihn herum. Der 5,5liter V12 sprang an und gab Geraeusche von sich, die Friedrich normalerweise erfreut haetten, doch nicht heute, heute interessierten ihn andere Dinge. Er legte den Rueckwaertsgang ein und der Ferrari 550 Barchetta rollte rueckwaerts aus der Parkluecke. Er fuhr aus der Garage heraus und gab Gas sobald er auf der Straße war. Diesmal hoerte er damit nicht auf als er sich mit 50km/h fortbewegte, sondern erst bei 75 um zu zeigen dass er es eilig hatte. Nicht allzu viel spaeter war er auf der Reeperbahn angekommen, stellte seinen Wagen jedoch nicht da ab wo er die Nacht zuvor seinen Porsche abgestellt hatte, da ihn andere Dinge immer noch soweit beschaeftigten, dass er ein Cabriolet nicht an einer Straße wie dieser parkte. Er fuhr in ein Parkhaus und beeilte sich dann zu eben jener Seitenstraße zu kommen in welcher das Maedchen am Vorabend ihr Haus betreten hatte, doch was offenbarte sich ihm als er dort ankam. Ein anderer Vampir griff gerade nach dem Maedchen und wollte das, vermutlich, sueße Blut trinken.
Der elektronische Impuls fuhr von Friedrichs Sehzellen zu seinem auswertenden Zentrum im Gehirn, welches sofort in Aufruhr geriet und dem Koerper befahl Adrenalin aus zu schuetten und ans motorische Zentrum den Befehl schickte alle Muskeln gleichzeitig an zu spannen.
Eine rasende Wut durchfuhr Friedrich. Er sprang ueber die Straße, auf die andere Straßenseite, direkt in die Seite des anderen Vampirs, welcher mit einem solchen Angriff offensichtlich nicht gerechnet hatte und das Maedchen verdutzt losließ. Das Maedchen fuhr nun herum und hatte zum Glueck nicht gesehen wie Friedrich ueber die Straße gesprungen war, weil das wohl doch etwas verwirrend fuer sie gewesen waere (nicht dass sie nicht eh schon verwirrt war durch die Attacke des anderen Vampirs). Das Einzige was sie sah war, wie ein anscheinend normaler Sterblicher dem anderen, anscheinend normalen Sterblichen, der sie zuvor ueberfallen hatte, einen Fausthieb verpasste. Der Andere kletterte, ob seiner Ueberraschung die naechste Hausfassade hinauf und verschwand ueber’s Dach. Friedrich bemuehte sich, um die Fassade des normalen Sterblichen aufrecht zu erhalten, verdutzt nach oben zu schauen. Wenige Augenblicke spaeter sah er zu dem Maedchen und war ihr sofort wieder total verfallen, sie sah ihn jetzt mit ihren braunen Augen an und Friedrich war es als ob ihr Blick ausreichte um seine kalten Glieder wieder mit Leben und Waerme zu erfuellen. „Alles in Ordnung?“ fragte er sie, waehrend er einen Schritt auf sie zu tat. „Ja, ich glaube mir fehlt nichts.“ Sagte sie. „Wohnen Sie hier?“ fragte er, jedoch einzig da es die Ettiekette wohl verlangte, da er die Antwort ohnehin schon kannte. „Ja, gleich hier in diesem Haus.“ Antwortete sie. „Sie sollten heute Nacht nicht hier verbringen, wenn der Typ Fassaden hochklettern kann, dann koennte ich mir gut vorstellen dass er nicht davor zurueckschreckt sich durch Ihre Fenster Zutritt zu Ihrer Wohnung zu verschaffen.“ Sagte er daraufhin, stockte jedoch leicht bei dem Wort „der Typ“ da ihm diese moderne Ausdrucksweise nicht wirklich gefiel. Sie nickte nur. „Wissen Sie wo Sie die Nacht verbringen koennen?“ fragte er weiter, doch sie schuettelte den Kopf. „Zu einfach.“ Dachte sich Friedrich, wenn es bisher so einfach gewesen waere, bei seinen Opfern, wie es bei ihr war, dann haette er nie soviel Zeit vergeuden brauchen. „Wollen Sie in meinem Gaestezimmer uebernachten?“ fragte er sie, stellte jedoch sogleich fest, dass jede sterbliche Frau heutzutage diese Frage sofort verneinen wuerde da sie boese Absichten dahintersehen wuerde. Zu seinem Erstaunen funktionierte es aber. „Ja, gern.“ Antwortete sie. „Gut, holen Sie erstmal, was Sie so brauchen aus Ihrer Wohnung.“ Sie nickte und schloss die Tuer auf, sie holten einige Dinge aus ihrer Wohnung und gingen dann wieder runter auf die Strasse. Sie trug jetzt eine Reisetasche ueber die Schulter, Friedrich war verwirrt gewesen ob der Fuelle an Dingen die sie einpackte und ueberlegte, ob sie vorhatte laenger zu bleiben, besann sich aber darauf, dass er einmal gelesen hatte, dass sterbliche Frauen heutzutage einiges an scheinbar unnuetzem Kram mit zu nehmen pflegten. Bald waren sie am Parkhaus angekommen und Friedrich ging schnurstracks auf den Ferrari zu, waehrend das Maedchen zoegerlich folgte. „Wie heissen Sie?“ fragte er. „Marie Saboj.“ Sagte sie. Offensichtlich stand sie noch unter Schock, sonst haette sie Friedrich wohl auch gefragt wie er denn heiße. Was aber auffaelliger noch war, war dass Friedrich, der nun doch schon einiges mitbekommen hatte, den Nachnamen keinem Land zuordnen konnte, sie sah ein bisschen suedlaendisch aus, aber woher genau sie kam, konnte er nicht bestimmen. Er versuchte es auch gar nicht erst weiter sondern sagte. „Ich heiße Friedrich Kerber.“ Er musste sich auch erst daran gewoehnen, dass man heutzutage zweite Vornamen bei der Vorstellung nicht mit nannte. Marie setzte sich in den Wagen, nachdem Friedrich ihr die Tuer geoeffnet hatte und ihr die Tasche abnahm welche er nun hinten in den Kofferraum lud. Am Anfang hatte es ihn einige Gewoehnung gekostet das Gepaeck hinten ein zu laden, da er bevor er sich den Ferrari gekauft hatte immer mit dem Porsche unterwegs gewesen war und er bei selbigem das Gepaeck natuerlich vorne einlud, sodass er anfangs das ein oder andere mal kurz davor gewesen war eine Tasche auf den V12 zu legen. Jetzt jedoch hatte er das drauf und lud die Tasche hinten ein. Er setzte sich hinters Steuer, bedeutete ihr sich an zu schnallen, tat dasselbe und fuhr los. „Wenn Sie nur erstmal eine Nacht geschlafen haben geht es ihnen sicher wieder besser.“ Sagte er. Ihre Apathie, welche aus dem Schock entstanden war, gefiel ihm nicht, ihr froehliches Wesen hatte ihn mehr interessiert. Friedrich hatte sich im Parkhaus kurz beobachtet gefuehlt und hatte an einigen Strassenecken danach noch einen Chevy Caprice Station im Rueckspiegel gesehen, einen dunkelgrauen, er erinnerte sich genau. Diesen schuettelte er allerdings mit Leichtigkeit ab, indem er das Gaspedal durchtrat und einfach hinter einer Verkehrsinsel eine Taxi Wende machte und von dort aus in eine Seitenstrasse fuhr um eine alternative Route zu nehmen. In der Tiefgarage angekommen, stieg er aus, oeffnete Marie die Tuer und gab ihr ihre Tasche wieder. Sie war anscheinend schon wieder etwas besser drauf, da sie schon wieder laechelte, als er ihr die Wagentuer oeffnete. Die beiden gingen aus der Garage hinaus, am Portier, der jetzt auch einen Gruß erhielt, und in den Aufzug. Der Portier dachte sich dass es dasselbe war wie jede Nacht und nahm an, Friedrich haette eine Anhalterin mitgenommen, doch die Wahrheit wuerd er erst am naechsten Tag bemerken.
Oben angekommen legte Marie ihre Tasche im Gaestezimmer ab und folgte Friedrich ins Wohnzimmer. Er war froh dass er keine Blutkonserven herumliegen hatte und dass sein Sarg wie eine gewoehnliche Holztruhe aussaehe, nur fuer den Fall, dass sie vorhatte sein Schlafzimmer zu besichtigen. „Haben Sie Hunger?“ fragte Friedrich und Marie nickte. Er spuerte selbst den Hunger sehr stark, wenn er nicht aufpasste wuerde er jeden Moment Marie anspringen und sie leer trinken bis auf den letzten Tropfen. Dagegen musste etwas unternommen werden und Blutkonserven wuerden nicht reichen. Friedrich kletterte aus dem Kuechenfenster nach draußen, auf die Straße, genaugenommen auf den Hinterhof, schnappte sich einen herumstrolchenden Penner und erledigte diesen auf die gewohnte Art und Weise. Durch die Enthaltsamkeit die er diese Nacht gezeigt hatte war es ihm beinahe geschehen dass er vor Verzueckung den Zeitpunkt des Todes uebersehen haette und der Penner beinahe gestorben waere waehrend Friedrich noch trank, doch dies konnte er gerade so verhindern. So schnell wie moeglich kletterte er wieder in die Kueche, machte etwas zu Essen fuer Marie und kehrte damit ins Wohnzimmer zurueck. „Sie essen nichts?“ fragte sie. „Nein, ich hab schon.“ antwortete er, was, genaugenommen, auch den Tatsachen entsprach. Sie akzeptierte die Ausrede und begann zu essen. Friedrich stellte mal wieder fest dass es von Vorteil war Nahrungsmittel im Kuehlschrank auf zu bewahren. Er sah ihr beim Essen zu. Sie war so schoen und man konnte sehen, zumindest als Vampir, wie ihr Kreislauf wieder richtig in Gang kam, mit den hinzu gefuegten Naehrstoffen. Nachdem sie fertig war, sah sie Friedrich an, sie schaute freundlich drein und laechelte. Die Beiden begangen sich zu unterhalten und Friedrich musste sich Geschichten ausdenken wie er sein Geld verdiente, erzaehlte dabei einiges aus seinem Leben und, da er fuer einen Menschen wohl recht alt war (er war 1902 geboren, also heute 100 Jahre alt) hatte er dabei einiges interessantes zu erzaehlen. Erzaehlen tat er natuerlich zeitlos, da es wohl recht merkwuerdig waere wenn ein 22-jaehriger Sterblicher im Krieg gelebt haette. Nach nur einigen Stunden, welche Friedrich sehr viel Spaß machten, Spaß den er schon laenger nicht mehr empfunden hatte, hatte er schon seinen Arm um Marie gelegt und sie schmiegte sich eng an ihn. Bei dieser Haltung war es jedoch schwer sie nicht zu nehmen, da ihr Duft ihm verfuehrerisch in die Nase stieg und sie sich so warm anfuehlte, wohingegen er schon kuehler geworden war, da seine letzte Mahlzeit nun ja schon einige Stunden zuruecklag. Leider jedoch wurde dieser schoene Moment jaeh von der Natur unterbrochen: „Ich muss mal auf Toilette, wo ist dein Badezimmer?“ fragte Marie. Friedrich erlaeuterte ihr den Weg und sie verschwand sogleich dahin. Friedrich atmete tief durch. Er musste sich kontrollieren, solange Marie hier war schwebte sie in Lebensgefahr, solange sie draussen war auch, denn da war noch immer der andere Vampir unterwegs. Friedrich wusste nicht inwiefern er die Faehigkeit besaß andere seiner Art auf zu spueren ohne dass die es merkten, wusste also nicht ob er nicht schon hier war. Friedrich dachte sich dass die Gefahr der Marie hier ausgesetzt war, jedoch ungleich besser zu handhaben war als diese der sie draussen ausgesetzt war, wollte er sie doch nicht toeten und der sich draussen befindende Vampir wollte dies.
Kurz darauf kam sie wieder und offensichtlich war sie nicht nur auf der Toilette gewesen, sondern hatte auch ihr Make-Up erneuert. Zumindest kam sie jetzt auf ihn zu und wollte auf seinen Schoss. Friedrich liess sie gewaehren. Sie gab ihm einen Kuss und er erwiderte selbigen, jedoch stets im Hinterkopf den Gedanken dass er ihr nichts tun duerfe. Ihre Haende wanderte zu seiner Hose, welche sie nun langsam oeffnete. Friedrich umfasste sie mit seinen Armen und trug sie in sein Schlafzimmer.
Ihre Weiblichkeit machte ihm zu schaffen und sie gab sich ihm so voll und ganz hin, dass er es nicht mehr ertrug. Beim Hoehepunkt biss er zu. Er jagte ihr die Zaehne in den Hals und trank ihr wunderbar sueßes Blut, er spuerte es seine Kehle hinabrinnen und konnte sich nichts schoeneres vorstellen außer ihren Tod herbei zu fuehren. Er spuerte ihr Herz schlagen, im Einklang mit dem seinen, er spuerte ihre Ekstase und wie diese in seine eigene ueberging, dann war es vorbei. Seine Vernunft hatte gesiegt, er zog seine Zaehne aus ihrem Fleisch und sorgte dafuer dass sie nicht weiterblutete. Sie fiel zurueck in die Kissen. Vollkommen entspannt und zufrieden sah sie ihn an. Ihre Augen fielen langsam zu und ruhig wie ein Baby schlief sie ein. Er sah das Blut in ihren Adern pulsieren und er hoerte ihren Herzschlag noch in seinem Kopf nachklingen. Er leckte sich das Blut von den Lippen. Sie war stark, sie wuerde ueberleben. Er deckte sie zu.

