In trüben Wassern VIII

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Geschrieben von Ezri am 06.10.2002, 14:59:

(Ezri)


=/\= Quartier Ezri =/\=

Nebelartiger Dampf füllt die kleine Nasszelle und ließ den Spiegel beschlagen. Das Wasser rauschte und perlte heiß über meine Haut. Aus verborgenen Lautsprechern säuselte sanfte Musik und auf dem Tisch im Wohnraum stapelten sich verschiedene Dinge, die ich mir hab kommen lassen oder selbst replizierte. Irgendwann war ich der Meinung, ich hatte genug geduscht, aber ich konnte mich nicht überwinden, das Wasser abzustellen, also dehnte ich diese kleine private Duschorgie noch etwas aus. Plötzlich verspürte ich Erschütterungen, die nicht zu einem normalen Aufenthalt in einem Orbit passten. Der heiße Wasserstrahl brach ab und rasch wickelte ich mich in eines der großen flauschigen Handtücher. „Dr. Chaz an Brücke, was ist passiert?“ Wie selbstverständlich kamen mir diese Worte über die Lippen, und das nach dieser Zeit. „Sie werden später informiert, Dr. Chaz.“ Ein Signal zeigte mir, dass der Kanal geschlossen wurde. Was erwartete ich? Daß sofort alles wieder so wäre, wie es einmal war? Fröstelnd zog ich das Handtuch enger um meine Schultern. Irgendwo in dem chaotischen Stapel auf dem Tisch sollte sich frische Wäsche befinden und nachdem ich die Hälfte mehr oder weniger unfreiwillig zu Boden befördert hatte, fand ich das Gesuchte. Wieder vor dem Spiegel zog ich meine Uniform straff, atmete tief durch und entschloß mich, das Quartier zu verlassen. Es war eigenartig mit erhobenen Haupt an den Rihannsu vorbeizugehen und sogar gegrüßt zu werden. Gerade erst noch wurde mir antrainiert mich anders als früher zu verhalten und schon fällt die Konditionierung wieder ab. So schnell also ist man anpassungsfähig. Eine Erfahrung, die an alle meine nachfolgenden Wirte weitergegeben würde. Die Tür der Krankenstation öffnete sich und kurz blickten die Mitarbeiter auf, um so gleich in ihrer Tätigkeit fortzufahren. „Dr. Chaz, was kann ich für Sie tun.“ „Dr. t’Ptraval trat auf mich zu. „Sora, ich hoffe sie haben es nicht vergessen, wir nannten und bereits beim Vornamen.“ „Entschuldigen Sie, Ezri. Es ist nur so… ungewöhnlich.“ Ungewöhnlich war es in der Tat, da sie vor einiger Zeit meinen Totenschein ausstellte.. „Also Ezri, was führt Sie zu uns auf die Krankenstation?“ „Ich möchte, dass Sie mich wieder für den aktiven Dienst einteilen.“ „Sind Sie sicher?“ „Ja bitte, ich wüsste sonst nicht, was ich tun sollte und Arbeit ist jetzt genau das, was ich brauche.“ „Bei der nächsten Besprechung der Führungsoffiziere werde ich Ihr Anliegen vortragen, Ezri.“ Ich nickte ihr lächelnd zu und verabschiedete mich. Da so lange ja nichts für mich zu tun war, setzte ich meinen Rundgang fort. Das gesamte Schiff würde ich an einem „Tag“ sowieso nicht begehen können und so ließ ich mir für die einzelnen Stationen entsprechend Zeit…


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Geschrieben von Naruk am 07.10.2002, 03:09:

(Naruk)


=/\= Parem IV, Kommandozentrale =/\=

"Sektion 23 gesichert, Rekkhai. Wir haben 4 Marines verloren. Gehen weiter zu Sektion 24."
"Verstanden", beantwortete ich den Kurzbericht eines Gruppenführers.

In der Zwischenzeit befanden sich etwa 2/3 der Zentrale in unserer Hand. Die Terroristen hatten keine Chance, das wussten sie. Aber sie wussten auch, dass ihnen sowieso der Tod blühte. Egal, ob sie jetzt gefangen genommen wurden und später hingerichtet oder ob sie gleich ihr Leben ließen.

Meine eigene Gruppe hatte ihren zugewiesenen Teil bereits fast erledigt. Wir hatten einige Verteidiger eingekesselt, die sich in einem Raum verschanzten. Sie waren in einer guten Deckung und es würde schwierig werden, ihre Stellung auszuhebeln, ohne Verluste zu riskieren. Jedoch war ihr Sichtfeld eingeschränkt, da sie nur durch die Tür nach außen sehen konnten und sich selbst hinter einem umgestürzten Metalltisch verschanzt hielten.

Ich wies meine Kämpfer an, die gegnerische Stellung unter starken Beschuß zu nehmen. Die Gegner gingen in Deckung, was mir die Chance bot, mich in geduckter Haltung an den Metalltisch heranzurobben. Die Disruptorstrahlen flogen knapp über mich hinweg und wenn nur einer der Terroristen es wagen würde, aus der Deckung herauszusehen, wäre es wohl vorbei mit mir gewesen. Doch es gelang mir und ich kam am Tisch an - lebend. Noch immer schossen die Disruptoren meiner Rihannsu. Ich prüfte den Tisch, er war außerordentlich robust, was mir die Chance bot, auch den nächsten Teil meines Vorgehens zu planen. Ich aktivierte eine Granate, zählte nicht wie vorgeschrieben bis 3, sondern bis 5 und warf sie dann einfach auf die andere Seite des Tisches. Gerade als sie sich unterhalb der Tischkante absenkte, explodierte sie. Die Wucht der Explosion schob den schweren Tisch gegen mich und ich war von dem Schlag einige Zeit mitgenommen. Ein Marine half mir beim Aufstehen und nun war auch Sektion 32 gesichert.

Die Berichte der anderen Gruppen sagten, dass nur noch der zentrale Kommandoraum nicht gesichert war. Meine Gruppe schloß sich mit einer anderen zusammen und gemeinsam würden wir diese letzte Stellung der Terroristen einnehmen. Da ich dort die Anführer der Revolte vermutete, war die Losung nicht mehr Töten sondern Gefangennehmen. Die Gruppe hatte verstanden und 2 Marines machten sich daran, die Tür zum Kommandoraum zu öffnen. Die zweite Gruppe würde den Raum von einer anderen Stelle kurz nach uns betreten und so den Feind von hinten überraschen.

Die beiden Marines arbeiteten hektisch an der Konsole, aber ohne Erfolg. Ich sah mir das Treiben einige Zeit an und dann platze mir die Geduld. Ich ging ebenfalls zur Tür und gab meine Kommandocodes ein. Die Tür war nun nicht mehr versperrt. Ein Hoch auf die Kommandocodes. Ich ging wieder etwas in Deckung und verständigte die andere Hälfte, dass wir nun reingingen. Sie hatten sich mittlerweile ebenfalls Zugang verschafft und hatten nur auf dieses Zeichen gewartet. Mit einem kurzen Nicken leitete ich den Angriff ein. Ein Marine öffnete die Tür und die restliche Gruppe stürmte in den Raum. Da wir auf Gefangene aus waren, setzen wir die Disruptoren nur spärlich ein. Die Feinde sollten im Nahkampf kampfunfähig gemacht werden. Zwar hatten wir einen gewissen Überraschungseffekt auf unserer Seite, doch waren wir fast sofort unter heftigem Beschuß. Disruptor-Strahlen durchzuckten den Raum. Meine Kämpfer gingen auf die Terroristen los und griffen sie aus der Nähe an. Ich selbst schaltete sofort einen Terroristen aus, als sich die zweite Tür öffnete und die andere Hälfte den Raum stürmte. Jetzt waren sich die Verteidiger sicher, dass sie keine Chance mehr hatten. Es war ihnen auch bewusst, dass wir Gefangene machen wollten und so ließen einige beinahe resigniert ihre Waffen fallen und stellten den Widerstand ein. Ich blickte mich um, und gerade als ich mich um 180° gedreht hatte, wurde mein Schutzanzug von einem Schuß getroffen. Brennender Schmerz durchzog meine Brust, ich sank auf die Knie und sah einen laut lachenden Rihannsu. Er hatte auf mich gefeuert, und nun wurde sein Leben durch mehrere Disruptoren-Salven beendet. Eine Schwärze erfasste meinen Geist ...

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Geschrieben von Ezri am 07.10.2002, 19:59:

(Ezri)


=/\= Arboretum =/\=

„Dr. Chaz, kommen Sie sofort in den Shuttlehangar 4. Notfall, Dr. Chaz, sofort Shuttlehangar 4…“ Ich genoß gerade das angenehme Klima des Arboretums, als mich Der Befehl erreichte. Ein bisschen erschrocken sprang ich auf und sprintete los zum nächsten Turbolift. „Shuttlehangar 4.“ Keuchte ich etwas außer Atem: „Autorisation Med. Ezri 2.“ Im Turbolift befanden sich noch andere Personen und ich nahm an, dass sie dem Lift einen ursprünglich anderen Befehl gaben. Nur einige Ewa später stand ich neben einem der Shuttles zwischen ein paar Marines und Personal der Krankenstation. Dr. t’Ptraval machte eine Einsatzbesprechung und teilte die Teams ein. „Es gab auf dem Planeten viele Verluste, aber die Terroristen wurden geschlagen. Vereinzelte Terrorzellen sind wohl noch aktiv, doch unsere überlebenden Soldaten brauchen dringen medizinische Hilfe. Die Marines hier sind dazu abgestellt nur das medizinische Personal zu schützen, sie dürfen sich keines Falls auf andere Kampfhandlungen einlassen. Dr. Chaz ist eine erfahrene Notärztin und ihr werden die schwersten Fälle übergeben. Das wäre dann alles. Wegtreten und viel Erfolg.“ Wir bestiegen die uns zugewiesenen Shuttles und nachdem sich die Schotten schlossen und die Hangartore sich öffneten hoben wir ab. Die Sicht ins all wurden von einer schweren Panzerung versperrt. Ein sicheres Zeichen, dass wir vermutlich beschossen werden würden. Irgendwann spürte man die leichte Erschütterung war, die typisch war, wenn ein Shuttle unter Schwerkraft gelandet wurde. Wir überprüften alle noch einmal unsere Schutzanzüge. Das medizinische Personal und meine Person eingeschlossen trugen als Bewaffnung nur einen kleinen Handdisruptor. Wir brauchten unsere Hände für das medizinische Gerät und wir mussten uns auf die Marines verlassen, die zu unserem Schutz abkommandiert waren. Die Shuttles waren direkt neben einigen halbzerstörten Gebäude gelandet und sowie die Marines die Umgebung gesichert hatten verließen auch wir die Shuttles. Die Piloten blieben an Board und versetzten die Shuttles in Tarnmodus. Rasch trug das medizinische Personal mit Hilfe einiger Sklaven, welche keine Schutzanzüge trugen, das schwerere medizinische Gerät in eines der Gebäude, welches noch relativ intakt war. Mit geübter Routine entstand in kürzester Zeit ein kleines Feldlazarett. Nachdem wir einsatzbereit waren, gab ich dem Major der Marines ein Zeichen, der wiederum nahm Kontakt über einen verschlüsselten Kanal zu den kämpfenden Truppen auf und dann dauerte es nicht lange, bis die ersten Verletzen eintrafen. Der junge Arzt, der vorselektierte leistete gute Arbeit. Und die Arbeit ging relativ zügig voran. Schon innerhalb kürzester Zeit war der Boden unter dem transportablen Biobett grün. Wir arbeiteten mit recht primitiven Mitteln. Die Devise war, so wenig Geräte einsetzen wie möglich um uns nicht durch ihre Energiesignatur zu verraten. Der nächste Soldat der auf das Biobett gelegt wurde, war kein Soldat. Die Insignien seiner angesengten Uniform zeigten mir, dass es sich um den Io Saehne der Blutschwinge handeln musste. Seltsam, ich kannte ihn nicht. Sein Gesicht war entspannt und seine Bewusstlosigkeit tief. Geschickt zog ein Pfleger ihm den Schutzanzug aus. Der Schutzanzug hatte zwar die meiste Energie des Disruptors abgefangen, aber leider nicht die Hitzeentwicklung und so war seine Uniform, die er unter dem Schutzanzug großflächig mit seiner Haut verschmolzen. Das enorme Schmerzpotential hielt ihn in der Bewusstlosigkeit und so konnte ich an ihm arbeiten ohne extra Narkosemittel verschwenden zu müssen. Die Haut seiner Brust war größtenteils nicht mehr zu retten und so schimmerte grünlich das rohe Fleisch, von der ich das Haut-Stoffgemisch entfernen musste, in der notdürftigen Beleuchtung des Feldlazaretts. Ich weiß nicht mehr wie viel Tlhojurs wir schon im Einsatz waren, aber irgendwann wurden die Verletzten weniger und einige von uns hatten nun Zeit sich auszuruhen. Das Lazarett blieb bis zu seiner Auflösung von den Terroristen unentdeckt und wir waren alle sehr erleichtert, als sich vor unseren Augen die Shuttles wieder enttarnten. Da wir mehr Personen waren, als die Shuttles fassten, blieben die Marines, ich und die meisten anderen Kräfte des medizinischen Personals zurück und warteten auf die erneute Ankunft der Shuttles.
Plötzlich gleißte ein grüner Strahl auf und ein Marine verdampfte lautlos vor meinen Augen. Der Start der Shuttles hatte unsere Position verraten. Geduckt rannten wir umringt von den Marines wieder zurück in die Gebäude. „Der Major setzte einen Notruf ab und bellte anschließend ein paar Kommandos. Rasch, aber ohne Hetze bauten die Marines aus dem vorhandenen Material einen Schutzwall hinter dem wir uns verschanzen konnten. Es herrschte angespannte Stille, wir wussten nicht, war es nur ein einzelner Kämpfer, oder waren es mehrere…

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Geschrieben von Rikal am 07.10.2002, 20:44:

(Rikal)


