In trüben Wassern II

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Geschrieben von Chateya am 18.08.2002, 01:02:

(N'nhaeirhu)


Seit den frühen Morgenstunden lagen die Akten sämtlicher an den Anschlägen beteiligten Personen auf N'nhaeirhus Schreibtisch - irrelevant, ob es die der Täter oder von unmittelbar Betroffenen waren.
Wie erwartet hielt sich die Zahl derer in Grenzen und stützte damit auch die Annahme der CIS. Ebenso wie einige Hinweise in den Unterlagen des Saboteurs der Bergbaukolonie, die subtil einige wichtige Schlüsse zuließen.
Es waren Freiheitskämpfer, soviel stand für N'nhaeirhu fest.
Das würde möglicherweise die Lage für die Bevölkerung ändern.
Und umgehend bat die CIS den Riov um eine Unterredung im Beisein des Sicherheitschefs bezüglich notwendiger Einsätze.

"Ich habe Grund zu der Annahme, daß sich der Planet auf einen Unabhängigkeitskrieg zubewegt!"
N'nhaeirhu erntete von beiden fragende Blicke.
"Wie kommen Sie darauf?" wollte Rikal wissen.
"Können Sie sich an unseren ehemaligen stellvertretenden Sicherheitschef erinnern, Riov?"
N'nhaeirhu unterließ es absichtlich, seinen Namen zu nennen. Talak war bis jetzt nicht auf N'nhaeirhu zugekommen und sie wollte es nicht heraufbeschwören. Denn offensichtlich wollte er die Zusammenhänge zwischen den Mördern Ezris, seinem Haus sowie N'nhaeirhu am liebsten unter den Tisch fallen lassen - was ihr nur zu recht war.
Wieder sahen beide sie verdutzt an, doch nach einem kurzen Moment ging dem Riov ein Licht auf und er nickte. N'nhaeirhu hatte sich damals im Zuge der Anstrengungen der nicht ganz gelösten Verbindung dummerweise selbst verraten, wodurch Rikal nun wußte, was im Notfall auf ihn zukommen könnte. Aber jetzt erwies sich dieser Umstand doch als ganz sinnvoll, denn sie brauchte nichts weiter sagen und er zweifelte nicht an ihren Worten.
Talak hingegen stand immer noch im Dunkeln, doch mit dem augenscheinlichen Verstehen des Riovs schien sich seine Lage auch nicht zu ändern, weswegen er sich damit abfand und fragte:
"Wenn es um die Unabhängigkeit geht, wäre es unklug von den Terroristen, sich mit ungezielten Anschlägen und unnötigen zivilen Opfern gegen die Bevölkerung zu lehnen!"
Diesmal nickte die CIS.
"Ich schlage daher vor, die planetare Sicherheit in höchste Alarmbereitschaft zu versetzen, ebenso wie einen Teil unserer Truppen zu mobilisieren und zur Sicherung und Stärkung der planetaren Kräfte nach unten zu schicken."
"Vor allem um die Regierung und deren Einrichtungen zu schützen", setzte Talak hinzu.
Rikal nickte zustimmend und er wollte gerade die entsprechenden Anweisungen erteilen, als ein Ruf von der Brücke ihn unterbrach.
"Rekkhai, es hat einen neuen Anschlag gegeben!"
Umgehend verließen die drei das Büro des Riovs auf dem Weg zur Kommandozentrale.

Fassungsloses Schweigen herrschte, während die Bilder von der Verwüstung auf dem Hauptschirm zu sehen waren, und in den meisten Gesichtern der anwesenden Offiziere spiegelte sich nahezu ungehaltene Abgestossenheit gegen diese Art der Gewalt gegen das eigene Volk wider.
Doch der Riov zögerte nicht lange und gab endlich den entscheidenden Befehl.
"Erie'Rin, Ihnen stehen vorerst 500 Mann zur Verfügung. Sehen Sie zu, daß Sie dem ein Ende bereiten!" Seine Stimme war eiskalt und ließ keinen Zweifel an seiner Entschlossenheit im Kampf gegen diesen Terrorismus.
"Ssuaj-ha, rekkhai!" Sie sah den Sicherheitschef an und gab ihm zu verstehen, daß er ihr folgen sollte.

"Zweihundert Marines und zweihundert unserer eigenen Sicherheitsleute, um auf dem Raumhafen der Lage Herr zu werden. Und weitere hundert Marines und ein paar Tal'Shiar-Soldaten für die Sicherung von Regierungsgebäuden in der Hauptstadt - setzen Sie sich dazu vielleicht mit erie'Riov tr'Faltour in Verbindung."
Talak nickte. In dem Moment hielt der Turbolift auch schon an und er stieg aus und machte sich eiligst auf den Weg zur Sicherheitsabteilung.
N'nhaeirhu fuhr unterdessen weiter Richtung Transporterräume.

Lange mußte sie nicht auf die ersten Leute warten, für die Sicherheit gab es spezielle Listen für solche Großeinsätze - die Marines waren sowieso ständig einsatzbereit - die die Schnelligkeit der Bereitstellung von Einsatzkräften gewährleisteten. Und vor allem jetzt mußte es sehr schnell gehen, da mit dem Anschlag auf den Raumhafen die planetaren Sicherheitskräfte empfindlich getroffen worden waren.
Und nachdem sie sich selbst bewaffnet hatte, beamte sie sich mit den ersten fünfzig Leuten nach unten.

Was sich den Truppen der Blutschwinge dort bot, war ein Bild des Grauens.
Es herrschte Chaos pur!
Die Insel, auf der sich der Raumhafen befand, stand zu großen Teilen in Flammen, viele Gebäude des weiter hinten befindlichen Teils des Raumhafens der Regierung und der Sicherheitskräfte existierten nicht mehr - sie waren durch die Freisetzung der gewaltigen Kraft der Singularität verschluckt worden und mit ihnen unzählige Personen.
Rihannsu rannten in Panik hin und her und fanden keinen Ausweg. Heißer Wind fegte über die freien Flächen, schürte das Feuer weiter, trieb es in Richtung der weitestgehend unversehrten Gebäude und brachte den Geruch von Verbranntem mit sich.
N'nhaeirhu griff sich einen Ared, der noch vom Transport neben ihr stand.
"Bringen Sie die Leute in Sicherheit, möglichst weit weg von hier!"
In diesem Moment rematerialisierte auch schon der nächste Trupp.
"Erein tr'Ra'tleihfi, koordinieren Sie die Rettungsaktion der Leute hier!" Er nickte und lief los.

N'nhaeirhu machte sich daraufhin auf den Weg zum Tower, um die Lage komplett einsehen zu können. Auch hier herrschte Chaos, keiner wußte, was der andere tat, keiner hatte die Koordinierung übernommen, da hier lediglich die Fluglosten saßen - die Leitung des Raumhafens lag wesentlich näher an der Aufschlagstelle des Shuttles und war mit allen Personen völlig vernichtet worden.
Wie alle anderen hier war N'nhaeirhu selbst noch nie mit einer solchen Katastrophe konfrontiert worden, doch wie es schien, gab es tatsächlich für alles ein erstes Mal - und sie übernahm kurzerhand die Koordinierung.
Die erste Reaktion war zwar Verwunderung, Überraschung und auch etwas Mißmut, doch letzten Endes zeigte man sich dankbar, daß sich jemand für diese Aufgabe fand.

In der Folgezeit wurde man langsam Herr der Lage.
Sanitätspersonal wurde von mehreren anderen Orten heranzitiert, zivile Piloten übernahmen teilweise waghalsige Versuche, mit Frachtfliegern das Feuer zu löschen und die Truppen der Schwinge evakuierten, was zu evakuieren war und hatten zudem ein Notlazarett in einem Hangar am anderen Ende der Insel eingerichtet. N'nhaeirhu hatte unterdessen die junge Fluglostin befragt, ohne Rücksicht auf ihre Gefühle bezüglich dem, was sie erlebt hatte, und hatte herausgefunden, das es sich bei dem Shuttle um das dritte derjenigen gehandelt hatte, daß ihnen tags zuvor doch entkommen war, wodurch sich die Lage zuspitzte.

Nach knapp vier Stunden schien man das Chaos unter Kontrolle zu haben und die CIS verließ den Tower, um den Schaden aus der Nähe zu betrachten. Sie hielt ein PADD in der Hand, welches eine Liste mit sämtlichen Angestellten des Raumhafens enthielt, inklusive einer Sensorenaufzeichnung, die die Gesamtzahl aller sich kurz vor dem Anschlag auf den Raumhafen befindlichen Personen enthielt. Und das waren nicht wenig! Immerhin war das, außer für Frachtschiffe, die einzige Verbindung von Parem IV nach aussen - und diese Verbindung war nun durchtrennt.

Je näher N'nhaeirhu dem Notlazarett kam, desto schlimmer wurden ihre Befürchtungen, was sie dort erwarten würde. Überall klebte geronnenes grünes Blut auf dem Boden, die Verletzten lagen dicht an dicht auf den Bahren, die meisten hatten schwere Verbrennungen - farbige Ringe an ihren Handgelenken zeigten, daß zumindest die Sortierung der Opfer nach der Schwere ihrer Verletzungen funktionierte. Ein grauenvolles, wenngleich aber wichtiges System in solchen Fällen.
Vereinzelt hörte man auch Schmerzensschreie, die die Helfer, die eilig hin und her liefen und meist nicht zum medizinischen Personal dazu gehörten, zusammen zucken ließen.
Alles in allem schien die medizinische Versorgung etwas notdürftig, offensichtlich reichten die Kapazitäten der umliegenden Krankenhäuser nicht weit, weshalb N'nhaeirhu gerade einige medizinische Teams von der Schwinge anfordern wollte, als ihr Naruk auf die Schulter tippte und meinte, daß sie bereits unterwegs seien.

Es war eine kleine Überrraschung für sie, daß der Erste Offizier ebenfalls hier weilte. Gemeinsam gingen sie nach draußen und er berichtete ihr, daß er Talak hier die ganze Zeit über unterstützt hatte.
Der idyllische Blick Richtung Meer wirkte wie Hohn auf die Katastrophe. Zumal der Anblick der glitzernden blauen Fluten von einem bestialisch beißenden Gestank begleitet wurde.
Davon konnte einem übel werden - was die Augen sahen, passte nicht zu dem, was die Nase wahrnahm und dann kamen die Eindrücke aus dem Notlazarett hinzu.

Naruk war soeben im Begriff einen Komkanal zur Blutschwinge zu öffnen, als N'nhaeirhu eine Nachricht vom Tower erhielt, daß die Sensoren notdürftig repariert worden waren. Die Zahlen der aktuellen Analyse und die der älteren verglichen, ließen sie kurz aufatmen, da es doch weniger Verluste zu beklagen gab, als zunächst erwartet. Schließlich erstatteten beide Bericht.
"Wie sieht es aus da unten?"
"Das Shuttle ist in einen Hangar der Regierung gestürzt, demnach gab es auch unter deren Mitarbeitern die meisten Verluste. Wobei es auch zivile Opfer gibt", antwortete der Erste Offizier.
Auf die Antwort der Frage, wie hoch die Verluste insgesamt seien, kam keine Reaktion.
"Rekkhai, es gibt da noch etwas anderes, weitaus Wichtigeres, was ich Ihnen mitteilen muß!" mischte sich die CIS in das Gespräch ein.
"Und das wäre?"
"Die Terroristen sind im Besitz der Biowaffen!"
Betretenes Schweigen war die Antwort.
"Riov, wir sollten aufgrund dieser Tatsache dringend unsere Truppen in der Hauptstadt informieren, insbesondere über die Auswirkungen des Kampfstoffes, insofern da schon etwas bekannt ist", meinte Naruk.
"Sobald Dr. t'Ptraval ihre Untersuchungen abgeschlossen hat, werden wir unsere Leute umgehend unterrichten. Gibt es sonst noch etwas?"
"Vorerst nicht, rekkhai."
"Gut. Blutschwinge Ende!"

