Am Abgrund XI

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Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

Nachdem die CIS auch endlich untersucht worden war, ob sie den Virus in sich trage oder nicht, hatte sie sich nach einem positiven Ergebnis auf den Weg in Richtung ihres Quartiers gemacht. Sie hatte dringend Ruhe nötig, da die letzten Tage kaum die Möglichkeit geboten hatten, sich eine Pause zu gönnen. Aber derzeit war soweit alles unter Kontrolle, wodurch die sich aus dem allgemeinen Geschehen ohne weiteres zurück ziehen konnte. Weitere Gefangene gab es ohnehin nicht zu verhören, zumindest nicht durch sie, da sich niemand mehr in der nun mehr nur noch vierköpfigen Gruppe befand, den sie ihrer Mühe als wert erachtete.
Mit diesen Überlegungen kam sie aber zu diesem Menschen zurück. Es war einfach ein absolut dummer Zufall gewesen, daß er nun nicht mehr unter den Lebenden weilte. Und obwohl sie das Verhör als nahezu beendet betrachtet hatte, musste sie sich eingestehen, daß Rikal vielleicht wirklich recht hatte und sein Tod sie verärgerte. Hatte sie so übertrieben, war ihr eigenes Verhalten falsch gewesen?
Auf der anderen Seite war es ein Fakt, daß man, wäre er nicht gestorben, wahrscheinlich das Antigen in seinem Blut niemals gefunden hatte. Insofern hatte sie mit ihrer Tat der Crew der Blutschwinge einen guten Dienst erwiesen – ohne das Antigen würde es vermutlich wesentlich länger dauern, ein Gegenmittel herzustellen – auch wenn es für sie persönlich und ihre Referenzen einen unerwünschten Fall darstellte.
Aber er wäre, so wie sich Ezri ausgedrückt hatte, ohnehin gestorben, egal, welche Methoden sie eingesetzt hätte. Denn selbst eine Mentalverschmelzung blieb nicht ohne Auswirkungen, vorausgesetzt, der Gegenüber willigte zu einer solchen Prozedur nicht ein.
Doch urplötzlich beschlich sie das Gefühl, daß sie sich vor sich selbst rechtfertigte, obwohl es in ihren Augen keinen Grund gab. Er war nur ein Mensch und sie hatte ihre Pflicht getan, Informationen zu beschaffen. Dennoch beschäftigte es sich geringfügig.

Kurz darauf erreichte sie ihr Quartier, entledigte sich ihrer Uniform und schlüpfte bequemere Zivilsachen, ehe sie sich daran machte, den Bericht, der noch ausstand, für den Riov zu schreiben. Zuvor jedoch hatte sie noch etwas anderes zu erledigen, setzte sich an den Schreibtisch und verfasste eine Nachricht an erei’Arrain tr’Tarik, derzufolge er sich bitte bei Gelegenheit bei ihr im Büro melden solle, sobald es seine Zeit zuließe ... sie war ihm noch eine Erklärung schuldig.
Schließlich machte sie sich daran, den Bericht zu verfassen und orderte dazu eine große Tasse Tee am Replikator, stellte diese dann neben das Terminal.
Währenddessen stellte sie erfreut fest, daß ihr Arm sie kaum mehr behinderte. Das Taubheitsgefühl war beinah komplett verschwunden. Sora hatte sich deswegen in ihrem Gespräch etwas verwundert gezeigt, meinte jedoch, daß es an sich nicht mehr lange dauern konnte. Sie sollte es jedoch im Auge behalten und sollte sich etwas ergeben respektive sich die Situation wieder verschlechtern, hatte sie sich bei der Daisemi’Maenek zu melden. Doch derzeit sah es nicht danach aus und so schrieb sie weiter.
Süße, ist dir eigentlich etwas aufgefallen?
Mitten im Schreibfluß hielt sie inne und ihr Blick entwich in die Endlosigkeit, während sie weiter der Stimme lauschte.
Was du da diesem armen Menschen angetan hast? Kommt dir das nicht bekannt vor?
Sie runzelte sie Stirn. Ich wüsste nicht, woher. Und ihre mentale Stimme klang etwas ungehalten.
Parem! Duzendfach hallte dieses Wort in ihren Gedanken wider und langsam lichtete sich ein Nebel, der sehr dicht gewesen war und Unliebsames fernzuhalten als Sinn hatte. Leicht kniff sie die Augen zusammen.
Und? Die Stimme brachte keine Antwort auf diese Frage. Wer nicht hören will, muß fühlen. Und wer nicht reden will, muß die Konsequenzen tragen!
Hast du vergessen, was passiert ist? Wie sich der Schmerz und die Demütigung anfühlte? Wie du den Alten verflucht und ihm jeden Augenblick deiner Qual den Tod wünschtest? Wie ...
„NEIN!!!“ schrie sie, sprang aus dem Sessel auf und stieß dabei die Tasse vom Tisch, die mit einem lauten Scheppern auf dem Boden zersprang und sich ihr Inhalt auf dem Teppich verteilte. Tief atmete sie ein und aus und verkrampft hielt sie sich am Tisch fest, während sie mit weit aufgerissenen Augen in ihrem Inneren nach der Stimme lauschte. Doch es blieb still.
Auch nach mehreren Minuten war noch immer nichts zu hören.
„Ich glaube, ich werde verrückt!“

-tbc-
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= Basis der Sektion 31, Büro des Kommandanten =/\=

Nachdem die Reparaturen endlich abgeschlossen worden waren hatten den Leih nichts mehr gehalten und so lies er Kurs setzen auf die Basis der Sektion 31, die zwischenzeitlich von der restlichen Flotte eingenommen und gesichert worden war. Da auch die Epidemie erfolgreich bekämpft worden war, sprach nichts mehr dagegen die Quarantäne aufzuheben, die sicherheitshalber über die Blutschwinge angeordnet worden war. So konnte auch Rikal nach dem Flug durch das Asteroidenfeld die Basis der Sektion selbst betreten und in Augenschein nehmen. Seine ersten Schritte führten ihn zum Büro seines Gegenspielers.
In dem Büro, von dem aus der Admiral bis vor kurzem noch die Aktion der Sektion 31 gelenkt hatte, stand nun ein Rihannsu. Kurz hatte er seinen Blick durch den Raum schweifen lassen und festgestellt, das der Raum pragmatisch und schlicht eingerichtet war. Bis auf einen metallenen Schreibtisch, drei Stühle aus dem selben Material, einen Tischcomputer und einen Föderationsseplikator war der Raum leer. Keine persönlichen Gegenstände seines Gegenspielers waren zurückgeblieben. Nichts, aus dem man hätte Rückschlüsse auf seine Person hätte ziehen können. Natürlich wusste er bereits, um wen es sich handelte. Die Tal’Shiar hatten eine gut gefüllte Datenbank aller wichtigen Personen der Gegner des Reiches. Darunter waren auch alle Offiziere der Sternenflotte ab dem Rang eines Lieutenant Commanders, selbstverständlich auch der menschliche Admiral. Sein Name war Paul Duvont, er war 58 irdische Jahre alt und auf der Erde, in einem Bundesstaat namens Frankreich, geboren worden. Auch gab es in dieser Datenbank ausführliche Informationen über seinen Werdegang und seine Psyche, aber den Leih der Blutschwinge hätte sich dennoch gerne etwas persönliches von ihm angesehen. Um sich einen eigenen Eindruck von seinem Gegner machen zu können, aber die Elemente hatten es anders vorgesehen. Offensichtlich hatte sein Gegner die Möglichkeit einer Niederlage einkalkuliert, genau wie er selbst auch, und Vorkehrungen getroffen.
Dazu hatte nicht nur gehört, dass alle Daten auf eine Löschung vorbereitet wurden, die zum Ärger des Leihs auch größtenteils erfolgreich durchgeführt wurde, sondern auch das alles entfernt wurde, was die Besatzung an persönlichen Dingen mitgebracht hatte. So sorgfältig war der Rückzug vorbereitet worden, das praktisch nichts von den bisherigen Bewohnern zurückgeblieben war. Noch nicht einmal Kleidungstücke. Selbst ausgefallene Haare oder Hautschuppen waren entfernt worden. Offensichtlich wollte die Sektion sichergehen, dass es den Rihannsu nicht so leicht gelingen würde herauszufinden wer alles hier gewesen war. Dies erhöhte die Sicherheit der Mitglieder der Sektion erheblich, da die Tal’Shiar und andere Geheimdienste ein großes Interesse daran hatten möglichst viel über die Sektion und insbesondere über ihre Mitglieder herauszufinden, schließlich stellte die Sektion eine Gefahr für viele Mächte der Galaxie dar, da es ihr Ziel war die Föderation unter allen Umständen zu schützen und zu stärken. Dabei waren sie erheblich skrupelloser als die Sternenflotte, und hielten sich auch nicht an deren Vorschriften. Was sie erheblich unberechenbarer machte. Sehr zum Leidwesen der Galae und der Tal’Shiar. Aber zumindest von dieser Einrichtung ging keine Bedrohung mehr aus. Ganz nebenbei war das Reich auf ein Forschungsprojekt der Sektion und ein scheinbar uraltes Artefakt aufmerksamgemacht worden. Dieses galt es noch zu lokalisieren, aber zumindest würden nun die Rihannsu und nicht die Sektion 31 ihm seine Geheimnisse entlocken.
Zufrieden blickte Rikal aus dem Fenster des Büros und lies seinen Blick über die Basis der Sektion und die rihannischen Schiffe wandern. Diese Mission war für das Reich relativ erfreulich gewesen. Sie hatten dieses Basis erobert, die dem Reich nach einigen Reparaturen als Stützpunkt dienen würde, die Sektion 31 aus diesem Raumgebiet vertrieben und eine seiner Flotten vernichtet. Zugegeben eine kleine, aber diese Schiffe würden niemanden mehr gefährlich werden. Ganz nebenbei hatten sie ihr ursprüngliche Aufgabe, die Geiseln zu befreien erfüllt und so wie es bisher schien einen Krieg zwischen dem Reich und der Föderation verhindert. Seine Zufriedenheit schwand aber schlagartig, als er an den Preis für diesen Erfolg dachte. Wieder kehrte er nicht mit einer vollständigen Besatzung zurück. Langsam aber sicher hatte er das Gefühl, dass sein Schiff und sein Kommando nicht den Segen der Elemente trugen. Zu oft war er mit Toten an Bord zurückgekehrt. Viel zu oft. Wieso starben immer Rihannsu unter seinem Kommando? Machte er etwas falsch, oder lag es daran, dass die Blutschwinge immer die gefährlichsten Aufgaben übertragen bekam? Eins wusste Rikal genau, er verlor nicht gerne Besatzungsmitglieder.
Im diesen Fall hatten sie nicht nur Besatzungsmitglieder auf der Blutschwinge verloren, sondern auch einen Thrai und einen D’Deridex. Dieser Sieg hatte das Reich weit über 2.000 Leben gekostet. War er diesen Preis wirklich wert?
Stumm blickte der Kommandant der Blutschwinge aus dem Fenster in den Nebel und fühlte sich alt und müde.

-tbc-
 

Sora

Administrator
+/\+Krankenstation+/\+

Das Schiff befand sich im Nacht-Modus. Alle Geräusche wirkten gedämpft und die Personen die Nachtwache hatten, sprachen mit leisen Stimmen. In solchen ruhigen Momenten hatte man manchmal den Eindruck, dass das Schiff lebte. Daß es atmete. Einige Geräusche waren so rhythmisch wie ein Herzschlag, andere erinnerten an das Rauschen des Blutes, welches man bei besonderer Stille hören konnte. Auf allen Stationen und auch in den Gängen war das Licht gedämpft. In irgendeinem Gang hallen Schritte von den Wänden wieder. Schritte einer Person, die in Gedanken versunken ist. Diese Person ist Dr. t’Ptraval und sie lenkt ihre Schritte in die Krankenstation.

„Computer: Persönliches Logbuch Sora t’Ptraval; Neuer Eintrag.“

Ein leises Signal zeigt an, dass die Aufzeichnung beginnen kann.

„Habe heute Riov tr’Drevoux mein Versetzungsgesuch eingereicht. Leider konnte er mir noch keine Entscheidung mitteilen. Ich kann mit dem Kriegs-Streß nicht mehr umgehen. Sollte er mein Gesuch ablehnen, werde ich dies als Argument mit einwerfen. Ich habe Ängste entwickelt, Ängste die mich lähmen und in meiner Arbeit versagen lassen.

