Fremdes Feuer II

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Arrhae

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(Arrhae, Rikal)

Um diversen Schreibkram zu erledigen, der seit recht langer Zeit immer nur liegen geblieben war, hatte sich Arrhae nach Beginn der ersten Übung in ihren Bereitschaftsraum zurückgezogen und Terrh und die anderen neuen Offiziere mehr oder weniger sich selbst überlassen. Daß keiner etwas an ihrem Schiff kaputt machte, dafür sorgte schon der Zweite Offizier, der ein wachsames Auge über alles haben würde. Er, der Arrhae signalisiert hatte, daß er ob der Einstellung Terrhs als Io Saehne etwas missmutig gewesen war, jedoch keine andere Wahl hatte, als es hinzunehmen und damit zufrieden zu sein, was er hatte. Denn auf rihannischen Warbirds war es nicht so wie bei der Föderation, wo man seine Beschwerden oder seine Unzufriedenheit ohne Nachzudenken seinem vorgesetzten Offizier erzählte – hier dachte man mehrfach nach, ehe man sich dazu entschloß, es dabei bewenden zu lassen, daß der Vorgesetzte allein durch einen Blick um das Problem wusste – oder auch nicht. Doch offenbar hatte sich seine schlechte Laune wieder gelegt und er war wieder derjenige Offizier, der gute Leistungen vollbrachte, aber Arrhaes Meinung nach nicht geeignet war, ein Schiff zu führen.

Nach mehr als zwei Stunden des gelangweilten Durchsehens von Akten, Statusberichten und Meldungen über Personal und den Stand ihres Schiffes erreichte sie eine Nachricht, die sie aus ihrer stupiden Arbeit herausriss und ihre Laune sichtbar aufwertete.
„Brücke an Riov t’Riuurren, wir empfangen soeben eine Nachricht von der ChR Blutschwinge, Prioritätsstufe 3. Sie ist von Enarrain tr’Drevoux.“
„Stellen Sie sie in meinen Bereitschaftsraum durch, Equatorium N’Vek!“
Und ihr Bildschirm erwachte zum Leben, vertrieb Zahlenkolonnen aus der Analyse über Auswirkungen des neuen Tarnsystems auf den Subraum.
„Aefvadh Rikal, Sie glauben gar nicht, wie es mich freut, Sie zu sehen.“
„Aefvadh Arrhae“, erwiderte er und lächelte seine langjährige Bekannte an. „Auch ich freue mich, Sie zu sehen. Wie sieht es auf der Aehallh aus? Ist alles in Ordnung?“
„Nun ja, darüber kann man geteilter Meinung sein.“
Verwundert hob Rikal eine Augenbraue.
„So? Klär mich bitte auf, Arrhae!“
„Wir hatten einige kleinere ... Differenzen mit dem Tal’Shiar.“
„Hm ... Ich hoffe, du hast den Tal’Shiar gezeigt, wer wir sind und wer sie sind.“
„Ie, das habe ich. Doch ich habe auch prompt eine Antwort erhalten, so, wie es halt für sie typisch ist.“
Erneut wanderte eine Augenbraue des Rihannsu nach oben.
„Was haben Sie getan?“
„Es ist nicht erwiesen, daß die Tal'Shiar dahinter steckten, aber es hat eine Explosion auf der Aehallh gegeben, die ich ihnen zurechne. Wer sonst sollte ein Interesse daran haben, uns zu schaden?“
„Viele ... wir sind Rihannsu, wir haben viele Feinde. Aber leider auch im Reich.“
„Ich habe mir in letzter Zeit nur einem zum Feind gemacht, und das war der Geheimdienst.“
„Hmm ... Nun ja, ich denke die Tal'Shiar können auch mit Niederlagen umgehen. Schließlich haben sie einige Übung darin.“
„Nicht, wenn es um Technik geht, die uns besser werden lässt“, und ein hintergründiges, leichtes Lächeln begleitete diese Worte, ein Lächeln, das beantwortet wurde von ihrem Gegenüber.
„Aber wenigstens haben sie es momentan aufgegeben, uns nachzustellen.“
„Das freut mich zu hören. Ich muss aber meiner Neugierde nachgeben. Ich habe nur gehört, dass du etwas ganz Besonderes erbeutet haben sollst. Leider weiß ich nicht was. Alle meine Anfragen diesbezüglich wurden nicht beantwortet.“
Das Lächeln in Arrhaes Gesicht breitete sich daraufhin zu einem Grinsen aus, als wolle sie ebenfalls das Geheimnis bewahren.
„Es hat dir schon immer gefallen, dich in Geheimnisse zu hüllen.“
„Fürwahr war der Auftrag gut gehütet durch das Oberkommando. Und nicht ohne Grund, wie es schien.“
„Stimmt, aber wenn du mir nicht mehr vertrauen kannst, wem dann?“ erwiderte der Rihannsu.
„Ich vertraue dir, das ist nicht das Problem. Das Problem ist nur, daß die Geheimhaltung des Oberkommandos dem Tal'Shiar Tür und Tor geöffnet hat. Dadurch erst wurde es ihm möglich, uns als Köder einzusetzen. Und dazu, wie du vermutlich nachvollziehen kannst, war ich nicht bereit. Aus diesem Grund kann ich nun die neueste Tarnvorrichtung der Föderation mein Eigen nennen.“ Sie machte eine kurze Pause, um die Worte ihre Bedeutung erlangen zu lassen. „Und wie ich das sehe, schadet es nicht, daß du davon erfährst. Im Gegenteil“, und er lächelte bei diesen Worten, „dein Einfluß ist weitaus weitreichender, und dieses Ränkespiel muß aufgedeckt werden.“ Zustimmend nickte Rikal.
„Aber nicht heute“, setzte sie lächelnd hinzu.
„Nun gut, belassen wir es bei diesem leidigen Thema“, meinte sie schließlich und machte einen gedanklichen Sprung, womit sich Rikal als durchaus einverstanden zeigte.
„Ich hatte bisher noch nicht die Gelegenheit, dir zu deiner Hochzeit zu gratulieren, was ich hiermit nachholen möchte.“
„Danke sehr“, er lächelte noch immer.
„Und auch zum Nachwuchs“, und sie begann erneut zu grinsen. „Willkommen im Kreis der Eltern.“
„Danke sehr. Wo wir gerade davon sprechen, was machen deine Kinder? Ich hoffe es geht ihnen gut?“
„Das hoffe ich auch“, und schlagartig verschwand das Lächeln aus ihrem Gesicht. „Seit wir Rhedhi verlassen haben, hatte ich keinen Kontakt mehr.“
„Oh.“
„Aber ich gehe davon aus, daß mein Mann und mein Vater alles Nötige veranlassen werden, um ihre Sicherheit zu garantieren.“
„Das denke ich auch. Aber wieso nutzt du nicht die moderne Technik aus und führst ein kleines Gespräch via Subraumfunk?“
„Könnte ich, da hast du Recht.“
„Aber?“
„Aber sie sind alt genug um zu wissen, was mein Job mir abverlangt und ich, wenn ich auf Achse bin, wenig Zeit habe. Derzeit muß ich mich um meine Kinder hier um mich herum kümmern.“
„Ja, das Gefühl kenne ich. Sind deine Kinder wenigstens artig?“
„Naja ...“ und wieder zeigte sich dieses Grinsen, „an sich schon.“
„Schön.“
„Aber ich komm mir trotzdem vor, als würde ich ein Akademieschiff kommandieren.“
„Glaubst du, mir geht es besser?“
„Wie siehts denn mit deinen aus?“
„Die Schwinge wurde gerade überholt und die Besatzung wieder aufgefüllt.“ Bei diesen Worten fiel kurz ein Schatten auf sein Gesicht, den Arrhae nur zu gut kannte. „Wir sind unterwegs zu unserem nächsten Einsatzgebiet.“
„Oh, wohin geht es denn?“
„Wenn ich das wüßte. Sind dir die Gerüchte über ein altes Artefakt, tief im Raum zu Ohren gekommen?“
„Nein, nicht wirklich.“
„Nun, dieses haben wir der Sektion 31 abgenommen.“
„Oha.“ Dann hat die Föderation in letzter Zeit ja ganz ordentliche Verluste gegen uns gehabt.
„Und unsere Wissenschaftler sind der Meinung, dass es ein Tor ist.“
„Ein Tor?“
„Sie vermuten, dass sich hinter ihm ein Transwarpkanal befindet, ähnlich denen, die die Borg verwenden.“
„Da scheint allerhand Potential drin zu stecken.“
„Ja, wir wissen aber noch nicht einmal, ob es funktioniert. Und wohin es führt. Nun ja, das werden wir wohl bald herausfinden.“
„Dann wünsche ich dir und deiner Crew maximale Erfolge.“
„Danke sehr. Ich denke, wir werden das schon schaffen.“
„Bei dem Kommandanten, den die Blutschwinge hat, geh ich von aus“, und ein Lächeln umspielte wieder ihre Züge.
„Danke. „Für die Aehallh gilt nichts anderes, soweit ich weiß.“ Und sie erwiderte den Dank.
„Ich gebe mir zumindest größte Mühe.“
„Wer tut das nicht?“
„Nun denn, Jolan'tru, Enarrain. Ich hoffe bis bald und dann zu einem gemeinsamen Essen.“
„Jolan'tru, Riov. Das hoffe ich auch. Du weißt doch, dieses Schiff hat einen Transwarpantrieb und deines auch. So schwer ist ein Treffen da nicht.“ Ein Lächeln begleitete diese Worte. Für ein solches Treffen konnte man diesen Antrieb sicher „missbrauchen“, auch wenn er eigentlich nur für Sondereinsätze vorgesehen war.
„Es ist so schwer, wie man es sich macht - oder wie andere es einem machen.“ Ein Nicken war die Bestätigung dafür.
„Wir werden das schon schaffen.“
„Aber gut, auf Wiedersehen“ und sie verneigte sich leicht vor dem Ranghöheren.
„Auf Wiedersehen“, antwortete er, erwiderte die Verneigung und der Bildschirm wurde dunkel.
Ein kurzer Seufzer entglitt ihr. Lange hatte sie ihren guten Freund Rikal nicht mehr gesehen und es würde wohl auch noch eine Weile bis dahin dauern, bei dem, was er vorhatte, beziehungsweise was man ihm aufgetragen hatte. Doch er würde auch diesem Auftrag gerecht werden. Dessen war sie sich sicher. Schließlich wandte sie sich wieder ihrer Arbeit zu, auch in dem Gewissen, daß es ihrem Kollegen mit seinem Schiff kaum anders ging – nur das er weniger offen angreifbar war als sie. Doch tatsächlich war derzeit Ruhe eingekehrt. Und sie konnte nur hoffen, daß dies noch eine Weile so blieb und sie keinen Spion oder Agenten an Bord hatten.

