Verschlungene Wege VII

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Taev

Administrator
(Lhaes)

=/\= Brücke der ChR Blutschwinge =/\=

Obwohl die dichte Vegetation und auch sensorstörende Metalle des Planeten die Arbeit erschwerten, entdeckten die Marines mit der Hilfe der leistungsstarken Sensoren der Blutschwinge noch weitere geflohene Gefangene. Die meisten leisteten Widerstand und wurden entsprechend eliminiert. Die Gefangenen waren mehrheitlich Mörder, niemand würde Tränen um sie vergiessen. Thal leistete an der taktischen Konsole gute Arbeit und es gab keine Verluste bei den Marines, wobei auch die einzigartige Ausrüstung zu dem Erfolg beitrug.

Ein weiterer grösserer Trupp von Marines war auf den Planeten gebeamt worden und sicherte die Gebäude des Gefängnisses. Sie setzen mehrere Gefangene fest, wobei einige keinen Widerstand leisteten. Alle würden verhört werden; es würde hoffentlich einige Erkenntnisse geben, was genau überhaupt geschehen war. Von dem Wachpersonal hatten nur wenige überlebt. Zwei Familien hatten sich in einem Gebäude verschanzt und die Gefangenen hatten versucht, sie auszuräuchern. Viel Rauch war in das Gebäude eingedrungen, alle Wande und Türen waren geschwärzt. Giftige Gase hatten sich infolge der inaktiven Lüftung angesammelt und die Rihannsu hatten nur mit viel Glück überlebt. Sie wurden umgehend auf die Krankenstation gebeamt wo Sie fachmännisch behandelt wurden, ob alle überleben würden war jedoch nicht zu erwarten.

Einige bislang inaktiven Displays meiner Konsolen wurden aktiviert. Die Marines hatten eine provisorische Operationsbasis aufgebaut und einen Uplink initiiert. Die ersten Daten kamen gerade an.
"Rekkhai, die Marines melden, dass sich das Schiff nicht mehr im Hangar befindet. Es wurden einige Gefangene festgenommen, welche gerade befragt werden."
"Können sie Ionenspuren entdecken?" Rikal blickte besorgt von seiner Konsolte auf.
"Bislang noch nicht. Es gibt sensorstörende Metallvorkommen auf dem Planeten und diese erschweren die Arbeit. Ich habe Anweisung gegeben, die Senoren zu verstärken."
"Gut. Erein Thalek, erhöhte Gefechtsbereitschaft. Ich will nicht von dem Schiff überrascht werden."
"Ssuay" erwirderte Thal und informierte die entsprechenden Stellen auf dem Schiff.

Fast die Brückenbesatzung betrachtete weiter den Hauptschirm, der nach wie vor Bilder vom Planeten sandte. Die Marines trugen die Leichen des Wachpersonals zusammen und erstellte eine Liste der gesammelten Toten welche mit der Liste des Wachpseronals aus der Datenbank der Blutschwinge verglichen wurde. Auch die Gefangenen wurden auf diese Art und Weise identifiziert und gezählt.

Weiter Daten von der Oberfläche trafen ein. "Rekkhai, wir haben eine erste Meldung von den Verhören. Scheinbar hat der Anführer der Gefangenen seit längerem einen Plan ausgearbeit, um von dem Planeten zu flüchten. Es war ein geplanter Aufstand und die Elite der Gefangen hat sich das Schiff angeeignet und ist geflüchtet. Sie haben auch einige Geiseln mitgenommen. Zielort ist unbekannt."
"Bereiten Sie alles für den Abflug vor. Wir werden die Flüchtenden aufspüren und festsetzen."
"Ssusay."

Sofort begann ich, die entsprechenden Befehle weiterzugeben und die Marines bauten die Operationsbasis wieder zusammen.

(-tbc-)


[Non-RPG: Hoffe das ist OK...]
 

Ravna

Member
(Ravna)

*-* Maschinenraum *-*

Umgeben von Hitze und dem allgegenwärtigen Surren und Brummen saß Ravna i’Kelar t’Shann vor dem Kontrollmonitor des Energieverteilers, denn das war ihre Art, sich über die Vorgänge auf der Blutschwinge auf dem laufenden zu halten. Man bekam sonst oft recht wenig mit in der Abgeschiedenheit des Maschinenraums.