Sora t’Ptraval Ende.“

Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und verschränkte die Hände hinterm Kopf, dabei ließ sie ihren Blick über die Kontrollmonitore schweifen. Irgendwann heute Nacht sollte sie vom Labor Nachricht erhalten, ob das Impfmittel fertig ist, oder nicht.
Da es nicht ganz auszuschließen sind, dass sich nicht doch der eine oder andere bereits untersuchte Rihannsu angesteckt haben könnte, hatte sie eine Strategie ausgearbitet, wie die Impfung von Statten gehen soll.
Dazu ist die Zusammenarbeit mit der OPS nötig. Der Impfstoff soll in das Nahrungssystem eingebracht werden. Sofern niemand eine Null-Diät macht, sollte jede Person an Board damit erreicht werden können. Einschließlich der Gefangenen und Sklaven.

„Dr. t’Ptraval!“

Sie schreckte hoch: „Ie, ich höre?“

„Hier ist das Labor, der Impfstoff ist fertig gestellt.“

„Gut schicken Sie ihn hoch.“

„Ssuai, Labor Ende.“

Ihre Gestalt straffte sich und sie wies den Computer an, die OPS zu kontaktieren. In wenigen Siuren würde der Impfstoff in das Nahrungssystem geleitet werden. Und jeder an Board, der ißt und trinkt würde geimpft werden, ohne das er es merkt…

Irgendwo wurde eine kleine Pumpe in Gang gesetzt und durch ein komplexes Leitungssystem floß der Impfstoff zu seinen Bestimmungsorten…

-tbc-
 
T

Tarik

Gast
=A= Casino =A=

Ic h saß im Casino über mein Essen, als Alidar plötzlich zu mir kam. Er fragte ob er sich setzten durfte und ich stimmte zu. Es dauerte nicht lange, dann waren wir ins Gespräch gekommen. Es ging um Dr. t'Ptraval, Sie hatte ja bei dem Außenteam einen Fehler gemacht und er hatte offensichtlich noch nicht davon gehört.

Ich begann langsam alles zu erklären und ich bemerkte wie sich die Miene von Alidar leicht veränderte, auch wenn ich Sie nicht deuten konnte. Ich erzählte weiter und als ich geendet hatte, hörte ich nur ein "Interessant" von Ihm.

Ich begann noch weiter über den Doktor zu errzählen, so auch über die Zeit als ich neu an Bord war, wo sich eine ziemlich peinliche Szene auf der Krankenstaion abspielte. Schließlich dann jedoch hatten wir das Thema abgeschlossen und begannen uns ganz normal zu Unterhalten.

Ich lud Alidar auf ein Ale ein und wir unterhielten uns über Rihan und alles Mögliche. Ich merkte sofort, dass er mir symphatisch war. Ich war generell misstrauisch und ich schloss vor allem nicht sehr schnell Bekannschaften, aber er hatte etwas. Da war irgend etwas an seiner Art, das mir gefiel, dass mir sagte, dass ich Ihm vertauen kann.

Wir unterhielten uns noch lange weiter, wobei jeder abwechselnd die Runden schmiss, dann schließlich war es jedoch schon ziemlich spät und ich dachte entsetzt daran, dass ich ja morgen Dienst haben würde.. Obwohl, morgen war gut... gleich traf es vol eher, in vier Tarim war es soweit. Ich hatee vor allem viel getrunken, dass würde der Leih gar niciht gerne sehen wollten.

Ich verabschiedete mich schließlich und bat Ihn, dass Ganze zu wiederholen. So verabredeten wir uns zum Mittagessen nachher wieder im Casino, immerhin war dieses Gespräch nun ziemlich abrupt unterbrochen worden und ich fand es gerade sehr spannend.

=A= Auf dem Schiff =A=

Schließlich verließ ich geflogt von Alidar das Casino, doch unsere Wege trennten sich bald. Ich machte mich auf dierektem Wege zu meinem Quartier, jetzt wo ich wieder voll da war und nicht mehr angeregt Gesprächsstoff hatte, wurde mir schlagartig klar, dass ich totmüde war.

=A= Quartier von Tarik =A=

Mein Quartier erreichte ich bald darauf, ich machte mich fertig und legte mich dann ins Bett. Ich dachte nochmal an das Treffen eben. Es war wirklich sehr nett gewesen. Ich hatte nicht viele Konatke hier. Ich war schon über ein Jahr an Bord, aber ich hatte die Konatke zur Crew immer beschränkt. Ich genoss zwar Sie um mich rum zu haben, aber ich hatte außer ab und an mit Tahl nie wirklich Kontakt zu Ihr gehabt, aber auch nicht gesucht. Ich wusste nicht wieso, irgend etwas riet mir, mich voll auf den Dienst zu konzentrieren und dabei ging das dann wohl unter.

Ich dachte noch eine Weile darüber nach, dann beschloss ich, dass ich mich generell mal wieder mehr unter die Crew mischen sollte. Ich beschloss den Kontakt mit Alidar auf jeden Fakk zu wahren und auch Tahl wollte ich mal wieder zum Abendessen einladen. Wir hatten uns auch schon ewig nicht mehr privat gesehen.

Schließlich dann verschwanden die Gedanken aus meinem Kopf und mir fielen die Augen zu. Es dauerte nicht mehr lange, da war ich tief und fest eingeschlafen. Mir blieben ja auch nur noch 3,5 Tarim zum Schlafen, dann würde mein Dienst beginnen.

<tbc>

NRPG: Hi Leute, bis zum 01.09. werd ich nur sehr begrenzt im Internet ein können. Ich werde sehen das ich die Woche ein Log schreibe, aber mehr ist net drin, auch Chat dürfte schwierig werden.
 

Ezri

Administrator
*/\*Casino*/\*

Endlich Feierabend. Dr. t’Ptraval hatte eine Sonderschicht geschoben und der Impfstoff befand sich nun auf dem Schiff im Umlauf.
Ich hatte beschlossen mal ins Casino zu gehen, mal wieder unter Leute sein, ein paar andere Gesichter sehen und vielleicht auch einen kleinen Drink zu mir nehmen. Das hörte sich nicht nur verlockend an, das war es auch. Schon im Gang in der Nähe des Casinos war der übliche Lärm zu hören. Glaserklirren, Gemurmel und auch Gelächter.
Zischend öffnete sich die Milchglastüre zu beiden Seiten und das Stimmengewirr war lauter und nun war sogar Musik zu vernehmen. Eifrige Sklaven eilten zwischen den Tischen hin und her und versorgten die Anwesenden mit dem Gewünschten. Die Bar selber aber wurde von einem stattlichen gutgelaunten Rihannsu beherrscht, dessen Haare schon graue Strähnen aufwiesen. Ich schob mich durch das Gedränge an der Bar und kassierte den einen oder anderen befremdlichen Blick. Kein Wunder, denn obwohl ich schon seit über 2 Jahren auf der Blutschwinge meinen Dienst verrichtete, war ich hier ein Exot. Es gab auch tatsächlich Crewmitglieder, die mich noch nie gesehen hatten. Das waren meist Neuankömmlinge, die bei Dr. t’Ptraval zur Routine-Untersuchung waren und danach die Krankenstation nie wieder aufsuchten. Aber auch Crewmitglieder, die mich schon öfter sahen, musterten mich wie einen Exoten. Und jetzt erst recht, denn heute hatte ich mir mal ein Kleid angezogen. Ein Kleid, welches meine Tüpfel an Hals und Beinen erst richtig zur Geltung brachten.
Irgendwie war ich in Flirtlaune und irgendwie auch in Trinklaune.
„Eine Karaffe Yffirm-Wein“ Bestellte ich in fließend Rihannisch und deute auf einen Tisch, mitten im Gewühl, an dem noch ein Platz frei war.
Der Riov hatte ein paar Stunden Sonderurlaub erteilt, damit die Anspannung des Gefechts von den Leuten fiel und das Gewühl hier war das Ergebnis davon.
Kaum hatte mein Hintern den Stuhl berührt, als auch schon ein Sklave die Karaffe und das Glas brachte und einschenkte. Die beiden anderen am Tisch waren in ein kleines Streitgespräch vertieft, über die Effizienz von irgendwelchen Plasmaverteilern. Ein Thema, von dem ich ohnehin keine Ahnung hatte. Also ließ ich meinen Blick schweifen.
Und da sah ich ihn. Alidar. Er saß zusammen mit Tarik in einer Ecke und beide schienen schon einen beträchtlichen Alkohol-Spiegel zu haben. Kurz nur klopfte mein Herz etwas schneller und dann beruhigte es sich. Mein Gesicht fühlte sich heiß an und ich hoffte im schummrigen Licht des Casinos würde man es nicht sehen.
Tarik stand auf, er torkelte etwas und stieß mit einem anderen Crewmitglied zusammen. Dann kam er an meinem Tisch vorbei, übersah mich und wankte hinaus.
Alidar war ihm allerdings mit seinem Blick gefolgt und erblickte mich nun. Er schien unschlüssig, was er nun tun sollte. Und ich wollte einfach nicht den ersten Schritt tun.
Nach einiger Zeit stand er auf und kam auf meinem Tisch zu.

„Dr. Chaz… .“

„Alidar, ich muß mit Ihnen schimpfen. Gerade eben aus der Krankenstation entlassen und nun hier und alkoholisiert?“

Ich ließ meine Stimme streng und dennoch irgendwie belustigt klingen, in der Hoffnung, dass er es nicht zu ernst nahm.“

„Ich… Ich… es tut mir Leid… Dr… Bei den Elementen, ich schwöre… „
„Nein nicht schwören“ Viel ich ihm ins Wort…

„Rausch ausschlafen und morgen sind Sie in meiner Station.“

„Ie, morgen auf der Krankenstation.“

Leicht geknickt machte er sich von dannen.
Ich hingegen nippte amüsiert an meinem Wein und freute mich schon ein bißchen auf morgen…

-tbc-
 

Xena

New Member
(Alidar tr’Aurata)
=A= Casino =A=

Alidar hörte Tarik aufmerksam zu, und fand es echt interessant, dass t’Ptraval den Fehler machte zu vergessen alle Mitglieder des Außenteams ebenfalls unter Quarantäne zu stellen. Man konnte von sehr viel Glück dabei sprechen, dass die Marines sich gleich in ihre Quartiere begaben, und somit mit wenigen Crewmitglieder in Kontakt gewesen waren. Alidar hatte davon in der Krankenstation unter der Quarantäne nichts mitbekommen. Was Tahl betraf, das wusste Tarik eigentlich auch nicht so genau, es gab nur Gerüchte. Auf jeden Fall konnte nun Alidar Soras Situation und Reaktion etwas nachvollziehen.

Tarik erzählte des weiteren, dass er mit Tahl durch Dr. t’Ptraval eine äußerst Peinliche Situation auf der Krankenstation durchgemacht hatte, als er neu auf der Blutschwinge war.

Schließlich wechselten sie das Thema und fanden auch schon bald heraus, dass sie viele gemeinsame Interessen und Hobbies haben. Unter den gemeinsamen Interessen befand sich auch die Technik. Tarik erzählte Alidar auch davon, dass er einen Antrag auf Versetzung in den Maschinenraum gestellt hatte. Das Gespräch, das beide Männer führten wurde immer lockerer, und sie merkten auch, wie ähnliche Ansichten und Einstellungen sie hatten. Alidar machte Tarik auch darauf aufmerksam, dass er bei seinem Diensteifer, nicht vergessen sollte soziale Kontakte aufrecht zu erhalten.
Die Zeit verging unglaublich schnell und da Tarik am nächsten Morgen wieder Dienst auf der Brücke hatte machte er sich auf den Weg in sein Quartier und verabschiedete sich von Alidar. Aber sie verabredeten sich für den nächsten Tag zum Mittagessen, um das Gespräch dann wieder fortzusetzen.

Tariks Gang nach, hatte er wohl viel zu viel getrunken, man muss ja auch bedenken, dass einige Tarims vergangen sind und in dieser Zeit ist dann doch einiges an Alkohol von ihnen konsumiert worden. Alidar folgte Tarik mit einem Blick nach und dabei entdeckte er, dass Dr. Chaz nun ebenfalls im Casino alleine an einem Tisch saß. Er musterte sie ein wenig und war eigentlich sehr unschlüssig, ob er zu ihr gehen sollte. Jedoch hatte sie ihn bereits ebenfalls gesehen und daher würde es auch etwas unhöflich wirken, nicht zu ihr zu gehen. Beim Aufstehen merkte er jedoch, dass er ebenfalls viel zu viel getrunken hatte.
Er will jedoch Ezri unbedingt näher kennen lernen und eigentlich wusste er gar nicht so richtig, wie er mit ihr ins Gespräch kommen sollte. Aber sie wechselten nicht sehr viele Worte, als er sie angesprochen hatte und er dachte sich, dass es doch besser ist zu gehen, anstatt unnötig mit ihr zu diskutieren. Allerdings hatte sie ihn auch aufgefordert, sich am nächsten Tag bei ihr in der Krankenstation zu melden.