Nach reichlich fünf Stunden unterbrach sie ihre Arbeit über dem Papierkram und kehrte auf die Brücke zurück. Die erste Übung war unterdessen bereits beendet und Terrh übergab ihr einen Bericht darüber. Nach seiner Meinung war alles zur vollen Zufriedenheit abgelaufen – ob dem auch nach Arrhaes Maßstäben so war würden die Protokolle zeigen.
Trotz dieser anstrengenden Übung zeigten die übrigen anwesenden Offiziere noch immer Elan, doch Arrhae war der Ansicht, daß es ausreichen würde, die nächste erst tags darauf durchzuführen. Dafür wies sie ihren Io Saehne an, auch diese auszuarbeiten und ihr am Abend noch vorzulegen.

Taev hingegen hatte sich noch immer nicht auf der Brücke blicken lassen, doch ihn Bezug auf ihn war sie nachsichtig – momentan zumindest noch. Er hatte immerhin eine Entscheidung getroffen, die von nun an sein ganzes Leben beeinflussen sollte. Damit hatte er sich möglicherweise seine gesamte militärische Karriere verbaut. Er würde damit vielleicht nie, zumindest nicht auf offiziellem Wege, ein Kommando über ein Schiff der Galae erhalten. Doch er hatte seine Gründe dafür. Auch wenn er vielleicht erst jetzt die ganzen Konsequenzen ausloten konnte.

-tbc-
 
T

Terrh

Gast
=V= die Brücke =V=

Nun war es so weit. Terrh sollte sein erstes Kommando über ein Schiff der Galae führen. Es sollte nur eine Taktische Übung sein aber trotzdem ein langer Schritt von einem Equatorium ins Kommandosessel.
Die Riov hat sich in ihr Quartier zurückgezogen um irgentwelchen Papierkram zu erledigen. Das ist der Nachteil eines Kommandos, über alles muss man einen Bericht verfassen. Nun aber war die Zeit mit der Übung anzufangen...

„Dies ist eine taktische Übung. In dem Nebel vor uns soll sich ein feindliches Schiff befinden. Es ist uns in seiner Bewaffnung überlegen, deshalb ist ein Überraschungsangriff empfehlungswert. Im Nebel werden unsere Sensoren nur mit beschränkter Efektivität arbeiten und Sensorschatten sind zu erwarten, Einschalten der Schilde wird innerhalb des Nebels unmöglich sein. Der Auftrag lautet sich getarnt in den Nebel zu begeben und das Schiff zu finden....” alle Brückenoffiziere hörten der Ansprache ihres Io-Saehnes zu.
“Equatorium N’Vek erarbeiten sie ein Suchmuster, das sich für diese Aufgabe am besten eignet und schicken sie es dann auf die CONN. Es sind 2,5 Tarims für diese Übung vorgesehen. Die Zeit läuft...”
Terrh setzte sich auf den Platz des kommandierenden Offiziers. Er hörte, dass sich hinter ihm auf der taktischen Konsole die Hände von Tomalak nützlich machten. Keinen Siuren später hörte schon eine Stimme:
“Das Suchmuster ist fertig, ich transferiere es auf ihr Monitor, rekhai.” sagte Tomalak.
Es war eins der Standardmuster, überarbeitet damit es den Anforderungen passt und da Terrh kein Fehler darin erkennen konnte, leitete er es weiter an die CONN, wo schon Aldaris ungeduldig wartete. Er las die Information und stellte den musterentsprechenden Kurs ein.
"Aktivieren sich die neue Tarnvorrichtung." das war Terrhs letzter Befehl bevor die Aehallh in den Nebel tauchte.
Da dieser Nebel nicht die "gewünschten" Eigenschaften aufwiess, mussten die Sensordaten mit hilfe des Schiffscomputers überarbeitet werden. Speziell dafür hat Terrh ein Program entworfen, das die gewünschten Eigenschaften der Umgebung simulierte. Einzig die OPS Station erhielt richtige Sensorwerte für den Fall, dass ungeladener Besuch auftauchen sollte.