Stille folgte. Als könnte sie das Gesehene damit tilgen, rieb sie sich die Augen. Daraufhin ließ sie ihren Blick einmal über das einsehbare Gelände des Raumhafens gleiten. Schließlich sah sie zu Naruk, der etwas mitgenommen wirkte - seine Uniform und sein Gesicht wiesen vereinzelt Blutflecken und Rußspuren auf. Und dann kehrte etwas in ihre Gedanken zurück, was ihr vorher nur durch einen flüchtigen Blick aufgefallen war und sie deutete auf die Leute der Medien, die auf das Lazarett zuhielten.
"Was ist mit denen?" fragte Naruk und seiner Stimme war deutlich Anspannung zu entnehmen.
"Ich denke, wir sollten mal mit denen reden!"
Und gedanklich wandte sie sich an die Terroristen.
Ihr habt einen Fehler gemacht - ihr habt öffentlich Unschuldige getötet ... und noch schlimmer: Ihr habt die Bevölkerung in Panik versetzt. Wollen wir dem Ganzen doch noch eins oben drauf verpassen!
Und sie ließ die Verantwortlichen der Anschläge wissen, daß sie ihnen auf der Spur waren! In der Hoffnung, daß sie einen Fehler begingen, der sie Kopf und Kragen kosten würde.

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Geschrieben von Naruk am 18.08.2002, 01:49:

(Naruk)


=/\= Raumhafen, Parem IV =/\=

"Dann reden Sie mit denen", antwortete ich N'nhaeirhu."
Sie nickte und ging auf die Medienvertreter zu, die sie sofort umzingelten und mit Fragen löcherten. Glücklicherweise hatten sie zumindest soviel Ehre in sich, dass sie sich ansonsten eher im Hintergrund hielten und die Rettungsarbeiten nicht behinderten.

Ich schritt umher, immer noch fassungslos vom dem, was Rihannsu anderen Rihannsu hier angetan hatten. Es war eine Tat voller Feigheit. Anstatt uns hier gegenseitig zu bekriegen, sollten wir die Feinde des Reiches bekriegen und nicht selbst unsere Ehrlosigkeit beweisen.

Ich blickte mich um, die Rettungstrupps suchten mit Scannern nach Verschütteten, die noch am Leben waren. Doch meistens wurden nur Leichen aus den Trümmern geborgen. Ich zog mit drei anderen Rihannsu ein Trümmerteil weg und so konnte ein Bein freigelegt werden. Mit den Händen gruben wir den Rest des Körpers frei. Ein Rihannsu scannte den leblosen Leib und schüttelte nur kurz den Kopf. Es war schon wieder sinnlos gewesen, wieder nur ein Toter mehr. Der Tote wurde auf eine Bahre gelegt und an den Platz gebracht, der für die Toten vorgesehen war. Lange würde die vorgesehene Fläche nicht mehr ausreichen.

Ein junger Offizier, der mitgeholfen hatte, stand still ein wenig vor mir. Seine Miene war völlig erstarrt und er regte sich nicht. "Machen Sie weiter, es gibt genug zu tun, Sie brauchen hier nicht sinnlos rumzustehen."
Er erschrak und blickte mich überrascht an. In seinem Inneren schien sich ein Kampf zwischen der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit auf der einen Seite und dem Pflichbewusstsein und der Loayalität dem Reich gegenüber abzuspielen. Um der richtigen Seite zum Sieg zu verhelfen, ging ich auf ihn zu und blickte ihm in die Augen:
"Hören Sie, wenn wir aufgeben, haben die Terroristen gewonnen. Und das wäre eine Niederlage für das gesamte Reich. Das Reich braucht Sie jetzt, also reißen Sie sich zusammen und arbeiten Sie weiter. Verstanden?"
"Ie Rekkhai", antwortete er mir. Dann atmete er tief durch und schien sich wieder gefangen zu haben. Ich nickte ihm zu und er entfernte sich und schloss sich wieder seinem Team an.

Auch für mich war die Situation nicht leicht und die Toten, Verletzten und Schäden ließen mich nicht unberührt und erzeugten in mir eine grosse Wut, ja sogar Hass auf diejenigen, die dafür verantwortlich waren. Sie würden dafür bezahlen.

Ich kontaktierte den lokalen Krisen-Beauftragen, der vom Gouverneur bestellt worden war. Er war auch irgendwo unterwegs und berichtete mir von der Situation unter der Bevölkerung. Sie war geprägt von Angst, die sich bisweilen sogar in Panik äußerte. Die Rihannsu hatten einfach sehr viel Furcht zu den nächsten Opfern zu gehören. Ich versicherte ihm, dass die Schwinge alles dafür tun würde, dass dies die letzten Opfern waren und wir dafür sorgen wüden, dass die Terroristen gefasst und alle Toten gesühnt werden würden.

N'nhaeirhu kontaktete mich kurz darauf. Der Einsatz dauerte nun schon 6 Stunden und ich wies sie an, dafür zu sorgen, dass die Einsatzkräfte der Schwinge innerhalb der nächsten Stunde ausgetauscht würde. Selbst den Marines wollte ich es nicht zumuten, diese Situation ertragen zu müssen. Das Ereignis mit dem jungen Offizier würde nicht das einzige dieser Art bleiben, wenn wir die Leute nicht ablösten. Außerdem würden frische Kräfte deutlich mehr leisten können, als die ausgebrannten hier im Einsatz. Ich bot ihr an, ebenfalls zur Schwinge zurückzukehren, aber dass sie ablehnte, erfüllte meine Erwartung an sie.

-tbc-


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Geschrieben von Ri`Da am 18.08.2002, 12:14:

(Ri'Da)


=/\= Raumhafen, Parem IV =/\=

Mit einen Notfall Team beamte ich mich auf die Oberfläche des Planeten. Im Gepäck waren schwere Werkzeuge zur Unterstützung der Rettungskräfte, die eine schnellere Rettung von Verschütteten ermöglichen sollten.

Als ich auf der Insel materialisierte, bot mir die Situation einen schrecklichen Anblick. Nicht nur das es noch an einigen Stellen brannte und das es wie auf einem Schlachfeld aussah. Nein, es war vorallem der Gestank von verbrannten Leichen der wohl am durchdringensten war. Zwichen den Trümmern in der Nähe des Lazaretts fiel mir der XO auf.

Ri: " Dhael nehmen sie die Ausrüstung und schauen sie nach wo sie helfen können." Gab ich meinem Deputy den Befehl und begab mich auf den Weg zum XO.

Ri: "Aefvadh Naruk." War meine wohl nicht ganz angebrachte Begrüssung.
Naruk: "Aefvadh Ri, wie ich sehe haben sie die Ausrüstung mitgebracht!"
Ri: " Ie, sie wird schon zu den nötigsten Stellen gebracht. Wenn ich mir die Frage erlauben darf, was ist hier genau passiert." Ich wusste es zwar schon, aber vielleicht konnte mir Naruk noch ein bischen mehr berichten.

Als Naruk fertig mit Beschreibung der Situation war, entschuldigte ich mich und machte mich auf dem Weg zum Lazaret. Hier bot sich mir noch ein viel schrecklicher Anblick. Viele Verwundete waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Ebenfalls sah ich Chateya mit einigen Leuten von der Sicherheit, wie sie sich durch die Menge fragte. Einen Augenblick, dessen war ich mir sicher sah sie mich. Aber ich kümmerte mich nicht weiter darum. Selbst ergriff ich einige Offiziere, wovon ich dachte das sie wichtige Stellen hier im Raumhafen inne hatten. Viel fand ich nicht heraus, was wohl auch daran lag das sie mich noch sehr wohl "nur" als Techniker indetifizierten. Also musste eine Tal Shiar Uniform her. Und wo bekommt man sie am besten her? Natürlich aus dem Büro des Tal Shiar auf der Schwinge.

Es war sehr leicht an die Uniform ranzukommen, die Aufmerksamkeit der Anwesenden konzentrierte sich mehr auf die gegenwärtige Situation als auf mich!
Ebenfalls brachte ich mir ein TalShiar Rangabzeichen an. Erein musste genügen, meinen wahrer Rang war hier nicht zu gebrauchen. Weil man ja wusste das N'nhaeirhu zur Zeit die Ranghöchste Tal Shiar Offizieren auf dem Planeten war.

Mit der Uniform beamte ich mich nun wieder Zurück auf den Planeten. Da ich einen Laehval Kampfanzug trug konnte man mein Gesicht nicht sehr gut erkennen. Was auch nur von Vorteil sein konnte. Mit gezeilten Schritten ging ich rüber zum Tower des Flughafen, meine erste Unterredung sollte der Fluglotsin gelten. Sie sollte mir die Augenblicke vor der Explosion erklären.

Einige Minuten später als ich den Tower wieder verliess sah ich um die Ecke wie N'nhaeirhu sich näherte. Ich verschwand kurzerhand hinter die nächsten Ecke. Die Fluglotsin im Tower würde sich sicher wundern warum sie zweimal in so kurzer Zeit vom Tal Shiar verhört würde. Aber das sollte nicht mein Problem sein. Mit den wenigen Flugdaten aus den Tower vom Shuttle, die ich mir runterkopierte und dann löschte (es würde Stunden dauern bis die Daten rekonstruiert werden hätten können),konnte ich leider nicht viel mehr herausfinden. Das Shuttle enttarnte sich nur knapp 300 Meter vor dem Raumhafen. Man konnte nicht herausfinden wo das Shuttle herkam. Aber ungefähr 30 Meter weiter südlich fand ich in den Daten eine kleine Messstation, klein war sie vielleicht aber sie hatte starke Sensoren. Selbst Die müssten die wenigen Unregelmäßigkeiten der Tarnung erkannt haben. Ich nahm mir ein kleines U-Boot und nahm Kurs auf das Gebiet, in der Hoffnung dies würde mich weiterbringen, wo doch die Befragung nicht gerade befriedigend abläuft. Ich hatte nicht so viel Zeit, Dhael sollte sich zwar ein par Ausreden einfallen lassen wie sie mein Verschwinden erklären sollte. Aber das würde sicher nicht lange gutgehen.