=/\= ChR Blutschwinge, Bereitschaftsraum des Leih =/\=

Sein Blick wanderte über die Sterne, die er vom Fenster seines Bereitschaftsraumes aus sehen konnte. Normalerweise wirkte dieser Anblick auf ihn beruhigend und tröstend, aber heute war es anders. In solchen Augenblicken fühlte er die gesamte Last und Einsamkeit, die ein Kommando mit sich brachte. Mit einem leisten Seufzen riss er sich vom Fenster los und kehrte zum Schreibtisch zurück. Dort warteten eine Menge Berichte auf ihn. Einer von ihnen war der Bericht über die Rückeroberung der Zentrale der Planetaren Verteidigung. Dieser war ein weiteres Zeugnis für die Tapferkeit und den Mut der Marineinfanterie des Reiches, aber der Ruhm, den sich die an Bord stationierte Kohorte erworben hatte, war mit viel Blut bezahlt worden. Wieder hatte er Rihannsu in den Tot geschickt und wieder fragte er sich, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Sie waren bereitwillig und ohne zu zögern in den Tot gegangen, aber ihr Verhalten lies die Zweifel nicht verstummen.
Am PADD mit den im Kampf Gefallenen und Verletzten blieb sein Blick hängen. Müde setzte er sich und nahm es erneut in die Hand und begann zu lesen. Während er lass lies er die vergangenen Stunden Revue passieren und suchte nach Fehlern in seinem Vorgehen.
Während die Shuttles im Anflug auf i’Seguton waren hatte die Blutschwinge ihnen Feuerschutz gegeben indem sie entweder das Feuer der Verteidigungsanlagen auf sich zog oder Stationen zerstörte, die auf die Shuttles feuerten. Trotz ihrer Bemühungen waren zwei Shuttles verloren gegangen. Bei jeder Meldung, dass ein Shuttle abgeschossen worden war, war er innerlich zusammengezuckt, aber äußerlich hatte er sich nichts anmerken lassen. Er war ruhig und gefasst geblieben, beinahe kalt. So wie man es von einem Leih erwartete und wie es seinem Ruf entsprach, selbst unter Beschuss kalt wie Eis zu sein. Äußerlich und in diesem Augenblick traf diese Aussage auch zu, aber danach. Danach kamen die Zweifel. Rikal schüttelte den Kopf, schob die nagenden Zweifel beiseite und kehrte in die Vergangenheit zurück.
Nachdem die Shuttles unter der schützenden Kuppel der Hauptstadt verschwunden waren hatte er die Schwinge in eine hohe Umlaufbahn befohlen. Von dort aus hatten sie die Verteidigungsanlagen, die auf sie feuerten, ausgeschaltet. Früher oder später wäre der konstante Beschuss auch für sein Schiff gefährlich geworden, also blieb ihm keine Wahl als auf die Stationen zu Feuern. Denn erneut die Reichweite des Verteidigungssystems zu verlassen war nicht möglich gewesen, sie hätten dann die Bodentruppen nicht mehr unterstützen können, falls es notwendig geworden wäre. Auf alle Fälle hätten sie die Verletzten nicht so schnell an Bord holen können, was zu weiteren Verlusten geführt hätte.
Der Feuerbefehl war ihm nicht leicht über die Lippen gekommen, aber lieber Technik zerstören als Leben auslöschen oder weitere Untergebene verlieren. Keine der Stationen hatte mehr als zwei Breitseiten der gewaltigen Batterien der Schwinge widerstanden. Der Wiederaufbau würde nicht gerade billig werden, aber dieser Anlagen waren wenigstens ersetzbar. Im Gegensatz zu den Besatzungsmitgliedern die sie verloren hatten. Er hatte sie für das Verteidigungssystem geopfert, das er auch hätte aus dem Orbit heraus zerstören können… Nur wäre dabei auch die Hauptstadt ausgelöscht worden. Immer wären Unschuldige zu schaden gekommen. Die Entscheidung die er getroffen hatte war ihm nicht leicht gefallen, aber wenigstens hatten die Marines und Kommandos gewußt, dass ihr Beruf gefährlich ist und eine Chance gehabt um ihr Leben zu kämpfen. Aber auch dieses Wissen vermochte sein Gewissensbisse nicht zu besänftigen.
Noch gut erinnerte er sich an den Schmerz als sich nach der Eroberung der Zentrale Centurion t’Sahen meldete. Ein sicheres Zeichen dafür das weder Naruk noch Tribun tr’Liorae dazu in der Lage waren. Was bedeutete, dass sie entweder tot oder verletzt worden sind. Unaufgefordert und militärisch knapp hatte t’Sahen berichtet. Es war ihnen unter schweren Verlusten gelungen den Bunker zu stürmen und alle Terroristen unschädlich zumachen. Das sie einige Gefangene gemacht hatten würde N'nhaeirhu freuen, ihn hatte in diesem Augenblick etwas ganz anderes interessiert. Wie viele Rihannsu hatte er verloren? Die Zahl war niederschmetternd gewesen. 58 Tote und über 103 Verletzte. Er hatte viel höhere Verluste befürchtet, aber auch auf viel geringere gehofft. Mindestens 58 Nachrichten, die er an Familien verfassen und unterzeichnen würde. Er schickte sie in den Tot, also war es auch seine Aufgabe ihre Angehörigen vom Heldentod ihres Verwandten zu informieren. In der Regel verfasste der direkte Vorgesetzte das Schreiben und er fügte einige Zeilen gesondert hinzu, aber er lass jeden Brief.
Deprimiert blickte er auf. Wenigstens hatten Naruk und der Tribun überlebt. Beide befanden sich auf der Krankenstation und beide wurden operiert. Ihr Zustand war kritisch. Vielleicht würde er heute zwei weitere Stützen verlieren. Hin und wieder hasste er seinen Beruf. Leute der Gefahr des Todes auszusetzen viel ihm nicht leicht.
Auch Ezri hätte er fast ein zweites Mal verloren. Das Feldlazarett war von den letzten Terroristen, die sich außerhalb des Bunkers befunden hatten, angegriffen worden. Den Elementen sei Dank wurde der Angriff von den, zum Schutz der Mediziner abgestellten, Marines abgewehrt. Sie erneut zu verlieren, wäre zu viel für ihn gewesen.
Der Türmelder riss ihn aus seinen dunklen Gedanken. Auf sein „Herein“, trat N'nhaeirhu ein. Sie sah nicht gut aus. Tiefe Ringe hatten sich um ihre Augen gebildet und sie war blasser als sonst. Nicht verwunderlich, wenn man bedenkt was sie durch gemacht hatte. Auch das unprofessionelle Verhalten, dass sie im Arrestbereich an den Tag gelegt hatte, wurde durch die Verhöre erklärt. Er hatte sich auch nach seiner Begegnung mit dem Obsidianischen Orden etwas seltsam verhalten. „Setzen sie sich“, mit einer Hand deutete er auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch und erhob sich. Er blieb stehen bis sie saß, erst dann setzte er sich wieder. „Was kann ich für sie tun, N'nhaeirhu?“
Die Angesprochene hatte sich in seinem Bereitschaftsraum argwöhnisch umgesehen, als suche sie nach einem Hinterhalt oder einer Falle. Sie war wirklich nicht sie selbst. Aber ihr war auch nicht das PADD entgangen, dass der Riov aus der Hand gelegt hatte als sie eingetreten war. Sie hatte die vorläufige Verlustliste erkannt. Auch sie hatte solche Listen schon des Öfteren gesehen.

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Geschrieben von Chateya am 08.10.2002, 19:00:

(N'nhaeirhu)


=> Verhörraum <=

Einige Stunden hatte das Verhör der Vulkanierin gedauert. Es ging relativ einfach von statten, dennoch fühlte sich N'nhaeirhu im Anschluß wie gerädert. Die Informationen, die sie erhalten hatten, waren recht üppig und durchaus besorgniserregend, doch hätte Dr. t'Ptraval nicht so oft Einwände erhoben, daß die Naniten bei übermäßiger Benutzung bleibende Schäden verursachen konnten, hätten sie vielleicht noch mehr in der Hand. Doch es reichte erst einmal.
Die Vulkanierin war nicht bei Bewußtsein, als sie in ihre Zelle zurückgebracht wurde. Die CIS Hatte bei dem Verhör keine Gnade walten lassen, schließlich ging es um Dinge, die für die Sicherheit des Reiches relevant waren. Doch sowohl Sora als auch Tahl hatten die Vermutung, daß es N'nhaeirhu in gewisser Weise auch um Rache ging. Tahl hatte bereits beim ersten Versuch des Verhörs der Frau gehört, wie die CIS gemeint hatte, sie könnte ihr alles heimzahlen. Von daher lag für ihn die Wahrscheinlichkeit für Rache recht nahe.
Dr. t'Ptraval hatte die CIS mit Sorge während ihrer Arbeit beobachtet, doch N'nhaeirhu ignorierte sie nur und verließ unmittelbar nach den Wachen den Raum, auf dem Weg zu ihrem Büro.


=> Büro der CIS <=

Als sie sich hingesetzt hatte, versuchte sie, etwas zu entspannen. Doch es war ein Ding der Unmöglichkeit. Holte sie die Ruhe wieder ein, wenn sie nichts mehr zu tun hatte, konzentrierten sich ihre Gedanken automatisch auf die Vergangenheit. Auch wenn sie kurzzeitig komplett verdrängt worden waren durch den Schock der mißlungenen Mentalverschmelzung, kehrten sie wieder zurück. Sie konnte kaum die Augen schließen, ohne daß die Bilder des Erlebten an ihr vorbeizogen. Und Schlafen konnte sie ohnehin kaum noch - fing sie an zu träumen, schreckte sie jedesmal hoch, schweißgebadet und in Panik.
Nur halb konzentriert richtete sie ihren Blick auf das Terminal. Die letzten Schläge gegen die Terroristen waren geführt worden und es hatte erneut Tote und Verletzte, aber auch Gefangene gegeben. Gefangene, Verräter des Reiches, die verhört werden mußten, womit sie ihre beiden Mitarbeiter betraute.
Irgendwann, nachdem sie eine ganze Weile auf den Schirm gestarrt hatte, erinnerte sie sich an diese Trill. Sora mußte längst herausgefunden haben, ob es sich tatsächlich um Ezri Chaz handelte oder nicht und so rief die CIS die entsprechende Personalakte auf. Und was sie da las, versetzte ihr einen Schlag. Der Riov höchstpersönlich hatte die Akte geändert und Ezri als Crewmitglied der Schwinge eingetragen.
All das, worum sie sich damals bemüht hatte, verlor an Sinn. Sie hatte alles daran gesetzt, den Mord an jemandem aufzuklären, der bedeutungslos gewesen sein mochte - vielleicht ein Klon oder sonst eine Kopie der realen Ezri. Zugegeben, auch ein Klon ist ein Lebewesen wie jedes andere Besatzungsmitglied auch, aber sie hatte viel riskiert, daß sie nicht getan hätte, wäre es nicht um ein Mitglied des Hauses s'Drevoux gegangen.
Erneut stieg Wut in ihr empor. Sie ballte die Hände zu Fäusten und ihre Fingernägel gruben sich tief in die Handflächen. Nur knapp konnte sie dem Drang widerstehen, auf den Bildschirm einzuschlagen. Langsam wurde alles zuviel, alles kam nun zusammen - die Verhöre, Ezri, der Angriff der Vulkanierin und ihr Bruder - und sie wußte nicht mehr wohin.

Nach einer Weile sah sie schließlich ein, daß sie dem Grauen der Erinnerung, dem, was man ihr angetan hatte, nicht länger entkommen konnte. Sie mußte sich ihm stellen, sie konnte es nicht länger verdrängen und Vergessen war unmöglich. Und so machte sie sich unter einem Vorwand auf den Weg zu der Person, der sie derzeit noch am meisten Vertrauen entgegen bringen konnte, wie sie hoffte.

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Geschrieben von Chateya am 08.10.2002, 19:01:

(N'nhaeirhu) (Rikal)