Der Transwarpflug zu dem Gefängnisplaneten Higam war ordnungsgemäß verlaufen. Das Schiff landete fast punktgenau im Orbit. Die Tarnvorrichtung blieb aktiviert, die Schilde unten, und der Energieverbrauch im Transporterraum stieg um den Betrag an, der nötig war, um 15 Personen auf die Oberfläche zu beamen. Das Außenteam war also jetzt unten. Wie lange die Marines brauchen würden, um ihren Einsatz zu beenden, war nicht absehbar. Der Maschinenraum hielt sich in Bereitschaft und wartete.

Ravna hatte noch ein anderes System, um die Vorgänge auf dem Schiff zu überwachen, genauer gesagt in ihrem Quartier. Diese spezielle kleine Installation hatte sich gerade erst wieder als recht nützlich erwiesen, denn als sie ihr Quartier zum letzten Mal betrat, wurde ihr ein Eindringling gemeldet und die entsprechende Bilddatei gleich mitgeliefert. N’nhaeirhu t’Sshionsha, seit längerem wieder einmal. Da hieß es dann wieder Wanzen ausbauen.

N’nhaeirhu musste wissen, dass ihre Spionagevorrichtungen im Quartier der Io Pactum nie länger als fünf Siuren funktionierten. Sie musste Teile von ihnen in den kleinen Figürchen wiedererkennen, die auf der Kommode dort standen. Aber sie versuchte es trotzdem immer wieder, es war schon fast ein Wettkampf, ein Spiel. Allerdings waren N’nhaeirhus Aktivitäten vollkommen unvorhersehbar. Zeitweise war sie allgegenwärtig und zeitweise bekam man sie kaum zu Gesicht. Seit ihren Verhören mit dem Chamäleoniten hatte die CIS sich zurückgezogen. Umso mehr überraschte die neue Überwachungsaktion Ravna. Sie hatte die Wanzen natürlich sofort wieder ausgebaut und deaktiviert, sollte die Tal Shiar ihre Reality-Show doch woanders finden. N’nhaeirhu sprach nie über das Thema, und Ravna wusste auch nicht, ob sie diese Aktionen dem Leih meldete. Wenn es so war, sprach Rikal tr’Drevoux jedenfalls auch nicht darüber.

Der Leih. Ravna hatte großen Respekt vor ihm und wollte sich ihm nicht widersetzen. Deshalb war sie sehr froh, dass er bis jetzt nichts dazu sagte, aus welchen Gründen auch immer. An den Tag, wo sie ihm zum ersten Mal gegenübergestanden hatte, erinnerte sie sich noch, als ob es gestern gewesen wäre.

Ihre Personaldatei lag offen auf dem Schreibtisch, als Ravna pünktlich zu ihrem Vorstellungsgespräch in den Bereitschaftsraum von Rikal tr’Drevoux an Bord der Blutschwinge eintrat. Sie salutierte vor dem aristokratisch wirkenden Mann und versuchte, Selbstvertrauen zu empfinden und auch auszustrahlen.