=A= Quartier =A=
In seinem Quartier angekommen, legte er sich aufs Sofa und versuchte ein wenig nachzudenken, allerdings schlief er dabei ein. Nach eineinhalb Tarims wachte er wieder auf und fühlte sich hundeelend und spürte nun, dass er eigentlich auch recht verschwitzt war und nahm sich trotz der späten Stunde noch eine Dusche, bevor er sich ins Bett niederlegte.

Am nächsten Morgen fühlte er sich besser, nahm sich zum Entspannen ein Bad und überlegte, was er zu Ezri sagen sollte. Er wollte auf jeden Fall dieses mal einen guten Eindruck hinterlassen und machte sich daher auch sehr penibel frisch.

=A= Krankenstation =A=

„Guten Morgen, Dr. Chaz,“ begrüßte er sie lächelnd, als er sie sah.

„Ich wünsche Ihnen ebenfalls einen guten Morgen, Alidar,“ erwiderte sie lächelnd. „Dann fangen wir mit der Untersuchung an,“ forderte sie ihn auf und deutete ihm sich zum Biobett zu begeben.

Während Dr. Chaz ihn untersuchte tauschten beide immer wider Blicke aus. Nach einer Weile sagte er, „Doktor, ich glaube, dass Sie von mir wohl einen sehr schlechten Eindruck haben,“ sein Pulsanschlag fing dabei zu rasen an.


-tbc-
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Im Zentrum der Kommandozentrale der Blutschwinge saß der Leih in seinem Kommandosessel und blickte auf den Sichtschirm. Auf selbigem befand sich die nicht mehr geheime Basis der Sektion 31, die sich nun fest in der Hand der Rihannsu befand. Die Shrike Klasse Schiffe der Tal’Shiar waren an der Zentralenkonstruktion angedockt, ebenso das Schwesterschiff der Blutschwinge, während die beiden anderen Warbirds und zwölf Jäger patrouillierten. Von hier ging in der Tat keine Gefahr mehr aus. Zwischenzeitlich hatten die Wissenschaftler der Tal’Shiar und der Galae begonnen die Arbeit ihrer Vorgänger aus der Föderation zu rekonstruieren und fortzusetzen. Bald schon würden sie wissen, was genau es mit diesem ominösen Tor auf sich hatte, das mittlerweile von einem Aufklärer mitten im Nebeln entdeckt worden war. Vor seinem inneren Auge formte sich das Bild dieses Konstrukts. Es handelte sich im wesentlichen um einen drei Kilometer durchmessenden Ring, an dessen oberen Ende, wenn man von der Anordnung der Decks und Konsolen ausging, sich mittig eine rechteckige Kommandoeinrichtung befand. Im unteren Drittel befanden sich an den Seiten zwei weitere Konstruktionen, die vermutlich zur Energieversorgung dienten. Nach den vorläufigen Berechnungen der Experten war jeder der gewaltigen Generatoren in der Lage mehr als das zehnfache der Energie zu erzeugen, die die beiden Quantensingularitäten der Blutschwinge erzeugen konnten. Die interessante Frage war nur, wozu diese unvorstellbaren Energien benötigt wurden. Dies war aber eine Frage, die andere Personen beschäftigen würde. Zufrieden nickte Rikal, denn hier waren sie fertig. Ihre Mission war erfüllt, und ws war an der Zeit nach Hause zu fliegen. Sein Schiff musste repariert und überholt werden und die Toten galt es zu bestatten, aber vor allem wollte der Leih zum zweiten Mal heiraten. Seine beiden Kinder sollten erst nachdem Schluss der Ehe das Licht der Welt erblicken, nicht das es ihren Status beeinflussen würde, aber die Tradition verlangte es und Rikal wollte diese beachten. Allerdings würde nicht mehr viel Zeit vergehen bis zu Arrhaes Niederkunft, so musste er sich etwas beeilen. Glücklicherweise verfügte sein Schiff über einen Transwarpantrieb, der mittlerweile wieder vollständig repariert war, und über dessen Einsatz der Leih frei entscheiden konnte.
„Tarik, berechnen sie einen Kurs direkt ins Eisn System. Maximale Reisetranswarpgeschwindigkeit.“
Sofort bestätigte der Steuermann den Befehl und lies seine Finger über die Konsole fliegen. Heute machte Tarik auf Rikal den Eindruck etwas angeschlagen zu sein, er wirkte erschöpft. Nicht so erschöpft, das er nicht dienstfähig gewesen wäre, aber er schien nicht auf dem Maximum seiner Leistungsfähigkeit zu sein, was untypisch für Tarik war. Dennoch sah der Leih keinen Grund zu fragen, ob etwas nicht mit ihm stimme.
Stumm fragte er sich, während Tarik die nötigen Berechnungen vornahm, wie der Ersatz für Tarik sein würde, da er dem Gesuch Tariks in den Maschinenraum versetzt zu werden stattgegeben hatte. Er würde einen neuen Steuermann direkt von der Akademie bekommen, dies stand bereits fest. Nicht fest stand aber, wer diese Person sein würde. Die Meldung des Steuermanns, das er die Kursberechnungen abgeschlossen hatte, riss Rikal aus seinen Überlegungen.
„Energie,“ befahl Rikal. Durch einen sanften Druck auf die entsprechende Kontrollfläche aktivierte Tarik die Impulstriebwerke und die Blutschwinge setzte sich in Bewegung um zum letzten Mal das Asteroidenfeld zu durchqueren.
„Tahl, grüßen sie die anderen Schiffe von uns.“
„Ssuay, Rekkhai.“
Wenig später meldete Tahl, das die anderen Schiffe den Gruß erwidert hatten und der Blutschwinge eine gute Heimreise wünschten. Kurz zeigte sich ein kaltes Lächeln auf den Zügen des Leih, denn ganz waren sie noch nicht auf dem Weg in die Heimat. Eine Kleinigkeit galt es noch zu erledigen. Vorher jedoch bat er Sora in seinen Bereitschaftsraum, auch über ihr Gesuch hatte er entschieden. In seinem Raum musste er nicht lange warten, bis die Chefärztin eintrat.
„Aefvadh, Rekkhai.“
„Aefvadh, Sora.
Hinter seinem Schreibtisch sitzend deutete Rikal mit der Hand auf einen der Stühle und Sora setzte sich und wartete schweigend. Auch Rikal schwieg einige Momente und reflektierte ein letztes Mal seine Entscheidung.
„Sora, sie haben mich gebeten sie von ihren Pflichten zu entbinden. Auf Grund dieses bedauerlichen Vorfalls“, selbstverständlich wusste er genau, das diese Formulierung eine vorsichtige Untertreibung war und ihr Gesichtsausdruck machte deutlich, das sie dies bewusst war.
Ein leises „Ie“ war ihre Antwort. Sie schien sich in der Tat beträchtliche Vorwürfe zu machen. Rikal faltete die Hände vor dem Gesicht und atmete tief und langsam aus.
„Gut, Sora, wenn es ihr Wunsch ist die Blutschwinge zu verlassen, dann muss ich sie gehen lassen. Ich verliere sie nur ungerne. Sie sind eine hervorragende Medizinerin.“
„Ie, dies ist mein Wunsch, Rekkhai. Ich bin erschöpft und ausgebrand, so kann ich der Besatzung nicht mehr so dienen, wie es von mir erwartet wird.“
Auch ich brauche dringend Urlaub und fühle mich erschöpft und müde. Sehr müde, stellte Rikal stumm fest. Erneut atmete der Leih tief ein und aus.
„Sie werden die Blutschwinge verlassen sobald wir zurück im Eisn System sind. Richten sie bitte Ezri aus, dass sie von diesem Zeitpunkt an ihren Posten übernehmen wird. Die offizielle Ernennung wird sie erhalten, sobald sie die Bürokratie durchlaufen hat.“
„Das werde ich tun, Rekkhai.“
„Gut, da ich davon ausgehe, das wir uns noch ein Mal sehen werden bevor sie die Blutschwinge verlassen wünsche ich ihnen noch nicht alles Gute und den Segen der Elemente. Wenn das alles war, dann können sie nun gehen.“
Mit einem Nicken erhob und verabschiedete Sora sich. Die einst so energiereiche Rihanna machte in der Tat einen sehr erschöpften Eindruck auf ihn. Vielleicht war es tatsächlich besser für sie, einen längeren Urlaub zu machen und einer weniger belastenden Tätigkeit nachzugehen. Fest stand nur, dass ihr Weggang für die Blutschwinge einen Verlust darstellte.
Nachdem sie seinen Bereitschaftsraum verlassen hatte widmete er sich der verhassten Bürokratie. Eine ganze Weile später öffnete er einen Kanal zur Brücke und befahl Tarik den Kurs zu ändern, vor wenigen Siuren hatte die Blutschwinge das Asteroidenfeld verlassen und war auf Transwarp gegangen, und die Tarnung zu aktivieren. Die Kleinigkeit würde auch bald erledigt sein. Nachdem Kurswechsel lehnte Rikal sich in seinen Sessel zurück und schloss für einen Moment die Augen. Während dieses Momentes kam ihm eine Idee. Schon seit einer ganzen Weile hatten Arrhae und er keinen Gast mehr zum Abendessen gehabt. Kurz entschlossen schrieb er Arrhae eine Nachricht, die er auf ihr PADD übermittelte, sie hatte Dienst und war in ihrem Labor. Es dauerte einige Zeit, in der er sich weiterhin dem Papierkrieg widmete, bis er eine positive Antwort erhielt. Auch Arrahe schien der Gedanke an einen Gast zu gefallen. Bevor er jedoch ihren Gast einladen konnte wurde er von Tarik darüber informiert, dass sie ihr Ziel, das System mit dem Piratenstützpunkt, erreicht hatten. Sofort stand der Leih auf und begab sich auf die Brücke.
„Tahl, befinden sich Schiffe im System?“
„Ie, Rekkhai. Drei kleinere und ein mittleres Schiff. Alle sind relativ schwer bewaffnet, verfügen über leistungsstarke Triebwerke, sind nicht registriert und weisen Kampfspuren auf. Eines von ihnen wird gesucht, da es zu Überfällen auf Frachter verwendet wurde.“
Ohne eine sichtbare Regung nahm Rikal diesen Bericht zur Kenntnis. Er ging davon aus, dass es sich um Piraten oder Schmuggler handelte. Seine Befehle solche Gestalten betreffend waren eindeutig. Ohne viel Federlesen galt es solche Piratennester auszulöschen.
„Können sie auf den Schiffen oder den Planeten die Biosignaturen von Personen ausmachen, die vermisst werden?“
„Ka, Rekkhai.“ Womit sichergestellt war, dass sich dort niemand befand, den es zu schützen galt.
„Tahl, geben sie Gefechtsalarm. Die Marines sollen sich einsatzbereit machen, vielleicht müssen sie eines der Schiffe entern oder die Siedlung nehmen.“
„Ssuay, Rekkhai.” Das Licht auf der Brücke wurde gedämpft als der Gefechtsalarm ausgelöst wurde und drei Mal erklang ein akustische Signal während von nun an permanent grüne Lichter blinkten.
„Erfassen sie die Schiffe und sämtliche Verteidigungsstellungen auf dem Planeten. Maximale Feuerkraft.“ Nicht im Traum dachte er daran diesem Abschaum auch nur den Hauch einer Chance zu lassen.
„Ziele erfasst.“
„Enttarnen und feuern.“ Völlig emotionslos gab er diesen entscheidenden Befehl.
Aus weniger als zehntausend Kilometern eröffnete die Schwinge auf die vier Schiffe das Feuer. Ohne Schilde und mit deaktivierten Maschinen hatten sie keine Chance. Zwei Torpedos für jedes der Kleineren und vier für das Größere waren völlig ausreichend sie in Feuerbälle zu verwandeln. Die Disruptoren verwandelten zwischenzeitlich die Bodenstellungen in rauchende Schlacke.
„Alle Ziele wurden vernichtet.“
„Gut, und jetzt die Siedlung.“
„Ssuay.“
Auf dem Bildschirm konnte man nun verfolgen wie die Einschläge der Disruptoren von der einen Seite der Siedlung zur anderen wanderten und alles verbrannten was sich in ihr befand. Kein Siuren später meldete Tahl, dass die Siedlung nicht mehr existierte.
„Lebenszeichen?“
„Keine.“
Die Reaktion des Leih beschränkte sich auf ein Nicken.
„Heben sie den Gefechtsalarm wieder auf, nehmen sie den alten Kurs wieder auf und teilen sie der Besatzung mit, dass wir uns nun wirklich auf dem Weg nach Hause befinden.“
Tahl und Tarik bestätigten seinen Befehl. Zwischenzeitlich schrieb Rikal eine weitere Nachricht, dieses Mal an N'nhaeirhu, und fragte sie, ob sie Lust hätte mit Arrhae und ihm zu Abend zu essen.