=> Bereitschaftsraum des Leih <=

Als sie eintrat, blickte sie sich kurz um. Sie versuchte, nach außen hin normal zu wirken, doch ihr Unterbewußtsein verriet sie. Sie fühlte sich nirgends mehr sicher und Rikal entging dies nicht.
Sie ging langsam auf seinen Schreibtisch zu und als er ihr anbot, sich zu setzen und der Höflichkeit halber aufstand, legte er ein PADD auf den Tisch. Ein flüchtiger Blick sagte ihr, daß es um eine vorläufige Verlustliste ging.
Er hatte wieder Besatzungsmitglieder verloren, ebenso wie bei ihrer Rettung. Weitere Leute waren dabei wegen ihr gestorben, neben den zwei Begleitern von dem Einsatz in dem Palast. Weitere seiner Leute, die sie, genau genommen, auf dem Gewissen hatte. Und auch wenn er es sehr gut verbergen konnte, wußte sie, daß es ihm nahe ging. Dies ließ sich davon schlußfolgern, daß er sie damals bestraft hatte für die vielen Rihannsu, die gestorben waren, weil sie zu langsam agiert hatte. Und nun holte sie die Angst davor ein, daß es wieder so kommen könnte und eine gewisse Nervosität spiegelte sich in ihren Zügen wider, als er zum Sprechen ansetzte.
"Was kann ich für Sie tun?" fragte er schließlich, als auch er wieder Platz genommen hatte.
N'nhaeirhu reichte dem Riov das PADD mit den Aufzeichnungen aus dem Verhör der Vulkanierin und er nahm es schweigend entgegen und begann zu lesen.
"Das sind alle Informationen, die wir von der Vulkanierin vorläufig erhalten haben."
Rikal hob eine Hand um N'nhaeirhu am weiterreden zu hindern, da er noch nicht mit lesen fertig war. Schließlich blickte er aber auf.
"Vulkanierin? Da unten war eine Vulkanierin?"
"Ie, rekkhai. Ich war auch sehr überrascht davon."
"Irgendwelche direkten Verbindungen zur Föderation konnten Sie nicht entdecken? Abgesehen von der Organisation, für die sie arbeitet."
"Ka, rekkhai."
"Wenn die Föderation ihre Finger im Spiel hätte ... die Folgen wären nicht absehbar ..."
N'nhaeirhu schwieg dazu, da ihr allein die Vorstellung absolut zuwider gewesen wäre.
"Ich werde einen Bericht an das Hauptquartier verfassen und sie über diese Entwicklung", er deutete auf das PADD, "informieren." Er machte eine kurze Pause. "Sonst noch etwas?"
"Ie ..."
Rikal ließ langsam eine Augenbraue in die Höhe wandern.
"Mich irritiert das Auftauchen von Ezri Chaz geringfügig bezüglich dieser Sache ..."
Der Riov beschränkte sich auf ein schlichtes Nicken. Auch ihn hatte ihre Wiederauferstehung mitgenommen.
"Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich mich mit ihr darüber unterhalten wollen, ob sie in irgendeiner Weise Bescheid weiß, was da noch im Hintergrund stehen könnte."
Einen Augenblick sah der Riov zur Seite und wog Freundschaft und Pflicht miteinander ab. Dann blickte er N'nhaeirhu direkt in die Augen und nickte. Zur Bestätigung erwiderte sie seine Geste.
"Sie dürfen sie befragen. Kein Verhör ohne Anhaltspunkte", gab er jedoch noch zu bedenken.
"Ie, rekkhai."
"Haben sie noch etwas auf dem Herzen?"
Stumm blickte sie auf den Tisch und wirkte etwas geistesabwesend. Für einen Augenblick war in den Augen des Riovs so etwas wie Besorgnis zu erkennen.
"Wie geht es Ihnen, N'nhaeirhu?" Und dieses Gefühl fand sich nun auch in seiner Stimme.
Die CIS sah auf, ihm direkt in die Augen und wußte nicht, was sie antworten sollte - die Wahrheit? Schließlich ergriff er aber das Wort und nahm ihr die Entscheidung ab.
"N'nhaeirhu, ich werde Ihnen nun etwas erzählen, was nur sehr wenige Rihannsu über mich wissen. Ich gehe davon aus, dass Sie meine Personalakte kennen."
Sie nickte.
"Früher habe ich dieselbe Uniform getragen wie Sie. Ich war ein Kommandosoldat, der die schmutzige Seite der Tal'Shiar verkörperte. Sie wissen auch, dass ich heute eine andere Uniform trage. Und das ich während des Dominionkrieges gewechselt habe. Erst unfreiwillig, dann bin ich dabei geblieben." Er setze wieder eine kurze Pause. "Wissen sie auch, wieso ich gewechselt habe?"
"Nein", war ihre schlichte Antwort.
"Während des Krieges war ich natürlich als Kommandosoldat im Einsatz. Während einer Mission auf einem cardassianischen Planeten geriet ich in Gefangenschaft und machte die Bekanntschaft mit dem Obsidianischen Orden. Ich wurde befreit und meine Peiniger überlebten nicht. Sie starben durch meine Hand. N'nhaeirhu", er sah ihr wieder direkt in die Augen, "ich habe eine sehr genaue Vorstellung davon, was sie durchgemacht haben. Ich verstehe Sie und nichts von dem, was Sie mir sagen, wird diesen Raum jemals verlassen."
N'nhaeirhu neigte leicht den Kopf.
"Also, wenn Sie mir etwas sagen möchten, dann tun Sie das. Ich werde Ihnen zu hören und es wird Ihnen helfen."
Eine gewisse Kälte zog als Reaktion in ihre Augen und Rikal fragte sich unwillkürlich, ob er etwas Falsches gesagt hatte. Ist er zu weit gegangen?
"Verstehen Sie mich tatsächlich?"
"Sie werden es nie erfahren, wenn Sie nicht mit mir reden", erwiderte er ruhig.
Schließlich überwandt sie sich.
"Es ist bereits das zweite Mal, daß ich von Tal'Shiar verhört wurde."
Die einzige Reaktion des Riovs war das Heben einer Augenbraue und er versuchte sie mit einem Lächeln zum Weitersprechen zu ermuntern.
N'nhaeirhu dachte sich dabei, daß er offensichtlich nichts davon wußte, was geschehen war, als sie nach ch'Rihan zurückgekehrt war. Er erweckte diesen Eindruck, doch es verhielt sich anders - sein Vater hatte damals dem ihren das Leben gerettet und er hatte auch seine Finger im Spiel gehabt, als es um ihre Begnadigung ging.
"Nur kann ich mir nicht raussuchen, welche Uniform ich trage ... Und von den eigenen Leuten das ertragen zu müssen ..."
"... gehört zu den schlimmsten Dingen, die einem passieren können", beendete er ihren Satz und die Kälte verschwand aus ihren Augen und sie senkte den Blick. "Damals waren andere Zeiten und heute ... Nun, der Rihannsu war kein Tal'Shiar mehr. Er hat die Tal'Shiar verlassen müssen."
"Das spielt keine Rolle ...", antwortete sie leise.
"Nein?"
"Es geht dabei nicht darum, für wen er arbeitet, sondern um die Einstellung ... um die Art des Vorgehens ..."
"Diese das Leben verachtende Einstellung, dieses nach der Wahrheit streben, koste es was es wolle?" Er setze kurz ab. "So sind alle Geheimdienste. Sie müssen so sein, um das schützen zu können, was sie schützen sollen. Aber für den Betroffenen ändert das nichts."
Wieder sah sie Rikal in die Augen und er erwiderte den Blick.
"Ihm ging es nicht darum, etwas zu schützen ... Er hat einfach nur die Macht genossen."
"Es gefiel ihm, Sie zu misshandeln ... er hat seinen Tod verdient. Ein anderes Wesen zu quälen ... weil es einem Vergnügen bereitet ..." Rikal schüttelte sich leicht.
"Und ich konnte nicht widerstehen", gestand sie leise.
Da ging Rikal ein Licht auf und lächelte N'nhaeirhu milde an.
"Darum geht es Ihnen, nicht wahr. Das war die größte Demütigung. Sie haben aufgegeben." Und damit traf er den wunden Punkt an der ganzen Geschichte. "N'nhaeirhu, niemand kann so einem Verhör auf Dauer widerstehen. Niemand!" sagte er mit etwas Nachdruck und ihr Blick glitt wieder nach unten.
"Ich bin auch fast zerbrochen und sie hatten mich nicht solange in ihren Händen wie Sie. Sie haben sehr, sehr lange durchgehalten. Länger als jede Person, die ich kenne. Niemand hätte diesem Verhör widerstehen können." Wieder zogen die Bilder vor ihrem inneren Auge vorbei. "Schmerz macht gefügig. Sie konnten nicht durchhalten. Das hätte niemand gekonnt und das müssen Sie akzeptieren. Sie haben nicht versagt! Und ganz gleich, was sie aus Ihnen herausgepresst haben, Sie können sicher sein, dass sie nichts davon gegen Sie oder das Reich werden verwenden können."
Schließlich sah sie ihn wieder an und fühlte sich durch seine Worte geringfügig ermutigt und hoffte, daß er Recht behalten würde. Dann fasste sie sich wieder einigermaßen.
"Ich ... Ich wollte mich bei Ihnen noch bedanken."
Rikal beschränkte sich auf ein Lächeln. Er wußte genau, was sie meinte.
"Mnhei'Sahe ... ich lasse keinen Freund im Stich." Und während er das sagte, blickte er ihr direkt in die Augen. Und es war das erste Mal, daß N'nhaeirhu hundertprozentig wußte, was sie von Rikal halten sollte. Und Dankbarkeit spiegelt sich in ihren Augen über seine Worte wider.
Der Riov lächelte N'nhaeirhu freundlich an und teilweise erwiderte sie das Lächeln.
"Es dürfte ... Sie freuen zu hören, dass ich so frei war, die Tal'Shiar-Untersuchungskommission an einen ihrer Mitarbeiter weiterzuleiten. Sie befinden sich bereits auf dem Planeten."
"Danke." Sie war froh darüber, denen erst einmal aus dem Weg gehen zu können.
"So wie es scheint, ist unsere Mission hier beendet", meinte er. "Hoffe ich zumindest."
Und sie nickte. Schließlich erhob sich die CIS.
"Ich danke Ihnen für das Gespräch, ich würde mich nun zurückziehen, wenn Sie gestatten", meinte sie müde.
"Nichts zu Danken, N'nhaeirhu. Ruhen sie sich etwas aus. Eine Weile kommen wir auch ohne Sie zu Recht." Und ein Lächeln zeigte sich in seinem Gesicht.
Das Angebot ist verlockend, aber eine Beschäftigung ist derzeit immer noch das Beste. Dennoch würde sie sich jetzt als erstes wieder in ihr Bett verkriechen.
"Jolan'tru", sagte sie und ging.

Als sie den Bereitschaftsraum verlassen hatte, mußte sie zugeben, daß es ihr tatsächlich etwas besser ging - stellte sich nur die Frage, wie lange das anhalten würde.

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Geschrieben von Ri`Da am 09.10.2002, 08:28:

(Dhiov)


Nun die Verhörungen brachten einige Interressante Tatsachen ans Licht. Sicher würde es den Wiederstad dadurch nicht gelingen zu zerschlagen. Aber es war ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Vorallem das Verhör der Vulkanierin war ziemlich interressant. Ich musste sie als Gefange mitnehmen, es musste nur noch der Ennarain überzeugt werden. Also machte ich mich auf den Weg in sein Büro.

Rikal: " Ie herrein."
Dhiov: " Rekkhai ich bin mit meinen Untersuchungen fertig."
Rikal: " Sehr Gut wann werden sie uns wieder verlassen?"

Er sagte diesen Satz so das man es klar mitbekam das er den Tal Shiar nicht an Bord haben wollte.

Dhiov: " Ich werde ihr Schiff so schnell verlassen wie es nur geht, wir wollen sie nicht weiter belästigen oder sie von ihrer Pflicht, " dieses Wort betonte ich deutlich " ihrer Pflicht abzuhalten."
Rikal: " Gut gut Jolan'tru und eine sichere Heimreise."
Dhiov: " Danke Rekkhai. Aber da ist noch etwas."

Ich legte dem Riov einen Befehl des Oberkommando vor wonach er verpflichtet war uns die Vulkanierin auszuliefern.

Rikal: " Ri´or ich mag sowas nicht müssen sie wissen. Dies ist mein Schiff und ich bestimme was darauf passiert."
Dhiov: " Ie Rekkhai ich verstehe es. Das Schiff ist ihr kleines Reich. Nur Schade das dieser Befehl viel weitreichender ist als ihr kleines Reich. Ihr Reich befindet sich innerhalb des Romulanischen Reiches dessen Befehl ich ihnen soeben vorgelegt habe."


Er schaute mich einige Minuten grimmig an, bis er zu einer Entscheidung kam.

Rikal: " Ie Ri´or sie solen die Gefange haben. Wehe wir laufen uns nocheinmal über den Weg. Sowas mag ich ganz und gar nicht verstanden?"
Dhiov: " Ie Rekkhai verstanden."

Ich verliess das Büro des Riovs so schnell wie es nur ging.

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Geschrieben von Ri`Da am 09.10.2002, 08:29:

(Ri`Da)


=/\= Maschinenraum =/\=

Der Angriff auf die Station brachte auch für das Schiff Schäden mit sich. Aber es war nicht so schlimm wie sonst. Meine Crew und ich hatten das Gröbste schon nach einigen Stunden erledigt. Also hatte ich wieder Zeit für andere Sachen. Ich beschloss mich den Verhören anzuschliessen die der Tal Shiar derzeit auf dem Schiff durchführte.

=/\= Vorhörraum =/\=

Ich ging in das Nebenzimmer des Verhörraum, von dem man das Verhör verfolgen konnte. Ein Ausweis zeigte dem Erein wer ich war und ließ mich passieren.
Von diesem Ort konnte man alles im verfolgen was im Verhörraum so vor sich ging. Ich sah den Ri´or wie er gerade einen der Terroristen verhörte als ich ihn mir näher ansah erkannte ich die Vulkanierin. In diesem Moment betrat Chateya den Raum.
"Aefvadh Arrain, sie hier? Finden sie es nicht ein bischen gewagt?" " Nein warum sollte ich."
Mit einen Lächeln stellte sie sich neben mir. " Nun was meinen sie Ri, wie bekommen sie was aus der Vulkanierin raus was nicht ich schon längst erfahren habe."
Ihr Selbstbewusstsein zeigte mir das sie nicht viel Vertrauen in die Fähigkeiten anderer Tal Shiar Agneten hatte. " Ich glaube kaum das sie etwas rausbekommen werden!"
" Wenn sie meinen N'nhaeirhu, aber vielleicht gelingt es ihnen mit diesem Gerät." Ich zeigte auf das Gerät was an der Seite des Raumes stand. " Meinen sie die Vulkanierin kann ihm wiederstehen?" Eine merkwürdige Reaktion zeichnete sich ab als N'nhaeirhu das Gerät sah. Anscheinend kannte sie es genau. " Meinen sie N'nhaeirhudas der Gedächtnisscanner wird etwas ausrichten können?" Ein mirren zeigte mir das sie es wohl glaubte.
Nach einigen Worten die der Ri´or an die Vulkanierin richtete, gab der Ri´or den Befehl den Gedächtnisscaner einzusetzen. Eine Schmerzhafte aber effiziente Methode ein Verhör zu führen.
Nach einigen anstrengenden Minuten schien der Wiederstand der Vulkanierin vorbei, nun bekam der Ri´or alles was er brauchte. Und ich machte mich wieder auf den Weg. Es war noch viel zu erledigen bevor, ja bevor ich soweit war. " Machen sie es gut N'nhaeirhu wir werden uns sicher bald wieder sehen." Mit diesen Worten verliess ich den Raum. N'nhaeirhu hatte dies sicher kaum mitbekommen, sie starrte immer noch in den Raum wo das Verhör stattfand.

=/\= Quartier =/\=

Im Quartier standen die Koffer schon bereit. Nun war es bald soweit. In den letzten Koffer packte ich meinen Kampfanzug. Das Lehvalgwehr würde sicher auch noch einen Platz finden. Ich hatte nur noch ein Wenig zu erledigen. Vor dem Quartier von Naruk angekommen klingelte ich! Seine Sklavin öffnete die Tür und sah mich verwundert an. " Kannst du deinen Herren dieses Padd geben wenn er wieder Gesund ist?" Wo ich aber keinen Zweifel dran hegte. " Ie Rekkhai ich werde es ihm geben."
Nun das als zweites musste ich noch einen Bericht an den Riov machen, wohl meinen letzten Bericht.Ebenso schrieb ich Chateya ihre Beurteilung, sie würde sicher überrascht sein wie lobenswert ich sie erwähnte. So nun war das alles erledigt, ich ging zu einen der kleineren Transporterräume. Im Transporterraum wartete schon Dhiov.