Friedrich, mittlerweile wieder angezogen, schrieb einen Zettel auf welchem stand, dass er morgens schon weg waer und sie sich Fruehstueck machen solle, sowie dass sie zur Arbeit gehen solle wie immer und sich danach noch einen schoenen Nachmittag machen, allerdings vor Einbruch der Dunkelheit zurueck sein solle. Desweiteren legte er ihr den Zweitschluessel zum Audi RS6 auf die Kommode, damit sie die Entfernung ueberbruecken koenne. Er glaubte auch dass sie im Auto am sichersten sei. Da zum Glueck ein automatischer Garagentoroeffner installiert war, wuerde sie auch ohne Probleme wieder in die Garage kommen. Alle wichtigen Dinge nannte er ihr in diesem Brief, auch dass sie bitte bis ca 20 Uhr warten solle bevor sie das Schlafzimmer wieder betrat.
Danach ging Friedrich nach draußen, er lief noch ein wenig in der Gegend herum, einfach um die kuehle Nachtluft ein zu atmen, bevor er, kurz vor dem Morgengrauen, wieder zurueckkehrte und sich in den Sarg legte. Seine letzten Gedanken bevor er einschlief waren, ob Marie sich wohl an die Anweisungen halten wuerde und ob er sie ueberhaupt wiedersehen wuerde.

-tbc-
 

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(Tall)


Er hatte ihn geschlagen. Richard reagierte, er überlegte kurz, ob er den Kampf fortsetzten wollte, entschied sich dann aber zur Flucht, da er nicht wusste, wie stark sein gegenüber war - und es verunsicherte ihn, dass ein Vampir einfach so eingriff, um das Leben einer Sterblichen zu schonen. Richard floh den direkten Weg, übers Dach, er würde dafür Rache nehmen, er überlegte noch wie, aber er würde sich dafür rächen.
Er sprang an der anderen Seite des Hauses vom Dach und landete in einer Hinterhofstraße, langsam wurde die Wut über den Angriff eben vom Hunger verdrängt. Er ging in die Richtung seines Autos, um, auf dem dunklen Kiesparkplatz angekommen, wieder überrascht zu werden. Neben seinem Wagen parkte ein schwarzer S 430, an dem sich ein Mann mittlerem Alters zu schaffen machte, als Richard sich weiter näherte, bemerkte der Mann ihn, drehte sich um und bedrohte ihm mit einem Messer. Richard lächelte, diese Begegnung kam ihm sehr gelegen. Der Mann fauchte ihn an "Geld her.", und wäre Richard ein Mensch gewesen, wäre es wohl auf Raubmord hinausgelaufen, aber Richard ging einfach einen Schritt auf ihn zu. Der Mann hielt sein Messer leicht nervös weiter hoch und fauchte weiter "Steh'n bleiben, Geld her, oder willst'e das Messer im Bauch haben?!" Richard wartete schweigend, bis sein Gegenüber die Geduld verlor und versuchte zu zustechen. In der Stechbewegung packte Richard den Arm, welcher das Messer führte, und bog ihn von sich in die Richtung des Mannes, man hörte einige knackende Geräusche und ein schmerzerfüllten Aufschrei seines Gegenübers, diesem wurden die Knie etwas schwach und er ging etwas in selbige, als ihm sein eigenes Messer, von der eigenen Hand geführt, in den Hals fuhr. Er war nach einigen Augenblicken tot und sein Blut sprudelte Richard entgegen, der seinen Mund auf die Wunde legte und sich seinen verblutenden Gegenüber das Blut in die Kehle spülen lies; ein weiterer Toter auf der Bandenkriegsstatistik.
Als er das Mahl beendet hatte, warf er den Körper auf die S-Klasse und wischte sich mit dem Hemdsärmel seines sowieso mit Blut besudeltem Hemd den Mund ab, öffnete den Kofferraum, holte ein Wechselhemd heraus, zog sich rasch um und startete den Wagen.
Er mochte die nächtlichen Straßen Hamburgs und so fuhr er ein wenig umher, bis er an einer Ampel hielt. Er stand direkt an der Ampel in der rechten der zwei Spuren und links von ihm stand ein wohlgeformter Ferrari Cabrio. Er blickte bewundernd von den wohlgeformten, eingelassenen Scheinwerfern über die Kühlerauslassöffnung hinter dem Vorderrad, bis sein Blick in den Innenraum wanderte. Er konnte es kaum glauben, in dem Wagen saßen der Vampir, der ihn geschlagen hatte, und die Sterbliche, um die es gegangen war. Die Ampel schaltete auf Gelb und beide Wagen beschleunigten, und der Chevy hängte sich hinter den fünf-fünfziger, dieser schien ihn zu bemerken und beschleunigte. Richard versuch mit seinem Wagen hinterherzukommen, aber er war in Leistung dem Wagen vor ihm klar unterlegen, so dass er nur entfernt erkennen konnte, wie der Wagen an einer Verkehrsinsel nach links verschwand. Aber Richard hatte, was er haben wollte: die Kennzeichennummer.
Nachdem er den Ferrari verloren hatte, machte auch er auf der Ost-West Straße eine scharfe Wende, um noch auf dem Ring 1 einzubiegen, und schnellsten Weges zum Konsulat zu kommen. Dort parkte er seinen Wagen rasch und ging zum wachhabenden Polizisten.
Polizist: "Ahh, Richard, jetzt noch auf den Beinen?"
Richard: "Ja, Jan, ich bräuchte mal deine Hilfe wegen einer kleinen Sache..."
Jan: "Nur raus damit."
Richard:" Ich bräuchte den Halter und seine Adresse dieses Kennzeichens"
Jan: "Du weißt, dass ich das nicht tun kann."
Richard: "Jan, es ist wichtig, wenn du verstehst..."
Jan: "Na ja, du hast einiges für mich getan, aber ich weiß nicht."
Richard: "Es ist doch nichts ungesetzliches, ich könnte es ja auch auf dem offiziellen Wege machen, aber das dauert zu lange"
Jan: "Hmm.. Ok, schreib ich den LBV an, du hast es heute Abend bei dir zuhause..."
Richard: "Danke Jan..."
Richard drückte ihm noch ein paar Euro für die Kaffeetasse in die Hand und fuhr dann wieder Richtung Innenstadt, er wollte die letzten Stunden dieser Nacht noch irgendwie gewinnbringend verbringen, das Blut des vermeintlichen Raubmörders hatte zwar seinen Hunger gestellt, aber allgemein war er unzufrieden. Er fuhr zu einer In-Diskothek in der City. Die Musik, irgendwas zwischen Trance und House, möchte er zwar nicht wirklich, aber die Leute waren offen und außerdem waren die Wahrnehmungen hier meist intensiver. Er setzte sich in eine Sitzecke in der Ecke und betrachtete das Treiben. Bald sprach er eine Frau an, die sich gerade einen Platz suchte, um sich etwas auszuruhen, ob sie sich zu ihm setzten wollte, sie bejahte und er bestellte ihnen beiden einen Drink. Sie trank relativ wenig und zog ihn bald an der Tanzfläche vorbei in die hinteren Sitzgelegenheiten, welche halb geschützt vor der Sicht der Leute waren, die aber sowieso nicht kuckten, und legte sich mit ihm auf eines der Liegesofa. Dort angekommen fummelte sie an seiner Hose herum und öffnete sie, während er sie vom Top befreite. Dabei bemerkte er, wie sie sein Portemonnaie aus seiner Hose nahm und einsteckte. Darum ging es ihr also. Er ignorierte es und küsste ihre Brüste, während ihre Hände sich zwischen seinen Beinen bewegten. Schließlich konnte er es nicht mehr aushalten und biss ihr in den Busen, um zu trinken.
Er wollte sie eigentlich nicht umbringen, aber er hatte sich nicht beherrschen können. Nun war das Problem, was er mit ihrer Leiche tun sollte. Erst einmal trug er sie, unbeachtet von den Tanzenden, durch das Stakkatoartig beleuchtete Etablissement und wurde am Ausgang einzig von dem Türsteher seltsam angekuckt. Er lud die Frau in sein Auto und fuhr überlegend durch die Straßen, bemerkend, dass der Morgen bald dämmern würde. Er fuhr mit hoher Geschwindigkeit in das südliche Hamburg und entsorgte sie, dann fuhr er zurück nach Hause und legte sich, noch rechtzeitig, in seinem Sarkophag zur Ruhe.

Nächsten Abend sah er seien Post durch, und neben einigen Rechnungen und Werbung lag auch ein Schreiben der Polizei Hamburg. Auf Jan war Verlass. Er öffnete es und betrachtete die Adresse, ein Penthouse in bester, Zentralname, der Wagen war registriert auf den Namen Friedrich Johannes Kerber. Er war Ersteigner des Wagens, hatte einige Strafen wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen, war aber nicht mit seinen Steuern im Verzug, auf ihn waren mehrere Wagen zugelassen, Richard sah die Beiliegenden Ausdrücke an, allesamt edlere Gefährte. Auf dem letzten Zettel war ein Faksimile des Autobriefes in Schwarz-weiß gedruckt. Richard freute sich, wenn Jan etwas tat, tat er es gründlich. Er ging zu seinem Rechner und druckte sich Luftaufnahmen der Gegend um das Penthouse aus und packte sie zusammen mit den anderen Unterlagen ein, ging aus dem Haus, kaufte sich eine Tageszeitung und fuhr dann zum Konsulat.
Dort angelangt dankte er Jan noch einmal, um sich dann an seine Arbeit zu machen, die Antwort Israels aus dem hebräischen ins ägyptische zu übersetzten, eine etwas defizilere Aufgabe, die er jedoch nach etwa eineinhalb Stunde beendet hatte. Dann lagen noch einige Anweisungen und Korrespondenzen minderer Wichtigkeit vor, so dass er bald fertig war, brachte er Jan einen Kaffee und redete mit ihm noch ein wenig über den Nahostkonflikt, um dann zu diesem Penthouse zu fahren. Dort parkte er seinen Wagen, an den sich dieser Kerber sicher erinnern würde, in einer Straße einige Ecken weiter und ging zum Gebäude. Dort angelangt fragte er den Portier, obHerr Kerber anwesend seie, diese bejahte die Frage und Richard bedankte sich, indem er einige Euro beim Portier hinterließ.

