Bisher ältester Stern entdeckt

Ezri

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Rekordentdeckung im All: In unserer Galaxie, der Milchstraße, haben Astronomen den ältesten Stern aufgespürt. Sein Gehalt an Eisen verriet den galaktischen Methusalem.

In den Weiten des Universums haben australische Forscher einen rekordverdächtigen Stern entdeckt - er ist 13,6 Milliarden Jahre alt und damit der älteste bisher bekannte. Das Universum ist wahrscheinlich 13,8 Milliarden Jahre alt.

Das Team um den Astronomen Stefan Keller erspähte den Stern in unserer Galaxie, der Milchstraße, und damit recht nah an der Erde - nur 6000 Lichtjahre entfernt. Er ist etwa hundert Millionen Jahre älter als jene Sterne, die zuletzt amerikanische und europäische Forscher als die ältesten identifizierten.
Die Forscher spürten den Stern mit Hilfe des Teleskops "SkyMapper" am Siding Spring Observatorium im australischen Coonabarabran auf. Mit Hilfe dieses Teleskops wollen die Astronomen die erste digitale Karte des südlichen Himmels erstellen. Im Herzen des Teleskops steckt eine Digitalkamera, die mit 268 Megapixeln pro Minute eine Himmelsfläche aufnehmen kann, die 27-mal größer ist als der Vollmond.

Der Stern mit dem Namen SMSS J031300.36-670839.3 gehört zu einer zweiten Sternengeneration, schreiben die Forscher - er entstand aus den Trümmerstücken eines anderen Sterns.


Die älteste Galaxie?

Sein Alter bestimmten sie anhand seines Eisenanteils, schreiben die Forscher in einer Studie im Wissenschaftsmagazin "Nature". Das Fehlen jeglichen nachweisbaren Eisens im Lichtspektrum des Sterns habe zu dem Altersnachweis geführt. Der Eisenanteil gilt wie eine Uhr für das Alter eines Sterns: er steigt mit der Zeit, so wie sich die Sternengenerationen formieren und sterben.
Auch eine der ältesten Galaxien entdeckten Forscher dieser Tage. Mit Hilfe von Bildern des Weltraumteleskops "Hubble" und des US-Weltraumteleskops "Spitzer" spürten Astronomen vom Instituto de Astrofìsica de Canarias und der Laguna Universität Sterne eine Galaxie auf, die sich 650 Millionen Jahre nach dem Urknall bildeten, also vor rund 13,15 Milliarden Jahren. Die Galaxie mit dem Namen Abell 2744 Y1 ist etwa 30-mal kleiner als unsere Galaxie, die Milchstraße. Die Studie der Forscher wird demnächst im Fachjournal "Astronomy and Astrophysics Letters" veröffentlicht.

Mit der Erforschung der ersten Galaxien wollen die Wissenschaftler auch das Rätsel lösen, wie sich nach dem Urknall ultraviolettes Licht im finsteren Weltraum ausbreiten konnte. Im kosmischen dunklen Zeitalter davor schluckte ein diffuser Nebel aus Wasserstoffgas nahezu jedes Licht. Die Vermutung der Astronomen: Die ersten Sternsysteme ionisierten mit ihrer Strahlung das Gas und lichteten damit den Nebel.

khü/dpa

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