Dhiov: " Ri bist du bereit?"
Ri: " Ja Dhiov wir können dann."
Dhiov: "Ri du wirst mit einen Shrike vorfliegen, die Gefange befindet sich bereits an Bord. Ich werde mich noch ein wenig auf den Planeten umschauen."
Ri: " Gut dann los."

Wir beide stellten uns auf die Transporterplattform und ich gab den Befehl "Energie."

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Geschrieben von Chateya am 09.10.2002, 11:44:

(N'nhaeirhu)


=> Quartier der CIS <=

Tags darauf hatte N'nhaeirhu das erste Mal das Gefühl, wieder richtig geschlafen zu haben, nicht unterbewußt nachts darauf gewartet haben zu müssen, daß sie voller Panik aufschreckte. Nichtsdestotrotz war die Nacht relativ kurz gewesen, die Tal'Shiar-Untersuchungskommission, die der Riov auf den Planeten geschickt hatte, wollte nun ihre Arbeit auf dem Schiff fortsetzen und der Ri'or hatte den Leih ausdrücklich darum gebeten, daß die CIS im Transporterraum anwesend war, wenn die Kommission hier eintraf. Und da es sich keiner mit diesen Leuten verscherzen wollte, hatte Rikal zugestimmt. Also hatte man ihr Bescheid gegeben, so daß sie noch genügend Zeit hatte, sich seelisch und moralisch vorzubereiten.


=> Transporterraum <=

In wenigen Minuten würden die Tal'Shiar nun hier eintreffen und N'nhaeirhu fragte sich, was geschehen würde.
Wollten sie einfach noch einmal die Gefangenen verhören?
Oder wollten sie mit ihr darüber reden, was passiert war während ihrer Gefangenschaft?
Zweiteres ließ sie innerlich unruhig werden. Sie hatte nun schon Rikal ihr Herz ausgeschüttet und sich dazu schwer überwinden müssen. Innig hoffte sie, daß sich dieser Schritt nicht als Fehler herausstellen würde, daß der Riov halten würde, was er versprach.
Ein leises Surren riß sie aus ihren Überlegungen und sie hob den Blick gen der sich materialisierenden Gestalten. Schon nach wenigen Sekunden war der Transfer komplett und der Leiter der Kommission, Ri'or Dhiov stieg von der Plattform und begrüßte die CIS - ungewöhnlich freundlich, wie sie fand. Er fragte sie daraufhin lediglich nach den Gefangenen, wo diese zu finden seien und sie gab Auskunft. Schließlich verließ er mit seinen drei Begleitern den Transporterraum und machte sich auf den Weg zu den Arrestzellen.
N'nhaeirhu sah ihm nach, verwundert aber auch froh, daß ihn außer den gefangenen Terroristen nichts weiter interessierte, wie es schien. Sie ging daraufhin kurz zurück in ihr Quartier, um zu frühstücken, nur um im Anschluß den Verhören beizuwohnen - vielleicht würde der Ri'or ja doch noch etwas herausfinden, was sie noch nicht wußte.


=> Verhörraum <=

Als sie den Nebenraum betrat, traf sie jemanden, den sie dort gewiss nicht erwartet hatte. Ri'Da blickte sie kurz an und konzentrierte sich wieder auf die Verfolgung des Verhörs. So entging ihm ein Teil ihrer offenen Verwunderung, bis sie ihn ansprach.
"Aefvadh Arrain ... Sie hier? Finden Sie es nicht ein bischen gewagt?"
Sie spielte damit darauf an, daß er, um diesen Raum zu betreten, sich als Tal'Shiar hatte zu erkennen geben müssen und seine Tarnung damit nicht mehr existierte. Sie fragte sich, was das zu bedeuten hatte, daß er es im Prinzip nun offen zugab und sie beschlich ein ungutes Gefühl.
Schließlich aber konzentrierte sie sich ebenfalls auf das, was im angrenzenden Raum geschah und gab zu verstehen, daß sie ein weiteres Verhör für sinnlos hielt. Die Vulkanierin sah sehr mitgenommen aus und N'nhaeirhu mochte sich nicht mal ansatzweise vorstellen zu wollen, was sie für Kopfschmerzen haben mußte. Die Verletzung, die der Streifschuß ihres Bruders verursacht hatte, war noch deutlich an ihrer Stirn erkennbar, ganz zu schweigen von den Naniten, die ihr Gehirn regelrecht in die Mangel genommen hatten. Mittlerweile schwirrten sie inaktiv in ihrem Körper umher, dennoch waren sie sicherlich störend.
Doch Ri'Da deutete nur auf ein Gerät, welches an der Wand stand und der CIS wurde schlagartig klar, daß sie wohl auch noch die letzten Informationen aus der Frau herauspressen würden, wie den Saft aus einer Zitrone. Ebenso würde sie hinterher nur noch eine leere Hülle sein, etwas, daß einmal als Lebewesen bezeichnet wurde. N'nhaeirhu kannte dieses Gerät sehr gut, sie hatte schon oft genug gesehen, was es aus fühlenden Wesen machte - glücklicherweise war ihr das damals erspart geblieben, nicht zuletzt, weil es diesen Gedächtnisscanner in der heutigen hoch entwickelten und effizienten Form noch nicht gab. Als der Ri'or das Gerät schließlich einschaltete und sich die Vulkanierin leicht zusammen krümmte, fielen N'nhaeirhu wieder die Worte des Riov ein ... dieses nach der Wahrheit streben, koste es, was es wolle ...
Als die Vulkanierin klein bei gab und dem Ri'or all das erzählte, was N'nhaeirhu zum größten Teil bereits wußte, gab sie auf Ri'Das Anfrage hin zu verstehen, daß sie an der Effizienz dieses Gerätes nicht zweifelte.

Einige wenige Minuten verstrichen, N'nhaeirhu war vollends auf das Verhör konzentriert, wandte sich Ri'Da erneut an sie.
"Machen Sie es gut, N'nhaeirhu, wir werden uns sicher bald wieder sehen." Dann drehte er sich um und verließ den Raum. Die CIS war noch immer auf das Geschehen im Nebenraum konzentriert - sie war angewidert von dem, was da von statten ging, bis er schließlich von ihr abließ - erst dann registrierte sie, daß der Chefingenieur gegangen war und erst dann filterten seine Worte in ihr Bewußtsein. Verwundert blickte sie Richtung Tür und wußte nicht so recht, was das bedeuten sollte.

Einige Zeit später erfuhr sie, daß Ri'Da, gemeinsam mit der Tal'Shiar Kommission, die Blutschwinge verlassen hatte und ein seltsames Gefühl erfüllte sie.

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Geschrieben von Taroc tr`Rikor am 11.10.2002, 19:19:

(Taroc)


=/\= Besprechungsraum der Technik =/\=

„... Und Nrrin tr`Rikor, treten sie vor.“ Taroc hatte den üblichen Einweisungen nur halb zugehört da er sowieso nur Hilfstechniker war und dort zu arbeiten hatte wo man jemand zusätzlichen brauchte, bzw. er keinen Schaden anrichten konnte. Als er aufgerufen wurde brauchte er kurz bis er mitbekam das er nach vorne sollte. Als er bei seinem kommandierenden Arrain stand sah er die Spannung der anderen Anwesenden, die auch nicht wussten was das sollte.

„Nrrin tr`Rikor, aufgrund ihrer hervorragenden Arbeiten und ihres Einsatzes bei der Befreiung von Erie´Rin t`Sshionsha werden sie ab sofort in den Rang eines khre`Nrrin befördert. Gratuliere khre`Nrrin tr`Rikor.“

Im Anschluss an diese Worte steckte ihm der Arrain die neuen Rangabzeichen an und schüttelte ihm die Hand. Seltsamerweise sah er diesmal Zustimmung in den Gesichtern der anderen Techniker. Wie es schien war diese Aktion um N´nhaeirhu nicht umsonst gewesen, sondern brachte ihre Vorteile mit sich.
Nachdem er die ganzen Gratulationen erwidert hatte ging er wie gewohnt an seien Arbeit. Heute musste er nur kurz nach Schichtbeginn in der Krankenstation vorbeischauen, da seine Ärztin ihn noch mal abschließend untersuchen wollte. Als die Untersuchung, zur Zufriedenheit der Ärztin, beendet war sah er die Trill in einer Galae Uniform den Raum betreten. In seinen Augen war sie immer noch die Sklavin aus der Basis, selbst wenn der Riov sie selbst als Offizierin wieder eingesetzt hatte. Aber er hatte im Laufe der Zeit gelernt nicht nur nach dem ersten Eindruck zu urteilen und so versuchte er zumindest sie „nur“ als neues Besatzungsmitglied zu sehen.

Nach der Untersuchung verließ er die Krankenstation und versah seinen Dienst und freute sich auf einen erholsamen Feierabend mit Gwiu.


=/\= Holodeck =/\=


Taroc hatte ein Programm ausgesucht das sie in eine der schönsten Gegenden brachte die er kannte. Nach dem Picknick mit Gwiu beugte er sich vor und näherte seien Lippen den ihren als plötzlich die Holodecktür öffnete. Als sie den Kopf drehten um festzustellen wer sie störte sahen sie N`nhaeirhu, mit einem nicht gerade freundlichen Blick, in der Tür stehen. Bevor sie etwas sagen konnten schickte N`nhaeirhu Gwiu aus dem Raum und wies dann den Computer an die Tür zu verriegeln. Anschließend kam sie zu Taroc und fing an ihn anzumotzen, weil er den Kampfanzug und die Waffen noch nicht wieder zurückgebracht hatte. Sie machte ihm ebenso Vorwürfe das er es ihr schwerer als Nötig machen würde ihre Bürgschaft aufrechtzuerhalten. Taroc merkte wie der Zorn immer stärker in ihm zu brodeln begann und auch erkannte er das N`nhaeirhu noch immer nicht wieder richtig zu sich gefunden hatte, da sie sonst nicht so zu ihm gestürmt wäre und ihre Gefühle so deutlich gezeigt hätte.

„Schwesterchen, ich mache dir einen Vorschlag. Wenn du mich besiegst halte ich mich ganz streng an die Regeln. Wenn nicht... Ich überlasse dir die Wahl.“

„Also gut, wie du willst.“ Erwiderte sie mit einem fiesen Lächeln auf den Lippen und ließ sich auch schon ein Katana replizieren. Taroc wählte ebenfalls ein Katana und ließ sich zusätzlich noch ein Kampfmesser replizieren. Er verstaute das Messer hinter seinem Rücken und nahm das Katana so in die Hand, das die Klinge den Arm entlang zeigte und die Spitze in der Nähe seiner rechten Schulter lag. N´nhaeirhu nahm den Griff in beide Hände und ließ die Klinge zu ihrer rechten Seite zeigen. Zwischen beiden lag die Picknickdecke und der Korb. Nachdem sie den Platz mehrmals umkreist und den anderen mit fintierten Angriffen reizen wollten Griff N`nhaeirhu ernsthaft an und ein schneller Schlagabtausch begann, nach welchem Taroc aus ein paar kleinen Schnittwunden blutete. N`nhaeirhu lächelte auf ihre ganz eigene Art, während Taroc ’s Miene versteinerte und keine Gefühlsregung mehr erkennen ließ. Taroc selbst spürte wie er innerlich kalt und ruhig wurde. N`nhaeirhu schien nur einen Teil der Verwandlung zu bemerken und erkannte nicht das ihr nun ein anderer Taroc gegenüberstand. Eben jener Taroc der sie befreit hatte. Er veränderte den Griff der Waffe und hielt sie nun lockerer und doch besser in der Hand und er begann den nächsten Schlagabtausch. Diesmal hatte N`nhaeirhu Mühe die Schläge abzuwehren und ihrerseits in den Angriff überzugehen. Nach mehreren Minuten trennten sie sich und umkreisten sich wieder, ohne eine Auge vom anderen zu lassen. Diesmal bluteten beide und wechselten die Haltung der Waffe um den anderen zu täuschen wann und wie man als nächstes Angriff. Nach einer Ewigkeit, wie es zumindest Taroc schien, griffen sie sich zum selben Zeitpunkt an. Diesmal ließ es Taroc so scheinen als würde er Nachlässig werden und machte absichtlich Fehler. N`nhaeirhu nutzte die ersten nicht, aber als er ihr eine Chance bot wie sie ohne Risiko seien Deckung umgehen konnte und ihn empfindlich treffen nutzte sie diese. Taroc drehte sich weg und wich dem Angriff kurzerhand aus. Es wurde zwar sehr knapp, aber der Angriff N`nhaeirhu ’s ging ins leere und sie wirbelte Wutentbrannt herum. Er hatte nur darauf gewartet und brachte ihr diesmal einen tiefen Schnitt im Oberarm und über den Rippen bei. Ihr Blut tränkte ihre Uniform, aber noch gab sie nicht auf. Wieder schlugen sie Minuten lang aufeinander ein, bis der Blutverlust N`nhaeirhu begann empfindlich zu schwächen. Da sie aber nicht mehr aufgeben wollte setzte sie alles auf eine Karte und griff Taroc an welcher seine Waffe schon etwas gesenkt hatte. Als N`nhaeirhu diesmal Angriff hatte Taroc große Mühe ihren Angriffen standzuhalten und sie abzublocken. Wie es schien wollte sie ihn diesmal wirklich töten. Taroc nutzte die einzige Chance die er noch sah und ließ sich das Katana aus der Hand schlagen und griff mit dem Messer an und jagte es N`nhaeirhu in die Schulter ihres Waffenarmes, so das sie ihr Katana nicht mehr halten konnte. Als ihre Waffe auf dem Boden aufschlug hatte Taroc sie auch schon auf den Rücken geworfen und hielt ihr das Messer an die Kehle und setzte gerade an ihr die Kehle durchzuschneiden als er stockte.