-tbc-
 

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(Lavok)


Friedrich erwachte, sein erster Gedanke war mehr oder weniger derselbe der vor dem Schlafen sein letzter gewesen war. War Marie unbeschadet zurueckgekehrt? Friedrich oeffnete den Sarg und sah sich um. Der Raum war leer und der Zettel den er Marie geschrieben hatte war weg. Das Bett war gemacht und auch ansonsten sah alles wie immer aus. Friedrich bemerkte jedoch gleich im naechsten Augenblick dass sie da war. Man hoerte das Geraeusch von Buchseiten die umgeblaettert wurden aus dem Wohnzimmer. Sterbliche Ohren waeren nicht dazu in der Lage gewesen das zu hoeren. Das naechste was Friedrich bemerkte war der Hunger... Er fraß ihn innerlich auf. Sterbliche wuerden sagen sie haetten ein „Loch im Bauch“ aber genauso fuehlte es sich an. Friedrich zog sich also an und oeffnete das Fenster. Er kletterte hinunter und nahm sich ein Opfer in einer der Seitenstraßen, er kaempfte ein wenig mit dem jungen Sterblichen, er brach mit seinen alten Gewohnheiten da er durch Marie keine Moeglichkeit hatte lange Frauen in Lokalen zu bezirzen. Dies war allerdings auch aufregend, auch wenn er bei einem solchen Kampf nie wirklich in Gefahr war. Nachdem er seinen Hunger gestillt hatte ging er durch den Eingang wieder ins Haus hinein. Der Portier sah ihn verdutzt an, grueßte aber dennoch so wie immer. Friedrich fuhr mit dem Aufzug hinauf, er dachte nach. Er war sich nicht sicher was fuer Erinnerungen Marie an den Vorabend hatte, ob sie wusste was er war, oder ob sie dachte sie haette zuviel getrunken oder was auch immer. Er versuchte also wie ein normaler Sterblicher zu erscheinen, da er nun schon gesagt hatte er waere morgens schon weg, musste er auch irgendwann wiederkommen und das tat er nun. Die Aufzugstueren fuhren auf und Marie stand auf, Friedrich konnte das hoeren. Er ging schnell zur Garderobe und tat so als wuerde er seine Jacke zurueckhaengen die er in Wirklichkeit nie angehabt hatte. Zum Glueck war die Garderobe in einem Wandschrank, sodass Marie nicht sehen konnte dass er seine Jacke nicht angehabt hatte. Sie kam in den Flur als er sich von der Garderobe wegdrehte. „Perfektes Timing“ dachte er. Sie ging auf ihn zu und schien froh zu sein ihn zu sehen. „Hallo.“ Sagte sie und schloß ihn in die Arme. Er erwiderte diese Geste und roch an ihrem Haar. Sie roch genauso sueßlich wie sie in der vorigen Nacht gerochen hatte. Genauso verfuehrerisch. Zum Glueck hatte Friedrich gerade getrunken, sonst waere seine Selbstbeherrschung jetzt vielleicht schon wieder gefaehrdet. Sie loeste die Umarmung und sah ihn an. Er wollte nun herausfinden ob sie wusste was er war. „Was weißt du noch von gestern Abend?“ fragte er. „Nur, dass du sehr gut warst...“ sagte sie grinsend. Er musste auch grinsen und sie gingen beide ins Wohnzimmer um dort ein wenig Zeit gemeinsam zu verbringen. Sie erzaehlte ihm dass sie so froh war dass der letzte Abend keine einmalige Sache gewesen war und dass die meisten Maenner sie bisher nur ausnutzen wollten und mit ihr ins Bett gegangen waren und sie danach nie wiedersehen wollten und all solche Dinge. Er erwiderte immer nur dass ihm solche Dinge zuwider waren und bestaetigte sie in den meisten Dingen die sie sagte, brachte ab und zu jedoch auch eine eigene Meinung ein damit sie nicht merkte dass er in Wirklichkeit ueber ganz andere Dinge nachdachte. Der Vampir der sie am Vorabend angegriffen hatte war immer noch da draußen. Sie redete weiter. Er ueberlegte auch ob er sie nicht vielleicht auch zu einem Vampir machen sollte, dann wuerde der Andere sie in Ruhe lassen und er koennte auf Ewigkeit mit ihr vereint sein. Er dachte weiter nach. Sie redete. Er entschied sich jedoch dafuer sie als sterbliche Geliebte zu behalten, vorerst. Sie redete immer noch. „Sag mal...“ fuhr er ihr ins Wort, wodurch sie sofort still wurde und ihn entruestet anschaute. „...was haelst du davon wenn wir Zwei jetzt einfach mal einkaufen fahren?“ Ihr Gesichtsausdruck hellte sich auf. Das gefiel ihr offensichtlich. Ihm wuerde es Spaß machen ihr schoene, teure, Dinge zu kaufen die sie sich selbst nie leisten koennen wuerde.
Dieser Plan wurde jedoch jaeh von einem Laeuten der Tuerglocke unterbrochen. Friedrich stand auf und ging zur Tuer, er drueckte den Knopf zum Oeffnen der Tuer und was er sah verwunderte ihn doch. Vor ihm stand der Vampir der Marie angegriffen hatte. „Erklaeren Sie’s mir!“ sagte dieser und kam herein, unaufgefordert, selbstverstaendlich. „Aeh... was?“ fragte Friedrich, solche Situationen gab es in seinem Leben selten. Er war nur sehr selten unvorbereitet und wusste nicht was er sagen sollte, doch in diesem Falle war es so. „Warum haben Sie mich angegriffen als ich mir diese Sterbliche greifen wollte?!“ sprach Friedrichs Gegenueber weiter. Marie, mittlerweile interessiert was da vor sich ging, kam aus dem Wohnzimmer und die Krise war komplett. Sie schrie auf und rannte zurueck bevor sie merkte dass das eine Falle waere, waere sie verfolgt worden. Das wurde sie zwar nicht, aber das wusste sie ja nicht. „AHA!“ rief der soeben hereingekommene Vampir. „Sie wollten sie also fuer sich haben und ein wenig mit ihr spielen bevor Sie sie nehmen!“ Friedrich hatte sich derweil wieder gefasst und entwickelte den naechsten intriganten Plan in seinem Gehirn. „Wovon sprechen Sie? Wer sind Sie? Was machen Sie in meinem Haus?!“ fragte er und spielte selbst Aufgebrachtheit vor. Dies sollte Marie davon ueberzeugen dass der Andere ein Wahnsinniger war. Darauf wiederum war selbiger nicht gefasst und sah Friedrich kurz irritiert an, da er von selbigem eine Antwort erwartet hatte und nicht so etwas. „Sie sind wohl wahnsinnig was?!“ fragte Friedrich. „Einfach so in andere Leute Haeuser eindringen und dort rumbruellen und solchen Humbug zu erzaehlen! Machen Sie dass Sie rauskommen!“ rief er. Der Andere begehrte auf und Friedrich schob ihn in den Aufzug, er folgte und rief „Dann bring ich Sie halt persoenlich raus!!“ Er drueckte den Knopf fuers Erdgeschoss und sobald sich die Tueren schlossen begann er zu sprechen. „Entschuldigen Sie diesen Aufruhr. Die Sterbliche sollte nur nicht unbedingt wissen was wir sind.“ Der Andere durchschaute daraufhin die Spiele Friedrichs. „Wenn sie so freundlich waeren mir zu sagen wer sie sind?“ fragte selbiger gleich weiter. „Richard Peseler.“ Sagte dieser und folgte damit auch dem allgemeinen Trend den zweiten Vornamen nicht zu nennen, was Friedrich jedoch nicht wissen konnte. „Marie, so heisst die Sterbliche, war mir schon die Nacht zuvor aufgefallen, ich verfolgte sie schon einige Zeit. Da konnte ich es nicht zulassen dass sie ihr Leid zufuegen.“ erklaerte Friedrich sein Verhalten. „Mhm...“ sagte Richard. Er schien zu wissen dass noch ein paar zusaetzliche Umstaende was mit dieser Aktion zu tun hatten, aber Friedrich konnte sich natuerlich auch dabei nicht hundert prozentig sicher sein.
Der Fahrstuhl kam im Erdgeschoss an und die Beiden traten heraus. „Auf Wiedersehen,“ sagte Friedrich. „vielleicht sieht man sich mal im Club.“ „Vielleicht.. Auf Wiedersehen.“ Antwortete Richard. Natuerlich war klar welcher Club gemeint war. Und zwar genau der wo Friedrich Maria kennengelernt hatte und wo er oft seine Opfer kennenlernte. Der hintere Teil des Clubs war ein bekannter und beliebter Treffpunkt der Vampire. Friedrich fuhr wieder hoch.

„Alles in Ordnung, er ist weg.“ Sagte er zu Marie, welche, noch immer ein wenig erschrocken, auf der Couch saß. Nachdem sie sich sicher war dass er die Wahrheit sagte fragte sie „Gehen wir nun noch einkaufen?“ Friedrich war gerade vertieft in die Betrachtung ihres Gesichtes gewesen und es war als wache er auf als sie ihn ansprach. „Morgen Abend, meine Liebe, morgen Abend, ich fuerchte die Geschaefte schließen zu bald.“ nach einem Blick auf die Uhr. Sie nickte kurz und fragte dann. „Warum nicht morgen nachmittag? Nimm dir doch den Nachmittag frei.“ „Ich fuerchte das ist nicht moeglich, da ich morgen einen wichtigen Termin habe.“ Erwiderte er daraufhin. Sie nickte nur, anscheinend wissen dass das nicht die volle Wahrheit war. Sie saßen dann noch eine Weile da, unterhielten sich, schauten fern, unternahmen unterschiedliche andere Aktivitaeten, bevor Marie ins Bett ging und Friedrich noch bis zum Morgengrauen umherlief. Dann legte er sich in seinen Sarg. Er muesste wohl seine Tagesablaeufe umstellen. Marie wuerde doch noch irgendwann merken dass es merkwuerdig war dass er anscheinend Tag und Nacht wach war und nie schlief, da sie ihn tagsueber nicht sah und annahm er wuerde arbeiten und er des Nachts nicht ins Bett kam.

-tbc-
 

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Es wurde Abend und Wachtmeister Boelsche setzte sich gerade an seinen Schreibtisch, es war kurz nach Acht und er nahm noch einen Schluck aus seiner Kaffeetasse. Boelsche hatte, wie eigentlich immer, Dienst am „Empfang“. Er inspizierte die „Kundschaft“ und gab selbiger Auskunft wenn sie die Sorte von „Kundschaft“ war die akzeptiert wurde. Zu der Zeit zu der er meist Dienst hatte war die „Kundschaft“ oft genug nicht akzeptabel und so hatte er erst vor kurzem einen oder zwei Schlaege eingesteckt. Diese waren mittlerweile wieder verheilt und er seufzte kurz auf, als er sich daran erinnerte wie er noch vor einigen Jahren im aktiven Dienst gewesen war. Doch dann hatte er einen Schuss eingesteckt und war seither zur Schreibtischarbeit verdammt. Er hasste diese Abende wie diesen. Es war Samstag, er hatte nichts zu tun und waere liebend gern zu Hause, bei seiner Familie. Es kamen an solchen Tagen nur wenige Leute ohne Handschellen hierher und gerade am Vortag erst war eine junge Frau hereingefuehrt wurden. Er wusste nicht was sie verbrochen hatte, wie eine Prostituierte hatte sie nicht ausgesehen, vielleicht hatte sie irgendeine Betruegerei abgezogen, Boelsche wusste es nicht. Er lehnte sich zurueck und schaute dem Regen zu, der ziemlich dicht vor den Fenstern welche sich ueber der Doppeltuer befanden, welche in diesen Vorraum des Polizeireviers Rahlstedt fuehrte.
Die alte Doppeltuer sprang krachend auf, ihre Fluegel knallten gegen die Waende und im Rahmen stand eine dunkle Gestalt. Der Regen fiel draußen jetzt noch dichter und ein Blitz durchzuckte den Himmel sodass Boelsche die Gestalt kurz in grelles Licht getaucht sah. Es war ein recht junger Mann, der ordentlich gekleidet war. Mehr hatte er in der kurzen Zeit nicht erkennen koennen. Der Mann kam naeher. Seine ordentliche Kleidung war mit Regenwasser getraenkt, seine Haare waren vollkommen nass. Er hatte ein sehr bleiches Gesicht, vielleicht ein Drogenabhaengiger, dachte Boelsche, der Personen nicht sehr gut beurteilen konnte.
„Wo ist sie?!“ fragte der Neu Ankoemmling in einem gereizten Tonfall. „Wer?“ fragte Boelsche, obwohl ihn das Verlangen beschlich dem Anderen Antworten zu verwehren solange dieser nicht freundlicher wurde. Boelsche antwortete lediglich da er dachte dass dieser Aerger womoeglich dadurch entstand dass der Fremde anscheinend einen weiteren Weg durch den Regen zurueckgelegt hatte. „MARIE!“ sagte der Fremde mittlerweile anscheinend recht wuetend geworden. „Ich kenne keine Marie.“ Sagte Boelsche, was der Wahrheit entsprach, er kannte wirklich niemanden mit diesem Namen. Der Fremde knallte ihm einen Zettel auf den Tisch, dieser war auch nass und machte die schoene Schreibtischunterlage nass die die Kollegen Boelsche zum 30jaehrigen Dienstjubilaeum geschenkt hatten. Das gefiel selbigem nicht, jedoch warf er trotzdem einen Blick auf das Papier, wobei er sich jedoch fragte warum er noch so hilfsbereit war. Der Zettel war ein Brief, mit dem Stempel dieses Reviers. Darin stand etwas von einem potenziellen Autodiebstahl, dass die potenzielle Diebin in U-Haft war und der Wagen hier abgeholt werden koenne. Boelsche schaute nach dem Lesen wieder zu dem wuetenden Fremden. „Aha,“ sagte er „den Wagen koennen sie sich abholen wenn sie bei meinem Kollegen dort hinten...“ danach unterbrach ihn der Fremde „Das Auto interessiert mich nicht, ich will die Frau!“ man merkte ihm an dass er langsam eine solche Wut empfand dass ihm die Artikulation Probleme bereitete und er nur noch zu einfachen Saetzen faehig war. „Also ich kann sie zu niemandem im Zellentrakt momentan lassen, das geht erst morgen frueh wieder.“ Sagte Boelsche daraufhin. 2 Minuten und 44 Sekunden spaeter bereute er diese Aussage, doch konnte er dies jetzt noch nicht wissen.