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Geschrieben von Sora am 18.08.2002, 19:08:

(Sora)


+/\+ Krankenstation Blutschwinge +/\+

Das hektische Treiben nahm langsam ab, die Schwerstverletzten waren versorgt und ich war gerade auf dem Weg in die Labors. Routinemäßig wurden von allen Verletzten Daten gesammelt und anschließend in den Labors ausgewertet und nun war man auf eine Ungereimtheit gestoßen. Eine Ungereimtheit, die dem Tal Shiar auch schon aufgefallen war. Nicht alle Opfer wiesen Brandwunden oder äußere Verletzungen auf und dennoch war ihr Körper blutig. Es schien so, dass die Haut durchlässig wie ein Stück Tuch wurde und ebenso sämtliche Gefäße des Körpers.
Zischend schloß sich die Tür der Doppelschleuse, ich entkleidete mich, wartete geduldig den Scan ab, zog den luftdichten Sicherheitsanzug an und betrat anschließend das Labor.

„Gut, dass Sie da sind, Doktor.“
„Was haben Sie herausgefunden?“
„Leider treten wir auf der Stelle, wir scheinen ein Phantom zu jagen.“

Währendesssen waren wir an den Untersuchungstisch herangetreten. Auf dem Bildschirm sahen wir in der größtmöglichen Vergrößerung eine rihannische Zelle. Ihre Zellmembran war durchstochen und zwar genau an zwei Stellen. Irgendetwas schien in sie eingedrungen zu sein und dann wieder hinaus. Der Zellkern sah irgendwie zerschmolzen aus.
In unseren Datenbanken fanden wir nichts Vergleichbares. Weder ein Bakterium noch ein Virus war dort verzeichnet, das in der Lage war, so etwas anzurichten. Es hinterließ nicht einmal den Hauch einer Spur. Was auch immer es war, es verrichtete seine Arbeit und dann verschwand es spurlos.

Aber nichts was existiert verschwindet spurlos. Und die Wissenschaftler würden nicht aufgeben, bis sie etwas fanden. Bis dahin erließ ich folgende Order an die gesamte Crew der Blutschwinge:

Jeder direkte Kontakt mit den Einheimischen ist zu unterlassen und die Atemwege sind zu schützen.

Was im Klartext heißt: Schutzanzüge tragen, bei Zuwiderhandlung Arrest

Es galt ja schließlich nicht nur herauszufinden was die Ursache dieser „Seuche“ war, sondern auch die Crew zu schützen.

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Geschrieben von Yhea ni-Belach am 19.08.2002, 14:39:

(Yhea)


=A= Quartier von Naruk =A=

Seit einiger Zeit war ich nun bereits die Leibsklavin von Naruk. Ich hatte mich an das Leben als Rihannsu-Sklavin gewöhnt. Doch in mir schlummerte immer noch der Traum einmal nach Terra zu kommen um dort unter Gleichgesinnten zu sein. Ich war gerade dabei aufzuräumen. Ich hob die Kleidung meiens Herren auf und faltete sie dauber zusammen, legte sie dort zurück, wo sie hingehörte.
Ich sah mehrer Padds auf dem Boden liegen, diese ich ebenso zusammenräumte und auf den Tisch legte. Danach sollte ich noch ein Essen zubereiten. Meine Arme taten mir weh, einige Kratzer die ich mir beim Aufräumen zugezogen hatten waren wieder durch einen Stoss aufgeplatz bzw. meldeten sich durch stechenden Schmerz zurück. Ich biss die Zähne zusammen . Ich konnte nicht einfach auf die KS gehen und mich behandeln lassen, das war nicht möglich für mich.

Ich hasste langsam dieses Leben... jeden Tag sollte ich das gleiche tun, jeden Tag bekam ich wieder eine Ohrfeige, sollte ich etwas nicht fein säuberlich genug eingeräumt haben. Wut hatte sich in mir angesammelt ungeheure Wut. Wut auf die Rihannsu.. dieses Volk dass mich zwar aufgezogen hatte jedoch zu etwas das ich nicht sein wollte. Zum ersten Mal spürte ich so etwas wie aufbrausende Wut in mir, diese jedoch durch die Müdigkeit unterdrückt wurde.

NAruk betrat das Quartier. " Guten Tag rekkhai.." sagte ich, dabei ballte ich meine Faust und zeriss vor lauter Wut das Tischtuch...

-tbc-


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Geschrieben von Chateya am 19.08.2002, 16:35:

(N'nhaeirhu)


Es war später Abend, die Sonne war längst untergegangen und ich schickte mich an, Teile unserer Truppen zum zweiten Mal zu ersetzen. Vielen ging das, was sie hier sahen, wirklich nahe, obwohl es bei weitem nicht mehr so schlimm war, wie zu Beginn.
Eine Vielzahl der Verletzten war auf die Schwinge gebeamt worden, weil ihnen hier nicht geholfen werden konnte. Jetzt ging es hauptsächlich darum, den größten Schaden erstmal zu beseitigen und den Raumhafen wieder einsatzbereit zu machen.

Dazu waren schon vor längerer Zeit auch etliche Techniker nach unten gebeamt, angeführt von unserem CHI. Meinen Halbbruder hatte ich auch irgendwo ausgemacht, ich war zwar erstaunt, daß man ihn mit herunter gelassen hatte, aber letzten Endes war es nicht meine Aufgabe, diese Entscheidung zu treffen. Er hatte seinen Aufpasser und ich ging davon aus, daß sie ihre Aufgabe gemäß meinen Anweisungen erfüllte.

Das Flugfeld war hell erleuchtet durch die Scheinwerfer, die man aufgestellt hatte, damit die Techniker in der Lage waren, rund um die Uhr zu arbeiten. Als ich ihnen davei zusah und versuchte, kurz abzuschalten, fiel mir ein, daß ich Ri'Da, seitdem er kurz im Lazarett gewesen war, nicht mehr gesehen hatte. Vielleicht hatte er sich ja auf die Schwinge zurück gebeamt, vielleicht aber war er auch irgendwo anders...

In Gedanken versunken bemerkte ich nur am Rande, daß mir jemand vom Lazarett her zuwinkte. Träge erhob ich mich und ging hinüber, was ich, im Nachhinein betrachtet, lieber nicht hätte tun sollen. Der junge Mediziner führte mich an die Bahre eines offensichtlich Schwerverletzten - seine Kleidung war mit Blut durchtränkt und er schüttelte sich heftig in seiner Agonie. Als ich den jungen Mann fragend ansah, zuckte er jedoch nur mit den Schultern - er war ratlos, wie alle anderen hier, was hier Seltsames passierte. Es gab mehrere solcher Opfer, etliche von denen waren auch schon verstorben, aber irgendwie erschien es unwahrscheinlich, daß dies direkt durch den Anschlag geschehen war.
In diesem Moment kam Arrain tr'Radaik auf uns zu und sein Gesicht zeigte Wut - er schien zu wissen, was hier vor sich ging und gab mir zu verstehen, daß er mit mir unter vier Augen sprechen wollte.

Außer Hörweite meinte er schließlich:
"Dr. t'Ptraval hat mich soeben kontaktiert - wir dürfen auf keinen Fall weitere Leute auf die Blutschwinge schicken!"
Ich glaubte, nicht richtig zu hören, doch ehe ich meinem Unmut Ausdruck verleihen konnte, setzte er hinzu:
"Was Sie da eben gesehen haben", und er deutete auf das Lazarett, "scheint eine Art Seuche zu sein, von der bisher unbekannt ist, wie sie sich verbreitet und wie sie überhaupt ausgebrochen ist. Das Einzige, was wir darüber wissen, ist, daß sie tödlich ist."
Ich atmete tief durch - welch gräsliche Art zu sterben - und auch Naruk schien das trotz seines Tonfalls nicht kalt zu lassen.
"Wir haben mehr als vierhundertundfünfzig Personen bereits an Bord gebeamt!" meinte ich.
"Das ist nicht unser Problem, Erie'Rin, darum müssen sich andere kümmern. Was uns jetzt zu tun bleibt, ist, eine vollständige Quarantäne über die Insel zu verhängen und unsere Leute bei Laune zu halten." Er setzte kurz ab. "Geben Sie diese Information nur weiter, wenn es unbedingt sein muß. Ich werde erstmal dafür sorgen, daß alle mit den entsprechenden Symptomen isoliert und wenn möglich doch auf die Schwinge transportiert werden."
Mit diesen Worten ließ er mich auf dem Flugfeld zurück. Meine Gedanken überschlugen sich beinahe, ich hatte keine Ahnung, wo ich anfangen sollte. Wir hatten hier Verletzte, Zeugen der Katastrophe, schwer arbeitende Techniker, die in nächster Zeit dringend eine Pause benötigten, ausgebrannte Sicherheitskräfte ... und nun sollten wir, ohne Panik aufkommen zu lassen, eine Quarantäne errichten.
Momentan erschien das für mich wie ein Ding der Unmöglichkeit.

Als ich mir schließlich doch im Klaren darüber war, wo anzufangen war, begab ich mich wieder zum Tower und traf dort prompt Dhael, bei deren Anwesenheit mir eine wichtige Kleinigkeit einfiel.
"Wo ist Arrain Ri'Da?" ging ich sie unfreundlich an, denn von seinem Aufenthaltsort konnte nun vieles abhängen.
"Ich weiß es nicht", entgegnete sie, doch ich glaubte ihr nicht.
"Sie wissen es sehr wohl und Sie werden es mir jetzt sagen! Andernfalls werden Sie die Konsequenzen tragen!"
Offensichtlich war ich überzeugend genug, sodaß sie klein beigab.
"Er sagte, er wollte versuchen herauszufinden, von wo das Shuttle gestartet sei."
"Das heißt, er ist derzeit irgendwo auf dem Planeten?"
Sie nickte nur.

Diesmal war er zu weit gegangen mit seiner Eigensinnigkeit. Und diesmal könnten die Folgen dessen katastrophal sein - sollte sich die Krankheit über die Luft übertragen lassen, würde er an einer planetenweiten Epidemie schuld sein!