„Na los, bring es zu Ende. Das wolltest du doch schon die ganze Zeit.“

„Ich... ich kann nicht.“ Gestand Taroc. „Du bist meine Schwester, verdammt und trotz allem sind wir eine Familie. Ich... vielleicht werden wir eines Tages wirklich Geschwister sein. Aber vorerst ist das höchste was wir erreichen könnten eine Freundschaft. Vielleicht kann ich dir nie Verzeihen, aber ich denke ich kann vergessen. Hilf mir dabei, bitte.“

„Wenn ich mich erholt habe gerne, aber wenn ich dir helfen soll muss ich schon auf die Krankenstation bevor ich verblute. Und mehr als Vertrauen verlange ich nicht.“

Sie redeten noch über dies und das und beide hatten sich nun ein wenig verändert. Taroc wurde immer mehr zu einem Rihannsu, der im Reich aufgewachsen war und dessen Ideale begann zu verstehen und N`nhaeirhu schien langsam zu verstehen beginnen was die Familie bedeutete und das man sich ihr auch mal anvertrauen sollte. Aber beide wollten ihre Identität nicht aufgeben oder ihre Erfahrungen verleugnen und deswegen würde es noch ein langer Weg werden bis sie eine Familie sein würden.


=/\= Krankenstation =/\=


Auf dem Weg zur Krankenstation boten sie ein komisches Bild und die Rihannsu, welche ihnen begegneten, sahen sie erstaunt an. Es war auch ungewöhnlich das ein khre`Nrrin eine erie`Rin, beide mit Kleidungsfetzen verbunden und aus kleineren Schnittwunden blutend, auf seinen Armen durch das Schiff trug. Aber N`nhaeirhu war doch geschwächter als sie gedacht hatte da sie mehrere Meter vor dem Holodeck fast zusammenbrach und so hatte Taroc sie der Einfachheit halber auf die Arme genommen. Als sie auf der Krankenstation ankamen war auch Taroc fast am Ende seiner Kraft und froh das er N`nhaeirhu, welche zwar nicht viel wog, aber in seinem Zustand auf diese Strecke doch sehr schwer wurde, auf einem Biobett ablegen durfte. Die Ärzte und Schwestern schauten zuerst komisch, widmeten sich den beiden dann aber mit der Gewohnten Professionalität. Beide wurden zu mindestens einer Woche Aufenthalt auf der Krankenstation und Dr. Chaz sowie Dr. t`Ptraval ließen keine Ausrede gelten und drohten ihnen sie an Notfalls Zwangsweise auf der Krankenstation zu behalten. Murrend fügten sich beide. Ironischerweise oder absichtlich erhielten sie einen abgetrennten Bereich wo sie gemeinsam liegen mussten und viel Zeit bekamen miteinander zu reden oder sich auch nur anzuschweigen.

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Geschrieben von Rikal am 12.10.2002, 19:07:

(Rikal)


=/\= ChR Blutschwinge, Bereitschaftsraum des Leih =/\=

Mit einem zufriedenen Lächeln stellte Rikal während er seine Abschlußbericht schrieb fest, dass es so schien, als ob ihre Mission beendet sei. Es waren drei Tage vergangen seit sie die Kommandozentrale zurückerobert hatten und bis auf eine Explosion in der Hauptstadt wenige Tarim nach der Einnahme war es ruhig auf Parem geblieben. Die Untersuchungskommission der TalShiar hatte alle während der Mission gefangengenommenen Personen erneut verhört und mit ihrer üblichen Mischung aus Effizienz und Brutalität herausgefunden, das es mit nahezu absoluter Sicherheit keine weiteren Rebellenstützpunkte auf Parem gab. Auch alle Rebellen schienen tot oder gefangen genommen worden zu sein, zumindest nach den Analysen der TalShiar.
Weshalb dieses Gebäude kurz nach der Eroberung detoniert war, war lange unklar. Natürlich hatten sie herausgefunden, dass die Explosion kein Zufall gewesen war, aber das wieso blieb die große Frage. Bis sie herausfanden, dass einer der Bewohner am Tage der Explosion den Planeten verlassen hatte. Das er die Wohnung bewohnte, in der die Explosion ihren Ausgangspunkt hatte, war mehr als verdächtig. Das es über ihn kaum Aufzeichnungen in den Datenbanken der TalShiar gab erst recht. Dieser Mann hatte ein absolut unscheinbares Leben geführt, zumindest laut seiner Personalakte. Was sie TalShiaragenten misstrauisch gemacht hatte. Diese Akte war zu unscheinbar und lass sie zu gut. Aber das war ihr Problem und nicht seins.
Noch immer zufrieden lächelnd schickte er den Bericht an das Flottenhauptquartier ab. Innerhalb der nächsten zwei Tage rechnete er damit seine neuen Befehle zu erhalten. Er ging davon aus, das er den Befehl erhalten würde die Blutschwinge zur Sternenbasis 23 zu bringen um dort die Personellenverluste auszugleichen und nötige Wartungsarbeiten durchzuführen. Bis dahin würden sie weiterhin Parem um kreisen. Einen Planeten auf dem wieder Ruhe und Frieden herrschte.

Sein Lächeln wuchs als er die angenehme Leere auf seinem Schreibtisch betrachtete. Die nichts damit zu tun hatte, das er die PADDs von seinem Schreibtisch auf die Couch oder den Fußboden geräumt hatte. Er hatte die Ruhe in den letzten Tagen dazu genutzt die liegengebliebene Büroarbeit abzuarbeiten. Für den Moment hatte er sogar den ewigen Kampf mit der Bürokratie gewonnen zumindest bis morgen.
Aber auch dieser Sieg hinterließ bei ihm einen schalen Geschmack. Er hatte auch die Todesnachrichten kontrolliert und seine Beileidsbekundungen an gefügt. Wie immer war ihm dies nicht leicht gefallen. Jeder Rihannsu der Thi Galae war sich bewusst, dass er einen der gefährlichsten Posten der gesamten Flotte inne hatte, aber das machte es ihm nicht leichter Besatzungsmitglieder zu verlieren. Wie gerne würde er nur einmal mit der gesamten Besatzung nach Hause zurück kommen. Leise seufzte der Riov. Dann fiel ihm ein, dass er noch einen Termin auf der Krankenstation hatte. Dr. t’Patraval hatte ihm mitgeteilt, dass Ared Llea t’Hnoiyiin in der letzten Nacht einen Sohn zur Welt gebracht hatte. Er würde nun dem jüngste Besatzungsmitglied der Blutschwinge und seiner Mutter einen Besuch abstatten. Dieser Teil des Pflichtenkanons seines Kommandos gehörte zu dem Teil, den er sehr schätzte. Außerdem hob die Geburt des Kindes seine Stimmung. Das Leben ging trotz aller Verluste weiter.
Das sich auf der Krankenstation auch N'nhaeirhu und Taroc befanden war weniger erfreulich. Das jeder für den Aufenthalt des anderen verantwortlich war auch. Bruder und Schwester hatten sich auf dem Holodeck ein Duell geliefert und damit den Bogen endgültig überspannt. Sie würden schon sehen, was sie davon haben würden.

=/\= Krankenstation =/\=

Auf der Krankenstation herrschte die übliche rege Betriebsamkeit. Sora nahm ihren Posten sehr ernst und es standen Routineuntersuchungen an, die sie, wie zwei Erreins kürzlich feststellen mussten, zur Not auch mit der Hilfe ihrer Kommandogewalt durchsetzt. Auf seine Nachfrage brachte eine Schwester ihn zu Mutter und Kind. Als er den ruhigen Bereich betrat versuchte die Rihanna sich aufzurichten und Haltung anzunehmen. Mit einem freundlichen Lächeln und einer schlichten Handbewegung gab er ihr zu verstehen, dass dies heute nicht notwendig war. Er nahm sich einen Hocker und setzte sich ans Bett. Eine Weile bliebt er dort und redete mit der jungen Rihanna, die sich sichtlich über seinen Besuch freute. Während des Gespräches fiel ihm ein, dass er in absehbarer Zeit Arrahe hier besuchen wird. Er würde bald Vater werden, ein Gedanke an den er sich noch gewöhnen musste. Aber er freute sich darauf. Er freute sich sehr.
Nachdem angenehmen Teil seines Aufenthaltes kam der unangenehmere. Die Geschwister waren von Sora in einem Zweibettzimmer untergebracht worden. Was bestimmt kein Zufall war. Es herrschte absolute Stille in dem Raum als er ihn betrat, aber die beiden hatten den Eindruck, dass die Temperatur um mehrere Grad gefallen war als sie ihm ins Gesicht sahen. Seine Mine war versteinert und seine Augen schienen aus Eis zu bestehen.
„Was glauben sie eigentlich wer sie sind? Glauben sie wirklich, dass für sie die Vorschriften der Galae nicht gelten? Duelle sind nur gestattet, wenn der Leih sie vorher gestattet. Besonders wenn ein Duell zwischen einem Offizier und einem Mannschaftsrang stattfindet. Diese Vorschrift gilt auch für Geschwister.“ Seine Stimme war nicht lauter geworden als er sprach, nur kälter. „Aber sie werden schon sehen, was sie davon haben. Taroc, ich hoffe sie brauchen nicht viel Erholung oder Geld. Denn sie haben durch dieses Duell ihren halben Urlaub und ihren halben Sold für die nächsten drei Monate verloren. Außerdem werden sie die ersten beiden Wochen nach ihrer Entlassung aus der Krankenstation in einer Arrestzelle verbringen.“ Sein Blick wanderte zu N'nhaeirhu und blieb kalt. „Sie kann ich nicht so bestrafen wie ich gerne möchte, ihre Uniform schützt sie davor. Aber ich bin der Herr dieses Schiffes und ihnen scheint nichts an ihren Privilegien zu liegen, denn sie haben sie für die nächsten drei Monate verloren. Außerdem werden sie ihrem Bruder in der Arrestzelle Gesellschaft leisten. Dort werden sie genug Zeit haben um über ihr Verhalten nachzudenken.“
Ohne ein weiteres Wort verließ der Leih das Zimmer und überließ die beiden sich selbst.

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Geschrieben von Chateya am 13.10.2002, 18:30:

(N'nhaeirhu)


Sie hatte die Wahl gehabt: gelangweilt herumzusitzen und sich zu bemühen, auf irgendeine Weise mit dem Erlebten klar zu kommen, oder sich in die Arbeit zu vertiefen, wie sie es zuvor schon getan hatte. Sie entschied sich für zweiteres und als sie sich einigen Berichten zuwandte, entdeckte sie prompt etwas, daß ihr mehr als mißfiel. Ihr Bruder hatte nach dem Einsatz auf dem Planeten die Sachen aus der Waffenkammer noch nicht zurückgegeben, obwohl er dazu mehrmals angehalten wurde und auch schon genug Zeit vergangen war, in der er dies hätte erledigen können. Und augenscheinlich kümmerte sich auch seine Aufpasserin nicht sehr darum, weshalb N'nhaeirhu wohl mal mit ihr reden müßte.
Schließlich machte sie Tarocs Aufenhaltsort ausfindig, um ihn auf der Stelle dazu zu bewegen, die Sachen zurückzubringen - immerhin stellte das nicht nur für sie eine Gefahr dar, sondern auch für andere - und so machte sie sich auf den Weg zum Holodeck, wo sie ihre Anuhn bestätigt sah.
Sie hätte sich niemals für einen weiblichen Babysitter entscheiden dürfen - da saßen die beiden in einer wunderschönen künstlichen Landschaft auf einer Decke und waren gerade im Begriff, sich zu küssen, als sie eintrat.
Ohne diese Szenerie bewußt wahrzunehmen, ging sie energischen Schrittes auf ihn zu und fuhr ihn herablassend an. Kurz zuvor noch hatte sie die Erein unsanft nach draußen gebeten, das Geheimnis, daß beide Geschwister waren, sollte noch eine Weile ein Geheimnis bleiben.
Und dann machte ihr Taroc ein mehr als verlockendes Angebot - er schlug ihr ein Duell vor - und sie nahm an.

Der Kampf dauerte einige Zeit - Taroc war in seine alte Rolle zurückgefallen und N'nhaeirhu trat ihm mit all ihren angestauten Emotionen gegenüber und ließ sie Fehler machen und seine übersehen. Nichtsdestotrotz hatte er arge Schwierigkeiten, sich ihrer zu erwehren, für sie ging es jetzt immerhin um alles und genauso kämpfte sie auch.
Den letzten Fehler, den sie bei diesem Duell machte, hätte sie das Leben kosten können. Seine Waffe war nach unten gerichtet, bei ihrem Angriff konnte er sie nicht schnell genug wieder nach oben ziehen, um die Attacke zu parieren, und so verlor er absichtlich sein Schwert, kam dadurch aber näher an sie heran und setzte den Dolch, den er sich zusätzlich hatte replizieren lassen, was sie allerdings nun vergessen hatte, gegen sie ein.
Als sie rücklings am Boden lag und den kalten Stahl am Hals spürte, hatte sie sich mit der Niederlage abgefunden, sie hatte nichts mehr zu verlieren und forderte von ihm, daß er es beenden solle. Unwillkürlich fragte sie sich, was sie getan hätte, ob sie dieser Aufforderung an seiner Stelle nachgekommen wäre, ob sie ihn getötet hätte und damit eines ihrer Probleme gelöst hätte.
Doch in diesem Augenblick zögerte er, er nahm den Dolch weg und entfernte sich ein Stück von ihr. Verwundert blickte sie ihn an und versuchte, sich etwas aufzurichten, um ihm in die Augen sehen zu können. Und da mußte sie feststellen, daß sie ihm Unrecht getan hätte, hätte sie die Entscheidung über Leben und Tod zu treffen gehabt und es getan. Er hatte sich tatsächlich geändert, er war nicht mehr derselbe wie damals, als er als Gefangener an Bord gekommen war, als Söldner. Und sie hatte sich auch verändert.
Wegen der Verhöre?
Wegen dem Stress der letzten Zeit?
Oder gar wegen ihm?
War es so schleichend von statten gegangen, daß sie es gar nicht bemerkt hatte und nun durch die Tortur auf Parem die Spitze des Eisberges erreicht war?
Sah sie ihn als Konkurrenten?
Als jemanden, der einfach so zufällig in ihr Leben getreten war und den sie nicht so ohne Weiteres wieder herauswerfen konnte?
Immerhin war sie Zeit ihres Lebens eine Einzelgängerin gewesen und nun gab es da jemanden, der zwangsläufig zu ihr gehörte, ob sie es wollte oder nicht. Und offensichtlich war es das, womit sie nicht klar kam. Und auch wenn es das Letzte war, was sie wollte, so nahm sie sich vor, daß sie sich wenigstens bemühen würde, die Bande, die zwischen ihnen existierte, zu bewahren.