„...das geht erst morgen frueh wieder.“ KLICK. Das war doch nicht moeglich. Das konnte einfach nicht sein. Er wollte zu ihr. Zu ihr, einzig und allein. Nur sie, sie... nur. Zu ihr. Mehr wollte er nicht. Zu ihr, ihr , nur zu ihr. Sie, sie, sie, zu ihr. Lediglich zu ihr. Sie, alles andere hatte keine Bedeutung. Sie, sie sie, nur, sie. Nur zu ihr, ihr, zu, zu ihr, nur, zu ihr, zu ihr, ihr, ihr, sie, zu ihr. Sie. Ein Schrei entwand sich seiner Kehle, der Schreibtisch des fetten kleinen Sterblichen war binnen Sekunden zur Seite gefegt und er hielt den Sterblichen am Kragen. „BRING MICH ZU IHR!!!!!“ bruellte er ihm ins Gesicht. „Ich muss sie instaendig bitten mich runter zu lassen! Das hier wird sie teuer zu stehen kommen!“ antwortete der sterbliche Polizist in dringlichem Tonfall. Ein weiterer, gaenzlich unirdischer Schrei entrang sich Friedrichs Kehle und der Polizist wurde mit voller Kraft und einem lauten Knacken das von der Wirbelsaeule kam auf den Boden geschleudert. In diesem Moment war schon ein weiterer Polizist in den Raum geeilt um seinem Kollegen zu helfen. Dieser erlebte jedoch die naechste Minute nicht mehr, genau genommen nicht mal mehr die naechste halbe. Friedrich sprang mit unglaublicher Geschwindigkeit auf ihn zu, schleuderte ihn dabei auf den Boden und landete mit vollem Schwung auf dem Schaedel des Polizisten, dieser zerbarst und das Gehirn verteilte sich auf die umliegenden Waende, Einrichtungsgegenstaende und den Boden. Eine Polizistin kam herangeeilt und Friedrich stuerzte sich auch schon auf sie. Er landete, dieses mal, mit dem Unterarm quer ueber ihrer Brust. Dieser Aufprall drueckte ihr jegliche Luft aus den Lungen und im naechsten Augenblick hob Friedrich auch schon seine Hand um ihr selbige kurz darauf in den Brustkorb zu stoßen. Er zog das noch schlagende Herz hervor und biss hinein. Aus der offenen Wunde floß noch ein bisschen Blut und die Polizistin sah noch einen Sekundenbruchteil lang was es bedeutete sterblich zu sein. Ein Knall ertoente und ein kleines Geschoss durchdrang Friedrichs Schulter. Er stieß einen weiteren Schrei aus, warf das Herz zur Seite um sich dem Urheber des Schusses zu widmen. Er war vollkommen blutverschmiert und der Polizist hatte sich schon hinter ein Moebelstueck in Deckung begeben. Friedrich zerschlug dieses mit Leichtigkeit und hob den dahinter sitzenden Polizisten empor. Er riss ihm die Waffe aus der Hand und fand dass es an der Zeit sei diese neumodischen Waffen aus zu probieren. Er hatte noch nie eine benutzt, doch jetzt wollte er sie doch einmal ausprobieren. Er stiess den Polizisten zu Boden und bruellte ihn an „Wo ist der Zellentrakt!?!?!?!“ Der verstoerte Sterbliche deutete in eine Richtung und Friedrich hielt ihm daraufhin die Waffe in den Mund, er zog den Abzug durch und der Hinterkopf des Menschen landete an der dahinter liegenden Wand. Friedrich fand die Wirkung interessant, liess die Waffe jedoch fallen. Er ging weiter in die ihm zuvor gewiesene Richtung. Er fand sich in einer Sackgasse wieder, auf beiden Seite je eine Tuer und eine am Kopfende des Ganges. Er beschloss durch die linke zu gehen. Sobald er die Tuerklinke betaetigte hoerte er einen Schuss von innen. Die Kugel flog durch die Tuer, doch Friedrich wich ihr aus. Er trat die Tuer ein und, als der Mensch im Raum noch einen Schuss abfeuerte, sprang Friedrich ueber die Kugelflugbahn auf den Sterblichen zu, warf ihn zu Boden und zerfetzte ihn dort. In dem Raum befand sich ein Funkgeraet, Friedrich hoffte es sei noch nicht benutzt worden, da er ansonsten noch mehr Menschen niedermetzeln muesste bevor er endlich zu Marie kam. Er nahm die Waffe des toten Polizisten und ging durch die gegenueberliegende Tuer, dahinter war ein Korridor der zu beiden Seiten Gittertueren besaß. Dass sich im Hintergrund ein weiterer Polizist befand, hatte Friedrich schon bemerkt lange bevor dieser abdruecken konnte und er war eingetreten, direkt auf den Polizisten zugegangen und feuerte Schuss um Schuss auf diesen ab, jeder einzelne nicht toedlich. Als Friedrich, 9 Schuss spaeter, direkt vor dem Polizisten stand, blutete dieser schon aus diversen Wunden. Friedrich verpasste ihm einen Kopfschuss und warf daraufhin die Waffe zu Boden. Er sah sich um. Hinter den meisten Gittertueren war niemand. Hinter einigen waren veraengstigte Kleinkriminelle. Friedrich war langsam wirklich wuetend. Er bemerkte jedoch dass in diesem Gefaengnis nur Maenner saßen. Er ging also zurueck und trat durch die einzige Tuer die noch geblieben war. Ein weiterer Zellengang war zu sehen. Diesmal mit Frauen besetzte Zellen. Der Gang war kuerzer jedoch ging er hinten noch um die Ecke. An dieser Ecke stand eine Polizistin und legte ihre Waffe an. Friedrich sprang ihr mit nach vorne gestreckten Armen entgegen. Die Wucht seines Aufpralls liess ihren Schaedel an der Wand hinter ihr zerbersten. Die Gefangene in der angrenzenden Zelle bekam einige Hirnspritzer ab und schrie kurz auf. Dafuer bekam sie einen ungefaehr eine Sekunde waehrenden dunklen Blick ab, der sie sofort verstummen liess und sie zurueckweichen liess. In keiner der bisher einsehbaren Zellen war Marie zu sehen. Sie musste in einer der drei Zellen sein die an der Wand lagen an welcher er den Kopf der Polizistin zerdrueckt hatte. Er ging die Zellen ab und in der dritten fand er was er suchte. Sie saß ganz hinten in der hintersten Ecke, hatte die Beine angezogen, hielt diese mit den Armen fest und hatte die Augen geschlossen. Er oeffnete die Tuer. Er wusste dass das schrecklich fuer sie war. Erst hatte sie die Schuesse gehoert. Laerm der vom Morden kam. Dann hatte sie gehoert wie die Tuer zum Zellentrakt sich oeffnete, dann wie es rumpelte als die Polizistin starb, dann den Schrei der anderen Gefangenen. Danach waren die Schritte auf ihre Zelle zugekommen und ihre Tuer hatte sich geoeffnet und die Schritte kamen weiter naeher. Er hockte sich vor sie. Er atmete nicht. Er sah sie an. Trotz ihrer inneren Pein, ihrer fuerchterlichen Angst, war sie noch immer wunderschoen. Friedrich kam naeher. Er begann wieder zu atmen, nur damit sie merkte dass er unmittelbar vor ihr war und um seinen eigenen Atem zu spueren der ihm wieder warm ins Gesicht schlug nachdem seine Atemluft auf sie traf. Er hoerte wie ihr Atem stockte, wie ihr Herz raste, wie das Blut durch ihre Adern schoss. Er konnte fuehlen dass jeder Muskel in ihrem Koerper angespannt war. Er spuerte ihre Angst und irgendwie gefiel ihm dies. Aus Mitleid mit ihr wollte er es ihr jedoch ermoeglichen sich zu entspannen. Dass er kein gewoehnlicher Mensch war hatte sie schon gespuert, das war ihm klar. Jetzt hauchte sie ein „Tu mir nichts“ und er antwortete. Mit seiner beruhigendsten Stimme, der er einen leichten verfuehrerischen Unterton hinzu fuegte, welcher oft genuegte um sterbliche Frauen im voellig verfallen zu lassen, ohne dass sie die Umstaende betrachteten, sagte er „Marie... Marie, Liebes, mach die Augen auf.“ Er hoerte wie sie kurz den Atem anhielt, da sie dies nicht erwartet hatte. Dann oeffnete sie die Augen. Die Maske der Angst die vorher auf ihrem Gesicht zu sehen war, entzerrte sich, zu einem geloesten Gesichtsausdruck. Sie hatte vor Angst geweint, er konnte das sehen und jetzt sah sie ihn nur an. Sein Gesicht war teilweise noch mit Blut verschmiert und seine Kleidung sowieso, doch dies schien sie nicht zu bemerken, als sie ihre Arme um ihn schlang und wieder zu Weinen begann. Diesmal jedoch aus Erleichterung. Er hob sie hoch. Er ging mit ihr nach draussen, wieder in den Hauptraum des Polizeireviers. Er suchte den Schluessel seines Wagens der hier irgendwo herumliegen musste. Es machte ihm nichts aus sie waehrenddessen zu tragen, trotz dass er sich unendlich muede fuehlte. Friedrich fand ihn nicht, er ging in Richtung des Vorraumes.

Zwei Minuten und 44 Sekunden nachdem Boelsch den Satz welcher mit „...das geht erst morgen frueh wieder.“ Endete zuende gesprochen hatte, wachte er auf dem Boden des Vorraumes der Polizeistation auf. Er sah sich um, stellte jedoch sofort fest dass er kein Gefuehl mehr im unteren Teil seines Koerpers hatte. Er konnte die Beine nicht bewegen und seine Bauchmuskeln auch nicht anspannen. Er spuerte keinerlei Schmerz, nur diese Taubheit seines Unterleibes. Er drehte den Kopf zur Seite und konnte, keine zwei meter von sich selbst entfernt den Leib seines ehemaligen Kollegen, Komissar Dinker, sehen. Jedoch war rund um die Stelle wo sein Kopf liegen muesste eine roetliche Fluessigkeit verspritzt, die nicht ganz so dunkel wie Blut war. Er hoerte Schuesse und dachte sich nur „Verdammt...“
 

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(Lavok)


Einige Zeit spaeter, Boelsch war mittlerweile davon ueberzeugt, dass sein Rueckgrat gebrochen war und versuchte daher lieber nicht sich auf die Arme zu stuetzen um sich auf zu richten, hoerte er Schritte naeher kommen. Er sah den Urheber dieses Massackers, der eine junge Frau auf dem Arm trug, durch die Tuer treten. Er trug dieselbe junge Frau, welcher Boelsch eine kleine Betruegerei oder aehnliches zugeordnet hatte. Der Mann setzte die Frau ab und kam auf Boelsch zu, er hockte sich neben ihn und sagte leise. „Haettest du mich doch einfach zu ihr gelassen... Ueberlegt euch das naechste mal wen ihr zu Unrecht einsperrt. Und jetzt... wo sind meine Autoschluessel?“ Boelsch erklaerte ihm wo die Schluessel seien und der junge Mann verschwand wieder. Boelsch fuerchtete sich, er wollte nicht sterben und traute sich nicht zu bewegen. Die junge Frau kam zu ihm. Sie sah ihn besorgt an. „Einen netten Freund haben Sie da.“ Sagte Boelsch. Sie ignorierte das „Was ist mit ihnen?“ fragte sie. „Ich habe kein Gefuehl mehr im Unterkoerper.“ antwortete er ihr. Sie guckte noch ein bisschen besorgter, hatte sie sich doch aehnliches gedacht. „Bewegen Sie sich nicht, der Notarzt wird kommen.“ Sagte sie und er nickte nur, da ihm zumindest der erste Teil auch klar war.