-tbc-


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Geschrieben von Rikal am 20.08.2002, 00:00:

(Rikal)


=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Auf der Brücke hatte sich eine Mischung aus organisiertem Chaos und stiller Betroffenheit breitgemacht. Die Brückenbesatzung versuchte sich auf ihre Aufgaben zu konzentrieren und das gelang ihr auch, solange sie eine Aufgabe hatte. Genau dies war die Aufgabe des Leihs. Seit Stunden im Dienst, in der Mitte der Brücke stehend oder auf dem Kommandosessel sitzend und mit ruhiger Stimme Befehle erteilend. Der Gouverneurspalast schien regelrecht paralysiert zu sein, aus den tiefen des Meeres erfolgten anfangs keine Versuche die Rettungsmaßnahmen zu koordinieren. So hatte er die Leitung der Rettungsoperation übernommen. Seit Stunden waren auf dem Hauptbildschirm eine Karte der Überreste des Raumhafens zu sehen, mit Hilfe der die Rettungs- und Bergungs- wie auch die Wiederaufbaumaßnahmen koordiniert wurden.
Ein kurzer Blick genügte um die wichtigsten Fakten wahrzunehmen. Alle Feuer waren gelöscht, die leicht zu erreichenden Verletzten waren gerettet und die Toten geborgen worden. Zu den Rihannsu, gleich ob lebend oder tot, die verschüttet worden waren, gruben sich Rettungsteams mit Disruptorschneidbrennern und Sicherungskraftfeldern durch. Bedauerlicherweise fanden sie weit mehr Tote als Lebende. Die Trinagestation war bereits wenige Minuten nach dem Anschlag eingerichtet gewesen. Dort wurden die Verletzten erst versorgt und dann, je nach der schwere ihrer Verletzungen direkt auf die Krankenstation der Blutschwinge oder vor Ort behandelt. Es hatte sich herausgestellt, dass es erheblich einfacher war, die Verletzten im nur leicht beschädigten Raumhafenhospital und einem Feldlazarett zu versorgen, als sie auf die Krankenhäuser der umliegenden Städte zu verteilen.
Zur Zeit lief der zweite Austausch der Hilfskräfte und alle Transporterräume beamten, wenn keine Nottransporte anstanden, Techniker, Marines, Mediziner und Sicherheitspersonal an Bord und zur Oberfläche. Während der Austausch stattfand meldete sich Sora: „Riov, wir haben ein Problem. Einige der Verletzten sind an einer Infektion verstorben, die sie sich nicht auf natürlichem Wege zugezogen haben können.“ Auf seinem Sessel zuckte der Riov innerlich zusammen. Die Biowaffen , schoß es ihm durch den Kopf. „Bisher hat sich scheinbar kein Besatzungsmitglied der Blutschwinge infiziert.“ Aber was nicht ist, dass kann noch werden, fügte er gedanklich hinzu. „Ich habe alle Personen die auf dem Planeten waren und die gesamte medizinische Abteilung unter Quarantäne gestellt. Auch die Unglücksstelle muß unter Quarantäne gestellt werden, bis wir wissen, ob von der Krankheit eine Gefahr für die Bevölkerung ausgeht.“ „Verstanden. Ich werde alles nötige veranlassen. Brücke, Ende.“
In der Kommandozentrale der Schwinge hatte sich betroffenes Schweigen breitgemacht. Die ruhige, beherrschte beinahe gelassene Stimme des Riovs beendete die Stille: „Lösen sie Quarantänealarm aus.“
Der amtierende Sicherheitsoffizier führte den Befehl umgehend aus und der Computer löste den Alarm aus. „Quarantänealarm. Das Schiff steht unter Quarantäne. Quarantänealarm“, erklang die weibliche Stimme des Bordcomputers aus jedem Lautsprecher auf der Schwinge. „Computer, einen Kanal zu allen Decks öffnen.“
Ein Fiepen bestätigte die Ausführung des Befehls.
„Hier spricht der Riov. Allem Anschein nach wurde bei dem Anschlag eine biologische Waffe eingesetzt. Mehrere Verletzte sind an einer unbekannten Krankheit verstorben. Wie sie übertragen wird ist bisher unbekannt. Die medizinische Abteilung tut ihr Bestes um den Erreger zu analysieren und ein Gegenmittel zu entwickeln. Da wir nicht wissen, ob unsere Biofilter den Erreger eliminiert haben stehen bis auf weiteres alle Personen unter Quarantäne, die auf dem Planeten waren oder mit ihnen Kontakt hatten. Brücke, Ende.“
Um die Durchführung der Quarantäne zu sichern wurden alle Räume in denen sich Personen, die sich entweder auf dem Planeten aufgehalten oder mit solchen Kontakt gehabt hatten, befanden mit Kraftfeldern gesichert. Zusätzlich wurden Marines und Sicherheitspersonal, das weder auf dem Planeten noch mit Kameraden, die auf ihm gewesen waren, in Kontakt getreten war, in Kampf- oder Schutzanzügen an strategischen Punkten des Schiffes postiert. Es beruhigte Rikal etwas, das sich auf der Brücke niemand befand, der ein Grund für eine Quarantäne gewesen wäre. Hier hielten sich nur Personen auf, die seit dem Anschlag hier waren. Allerdings galt das nicht für die Gesellschaft seiner Geliebten, und er fühlte wie eine kalte Faust sich um sein Herz schloß. Hoffentlich würden die Elemente ihnen beistehen und es würde weder auf der Schwinge noch auf dem Planeten zu einer Epidemie kommen.
Als nächstes informierte er Naruk, der die Rettungsmannschaften der Schwinge und des Planeten befehligte, über die Situation, nur um festzustellen das Sora im zuvorgekommen war. Gelegentlich war ihre Vorgehensweise nützlich, sogar erforderlich, aber dennoch ärgerte es ihn, dass sie, mal wieder, die Kommandokette durchbrochen hatte. Allerdings hatte er sich im Moment um wichtigere Angelegenheiten zu kümmern.
Eine weitere Nachricht wurde abgesetzt, dieses mal an die zivile Verwaltung. Er informierte die Gouverneurin und bat sie darum U-Boote um den Raumhafen zu postieren um einen Bruch der Quarantäne zu verhindern. Zu diesem Zweck startete auch eine Staffel Hatham Jäger, die in mittlerer Höhe über dem Raumhafen kreisten.
Der letzte Befehl, den er gab galt den Rettungsmannschaften. Er weiß die, ebenfalls gefährdeten, Mannschaften der Transporterräume an alles was auf dem Planeten auch nur benötigt werden könnte hinunter zu transferieren. Und auf dem Planeten wurde vieles benötigt. Dort unten herrschte Frühlung und es wurde noch immer sehr kalt. Neben medizinischen Gütern wurden vor allem Lebensmittel, Zelte, Feldbetten, Schlafsäcke und zusätzliche Decken hinunter gebeamt. Auch wenn die Zelte und Schlafsäcke für erheblich widrigere Umstände ausgelegt waren, wollte er ihnen soviel Komfort wie möglich zukommen lassen. Auch wenn ihm das Wort Komfort in dieser Situation makaber erschien.
Die Information, dass Ri’Da verschwunden war führte zu einem merklichem Abfall der Temperatur in seiner Stimme. Er selbst formulierte den Befehl, der Ri’Da umgehend aufforderte ohne Zwischenstopp zum Raumhafen zurückzukehren. Alle auf der Brücke waren sich sicher, dass Ri’Da diesen Befehl umgehend befolgen würde.
Sie wußten, dass ihr Kommandant wütend war, aber seine Wut brannte kalt in ihm. Er verlor nicht seine Kontrolle und führte ruhig und konzentriert die Operation durch, aber sobald er die Verantwortlichen in seine Finger bekommen würde, würden ihnen auch die Elemente nicht mehr helfen können.

-tbc-


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Geschrieben von Ri`Da am 20.08.2002, 09:30:

(Ri'Da)


=/\= Inzwichen 2 bis 3 Kilometer weiter südlich =/\=

Er war ich nun, ich weiss garnicht genau nach was ich hier suche. Allen Anschein nach kam das Shuttle von hier. Ich versuchte irgendwas mit den Scanner aufzufangen. Vielleicht eine kleine Höhle in den Spalten und Gräben am Meeresboden. Aber es war nicht zu erkennen. Wenn hier jemand war dann hat er seine Spuren sehr gut verwischt. Die Scanner nahmen noch kleine Unregelmäßigkeiten auf, die aber nicht weiter von Interesse waren.

Plötzlich kam ein Befehl von der Schwinge ich sollte zurückkehren. Anscheinend konnte Dhael doch nicht so gut lügen, wie ich erhofft hatte. Der Befel kam vom Riov, indem er mir auch mitteielte das eine Seuche ausgebrochen wäre und ich sie auf den Planeten verteilen hätte können.
Ich selbst sah für mich keine Gefahr. Durch den Laehval Anzug wurde meine Luft die ich ausatmete gespeichert. Also konnte ich sie nicht in die Welt hinausgeblaasen haben.

Jedenfalls kam ich den Befehl nach und kehrte zurück zum Raumhafen kurz davor zog ich mich aber nochmal um. Es kam sicher nicht gut wenn man sehen würde wie ich in einer Tal Shiar Uniform rumrenne. Also versenkte ich sie im Ozean. Als ich am Raumhafen ankam empfing mich gleich N'nhaeirhu mit einigen von der Sicherheit. Sie hatte als sie mich sah ein Lächeln aufgesetzt aber ohne zu zögern lächelte ich zurück, was sie wohl sehr überraschte.

-tbc-


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Geschrieben von Chateya am 20.08.2002, 13:27:

(N'nhaeirhu)


Sie konnte es kaum fassen - da grinste er ihr unverschämt ins Gesicht, wohl wissend, daß er durch seinen Anzug niemanden hätte gefährden können, was die Verbreitung des Erregers anging. Doch er reizte N'nhaeirhu dadurch nur noch mehr und ihr Lächeln erstarb augenblicklich.
"Diesmal sind Sie zu weit gegangen, Arrain!" Ihre Stimme war eiskalt, kälter noch als der scharfe Wind, der nun über die Insel zog, und kaum mehr als ein Flüstern.
"Ich bin ja einiges von Ihnen gewöhnt, was die Einmischung in meine Arbeit angeht, aber das Sie Daten löschen, die für unsere Ermittlungen lebenswichtig sein könnten, ist unverantwortlich!"
"Diese Daten sind unvollständig und wertlos ..."
"Das spielt keine Rolle!" Sie erhob ihre Stimme, um auch nur den kleinsten Anflug von Widerspruch im Keim zu ersticken. "Bis auf Weiteres stehen Sie unter strengster Bewachung!" Und sie gab zwei der Sicherheitsleute neben ihr zu verstehen, daß sie für diese Aufgabe auserkoren waren. Und Ri'Da konnte sich angesichts deren fülliger Statur nur ganz knapp einen überraschten Ausdruck verkneifen. "Und jetzt sehen Sie zu, daß Sie IHRER Arbeit nachkommen ... Ihre Leute brauchen Ihre Unterstützung!" Trotz allem wußte sie, daß er ein hervorrragender Techniker war, weswegen ihr letzter Satz nicht von Wut und Zorn geprägt war, sondern vielmehr zum Ausdruck brachte, daß er einen wichtigen Beitrag zu leisten hatte, was die Motivation der Rettungskräfte anging.
Schließlich ging der Chefingenieur mit seinen Begleitern Richtung hinteres Flugfeld. Kurz sah er nochmal zurück und N'nhaeirhu nutzte diesen kleinen Moment, um ihm noch eines klarzumachen:
"Und es ist mir vollkommen egal, welchen Rang Sie wirklich bekleiden!" Ihre Worte hatte sie nicht gesprochen, nur mit den Lippen formuliert, doch das kurze Glitzern in seinen Augen verriet ihr, daß er verstanden hatte.

Ich kann es mir wahrscheinlich ersparen, irgendwen mal darauf hinweisen zu müssen, für wen er wirklich arbeitet ... er wird sich selbst verraten!

Langsam zog die Kälte durch ihre Uniform und ließ sie frösteln. Bei einem Blick an den Himmel wurde ihr klar, daß das erst der Anfang war - hell funkelten die Sterne am nächtlichen Firmament. Keine auch noch so dünne Wolkendecke war da, die die Wärme auf der Oberfläche hätte halten können und möglicherweise würden die Temperaturen noch um einiges weiter sinken.
Inständig hoffte sie, daß die Techniker ihre Arbeit im Freien nicht einstellen mußten.
Schließlich ging sie wieder zum Lazarett zurück, um das man fieberhaft Zelte erichtet hatte, damit die, die es am nötigsten brauchten, sich ausruhen konnten.