Einen Tag später wachte sie gegen Mittag auf, ein Schmerzmittel, daß man ihr tags zuvor verabreicht hatte, wovon sie der Ansicht gewesen war, es wäre überflüssig, hatte sie recht gut schlafen lassen in der vergangenen Nacht und sie fühlte sich schon wieder ganz gut. Ihre Schulter war zwar noch etwas steif und unbeweglich, doch das würde sich bald geben.
Aber was sie wahrlich nicht verstand, war der einwöchige Aufenthalt auf der Krankenstation, den man ihnen beiden aufgebrummt hatte. Beider Verletzungen waren bei weitem nicht so gravierend, daß es weitere sechs Tage unnütze Blockierung zweier Betten rechtfertigte. Doch sich gegen Soras Befehl zu stellen, war zu riskant. Nicht, daß es immer wieder vorkam, daß einige Leute dies wagten - die jüngste Geschichte hatte es wieder einmal gezeigt - auch sie selbst hatte sich bereits einmal unerlaubt entfernt, was sie aufgrund der Tatsache, daß sie freiwillig zurückgekommen war, jedoch nur mit einem bösen Blick von Soras Seite bezahlt hatte.
Ruhen Sie sich aus, wir kommen auch eine Weile ohne sie zurecht! Nun hatte sie keine andere Wahl, als dem Vorschlag des Riov Folge zu leisten, ob sie wollte oder nicht ... und wenn man vom Teufel sprach: Genau in diesem Moment betrat der Leih das Zimmer.
Schon als Sora ihnen das Zweibettzimmer zugewiesen hatte, kam ihr der Verdacht, daß sie vielleicht darum wußte, daß Taroc und N'nhaeirhu Geschwister waren - vielleicht ahnte sie auch nur etwas, aufgrund einiger vorangegangener Ereignisse, vielleicht gingen ihre Ahnungen auch in eine ganz andere Richtung.
Auf jeden Fall erwies sich die Zuteilung dieses Zimmers als recht günstig, immerhin hatten beide einiges zu bereden, wozu sie bis jetzt allerdings noch nicht gekommen waren. Und nun, da der Riov seine Mißbilligung über ihr Tun zum Ausdruck zu bringen vorhatte, war es insofern von Vorteil, daß es unter ihnen blieb und N'nhaeirhus Autorität einigermaßen gewahrt blieb.
Er hielt beiden eine Standpauke der effektivsten Art, er wurde keineswegs laut, doch allein am Tonfall war sein extremer Unmut zu erkennen. Seine Worte waren von schneidender Schärfe und bei einem Blick in seine dunklen Augen lief ihr ein Schauer über den Rücken.
Keine fünf Minuten hatte er gebraucht, um die Ordnung durch die Verhängung einer nicht ganz geringfügigen Strafe wieder herzustellen und nachdem er gegangen war, herrschte wieder Stille, erdrückende Stille.

Und zum zweiten Mal hatte sie binnen kurzer Zeit zwei gegensätzliche Seiten Rikals erlebt - privat gab er sich ihr gegenüber freundlich, aufgeschlossen und verständnisvoll. Aber sobald ein Dritter anwesend war, verhielt er sich nahezu wie ein Spiegelbild dessen.
Aber warum?
Zu ihrem Schutz, oder zu seinem?
Auf jeden Fall war es etwas verwirrend.

Trotz der aufkeimenden Wut empfand sie die Strafe als gerecht, wenigstens blieb ihr diesmal Schlimmeres erspart, wie beispielsweise die Maßregelung durch den Riov persönlich bei ihrer letzten größeren Fehlleistung. Zugegeben, die Sachlage war auch etwas anders, doch seine Worte "Sie kann ich nicht so bestrafen, wie ich gerne möchte, ihre Uniform schützt sie davor" ließen sie vermuten, daß ihm statt des Arrestes etwas anderes lieber gewesen wäre.
Die Frage war nur: Was?

Die Hoffnung, daß es unter ihnen Dreien bleiben würde, war ein trügerischer Schein gewesen. Mit ihrer Arrestierung würde ein weiterer Schritt dahingehend getan, daß es nicht mehr allzu lange geheim blieb und sie dachte ernsthaft über die Auflösung ihrer Bürgschaft nach.
Nur was würde das für Konsequenzen haben?
Würde Taroc wieder unter Arrest stehen, oder würde Rikal anerkennen, daß sich ihr Bruder bewährt hatte, auch wenn dabei Einiges schiefgegangen war.
Doch noch lag es fern, daß aus dem Gedanken Realität werden würde und vorher würde sie mit mindestens einer Person darüber reden wollen.

Doch bis dahin standen ihr drei Wochen Zwangsurlaub bevor. Drei Wochen auf engstem Raum mit ihrem Bruder, dem sie nun notgedrungen vertrauen mußte, daß er sie nicht doch im Schlaf umbringen würde. Und sie überwand sich, schloß die Augen und ließ ihre Gedanken kreisen.
Es würde schwierig werden, in seiner Anwesenheit über das, was sie durchlebt hatte, nachzudenken und in Ruhe wieder zu sich zu finden. Doch ihm ging es sicherlich nicht anders.
Vielleicht kann ich dir nie verzeihen, aber ich denke, ich kann vergessen. Hilf mir dabei, bitte. Daß hatte er ihr gesagt, unmittelbar nach dem Duell und schließlich erklärte sie sich einverstanden, seiner Bitte nachzukommen. Immerhin hatte sie dies auch zu verantworten und anders als der Alte konnte sie wenigstens versuchen, etwas wieder gut zu machen.
Und auch wenn es hieß, geteiltes Leid sei halbes Leid, so war sie sich nicht sicher, ob sie ihm ebenfalls erzählen konnte, was sie gefühlt hatte, als man sie demütigte ... als sie aufgab.

Einige Zeit dachte sie noch darüber nach, die Bilder kamen wieder zurück, doch sie ließ sich nicht abschrecken, sie betrachtete sie und schob sie schließlich wieder beiseite, da sich ein anderer Gedanke aufdrängte.
Keiner von beiden hatte das Duell gewonnen - würde nun alles beim Alten bleiben?
Schließlich hatten sie abgemacht, daß der Sieger sagt, wo es langgeht.
Oder würde er einsehen, daß es nur zum Schaden beider war, wenn er sich nicht an die Regeln hielt, die auf dem Schiff galten?
In diesem Zusammenhang mußte sie zugeben, daß sie als seine Bürgin sicher ein schlechtes Vorbild abgab.

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Geschrieben von Rikal am 15.10.2002, 00:09:

(Rikal - Teil I)


=/\= ChR Blutschwinge, Krankenstation =/\=

Nachdem sich die Tür leise zischend geschlossen hatte machte Rikal sich auf den Weg zu den beiden anderen Kommandooffizieren, die sich ebenfalls auf der Krankenstation befanden. Mit einem schwachen ironischen Lächeln stellte er fest, dass er im Moment eine Sitzung der Kommandooffiziere auf der Krankenstation abhalten müsste. Neben Tribun Hanaj tr’Liorae befand sich auch Naruk noch immer hier. Beide waren beim Sturm auf den Bunker der planetaren Verteidigung schwer verletzt worden und würden noch für einige Zeit dienstunfähig bleiben, aber sie würden überleben und ihren Dienst wieder aufnehmen können. Und das war alles was für den Riov zählte.
Vor der Tür zu Naruk’s Einzelzimmer blieb er kurz stehen und entschied sich dann Dr. t'Ptraval aufzusuchen um zu fragen, ob die beiden Besuch empfangen dürfen. Er fand die Daisemi'maenek in ihrem Büro, wo sie dem Computer diktierte. Vermutlich bearbeitete sie einige Krankenakten, dachte er sich. Vor der Tür blieb er stehen und berührte den Türmelder. Das Klingeln riss Sora aus ihren Gedanken und sie bat ihn herein.
„Rekkhai, was kann ich für sie tun? Sie sind doch nicht etwa krank?“ Der Riov musste innerlich schmunzeln, Sora wußte genau das er sterbenskrank sein müsste bevor er seinetwegen freiwillig die Krankenstation aufsuchen würde.
„Ka, Sora. Ka. Ich wollte mich nach Naruk und Hanaj erkundigen.“ Die Ärztin nickte. „Sie haben sich beide schwere Disruptorwunden zugezogen. Dank der hervorragenden Erstversorgung werden sie den Elementen sei Dank überleben ohne bleibe Schäden davon zutragen.“ Der Riov beschränkte seine Reaktion auf ein Nicken, etwas Neues hatte sie ihm nicht mitgeteilt. „Können sie bereits abschätzen, wann sie wieder dienstfähig sind?“ Eine Moment überlegte Sora bevor sie antwortete. „Naruk wird voraussichtlich Ende der Woche entlassen und kann Mitte der nächsten wieder seinen Dienst aufnehmen. Hanja wird noch etwas länger bleiben müßen. Er ist schwerer verwundet worden. Aber ich denke auch er wird in spätestens drei Wochen wieder einsatzbereit sein.“ „Sehr gut, wie steht es um die restlichen Verwundeten? Rechnen sie noch mit weiteren Todesfällen? Sora drehte sich zum Tischcomputer um und lies sich die Krankenakten anzeigen. „So wie es im Moment aussieht, rechne ich nicht damit, dass noch einer meiner Patienten sterben wird. Eine Garantie kann ich ihnen nicht geben, Komplikationen sind immer möglich. Aber ein Teil von ihnen wird noch lang Zeit dienstunfähig sein. Einige werden nie wieder diensttauglich werden.“ Der Riov beschränkte sich erneut auf ein einfaches Nicken um zu zeigen, dass er alles verstanden hatte. Innerlich war er sehr erleichtert, dass Sora mit keinen Todesfällen mehr rechnete, aber nach außen blieb er so kühl und distanziert wie immer. Während der ganzen Unterhaltung hatte er praktisch keine über ein rein berufliches Interesse hinausgehende Anteilnahme gezeigt.
„Kann ich die Verletzten besuchen?“ fragte er als letztes. „Natürlich, aber sie sollten sie nicht wecken oder belasten.“ „Selbstverständlich. Jolan’tru, Sora. Gute Arbeit, “ sagte er und wendete sich zum Gehen. „Danke, Riov. Jolan’tru.“
Mit diesem beruhigendem Wissen machte er sich auf dem Weg zum Krankenzimmer seines 1. Offiziers. Dieser war wach und starrte an die Decke. Offensichtlich hatte er Langeweile. Eine durchaus verständliche Reaktion für einen Offizier, wie Rikal fand. Als er eintrat sah Naruk ihn an. Beide begrüßten sich und Rikal zog sich einen Stuhl an Bett, auf den er sich setzte. Nach einwenig Smalltalk kam Rikal zur Sache. „Naruk, ich habe sie für das während der Rückeroberung der Zentrale der planetaren Verteidigung gezeigte Können und ihre persönliche Tapferkeit zur Beförderung zum khre’Arrain vorgeschlagen. Ich bin mir sicher, dass das Flottenkommando meinem Vorschlag entsprechen wird.“ Naruk war einen Moment lang sprachlos und brachte schließlich nur ein Danke, Rekkhai heraus. Rikal lies ein seltenes Lächeln aufblitzen und verabschiedete sich.
Da der Tribun am Schlafen war und er ihn nicht wecken wollte ging er weiter zu den Räumen in denen die verletzten Marines und Flottenangehörigen untergebracht waren. Er nahm sich die Zeit mit jedem von ihnen ein paar Worte zu wechseln bevor er zum Nächsten ging.
Nach einem mehrere Tarim währenden Aufenthalt auf der Krankenstation begab er sich in sein Privatquartier wo ihm bereits der Duft frisch zubereiten Essens entgegen kam. Es roch einfach köstlich und Arrhae kam ihm lächelnd aus der Küche entgegen. Bisher war sie noch immer rang und schlang, aber das würde sich bald ändern. Er hob die einen Kopf kleinere Rihanna mühelos hoch und gab ihr einen langen Begrüßungskuss.
„Was gibt es heute schönes zu Essen?“ fragte er und schnupperte dabei. Arrhae begann zu lachen, wie er diesen Laut liebte. „Dein Lieblingsessen, a'rhea“, antwortete sie noch immer lächelnd. „Geht es etwas genauer? Ich liebe alles was du kochst.“ Sie begann erneut zu lachen. „Nein, a'rhea. Du liebst nicht alles was ich koche, aber meinen Neihhaan-Nnurhja magst du wirklich gerne. Sie sind gleich fertig. Lass mich runter, ich bin noch nicht ganz fertig.“ Rikal schüttelte den Kopf und trug sie in die Küche. Noch wollte er seine a'rhea nicht los lassen.

=/\= Zwei Tage später, Bereitschaftsraum des Leih =/\=

Wie er es vorausgesehen hatte erreichten ihre neuen Befehle die Blutschwinge ziemlich genau zwei Tage nachdem er seinen Bericht abgesendet hatte. Als die Transmission vom Flottenkommando ankam befand der Leih sich in seinem Bereitschaftsraum und kämpfte den nie endenden Kampf mit den bürokratischen Verpflichtungen die ein Kommando mit sich bringt. Die Störung, die die Transmission darstellte, kam ihm sehr gelegen. Tahl hatte sie durchgeschaltet, nachdem er ihren Eingang gemeldet hatte, und Rikal hatte die Aufzeichnung, Echtzeitkommunikation war auf diese Distanz völlig unmöglich, umgehend abgespielt.
Der Text auf dem Bildschirm wich dem Konterfei von Enriov N’apok. Der Kommandeur der Thi Galae saß hinter einem schwarzen Schreibtisch aus Ebenholz und die großen Fenster boten einen atemberaubenden Blick auf die Skyline von Ra'tleihfi.