Friedrich kam mit den Autoschluesseln wieder. Er griff nach Marie und zog sie sanft zu sich hinauf. Er ging mit ihr zur Toilette. Dort stellte er sich vor den Spiegel und begann sein Gesicht zu waschen. Sie stand hinter ihm und sah ihm dabei zu. Schweigend. „Warum warst du hier?“ fragte er sie. „Ich war zu schnell, die haben mich angehalten und da das Auto auf dich zugelassen war und bei dir niemand ranging als sie anriefen nahmen sie an ich haette den Wagen geklaut und nahmen mich in U-Haft.“ Friedrich Mhmte nur und beendete seine Waesche. „Komm!“ sagte er. Die Beiden gingen raus, noch einmal an dem am Boden liegenden Polizisten vorbei, welcher ihnen mit den Blicken folgte. Draussen zog Friedrich, am Wagen angekommen, sein Hemd aus und zog ein neues an. „Jetzt weißt du wozu ich Ersatzkleidung im Auto habe.“ Sagte er. Marie jedoch schwieg.
Er oeffnete ihr die Tuer, setzte sich danach selbst ins Auto und startete den Motor. Er drueckte einige Tasten am Autotelefon, genaugenommen zwei, eine doppelt (112) und begann dann zu sprechen. „Ich moechte eine Schiesserei in der Polizeiwache Rahlstedt melden. Kommen sie schnell, es gibt Schwerverletzte.“ Und schon hatte er aufgelegt. Rueckwaerts fuhr er vom Parkplatz herunter und beschleunigte sobald er auf der Scharbeutzer Straße war. Wenig spaeter sah man einen misanoroten Audi RS6 von der Scharbeutzer Straße in die Bargteheider Straße einbiegen und wenig spaeter von selbiger auf die Ahrensburger fahren. Friedrich fuhr diese mit hoher Geschwindigkeit entlang, solange bis er die Adenauerallee erreicht hatte (die Ahrensburger Straße hatte unterwegs 7 mal den Namen geaendert). Er war nun in der Naehe des Bahnhofs. Nachdem die Adenauerallee zum Steintordamm geworden war, der Bahnhof sich direkt rechts von Friedrich und Marie befand und die Straße kurz davor war zur Moenkebergstraße zu werden, bog Friedrich nach rechts in den Glockengießerwall ein, fuhr von dort aus auf der Lombardsbruecke ueber die Alster und bog von der darauffolgenden Esplanade nach links in den Neuen Jungernstieg ein. Von dort aus bog er in die Theaterstraße und fuhr in eine, mittlerweile bekannte, Tiefgarage ein. Dort parkte er den Wagen und stieg mit Marie aus. Auf der Fahrt hatten sie nicht viel gesprochen, nur hier und da, wenn etwas ihre Aufmerksamkeit erregt hatte so dass sie es erwaehnten, mal der eine, mal der andere. Sie gingen daraufhin nach oben und dort brach der Schweigezauber. „Was bist du?!“ fragte Marie, vermutlich ohne zu wissen wie treffend die Formulierung mit ‚Was‘ war. „Willst du das wirklich wissen?“ fragte Friedrich, sie nickte sofort. „Nun... ich bin ein Geschoepf der Nacht, ein Engel des Todes, ich lebe da ich das Blut und das Leben sterblicher Menschen trinke, ich bin ein Vampir.“ War seine Antwort darauf. Sie schien nicht mehr wirklich erstaunt, sah ihn nur leicht skeptisch an. „Und... willst du micht jetzt toeten?“ fragte sie. „Vielleicht... Unter bestimmten Umstaenden, natuerlich nur falls du einwilligst.“ War seine Antwort die sie offensichtlich verwirrte. „Aeh... hm... Warum hast du mich damals gerettet, warum mit hierher genommen und so?“ fragte sie weiter. „Nun, ich dachte dies waere dir klar.“ sagte er „Natuerlich weil ich dich liebe. Wie koennte man ein so vollkommenes Geschoepf wie dich nicht lieben?“ stellte er die Gegenfrage, welche sie jedoch unbeantwortet liess und ihn nur weiter verwundert ansah. Er bewegte sich auf sie zu und sie tat nichts das zu unterbinden. Er legte seine Arme um sie und sie erwiderte das. „Ich liebe dich auch. Egal was du bist.“ fluesterte sie. Ihm war klar dass sie das tat, zum einen weil sie vor ihm lag wie ein offenes Buch, zum Anderen jedoch weil das wohl die meisten Sterblichen in ihrer Situation taeten. Irgendwie war es ihm jedoch so, als ob dies nicht nur an diesem zweiten Grund lag, sondern dass hinter ihren Worten tatsaechlich etwas steckte.
Er begann wieder zu sprechen. „Ich habe dir ein Angebot zu machen, jetzt da du weißt was ich bin...“ Sie gab einen Laut von sich der eine Mischung aus Zurkenntnisnahme und Aufforderung fort zu fahren war. „Waehle bitte... zwischen vergaenglicher Jugend, vergaenglichem Leben und ewiger Jugend, ewigem Tod.“ Sie loeste sich aus der Umarmung und sah ihm in die Augen. Sie dachte nach, er konnte das spueren. Sie ueberlegte scheinbar recht angestrengt. Dieses Angebot war fuer Sterbliche sicherlich sehr interessant, jedoch war es auch noetig darueber intensiv nach zu denken. Vermutlich wog sie gerade ab, was sie alles in ihrem Leben noch nicht erlebt hatte was ihr als Vampir verwehrt bleiben wuerde. Er musterte sie eingehend. Sie war mit Gruebeln beschaeftigt und er nutzte die Zeit sie sich mal wieder an zu schauen. Nichts verlockte ihn im Moment mehr als ihre wundervollgen Gesichtszuege fuer die Ewigkeit fest zu halten... in ihrem Gesicht. „Vielleicht waere es gut fuer dich eine Nacht darueber zu schlafen.“ Sagte Friedrich „Du siehst muede aus und es ist schon spaet.“ Sie schuettelte den Kopf „Nein, ich will das jetzt entscheiden.“ Sagte sie. Er beugte sich ihrem Willen und begann nicht auf zu begehren, dass dies unvernuenftig sei, wartete er doch fast darauf, dass sie Hals ueber Kopf die Entscheidung traf und sich dafuer entschied. Jedoch wuerde sie dies vielleicht in einigen hundert Jahren ungluecklich machen und das koennte er nicht verkraften. Sie legte ihre Arme wieder um ihn und sagte schliesslich „Ich will es. Bitte gib es mir.“ Friedrich wurde aufgeregt. Er legte seine Arme nun auch um sie, die Umarmung des Todes. Er grub seine Zaehne in ihren Hals und begann ihr heißes Blut zu trinken. Es war noch genauso sueß wie beim letzten Mal. Er spuerte wieder ihr Herz schlagen. Sie begann zu sterben, er zog seine Zaehne aus ihrem Hals. „Bleib am Leben, Marie, hoerst du, bleib am Leben!“ sagte er zu ihr. Nun biss er sich selbst in die Pulsader. „Trink!“ befahl er ihr und sie schloß ihren Mund ueber der Wunde. Sie begann zu trinken und wieder spuerte er ihren Herzschlag, dieses Trommeln, es war zu schoen um wahr zu sein und auch viel zu kurz. Er zog den Arm weg. „Genug!“ sagte er. Sie wollte nach dem Arm greifen, doch sah sofort den Unnutzen darin ein.
Sie begann nun ihre Umgebung zum ersten Mal wirklich zu sehen. Sie lief in der Wohnung umher, beruehrte dieses und jenes, ging auf den Balkon sah in die Ferne und lief daraufhin wieder herum. Dann blieb sie ruhig und hoerte den anderen Hausbewohnern zu. Sie nutzte ihre Sinne voll aus und hatte jede Menge Freude daran.
Mit einem Mal warf sie sich jedoch auf das Sofa. „Was ist das?!“ fragte sie. Er sah sie verwirrt an, nicht wissend was sie meinte. „Mich schaudert.“ Sagte sie. Friedrich begann zu realisieren was passierte. „Du stirbst,“ sagte er „mehr nicht.“ Sie warf ihm kurz einen irritierten Blick zu war dann jedoch mit Sterben beschaeftigt. „Bist du hungrig?“ fragte er. „Ein bisschen.“ Antwortete sie. Friedrich ging in die Kueche, er kam mit einigen Blutkonserven zurueck. „Wir sind der Grund dass die Krankenhaeuser einen Mangel daran haben.“ Sagte er und gab ihr einige, die sie sogleich leer trank. Sie saßen noch kurz dort, sie starb vor sich hin und Friedrich sah ihr dabei zu, was recht faszinierend war. Dann naeherte sich der morgen. „Komm.“ sagte er „Wir gehen schlafen.“ Sie folgte ihm ins Schlafzimmer, er oeffnete den Sarg und bedeutete ihr ein zu steigen. Sie war zwar noch leicht irritiert durch die Enge und das ungewoehnliche Gefuehl bewusst in einem Sarg zu liegen, konnte darueber aber nicht mehr allzu lange nachdenken da sie schon einschlief. Friedrich war nicht viel laenger wach und so schliefen beide ruhig, bis zur naechsten Nacht, in welcher wieder Menschen auf den Straßen umkommen wuerden.

-tbc-
 

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(Tall)