-tbc-
 

Sora

Administrator
=/\= Quartier Dr. t’Ptraval =/\=

Gedankenverloren starrte Dr. t’Ptraval auf das Muster außerhalb des Schiffs. Es schien sich scheinbar überhaupt nicht zu verändern. Aber das war ein Trugschluß, das mächtige Schiff bewegte sich mit Transwarp-Geschwindigkeit und es würde nicht mehr lange dauern, bis es das Eisn-System, erreicht hatte.
Ihre Schicht war schon seit einiger Zeit vorbei und nun versuchte sie ein Brief an ihre Familie zu schreiben. Sie versuchte in Worte zu fassen, wieso sie den Dienst auf einem der glorreichsten Schiffe der Galae Rihanna quittierte. Ihre Finger lagen zwar auf dem Sensorfeld, aber sie ruhten und ihr Blick schweifte wieder in die Unendlichkeit ab.
Ein Signalton holte sie wieder in die Realität zurück. Auf ihrem Bildschirm verblassten die wenigen Schriftzeichen, die sie bisher verfasst hatten und die persönlichen Insignien des Riovs erschienen. Es waren ihre „Entlassungspapiere“ versehen mit dem Sigel der Galae Rihanna und es Hauses s’Drevoux. Sie zögerte die Datei zu öffnen und sie wusste, sie könnte mit nur einem einzigen Fingerdruck, alles wieder rückgängig machen. Dann berührte ihre Fingerspitze sanft den Sensor, der die Datei öffnete. Langsam las sie die Zeilen. Nüchtern und sachlich war ihr Arbeitsumfeld beschrieben worden, ihre Bewertung schloß mit einem „herausragende Leistung“ ab und anschließend folgten noch sehr eindringliche Empfehlungen des Riovs persönlich. Zweimal las sie sich dieses Schreiben noch durch, aber sie fand nicht eine Silbe über ihr Fehlverhalten. Ihr erster Impuls war, sofort eine Nachricht mit einem entsprechenden Protest zu verfassen, aber dann ließ sie es.
Sie wusste, dass diese Datei zur gleichen Zeit, als sie es erhielt, an die Medizinische Hauptabteilung des Flottenkommandos gegangen war. Sie schloß die Datei und lud sie zusätzlich auf ein Padd und in ihr persönliches Logbuch. Und wieder saß sie vor dem leeren Dokument, mit dem sie ihrer Familie mitteilen wollte, was passiert war und was ihre Entscheidung ist. Aber noch immer vielen ihr die passenden Worte nicht ein und halbärgerlich schaltete sie den Bildschirm ab.
Sie blieb noch kurz vor dem dunklen Bildschirm sitzen, raffte sich dann auf und beschloß in die Schwimmhalle zu gehen…

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Während ihrer Abwesenheit traf eine neue Nachricht in ihrem Quartier ein. Ein neuer Einsatzbefehl, Sicherheitsstufe IV:

Einsatzort: Rhedhi aerrh'rihan
Beginn des Einsatzes: per sofort, ein Langstrecken-Shuttle wird der ChR’Blutschwinge entgegengeschickt
Grund: Toxologische Untersuchung des Mordes an Dr. tr’Skaros

Kommandantur der Galae Rihanna

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Zur gleichen Zeit erhielt Riov Rikal tr’Drevoux ebenfalls eine Nachricht der Kommandantur der Galae Rihanna, in dem ihm mitgeteilt wurde, dass Dr. tr’Ptraval die ChR’Blutschwinge vorzeitig entlassen würde.


-tbc-
 

Ezri

Administrator
=/\= Schwimmhalle Blutschwinge =/\=

Ich zog noch mal die Träger meines Badenanzuges nach, dann verließ ich die Räumlichkeiten, die dem Umkleiden dienten. Es war nicht einfach ein rechteckiges Becken mit Wasser gefüllt, sondern eher einer relativ natürlichen rihannischen Küstenlandschaft nachgebildet. Mit echtem Sand, Fels und Pflanzen. Und dennoch eignete dieses „Schwimmbad“ sich auch dazu, sich im Schwimmen zu trainieren. Extra erzeugte Unterströmungen, Wellen und Gegenströmungen sorgten dafür, dass man nicht nur planschte, sondern sich wirklich sportlich betätigte.
Ich war das erste Mal seit sehr langer Zeit hier und ich war nicht alleine hier.
Am Strand ließ sich gerade Dr. t’Ptraval nieder und ich ging auf sie zu.
„Darf ich?“ Und ich hielt fragend mein Handtuch hin. „Ja bitte, legen Sie es dazu, Ezri.“ Ich breitete mein Badetuch aus und ließ meinen Blick schweifen. Das Klima war angenehm warm und die Wellen rauschten. Eine feuchtwarme Brise wehte vom Wasser herüber und einige jüngere Rihannsu konnten sogar soweit abschalten, dass sie ausgelassen im Wasser herumtollten. Einige Sklaven strichen immer wieder den Strand glatt, waren beim Abtrocknen behilflich oder brachten Getränke und Essen.
Ich schaute Sora lächelnd an:“ Na, wollen wir?“
Finster schaute sie zurück: „Wer zuletzt im Wasser ist, ist ein Ferengi.“ Und lachend rannte sie los, ich hinterher. Nach der letzten Zeit war es wie eine Befreiung. Endlich stand das Schiff nicht mehr unter Beschuß. Endlich hatte sich die Situation auf der Krankentstation auf ein erträgliches Maß reguliert. Endlich konnte man mal wieder an private Dinge reden.
Mit einem Hechtsprung stürzte ich Sora hinterher ins Wasser und angenehm kühl umspülte mich das Wasser, schlug über meinem Kopf zusammen. Sofort musste ich gegen die nicht unbeträchtlichen Strömungen ankämpfen. Irgendwie war mir die Tücke dieser freundlich aussehenden Badelandschaft nicht mehr bewusst. Und für kurze Zeit wusste ich nicht mehr, wo oben und unten war. Sand spürte ich schon lange nicht mehr unter meinen Füßen. Irgendwann, meine Lungen taten schon weh und farbige Sterne explodierten vor meinen Augen, spürte ich Luft an meinem Gesicht. Sofort holte ich tief Luft und schon riß mich eine der gefährlichen Strömungen wieder unter die Wasseroberfläche. Sora bemerkte rasch, dass was nicht stimmte und sie tauchte nach mir. Aber sie war selber auch nicht eine so gute Schwimmerin, also machte sie, dass was am sinnvollsten war. Sie rief um Hilfe. Hilflos durchpflügten meine Arme das Wasser und ich merkte, wie meine Kräfte nachließen. Irgendwann, als meine Bewegungen erlahmten spürte ich Hände unter meinen Achselhöhlen und dann endlich konnten sich meine Lungen wieder mit Luft füllen. Köstliche frische Luft. Ich spürte, wie ich an Land geschleppt wurde und ich genoß das wunderbare Gefühl, Sand unter meinem Körper zu spüren. Fester Untergrund. Sora befahl einem Sklaven gerade, umgehend ein Medikit zu holen. Und ich konnte endlich in das Gesicht meines Retters sehen.
„Alidar… Sie?“
Er schaute gespielt streng:“ Rihannische Küsten sind nichts für Trill.“
„Ja, das habe ich auch schon bemerkt.“
Sora kam mit dem Sklaven zurück und drängte Alidar zur Seite. Mit dem medizinischen Handscanner fuhr sie meinen Körperkonturen nach und ich bekam noch einen kräftigen Hustenanfall. Dabei verzog ich das Gesicht, rihannisches Meerwasser gehörte nun wirklich nicht zu den kulinarischen Genüssen des Universums.
Sora: „Sklave, trockne sie ab.“ Und zu mir:“ Sie haben Glück gehabt, Ezri, ihnen ist nichts passiert.“
„Ie Sora, mich bekommt man nicht mehr so schnell in dieses Gewässer rein.“ Als ich Alidars Blick sah setzte ich nach: „Zumindest nicht mehr alleine und an dieser Stelle hier.“ Mit einem Kopfnicken deutete ich auf die Stelle, an der ich in diese Unterströmung geriet. Der Strand wies auch weniger gefährliche Stellen auf, aber ich war einfach zu sorglos gewesen. Als Sora bemerkte, wie Alidar mich ansah, sagte sie: „Kümmern Sie sich um sie, ich hab noch zu tun.“ Und ehe er reagieren konnte, wandte sie sich schmunzelnd ab und ging mit dem Sklaven zusammen weg…

-tbc-
 

Sora

Administrator
=/\= Shuttlehangar Blutschwinge =/\=

Sie stand hinter der Energiebarriere und beobachtete, wie das Langstreckenshuttle langsam in den Bauch der Blutschwinge hineinschwebte. Für dieses Manöver war das mächtige Schiff unter Warp gegangen und nun konnte man in der Schwärze des Alls unendlich viele Lichtpunkte sehen. Manche funkelten, manche schienen zu flackern und manche schienen alle Facetten der Spektralfarben zu senden. Seltsam… dachte Sora noch nie hab ich das All auf diese Art wahrgenommen… Und ein verträumtes Lächeln umspielten ihre Lippen.
Ein lauter Signalton verkündete, die beginnende Schließung des mächtigen Hangar-Tores.

„Nun ist es wohl Zeit Abschied zu nehmen.“ Sagte eine Stimme hinter ihr und sie drehte sich erschrocken um.

„Mein Riov, welche Ehre, dass Sie zu meinem Abschied gekommen sind.“

Und erst jetzt merkte sie, dass ein Großteil des medizinischen Stabs einschließlich Ezri gekommen war, um sie zu verabschieden.

„Sie wissen genau, dass ich Sie nur ungern gehen lasse, aber ich verstehe Sie und respektiere Ihren Wunsch.“

Ezri drängelte sich durch und schwenkte ein kleines Päckchen.

„Wir haben zusammengelegt und eine kleines Abschiedsgeschenk für sie als Erinnerung herstellen lassen und damit es Ihnen unterwegs nicht zu langweilig wird.“ Sagte sie und wusste dabei nicht, ob sie nun lächeln oder lieber weinen sollte, denn nach Letzterem war ihr jetzt zu mute.

Sora schaute irritiert von einem zum anderen. Sie war ja nun kein Neuling mehr, aber noch nie wurde ihr zum Abschied irgendetwas geschenkt. Sicher, sie bekam die eine oder andere Belobigung, aber ein Geschenk?

„Ich weiß gar nicht was ich sagen soll?“ Und das war ehrlich gemeint, sie war völlig verwirrt

„Sagen Sie einfach „Auf Wiedersehen“. Denn wir hoffen alle auf ein Wiedersehen.“ Sagte der Riov und setzte ein freundliches Lächeln auf. Nur wer ihn gut kannte sah, dass seine Augen nicht lächelten.

„Sie müssen jetzt gehen.“ Ein Nrrin deutete mit der freien Hand auf das Shuttle, in der anderen trug er das Handgepäck von Dr. t’Ptraval.

„Also dann, Auf Wiedersehen.“ Schnell wandte sie sich ab, niemand sollte das verräterische Glitzern in ihren Augen sehen.

- später –

Kurz nachdem das Shuttle die Blutschwinge verlassen hatte, verschwand das stolze Schiff in einem Lichtblitz mit Kurs auf ch’Rihann. Das Shuttle hingegen wendete sich in Richtung der Station Rhedhi aerrh'rihan.
Nun saß sie da, zusammen mit dem Piloten des Shuttles und seinem 1. Offiziers. Ihre Kabine bestand nur aus einem Bett und einer kleinen Waschgelegenheit. Normalerweise bot das Shuttle für 15 Passagiere Platz, aber nun war der freie Raum mit Fracht belegt worden. Zum Teil medizinische Ausrüstung aber auch ein paar nichtreplizierbare Handelsgüter. Der Pilot und sein Offizier vergnügten sich mit irgendwelchen Spielchen und Sora saß einfach nur da und dachte nach.
Irgendwann wurde sie sich bewusst, dass sie noch immer das Geschenk in den Händen hielt. Es war in metallischgrünes Papier gehüllt, verschlossen mit einer silbernen Schleife.
Ihre Finger zitterten ein wenig, als sie die Schleife öffnete und sie das Papier zur Seite schob. Darunter kam ein Kästchen zum Vorschein auf dem das Bild der Kern-Crew der ChR’Blutschwinge prangte.
Ein leichter Fingerdruck am Rande des Deckels und das Kästchen sprang auf und zugleich tönte Ezri`s Stimme:“ Liebe Sora, was kann man jemanden schenken, der schon alles hat, außer unsere Freundschaft und die Hoffnung auf ein Wiedersehen.“ Und nach einer kleinen Pause:“ Und damit Ihnen die Reise nicht zu langweilig wird, viel Spaß beim Zusammenbau der ChR’Blutschwinge.“

Zusammenbau der Blutschwinge??? Sora konnte nur schmunzelnd den Kopf schütteln. Das war bestimmt Ezri’s Idee

„Achja, die Idee zu dem Bausatz kommt von unserem Riov, also keine falschen Verdächtigungen.“ Tönte es prompt aus dem Kästchen. „Und irgendwann wollen wir das Modell mal sehen, also legen Sie los, Sora.“



Ein paar Tage später schwebt das Shuttle in einen der Hangars der Station Rhedhi aerrh'rihan ein…

-tbc-
 

Xena

New Member
(Alidar tr’Aurata)

Er war doch enttäuscht darüber, dass er es dieses mal wieder nicht geschafft hatte mit Dr. Chaz länger zu reden. Sie ging ihm immer wieder durch den Kopf. Im Moment hatte er auch keine Aufgaben zu erledigen, somit hatte er keine Möglichkeit, sich in Arbeit zu stürzen und sich so vor seinen Problemen zu verkriechen. Einen Lichtblick gab es für diesen Tag doch noch, das Mittagessen mit Tarik. Er freute sich schon darauf, aber dieses mal würde er keinen Tropfen Alkohol anrühren.