„Aefvadh Enarrain tr’Drevoux, das war ziemlich gute Arbeit wie sie das Problem auf Parem gelöst haben. Sie und ihre Besatzung haben erneut bewiesen, dass sie das Beste sind was wir haben.“ Unwillkürlich fragte Rikal sich, wie vielen Kommandanten der alte Fuchs heute bereits dies Lob ausgesprochen hatte.
„Ihr ihre neuen Befehle. Fliegen sie zur Sternenbasis 23, ergänzen sie ihr Personal und ihre Vorräte und führen sie die nötigen Wartungs- und Reparaturarbeiten durch. Können sie sich und ihrer Besatzung eine Pause, sie haben sie verdient. Sobald wir einen Auftrag haben, der ihrer würdig ist, werden wir auf sie zurückkommen. Im Anhang dieser Nachricht finden sie eine Liste der Personen, bei denen ihrem Antrag sie zu befördern entsprochen wurde.
Jolan’tru. N’apok Ende.“

Auf dem Bildschirm erschien das Wappen der Thi Galae und der Computer wartete auf neue Anweisungen. Der Riov lies ihn nicht lange warten und wies ihn an die Beförderungsliste aufzurufen. Bei fast allen Personen war seinem Vorschlag entsprochen worden. Naruk war genauso auf der Liste, wie Tarik und Tahl. Die beiden jungen Ereins hatten sich während des Gefechtes gegen die Planetare Verteidigung bewährt und sich ihre Beförderung redlich verdient. Sobald sie die Sternenbasis erreicht haben würde er die Beförderungen persönlich vornehmen. Aber vorher mußte er sich noch von jemandem verabschieden. Sein Chefingenieur hatte die Blutschwinge verlassen und sich selbst als TalShiar Agent enttarnt. Er war ein verdammt guter Ingenieur, ihn zu ersetzen würde nicht leicht werden und auch als Agent schien er hervorragend zu sein.
„Computer, öffne einen Kanal zu Ri’Da.“ Einige Momente später meldete der Computer, dass der Kanal geöffnet worden war. Das Gesicht Ri’Da’s erschien auf dem Bildschirm.
„Aefvadh Ri’Da“, begann der Riov das Gespräch.
„Aefvadh, Rikal.“ Offensichtlich hatte Ri’Da es nicht mehr nötig Rikal mit seinem Rang oder Rekkhai anzureden. Was für einen Rang er wohl wirklich inne hat? fragte sich Rikal.
„Wir haben neue Befehle erhalten und werden nun abfliegen. Ich wollte ihnen nur alles Gute und den Segen der Elemente wünschen.“ Der TalShiar Agent wirkte wirklich überrascht.
„Sie haben gute Arbeit als Ingenieur auf meinem Schiff geleistet.“
„Danke, Rikal. Das weiß ich wirklich zu schätzen.“ Und Rikal hatte den Eindruck, dass er das tatsächlich ernst meinte.
„Wir werden noch eine Weile hier bleiben. Ich wünsche ihnen einen guten Flug und viel Erfolg in der Zukunft.“
„Gleichfalls Ri’Da, gleichfalls. Jolan’tru Ri’Da.“
„Jolan’tru Rikal.
„Tr’Drevoux, Ende.“ Der Schirm wurde dunkel und er lehnte sich in seinen Sessel zurück. Nach einigen Ewas gab er dem Computer die Anweisung Erein Aehkhiv Tarik die verschlüsselte Nachricht zu übersenden, dass er die Blutschwinge bei Sternenbasis 23 treffen solle sobald die Sache mit seiner Mutter geregelt sei. N'nhaeirhu hatte ihn über die Verbindung seiner Mutter zur Wiedervereinigungsbewegung unterrichtet, aber sie waren sich nicht sicher, ob sie wirklich mit ihrem Leben für diesen Kontakt würde bezahlen müßen. Ganz im Gegensatz zu ihrem Sohn. Für gewöhnlich beschränkte der TalShiar sich bei Sympathisanten lediglich darauf sie sehr gründlich zu verhören und ihnen klar zu machen, dass sie Kontakte zu dieser Organisation nicht dulden. Selbst Mitglieder kamen in der Regel mit dem Leben davon und wanderten nur sehr lange ins Gefängnis. Nur die höchsten Kreise verbotener Geheimorganisationen mussten bei ihrer Gefangennahme um ihr Leben fürchten. Nachdem er die Verschlüsselung überwacht und die Nachricht abgesendet worden war stand er auf und ging zur Brücke. Dort löste er den wachhabenden Offizier ab und nahm auf seinem Sessel platz.
„Tahl, öffnen sie einen Kanal zu allen Decks.“
„Kanal offen, Rekkhai.“
„Hier spricht der Leih. Unsere Aufgabe hier ist beendet, wir werden nun zur Sternenbasis 23 fliegen und dort nötige Wartungs- und Reparaturarbeiten durchführen. Allerdings werden wir sicherlich auch die Möglichkeit haben die Erholungseinrichtungen der Sternenbasis ausgiebig zu nutzen. Tr’Drevoux Ende.“
„Kanal geschlossen, Rekkhai“, meldete Tahl.
„Conn, berechnen sie einen Kurs mit Warp 9 zur Sternenbasis 23 und bereiten sie das Verlassen des Orbits vor. Tahl melden sie uns bei der Raumkontrolle von Parem IV ab.“
„Ssuay“, antworteten Tahl und Tarik’s Ersatzfrau. Die Rihanna war zuerst fertig. „Kurs und Orbitfluchtmanöver berechnet. Berechnete Flugzeit elf Tage.“ Kurz danach meldete Tahl: „Wir sind abgemeldet und man wünscht uns einen guten Flug.“ Der Riov nickte lediglich. „Richten sie unseren Dank aus.“ „Ie, Rekkhai.“ Nachdem der Sicherheitschef den Befehl ausgeführt hatte gab Rikal mit befehlsgewohnter Stimme einen weiteren Befehl: „Ausführen.“
Die Finger der Steuerfrau flogen über ihre Kontrollen. Die gewaltigen Impulstriebwerke nahmen ihre Arbeit auf und begannen grün zu glühen. Sie beschleunigten das Schiff auf die für das Verlassen des Orbits nötige Geschwindigkeit. Nachdem sie den Orbit verlassen hatte flog die Blutschwinge einige Ewas geradeaus um die nötige Sicherheitsdistanz für den Warptransit zu erreichen. Als sie diese Distanz erreicht hatten senkte die Rihanna ihre Hand auf die entsprechenden Kontrollfelder und die Blutschwinge beschleunigte auf Warp.

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Geschrieben von Rikal am 15.10.2002, 00:09:

(Rikal)


=/\= fünf Tage später, Brücke =/\=

Die Brückenlautsprecher erwachten zum Leben und beendeten kurzfristig die übliche Routine auf der Brücke. „Rekkhai, sie wollten informiert werden, wenn erie´Rin N'nhaeirhu und khre’Nirrin Taroc in die Arrestzellen verbracht worden sind.“ Ein Lächeln zuckte durch Rikal’s Züge. „Ie, Danke sehr.“

Unmittelbar nachdem Ende seiner Schicht begab sich Rikal in den Arrestblock in dem die ungleichen Geschwister inhaftiert waren. Als er den Raum betrat richteten sich alle Augenpaare auf ihn. Die beiden Wachen sprangen auf und nahmen Haltung an, während Taroc und N'nhaeirhu lediglich aufsahen. Die Beiden saßen an den entgegengesetzten Enden der Sitzbank der Zelle. Mit einer Kopfbewegung schickte er die Wachen nach draußen. Dann trat er genau gegenüber von N'nhaeirhu an die Energiebarriere heran. Sie blickte ihn noch immer an und in ihren schwarzen Augen war eine gewisse Verärgerung zu erkennen.
„Ihnen gefällt dieser Anblick, nicht wahr?“ fragte sie schnippisch. Rikal hatte Schwierigkeiten ein Lächeln zu unterdrücken. „Glauben sie es gibt einen Rihannsu auf diesem Schiff, dem dieser Anblick nicht gefallen würde?“ konterte er. N'nhaeirhu machte eine wegwerfende Handbewegung und brach den Blickkontakt ab.
„Nein, N'nhaeirhu mir gefällt dieser Anblick nicht. Das er“, dabei deutete er auf Taroc, „hier sitzt stört mich nicht. Ich hätte sie wirklich lieber hier draußen, aber sie haben sich falsch verhalten und dafür müßen sie gerade stehen.“ Außerdem wollte ich das hier wirklich sehen.

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Geschrieben von Chateya am 16.10.2002, 22:26:

(N'nhaeirhu) (Taroc)


=A= Krankenstation, ChR Blutschwinge, zwei Tage früher =A=

Sie hatte bisher viel Zeit gehabt, nachzudenken und allmählich beschlich sie das Gefühl, als würden ihre Bemühungen, einfach nur mit dem, was auf Parem IV passiert war, klar zu kommen, fruchten. Sie zuckte nicht mehr zusammen, wenn sie von den Bildern der Erinnerung überrascht wurde, sie wurde langsam ruhiger und sie konnte nachts auch wieder einigermaßen schlafen.

Dieser Tag war wie die anderen zuvor, beiden lagen nur in ihren Betten, starrten die Decke oder die Wand an und hingen ihren eigenen Gedanken nach. N'nhaeirhu erinnerte sich daran, daß sie eigentlich etwas zu besprechen hatten, doch bisher hatte sich keiner überwunden. Aber jetzt empfand sie die Stille in zunehmendem Maße als belastend und so richtete sie sich auf und setzte sich auf die Bettkante. Ihr Bruder, ebenfalls wach, lag mit dem Rücken zu ihr völlig entspannt da und schien sie zu ignorieren.
"Du hast mich gebeten, dir zu helfen, mit einigen Dingen ins Reine zu kommen", begann sie das längst überfällige Gespräch.
"Ja, habe ich", erwiderte er leise, drehte sich herum und sah sie an.
"Nun, momentan haben wir Zeit und wir sind allein ..."
"Zeit ... ja. Allein ... ich weiß nicht ... Ich trau dir zu, daß du sogar hier Kameras installiert hast, um alles zu beobachten", murmelte er.
"Warum sollte ich das?"
Weil ihr TS immer alles meint, beobachten zu müssen? Oder über alles Aufzeichnungen anzufertigen?"
"Ich weiß die Privatsphäre anderer durchaus zu schätzen."
"Davon habe ich bisher nicht viel gemerkt", sagte er leise.
"Und die Krankenstation gehört zu einem Bereich, der nicht permanent überwacht wird, zumindest teilweise." Sie machte eine kurze Pause, um zum Wesentlichen zurück zu kommen. Du hast die Wahl, entweder machen wir es hier, solange wir Zeit haben, oder aber du erfreust dich an der Gesellschaft der Wachen, wenn wir unter Arrest stehen."
Taroc drehte sich zurück auf den Rücken und starrte überlegend an die Decke.
"Was soll ich nur machen ... einerseits will ich zurück ins Reich, aber andrerseits ... all meine Erfahrungen, auch die mit dir, sagen mir, daß es besser ist, wenn ich niemandem diene und mein eigener Herr bin. Zudem, was ich früher tat, belastet mich heute immer noch ... Mehr als damals ..."
"Kann ich mir gut vorstellen." Es waren immerhin keine Banalitäten. "Du hast dich sehr verändert, zumindest sehe ich das so. Und erst jetzt siehst du alles mit der Sicht der anderen."
"Ja, aber damals ... es war so normal wie atmen für mich, was ich tat, nur jetzt ... es gibt Nächte, da kann ich nicht schlafen. Da sehe ich die Gesichter all jener, die ich tötete und denen ich dabei in die Augen sah ... und das hatte ich früher nicht."
N'nhaeirhu sah ihren Bruder verstehend an. "Die Zeiten ändern sich nunmal."
"Nur wie geht man damit um ... und warum kann ich all das immer noch tun, obwohl ich hinterher die Gesichter seh und mich selbst verdamme, für das, was ich tue?"
"Wie du damit umgehst? Stell dich dem, akzeptiere, daß es zu deiner Vergangenheit gehört. Aber warum du das immer noch tust, weiß ich nicht."
"Vielleicht weil ich es kann ... weißt du, als ich dich gerettet habe ... Als wir dort unten ankamen, war es, als hätte ich keine Gefühle und ich reagierte wie eine Maschine. Ich überlegte nicht, ich handelte einfach und erst als ich dich sah ... im ersten Moment hätte ich dich am liebsten getötet, aber dann ..."
"Dann ist dir bewußt geworden, was du tust."
"Ja und nein ... Es war eher dein Anblick. Deine Haltung ... als hättest du mit dem Leben abgeschlossen."
"Das hatte ich auch", gab sie leise zu. Taroc mußte sich Mühe geben, daß er verstand, was sie sagte.
"Und als ich zusammenbrach, dein Blick ... Jener Blick, als hätten sie dich ganz zerbrochen und dein Leben sei zu Ende."
Sie wußte nicht so recht, was sie nun sagen sollte. Sie war überrascht, daß er dies mitbekommen hatte, obwohl das wahrlich nicht schwer gewesen sein konnte. Schließlich verlor sich ihr Blick in der Ferne. "Es war grauenvoll."
"Das du zum Aufgeben gezwungen wurdest? Glaub mir, ich kenne das Gefühl", erwiderte er leise.
"Ich wurde nicht gezwungen", sagte sie mit fester Stimme und versuchte damit ihre Gefühle zu überspielen, "... sie haben solange weiter gemacht, bis ich es freiwillig tat."
Ihr Bruder sah ihr daraufhin fest in die Augen.
"Erinnere dich an mein Verhör. Redete ich freiwillig? Aus meiner Sicht ... vielleicht ... aus deiner damaligen ... tat ich es nicht."
N'nhaeirhu senkte ihre Blick und schämte sich dafür, was sie damals getan hatte.
"Taroc ... es tut mir so leid ..."
"Ich weiß ...", seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern und hatte einen traurigen Unterton. "Jeder von uns stößt irgendwann auf jemanden, der besser ist ... oder einfach die nötigen Mittel weiß, uns in die Knie zu zwingen ... Aber wenns das eigen Fleisch und Blut ist, ist es um so schlimmer ..."
Und N'nhaeirhu fühlte sich schuldig, so schuldig, wie sie sich nie zuvor gefühlt hatte.
"Ich kann mich nicht entschuldigen, weil das, was ich getan habe unentschuldbar ist ... ich hoffe aber, du verzeihst mir trotzdem irgendwann."
"Ich kann dir nur versprechen, es zu versuchen ... Aber ich denke, daß ich dir das Leben erhielt und dabei war, als du gerettet wurdest, spricht seine eigene Sprache." Und ein Nicken von ihr war die Bestätigung, daß sie es ebenso sah.
"Frag nicht, warum ich es tat ... Ich fühlte einfach, daß es richtig ist ..."
"Und ich danke dir dafür."
Eine Weile herrschte wieder Stille, beide sahen sich an, bis sich sein Blick verschleierte und er nur noch durch die CIS hindurch sah. Besorgt bedachte N'nhaeirhu ihren Bruder.
"Ist alles in Ordnung?"
Als Reaktion lächelte er leicht und sah sie wieder bewußt an.
"Ja, ich habe nur eben das Bild einer Person gesehen, die mir einmal sehr nahe stand ... Weißt du, es gibt einige Parallelen ... Vielleicht hilft mir die Erinnerung, manches zu vergessen."
"Ja, vielleicht ..."
"Und eins weiß ich, es gibt immer jemanden, der besser ist, aber man ist erst besiegt, wenn man nichts aus einer Niederlage lernt und sich allem und jedem verschließt."
"Da hast du recht." Ein Rat, den sie sich sicher zu Herzen nehmen würde.
"Aber eins fehlt trotzdem ... das Wissen, ob man der Familie vertrauen kann ... aber ich glaube, das beruht auf Gegenseitigkeit." Er zwinkerte sie etwas an und ein Lächeln ihrerseits war die Erwiderung.
"Ich werd es versuchen."
"Ich glaube, das hast du schon. Letzte Nacht hast du sehr gut geschlafen ..." Und ihr Lächeln hatte Bestand. Langsam und zögernd erwiderte er es.
"Ich glaube, dein Stürmen aufs Holodeck war doch zu etwas gut, auch wenn wir beide nun 3 Wochen Zwangszusammensein gewonnen haben." Ein leicht spöttischer Ton war in seine Stimme geraten. N'nhaeirhu mußte sich auf die Zunge beißen, um die Bemerkung, daß es sein Vorschlag gewesen war, sich zu duellieren, herunter zu schlucken, und stattdessen angesichts seiner Aussage einfach nur urz zu lachen. Taroc ahnte, was sie hatte sagen wollen und unterließ es seinerseits, darauf hinzuweisen, daß sie einfach nur ablehnen hätte brauchen.
"Ob der Riov glaubt, so familiäre Gefühle in uns zu wecken?"
"Keine Ahnung", doch bei der Vorstellung, daß das bezweckt hätte sein können, auch wenn sie wußte, daß dem nicht so war, mußte sie wieder lächeln.
"Ich bin mal gespannt, was aus uns wird ... und ob wir uns öfter hier einfinden." Wieder ein Zwinkern in ihre Richtung. Doch sie wurde ernst, denn sie konnte diesen Ort nicht mehr ausstehen.
"Ich hoffe doch nicht."
"Gib es doch zu, ein Gutes hat es, du hast Zeit, über alles nachzudenken und das Geschehene in Ruhe zu verarbeiten." Eine kurze Pause folgte, ehe er leise hinzufügte: "Und du hast etwas, das ich nie hatte ... jemanden, mit dem du darüber reden kannst und von dem du sicher sein kannst, das er dich und deine Gefühle versteht."
"Du hast jetzt auch jemanden, der dich versteht", und ein Lächeln begleitete ihre Worte.
Etwas zweifelnd betrachtete er seine Schwester. Was weißt du von verlorener Liebe und dem Verlust einer Person, die dir sehr nahe steht?
N'nhaeirhu verging das Lächeln als sie seinen Blick wahrnahm.
"Es tut gut, das zu wissen, aber manches wirst du wohl doch nicht verstehen ... leider ...", merkte er beinahe unverständlich an. Schließlich legte sich N'nhaeirhu wieder hin, sie hielt es für besser, ihn wieder seinen eigenen Gedanken zu überlassen. So lehnte auch er sich wieder zurück, schloß die Augen und dachte darüber nach, was er einst verlor. Unbemerkt floß ihm eine Träne aus dem Augenwinkel, als er sich erinnert und sich dieser Erinnerung hingab.
"Ich wollte dir nur noch sagen ... wenn du mit jemandem reden möchtest ... ich bin jederzeit für dich da", meinte sie.
"Danke", erwiderte er sehr leise und etwas erstickt.
Und dann wurde es wieder still, erdrückend still ...