Die Nacht war noch jung, aber Richard war sich nicht so ganz klar, was er tun wollte. Er trat wieder auf die Straße, mal wieder hatte ein für Hamburg nicht ungewohnter Nieselregen eingesetzt. Eigentlich war es doch immer das gleiche, nachtein, nachtaus, mit der Dauer wurde es langweilig. Richard überlegte, wie er sein Leben interessanter Gestalten könnte, vielleicht ein neues Auto. Er fasste diesen Gedanken ins engere Blickfeld und wollte diese Nacht einige Modelle ausprobieren.
Richard stieg in seinen Wagen ein und fuhr zu seinem Parkplatz am Briefkasten, um den Wagen zu parken, und ging dann zur U-Bahn Hallerstraße um mit der Bahn in die Stadt zu fahren. Da die Nacht noch recht jung war, war noch einiges an Betrieb in der U-Bahn, so dass sich Richard gegenüber eines Pärchens setzten musste, wollte er überhaupt sitzen. Sie zu beobachten, steigerte seinen, diese Nacht noch unbefriedigten Hunger weiter, aber er wollte sich weder in einer vollbesetzten U-Bahn Nahrung verschaffen, noch seinem Hunger so einfach nachgeben, er testete mal wieder aus, wie weit er von ihm gelenkt wurde. Er stieg erleichternder Weise nach zwei Stationen wieder aus und begab sich, nach links strebend, zum Ausgang. Dort herausgekommen, bemerkte er, dass der Regen stärker geworden war. Er ging, vorbei an den Geschäften zu seiner linken, die Straße entlang, bis er zur Ampel kam. Er wartete mit einen anderen Menschen auf die Grünphase, ging aber nicht über die Straße, sondern wartete weiter, was einige der Passanten mit einem irritierten Blick, die meisten aber mit Nichtbeachtung quittierten. Er wartete noch zwei Ampelphasen, den fließenden Verkehr betrachtend, bis ein, an der Ampel haltender Wagen seine Aufmerksamkeit erweckte. Richard ging zu dem dunkelblauen, ein Kenner würde sagen: moroblauen, Audi TT Coupé. In ihm saß ein männlicher Fahrer, Richard schätze ihn auf Mitte zwanzig, etwa sein scheinbares Alter. Richard ging langsam über die Straße, so dass die Fußgängeranzeige bei Rot war, als er beim TT stand, dann eilte er zu dessen Beifahrertür, riss diese auf, setzte sich in den Wagen und unterdrückte ein "He, wa..." mit einem Tritt auf des Fahrers Fuß und das Gaspedal; so dass sie noch vorm Gelb losfuhren. Der Fahrer riss das Lenkrad unter Schock herum, so dass sie kurz im Gegenverkehr waren, um dann panisch zur anderen Seite auszuweichen, während Richard seinen Mantel ablegte. Der Fahrer fragte, immer noch panisch: "Wollen sie mein Geld, ja, kriegen sie, kein Problem, das Auto? Warten sie, ich halte an..", doch Richard antwortete ihm nicht, sondern griff mit einer Hand ins Lenkrad und mit der anderen an des Fahrers Schulter, um dessen Hals zu fixieren. Dieser keuchte nur auf "Sie Irrer", als Richard ihn Biss; zu letzteren Verwunderung riss sich der Sterbliche kurz darauf von ihm los und riss den Wagen herum, so dass sie auf einem - roten - Fußgängerübergang kurz querstanden, jedoch keinen Fußgänger erwischten. Der Fahrer traf Richard mit einen Schlag gegen den Hals, Richard fand gefallen an dieser Szene. Er öffnete den Gurt und die Fahrertür, und schob den Fahrer, ohne ihn loszulassen nach draußen, während er den Fahrersitz einnahm. Dann zog er den Fahrer, dessen Beide auf dem Asphalt schliffen, mit dem Kopf herein und trank ihn leer, um ihn dann loszulassen und die Fahrertür zu schließen.
Richard genoss das Gefühl, das war Macht. Er blickte in den Rückspiegel, wie circa drei Wagen über die Leiche fuhren, bis sie von einem LKW an die Seite geschleudert wurde und außer Sicht geriet, während er mit achtzig Kilometern in der Stunde beschleunigend durch den auf das Fester trommelnden, und sich zu einem Sturm mausernden, Regen fuhr. Der Wagen gefiel ihm, es war ein weit anderes Fahrgefühl als beim Chevy - was ja auch kein Vergleich war.
Richard fuhr erst zwei Runden um die Außenalster, und fuhr dann, da die Stadt das Problem gab, dass man nicht die Höchstgeschwindigkeit austesten konnte, Richtung und schließlich auf die Autobahn. Er fuhr über die Elbbrücken, da er keine Lust auf den Elbtunnel hatte, und beschleunigte dann. Nach dem er die Höchstgeschwindigkeit von knapp 230Km/h ausgetestet hatte und nach einigen Rechtsüberholmanövern, die wie ein Verkaufsgespräch für die Xenonscheinwerfer wirkten, hatte er es geschafft einen Porschefahrer so zu manipulieren, dass dieser versuchte, sich mit ihm ein Rennen zu liefern.
Richard beschleunigte den TT, während der Porsche sich ihm von hinten näherte, da er eine höhere Endgeschwindigkeit hatte. Richard verließ sich aber auf seinen besseren Reflexe und bremste in den Kurven kaum aus, während der Porsche dort immer an Boden verlor. Schließlich, nach einigen Standspurüberholmanövern der LKWs und eines Schwertransportes, der die um diese Zeit wenig befahrende Autobahn nutze, um die auf ihm geladenen Flügel einem Windrad zu bringen, hatte es Richard nicht geschafft, den Porsche abzuhängen, und vollführte deshalb seinen letzten Trumpf.
Richard zog die Handbremse, bremste normal und wendete dann mit nurnoch circa 30-40 Km/h auf der Autobahn, um dem Porsche entgegen zu fahren, der einige hundert Meter hinter ihm war und nun über den Standstreifen die Böschung herunterfuhr. Richard lachte, doch jetzt hatte dieses Auto seinen Härtetest zu bestehen. Er wich dem Schwertransport und den ersten PKW aus und tangierte einen von ihnen leicht mit der Seite. Nach einigen Minuten, die selbst für jemanden, mit der Wahrnehmung und den Reaktionen eines Vampirs einen Adrenalinschub bedeuteten, fuhr Richard wieder von der Autobahn und - auf der richtigen Seite - über die neuen Elbbrücken, um in nicht allzu großer Entfernung einen Polizeihubschrauber zu bemerken, der ihm folgte, sowie bald darauf auch einige Streifenwagen, die dem TT folgten.
Während der Sturm über Hamburg tobte, lieferte sich Richard ein Verfolgungsrennen mit der Polizei, welches sich langsam wieder Richtung Elbe zog. Beendet war es dann bei den Landungsbrücken, als Richard den TT Coupé in eine der Brücken einbiegen lies und mitsamt den Wagen über die Pontonkante in die Elbe sprang. Die Polizeiwagen wurden von ihren Erstaunten Fahrers gebremst, während Richard im sinkenden Wagen saß, und im Flug noch schnell das Fenster öffnete, damit der Wagen voll Wasser laufen würde. Auf dem Grund angekommen wartete er noch einige Zeit, bis er schließlich die Tür öffnete (wäre das Fenster zu und die Luft drinnen geblieben hätte der Wasserdruck die Tür zugedrückt und der Wagen wäre selbst für einen Vampir eine mögliche Todesfalle geworden.) und den Wagen verließ, um einige hundert Meter flussabwärts die Elbe in der Nähe des Museumshafen wieder aus dem Wasser zu kommen. Dort überfiel er einen der Passanten, der auf einem der Schiffe ein dort eingerichtetes Theater besucht hatte. Entledigte ihn seines Blutes und Anzuges und dann sich seiner Leiche, um dann wieder in zu sich nach Hause zu fahren, herauszufinden, wie teuer ein solcher Audi wäre.
Auf der Rückfahrt mit der Bahn dachte er über seine recht unsinnige Beschäftigung diese Nacht nach, die ihm aber wieder einmal gezeigt hatte, welche Vorzüge seine Art der Existenz bot. Nachdem er aus der Bahn ausgestiegen war, hielt er noch kurz an einem kleinen Lederwarengeschäft und warf eine kleine Notiz mit etwas Geld in dem Briefkasten (dieser Laden verkaufte unter anderem Mäntel, bei Vorkasse auf Bestellung frei haus im Stadtbereich, und Richard hatte seinen leider im Wagen vergessen). Schließlich ging er wieder nach Hause, warf noch kurz seinen Rechner an und fand heraus, was ein vergleichbarer Wagen kosten würde um sich dann, die Wolken zeigten schon etwas Morgenrot und die Stadt erwachte langsam wieder zum Leben, Schlafen zu legen und den Deckel des Sarkophags zu schließen.
 

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(Lavok)


Friedrich sah Marie an. Sie saß nun seit 20 minuten auf dem Rand eines Springbrunnens. Das Wasser rauschte friedlich vor sich hin und die Beiden saßen da wie gewoehnliche Sterbliche. Wie gewoehnliche Sterbliche die gerade getoetet hatten. Hinter ihnen im dunklen Springbrunnen Becken lagen zwei Leichen, beide blutleer. Marie hatte zum ersten mal getoetet, verarbeitete momentan die Emotionen und stand auf einmal auf. „Gut,“ sagte sie. „wir sollten irgendwas kaufen, mir ist so danach.“ „Was Teures?“ fragte Friedrich daraufhin. „Ja.“ Antwortete sie. Friedrich nahm sie bei der Hand und sie gingen zum Ferrari der in der Naehe geparkt war. Friedrich fuhr in Richtung Nedderfeld, dort gab es einiges teures und sicherlich auch etwas das Marie gefallen wuerde. Friedrich fuhr langsamer als er an seinem Ziel angekommen war. Er zeigte nach rechts zu einem erleuchteten Gebaeude. „Eine C5?“ ein wenig weiter zur Linken „Z3?“ wiederum weiter auf der linken Seite „Boxster?“ und zur Rechten „TT?“. „Was wuerde dir gefallen?“ fragte er Marie. „Irgendwas schnelles, offenes.“ Sagte sie. „Hm, Corvette Convertible?“ fragte Friedrich, dem die anderen die er genannt hatte zu langsam erschienen. Sie fuhren als wieder zurueck zum Anfang der Straße, zu dem Gebaeude was nun zur Linken zu sehen war. „Man darf sich nicht vom Namen abschrecken lassen.“ Sagte Friedrich als sie ausstiegen. Marie nickte und verstand was er meinte. Die meisten Leute die dieses Haus betraten waren Oekochristen die vorhatten langsame, fehldesignte Autos zu kaufen. Die Angestellten waren schon dabei ihre Sachen zu packen. Zum Glueck sahen Friedrich und Marie aber reich genug aus, als dass man ihnen zutraute dass sie kamen um etwas zu kaufen. „Wir wuerden uns fuer eine Corvette interessieren.“ Sagte Friedrich. Der Haendler machte sofort große Augen da er Umsatz witterte. „Gut, kommen sie, setzen sie sich.“ Sagte er. „Muss das sein?“ fragte Friedrich, „Ich habe noch andere Dinge zu erledigen, koennen wir dies hier nicht schnell erledigen. Dem Haendler war es recht, wollte er doch nach Hause. Wenig spaeter war der Wagen bestellt, Torch Red sollte es sein, alle Aufschwatzversuche des Verkaeufers waren unterdrueckt worden, die sich aber sowieso in Grenzen hielten da Marie sowieso sogut wie alle Zusatzausstattung wollte. Wenig spaeter saßen die Beiden schon wieder im Ferrari und fuhren die Straße wieder in die entgegengesetzte Richtung aus der sie gekommen waren (in Richtung BMW, Porsche und Audi fuhren sie). Friedrich fuhr quer ueber die Straße, als er wieder auf Hoehe des BMW Haendlers war und dort auf den Parkplatz. „Das hattest du also noch vor.“ Sagte Marie, als Friedrich auf den Eingang zuhielt. Hier waren die Mitarbeiter auch schon am Vorbereiten des Feierabends, allerdings eine halbe Stunde spaeter als bei Opel, vermutlich war ein Opel auch eine halbe Stunde schneller gebaut als ein BMW und auch eine halbe Stunde schneller designt, obwohl sich Friedrich da beim aktuellen Siebener nicht so sicher war ob dieser nicht genauso schnell wie ein Opel designt worden war. Friedrich ging auf den naechsten Angestellten zu und erlaeuterte ihm dass er gerne einen M5 haette. Hier liess er sich jedoch Zeit mit dem Verkaufsgespraech und war schon bald etwas um 85.000 Euro aermer. Was allerdings nicht wirklich etwas ausmachte. Friedrich und Marie setzten sich in den Ferrari und fuhren wieder in Richtung Neustadt, „Das ist das schlechte am Autokauf, du gibst viel Geld aus und kriegst die Ware erst spaeter.“ sagte er.

Die Beiden fuhren gerade die Grindelallee runter, nicht mehr allzu weit entfernt von ihrem Heim, als auf einmal etwas unerwartete geschah. Auf der Straße war, in einiger Entfernung ein Menschenauflauf zu sehen. Wenige hundertstel (der zeit um die man bei Need for Speed immer an den fuer Gold noetigen Zeiten vorbeschlidderte) spaeter erkannte Friedrich was er sah. „Oekochristen!“ stellte er fest. Anstatt dass er, wie man das erwartete in einer solchen Situation, die Bremse betaetigte, trat Friedrich das Gaspedal durch. Oekos loesten bei ihm immer Wut aus, er hatte schon in den sechzigern einige Hippies getoetet, da die aehnlich schlimm waren. Die Oekochristen dieses Jahrzehnts waren aber ungleich schlimmer. Der Ferrari beschleunigte weiter und bald war er in Sichtweite (Sichtweite eines Sterblichen) der Oekodemonstranten. Die ersten riefen mit ihren bekifft klingenden Betonungen „Da, ein boeser Bonze!“ sofort fielen einige Oekos mit in das Gerufe ein, und sie scharrten sich um den ersten Rufer. Sie alle hielten Schilder wie „Atomkraft Nein Danke“ und „Rettet die Umwelt“ hoch. Sekunden spaeter wuerden sie weder diese Schilder halten noch ueberhaupt irgendetwas rufen. Friedrich raste mit knapp 256 in den ersten Oeko, welcher hochflog und hinter dem Auto landete. Einige weitere Oekos starben auf dieselbe Weise, doch schon bald verlor der Wagen an Geschwindigkeit und Friedrich konnte nur noch die Beine der Demonstranten brechen und sie dann ueberfahren. Doch auch dies war akzeptabel. Sofort jedoch fingen einige der besonders schlimmen Oekochristen an mit Steinen auf den Wagen zu werfen. Einer traf, die Motorhaube bekam eine Delle und der Lack einen Kratzer. Friedrich trat die Bremse, die Bremskloetze krallten sich an den Scheiben fest und der Wagen stand. Friedrich sprang, bevor die Oekos auf ihn zu kommen konnten, aus dem offenen Wagen und griff sich den Steinewerfer. Selbiger hatte binnen Sekunden keinen Kopf mehr. Die ersten Oekos draengten jetzt heran, da sie meinten sie muessten rumnerven, wie es die Angewohnheit dieser Oekochristen war. Friedrich benutzte seine Hand als Stechwerkzeug und bohrte einem Oeko ein Loch durch den Schaedel, das, ohnehin schon winzige, Gehirn wurde durchbohrt und der Oeko fiel sterbend um. Das Herz des naechsten traf einen Weiteren am Kopf und eine Rippe eines wiederum Anderen wurde von Friedrich als Waffe benutzt. Bald waren einige der Oekos tot. Ein besonders großer Oeko (die Groeße kam wohl lediglich von den Haaren welche die Ausmaße einer Baumkrone hatten und in denen Tiere wohnten) kam auf Friedrich zu. Er stank fuerchterlich, da er sich garantiert nie wusch und wollte Friedrich angreifen. Friedrich erledigte jedoch auch selbigen spielerisch, doch wagte er nicht von solchen besonders dreckigen Exemplaren zu trinken, sondern nahm sich einen der saubereren (sofern man soetwas von Oekochristen sagen konnte) und trank von diesem. Die restlichen Oekos liefen davon und gerieten in Panik. Marie hatte in der Zwischenzeit einer aehnlichen Taetigkeit gefroehnt und nun kehrten beide wieder in den Wagen zurueck. Sie folgten der Straße bis zum Gerhard Hauptmann Platz, wo sie ueber Dammtordamm und Dammtorstraße fuhren um dann in die Theaterstrasse ein zu biegen. Der Wagen wuerde am naechsten Tag (der Zettel war schnell geschrieben) von einem der Bediensteten die hier taeglich kamen in die Werkstatt gebracht, da die Oekochristen doch Dellen verursacht hatten.