Die "Suche" ging langsam voran und die Aehallh schlich im Nebel herum um ein Schiff zu finden, dass nie da war. Etwa ein Tarim nach dem Beginn der Übung meldete sich der Offizier von der OPS:
"Rekhai, wir werden gerufen. Es ist... der Leih der Blutschwinge."
"Sagen sie Riov t'Riuurren bescheid." erwiderte Terrh.
"Die Riov nimmt das Gespräch in ihrem Raum entgegen." so wurde kurz darauf Terrh informiert und obwohl er zu gern gewusst hätte, was sich die Zwei zu sagen haben, solche Neugier stand ihm nicht zu.
Unter den Befehlen von Arrhae, die Terrh bezuglich der Übung erhielt, war einer der einen grossen Teil seiner Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Laut diesem Befehl sollte die neue Tarnung sorgfälltig überwacht werden, ob nicht irgentwelche Abnormalitäten durch den Nebel verursacht werden. Doch die Tarnung arbeitete einwandfrei, sogar der zuvor höherer Energieverbrauch sank etwas, dank der Feineinstimmungen, die die Techniker seit der letzten Aktivierung vorgenommen haben.

Da kein Schiff da war, wurde auch Keins gefunden, doch die Übung war, zumindest was Terrh anging, erfolgreich. Die neue Brückencrew schien gut miteinander auszukommen und Terrh hatte nur wenig Arbeit was das Befehleerteilen angeht. Alle wussten was zu tun war und richteten sich danach.
Terrh wollte gerade den Bericht über die abgeschlossene Übung an die Riov schicken, als diese die Brücke betrat. So stand er auf um ihren Platz frei zu machen und übergab ihr den Bericht. Terrh wollte mit einer weiteren Übung, die er noch für heute geplant hat, anfangen, doch Arrhae war anderer Meinung. Die geplannte Schiessübung so wohl wie eine Kampfsituationsübung wurden auf den folgenden Tag verlegt. Die Brückencrew sollte noch ihre Schicht zu Ende schieben und dann die verdiente Pause antreten. Von ihrem ersten Offizier wollte sie jedoch, dass er einen detailierten Übungsplan ausarbeitet und ihn ihr noch am Abend vorlegt.
 

Tomalak N´Vek

New Member
=/\= Quartier von Tomalak / ChR. Aehallh =/\=
Tomalak wachte am nächsten Morgen auf. Die Feier, auf die er am Abend gewesen war, fand er einfach toll. Tomalak hatte neue Freunde gefunden, mit denen er sich treffen konnte wenn er nicht gerade auf der Brücke war. Er schaute auf seinen Chronometer. Er musste los, auf die Brücke. Sein Dienst begann in einer Viertel Stunde. Er wusch sich, zog sich an und eilte auf die Brücke.

=/\= Brücke / ChR. Aehallh =/\=
Tomalak war zu spät. Er wusste es. Der Kommandierende Offizier drehte sich um, als er hörte wie sich die Türen des Turbolifts zur seite schoben. „Equatorium N’Vek meldet sich zum Dienst Rekkhai!“ sagte Tomalak mit einer Verbeugung. Er verharrten in der Verbeugung, bis der Offizier sagte „Sie sind zu spät!“ Tomalak sagte unruhig „Ja, Rekkhai. Es tut mir leid Rekkhai.“ „Los! Ab an ihre Station! Wir werden bald eine Übung für die Taktik durchführen! Bereiten sie sich vor!“ Tomalak tat wie ihm geheißen und ging an die Station der Taktik....
 
A

Aldaris

Gast
=A= Brücke =A=
Nach einer viel zu kurzen Nacht musste ich wieder zum Dienst auf die Brücke. Wie bei vielen anderen auch hatte das Ale, das zum Ende der Feierlichkeiten ausgeschenkt wurde seine Spuren hinterlassen. Unterwegs traf ich Terrh und ich sah in seinen Augen, dass es ihm ähnlich ging wie mir. Er konnte es nur etwas besser verbergen.
Ich betrat die Brücke, wobei ich immer noch meinen schweren Kopf festhalten musste, und begab mich zu meiner Station. Ich sah die Statusberichte der Navigationssensoren durch. Wir hatten vor kurzem die Koordinaten erreicht, die für das erste Übungsmanöver vorgesehen waren. Die OPS würde für die Dauer der Übung von einem anderen Offizier übernommen werden, da diese Station als einzige die richtigen Sensorwerte erhalten würde. Ich musste die Aehallh allerdings ohne diese Daten steuern und bereitete an meiner Station alles dafür vor. Alle warteten nur noch auf Terrhs Befehl, der für die Dauer der Übung das Kommando über die Aehallh haben würde.
„Dies ist eine taktische Übung. In dem Nebel vor uns soll sich ein feindliches Schiff befinden. Es ist uns in seiner Bewaffnung überlegen, deshalb ist ein Überraschungsangriff empfehlungswert. Im Nebel werden unsere Sensoren nur mit beschränkter Efektivität arbeiten und Sensorschatten sind zu erwarten, Einschalten der Schilde wird innerhalb des Nebels unmöglich sein. Der Auftrag lautet sich getarnt in den Nebel zu begeben und das Schiff zu finden....“, begann Terrh eine kurze Ansprache.
„Equatorium N’Vek erarbeiten sie ein Suchmuster, das sich für diese Aufgabe am besten eignet und schicken sie es dann auf die CONN. Es sind 2,5 Tarims für diese Übung vorgesehen. Die Zeit läuft...“
Kurz darauf erschien das Suchmuster auf meiner Konsole. Ich berechnete einen Kurs, der diesem Muster entsprach und beschleunigte die Aehallh in Richtung des Nebels. Mir war trotzdem nicht ganz wohl bei dem Gedanken blind durch einen Nebel zu fliegen. Zum Glück hatte ich diesesmal noch eine Rückversicherung für alle Fälle, da ja von der OPS die richtigen Sensordaten überwacht wurden. Ich legte wirklich keinen Wert darauf, dass wir zu nahe an einen Asteoriden oder etwas anderes herankamen. Terrh gab den Befehl die Tarnvorrichtung zu aktivieren und dann tauchten wir auch schon in den Nebel ein.
Fast augenblicklich fielen die Navigationssensoren aus und ich musste mich auf die Daten verlassen, die ich von Tomalak bekommen hatte. Das war wieder eine der Situationen, auf die man uns auf der Akademie in keinster Weise vorbereitet hatte. Mir stand förmlich der Schweiß auf der Stirn. Jetzt durfte ich keinen Fehler machen. Mir war zwar klar, dass der Nebel vorher gescannt worden war und dass wir auf keine Hindernisse stoßen würden, aber das minderte meine Nervosität nicht im Geringsten.
Etwas mehr als ein Tarim später war das Manöver beendet und wir verließen den Nebel wieder. In meinen Augen war das ganze Manöver ziemlich sinnlos, aber es war ja nicht meine Aufgabe das zu beurteilen.
Nach dem Ende meiner Schicht begab ich mich wieder in mein Quartier, denn uns stand morgen das nächste Manöver bevor. Und zu dem wollte ich nicht wieder in diesem geistigen Zustand erscheinen.
 