=A= Casino =A=
Tarik wirkte etwas müde als er kam.
„Tarik, wie geht es Ihnen, Sie sehen Heute etwas müde aus,“ fragte Alidar, nachdem sie sich begrüßt hatten.

„Ich denke, dass ich Gestern doch etwas zu viel getrunken habe,“ erwiderte Tarik.

„Dann würde ich Ihnen raten, in den nächsten Tagen keinen Alkohol anzurühren. Ich habe Gestern wohl auch viel zu viel getrunken und werde nun auch für eine Weile auf Alkohol verzichten,“ quittierte Alidar etwas schmunzelnd, „ich hoffe, dass Sie deswegen keinen Ärger hatten,“ fügte er noch hinzu.

„Nein, bei den Elementen, Ärger hatte ich keinen deswegen. Übrigens, meine Versetzung in den Maschinenraum ist bewilligt worden,“ wechselte Tarik dann das Thema.

„Das freut mich für Sie. Ich bin sicher, dass Sie dort Ihre Aufgaben auch sehr Gewissenhaft nachgehen werden. Der Maschinenraum ist schließlich auch eine neue Herausforderung für Sie,“ sagte Alidar.

Alidar bestellte sich, obwohl er gar keinen Hunger hatte, eine leichte Mahlzeit, er dachte sich, dass er doch etwas Essen müsse. Beim Essen unterhielten sie sich über den Maschinenraum und über Quantensingularitäten. Tarik erwähnte im Gespräch auch, dass der Piratenstützpunkt von der Schwinge zerstört worden ist, und dass sie nun auf den Rückweg sind. Alidar wusste, was ihm dort bevorstand, das Kriegsgericht. Damit hatte und wollte er sich noch nicht auseinandersetzen und will auch niemanden damit behelligen. Ein Problem, mit dem er alleine fertig werden musste. Dass er Verurteilt wird und bestraft werden würde, dessen war er sich sicher. Nur wusste er nicht wie hart diese Strafe ausfallen würde.
Tariks Mittagspause war sehr schnell vorbei und ist auch wie im Fluge vergangen. Die beiden Männer waren sich sicher, dass sie sich noch viel öfters zu Mittag im Casino treffen werden, und verblieben so, als sie sich voneinander verabschiedeten.

Nach dem Mittagessen, wusste Alidar eigentlich gar nicht, was er tun sollte. Zum Lesen hatte er auch keine Lust, also beschloss er in die Schwimmhalle zu gehen.


=/\= Schwimmhalle Blutschwinge =/\=

Das Schwimmen lenkte ihn für eine Weile sehr gut ab, und anschließend legte er sich zum Entspannen auf den künstlichen Strand der Schwimmhalle. Er ließ seinen Blick umherschweifen und da sah er sie wieder. Auf einen Schiff lässt es sich halt nicht vermeiden, dass man auf bestimmte Leute immer wieder trifft. Ezri war mit Sora zusammen, und er begann die Beiden zu beobachten. Er merkte sogleich, dass etwas mit Ezri passiert sein muss, als plötzlich Sora um Hilfe schrie. Ohne zu zögern sprang er in die Fluten und holte Ezri aus der heimtückischen Strömung wieder heraus. Nachdem er sie in Sicherheit gebracht hatte, untersuchte Sora Ezri und stellte fest, dass ihr nichts passiert ist. Und ehe er sich versah, ließ Sora ihn mit Ezri alleine.
Er wirkte für einen Augenblick etwas hilflos, fasste sich dann aber und setzte sich neben Ezri hin.

„Und wie fühlen Sie sich,“ fragte er dann einfühlsam nach.

„Es geht mir schon sehr viel besser, Danke,“ erwiderte sie.

„Sie sollten das nächste mal vorsichtiger sein,“ ermahnte er sie darauf.

„Das werde ich,“ sagte sie darauf mit einem Lächeln und sie schauten sich dabei tief in die Augen.

Nach einer Weile der gespannten Stille berührte er sie sanft an der Hand und fing an sie zu streicheln, zog die Hand aber dann doch wieder zurück.

„Ezri, ich würde Sie gerne näher kennen lernen. Darf ich Sie heute Abend zum Essen ins Casino einladen,“ fragte er sie dann.



-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu, Rikal)

Die Verhöre der restlichen Mitglieder der Sektion 31 hatte nichts wesentlich Neues erbracht und aus einem ihr unerfindlichen Grund hatte es scheinbar größere Schwierigkeiten bei der Überführung von Gefangenen von den Sternenflottenschiffen auf die Blutschwinge gegeben. Es ging dabei laut den Aussagen der Sternenflottenoffiziere um Sicherheitsbedenken, zumal die Gefahr, daß Sympathisanten eine Flucht ermöglichten als zu groß erschien. So hatten sich sowohl die Tal’Shiar an Bord als auch die Sicherheitsabteilung der Blutschwinge mit dem Riov darauf geeinigt, die Sektion der Sternenflotte zu überlassen, wenngleich die Rihannsu allesamt wussten, daß sie damit, außerhalb ihrer eigenen Reichweite, höchstwahrscheinlich der Verantwortung ihrer Taten entgingen. Es standen immer noch Menschen gegen Menschen, Föderationsangehörige gegen Föderationsangehörige und gleiche Herkunft konnte eine recht starke hemmende Wirkung ausüben.

Im selben Atemzug hielt der Riov sein Versprechen ein und gewährte Captain McDonough, an Bord eines der Sternenflottenschiffe zurück zu kehren. Doch N'nhaeirhu hatte es sich nicht nehmen lassen, in einer ruhigen und unbeobachteten Minute ihm einige Worte mitzuteilen, die er seiner ehemaligen Vorgesetzten bitte ausrichten sollte. Sie hatte sich eingestanden, daß er Recht behalten hatte - die Zeit schwächt selbst stärkste Gefühle, weil man vergisst. Doch verschwunden waren sie keineswegs, dessen sollte sie sich lediglich sicher sein.

Mittlerweile war die Blutschwinge wieder auf dem Heimweg, es stand eine umfassende Reparatur an und ein ausgiebiger Landurlaub für die Besatzung. Der Kriegsgefahr, der sich die Blutschwinge in den letzten Wochen hatte gegenüber gesehen, war zumindest vorläufig gebannt. Die Station war von Rihannsu besetzt worden und das inaktive Tor stand unter ständiger Kontrolle.

Die letzte Nacht war wenig erholsam gewesen. Sie hatte ja gehofft, daß sie mit der abgefallenen Anspannung sich ein wenig erholen konnte, doch offensichtlich hatte sich die Spannung innerlich nicht gelöst. Sie hatte sehr unruhig geschlafen und war mit einem undeutbaren Panikgefühl erwacht, lange bevor ihre Uhr meinte, aufstehen zu müssen.
An diesem Tag würde noch eine Kleinigkeit zu tun sein, doch N'nhaeirhus Fähigkeiten brauchte man dazu nicht. Man wollte den Planeten mit dem Außenposten vom Abschaum befreien, was eine relativ leichte Übung werden würde im Gegensatz zu dem, was in den vergangenen Schlachten von statten gegangen war. Im Anschluß sollte der größte Teil der Crew frei bekommen und so hatte auch die CIS sich einen freien Tag verschafft.
Und nachdem sie zwei Stunden an die Decke in ihrem Quartier gestarrt hatte, hatte sie sich schließlich dazu entschlossen, aufzustehen.
Nachdem sie etwas Ordnung gebracht hatte, sowohl in ihr Quartier als auch ihre privaten Notizen, die sich während dieser Mission gemacht hatte, ging sie ins Bad, um Körper und Seele etwas Gutes zu tun.

Das heiße Wasser in der Wanne verbreitete einen dichten Nebel, in dem man kaum die Hand vor Augen sah und erst nach einer halben Stunde in dieser angenehmen Hitze entstieg sie dem Bad. Abermillionen kleiner Öltröpfchen schwammen auf der Wasseroberfläche, ließen die spiegelnde Oberfläche matt erscheinen, und klebten nun auch auf ihrer Haut. Seidig glänzte diese im trüben Licht, als sie das Bad verließ und in den abgedunkelten Wohnraum trat. Zuvor hatte sie dort Kerzen in einem Kreis um ein weiches Kissen platziert, die sie nun anzündete und sich niederkniete. Langsam und genussvoll strich sie ihre kurzen Haare zurück und klares Wasser aus der Dusche vor dem Bad tropfte auf ihren Rücken. Ihre Finger wanderten schließlich über ihre Ohren und an den Seiten ihres Halses entlang, bevor sie sich vor der Brust wieder trafen und beide Hände zusammenfalteten. Dann verlangsamte sie ihre Atmung, entspannte sich vollends und öffnete ihren Geist. Sie wollte damit die Stimmen in ihrem Kopf erforschen, doch leider musste sie bald feststellen, daß sie beharrlich schwiegen.
Dennoch wurde sie sich ihrer Selbst auf eine ganz besondere Art und Weise bewusst und brachte Geist und Körper in Einklang, wie sie es vor sehr langer Zeit gelernt hatte.

Erst etliche Stunden später war sie wieder aus der Meditation erwacht und fühlte sich frisch und belebt. Durch eine neuerliche kalte Dusche entfernte sie das Öl von ihrer Haut und ging schließlich in duftender neuer Kleidung wieder ans Werk.
Während ihrer geistigen Abwesenheit war eine Nachricht eingetroffen und sie hatte gehofft, es wäre eine Mitteilung Tariks gewesen. Doch dem war nicht so. Stattdessen lud der Riov sie zu einem Abendessen mit seiner Verlobten ein und sie beschlich das Gefühl, als wurde daraus langsam so etwas wie Tradition. Natürlich nahm sie das Angebot an und drückte gleichzeitig ihre Freude darüber aus.
Daß Tarik noch nicht geantwortet hatte, wunderte sie allerdings. Vielleicht hatte er zuviel zu tun, obgleich für alle an Bord die Aufgaben derzeit nur sehr gering waren. Letztlich konnte sie über den Grund nur spekulieren. Vielleicht aber wollte er auch einfach nicht mit ihr sprechen.
Letztlich konnte es ihr aber auch egal sein. Es wäre ihr nur recht gewesen, wenn sie um die Aussprache und die Entschuldigung herumkam, so geriet sie wenigstens nicht in Erklärungsnotstand.