Zu um ca Mitternacht gingen Friedrich und Marie zu einer Party. Beide sorgten fuer einiges Aufsehen als sie die Tuer durchschritten. Beide komplett in schwarz. Marie in einem langen Kleid und Friedrich mit einer engen Hose, einem Hemd, Krawatte und einer Art laengerem Jackett, was jedoch kein Frack war, sondern eher eine Art kuerzerer Mantel. Wie gesagt, beide erzeugten Aufmerksamkeit und alle Gespraeche verstummten kurz, als die Beiden in der Tuer standen. Doch sobald sie den Raum betraten erfuellte ihre Persoenlichkeit (wohl eher ihre vampirische Aura) den gesamten Raum sodass sich jeder sogleich besser fuehlte. In einer Ecke entdeckte Friedrich ein bekanntes Gesicht, der Vampir der Marie, die sterbliche Marie, die mittlerweile tot war, angegriffen hatte. Friedrich ging auf ihn zu.

-tbc-
 

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(Lavok)


Der Sargdeckel oeffnete sich. Friedrich und Marie stiegen aus dem Sarg, einer neuen Nacht des Toetens entgegen. Sie kleideten sich an, elegantes Schwarz, wie jede Nacht. Wenig spaeter erschienen beide auf dem Buergersteig vor dem Haus, einige der Umstehenden blickten sie misstrauisch an, da sie, so komplett in Schwarz und so bleich, doch wie jene aussahen die den meisten Buergern suspekt waren. Die Macht der beiden waere zwar stark genug gewesen alle glauben zu machen, dass sie achtbare Mitglieder der Gesellschaft waren, doch setzte, zumindest Marie diese nicht ein. Friedrichs Versuche wurden von ihr unterbunden, da sie, zumindest ein wenig, sich dem Tode nahe fuehlte. Sie musste ihn noch immer in ihren Gliedern fuehlen oder aehnliches, zumindest, im einfachen modernen Deutsch gesprochen „fand sie den Tod toll“. Etwas differenzierter und gebildeter gesprochen „war sie dem Tode verfallen.“ Auf jeden Fall gab sie sich keinerlei Muehe den Sterblichen den Glauben auf zu zwingen sie sei eine voellig normale Sterbliche, die zu den oberen Zehntausend gehoere. Friedrich liess diese Versuche nun auch bleiben, da er bemerkte dass sie eher das Gegenteil versuchte. Marie sah zum Fuerchten aus, mit ihren langen schwarzen Haaren, dem schwarzen Samtband dass sie um den Hals trug und ihrem langen schwarzen Kleid. Sie sah, in der Tat, tot aus. Als dieser Augenblick, in welchem die Beiden auf der Straße erschienen waren, vorueber war, setzten sie sich in Bewegung um zu toeten. In einem Hinterhof, ein oder zwei Haeuserblocks weiter, waren zwei Banditen dabei eine junge Frau aus zu rauben. Zum Einen zeigte dies, dass es selbst in der Innenstadt nicht sicher war, zum Anderen war es auch die perfekte Gelegenheit fuer Marie und Friedrich ihren Hunger diese Nacht zu stillen. Der Eine der Baniten drehte sich zufaellig um und bemerkte wie die Beiden den Hinterhof betraten. Hand in Hand, schweigend, lautlos, mit starrem Blick, den Schatten gleich. Wie zwei Racheengel gingen sie auf die beiden Banditen los. Der welcher sich umgedreht hatte hob ein Messer empor, doch die beiden Vampire interessierten sich kein Stueckchen dafuer. Der andere Bandit hatte sich nun auch umgedreht, ohne zu wissen, dass er keine Minute mehr leben wuerde. Friedrich griff sich den einen Banditen mit dem Arm, Marie den Anderen. Blitzschnell wie als ob die Schatten die Strauchdiebe gefasst haetten waren beide fest im eisernen Klammergriff eines der Vampire, welche sich noch immer an den Haenden hielten. Die ueberfallene Frau sah voellig geschockt zu. Die beiden Vampire rammten ihre Zaehne in die Haelse der Banditen und tranken das heiss hervorquellende Blut. Sie nahmen alles Leben der Sterblichen in sich auf, jeden noch so geringen Funken. Das Roecheln welches der Kehle des Einen entsprang erstarb und beide Vampire liessen fast synchron von ihren Opfern ab. Fast haetten sie zu lange gewartet, fast waere der Tod ihrer Opfer auf sie selbst uebergegangen. Das Blut waermte ihnen die Gesichter und die Leiber und schon umschlangen sie einander mit den Armen. Das Opfer der Banditen war nicht gerade vom intelligenten Schlag, denn sie saß noch immer in der Ecke, sie war voellig verstoert und schlichtweg zu dumm um die Flucht zu ergreifen. Friedrich fuhr zaertlich mit der Hand am Rueckgrat seiner geliebten Marie entlang und sie tat aehnliches.
Er strich ihr weiches, schwarzes Haar zur Seite und legte ihren Hals frei. Er kuesste sie. Sie kuesste ihn. Sie strich ihm ueber den Hals.
Beide bissen gleichzeitig zu. Das Blut floss hin und zurueck. Der Kreislauf war vollkommen. Der Kreislauf des Blutes. Das Blut war die Liebe, die Liebe das Blut. Es war das hoechste, das hoechste aller Gefuehle auf Erden. Die Sekunden vergingen, die Minuten, bald die erste Stunde, bald die Zweite. Die Sterbliche in der Ecke hatte es noch immer nicht gewagt zu verschwinden, dies wuerde ihr Verhaengnis werden.
Friedrich lockerte seine Umklammerung, Marie tat es ihm gleich. Beide entfernten ihre Zaehne aus dem jeweils Anderen und loesten sich von einander. Beide sahen gleichzeitig zur Sterblichen in der Ecke, sie erhoben sich und gingen auf sie zu. Alles ohne sich allzu sehr zu bewegen. Sie fassten sie an und zogen sie hoch. Bissen beide zu und tranken sie leer. Eine weitere Tote, sowohl die Verbrecher als auch das Opfer lagen nun in diesem Hinterhof, eine unbekannte Macht hatte sie niedergestreckt, niemand wuerde es je herausfinden, zumindest nicht lange genug leben, um es weiter zu erzaehlen, denn sollte jemand dahinter kommen, dann nur dadurch, dass er selbst zum Opfer wuerde. Friedrich und Marie entfernten sich aus der Gasse, jetzt gingen sie normal wie Sterbliche, nebeneinander, asynchron, immer noch Hand in Hand, jedoch ohne soviel Tod und Macht aus zu strahlen wie zuvor, und auch mit mehr Bewegung. Bald waren sie wieder im Penthaus. Friedrich ging ins Arbeitszimmer und holte einige Dokumente. Er plante fuer diese Nacht einen Zusammenschluß mit einer Aktiengesellschaft welche Bueroraeume in Hamburg vermietete. Friedrich holte die Dokumente, pakte sie in seinen Aktenkoffer und ging zum Aufzug, er verabschiedete sich von Marie und fuhr ins Foyer, dort gruesste er den Portier und ging dann in die Tiefgarage, wieder wie jede Nacht. In der Garage stieg er in seinen Porsche, der Ferrari war noch in der Werkstatt, und fuhr in die Hafen-City. Der Aufsichtsrat der Kueler AG war dort heute zusammengetreten um seinen Vorschlag an zu hoeren. Friedrich dachte sich das ganze noch einmal durch. Er wuerde, mit seinen Immobilien, der Firma beitreten, die Immobilien der Firma bereitstellen, jedoch weiterhin Eigentuemer sein, desweiteren wollte er einen Sitz im Aufsichtsrat. Diese Forderungen waren nicht gerade wenig, doch hatte er die noetige Ueberzeugungskraft um solche Forderungen zu stellen. Er fuhr bei einem der modernen Firmengebaeude vor und parkte den Porsche in der Tiefgarage. Von dort aus machte er sich mit seiner Aktenmappe auf den Weg in Richtung Konferenzraum. Die beiden Tuerfluegel flogen auf und Friedrich trat hindurch. Der Aufsichtsrat war komplett zusammengetreten. Alle sahen ihn an. Der Vorsitzende, der am Kopfende des Tisches seinen Platz hatte und bisher am Fenster gestanden hatte drehte sich nun um und begruesste ihn, in dem er einmal den gesamten Tisch entlang schritt und ihm die Hand reichte. Friedrich nahm Platz und das Gespraech begann. „Trotz dass sie alle mein Angebot kennen sollten, lege ich es ihnen noch einmal vor.“ Begann Friedrich, er gab einen Stapel Dokumente rum und wartete bis jeder einige Blaetter vor sich liegen hatte. „Dies sind die Objekte die ich bereit bin der Firma zur Vermietung bereit zu stellen. Natuerlich sind sie alle vermietet, jedoch denke ich, dass sie verstehen worauf ich hinaus will. Im Gegenzug, moechte ich Aktien im Gegenwert der Objekte,“ dieser Teil war Friedrich gerade erst eingefallen „natuerlich weiterhin Eigentuemer der Objekte sein und einen Sitz in diesem Aufsichtsrat haben.“ Die Aufsichtsraete sahen sich an, waren sie sich doch sicher, dass dieses Angebot mehr eine Forderung war und natuerlich abgelehnt werden wuerde. Friedrich fuhr fort „Es mag ihnen so vorkommen, als ob ich mehr fordern wuerde, als ich ihnen an zu bieten bereit bin. Doch wenn sie sich die Objekte anschauen werden sie sehen, dass es zum Teil Prestige Objekte sind und in der Gaenze sehr wertvolle Objekte, die sie sich nicht durch die Finger gehen lassen koennen, wollen sie der Konkurrenz doch keinen Vorteil erlauben.“ Friedrich wusste nicht ganz von welcher Konkurrenz er sprach, da es in dieser Branche nicht ganz so starkes Wettbewerbsdenken gab, jedoch klang das mit der Konkurrenz immer gut und wuerde seinen Zweck erfuellen. Nach einiger Beratung, Diskussion und Verhandlung wurde abgestimmt. Der Vorsitzende fasste das Angebot zusammen und rief die Anwesenden zur Abstimmung auf. „Wer fuer das Angebot stimmt moege die Hand heben.“ Alle, einschliesslich ihm selbst hoben die Hand und er fuhr fort. „Das Angebot von Herrn Kerber wird hiermit einstimmig angenommen.“ Ein jeder der Anwesenden war der Ueberzeugung die Firma haette ein sehr gutes Geschaeft gemacht und Friedrich lachte innerlich. Wieder einmal hatte er es geschafft die Sterblichen dazu zu bringen eins seiner Angebote an zu nehmen und wieder einmal lief alles wunderbar, da sein Angebot natuerlich jede Menge Vorteile fuer ihn beinhaltete. „Die naechste Sitzung wird fuer naechsten Dienstag einberufen...“ „Wie waere es mit 19 Uhr 30?“ rief Friedrich dazwischen. Der Vorsitzende nickte. „Also gut, 19 Uhr 30, naechsten Dienstag um 19 Uhr 30. Ach, und Herr Kerber, gewoehnen sie sich doch das dazwischenrufen ab.“ Der Aufsichtsrat ging somit wieder auseinander und die einzelnen Aufsichtsraete unterhielten sich noch ueber die letzten Sportereignisse, ihre Ferien oder das neuste Automobil welches man sich zulegen konnte. Friedrich riet denjenigen die sich ueber letzteres Thema unterhielten sich den neuen Audi A8 an zu schauen, da selbiger sehr interessant sei und er sich diesen auch mal ansehen wuerde demnaechst. Die Anderen waren erfreut ueber den guten Rat und liefen zu ihren Wagen, genau wie Friedrich auch zu dem seinen ging. Kurz zuvor wurde noch entschieden dass Friedrich seine Vertraege demnaechst unterschreiben solle, sie wuerden bis zur naechsten Sitzung angefertigt und dass er dann auch in die Firma eingefuehrt werden solle. Alle waren, wie schon gesagt, sehr erfreut ihn fuer die Firma „gewonnen“ zu haben, im selben Maße wie Friedrich erfreut war den Aufsichtsrat fuer sich gewonnen zu haben, was der Realitaet mehr entsprach als die erstere Ansicht. Friedrich stieg also in seinen Wagen und fuhr in Richtung seiner Heimstatt. Er ging zu Marie und erzaehlte ihr von den Ereignissen. Danach suchten die Beiden noch eine Filmvorfuehrungsanstalt auf, in welcher sie sich eine Filmpremiere ansahen. Am Morgen dann verschwanden sie wieder in ihrem Sarg.