„Ravna i’Kelar t’Shann“, begann er und sie senkte den Kopf, um ihre Ehrerbietung zu erweisen, während der Leih sie aufmerksam musterte. Dann wies er auf einen Stuhl, und sie nahm ihm gegenüber Platz. Auch sie beobachtete den Mann, versuchte ihn einzuschätzen.
„Mein Name ist, wie Sie sicher bereits wissen, Rikal tr’Drevoux, Leih der Blutschwinge. Sie möchten also als Io Pactum auf meinem Schiff dienen?“
„Ie, Rekkhai.“
„Warum?“
„Für Ruhm und Mnhei’sahe des Reichs, unser aller Streben“ antwortete Ravna, eine traditionelle Formel gebrauchend. „Die Blutschwinge ist mit einer Transwarpspule ausgerüstet, und Sie brauchen einen Io Pactum, der sich mit dieser Technologie auskennt. Die Spule wurde auf der Khaillux-Werft im Eisn-System entwickelt. Ich war Ingenieurin in der Entwicklungsmannschaft…“ Ravna merkte, dass sie ohne Pause gesprochen hatte, und atmete tief durch. Dann fügte sie ruhiger hinzu: „Ich habe schon meine Abschlussarbeit an der Militärakademie über n
euartige Antriebsmodelle geschrieben.“
„Ich weiß“, antwortete Rikal. War das der Anflug eines Lächelns? Wenn es so war, verschwand es jedenfalls schnell wieder. In ernstem Ton fuhr er fort: „Um als Io Pactum auf einem Schiff wie der Blutschwinge dienen zu können, genügt es nicht, in der experimentellen Forschung und Entwicklung erfahren zu sein. Hier erwartet Sie eine ganz andere Aufgabe. Als Io Pactum wären Sie jeden Tag für die reibungslose Funktion sämtlicher Schiffssysteme zuständig. Das bedeutet nicht nur eine Menge Routinearbeit, wo Verlässlichkeit gefragt ist, nicht Experimente. Es ist auch eine große Verantwortung gegenüber dem Schiff und der Crew, und offen gesagt halte ich Sie für zu jung für solch einen Posten. Sie wären nicht hier, wenn Enriov Zorbas tr’Feann, Direktor der Khaillux-Werft, Sie mir nicht persönlich empfohlen hätte.“
Enriov Zorbas tr’Feann, ihr oberster Vorgesetzter. Sie hatte Grund, dem Mann dankbar zu sein. Natürlich hatte sie als einfache Ingenierin kaum direktem Umgang mit ihm gepflegt, das wäre unmöglich und völlig unpassend gewesen. Sie hatte allerdings aus verlässlichen Quellen erfahren, dass der Direktor sich für ihre Forschungsarbeit interessierte und bei mehr als einer Gelegenheit ein gutes Wort für sie eingelegt hatte. Die Rolle eines Schützlings behagte ihr zwar nicht, aber was hatte sie schon für eine Wahl? Ihre Eltern waren einfache Leute, Vorarbeiter auf einer Raumschiff-Verschrottungsanlage, und ohne die Hilfe wohlwollender Förderer war sie unter den Mächtigen so gut wie hilflos. Also dankte sie es tr’Feann mit unermüdlicher Arbeit.
„ …habe für diese Art der Postenvergabe nur wenig Sympathie, das sollten Sie wissen“, sagte tr’Drevoux gerade, und Ravna setzte sich kerzengerade auf. Das fing ja gut an, wollte der Leih ihr tr’Feanns Empfehlung zum Vorwurf machen? Einen Moment lang funkelten sie sich an, dann machte Rikal eine beschwichtigende Geste. Ravna lehnte sich wieder zurück, war aber nicht bereit, diese Sache auf sich beruhen zu lassen.
„Mit allem Respekt, Rekkhai. Eben haben Sie selbst gesagt, dass ich ohne die Empfehlung von Enriov tr’Feann nicht hier wäre. Es ist eine Empfehlung, weiter nichts. Wenn Sie mit meinen Leistungen nicht zufrieden sind, lehnen Sie mich eben ab. Und wenn Sie zufrieden sind, was spielt das dann noch für eine Rolle?“
Jetzt schmunzelte der Leih und meinte trocken: „In diesem Punkt wären wir uns dann also einig.“ Ravnas Wut löste sich in Luft auf, Dank an die Elemente. Tr’Drevoux erhob sich. „Also folgen Sie mir zum Maschinenraum, Erein.“