=A= am Abend =A=

Recht leger hatte sich die CIS zurecht gemacht und stand nun vor dem Quartier des Riov und klingelte. Kurz darauf ging die Tür auf.
„Aefvadh, N'nhaeirhu.“
„Aefvadh, Riov. Ich möchte mich ganz herzlich für die Einladung bei Ihnen bedanken“, erwiderte sie und trat ein.
„Bitte sehr, gern geschehen.“ Freundlich lächelte die Rihanna.
„Setzen sie sich.“ Er deutete auf einen der Stühle am bereits gedeckten Tisch und sie nahm Platz.
„Arrhae ist noch in der Küche. Kann ich ihnen etwas anbieten?“
„Nein, danke, momentan nicht.“
„Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mir ein Glas Wein einschenke?“
„Nein, natürlich nicht“, meinte sie und er nickte lächelnd, ging zum Schrank, nahm daraus zwei Gläser und aus einem anderen eine gut gekühlte Flasche Rotwein. Daraufhin kehrte er zum Tisch zurück, setzte sich und fühlte ein Glas. Das leere stellte er vor N'nhaeirhu
„Sie möchten wirklich nicht?“
„Nein.“
Rikal stellte die Flasche daraufhin auf den Tisch, hob das Glas und roch kurz daran, bevor einen Schluck nahm.
„Wie geht es ihnen? Sie sahen etwas mitgenommen aus, nach der Abwehr des Angriffs.“
„Nun, ich denke, ich habe mich soweit wieder erholt.“
„Sehr schön. Es wäre schade, noch einen guten Offizier zu verlieren.“ Er machte eine kleine Pause. „Ich nehme an, Sie wissen das Sora die Blutschwinge verlassen wird?“
„Nun, jetzt weiß ich es sicher.“ Kurz bevor sie hierher gekommen war, war an Bord eine Nachricht des Flottenkommandos für Sora eingetroffen und in Bezug auf die Gerüchte, die sie in den letzten Tagen vernommen hatte, war etwas Derartiges nur in Betracht gekommen.
„Ich bedauere es, aber es ist ihr Wunsch“, kommentierte er.
„Ich bedaure es ebenfalls. Sie ist eine ausgezeichnete Ärztin.“ Und der Riov nickte zustimmend.
„Aber wir sehen alle an uns selbst, daß uns der Stress Fehler machen läßt.“
„Richtig, aber sie sieht es anders.“
„Sie steht dafür gerade, was passiert ist. „Und nicht jeder hat den Mut dazu.“
Im selben Augenblick betrat Arrhae den Raum mit einer dampfenden Schüssel voll Suppe.
„Das stimmt. Dennoch ist es ein Verlust für die Blutschwinge und ich hätte über den Fehler hinweggesehen.“
„Offensichtlich aber betrachtet sie selbst den Fehler als zu schwerwiegend, um darüber hinweg zu sehen. Und nun ist es leider entschieden.“
Mit einem leisen Seufzer nickte der Riov erneut und wechselte sogleich das Thema.
„Wollen wir essen?“
„Gern.“
Arrhae hatte die Suppe unterdessen bereits eingefüllt und das Mahl begann. Unauffällig hatte N'nhaeirhu beim Eintreten der jüngeren Rihanna Arrhaes gewölbten Bauch betrachtet und dachte sich, daß es eigentlich bald soweit sein müsste.
„Guten Appetit wünsche ich“, meinte Arrhae.
„Danke, gleichfalls.“
„Danke sehr.“

Etwas später, alle waren fertig mit der Vorspeise, hielt die CIS die Zeit für gekommen, einen gewagten Schritt zu unternehmen.
„Es ist vielleicht etwas unverfroren von mir ...“
„Ie?“ fragte der Riov und sah auf.
„... aber darf ich fragen, wann die Hochzeit stattfinden wird?“
Ein Schmunzelnd umspielte Rikals Lippen. Ganz schön frech...
„Sobald wir wieder zu Hause sind. Und das Schiff in der Werft ist. Was meinen sie, weshalb ich es so eilig habe nach Hause zu kommen?“
N'nhaeirhu lächelte.
„Wieso fragen Sie, wenn ich wieder herum fragen darf?“
„Nun, wenn Sie nicht dagegen haben, würde ich mir den entsprechenden Termin gern in meinem Kalender vormerken.“
„Natürlich sind sie eingeladen, N'nhaeirhu. Die offizielle Einladung hätten sie in einigen Tagen bekommen.“ Aber warum warten, wenn es anders ging – entsprechend ihrem Ruf, neugierig zu sein.
„Außerdem wollte ich sie fragen, ob sie eventuell Lust hätten, Arrhae und mich in die Winterresidenz unseres Hauses zu begleiten.“
Davon war N'nhaeirhu erstaunt, hatte sie mit einem solchen Angebot nicht gerechnet.
„Ich weiß nicht, ob ich das annehmen kann.“
Verwundert wanderte eine Augenbraue in Rikals Gesicht nach oben.
„Wenn es Sie beruhigt, ich werde auch Ezri fragen, ob sie uns begleiten möchte.“
Ein nachdenklicher Gesichtsausdruck war die Folge. Offenbar hatte N'nhaeirhu solch einen Eindruck bei dem Riov hinterlassen, daß er sie neben Ezri, die zu seinem Haus gehörte, zum privaten Urlaub einlud. Andererseits dachte sie sich, daß es sicher eine gute Gelegenheit sein würde, den Kontakt zu Ezri zu verbessern.
„Ich denke, ich werde mitkommen. Danke.“
„Das freut mich zu hören.“ Und die Gastgeber lächelten.
„Ich denke, die drei Wochen Urlaub werden uns allen sehr gut tun.“ Ein kurzer Blick Rikals glitt zu seiner Verlobten.
„Sehe ich ähnlich.“
„Die letzen Monate waren sehr anstrengend.“
„Es wird für die darauf folgende Zeit sicher von Nutzen sein, endlich mal richtig abgespannt zu haben“, erwiderte die CIS.
„Richtig. Nur die Elemente wissen, was auf uns zukommt.“

Der Rest des Abends verging wie im Fluge, Arrhae und N'nhaeirhu hatten sich über einige Dinge unterhalten und der Riov war zu seiner Revanche beim Schach gekommen.
Schließlich hatte sich die CIS verabschiedet und die beiden Rihannsu damit sich selbst überlassen.

Am darauf folgenden Tag gab es eine weniger angenehme Pflicht zu erfüllen. Dr. t’Ptraval sollte das Schiff nun verlassen, nachdem sie ausdrücklich darum gebeten und das Flottenkommando bereits eine neue Stelle für sie gefunden hatte, wo es vielleicht weniger stressig zuging. Und so stand nun die gesamte Führungscrew nebst einiger Sicherheitsleute im Hangar und blickten dem Shuttle hinterher, welche eine treue Offizierin, sehr gute Ärztin und verständnisvolle Frau von der Schwinge fortbrachte.
Und N'nhaeirhu bedauerte es, nie die Gelegenheit gehabt zu haben, sie näher kennen zu lernen.

-tbc-
 

Arfeh

Ghostwriter
=/\= Dominance, Brücke =/\=

Der Zustand der Brücke war katastrophal. Noch immer waren die Schäden des Gefechts nicht behoben und der Admiral blickte in offene Konsolen, offene Kabelschächte und fehlende Abdeckungen. Die Brücke war stellenweise regelrecht ausgeweidet. Der Wirkung des Beschuss der Blutschwinge und der anderen romulanischen Schiffe war verheerend gewesen, nicht nur auf der Brücke sondern auf dem ganzen Schiff. Es grenzte schon fast an ein Wunder, das es ihnen gelungen war ihren Verfolgern zu entkommen. Nur dank ihrer neuartigen Tarnung war ihnen dieses Kunststück gelungen, was aus den anderen Schiffen geworden war wussten sie nicht. Auch ihre Sensoren und Kommunikationsanlagen waren erheblich beschädigt worden, Subraumfunk konnten sie nur sehr begrenz empfangen.
Was ihm aber am meisten schmerzte, war der Umstand, das er dieses Gefecht verloren hatte. Kurz vor ihrem Sieg war romulanische Verstärkung eingetroffen und hatten den Untergang der Blutschwinge vereitelt. Auf der anderen Seite war er ehrlich genug, sich einzugestehen, dass es auch bei einem Sieg ein Phyrrus-Sieg gewesen wäre.
Sein größeres Problem war aber das er versagt hatte, und zwar völlig. Das Projekt hatte er nicht erfolgreich beenden können, zu allem Überfluss war es auch noch in die Hände der Romulaner gefallen und was sein persönliches Schicksal anging, den Besatzungen der Sternenflottenschiffe war nicht entgangen, dass hier einiges nicht mit rechten Dingen zu gegangen war, zumindest nicht wenn es um den Einklang mit ihren Vorschrift ging. Dies würde in der Föderation, insofern eines der Schiffe den Föderationsraum erreichen würde, mit hoher Wahrscheinlichkeit seine Karriere in der Sternenflotte beenden. Aber wenn er ehrlich war, so schlimm war dies nicht. Mit diesem Schiff und den anderen Möglichkeiten der Sektion 31 würde er der Föderation bessere Dienste leisten können. Nicht so wie bisher, aber auf eine andere bessere Weise, nicht gehindert von den Direktiven und Gesetzen der Föderation. Die Idee der Föderation war sehr gut, aber sie brauchte eine Organisation, die sie beschützt und zwar mit Mitteln, auf die die Föderation als solche und auch nicht die Sternenflotte zurückgreifen können.
Der Admiral wusste nicht, was ihm die Zukunft bringen würde, abgesehen von einem Platz auf einer Fahndungsliste der Föderation. Aber eines stand für ihn fest, der Kommandant der Blutschwinge und auch sein Schiff würden für das, was sie ihm, der Sektion 31 und der Föderation angetan hatten zahlen. Nicht heute und nicht morgen, aber eines Tages würden er ihnen die Rechnung präsentieren. Bei diesem Gedanken erschien ein grimmiges Lächeln in seinen Zügen, ein kaltes, unangenehmes Lächeln.

-tbc-
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge =/\=

Nach der Vernichtung, manche nannten es auch Ausradierung, des Piratennestes war für die Besatzung der Blutschwinge diese schwierige und gefahrvolle Mission edgültig beendet. Langsam breitete sich die typische Stimmung aus, die immer aufkommt, wenn es nach Hause geht: Glück und Stolz darüber, die Mission erfolgreich beendet zu haben, Vorfreude auf das Wiedersehen mit Familie und Freunden und bei manchen, zu denen auch der Leih gehörte, auch Trauer, angesichts des Blutzolles, den sie in den letzten Wochen zu zahlen hatten. Aber die Trauer der Einzelnen wurde überwogen von der Freude der anderen, und diese war ansteckend. Es ging nach Hause, endlich ging es nach Hause. Die Wochen der Gefahr waren vorüber. Wieder einmal kehrte die Blutschwinge siegreich zurück.
Dank ihres Transwarpantriebes benötigte die Blutschwinge für den Rückweg in das Eisn System nur zweieinhalb Tage. Auch der Leih schien es eilig zu haben, offensichtlich wollte er seine Verlobte ehelichen, bevor sie ihren Kindern das Leben schenkt. Die Besatzung war ihm dankbar dafür, auch sie wollten so schnell wie möglich nach Hause.
Als die Blutschwinge unter Transwarp verlies befand sie sich oberhalb der Umlaufbahn ch’Rihans, wie immer hatte Rikal den schnellsten Anflugweg ausgewählt, der auch nur dem Militär offen stand. Respektvoll wartete der stolze Warbird außerhalb der Reichweite der mächtigen Kampfstationen, die das Doppelsystem sicherten, auf die Erlaubnis an die Flottenbasis, die ch’Rihan umkreiste, andocken zu dürfen und auf den Kurs durch die Minenfelder. Dort würde die Blutschwinge verbleiben, bis für sie ein Platz in einer der vielen Werften frei werden würde. Auch würde es dort möglich sein die ersten Reparaturen vorzunehmen, denn eine gründliche Generalüberholung und ausgedehnte Reparaturen hatte sie dringend nötig. Allerdings waren zurzeit alle Werften belegt, die Blutschwinge war etwas früher zurückgekehrt als man angenommen hatte. Diese Erkenntnis hatte, auf das sonst so neutrale Lächeln des Leihs ein kurzes Schmunzeln gezaubert.
Nicht lange mußte die Blutschwinge warten bis sie die Erlaubnis erhielt an der S'task Flottenbasis, benannt nach dem Rihannsu, der die Rihannsu nach ch’Rihan geführt hatte, anzudocken. Langsam setzte sich die Blutschwinge in Bewegung und passierte den äußeren Verteidigungsring bestehend aus getarnten Minen und vollautomatischen Verteidigungsstationen, kaum zehn Meter groß, aber bestückt mit mehreren Disruptorkanonen und Plasmatorpedowerfern. Bereits innerhalb des Verteidigungsperimeters wurde die Brücke darüber informiert, das eine Ehrenformation auf sie am mittleren Verteidigungsring warten würde. Überrascht hob der Leih kurz eine Augenbraue, mit einer solchen Ehrung hatte er nicht gerettet. So wurden für gewöhnlich nur siegreiche Feldherren empfangen, wie er aus eigener Erfahrung wußte. Vermutlich wollte ein Haus seine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, schließlich brachten sie den Sohn des hru'hfirhs und seine Gemahlin zurück. Nach wenigen Minuten hatten sie den vorgegebenen Kurs durch das, sich ständig ändernde, Minenfeld beendet, und sie trafen auf ihre Eskorte. Auf dem Bildschirm der Brücke erschienen vier D’Deridex Warbirds des Typ D, zwei Warbirds der Norexan Klasse und zwölf Jäger. Alle Schiffe gehörten der Io Galae an, deren Hauptaufgabe die Sicherung des Eisn Systems war. Wer diese Flotte aber als Paradeflotte abtat, der irrte sich gewaltig. Zog das Reich in den Krieg, war der Io Galae der Platz an der Spitze sicher. Spöttisch kommentierten dies mache Offiziere der Thi Galae damit, dass auch die Io Galae ihnen selbst dann nur nachfolgen würde.
Die Jäger setzten sich vor die wartende Blutschwinge und bildeten einen Keil um den Bug des Schiffes, während sich jeweils drei Warbirds, jeweils leicht nach hinten versetzt, links und rechts neben die Blutschwinge setzten. So setzte sich die kleine Flotte langsam in Bewegung und passierte die beiden inneren Verteidigungsperimeter. Niemandem auf der Brücke war entgangen, das praktisch der gesamte Flugverkehr in ihrer näheren Umgebung zum erliegen gekommen war. Selbst die sonst so übermütigen Shuttlepiloten hielten Position und erwiesen der Blutschwinge und ihrer tapferen Besatzung den Respekt, den sie verdiente. Ohne noch einmal zu stoppen setzte die Schwinge ihren Weg bis zur Flottenbasis fort, deren gewaltige Hangarschotten bereits weit geöffnet waren. Während die sie begleitenden Warbirds sich nun von ihnen verabschiedeten und außerhalb der Basis stoppten blieben die Jäger bei ihnen und geleiteten die Blutschwinge ins Innere der Basis.
Natürlich vergaß Rikal den Befehl zu geben die Impulstriebwerke zu deaktivieren und nur noch die Manöverdüsen einzusetzen, aber dies überraschte niemanden. Mittlerweile kannten die Brückenoffiziere die Angewohnheiten ihres Kommandanten, mochten sie gut oder schlecht sein, und akzeptierten sie ohne Kommentar oder Hinweis. Auch meldete sich die Anflugkontrolle nicht, als die Blutschwinge mit laufenden Impulstriebwerken in den Leitstrahl einrastete. Sie wussten, dass genau im richtigen Moment die Blutschwinge ihre Impulstriebwerke abschalten würden.
Auf dem Weg zu ihrem Dockplatz passierte die Blutschwinge auch einen der Erholungsbereiche der Flottenbasis, eine Restaurant, das sehr beliebt war, nicht nur weil es dort ein sehr gutes rihannsiches Ael und vorzügliches Essen gab, sondern auch, weil man durch die Panoramafenster einen herrlichen Blick auf das Innere der Flottenbasis und die ankommenden und abfliegenden Schiffe hatte. Diese Fenster wurden nun von einer Blutschwinge passiert, deren Außenhülle mit Einschusskratern bedeckt war, bei der an manchen Stellen der klassische grüne Anstrich fehlte, weil die Reparaturmannschaften ganze Teile der Panzerung ersetzt hatten, wo durch einen Treffer zu große Schäden angerichtet oder gar die Hülle durchbrochen worden war, und graue Panzerplatten dem Betrachter ins Auge stachen. Binnen weniger Augenblicke wurde es still in dem Raum sonst so von Gesprächslärm erfülltem Raum und alle Blicke wanderten zu den Fenstern. Erst erhoben sich Einzelne, aber nach kurzer Zeit war der gesamte Raum auf den Beinen und drängten sich um die Fenster. Allen wurde klar, dass die Blutschwinge siegreich zurückgekehrt war, und dass sie wieder eine schwere Zeit hinter sich hatte.