Als sie durch die Reihen der Verletzen ging, wurde ihr bewußt, daß in dieser Nacht weitere sterben würden - auch nur die geringste Abkühlung, die trotz der Decken eintreten mochte, konnte für den einen oder anderen tödlich sein.

In sich gekehrt und von der bedrückenden Stille erfasst, blickte sie über die unzähligen Opfer dieser Katastrophe hinweg - oft genug hatte sie erlebt, wie grausam Rihannsu sein konnten, aber ein solcher Akt war einfach verabscheuungswürdig.
In diesem Moment trat jemand von hinten an sie heran.
"Kann ich etwas für Sie tun?" fragte der Arzt leise, der soeben aus einem der provisorischen OP-Räume gekommen war. Er hatte Stunden ununterbrochen dort drin zugebracht, was die Augenringe bewiesen. Und er gehörte zu denen, auf denen die Verantwortung das Wissen um diese Infektion lastete.
"Hat sich schon irgend etwas herausgestellt, ob sich die Seuche verbreitet?"
"Wenn Sie wissen wollen, ob bereits Besatzungsmitglieder der Blutschwinge erkrankt sind, so kann ich dies nach meinem Erkenntnisstand verneinen." Das dieser Fakt auch für ihn und alle anderen Gesunden, die nicht zur Schwinge gehörten, erfreulich war, interessierte ihn derzeit wenig. Er war mit seinen Nerven nahezu am Ende und das sich das Interesse der CIS augenscheinlich nur um das Wohl der Flottenangehörigen drehte, stieß bei ihm auf Unverständnis und Mißmut und spiegelte sich auch deutlich in seiner Stimme wider. Daß dem nicht so war, daß es N'nhaeirhu hier um jedes Leben ging, wollte sie nicht richtig stellen - eine Diskussion wäre das Letzte gewesen, was dieser Rihannsu nun gebrauchen konnte. Und so kehrte sie ihm stumm den Rücken zu und verschwand wieder.

Bei einem erneuten Blick an den Himmel ertappte sie sich dabei, wie sie sich wünschte, auf die Schwinge zurück zu kehren. Die Untätigkeit, zu der sie verdammt war, die Unwissenheit über diese Seuche, die Hilflosigkeit beim Anblick mancher Verletzten, deren Leben zweifelsohne in den nächsten Stunden zu Ende sein würde, machten sie wütend auf diese Terroristen, die nun nahezu freie Hand hatten - immerhin war ein Großteil der Besatzung nicht handlungsfähig aufgrund der Quarantäne.

-tbc-


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Geschrieben von Ri`Da am 20.08.2002, 14:06:

(Ri'Da)


=/\= Raumhafen =/\=

"Diesmal sind Sie zu weit gegangen, Arrain!" Sagte sie zu mir. Uih zu weit. Nichts habe ich gemacht was N'nhaeirhu das recht gab mir zwei so junge Sicherheitsmänner an die Seite zu stellen. Ich würde die 2 nicht älter als 40, vielleicht 45 einschätzen. Sie hätte mir ruhig auch 2 etwas erfahrerenne Leute an die Seite stellen können, aber vielleicht unterschätz sie mich so sehr.
Als ich vor einen Trümmerhaufen ankam, sah ich 3 Techniker meiner Crew wie sie versuchten einen schweren Stein wegzuschiessen.

Ri: " Halt Männer!" Rief ich ihnen zu. " Versucht den Stein hochzuheben. Der Boden hier ist zu instabil er könnte die "vielleicht" noch Lebenden verschlingen, indem er in sich zusammenbricht."

Also gab ich allen den Befehl Hand anzulegen, und es klappte auch fast aber nur fast.

"Gut ihr zwei jetzt hier ran und helfen." Verdutzt schauten mich die Beiden von der Sicherheit an.

"Tut mir Leid, Arrain das gehört nicht zu unseren Aufgabenbereich und unsere Uniformen ......."

" Wie bitte nicht zu ihren Aufgabenbereich, und außerdem werden ihre Uniformen schmutzig?" Ich ging zu den beiden rüber gab den Einen einen kleinen Schlag auf den Bauch wonach er gleich zu Boden ging.
Ich sprach den Erein noch einen Satz in die Ohren.

"Jetzt da sie da unten schon liegen und ihre Uniform schon schmutzig ist werden sie ihre Waffe wegwerfen und hier helfen."

Einige Augenblicke später, der Erein bekam wieder langsam Luft, warfen die beiden ihre Waffen zu Boden und packten mit an. Nach ein zwei kurzen Schüben, konnte der Stein weggerollt werden, wobei sich der Erein den Fuß verstauchte. Kurzerhand brachten wir die 3 verschütteten, wovon Einer noch lebt, zum Lazarett.
Aufgeschultert auf seinen Kamaraden, kamen uns die beiden Sicherheitsleute hinterher. Am Lazarett angekommen sah ich den XO und ging zu ihm rüber......

-tbc-


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Geschrieben von Sora am 22.08.2002, 18:51:

(Sora)


=/\= Quartier Arrain t’Ptraval =/\=

„Dr. t`Ptraval, bitte dringend auf die Krankenstation…. Dr. t’Ptraval, bitte dringend auf die Krankenstation… .“

Irgendwo bohrte sich eine Stimme in mein Ohr und fand ihren Weg in mein Hirn.

„Ja ja, ich komm ja schon… .“

Es war mehr ein Flüstern, aber selbst das wurde an den Empfänger übertragen.

„Danke, Krankenstation Ende.“

Schnarrte es noch ein letztes Mal aus dem Lautsprecher. Einen kleinen Moment nur lag ich noch ganz still da und starrte in den schwarzen Sternenhimmel. Mein Quartier lag an der Planeten abgewandten Seite des Schiffes.

„Computer: Quartier langsam erhellen.“

Ein grünliches Schimmern erglomm und wurde langsam aber stetig immer heller. Langsam genug, dass sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnen konnten. Ich setzte mich auf meine Bettkante und ließ den Kopf kreisen, kurz nur, um die Muskeln zu entspannen. Ein Blick auf den Chronometer sagte mir, dass ich höchstens 3 Stunden geschlafen hatte. Viel zu kurz . Bleiern hing die Müdigkeit in meinen Knochen und nur eine besonders gute Nachricht würde in der Lage sein, diese zu vertreiben. Bevor ich den Verlockungen meiner warmen Decke nachgab, gab ich mir einen Ruck stand auf und machte mich rasch frisch. Innerhalb weniger Minuten war ich fertig angezogen und auf den Weg zur Krankenstation.

Die Tür der Krankenstation hatte sich hinter mir noch nicht ganz geschlossen, da kam auch schon einer der Wissenschaftler auf mich zu und zerrte mich an meinem Ärmel mit. Ich war zu überrascht und auch etwas in seiner aufgeregten Stimme überzeugte mich, mich nicht gegen diese respektlose Behandlung zu wehren. Er führte mich direkt in eines der Labore, in dem sich schon einige andere Personen befanden.

„Setzen Sie sich, Doktor, und schauen Sie sich das einfach an.“

Mit diesen Worten drückte er mich in den Stuhl der am nächsten am Bildschirm stand. Als das Licht gelöscht wurde, verstummte das Gemurmel der Anwesenden und alle starrten gebannt auf den Bildschirm.

Eine dunkelgrüne Masse waberte auf den Bildschirm, eine Blutzelle. Von der linken Seite wurde ihre Membrane eingedrückt. Etwas metallisches bohrt sich unaufhaltsam in die Zellwand. Seine Form war irgendwie grotesk und dennoch schien sie geordnet zu sein. Es näherte sich nun dem Zellkern. Ein Auswuchs formte sich an der Vorderseite des Dings. Es richtete sich auf den Zellkern und nun geschah etwas Unfassbares. Es entsandt eine Energieladung, die den Zellkern fast schon desintegrierte. Nun trieb es wieder auf die Zellwand zu und verharrte dort. Eine lautlose Explosion erfolgte, die die Zellwand von innen heraus zerstörte und von dem Ding war keine Spur mehr zu sehen.

Das Licht ging wieder an.

„Was war das?“

„Das wollten wir auch unbedingt wissen, Doktor, also haben wir eine Zelle repliziert, die etwas kräftiger ist, als eine normale biologische. Diese haben wir einem bereits infizierten als „Lockzelle“ eingesetzt und haben damit eines dieser Dinger eingefangen. Das Licht ging wieder aus.

Metallisch glänzt seine Oberfläche, und was erst so verwirrend und grotesk wirkte, waren seine Ecken, Kanten und Energieleitungen. Es war besaß einen kleinen primitiven Antrieb, wie ihn noch einige antike U-Boote haben und es besaß diese Waffe, mit der es den Zellkern zerstörte. Ein perfekter kleiner Killer.
Ein Nanit.

Und wieder ging das Licht an.

„Haben Sie es an das wissenschaftliche Labor gegeben?“

„Nein, Rekkhai. Wir wollten Ihren Befehl abwarten.“

„Machen Sie mir sofort eine Konferenzschaltung zum Riov und zur Wissenschaft.“

„Ie, Rekkhai.“

„Legen Sie das Gespräch in mein Büro, ebenso, wie diesen Film hier.“

Ich stand auf und eilte, eine Antwort nicht abwartend, in mein Büro. Nun war ich hellwach. Diese Nachricht war anregender als x was an Aufputschmitteln. Mein Bildschirm flackerte auf und in der oberen Hälfte sah ich das verknitterte und etwas ärgerlich wirkende Gesicht des Riovs. In der unteren Hälfte das Gesicht des Chefs der wissenschaftlichen Labors.

„Meine Herren, bevor ich etwas sage, schauen Sie sich bitte das hier an.“

„Wehe es ist nicht wichtig.“

Zischelte noch der Riov und dann sah ich wie er und auch der Wissenschaftsoffizier gebannt auf die obere Hälfte ihres Bildschirms schauten. Nach wenigen Minuten richteten sich zwei paar fragende Augenpaare auf mich.

„Es sind Naniten. Die Seuche hat keinen natürlichen Ursprung. Wir werden versuchen noch weitere von diesen Naniten zu isolieren und stellen sie dann der Wissenschaft zur Verfügung. Bislang ist uns immer noch unbekannt, wie diese Naniten in die Opfer gelangen. Bevor die Wissenschaft versucht den Urheber und Schöpfer der Naniten zu finden, wäre es wichtiger, herauszufinden, wie diese Naniten in die Opfer gelangen. Solange wir das nicht wissen, muß die Quarantäne aufrechterhalten werden. Haben Sie noch Fragen, meine Herren?“

Der Leih schaute etwas verwirrt aber schüttelte dann den Kopf.

„Erstmal nicht, Doktor.“

„Dann schicken Sie uns mal diese kleinen Bestien herüber, Doktor.“

Voller Tatendrang rieb sich der Wissenschaftsoffizier die Hände.

„Sie sind schon unterwegs. Dr. t’Ptraval Ende.“

Der Bildschirm verdunkelte sich.
Was für eine Erfindung. Sie war so raffiniert, sie könnte glatt rihannisch sein. Heimtückisch bis ins Detail. Halb bewunderte ich den Schöpfer der Naniten und halb verabscheute ich ihn. Ich hoffte, dass es der Wissenschaft möglichst schnell gelang diese Naniten auseinander zunehmen und auszulesen.