Ehae

New Member
Ehae, Krankenstation

Nachdem alles zur vollsten Zufriedenheit gesäubert und aufgeräumt war, machte sich Ehae mit ihren Schützlingen auf den Weg zur Krankenstation. Wiederholtes Befragen der Wandterminals brachte sie schließlich ans Ziel. Auf dem Weg zur Krankenstation begegnete Ehaes Gruppe den beiden jungen Offizieren, die ihr schon am Vorabend beim Diner aufgefallen waren. Aber heute wirkten sie irgendwie seltsam abwesend, fast teilnahmslos. Nun, Ehae war sich sicher, am Essen konnte es nicht liegen.
Der Doktor war offensichtlich überrascht, sie hier zu sehen und bedeutete Ehae, sich auf der Diagnoseliege auszustrecken. Nach einer Viertelstunde war die Untersuchung beendet und Ehae konnte sich wieder erheben.
„Würden Sie mir bitte in mein Büro folgen, Meisterin Ehae“ forderte Rokar sie auf.
„Oho, ein junger Mann mit Manieren“, dachte Ehae. „Er kennt sich in der Etikette aus.“
„Selbstverständlich gern“ war ihre laute Antwort. Im Büro angelangt, wies Rokar auf einen Stuhl und nahm hinter seinem Schreibtisch Platz. Ehae setzte sich und wartete. Sie erwartete nicht wirklich irgendwelche Komplikationen, sorgte sie doch dafür, daß sie und ihr Stab ständig gesundheitlich überwacht wurden. Das war bei dem Beruf einfach unabdingbar. Nichtsdestotrotz war sie neugierig.
Rokar blickte vom Padd auf, das die Untersuchungsergebnisse von Ehae zeigte und runzelte die Stirn. „Jetzt kommt’s“ dachte Ehae.
„Es ist in jeder Hinsicht alles in bester Ordnung, ich bin beeindruckt. Nur eine Kleinigkeit hätte ich zu bemängeln“ begann Rokar vorsichtig und Ehae zeigte sich interessiert. „Und zwar sind Sie geringfügig zu schwer“ Uff, wie sagt man einer Dame, daß sie zu dick ist? Rokar spürte, wie ihm die Schweißperlen auf die Stirn traten und war ziemlich verblüfft über Ehaes Reaktion: Sie lachte hellauf.
„Ich weiß, daß ich zu kurz für mein Gewicht bin. Aber mal ehrlich, Doktor. Würden Sie einem dürren Koch trauen?“
Gute Frage! „Sie haben recht, Meisterin Ehae. Ich glaube eher nicht.“ Kam Rokars Antwort.
„Gut, Doktor. Wenn das alles war, kann ich jetzt zurück an meine Arbeit.“ Ehae wollte sich erheben.
„Einen Monent noch, Meisterin Ehae. Ich hätte doch noch etwas. Das betrifft aber eher Ihr Ressort.“ hielt sie Rokar zurück.
„Ja, Doktor. Ich höre. Wie kann ich Ihnen helfen?“
„Wie soll ich sagen, ich bin sozusagen ein Feinschmecker und ein Perfektionist. Ich würde gerne ein paar Kniffe von Ihnen lernen. Vielleicht ein paar Rezepte, wenn das möglich wäre und wie man eine Küche organisiert, also eher das logistische Problem, wenn es nicht zu viel verlangt ist, Meisterin Ehae. Ich würde sehr in Ihrer Schuld stehen.“ Formulierte Rokar seinen Wunsch.
Ehae dachte einen Moment nach. „Was die Rezepte anbelangt, Doktor, das muß ich, so leid es mir tut, ablehnen. Wenn Sie zu konkreten Gerichten spezielle Fragen haben, würde ich sie Ihnen je nach Situation beantworten. Verarbeitungskniffe können Sie sich gerne absehen, wenn Sie die Zeit erübrigen können, uns in der Küche zu besuchen. Und das logistische Problem- hm. Sagen Sie, Doktor, gibt es für die Krankenstation sowas wie Katastrophenpläne, Notfallpläne für Gefechtssituationen oder ähnliches?“
Rokar schaute sie verblüfft an. „Was hat das mit Kochen zu tun, Meisterin Ehae?“ fragte er.
Ehae antwortete: „Auf den ersten Blick nichts. Aber bei genauerem Betrachten unterscheidet sich der organisatorische Ablauf in einer Küche nicht sehr von dem einer Krankenstation. Was am längsten dauert oder am dringendsten ist, wird zuerst angefangen. Und vorher müssen selbstverständlich alle Zutaten und Werkzeuge vorbereitet und bereitgestellt werden. Auch in einer Küche ist das richtige Timing der Schlüssel zum Erfolg.“
So ging es noch etliche Zeit weiter. Dabei wechselten sie von einem Gebiet zum anderen. Zuerst sprachen sie über Gewürze, dann über Wein, die besten Anbaugebiete, die Serviertemperaturen, welcher wozu paßt. Dann ging es um die Qualität von Fleisch und sie stritten sich fast, ob gezüchteter oder wilder Hlai besser schmeckt. Ehae hatte viel Vergnügen an diesem Gespräch, sie stellte fest, daß Rokar ein angenehmer und fesselnder Gesprächspartner war. Allerdings übersah sie keineswegs die fast sehnsüchtigen Blicke, die er ihrem jüngsten Lehrling zuwarf. Nun ihr war es egal, was ihre Schützlinge in ihrer Freizeit, die ihnen wie jedem anderen auch, zustand, denn sie nahm sie zugegeben hart ran. Hauptsache der Dienst litt nicht darunter.
Wie ein Schreck durchfuhr es sie, als sie feststellte, daß inzwischen drei Stunden vergangen waren. Sie verabschiedete sich von Rokar, nicht ohne ihm zuzusichern, daß es weitere Unterhaltungen dieser Art geben würde und er in ihrer Küche ein willkommener Gast wäre.
 

Arrhae

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(Arrhae)

Am späten Nachmittag führte Arrhae die Auswertung der Übung dieses Tages durch. Es war ein Tag, den sie nicht auf der Brücke verbracht hatte, ein Tag im Leben eines Kommandanten, an dem er sich lediglich durch Papierkram kämpfte, nicht aber durch die Tiefen des Alls. Natürlich setzte die Aehallh ihren Weg unbeirrt fort, zumindest durch die Nebelschwaden. Aber es war dennoch etwas anderes, wenn man selbst auf der Brücke stand, wenn man hinaus sehen konnte und verfolgte, was vor sich ging. Aus diesem Grund nahm sie sich vor, bei der nächsten Übung anwesend zu sein. Dies erlaubte ihr auch, im Nachhinein nicht die Berichte kleinlich lesen zu müssen, sondern so konnte sie das Verhalten ihrer Offiziere live miterleben.
Und wie es schien, gab es da bei Einigen Defizite. Besonders Equatorium N’Vek fiel zum wiederholten Male negativ auf durch Zu spät kommen. Bei dem Dinner war dies noch zu verkraften, immerhin hatte es sich um einen privaten Termin gehandelt – auch wenn man zu einem Dinner, das der Leih des Schiffes gab, einfach nicht zu spät zu kommen hatte. Doch wie es schien, wurde es bei Tomalak zur Gewohnheit. An diesem Morgen war er erst auf der Brücke erschienen, nachdem Arrhae diese wieder verlassen hatte. Und um das künftig zu unterbinden, machte sie sich eine Notiz für Terrh. Sie würde die Übung mit ihm gemeinsam am Abend auswerten, damit er auch hinter die ungeliebten Aufgaben des Kommandierens kam. Daß es nicht nur daraus bestand, Leute hin und her zu scheuchen, sondern auch ihre Leistungen in Worte zu fassen – möglichst so, daß man keinem dabei auf die Füße trat, schon gar nicht dem Vorgesetzten.
Des weiteren hatte es in dem Nebel einen Test für die Tarnung gegeben, nachdem sie nun eine Feineinstellung erfahren hatte. Und erfreulicherweise gab es dadurch einen geringeren Energieverbrauch. Auch sonst schien sie jetzt einwandfrei zu funktionieren, so daß sie nun auch in den normalen Betrieb übergehen konnte.
Der Rest der Übung war zufrieden stellend. Aldaris machte sich als Navigationsoffizier ganz gut und auch Terrh begründete das in ihn gesetzte Vertrauen. Bisher war er ein würdiger Nachfolger Taevs. Wie das im Ernstfall sein würde, würde sich noch zeigen.
Im Anschluß, als sie die Berichte gelesen hatte, ließ sie ihrer Köchin eine Nachricht zukommen, derzufolge sie sich für das Abendessen etwas Nettes einfallen lassen sollte. Sie wollte gemeinsam mit ihrem Io Saehne in ihrem Quartier speisen und hoffte, daß dies keine Probleme für die Zivilistin darstellen würde.