Ravna grinste bei der Erinnerung an diese Szene und wandte dann ihre Aufmerksamkeit wieder dem Energieverteiler zu. Der Transporter war aktiviert worden und drei Personen wurden an Bord gebeamt. Verletzte Marines? Wärter? Gefangene? In Abständen folgten weitere Transporte, der Energieverbrauch der Krankenstation stieg steil an. Sah nach einem Gemetzel auf dem Planeten aus. Wie gern wäre sie jetzt auf der Brücke…
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Die Situation auf dem Planeten war soweit unter Kontrolle. Das Gefängnisareal war von den Marines gesichert worden. Zurzeit durchsuchten sie es noch. Bisher hatten sie viele tote Wächter und deren Angehörige gefunden, zu viele. Aber auch eine große Anzahl tote Gefangene. Um diese war es allerdings nicht schade. Sie hätten sowieso nie wieder den Planeten verlassen. Auch die Wärter waren nicht unbedingt gute Diener des Reiches gewesen, fast jeder von ihnen war auf diesen Planeten strafversetzt worden, aber sie waren dennoch Diener des Reiches. Die Tat der Gefangenen würde gesühnt werden. Genau aus diesem Grund waren die Marines noch auf dem Planeten. Sie suchten die entflohenen Gefangenen und die Wächter, die sich um unwirklichen Dschungel verbargen. Allerdings hatte Rikal nun ein Problem. Gerade eben hatte er erfahren, dass der Anführer der gefangenen mit einigen seinen Kumpanen den Planeten mit dem Raumschiff des Gefängnisses verlassen.
Es gab zwei Aufgaben für die Blutschwinge. Die Verfolgung der geflohenen Sträflinge und die Rettung der geflohenen Wachen und die Festsetzung der entwichenen Gefangenen. Er hatte bereits den Befehl zum Abflug gegeben, aber er überdachte seine Entscheidung noch einmal.
„Wie viele Gefangene fehlen noch?“ fragte Rikal.
Die Antwort gab als erstes seine erste Offizierin, Arrhae t’Riuurren: „Nach der Datenbank fehlen noch dreizehn Gefangene.“
„Wie viele Wärter und Familienangehörige werden noch vermisst?“
„Vier.“
„Wie viele Personen kann das Schiff des Gefängnisses maximal transportieren?“
„Weil es sich bei dem Schiff um ein Shuttle vom Typ 7G handelt maximal 15. Allerdings gilt diese Angabe für eine halbwegs komfortable Unterbringung. Wenn man in den Frachtraum des Shuttles die Geiseln gepfercht hat, dann könnten alle 17 Personen an Bord des Shuttles sein.“
„Wie weit kann es gekommen sein seitdem Aufstand?“
Nun war Lhaes, der Offizier an der OPS an der Reihe mit der Beantwortung von Rikals Frage.
„Das Shuttle erreicht eine maximale Geschwindigkeit von 9,1 für 12 Stunden. Die maximale Reisegeschwindigkeit beträgt Warp 7,5. Es sind drei Tage vergangen seit dem Aufstand und der Flucht. Sie können eine maximale Entfernung von 5,3 Lichtjahren erreicht haben.“
„Rikal, willst Du deine Befehle ändern?“ fragte Arrhae leise, nachdem sie sich zu ihm herüber gebeugt hatte. Ein angedeutetes Kopfschütteln war seine Antwort.
„Befindet sich etwas innerhalb dieses Radius, wo sich ein Shuttle verstecken könnte?“
„Ie, Rekkhai. Innerhalb des Radius gibt es zwei weitere Planetensysteme und einen Klasse B Nebel.“
Einen Mutara-Nebel. Das ideale Versteck. Ich würde mich jedenfalls dort verstecken.
„Empfangen wir irgendetwas, das auf ein Shuttle hindeutet?“
Kurz huschten die Finger von Lhaes über seine Konsole, dann antwortete er.
„Ka, Rekkhai. Wir sind das einzige Schiff innerhalb der Sensorreichweite. Wobei natürlich der Nebel und die beiden System unsere Sensoren beeinträchtigen.“
Richtig, wir sind hier schließlich mitten im Nichts.
„Unsere Sensoren würden sie orten, auch wenn sie die Tarnung aktiviert hätten“, stellte Rikal mehr zu sich selbst fest, als zu seinen Untergebenen.
„Gut. Wir fliegen in den Nebel. Unsere beiden Thrais überprüfen die beiden Planetensysteme. Höchste Priorität hat die Befreiung der Geiseln. Wir fliegen ab, sobald sämtliche Marines wieder an Bord sind.“


-tbc-

[@ Ravna: schönes Log
@ alle: Natürlich sind die Flüchtigen im Nebel.]
 

Ezri

Administrator
+/\+ Krankenstation +/\+

"Maenek Ezri Chaz an Brücke, wir brauchen zusätzliche Energie und ein Dämpfungsfeld um Operationsraum II."
Lhaes Antwort wartete ich gar nicht mehr ab, er würde sich sicherlich dann entsprechend mit dem Maschinenraum in Verbindung setzen.
Die Anforderung nach zusätzlicher Energie sowie das Dämpfungsfeld hatte Priorität.