-tbc-


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Geschrieben von Naruk am 23.08.2002, 21:32:

(Naruk)


=/\= Lazarett =/\=

Ich sah Ri auf mich zukommen, und je näher er kam, desto schlechter wurde meine Laune. Mein Blick verfinsterte sich und traf ihn hart und direkt. Ri war mit mir zusammen von der Ra´Khollh auf die Schwinge gekommen, und irgendwie fühlte ich mich, etwas mehr verpflichtet, dafür zu sorgen, dass er seinen Job anständig machte. Doch das hatte er nicht getan.

"Aefvadh. Rekkhai.", meldete er sich bei mir.
Ich grüßte ihn nicht, sondern fing sofort an meiner Laune Luft zu verschaffen:
"Ich habe von ihren eigensinnigen und gemeingefährlichen Aktionen gehört, Ri. Seien sie sich gewiß, dass sie nicht ohne Folgen für sie bleiben werden. Ich habe absolut keine Lust, wegen ihnen hier eine planetare Katastrophe zu riskieren.
"Ja, aber..." versuchte er sich zu rechtfertigen.
"Kein Aber. Es ist mir gleichgültig. Sie werden sich so lange sie auf dem Planeten sind unter die Aufsicht der beiden Sicherheitsoffiziere bewegen. Sollte auch nur eine Kleinigkeit von einem Problem, das mit ihnen im Zusammenhang steht an meine Ohren kommen, so werde ich dafür sorgen, dass die Schwinge sie hier zurücklässt.
Ri, ich weiß, dass sie ein guter Offizier sind, also benehmen sie sich so."
Mit einem lauten "Wegtreten" beendete ich die Unterhaltung und Ri entfernte sich. Er wusste, dass es nicht sinnvoll war, jetzt zu einer Verteidigung anzusetzen.

Ich atmete tief durch und blickte mich um. Gerade war wieder eine Hilfslieferung mit Zelten und Decken angekommen und ich koordinierte die Verteilung. Es war spät geworden, und die meisten hier unten schliefen bereits. Jedoch klang aus vielen Zelten und Behausungen ein ein lautes Klagen. Die Leiden der Opfer waren nicht zu überhören.

Auch ich hatte etwas Schlaf gefunden, allerdings nur sehr schlechten. Immer wieder schreckte ich hoch und hatte die Bilder der Katastrophe vor mir. Immer wieder.

Doch dann bemerkte ich den Ton, der eine Nachricht von der Schwinge bedeutete. Ich stellte die Verbindung her. Es war der Riov, der mich informierte, dass die Schwingen-Crew den Erreger der Seuche entdeckt hatte. Ich war erleichtert. Das war der erste wichtige Schritt auf dem Weg, die Seuche unschädlich zu machen und ich war mir sicher, der Schwingen-Crew würde auch das gelingen. Eine andere Hoffnung blieb mir auch nicht. Ich überlegte kurz, ob es sinnvoll wäre, N'nhaeirhu zu informieren, aber ich entschied mich, es auf den Morgen zu verschieben. Auch ihr tat etwas Ruhe gut.

-tbc-


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Geschrieben von Arfeh am 23.08.2002, 23:28:

(Arfeh)


Einen Wandel der Gefühle hatte die Rihanna durchlebt, während sie aufmerksam die Nachrichten verfolgt hatte. Der unheimlichen Freude über den geglückten Anschlag und den lichterloh brennenden Raumhafen war der trüben Erkenntnis gewichen, daß der Schaden aufgrund des erstaunlich raschen Eingreifens der Rettungstruppen des zu Hilfe geeilten Warbirds vermutlich einigermaßen in Grenzen gehalten werden konnte. Doch dann wurde ihr verkündet, daß das Shuttle eine kleine Überraschung enthalten hatte - und sie wirkte ausgezeichnet. Vereinzelt konnten die Medienleute trotz ihrer Zurückhaltung Blicke in das Lazarett werfen und übertrugen die Bilder der durch ihre Überraschung Sterbenden live auf unzählige Videoschirme auf dem ganzen Planeten. Bis man die Reporter freundlichst aufforderte, die Berichterstattung einzustellen - ein Fakt, der in der übrigen Bevölkerung aufgrund der Unkenntnis der Lage die latente Panik schürte.
Ein Fakt, der sich als Fehler des TalShiar heraus stellte ... denn die Panik brach aus.

In der Hauptstadt i'Seguton waren etliche Bürger auf den Straßen, versammelten sich vor dem Gouverneurspalast und wollten Klarheit haben. Die Sicherheitskräfte hatten alle Hände voll zu tun, die Massen zu beruhigen.
Ein sehr günstiger Umstand für den schwarzen Mann, ein Insider, der so ungesehen in den Palast eindringen konnte und das vorbereitete, was von Anfang an das Hauptanliegen gewesen war. Glücklicherweise hatten die Sicherheitssysteme nicht die üblichen Standards. Eine Überbrückung, die schon seit Monaten in den Sicherheitssystemen plaziert war, würde falsche Daten an die Überwachungsmonitore liefern. Der Mann in schwarz öffnete einen Hintereingang, das Schloß war kein Hindernis. Langsam und vorsichtig bewegte er sich durch die leeren Kellerflure. Er laß das auf der Tür befestigte Schild: “Trinkwasser“. Die Tür öffnete sich als er in den Sensorbereich des Türöffners trat und er verschwand im Dunkeln. Dank seiner Nachtsichtbrille benötigte er keine Beleuchtung, die möglicherweise von außen hätte gesehen werden können. Er öffnete eine Wartungsluke der städtischen Trinkwasserversorgung und plazierte einen kleines Päckchen im Rohr. Selbstverständlich hatte er vorher das Wasser abgeschaltet. Niemand würde sich wundern, dass es kein Wasser gab. Dies war nicht ungewöhnlich, aber die Wahrscheinlichkeit das es jemandem auffiel war eher gering. Das Wasser war nur für einige Sekunden weg gewesen und die Überwachungssysteme hatten davon nicht das geringste bemerkt.
Das Päckchen war nur wenige Zentimeter groß und bestand aus einer wasserdurchlässigen Folie, die sich binnen drei Tagen vollständig auflösen würde. In dieser Zeit würde das Wasser den Inhalt des Päckchens im ganzen Palast verbreitet haben, und einen Tag später würden die ersten Rihannsu sich unwohl fühlen und krank werden. Da die Verschwörer nur die Regierung treffen, und etwas mehr Panik verbreiten wollten, war die Krankheit nur über Körperflüssigkeiten übertragbar und der Erreger konnte nicht an der Luft überleben, zumindest hatten ihm das seine Auftraggeber versichert. Mit einem leisen Klicken schloß er die Luke und machte sich auf den Rückweg. Morgen würde ihr Freund im Palast, der ein Gegenmittel erhalten hatte, die Überbrückung in den Sicherheitssystemen entfernen. Niemanden würde es gelingen herauszufinden, wie die Erreger in den Palast gelangt waren.

=/\= Basis der Verschwörer =/\=

Der dickliche Rihannsu schaute aufmerksam auf den Bildschirm. Die Abendnachrichten waren sehr interessant heute...
Viel wußten die Reporter nicht zu berichten, außer das ein Shuttle in den militärischen Teil des Raumhafens gestürzt war und es eine Menge Verletzte und Tote gab. Für den Kopf der Verschwörer waren diese Informationen keine Überraschung, aber die Bilder gefielen ihm. Schließlich hatte er gewisse Schwierigkeiten sich den Ort des Geschehens selbst anzusehen. Die in der Hauptstadt ausgebrochenen Unruhen, die von ihrer Agenten mit einigen geschickt plazierten Gerüchten und Spekulationen ausgelöst und geschürt worden waren, wurden mit keinem Wort erwähnt. Die Zensur der TalShiar funktioniert offensichtlich noch. Schade, er hätte wirklich gerne Bilder der Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gesehen. Nach seinen Informationen wäre beinahe der Palast der Gouverneurin gestürmt worden. Die Sicherheitskräfte hatten sich vor dem mit Flaschen und Steinen werfendem Mob unmittelbar vor den Palast zurückziehen müssen. Dort hatten sie mit ihren Waffen im Anschlag verharrt, der aufgebrachte Pöbel nur wenige Meter von ihnen entfernt. Es hatte nicht mehr viel gefehlt und einer der Anwesenden hätte der Nerven verloren. Ein Stein oder eine Disruptorsalve hätten zu den größten und blutigsten Ausschreitungen in der Geschichte i'Segutons geführt. Leider waren kurz bevor der kritische Moment erreicht worden war zwei Shuttles der Blutschwinge aufgetaucht und hatten vierzig Marineinfanteristen in voller Kampfausrüstung ausgespuckt. Der Anblick der gepanzerten Soldaten hatte dazu geführt, dass der Mob seine Beherrschung wiederfand und der Aufforderung des Offiziers nachkam sich zu zerstreuen. Die Tatsache, dass sie von der Blutschwinge kamen und die Bevölkerung den Ruf dieses Schiffes kannte, dürfte mitverantwortliche für die rasche und unblutige Lösung dieses Konfliktes gewesen sein.
Dieser Warbird wurde langsam zu einem unkalkulierbaren Risiko. Früher oder später würden sie etwas gegen das Schiff unternehmen müssen, und der Zeitpunkt würde wohl eher früher als später kommen.

-tbc-


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Geschrieben von Chateya am 31.08.2002, 17:00:

(N'nhaeirhu)


=A=ChR Blutschwinge, irgendwo=A=

Der Leih hatte die CIS für die Opfer der Sabotage verantwortlich gemacht, weil sie den Saboteur nicht schnell genug auf die Schliche gekommen war. Dieses Wissen würde ihm nun sehr von Nutzen sein können, auf dem Weg zu seinem Ziel war er bemüht, ihr möglichst großen Schaden zuzufügen. Er war darauf bedacht, sie in Mißkredit zu bringen.

"Es war an der Zeit zu beenden, was ich begonnen habe!"
Und er machte sich auf den Weg.

Noch hatte er genügend Zeit einiges vorzubereiten, solange die Quarantäne noch über das Schiff und den Planeten verhängt war und die entsprechenden Personen dadurch handlungsunfähig waren, weil sie auf dem Raumhafen ausharren mußten.