=A= jetzt, Arresttrakt =A=

Sie hatte schon einige Zeit, bevor sie hierher gebracht worden, überlegt, ob sie damit rechnen müsse oder nicht ... und dann stand er urplötzlich in der Tür und betrachtete sie beide mit einem eigentümlichen Funkeln in den Augen.
"Ihnen gefällt dieser Anblick, nicht wahr?" Sie hatte kaum etwas zu verlieren, weshalb sie es wagte, den Riov so anzusprechen.
"Glauben Sie, es gibt einen Rihannsu auf diesem Schiff, dem dieser Anblick nicht gefallen würde?" Doch schließlich versicherte er, daß ihm das ganz und gar nicht paßte, sie aber für das, was passiert und sie verantwortlich war, gerade stehen mußte. Doch sie kannte Rikal langsam gut genug und durch seine etwas unbedachte Bemerkung hatte er sich zudem selbst verraten, so daß sie wußte, daß er diesen Anblick durchaus genoß.
Doch sie versuchte, darüber hinweg zu sehen, sie ignorierte ihn und wandte ihm nicht wieder den Blick zu, als er den Arrestbereich ohne ein weiteres Wort verließ.

Vierzehn Tage hatten die beiden Geschwister noch vor sich und sie hofften, daß die Zeit möglichst schnell vorbei war. Doch wenigstens würde voraussichtlich bis zur Ankunft an der Station nichts passieren und so lehnte sich N'nhaeirhu zurück und entspannte sich.

-tbc-


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Geschrieben von Rikal am 17.10.2002, 23:31:

(Rikal)


=/\= ChR Blutschwinge, Arrestblock =/\=

Die beiden Geschwister saßen seit einer Woche in der Zelle, und zur allgemeinen Überraschung der Wachen lebten beide noch. Sie hatten sich noch nicht einmal angegriffen, obwohl sie damit gerechnet hatten. Aus unerfindlichen Gründen, zumindest aus der Sicht der Wachen, schien zwischen den beiden eine Art von Waffenstillstand zu herrschen. Die beiden hatten scheinbar stillschweigend die relativ große Zelle aufgeteilt. Die beiden Schlafplätze befanden sich an der Rückwand der Zelle und waren vom zentralen Bereich des Arrestblocks problemlos einsehbar, und die Wachen hatten beobachtet, dass zwischen den beiden Betten eine unsichtbare Linie zu existieren schien, die beide nur überquerten wenn es sein mußte. Also nur wenn sie die Sanitärenanlagen aufsuchten, die sich hinter der Rückwand befanden. Hielten sie sich dort auf, dann wurden sie nicht visuell sondern nur mit den Sensoren überwacht. Etwas Privatsphäre könnten selbst Rihannsu ihren Gefangenen.
Ansonsten blieben die beiden in ihrer Hälfte und vertrieben sich die Zeit. N'nhaeirhu las im Regelfall, während Taroc sich körperlich fit hielt oder einfach vor sich hin zu dösen schien. Sie hatten ja auf etwas mehr Unterhaltung gehofft, als sie erfahren hatten weshalb die beiden bei ihnen zu Gast waren. Ihre Hoffnung hatte sich bisher nicht erfüllt, so war ihr Dienst so langweilig wie immer.

Leise zischend öffnete sich die Tür zum Korridor und zwei Sicherheitsangehörige, eine hübsche Rihanna und ein bulliger Rihannsu, traten ein. Die Rihanna, eine khre'Ared, reichte der ranghöchsten Wache ein PADD. Der Rihannsu hob eine Augenbraue und deaktivierte ohne ein weiteres Wort das Energiefeld vor der Zelle der Geschwister. Die Rihanna machte einige Schritte auf die Zelle zu und blieb vor ihr stehen. Mit kühlem Blick fixierte sie Taroc und musterte ihn. „Khre’Nrrin Taroc tr´Rikor, kommen sie mit.“ Der Angesprochene zuckte mit keiner Wimper, stand von seinem Bett auf und trat aus der Zelle. Die khre’Ared deutete auf die Tür und wartete bis Taroc sie erreicht hatte, dann begleitete sie ihn an seiner rechten Seite während ihr Kollege sich an seine linke Seite platzierte. Beide rahmten ihn ein und hatten ihn so ständig unter Kontrolle. Schweigend und ihn nur mit Handzeichen dirigierend geleiteten sie ihn zu einem der Holodecks. Sie blieben vor der Tür stehen und zum ersten Mal seit sie den Arrestblock verlassen hatten sagte die Rihanna etwas: „Gehen sie hinein, wir werden hier warten.“ Ihr Tonfall machte deutlich, dass sie keinen Widerspruch duldete und der ehemalige Söldner war sich sicher, dass diese Beiden ihm durchaus gewachsen waren. Zumal sie zu zweit waren. Mit einem von ihnen wäre er wohl fertig geworden, aber mit beiden.
Außerdem konnte er keinen weiteren Ärger gebrauchen, so trat er ein. Im Inneren wartete eine Überraschung auf ihn. Mit kühlem Blick musterte ihn der Leih, der keine Uniform sondern einen Trainingsanzug trug.
„Sie sind ein ständiger Unruhefaktor. Ich hatte gehofft, dass sie sich bessern und einfügen. Offensichtlich habe ich mich geirrt. Wenn sie sich freiwillig nicht einfügen, dann werde ich sie dazu zwingen müßen.“
Taroc ahnte, was das zu bedeuten hatte, aber er war sich seiner Fähigkeiten bewusst. Nur ließen die Gerüchte über die Fähigkeiten seines Gegners ihn mit einem mindestens ebenbürtigen Gegner rechnen. „Wählen sie eine Waffe.“ Die Stimme des Leih war noch immer kühl, aber es war kein feindlicher Unterton zu hören.
Kurz überlegte er, dann sprach er seine Wahl aus: „Ein terranisches Katana und ein Kampfmesser.“ Riov nickte, er respektierte diese Wahl und kommentierte sie: „Eine gute Wahl. Das Katana ist eine exzellente Waffe. Computer, generiere ein tarransiches Katana, ein Kampfmesser und ein zhown reiahrin.“ Die Waffen erschienen vor den Füßen des Riovs. Dieser hob sein Schwert, das praktisch das rihannische Pendant des Katanas war, und trat einige Schritte zurück. Taroc trat vor, hob das Schwert auf und wog es in der Hand, während er das Kampfmesser hinter seinem Rücken verschwinden lies.
„Computer, deaktiviere die Sicherheitsvorkehrungen.“
„Achtung, die Sicherheitsvorkehrungen wurden deaktiviert“, meldete der Computer. Nun konnten die holographischen Waffen sie verletzen. Rikal hob seine Klinge und hielt sie mit der Spitze nach oben vor der Körpermitte. Die klassische Warteposition der alten Schule. Mit der freien Hand winkte er Taroc heran. Dieser lies sich nicht reizen und so begannen sie sich langsam zu umkreisen. Sie warteten beide auf den Angriff des anderen, doch der Leih dachte nicht daran zuerst anzugreifen. Taroc würde den ersten Schritt tun müßen und nach einiger Zeit tat er dem Riov den Gefallen. Er hob sein Schwert und ging zum Angriff über. Mit einer schnellen Serie von Hieben und Stichen versuchte er die Abwehr seines Gegners zu unterlaufen, aber dieser wehrte jeden Angriff ab. Dabei wirkte er beinahe gelangweilt. Aber das war nur äußerlich. Er wartete lediglich auf seine Gelegenheit. Die kam mit einer schwächeren Attacke Tarocs, so eine Serie von schnellen Angriffen war ziemlich ermüdend. Diese nutze der erfahrene Schwertkämpfer zu einer Riposte. Er wendete einen der besten ihm bekannten Schläge an, der zu den Geheimnissen seines Schwertmeisters gehört hatte, und dank des komplizierten Manövers durchbrach er Tarocs Verteidigung. Seine Klinge befand sich am Ende seines Angriffes am Hals seines Gegners. Der Blick des Riovs war genau so kühl wie zu beginn des Kampfes als er in die eisigen Augen seines Gegners sah und in eine ausdruckslose Mine blickte. Aber trotz des eisigen Ausdrucks in seinen Augen konnte Rikal erkennen, dass sein Gegner wußte, dass er verloren hatte.
„Ich habe ihnen eine Menge Freiheiten gelassen, ich habe über viele Dinge hinweg gesehen oder sie nur milde geahndet, aber sie haben den Bogen überspannt. Sollten sie sich noch einen Fehltritt leisten werde ich meine Klinge nicht mehr stoppen. Computer, entferne die Waffen.“ Mit einem leisen Surren lösten die Waffen sich in Nichts auf. An Tarocs Hals war ein kleiner Schnitt zu erkennen, der schwach blutete. Dank der Selbstheilungskräfte seines Körpers würde sie sehr bald aufhören zu bluten und kurze Zeit später verschwunden sein.
„khre'Ared t’ Kaleh, kommen sie in das Holodeck.“ Die Gerufene trat unverzüglich ein und wartete auf weitere Befehle. „Bringen sie den Gefangenen zurück in seine Zelle.“
„Ssuay, Rekkhai. Folgen sie mir.“ Wortlos und nun mit einem ziemlich überraschten Ausdruck, ob der Leichtigkeit des Triumphes des Riovs, in seinen Augen, verließ Taroc das Holodeck. Heute war ihm eine mehr als deutliche Lektion erteilt und eine nicht minder deutliche Warnung gegeben worden.

-tbc-
 
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