=A= drei Stunden später =A=

Natürlich gab es in der perfekt organisierten Küche nicht das geringste Problem, den Wünschen von Ehaes Herrin zu genügen. Und so war die Meisterin überpünktlich erschienen, um alles vorzubereiten, ehe für das Essen einer ihrer Mitarbeiter kam, um die fertigen Teller servierte.
Terrh war unterdessen ebenfalls aufgetaucht und war ob der zivilen Kleidung seiner Vorgesetzten als auch des seit dem Anschlag wieder sehr angenehm eingerichteten und recht geräumigen Quartiers etwas überrascht. Er wusste nun nicht so recht, wie offiziell dieses Essen war, kam sich in seiner Uniform allerdings etwas deplaziert vor. Doch Arrhae überging dies geflissentlich. Auch das würde er noch lernen, was es hieß, in das Quartier des Kommandanten eingeladen zu werden.
Doch auch wenn es etwas ungezwungen sein sollte, ging es, während ihnen das leckere Essen mundete, um Dienstliches.
„Ich bin mit der Übung und ihrem Ablauf soweit ganz zufrieden. Lediglich Kleinigkeiten wären noch zu verbessern, doch darauf werden wir morgen achten.“
Leicht wölbte sich eine Augenbraue Terrhs, als ihm damit klar wurde, daß er morgen selbst auch unter Beobachtung stehen würde. Unterdessen kümmerte sich Ndeian um die mittlerweile leeren Teller der Vorspeise, als auch schon der Hauptgang serviert wurde, den Ehae in der kleinen Küche des Quartiers zwischengelagert hatte.
„Es gibt nur eines, was mich stört.“ Arrhae sprach ohne Unterbrechung und Terrh fand es schon etwas merkwürdig, daß sie um diese Dinge, die normalerweise vertraulich waren, hier in Anwesenheit von Zivilisten kein Geheimnis machte. Doch wozu auch, sie alle unterlagen der Geheimhaltung bezüglich solcher Angelegenheiten. „Und zwar das Verhalten von Equatorium N’vek.“
„Mir ist sein Zu spät kommen ebenfalls aufgefallen.“
„Ich dulde so etwas nicht an Bord meines Schiffes, erst recht nicht, wenn es um den Dienst auf der Brücke geht und schon gar nicht von einem Equatorium!“ Und sie richtete einen durchdringenden Blick auf ihn. „Sie werden mit ihm darüber reden. Morgen früh, zu Beginn Ihrer Schicht nehmen Sie ihn sich zur Seite und klären das!“
Ein Nicken bestätigte diese Anweisung.

Im Anschluß daran unterhielten sie sich noch etwas, es ging hauptsächlich um belanglose Dinge. Denn Sinn und Zweck dieses Essens war es auch, ihren Io Saehne etwas besser kennen zu lernen, denn immerhin war er derjenige, auf den sie sich noch mehr als auf alle anderen verlassen musste.

-tbc-
 

Ehae

New Member
Ehae, in ihrem Quartier

„Den Elementen sei Dank“, seufzte Ehae vernehmlich und streifte ihre Jacke ab. Die erste Bewährungsprobe an Bord dieses Schiffes war geschafft. Nicht, daß sie daran gezweifelt hatte. Aber Diners waren immer eine zweiseitige Angelegenheit: einer, der es kochte und andere, die es aßen. Und da war man vor Überraschungen nie gefeit.
Jetzt wollte sie sich kurz ausruhen und dann eine Stunde schwimmen gehen. Sie war angenehm überrascht, daß es an Bord einen ihr zugänglichen Pool gab. In Gedanken fühlte sie schon das kühle Wasser an ihrer Haut, als ein Rufzeichen ertönte. „Eingehende Nachricht!“
„Computer, Nachricht abspielen!“ wies sie an.
Es handelte sich um eine Textnachricht, die nun auf dem Bildschirm erschien. Lady t’Riuurren wünschte in 3 Stunden ein 3-Gänge-Essen für zwei Personen in ihren Quartier und sie sollte sich etwas einfallen lassen. Zugegeben, drei Stunden waren etwas knapp, aber nicht unmöglich.
Sie begab sich unverzüglich in die Offizierslounge 1, in „ihre“ Küche, nachdem sie ihr Personal verständigt hatte. Genau genommen waren sie nicht mehr im Dienst, wenn also jemand fehlen sollte, mußte es auch so gehen. Aber es waren alle da.
Flugs verteilte sie die Aufträge und replizierte die Zutaten. Zuerst mußte die Mandeltorte angesetzt werden, denn die mußte schließlich noch abkühlen, also hieß es, Mandeln brühen und abziehen. Für den Hauptgang, Auberginenröllchen in Tomatensoße, mußten Auberginen und Mozzarella in dünne Scheiben geschnitten und zusammen mit Parmaschinken und Basilikumblättern aufgerollt werden. Diese wurden dann in die mit Kräuterbutter weich gekochten Tomaten als Soße gesetzt und 12 Minuten gebacken. Es roch lecker in der Küche, kein Zweifel. Inzwischen waren auch die Zutaten für den Salat kleingeschnitten und malerisch auf den Tellern angerichtet. Die farbliche Zusammenstellung von Champignons, Tomaten und Feldsalat, gewürzt mit Basilikum, Balsamessig, Walnußöl, Salz, Pfeffer und Walnüssen war perfekt. Ehae war sicher, das würde Arrhae gefallen. Die Torte war nun auch abgekühlt, und so schickte Ehae Thue damit in Arrhaes Quartier. Zu dieser Torte sollte als Abschluß des Mahls Espresso serviert werden. Die Backzeit der Röllchen war beendet und da Ehae nicht mit der Stasiseinheit in Arrhaes Quartier auftauchen wollte (sie würde sicher einen Schock kriegen), stellte sie die Form vorerst hier unter.
Ehae dankte ihrer Mannschaft und entließ sie wieder in die Freizeit, stellte die Salatteller auf ein Tablett mit Haube und begab sich in Arrhaes Quartier. Weit hatte sie es nicht. Ndeian nahm sie in Empfang und geleitete sie in die kleine Küche, nachdem sie Arrhae begrüßt hatte und ihr kurz erläutert hatte, was es geben sollte und welchen Wein sie empfahl. Ndeian deckte den Tisch mit Besteck und Gläsern und legte die Platzteller auf. Diese und die Servietten trugen das Wappen des Hauses t’Riuurren, was nicht überraschend war. Ndeian war gerade fertig damit, als das Türsignal ertönte und Terrh eingelassen wurde. Im Gegensatz zu Arrhae trug er Uniform. Er war sich offensichtlich nicht im Klaren, was eine Einladung in das Quartier des Riov bedeutet. Aber er würde es noch lernen, er war ja noch jung.
Ehae servierte den Salat, dazu gab es knusprig gebackenes Baguette. Arrhae und Terrh unterhielten sich während des Essens über eine Gefechtsübung, über verschiedene Einzelheiten, unter anderem wurde eine Föderationstarnvorrichtung erwähnt und daß sich ein gewisser Tomalak beim Dienstantritt verspätet hatte. Sie konnte Arrhaes Zorn nachvollziehen, denn Ehae konnte es auch nicht vertragen, wenn einer ihrer Lehrlinge unzuverlässig war. Unpünktlichkeit ist Unzuverlässigkeit und Disziplinlosigkeit. Diese Eigenschaften wirken sich beim Militär noch schlimmer aus, es konnten Leben davon abhängen.
Ehae wunderte sich überhaupt nicht, daß die beiden Offiziere in ihrer und Ndeians Gegenwart Angelegenheiten des Schiffes, einschließlich offensichtlicher Geheimnisse erörterten. Das bewies nur, daß Arrhae ihr traute und Ndeian als Leibdiener sowieso. Ehae hatte kein Problem damit, sie konnte, wenn sie es wollte, Gehörtes gezielt vergessen. Sowas mußte man lernen, wenn man in höheren Häusern arbeiten wollte.
Die Besprechung, oder besser, das Arbeitsessen war beendet. Terrh hatte es offensichtlich geschmeckt, es war nicht nur eine Floskel, die er an Arrhae abgab. Und Lady t’Riuurren sah auch zufrieden aus. Das Essen war also nicht in Dienstbelangen untergegangen. Ehae begab sich also auch zufrieden in ihr Quartier zur verdienten Ruhe. Ndeian hatte versprochen, aufzuräumen, was sie sehr nett fand, gehörte es doch eigentlich zu ihren Aufgaben. Sie würde sich gelegentlich revanchieren.