=A=Parem IV, Raumhafen=A=

Blinzelnd schlug sie die Augen auf und ihr noch vom Schlaf verklärter Geist hoffte, daß alles wieder in Ordnung sei. Doch es war falsche Hoffnung - sie war noch immer auf diesem Planeten. Und wie sie feststellte, schien ihr nicht die aufgehende Sonne, sondern die kleine Lampe, die an der Decke des Zeltes befestigt war, in die Augen. Müde, aber vom Hunger getrieben, stand sie schließlich auf und verließ das Zelt. Nicht nur, daß die Nacht viel zu kurz gewesen war, nein, sie war auch höchst unbequem - ihre Glieder taten weh und sie brauchte ein kleines Weilchen, um sich wieder einigermaßen normal bewegen zu können.
Als sie das Lazarett betrat, kam ihr Naruk entgegen.
"Ist irgendetwas passiert?" fragte sie rein interessehalber.
"Wir haben fünf weitere Verluste zu beklagen."
N'nhaeirhu blickte sich flüchtig um und machte umgehend einige weiße Tücher über reglosen Personen aus, die gestern noch gelebt hatten. Unwillkürlich lief ihr ein Schauer über den Rücken.
"Es gibt aber auch eine gute Nachricht!" Und in N'nhaeirhus Augen entstanden Hoffnungsschimmer, als der XO von den Fortschritten berichtete, die man an Bord der Schwinge machte. Es zeichnete sich damit ab, daß die Quarantäne möglicherweise bald aufgehoben werden konnte - und auch wenn diese gerade einmal einen Tag bestand, so wurde N'nhaeirhu innerlich langsam nervös. Sie empfand es als sehr unangenehm, nicht eine Minute die Gelegenheit zu haben, allein zu sein, sich in Sicherheit zu wissen und abschalten zu können. Zudem machte ihr auch allmählich das ganze Drumherum zu schaffen. Bisher hatte sie ihre Gefühle über das, was hier geschehen ist, weitesgehend ignorieren können, doch lange würde sie sich auch selbst nichts mehr vormachen können.
Sie brauchte dringend irgendeine Beschäftigung, bei der sie auf andere Gedanken kam.
Und prompt waren ihr die Elemente gnädig gestimmt und erfüllten ihr gleich zwei ihrer Wünsche ...

Naruk meldete sich bei N'nhaeirhu:
"Erie'Rin, die Schwinge hat sich nochmal gemeldet - Dr. t'Ptraval hat Entwarnung gegeben. Was immer das auch war, was wir für eine Seuche gehalten haben, es ist nicht ansteckend. Die Quarantäne ist damit aufgehoben!" Der CIS fiel ein Stein vom Herzen. "Sorgen Sie dafür, daß die Leute, die nun seit gestern im Einsatz sind, ausgetauscht werden."
"Ie, rekkhai, ich würde dabei aber ebenfalls aufs Schiff zurückkehren." Stille folgte. "Ich muß einige Nachforschungen anstellen, die von Bord aus vermutlich erfolgreicher sein werden."
"In Ordnung!" Und der Kanal wurde von ihm geschlossen.

Einige Stunden später ging es vielen wesentlich besser, sie hatten erfreut auf die Aufforderung reagiert, sich für einen Rücktransport zur Schwinge bereit zu halten. Und N'nhaeirhu ging es nicht anders. Sie würde binnen der nächsten Stunde ebenfalls wieder aufs Schiff gebeamt werden, wo zwar Arbeit auf sie wartete, aber sie wollte schnellstmöglich herausfinden, wer für diese feigen Anschläge verantwortlich war.


=A=ChR Blutschwinge, Büro der CIS=A=

Ri'Da hatte ihr die Arbeit unverhoffter Weise bereits abgenommen, es war anhand der Sensoraufzeichnungen nicht heraus zu finden, von wo das Shuttle gestartet war. Doch sicherlich war es nicht von dem Standort der Terroristen gekommen - das würde nicht in die Art ihrer Handlungsweise passen. Sie würden sich unnötig in Gefahr bringen und das hatten sie bisher nicht und würden sie auch niemals tun - ein Fakt, der die Suche nach ihnen erschweren würde.

Es fehlten Anhaltspunkte, also mußte von einer anderen Seite herangegangen werden. Der Schuß ins Blaue hatte ja leider nicht funktioniert, die Terroristen hatten sich nicht aufschrecken lassen.

Der schlimmste Fall, der eintreten konnte, war, Parem IV in die Unabhängigkeit zu verlieren. Würde es einem Planeten gelingen, würden möglicherweise viele folgen - was tödlich wäre für das Reich.
Parem IV war Angelegenheit des Reiches, um die Terroristen zu beseitigen, die sich auch unter der Bevölkerung befanden, mußte man eventuell die Bevölkerung selbst beseitigen - ein nicht unbedingt leichter Schritt, aber langfristig gesehen sicherlich notwendig.
Was sind 80.000 gegen das gesamte rihannische Imperium, welches dann auf dem Spiel stehen könnte?

Wäre die Entscheidung einmal getroffen, würde es lediglich darum gehen, auf welche Weise man sich der Bevölkerung entledigte. Neutronenwaffen wären hierbei wohl das Geeignetste. Die wirtschaftlichen Einrichtungen und das, was Parem IV wertvoll machte - die Erze und reichen Rohstoffvorkommen vielfältigster Art - würden erhalten bleiben. Und eine Neubesiedlung wäre nach einer gewissen Zeit sogar auch möglich. Wobei man darauf achten sollte, daß die Siedler sich um die Aufräumarbeiten kümmerten - nur zur Abschreckung, damit sie wußten, was passieren konnte, wenn sich wiederholt der Wunsch nach Unabhängigkeit erheben sollte.

Doch soweit würde es wohl nur im extremsten Fall kommen. Die Bevölkerung sollte allerdings vielleicht doch vorgewarnt werden, was auf sie zukommen könnte - eine Art Vorgeschmack auf ihr Armageddon. Man würde sie vor die Wahl stellen - entweder die Terroristen auszuliefern, oder aber mit ihnen zu sterben.
Eine Möglichkeit dafür wäre, ein kleines, aber nicht unbedeutendes Zentrum auf dem Planeten zu zerstören, um die Entschlossenheit des Militärs zu beweisen. Es würde damit zwar erneut zeigen, daß in Angelegenheiten des Reiches, mit denen das Militär beauftragt war, sie zu lösen, die Zivilisten keine Bedeutung hatten, aber das spielte wohl nur eine untergeordnete Rolle.

Der Befehl lautete, die unerklärlichen Ereignisse aufzudecken - mit der Tragweite der Situation war sicherlich der Befehl auch automatisch ausgedehnt worden. Doch das lag nicht in N'nhaeirhus Entscheidungsbereich - sie würde allerdings dem Riov ihre Überlegungen unterbreiten.

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Geschrieben von Rikal am 03.09.2002, 01:17:

(N'nhaeirhu) (Rikal)


=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Seit Stunden war der Leih auf der Brücke und koordinierte die Rettungsmaßnahmen. Auch wenn es im Moment nicht mehr viel zu koordinieren gab. Auf Grund der Quarantäne gab es keine Personentransporte mehr zwischen Planet und Schiff. Auch innerhalb der Schwinge fanden praktisch keine Bewegungen mehr statt. Das Schiff war zwar noch einsatzbereit, aber die Mannschaft war seit Stunden an ihren Stationen und konnte nicht ausgewechselt werden. Für die Rettungsmannschaften konnte auch nichts mehr getan werden. Alles was sie für die Verletzten und die Nacht brauchten war bereits auf dem Planeten. Trotzdem war er auf seinem Posten geblieben und wartete auf den Bericht der Wissenschaftler. Es kam ihm vor als ob sie seit Ewigkeiten die verdammten Naniten analysierten. Was dauerte bloß so lange? Er brauchte Gewissheit, ob er mit einer Epidemie unter seiner Besatzung rechnen mußte oder nicht und ob es eine Möglichkeit gibt einen Erkrankten zu heilen. Immerhin hatte die Lage in der Hauptstadt sie beruhigt. Wenigstens etwas erfreuliches, hatte er gedacht, als er die Meldung erhalten hatte.
Frustriert trommelte der Kommandant auf seinen Armlehnen. Neben den üblichen Hintergrundgeräuschen handelte es sich dabei um das einzige Geräusch, dass zurzeit auf der Brücke zu hören war. Alle warteten auf den Bericht der wissenschaftlichen Abteilung.

Dann kam leben in die Brückenlautsprecher.

„Rekkhai, hier spricht erei’Arrain tr’Faeoh. Wir haben die Analyse der Naniten abgeschlossen.“
„Ich höre“, antwortete der Riov mit angespannter Stimme.
„Nach ihrer erstmaligen Aktivierung deaktivieren sich die Naniten, sobald sie sich außerhalb des Körpers befinden in dem sie aktiviert wurden. Sie speichern die DNS des ersten Opfers, sobald sie auf eine andere DNS stoßen, deaktivieren sie sich. Sie sind also nicht übertragbar.“
Man könnte hören, wie die gesamte Brückenbesatzung erleichtert ausatmete.
"Was ist mit einem Gegenmittel?"
"Wir arbeiten daran Nainten zu konstruieren, die die anderen suchen und zerstören können. Leider wird das noch etwas dauern."
„Beilen sie sich. Leiten sie ihren Bericht an Dr. t’Patraval weiter. Sie soll umgehend damit beginnen die kritischen Verletzten von der Oberfläche an Bord zu holen.“
„Ssuay.“
„Brücke, Ende.“

Nun kam Leben in den Riov und damit auch in die Brückenbesatzung. Befehle wurden gegeben und es kam Bewegung in die Gänge, Räume und Korridore der Blutschwinge. Die Ablösung machte sich auf den Weg und die ersten Schwerverletzten wurden an Bord gebeamt.

=/\= Quartier N`nhaeirhu =/\=

Erst vor wenigen Stunden war sie auf die Blutschwinge zurückgekehrt und hatten der bleiernen Müdigkeit nachgegeben nachdem sie einen vorläufigen Bericht über ihre Einschätzung der Lage auf dem Planeten verfasst und dem Leih übermittelt hatte. Nun lag N`nhaeirhu in ihrem Bett und schlummerte endlich tief und fest.
=/\= „N`nhaeirhu, kommen sie bitte in meinen Bereitschaftsraum.“
N`nhaeirhu reagierte nicht, so tief schlief sie. Nachdem eine Reaktion ausblieb, entschied sich Rikal etwas nachzuhelfen. Der Computer meldete ihm, dass die CIS in ihrem Bett lag und schlief. Gut, dass er der Leih ist. Es gibt kaum etwas, das ihm auf diesem Schiff entgeht.
„N`nhaeirhu...N`NHAEIRHU!“
Sie schreckte hoch und konnte sich einen lauten Fluch gerade noch so verkneifen, es war nur ein Grummeln zu hören: „Was kann ich für Sie tun, Rekkhai?“
„Kommen sie bitte in meinen Bereitschaftsraum, ich möchte mich mit ihnen über ihren Bericht unterhalten. Umgehend“, drang es mit kühler Stimme aus den Lautsprechern.
„Ssuay, Rekkhai.“
Nachdem beide nichts mehr gesagt hatten, schloß der Computer die Verbindung. N`nhaeirhu quälte sich aus dem Bett, zog sich ihre Uniform drüber und macht sich auf den Weg zum Bereitschaftsraum.