Langsam flog die Blutschwinge an den Panoramafenstern vorbei, weiter auf ihren Andockplatz zu, die staunenden Beobachter zurücklassend. Einigen von ihnen war bewusst, dass wieder einige Posten auf der Blutschwinge neu zu besetzen sein würden. Der Reiz war groß sich zu melden, in der Thi Galae konnte man sehr schnell mehr Ruhm erwerben als in jeder anderen Flotte der Galae, aber neben unsterblichem Ruhm drohte auch der Tod. Denn nirgendwo war die Wahrscheinlichkeit zu Fallen größer als an Bord eines Raumschiffes „der Flotte für besondere Verwendung“, vielleicht abgesehen vom Dienst bei der Marineinfanterie oder als Außendienstagent der Tal’Shiar.
Indes flog die Blutschwinge unbeirrt weiter, erreichte ihren Dockplatz und dockte an. Verbindungsbrücken und Versorgungsschläuche wurden ausgefahren und stellten die Verbindung mit der Blutschwinge her, während diese ihr eigenes Energiesystem herunterfuhr und sich auf externe Energieversorgung vorbereitete. Da sich eine Quantensingularität nicht mehr deaktivieren lies, wenn sie einmal aktiviert worden war, wurden die beiden Singularitäten von der Energieversorgung getrennt und lieferten nur noch minimale Energie, die in die Station geleitet wurde. Diese komplexe Operation war nötig, um Wartungsarbeiten an den Energieerzeugungs- und Versorgungssystemen des Warbirds vornehmen zu können.
Nachdem das Andockmanöver abgeschlossen worden war, hatte die Alphaschicht die Brücke verlassen, denn noch eine Verpflichtung hatte sie zu erfüllen, bevor ihr Urlaub wirklich beginnen konnte, sofern ihre Anwesenheit auf dem Schiff nicht erforderlich war. Auf den Schiffen der Galae, vor allem denen der Thi Galae, war es seit langem Tradition, dass nach einer Mission zu erst die Toten das Schiff verließen. So versammelte sich praktisch die gesamte Besatzung, die entbehrlich war, gekleidet in ihre Galauniformen in den Korridoren, die von der Leichenhalle zur Luftschleuse führten, durch die die Toten das Schiff zum letzten Mal verlassen würden, um ihren gefallenen Kameraden die letzte Ehre zu erweisen. Unmittelbar an der Luftschleuse stand der Leih in seiner Galauniform und wartete. Diese Zeremonie war für den Rihannsu, dem der Tot jeder Rihanna und jedes Rihannsu nahe ging, besonders schmerzlich. In seinen Augen hatte er versagt, wenn es um die Toten ging, denn diese Besatzungsmitglieder hatte er nicht lebend zurückgebracht, so wie er es seine Aufgabe gewesen wäre. Zumindest sah er dies so, nicht jeder andere Kommandant teilte diese Meinung mit ihm.
Es dauerte eine Weile bis alles bereit war, in denen der Leih mit seinen Gedanken alleine war, und sich ertappte, wie er sich erneut stumm wünschte nur ein Mal mit einer kompletten Besatzung zurückzukommen. Dann war es soweit, Gleichschritt hallte durch die Gänge und Korridore und langsam näherte sich der Luftschleuse der Trauerzug, der die Toten aus dem Schiff trug. Von seinem Standtort aus konnte Rikal erst spät den Trauerzug sehen, aber er wußte auch, was er sehen würde. Die Toten wurden, in ihre Galauniform gehüllt, auf den traditionellen Schildern ihrer Häuser gebettet von ihren Verwandten getragen und schweigend aus dem Schiff zum Platz ihrer letzten Ruhe gebracht. Lange bevor der Leih die Träger, die das Schild mit dem ersten Toten geschultert hatten, um die Korridorecke biegen sah hatte er Haltung angenommen und verharrte in dieser Position bis alle Toten, die während dieser Mission ihr Leben verloren hatten, aus dem Schiff getragen wurden. So erwies der Leih ihnen seinen Respekt und seine Dankbarkeit, denn diese 112 Rihannsu hatten das Wertvollste gegeben, was sie besaßen: ihr Leben.
Auch nachdem der letzte Rihannsu, eine junge Rihanna, das Schiff zum letzten Mal verlassen hatte, verharrte der Leih noch für einige Augenblicke in Habt Acht Haltung, erst als er sich wieder bewegte, erlaubte der zweite Offizier der restlichen Besatzung sich zu entfernen. Rikal übergab seiner Nummer 2, die sich während Naruks Abwesenheit sehr gut entwickelt hatte, das Kommando, und begab sich dann auf dem kürzesten Weg in sein Quartier. Dort angekommen öffnete er den Kragen seiner Uniform und füllte sich ein Glas Wein ein. Den Blick in den Wein gesenkt verharrte er schweigend vor dem Panoramafenster seines Wohnzimmers hob dann das Glas und brachte wortlos einen Toast auf die gefallenen Kameraden aus, bevor er das Glas in einem Zug leerte.
Nachdem er das Glas in die Spüle gestellt hatte, es mußte von Hand gereinigt werden, weckte ein Geräusch aus dem Schlafzimmer seine Aufmerksamkeit. Mit schnellen Schritten überbrückte er die Distanz bis zur Tür, die sich leise zischend öffnete. Im Schlafzimmer bot sich ihm ein Bild, bei dem er seinen Augen nicht traute. Arrhae, seine hochschwangere Verlobte, hatte offensichtlich gerade einen prall gefüllten Koffer vom Bett genommen. Obwohl Sora, Ezri und auch er ihr davon abgeraten schwere Gegenstände zu heben. Rikal hatte ihr genau genommen nicht davon abgeraten, er hatte es ihr ausdrücklich untersagt, und dieser Koffer machte keinen leichten Eindruck. So wunderte es den Leih auch nicht, dass Arrhae ihn mit unschuldigem Blick ansah, denn sie wußte genau, weshalb er sie so entgeistert anblickte.
„Habe ich dir nicht gesagt, dass du das nicht tun sollst?“
Die einzige Reaktion auf diesen Vorwurf war ein unschuldiges Lächeln. Diese Frau war dermaßen stur, und uneinsichtig. Sie nahm einfach keine Rücksicht auf ihren Zustand.
„Warst du wenigstens schon bei Ezri, wegen der letzten Untersuchung?“
Während Arrhae sich daran machte den nächsten Koffer zu schließen schüttelte sie den Kopf. Als sie anstalten machte ihn vom Bett zu heben, schritt Rikal ein, warf ihr einen bösen Blick zu und hob selbst den Koffer vom Bett. Dabei entging ihm nicht, dass er in der Tat recht schwer war.
„Wieso nicht?“
„Ich bin bisher nicht dazugekommen. Außerdem können das die Ärzte deines Hauses genauso gut.“
In anbetracht der Tatsache, dass sie vom Dienst befreit war, klang diese Ausrede etwas unglaubwürdig, was Rikal durch ein heben der Augenbraue zum Ausdruck brachte.
„Dann werden wir da jetzt gemeinsam hingehen.“
Arrhae wollte zu einer Entgegnung ansetzten aber Gesichtsausdruck und Tonfall machte deutlich, das ihr Verlobter in diesem Fall keinen Widerspruch dulden würde. Rikal wollte, dass sie ein letztes Mal von der Ärztin untersucht werden würde, die sie fast durch die gesamte Schwangerschaft begleitet hatte, also würde sie ihm diesen Wunsch erfüllen. Mit packen war sie sowieso fertig.
Gemeinsam betraten sie die Krankenstation, in der sich Ezri noch aufhielt und die letzten Anforderungen an das Flottenkommando zusammenstellte. Die Trill kannte die beiden ziemlich gut, und wußte auch, das Arrhae erheblich lockerer mit ihrem Zustand umging als Rikal, der eher übervorsichtig war. Daher hatte sie einen Verdacht, weshalb beide auf der Krankenstation erschienen waren und machte sich mit einem verschmitzten Lächeln an die Untersuchung. Deren Ergebnis war, das alles in Ordnung war und in spätestens zwei Wochen die Kinder sich auf den Weg machen würden.
Bevor die beiden sich verabschiedeten lud Rikal Ezri ein, sie gemeinsam mit N'nhaeirhu auf ihre „Hochzeitsreise“ zu begleiten. Überrascht nahm die Trill an, dass sie zur Hochzeit eingeladen werden würde, davon war sie ausgegangen, schließlich waren sie und Rikal schon eine ganze Weile miteinander befreundet, aber damit hatte sie nicht gerechnet. Nach kurzem Zögern nahm sie an.
Wenig später machte Rikal eine letzte Runde durch ihr gemeinsames Quartier, während Arrhae auf dem Gang wartete. Ihr Gepäck war bereits in einem Shuttle verstaut worden und der Leih überprüfte mit geübtem, kritischen Blick, ob sie nicht vielleicht etwas vergessen haben. Wie er erwartete hatte war dem nicht so, so machten die beiden sich an den Händen haltend auf dem Weg zur Shuttlerampe.
Als die Wolkendecke aufriss und Rikal das Landefeld und den Stammsitz seines Hauses sah, spürte er wie, zumindest für die nächste Zeit, eine große Last von seinen Schultern genommen wurde. Er war wieder zu Haus, und er war nicht allein, wie ihm ein sanfter Druck seiner Hand verriet, denn Arrhae hatte seine Gedanken erraten.