-tbc-
 
A

Aldaris

Gast
Ein Tag auf dem Holodeck

=A= Quartier =A=
Kaum in meinem Quartier angekommen ließ ich mich in mein Bett fallen. Dank der Arbeit und dementsprechend fehlender Ruhe spürte ich die Folgen des letzten Abends immer noch. Ein paar Stunden Schlaf würden mir sicherlich nicht schaden. Danach war immer noch Zeit für die Arbeit. Später würde ich auf dem Holodeck noch etwas an meinen Fähigkeiten arbeiten, aber jetzt war ich ersteinmal dankbar dafür, dass mich der Schlaf übermannte.


=A= Quartier, einige Stunden später =A=
Nach dem bisschen Schlaf fühlte ich mich schon wesentlich erholter und vor allem in der Lage wieder etwas produktives zu machen. Zum Glück hatte sich auch dieses lästige pochen aus meinem Kopf verabschiedet. Ich fühlte mich jetzt gut genug, um auf dem Holodeck einen kleinen Test zu machen.


=A= Holodeck =A=
“Computer, ist es möglich eine Simulation zu erstellen, um die Navigationssensoren und –kontrollen des Schiffes zu testen?”, stellte ich meine Frage an den Computer.
„Simulation ist möglich. Welcher Schiffstyp soll erstellt werden?“
„Simuliere einen D’Deridex Typ E und übernehme alle Einstellungen dieses Schiffes, die für die Navigation relevant sind.“
Kurz darauf verschwand das Gitter des Holodecks und die Brücke eines Warbirds erschien. Ich begab mich zur Navigationskonsole und nahm Platz. Zuerst überprüfte ich alle Einstellungen. Sie schienen denen der Aehallh zu entsprechen. Das war zwar nicht wirklich anders zu erwarten, aber ich traute Computern nicht blind über den Weg.
„Computer, simuliere einen Nebel direkt vor dem Schiff. Er sollte so beschaffen sein, dass er die Navigationssensoren blockiert.“
Vor dem Schiff erschien ein violett schimmernder Nebel und ich setzte einen Kurs, der mich genau hineinführen würde. Wie zu erwarten war versagten die Sensoren kurz nach Eintritt in den Nebel und ich hielt das Schiff an.
„Computer, simuliere einen Asteoriden direkt vor dem Schiff.“
Auf den Anzeigen der Sensoren tauchte er nicht auf. Soweit so gut. Jetzt war nur noch die Frage, wie ich die Sensoren besser einstellen könnte. Ich begab mich zur Wissenschaftsstation, um die Zusammensetzung des Nebels zuerst einmal zu überprüfen. Schnell musste ich feststellen, dass ich hier ohne die Hilfe eines Wissenschaftlers nicht weiterkam.
Nun, dann würde ich mich eben an mein nächstes Vorhaben machen. Wenigstens die Simulation konnte ich ohne die Hilfe eines anderen durchführen.
„Computer, speichere Simulation als ‚Aldaris alpha’. Simuliere jetzt statt dem Nebel einen Asteoridengürtel.“
Der Computer führte den Befehl aus und ich begab mich wieder auf meinen angestammten Posten. Ich wollte einmal testen, wie weit ich im Ernstfall mit dem Schiff gehen konnte. Ich beschleunigte es zunächst auf halbe Impulskraft. Etwas langsamer anzufangen wäre sicherlich keine schlechte Idee. Ich versuchte das Schiff so heil wie möglich durch die Asteoriden zu manövrieren, aber seine Trägheit war unglaublich. Es fiel mir schwer den richtigen Zeitpunkt zu finden, um das Manöver einzuleiten. Mehr oder weniger heil brachte ich das Schiff an den Hindernissen vorbei. Aber ich war froh, dass es nur eine Simulation war. Die Aehallh wäre in Wirklichkeit nach dieser Aktion nicht mehr flugtauglich gewesen. Doch ich konnte ein paar Daten die Steuerung betreffend sammeln, die für unsere Techniker sicherlich interessant wären. Doch das würde ich alles in meinem Bericht zusammenfassen. Für heute war gab ich mich zufrieden und befahl dem Computer das Programm zu beenden und ebenfalls abzuspeichern.


=A= Quartier =A=
Da ich noch ein wenig Zeit hatte, bis meine nächste Schicht auf der Brücke begann, setzte ich mich in mein Quartier um den Bericht über meine Simulationsergebnisse zu verfassen. Zum ersten Test konnte ich ja nicht sehr viel schreiben, außer meine Einschätzung, dass die Sensoren verbesserungsfähig waren und dass ich die Hilfe eines Wissenschaftlers benötigte.
An den Bericht über die zweite Simulation hängte ich die Daten an, die der Computer während des Fluges gemacht hatte, damit die Techniker sie auswerten konnten.