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(Lavok)


Friedrich saß auf der Dachkante des Hauses. Unter ihm war der Gehsteig, mitsamt der Passanten die in den fruehen Abendstunden immer hier unterwegs waren. Friedrich dachte sich, dass es an der Zeit sei sich etwas neue automobile Unterhaltung zu besorgen. Bis der M5 da waere wuerde es noch immer einige Tage dauern, am Mittwoch Abend wuerde er ihn abholen koennen, und ihm war fad.
Marie war direkt nach dem Aufstehen aufgebrochen, sie wollte ihr Heimatland besuchen, Friedrich wusste nicht einmal wo selbiges lag. Sie waere die naechsten paar Wochen weg, wann genau sie wiederkaeme wollte sie nicht sagen, da sie es nicht wusste. Friedrich hatte versucht sie zurueck zu halten, da sie noch nicht genug ueber ihre Existenz und ihre Macht wisse, doch sie liess sich dadurch nicht schrecken und hatte sich zum Flughafen begeben.
Friedrich saß nun also auf seiner Dachkante und ueberlegte, ihm kam eine Idee, in den Siebzigern hatte er interessante Autos gesehen und er erinnerte sich noch genau wo er etwas in der Art finden koennte. Er stand auf, wirbelte herum, lief zum Aufzug und war Sekunden spaeter im Foyer, von hier aus ging er, wie jede Nacht, zur Tiefgarage, natuerlich nicht ohne den Portier zu grueßen. Er holte den Schluesselbund aus der Tasche und hielt auf den Porsche zu. Zu seinem eigenen Erschrecken war selbiger jedoch nicht da. Marie musste ihn wohl genommen haben, Friedrich dachte sich, dass es wohl eine schlechte Idee gewesen war ihr alle Autoschluessel zu geben. Er zueckte also den Audi Schluessel und stieg in den RS6, da es draussen regnete hatte er eh keine andere Wahl.
Kurz darauf befand er sich schon auf einer Straße die aus Hamburg hinaus fuehrte, in eine eher laendliche Gegend. Er bog, etas schneller als man das tun sollte, auf einen Feldweg ein, brachte sein Heck zum Ausbrechen, kriegte das wieder unter Kontrolle und lieferte den hinter ihm fahrenden eine gute Vorstellung. Der misanorote RS6 Avant schleuderte etwas Dreck nach hinten, als er, nach dem erfolgreichen Drift, wieder beschleunigte.
Wenig spaeter war Friedrich auf einem verlassenen Gehoeft angekommen. Zumindest schien selbiger verlassen. Friedrich blieb stehen, das Bi-Xenon Licht erleuchtete die Wand des Wohnhauses und die Geraeusche des Motors zerrissen die Stille der Nacht. Die Tuer des Wohnhauses ging auf und ein Mann mittleren Alters kam, mit einer Schrotflinte bewaffnet, nach draußen. Er sah etwas abgerissen aus und hatte dreckige Kleidung, vornehmlich mit Motoroel bedeckt.
Friedrich stieg aus und als der Mann ihn erkannte nahm er die Schrotflinte runter. „Friedrich altes Haus... eheheh... lange nicht gesehen was?“ fragte er. Friedrich nickte nur. „Was kann ich heute fuer dich tun?“ fragte der Mann. „Mir ist zu Ohren gekommen du haettest etwas Interessantes in deiner Werkstatt zu stehen.“ antwortete Friedrich. „Aeh... achja, das hab ich in der Tat...“ sagte der Mann. Die Beiden gingen auf die Scheune zu, welche von außen recht verfallen aussah, der Mann oeffnete die Tueren und eine gut sortierte, modern ausgestatte Werkstatt kam zum Vorschein, in der Mitte einer Hebebuehne, welche nach oben gefahren war und rechts ein abgedecktes Auto. Der Mann schloß die Tuer hinter Friedrich wieder und fragte „Wofuer interessierst du dich denn?“ Friedrich durchschritt die Werkstatt und sah sich um. Von dem Wagen auf der Hebebuehne konnte man nur die Raeder erkennen, die Reifen hinten mochten gut 300+ sein und das Waehlscheibendesign der Felgen in deren Mitte ein Stier zu sehen war, liessen einen leicht erraten was fuer ein Wagen dort oben stand. „Der ist unverkaeuflich.“ Sagte der Mechaniker sofort als er bemerkte wie Friedrich dort hinauf sah. „Der ist nur zur... aeh... Reperatur hier.“ Wenn man jedoch von unten die Hebebuehne besah, konnte man sehr gut sehen, dass gerade ein Nitro Booster eingebaut wurde. Dieser Wagen wurde offensichtlich auf illegale Straßenrennen vorbereitet, etwas fuer dass sich Friedrich auch noch interessierte und was er sich wohl auch irgendwann einmal naeher ansehen wuerde.
Friedrich nickte und ging in Richtung des verhuellten Wagens. „Was ist mit dem hier?“ fragte er, mit der Hand an der Plane. Der Mechaniker kicherte leicht und sagte nichts. Friedrich zog die Plane weg. Darunter kam ein Auto zum Vorschein wie er es sich gewuenscht hatte. „Johnny... kannst du mir hierzu etwas erzaehlen?“ fragte er. Johnny the Screwdriver raeusperte sich. „Nunja, dies ist ein ‘75er Aston Martin V8 Vantage Volante. Windsorrot, 5,4l Hubraum, ca 500 PS, mit Nitro Injection.“ „Wieviel?“ fragte Friedrich. „So wie er da steht... 150K.“ war Johnny’s Antwort. Friedrich nickte. „Ich nehm ihn.“ Sagte Friedrich. Natuerlich wurden keine Fragen gestellt wo der Wagen herkam, dies waeren nie allzu legale Geschichten die dann erzaehlt werden wuerden, daher wurde auch nicht gefragt. Nach einem Blick in den Motorraum (In welchem man die beiden Gasflaschen, auf die ein aggressiv aussehender Clown gemalt war, sehen konnte) und unter den Wagen bestaetigte Friedrich dass er den Wagen kaufen wolle und liess sich von Johnny die Schluessel geben. Johnny oeffnete die Scheunentore und Friedrich fuhr den Wagen heraus, das Blubbern des V8 war, wie eh und je, ein erhebendes Geraeusch, welches recht unvergleichlich war. Friedrich stieg wieder aus und hielt Johnny den Audi Schluessel hin, da beide Wagen ja zurueck mussten. „Was ist mit der Bezahlung?“ fragte Johnny. „Die bekommst du sobald beide Autos in meiner Garage stehen, und, denke daran, der RS6 ist keine 150K wert, also verschwinde bitte nicht damit.“ Johnny nickte, das war ihm auch klar, doch hatte er gehofft Friedrich wuerde ihn gleich bezahlen und er koennte dann noch mit dem Audi verschwinden.
Friedrich fuhr nun also seinen Aston von der Farm aus auf die Straße und obersvierte Johnny im Rueckspiegel ob er noch hinter ihm war. Bald waren sie wieder in Hamburg und wenig spaeter schon in die Tiefgarage eingefahren. Friedrich hatte die ganze Zeit ueber Johnny observiert und kontrollierte nun, noch immer ohne Johnny, der langsam ungeduldig wurde, zu bezahlen, ob dieser irgendetwas im Innenraum veraendert haette, fand jedoch nichts. Er beschloss also Johnny zu glauben, der sagte nichts gemacht zu haben, und gab ihm einen Scheck. „Natuerlich gedeckt.“ Sagte er noch hinzu. Johnny hatte nun jedoch das Problem, dass er auf der Straße stand ohne Fortbewegungsmittel, was er erst feststellte als er vor der Tuer stand. Friedrich stand zu diesem Zeitpunkt schon oben am Fenster und sah amuesiert, jedoch auch wartend, zu, wie Johnny nicht wusste was er tun sollte. Endlich verschwand er, sich offensichtlich zu Fuss auf den Weg machend, oder zumindest per oeffentlicher Verkehrsmittel. Was Johnny wirklich benutzte um nach Hause zu kommen wusste Friedrich nicht. Die Wahrheit war naemlich, das Johnny hinter der naechsten Ecke einen 11er knackte und damit nach Hause fuhr. Friedrich, indes, ging in die Tiefgarage und stieg in seinen Aston, diesen musste er erst einmal ausfahren.
Wenig spaeter war er auf der Autobahn und trat das Gaspedal durch. Der Wagen zog wie nichts und lag auf der Straße wie ein Brett. Friedrich ließ den Motor ein zwei mal aufheulen und fuhr mit ca 250 ueber die Autobahn, als ihm etwas schwarzes flaches vor ihm auffiel. Er fuhr naeher und erkannte dass dies eines der noch verkleideten Testautomobile war, auch Erlkoenige genannt. Friedrich sah auf den Tache, welcher eine Skala bis 500 hatte und um eine digitale Anzeige erweiter worden war, damit man die Geschwindigkeit etwas genauer ablesen konnte, er zeigte 253km/h an. Er fuhr an den Wagen vor ihm ran, aus seinem Wissen, dass er aus dem Internet und aehnlichen Medien gezogen hatte, schaetzte er den vor ihm fahrenden Wagen als Porsche Carrera GT ein, obwohl es ihn wunderte selbigen auf norddeutschen Straßen zu sehen. Er zog mit dem Porsche gleich und gab ein bisschen mehr Gas um selbigem davon zu fahren. Der Testfahrer im anderen Wagen sprach darauf an und erhoehte die Geschwindigkeit ebenfalls. Friedrich wusste dass diese Wagen von einem 5,5liter V10 angetrieben wurde, mit 558PS, mehr als sein eigener Wagen hatte. Bei ca 330km/h hoerte Friedrich’s Aston Martin jedoch auf weiter zu beschleunigen und der Porsche gewann langsam an Boden. Dies waere wohl der richtige Moment um den Boost ein zu setzen. Friedrich hoffte nur dass das Triebwerk soweit umgebaut war, diese Kraefte aus zu halten und dass die Kuehlung auch gut genug gewaehrleistet war, bevor der den Knopf drueckte der das Lachgas in die Zylinder lassen wuerde. Friedrich wurde in den Sitz gedrueckt und waere jetzt vor ihm ein anderes Auto gewesen haette er es vermutlich auf den Mond katapultiert, oder beide Wagen waeren zerrissen worden, doch passierte dies nicht. Friedrich schoss, mit noch mal etwa 150 zusaetzlichen PS und einer Geschwindigkeit von ueber 400km/h an dem Porsche vorbei und gewann so die Fuehrung. Er wartete eine Weile und hoffte der Motor waere genug abgekuehlt als der Porsche wieder heran gekommen war. Er drueckte den Knopf in der Mittelkonsole ein zweites Mal. Wieder schoss der Wagen mit einem ordentlichen Schub nach vorne, bevor er auch dieses Mal wieder langsamer wurde. Friedrich versuchte noch ein Weilchen mit dem Porsche gleichauf zu bleiben bevor er an einer Auffahrt die Autobahn verließ. Er fuhr zur Einfahrt in die entgegengesetzte Richtung um wieder zurueck zu kommen. Dort hielt er jedoch, sobald wie moeglich, auf einem Parkplatz an um sich an zu sehen ob der Motor den Boost ausgehalten hatte und um Bremsen und Motor abkuehlen zu lassen.
Der Motor sah noch mehr oder weniger gut aus und die Bremsen waren auch noch vorhanden. Dies war schon mal ein gutes Zeichen und Friedrich wartete noch einige Minuten bevor er sich wieder in den Wagen setzte und zurueck fuhr.
Den Wagen in der Tiefgarage wissend, setzte sich Friedrich an seinen Schreibtisch und schrieb Auftraege fuer seine Bediensteten. Der Wagen muesste ein Zulassung bekommen, natuerlich ohne das illegale Einspritzsystem, und es muessten, sollte das noch nicht der Fall sein, Keramikbremsen eingebaut werden, sowie der Motorblock ueberprueft und, sofern noetig, ein stabilerer eingebaut werden. Dann, sofern moeglich, sollte auch das Gewicht des Wagens durch Kohlefaserbauteile verringert werden. Die Bediensteten haetten am naechsten Tag auf jedenfall einiges mit dem Wagen zu tun.
Friedrich, der festgestellt hatte dass seine Ausfahrt etwas lange gedauert hatte, ging nun in Richtung Schlafzimmer, zog sich seinen Pyjama an und legte sich in den Sarg, er dachte darueber nach ob Marie jetzt auch rechtzeitig in ihren Sarg zurueckkehrte und ob es ihr auch gut ginge, jedoch glaubte er, dass er es fuehlen wuerde, wuerde es ihr schlecht gehen. Dann schlief er auch schon ein.

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