-tbc-
 

Ezri

Administrator
=/\= Brücke =/\=

Obwohl ch’Rihan nicht meine Heimat ist, löste der Anblick des Planeten in mir heimatliche Gefühle aus. Ich ließ es mir nicht nehmen, den Anflug auf meine neue Heimat von der Brücke aus zu beobachten.
Seit meinem Badeunfall waren meine Emotionen in Aufruhr. Das anschließende Essen am besagten Tag war äußerst romantisch und noch immer war ich trunken von der Stimmung an jenem Abend gewesen.
Ich schüttelte leicht den Kopf, wollte diese Gedanken wegwischen und jetzt einfach nur das Heimkommen genießen…

-tbc-

[ich will Rikal nicht in seinem Schreibfluß stören, daher später mehr...]
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

Der Anblick von ch’Rihan aus dem All hatte sie schon immer fasziniert und niemals würde sich daran auch etwas ändern. Und die Eskorte, die die Blutschwinge nach Hause in die Starbase geleitete, war umso ansehnlicher. Offenbar war man sehr dankbar über das, was die Mannschaft diesmal geleistet hatte, und wollte dies auch soweit zur Schau stellen, daß es auch niemandem entging.
Doch für N'nhaeirhu als CIS dieses Schiffes und involviert in die vergangene Mission blieb noch etwas zu tun, selbst jetzt, wo die Mission an sich als abgeschlossen erachtet werden konnte.
An der Zeremonie für die Toten würde sie nicht teilnehmen, ehren würde sie die Gefallenen auf eine andere Art und Weise, nämlich indem sie das in die Wege leitete, was die Konsequenzen für die Beteiligten bringen würde. Und wenn sie jemand vermissen sollte, derjenige würde den Grund bald kennen.

Zwölf Stunden waren vergangen, seit die Blutschwinge heimgekehrt war. Derzeit kümmerte man sich um die gröbsten Schäden, bevor sie in die Werft überführt wurde. Und die Crew genoß bereits größtenteils ihren Landurlaub.
N'nhaeirhu dagegen saß in einem kleinen Büro im Tal’Shiar-Hauptquartier in Ra'tleihfi und schrieb an einem Bericht, der später die Grundlage für eine Anhörung sein sollte. Es ging dabei vorrangig um die Vorkommnisse um Iregh tr’Faltour, seine Desertierung und gelungene Flucht. Letzteres würde sie weniger angehen, immerhin hatte sie einen guten Hinderungsgrund vorzuweisen, warum sie sich nicht an der Verfolgung seines Shuttles beteiligt hatte.
Auf der anderen Seite stand noch etwas offen, was ihr seit einigen Tagen nicht mehr aus dem Kopf ging, und sie hoffte inständig, daß sich noch niemand darum gekümmert hatte.
Die Recherchen dauerten nicht lange und siehe da, sie hatte Recht. Der Rihannsu, der auf der Aufzeichnung der Entführer zu sehen gewesen war, war ihr nicht ohne Grund bekannt vorgekommen. Vor fast dreißig Jahren hatte sie ihn schon einmal gesehen und sich etwas mit ihm unterhalten. Zu dieser Zeit war er noch an der Akademie gewesen, ein junger Mann, voller Elan, mit großen Ambitionen und hohen Erwartungen, die man auch in ihn gesetzt hatte. Das es so enden würde, hätte damals wohl niemand gedacht, am allerwenigsten N'nhaeirhu.
Doch jetzt sah die Sachlage nun mal so aus, daß er sich an der Entführung des Erben eines großen und mächtigen Hauses beteiligt und obendrein Hochverrat begangen hatte durch seine Kooperation mit dem Feind.
Ihren Bericht an ihre Vorgesetzten hatte sie soweit fertig, doch abschicken würde sie ihn erst, kurz bevor sie das Gebäude verlassen würde. Sie wollte dadurch Zeit gewinnen für ihr Vorhaben, wodurch sie sich obendrein Pluspunkte erhoffte, was den anderen Teil der Mission betraf, den, der eigentlich ihr Hauptanliegen gewesen war.

Nach einiger Zeit hatte sie soweit alles eingefädelt, daß jetzt eigentlich nichts mehr schief gehen konnte und sie machte sich auf den Weg zum Shuttlehangar, der sich etwas außerhalb der riesigen Anlage befand. Als sie dort eintraf stellte sie zufrieden fest, daß sich die 20 Tal’Shiar-Kommandosoldaten, um die sie gebeten hatte, in Reih und Glied vor dem Shuttle postiert hatten und begierig auf den Einsatz warteten. Neben ihnen stand ihr Vorgesetzter, Erie’Riov tr’Iawaain, und sein Adjutant, ein etwas jüngerer Erein. Sie ging auf die beiden zu und begrüßte den höherrangigen Offizier mit einem Shaoi’kon. Respekt und Ehre, wem beides gebührt, auch wenn die Ränge an dieser Stelle nur eine untergeordnete Bedeutung hatten, denn die CIS der Blutschwinge war leitende Ermittlerin und hatte somit das Sagen.
Ein einziges, ruhiges Wort genügte daraufhin, daß die Soldaten ihre Plätze einnahmen und auch die drei Offiziere gingen an Bord der Shuttles. Als sie schließlich abhoben, fühlte sich N'nhaeirhu wie in vergangenen Zeiten, als solche Einsätze noch an der Tagesordnung waren. Und sie stellte fest, daß sie das irgendwie vermisste.

Eine knappe halbe Stunde später erreichten sie ihr Ziel. I’Ramnau war eine wunderschöne Stadt und von oben noch viel schöner. Langsam kamen sie im Anflug über vereinzelte Häuser, die zu den äußersten Vierteln und zur nobelsten Wohngegend gehörten, der Oberfläche immer näher, bis sie nur noch einige Meter über dem Boden glitten, knapp über die Häuser hinweg. Das Zielgebiet lag etwas näher am Stadtzentrum, es war ein dichter bewohntes Viertel. Doch auch die Häuser, über die sie hinweg geflogen waren, wussten, was in den nächsten Minuten passieren würde – oder zumindest ahnten sie es. Denn trotzdem die Shuttles des Geheimdienstes recht leise waren und die Emissionen der Triebwerke sich wirklich in Grenzen hielt, konnte man sie hören und ein Blick auf sie zeigte die großen Insignien des Tal’Shiar, die an der Flügelunterseite prangten.

Kurz darauf hatten sie zur Landung angesetzt, das eine Shuttle vor der Häuserreihe, das andere dahinter, und die Soldaten bezogen ihre Stellung. N’nhaeirhu glaubte zwar nicht wirklich daran, dass Fluchtgefahr bestand – vermutlich wusste die betreffende Person nicht einmal, was eigentlich vor sich ging – aber sie ging kein Risiko ein, nicht bei diesem Auftritt.
Schließlich meldeten alle Soldaten Bereitschaft und der erie’Riov trat an die CIS heran.
„Es ist alles bereit, meine Leute sind in Stellung und es kann jederzeit losgehen.“
N’nhaeirhu nickte zur Bestätigung. „Gut.“ Doch weiter erfolgte keine Reaktion, was den älteren Rihannsu, an dessen Schläfen die Haare bereits angefangen hatten zu ergrauen, verwundern ließ.
„Worauf warten wir noch?“ fragte er schließlich.
Die Agentin verschränkte daraufhin die Arme hinter dem Rücken und straffte etwas ihre Figur. „Auf die Presse“, antwortete sie und wandte ihren Blick anschließend wieder der Haustür zu.
Die CIS hatte Gefallen an derartigen Auftritten und man konnte ihr das auch ansehen, wenn man sie besser kannte. Doch diese Show hatte ihren Sinn. Sie war bis ins kleinste Detail durchgestylt, damit auch alles perfekt saß. Und die Presse sollte auch erst kommen, wenn die Einheit alles unter Kontrolle hatte.
Und pünktlich auf die Sekunde rauschten einige Gleiter an und parkten in gebührendem Abstand zu der großen Charon, die die Strasse blockierte.
„So“, nach einem Blick auf die kleineren Gruppen, die sich dem Haus näherten und N’nhaeirhu festgestellt hatte, dass alle Sender, die einen guten Ruf im gesamten Imperium genossen, anwesend und in Bereitschaft waren, wandte sie sich wieder dem Haus zu, schritt über den schmalen gepflasterten Weg hin zur Tür und klingelte. Erie’Riov tr’Iawaain folgte ihr und blieb in drei Metern Entfernung stehen. Keine Sekunde später öffnete sich die Tür und eine ältere Frau blickte der CIS verängstigt ins Gesicht. Natürlich hatte sie alles mitbekommen, wie die Shuttles gelandet waren bis hin zum Eintreffen der Presse. Und auch sie ahnte, was nun folgte, angesichts von N’nhaeirhus Uniform. Doch das freundliche Gesicht verwirrte sie.
„Aefvadh, sind Sie Lhorin t’Baraoh, die Mutter von S'honth'arh tr’Baraoh?“
Zögernd nickte sie, wusste sie nicht, was geschehen war.
„Dann wird es Ihnen sicher nicht ausmachen, wenn sich meine Kollegen kurz in Ihrem Haus umsehen, während ich Ihnen die Situation erläutere.“
In diesem Moment gab tr’Iawaain den Befehl an seine Männer durch, das Haus zu durchsuchen und betrat es selbst, als N’nhaeirhu die Rihanna etwas beiseite gezogen hatte, um sich kurz mit ihr zu unterhalten. Sie erzählte sehr bildhaft von der Entführung und Misshandlung des Ehepaares s’Jaihen, von den Mühen der ChR Blutschwinge, die Geiseln zu befreien, und ihren Opfern, die sie dabei erbrachte. Und sie erklärte ihr, dass ihr Sohn zu einem Verräter am Imperium geworden war.
Entsetzt und schockiert empfing sie diese Nachricht – und die Kameras zeichneten alles auf.

Nach einer reichlichen Stunde hatten die Soldaten das gesamte Haus durchsucht und alles, was sie als wichtig für die Ermittlungen erachteten, konfisziert, angefangen bei kleinen Notizzetteln, über Datenblöcke bis hin zu den zwei Datenterminals, über die dieses Haus verfügte. Dies alles verstauten sie in der Charon, die vor dem Haus stand, unter den gierigen Blicken der Kameraleute und einiger Passanten, denen man ansah, dass sie mehr als froh waren, nicht derjenige zu sein, dem es hier an den Kragen ging.
Schließlich hatte auch der letzte Soldat das Haus verlassen und blieb davor stehen, neben zwei jüngeren Rihannsu, die neben der Frau anwesend gewesen waren. Sie waren etwa halb so alt wie N’nhaeirhu und wohl die Geschwister S'honth'arhs. Sicher konnten auch sie behilflich sein.
Tr’Iawaain gab den Befehl, die drei Personen zu verhaften, doch der zweite Sohn Lhorin t’Baraohs wehrte sich, was nicht verwunderlich war in den Augen der meisten.
„Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie kooperieren würden, dann kommt niemand zu Schaden und alle sind zufrieden. Es ist nur zu Ihrem Besten, wenn wir Sie in Schutzhaft nehmen!“ Natürlich würde der einzige Zufriedene der Geheimdienst bei dieser Aktion sein, aber der junge Mann ließ daraufhin seinen Widerstand sein und fügte sich, als die drei an den Journalisten vorbei in das Shuttle verfrachtet wurden.
N’nhaeirhu wollte nun ebenfalls das Shuttle besteigen, doch einer der Kameraleute kam mit seinem Moderator auf die CIS zu und sie erkannte wohlwollend, dass es der Korrespondent von IRNN war. Sie mochte es, wenn alles so lief, wie es geplant war, vor allem bei derartigen medienwirksamen Auftritten.
„Erie’Rin t’Sshionsha, hätten Sie einen Moment Zeit für eine Stellungnahme?“
„Ich möchte nur eines dazu sagen“, und ihre Züge zeigten Entschlossenheit. „Dies ist erst der Anfang zur Ergreifung S'honth'arh tr’Baraohs. Es bewegt sich vielleicht etwas außerhalb unseres Einflussbereiches, die wahren Verantwortlichen für diese Straftat am Hause s’Jaihen und dem ganzen rihannischen Imperium zur Strecke zu bringen. Doch auch die Mitwirkenden werden ihre Konsequenzen tragen und ihre gerechte Strafe erhalten. Und es wird ihnen zeigen, dass Verräter mit der vollen Härte des Gesetzes belangt werden!
S'honth'arh tr’Baraoh wird bald erkennen, dass es ein Fehler gewesen ist, sein Gesicht in dieser Angelegenheit je gezeigt zu haben!“

Ende der Mission
 
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