=A= Brücke =A=
Pünktlich zu Beginn meines Dienstes war ich auf der Brücke. Terrh saß im Sessel des Kommandanten und es schien mir so, als ob ihm diese Rolle wirklich gut gefallen würde. Ich trat näher zu ihm und übergab ihm das PADD mit meinem Bericht.
„Terrh, ich habe auf dem Holodeck ein zwei Simulationen durchgeführt. Worum es sich handelt und die Ergebnisse habe ich in dem Bericht zusammengefasst.“
„In Ordnung Aldaris, ich werd ihn mir gleich anschauen“, antwortete er.
Ich nickte und begab mich auf meine Station. Ein kleines Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen, denn dieser Bericht würde meinem Ansehen bei der Schiffsführung sicherlich nicht abträglich sein.
 

Arrhae

New Member
(Arrhae)

Die kleine, mehr oder weniger private Unterhaltung mit Terrh hatte ihr als Unterbrechung vom Dienstalltag recht gut getan. Es bewies ihr, daß sie durchaus noch ein Leben neben der Verantwortung für ihr Schiff und die Crew hatte – auch wenn sie ihre Familie seit über einem Jahr nicht mehr gesehen hatte. Ab und an hatte sie Sehnsucht nach ihr, nach ihren Zöglingen, die mittlerweile alle in ihre Fußstapfen getreten waren und die Galae Akademie besuchten. Und auch nach ihrem Mann, der sie in Zeiten, wo die Bürokratie sie zu überfluten drohte, sie mit seiner Leidenschaft ablenkte und die Frau in Arrhae zum Erblühen brachte.
Wie bald sie allerdings ihre Liebsten wieder sehen sollte, wusste sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Am nächsten Morgen war sie kurz vor Beginn der angesetzten Übung auf der Brücke erschienen. Sie wollte heute ihre zumeist junge Crew selbst überwachen, wie sie sich verhielten. Natürlich war dies kein Vergleich zu einer realen Situation, da alle wussten, worum es ging. Dennoch gaben sich alle Mühe.

Es lief soweit alles geplant, bis während einer Zielerfassungsübung eine Nachricht auf der Brücke der Aehallh eintraf. Sie war für Arrhae bestimmt, dennoch nahm sie sich auf der Brücke entgegen, da nichts auf eine Prioritätsstufe hinwies.
„ChR Aehallh, brechen Sie Ihre taktische Übung ab und bereiten Sie sich darauf vor, Passagiere der ChR Ehrie’Llaiir in Empfang zu nehmen!“
Arrhae horchte auf, handelte es sich bei diesem Schiff doch um das Einsatzschiff des stellvertretenden Flottenkommandanten, khre’Riov tr’Sarol. Sie kannte diesen Mann, war ihm einige Male begegnet, doch was er hier draußen wollte, konnte sie nicht erahnen.
Schnell waren die entsprechenden Befehle erteilt, die Crew ging in den Normalflugmodus über und der Warbird drehte bei. Ein Manöver, daß nicht nötig gewesen war, doch es gehörte aus Tradition zum Empfang eines anderen Schiffes hinzu und zeigte Friedfertigkeit dem Gegenüber.

Wenig später stand der khre’Riov samt drei Personen Leibgarde im Besprechungsraum der Führungsoffiziere und überbrachte der Riov eine Nachricht, die sie sich setzen ließ.
„Die Verhandlung beginnt in einer Woche, bis dahin müssen Sie zurück auf ch’Rihan sein und Ihre Angelegenheiten mit einem Rechtsbeistand geregelt haben.“
Zu dem Anschlag durch den Tal’Shiar auf die beiden Kommandooffiziere der Aehallh vor kurzer Zeit kam nun eine Anklage gegen Riov Arrhae t’Riuurren vor einem Militärgericht hinzu. Die Begründung und Klage war scheinheilig und an den Haaren herbei gezogen, diente es doch nur dazu, Arrhae Demut vor dem Mächtigeren zu lehren. Es würde ein Schauspiel werden und da Arrhae es gewagt hatte, in einer ohnehin unruhigen Zeit den Tal’Shiar herauszufordern, musste sie nun für das Exempel herhalten.
Tr’Sarol versicherte ihr zwar, daß sie nichts Schlimmeres zu befürchten hätte, da sie ihren Rückhalt durch ihre Aktion mit der Tarnvorrichtung im Oberkommando nicht verloren hatte. Dennoch würde sie zum Spielball zwischen den Machthabern werden und die Zukunft war plötzlich mehr als ungewiss.
„Informieren Sie Ihre Crew und tun Sie für sie, was Sie für nötig halten. Die ChR Ehrie’Llaiir wird Sie und die Aehallh anschließend nach ch’Rihan begleiten.“
Niedergeschlagen und mit den Gedanken woanders bestätigte sie diese Aussage mit einem Nicken, woraufhin der khre’Riov den Raum und das Schiff wieder verließ.

Lange hatte sie auf die schwarze, polierte Platte des Tisches gestarrt, während ihr Kopf so leer war wie das All. Mit dieser Konsequenz hatte sie nun wahrlich nicht gerechnet, doch jetzt hieß es gerade stehen und das Debakel möglichst ehrenhaft über sich ergehen zu lassen.
Schließlich berief sie eine Sitzung der Führungscrew ein und schilderte die Lage.
„Bevor das Schiff Kurs auf ch’Rihan setzt, werden wir Rhedhi aerrh’rihan anfliegen. Und ich befehle Ihnen, dort von Bord zu gehen. Es ist mein Gang nach Canossa* und auf diesem werden Sie mich nicht begleiten.“ Sie wandte sich an die Jüngeren unter den Offizieren. „Sie haben Ihre Karrieren noch vor sich und es wäre mehr als schade, wenn Sie durch dieses Problem in Ihrem Fortkommen gehindert würden.“
Arrhae hatte sich Mühe gegeben, möglichst autoritär zu klingen. Offensichtlich war ihr dies auch gelungen, denn nicht einer der Anwesenden widersprach. Doch die Anteilnahme war in den Gesichtern der meisten zu erkennen.
„Setzen Sie Kurs, Erein. Abflug auf meinen Befehl!“ Aldaris nickte.
„Wegtreten!“
Und daraufhin verließen alle den Raum mit betretenem Schweigen.

Wenig später befand sich Arrhae in ihrem Quartier. Auch ihre engen Vertrauten an Bord wollte sie über die Wendung des Schicksals informieren, weshalb sich nun die Köchin Ehae vor ihr befand und wartete, was die Riov zu sagen hatte.
„Ich möchte, daß auch Sie die Aehallh verlassen. Ich kann es Ihnen nicht befehlen, aber ich lege es Ihnen wärmstens ans Herz. Vielleicht suchen Sie sich ein Schiff, was Sie zur Blutschwinge bringt. Der Leih dieses Schiffes ist ein guter Bekannter von mir und würde Ihre Dienste sicher ebenfalls zu schätzen wissen wie ich.“
Sie wusste, daß Rikal eine Vorliebe für gutes Essen hatte und er nicht die Fähigkeit besaß, zu kochen. Und da seine Frau mit seinen Kindern auf ch’Rihan weilte, musste er sich an das normale Essen gewöhnen, was ihm sicher nicht leicht fiel. Arrhae konnte sich angesichts dieses Gedankens ein leichtes Lächeln nicht verkneifen.
„Doch auf der Aehallh können Sie mir nun nicht länger zur Seite stehen. Ich danke Ihnen jedoch für die Zeit, die Sie in unsere Verköstigung gesteckt haben, und werde Ihnen dies auch nicht vergessen.“
Mit diesen Worten verneigte sich Arrhae vor der Köchin, die die Geste erwiderte. Damit war das Gespräch beendet und die kleine Rihanna verließ das Quartier, ohne eine Antwort – sie wäre ohnehin überflüssig gewesen.