=/\= Büro des Leih =/\=

N`nhaeirhu war schließlich angekommen und klingelte. Rikal saß hinter seinem Schreibtisch und hielt ein PADD in der Hand.
„Herein.“
Die CIS trat ein und blieb einige Schritte vor dem Schreibtisch stehen. Rikal blickte auf und deutete auf den Stuhl. Tut mir leid, dass ich sie mal wieder geweckt habe...so wie sie aussehen, haben sie schlaf nötiger als ich, dachte er.
„Aefvadh. Setzen sie sich.“
Stumm kam sie der Aufforderung nach. Nachdem sie Platz genommen hatte warf er das PADD auf den Tisch.
„Ist das ein Scherz? Sie erwägen ernsthaft die Auslöschung der planetaren Bevölkerung?“
„Wenn es um Terroristen geht, pflege ich keine Scherze zu machen.“
„Ich finde, sie bringen diese Option etwas früh ins Gespräch.“
„Bei allem Respekt, Rekkhai, selbst ich habe keine Ahnung, wozu die noch fähig sein. Und ehrlich gesagt, möchte ich es auch ungern herausfinden. Aber was auf dem Raumhafen vorgefallen ist, ging meines Erachtens bereits zu weit!“
Rikal beschränkte sich auf ein schlichtes, zustimmendes Nicken.
„Wir wissen gar nicht, ob diese Idee der Unabhängigkeit die gesamte Bevölkerung erfasst hat oder nur die Terroristen.“
„Fakt ist, ein Teil der Bevölkerung gehört zu den Terroristen, aber leider ist es mir bisher unmöglich gewesen herauszufinden, wie weit diese Kreise reichen.“
„Haben sie schon mal eine planetare Bevölkerung ausgemerzt?“
„Ich treffe diese Entscheidung nicht, ich bringe nur den Vorschlag an.“
„Ie, sie schlagen es vor. Ich aber müsste den Befehl dazu geben, und ich habe ihn schon einmal gegeben. Auch wenn es ssraei waren, so war es keine Erfahrung, die ich wiederholen möchte.“
„Auch ich verabscheue es, Rihannsu zu töten, aber ab und an ist es notwendig... Und wenn es dazu dient, ein Vorbild für Rebellionen zu verhindern...“
„Jeder vernünftige Rihannsu weiß, dass ein einzelner Planet nicht überlebensfähig ist. Aber das tut hier nichts zur Sache. Damit ich diesen Befehl geben kann benötige ich stichhaltige Beweise. Nicht bloße Vermutungen. Wie diese...“
Rikal deutete auf das PADD.
„Wir werden diese Entscheidung zu verantworten haben, und sie werden neben mir auf der Brücke stehen, falls ich diesen Befehl gebe.“
N`nhaeirhu stand allmählich deutlich die Verärgerung ins Gesicht geschrieben.
„Sie wissen genau, dass ich Ihnen keine Beweise liefern kann! Es sei denn, wir warten auf den nächsten Anschlag.“
„Sie erwarten doch nicht ernsthaft, dass ich bei dieser Beweislage aufstehe und den Planeten bombardiere? Vielleicht sind das nur wenige Dutzend Personen, die das Reich verlassen wollen.“
„Nein. Es war ja auch nur ein Vorschlag für den Ernstfall. Vielleicht hat mich dazu auch das bewogen, was ich auf dem Planeten erlebt habe...“
„Und wann wird der ihrer Meinung nach eintreten?“
„Vielleicht ist er bereits eingetreten, vielleicht tritt er ein, wenn die Regierung tot ist ... ich weiß es nicht!“
„Wie ich schon sagte, ohne eindeutige Beweise das die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung die Unabhängigkeit will werde ich ihren Vorschlag nicht erwägen um zusetzten.“
Gedanklich fügte er hinzu: Was sie aber nicht davon abhält, ihn den TalShiar oder der Admiralität zu unterbreiten. N`nhaeirhu nickte widerstrebend.
„Setzen sie ihre Ermittlungen fort. Vielleicht können wir diese Sache auch klären ohne Parem IV zu entvölkern.“
„Ie, Rekkhai.“
N`nhaeirhu dachte: Die Beweise, die Sie wollen, kriege ich dennoch nicht - dazu müsste man erstmal die Terroristen finden.
„Sie können gehen. Legen sie sich wieder hin. Sie sehen aus, als ob sie schlaf vertragen könnten.“
N`nhaeirhu nickte, stand auf und wendete sich zur Tür.
„Jolan'tru, Riov.“
„Jolan'tru, N`nhaeirhu.
Rikal nickte zurück und N`nhaeirhu verließ den Bereitschaftsraum. Er blieb noch eine Weile sitzen und überdachte die Situation. Denn eins wußte er genau, sie hatte Recht. Wenn die Bevölkerung für ihre Unabhängigkeit kämpfte, dann konnte er nicht zulassen, dass sie dabei Erfolg haben würde. Ihr Tot würde andere, die dieselben Ziele hatten, abschrecken.

=/\= Quartier des Leih =/\=

Als er den von Kerzenlicht beschienenen, mit dem besten Geschirr gedeckten Tisch sah und ihm der Duft seines Lieblingsessens in die Nase stieg fragte er sich spontan, ob er einen besonderen Tag vergessen hatte. Nach kurzem Nachdenken stellte er beruhigt fest, dass dem nicht so war. Arrhae kam lächelnd aus der Küche und begrüßte ihn mit einem Kuß. Sie verschwand noch einmal kurz in der Küche um das Essen zu holen, dann nahmen sie Platz und begannen zu essen. Während des Essens erwähnte sie beiläufig, dass sie im erzählte hatte, dass sie sich in der letzten Zeit seltsam gefühlt hatte. Gestern, bevor der Anschlag auf den Raumhafen erfolgt war, hatte sie deshalb Dr. t’Patraval aufgesucht. Das Ergebnis der Untersuchung war für sie ziemlich überraschend gewesen.
„A'rhea, ich bin schwanger.“
Sein Gesichtsausdruck muß so überrascht und fassungslos gewesen sein, dass sie anfing zu lachen. Sie hörte erst auf zu, als er sie fest an sich zog und im Arm hielt.

-tbc-


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Geschrieben von Chateya am 05.09.2002, 00:08:

(N'nhaeirhu)


Soll sich doch niemand wundern, daß ich andauernd schlecht gelaunt bin, wenn ich ständig gestört werde.
Obwohl sie es Rikal diesmal wirklich nicht vorwerfen konnte, immerhin war es etwa Mittag und im Allgemeinen konnte man dann davon ausgehen, daß um diese Zeit die meisten an der Arbeit waren. Andererseits gab es interne Sensoren, die einem einige Daten zusätzlich zum Aufenthaltsort einer Person liefern konnten. Doch wiederum war es verständlich, daß er ihren Standpunkt zu der Sache mit ihr schnellstmöglich erörtern wollte - immerhin konnte viel davon abhängen.

Während sie sich von seinem Bereitschaftsraum entfernte fiel ihr jedoch ein, daß nur ein Punkt ihres Vorschlags diskutiert worden war. Daß man der Bevölkerung von Parem IV einen Vorgeschmack vermitteln könnte mit der Zerstörung einer kleinen Siedlung, war komplett unter den Tisch gefallen - vermutlich aus dem Grund, weil der Riov die Option der Ausrottung der Bevölkerung ohnehin mißbilligte und für zu drastisch empfand.

Also hieß es weitersuchen. Nur wonach?
Sie machte sich auf den Weg zum Holodeck und kontaktierte dabei ihre Mitarbeiterin t'Caeri. Sie sollte sich ebenfalls dort einfinden und ihr ein bisschen behilflich sein.
Wenige Minuten später stand N'nhaeirhu erneut vor der großen Darstellung des Planeten, die die OPS mittels detaillierter Scans angefertigt hatte. Nur fehlte diesmal das Wasser, es war lediglich der Meeresgrund zu sehen. Das Problem bestand nun nur darin, daß sie keinerlei Ahnung hatte, wonach sie eigentlich Ausschau halten sollte. Sie ging davon aus, daß sich das Hauptquartier der Terroristen höchstwahrscheinlich irgendwo da unten befand, doch absolut nichts war auffällig. Und langsam erhielt N'nhaeirhu einen Eindruck davon, was es hieß, herumsitzen und warten zu müssen.

Schließlich betrat Sanra das Holodeck. Als sich die Tür schloß hielt sie kurz inne, kam dann jedoch weiter näher und blieb neben der CIS stehen. Neugierig bedachte sie ihre Vorgesetzte, immerhin saß sie auf dem Boden und machte einen etwas verträumten Eindruck, was wohl daran lag, daß sie sehr unausgeschlafen aussah. Doch dann sah N'nhaeirhu auf.
"Ist alles in Ordnung?" fragte die junge Rihanna, doch N'nhaeirhu entgegnete ihr mit einem kalten Blick, der sie verstummen ließ und ihr zu verstehen gab, daß solche Fragen mehr als unangebracht waren.
"Sehen Sie das an", sie deutete Richtung Projektion, "und sagen Sie mir, was Sie da entdecken?" Ihre Stimme hatte dieselbe scheinbare Temperatur.
Sanra hielt es für klüger, vorerst keine Antwort zu geben. Sie wollte auf keinen Fall riskieren, die CIS irgendwie zu verärgern und so starrte sie etliche Minuten auf den sich drehenden Gesteinskörper, ohne, wie zuvor N'nhaeirhu, etwas zu entdecken.
"Wenn Sie was gefunden haben, melden Sie sich!" Die CIS erhob sich daraufhin und verließ ohne ein weiteres Wort das Holodeck. Mit ihrer Geduld war es gleichsam wie mit ihrer Laune etwas weiter her.

Draußen im Gang blieb sie erst einmal stehen und forderte einen Bericht von der Sicherheit an, bezüglich der Einsätze des Schwinge-Personals - sie wollte wissen, ob mittlerweile die Leute wieder ausgetauscht worden waren und zufrieden nahm sie zur Kenntnis, daß dem so war.
Einen weiteren Bericht wollte sie von der wissenschaftlichen Abteilung haben. Vielleicht konnte man über diese Naniten etwas herausfinden, vielleicht konnte man deren Spur bis zu ihrem Herstellungsort zurückverfolgen. Ein etwas älterer Bericht, jedoch mit zahlreichen Details versehen, wurde auf ihr PADD, daß sie bei sich hatte, geladen, und sie sah sich die Daten an. Da hatte sich wirklich jemand große Mühe gegeben, seine Spuren hinterher zu beseitigen, doch daß es den Ärzten auf der Schwinge gelungen war, einige dieser Naniten zu isolieren und genauestens unter die Lupe zu nehmen, damit hatte wohl niemand gerechnet.
Allmählich wurde die Blutschwinge wohl zu einem immer bedeutenderem und vor allem unberechenbaren Faktor. Doch bisher hatte sich dies leider nicht auf die Ermittlungen ausgewirkt.

Sie überlegte daraufhin, ob es vielleicht Sinn hätte, der Shuttlebesatzung nochmal einen Besuch abzustatten, doch von denen hatte sie schon beim ersten Mal nichts bezüglich der Terroristen in Erfahrung bringen können und das würde sich wohl auch kaum ändern. Und nur um Nachzusehen, wie ihr Zustand war, dafür war ihr ihre Zeit dann doch zu kostbar. Zumal ihr diese Leute als Kollaborateure sowieso egal waren.

Letzten Endes kam sie zu dem Entschluß, daß sie noch einmal die Hauptstadt i'Seguton besuchen sollte - vielleicht fand sie dort jemanden, der ihr in welcher Art und Weise auch immer, weiterhelfen konnte - vielleicht auch, indem sie jemandem auf die Füße treten würde.

-tbc-
 
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