„Ich werde dich nach ch’Rihan begleiten“, sprach Ndeian nach einer ganzen Weile bedrückenden Schweigens. Und Arrhae war dankbar dafür, wie auch für dieses Angebot selbst. Natürlich hatte sie von ihm nichts anderes erwartet, dennoch halfen ihr diese Worte sehr.

„ChR Ehrie’Llaiir, setzen Sie Kurs auf Rhedhi aerrh’rihan. Wir möchten dort einige personelle Austauschungen vornehmen, ehe die Aehallh Kurs auf Eisn nimmt.“
„Bestätigt“, lautete die einfache Antwort des kommandierenden Offiziers.
Und dann flogen beide Schiffe los, zurück zum Beginn des Abenteuers.
Diesmal sollte es keines geben, zumindest nicht für die Aehallh.


[* Leider ist hier kein rihannisches Äquivalent bekannt.]
 

Ehae

New Member
Ehae, in ihrem Quartier

Ehae glaubte, zu ersticken- wenn sie sich jetzt nicht bewegte, würde sie platzen. Aber wegen der kaum üppig zu nennenden Zimmergröße blieb ihr nur ein kleiner Kreis, den sie schon öfter strapaziert hatte in der kurzen Zeit an Bord, so daß sie befürchtete, dort eine Spur eingelaufen zu haben.
Sie ließ die letzte Begegnung mit Lady t’Riuurren Revue passieren. Es waren doch wirklich erst wenige Tage vergangen, seit sie an Bord gekommen waren. So hatte sich Ehae ihren Auftrag nicht vorgestellt. Sie vermutete, Arrhae hatte jemandem auf die Füße getreten, der sehr nachtragend war und jetzt mußte sie dafür bezahlen. Ehae hoffte sehr, daß sie jemanden hatte, der über sie wachte, denn sie mußte zugeben, daß sie Arrhae mochte. Die Dame hatte Stil- kein Wunder, bei der Herkunft. Allerdings hatte Ehae mehrmals festgestellt, daß ein großer Name noch lange nichts zu bedeuten hatte. Adel zeigt sich nicht an Rang und Titel, sondern am Charakter.
Ehae würde auf jeden Fall versuchen, Arrhaes Spur zu verfolgen und wünschte ihr den Segen der Elemente.
Dann machte sie sich daran, ihre Sachen zu ordnen, denn sie wollten auf der Station Rhedhi aerrh’rihan die Aehallh verlassen und versuchen, eine Passage zur Blutschwinge zu finden. Es hieß, der Leih der Blutschwinge sei ein Feinschmecker, der die Freuden des Essens sehr vermißte, seit seine Frau wegen der Kinder nicht mehr an Bord weilte. Ehae konnte es ihm nachfühlen. Nun mußte sie nur noch ihrem Auftraggeber eine Mitteilung über die Entwicklung zukommen lassen und den Vertrag lösen, dann konnte sie sich der neuen Aufgabe zuwenden, die sie mit der ihr eigenen Effizienz erledigen würde. Aber darüber würde sie später ausführlicher nachdenken.
Glück und langes Leben, Arrhae. Mögen die Elemente mit Ihnen sein.
 
A

Aldaris

Gast
Abschied

=A= Brücke der Aehallh =A=
Heute würde eine weitere Übung anstehen. Doch zuvor übergab ich Terrh noch die Ergebnisse, die ich bei der Simulation auf dem Holodeck gesammelt hatte. Er nahm das PADD kommentarlos an sich und nickte nur. Vermutlich war er in Gedanken bei der Übung, was verständlich war. Denn heute würde die Riov persönlich das Manöver überwachen. Ich konnte gut verstehen, dass er deshalb nervös war. Also wollte ich ihn auch nicht weiter belasten und begab mich auf meinen Posten.
Heute sollte ein Kampf simuliert werden und das würde für mich eine weitaus größere Herausforderung werden als die letzte Übung.
Nachdem die Riov auf der Brücke Platz genommen hatte begann Terrh seine Ansprache an die Besatzung.
„Heute werden wir einen Kampf simulieren. Unser Gegner wird ein Föderations-Kreuzer der Akira-Klasse sein. Alle Stationen: Alarmstufe Rot!“
Das war Terrhs einziger Befehl, doch jeder wusste was er zu tun hatte. Und soweit ich es überblicken konnte gab es auch keine Schwierigkeiten. Ich selbst schaltete die Navigationssensoren in den entsprechenden Modus um und wartete darauf, dass unser Gegner auf dem Schirm erscheinen würde. Doch wie so oft kam alles anders als geplant, als eine Nachricht einging.
„ChR Aehallh, brechen Sie Ihre taktische Übung ab und bereiten Sie sich darauf vor, Passagiere der ChR Ehrie’Llaiir in Empfang zu nehmen!“
Auf Befehl der Riov drehte ich die Aehallh so schnell wie möglich bei, eine Art Begrüßungsgeste für das ankommende Schiff. Danach ging die Riov in den Besprechungsraum und erst eine halbe stunde später wurde die Führungscrew hinzugerufen. Wir nahmen alle um den Tisch herum Platz und der besorgte Gesichtsausdruck unserer Kommandantin ließ nichts gutes erahnen.
Wie sich herausstellte wurde sie zusammen mit der Aehallh nach ch’Rihan befohlen, um für ihr angebliches Fehlverhalten geradezustehen. Uns befahl sie jedoch auf der Station Rhedhi aerrh’rihan von Bord zu gehen und ich sollte gleich den entsprechenden Kurs eingeben. Nach dieser kurzen Besprechung befahl sie uns die Brücke wieder zu verlassen.
Diese Nachricht war geradezu ein Schock für mich. Hatte ich mich vor ein paar Tagen noch über den Beginn meiner Karriere gefreut, so sah ich jetzt ihr Ende vor mir. Leider blieb mir nichts anderes übrig, als dem Befehl Folge zu leisten. Auch wenn ich es bevorzugt hätte an Bord zu bleiben, und das trotz dem ungewissen Schiksal dem die Aehallh entgenflog.
Einige Zeit später, als wir auf dem Weg nach Rhedhi aerrh’rihan waren bat ich bei der Riov um ein persönliches Gespräch, das sie mir auch gewährte.

=A= Bereitschaftsraum der Riov =A=
„Was kann ich für sie tun Erein?“, fragte mich die Riov als ich ihren Bereitschaftsraum betrat.
„Ich möchte nur mein Bedauern darüber ausdrücken, dass sich ihr Schiksal zum schlechten hin gewendet hat. Ebenfalls möchte ich ihnen sagen, dass ich ihnen dankbar für die Möglichkeiten bin, die sie mir eröffnet haben. Hätten sie mir nicht befohlen auf der Station von Bord zu gehen wäre ich hier auf dem Schiff geblieben. Möge der Segen der Elemente in den nächsten Wochen bei ihnen sein. Es wäre mir eine Ehre wieder unter ihnen dienen zu dürfen, wenn sie wieder das Kommando über ein Schiff bekommen.“
Mit diesen Worten salutierte ich ein letztes Mal vor ihr und verließ ihren Bereitschaftsraum wieder, um meine Station zu besetzen.
 
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