Atemlose Stille, man hätte einen cardassianischen Floh husten hören, so still war es. Man hatte den Eindruck, daß sogar die diagnostischen Einheiten selbstsändig ihren Geräuschpegel auf absolute Lautlosigkeit heruntergeregelt hätten.
N'nhaeirhu t'Sshionsha trug ausnahmsweise einen roten Kittel über ihrer grauen Tal'Shiar-Uniform und stand stocksteif, die Hände auf dem Rücken verschränkt, am Kopfende des Operationstisches. Nur ihre Augen verfolgten die Bewegungen meiner Hände und meinem zwillingsgleichen Hologramm. Sicherlich kann man viele Sachen von Robotern, Maschinen ausführen lassen. Aber Operationen an lebenden Wesen erforderte nach wie vor die Geschicklichkeit anderer Lebewesen. Das liegt einfach daran, daß ein lebender Körper keinen exakten geometrischen Gesetzen folgte, sondern schlicht und ergreifend unregelmäßig war.
Der Patient, ein Gefangener der Strafkolonie, lag bäuchlings narkotisiert auf dem Operationstisch. Das Operationsfeld im Nacken war enthaart und desinfiziert und der hauchfeine Strahl des Skalpelllasers schnitt sich durch die Hautschichten. Grünes Blut quoll kurz hervor, verdampfte und schon waren die verletzten Blutgefäße verschweißt.
Ein Aufnahmegerät zeichnete jeden unserer Handgriffe auf, alles wurde exakt dokumentiert.
Fast ohne Kommandos und ein bißchen intuitiv arbeitete mein Hologramm mit mir zusammen.
Der oberste Ansatz der Wirbelsäule, dort wo sie an den Hirnschädel anschließt ist nun freigelegt.
"N'nhaeirhu t'Sshionsha, geben Sie mir die Sonde."
Aus der Statue wurde eine lebendige Rihanna. Ihre Hände glitten unter den Kittel und brachten eine kleine, leicht verschnörkelte Schatulle zu Tage. Egal wie technisiert die Rihannsu waren, sie hatten immer auch einen Hang dazu Dinge zu verschönern. Auch oder makabererweise, solche Dinge, wie die Aufbewahrungsbox einer Gedankensonde. In einer bestimmten Reihenfolge tasteten ihre Finger über den Deckelt der kleinen Schatulle und sie öffnete sich. Eingebettet in einem winzigkleinen Kraftfeld schwebte eine kleine glänzende Kugel. Mit einer zierlichen antigravischen Pinzette griff ich nach der Kugel. Ein Erinnerungsblitz, ein kurzes kaum warhnehmbares Zittern meiner Hand. N'nhaeirhu t'Sshionsha's Augen weiteten sich wissend für den Bruchteil einer drittel Ewa. Ohne ein weiteres Zittern führte ich diese kleine Kugel, die nicht größer als ein terranischer Stecknadelkopf war, zum eröffneten Operationsfeld. Sie mußte sehr genau positioniert werden, wenn sie zuverlässig arbeiten sollte. Ein kurzes Zögern nur, dann setzte ich die Kugel ab. Beim Kontakt mit dem grünlichen Fleisch und dem fahlen Knochen aktivierte sich die Kugel selber. Mikroskopisch kleine Drähte bohrten sich in Fleisch und Knochen, krallten sich darin fest. Ein etwas dickerer Draht, die eigentliche Sonde bohrte sich in den Knochen, bis hin zum Nervengewebe des Hirns im unteren Bereich. Den Weg dahin wurde sie von den elektronischen Impulsen der Reizleitungen des Hirns geleitet. Nur ein bestimmtest Muster dieser Impulse war interessant, dieses Muster führte zu den Eiweisspuren der Erinnerungen und Gedanken. Die kleine Kugel selber war der Sender und N'nhaeirhu t'Sshionsha hatte den dazugehörigen Empfänger, der so groß wie ein normales Padd war, allerdings mit einem ungleich größeren und noch unbeschrieben Datenspeicher war.
Bevor das Operationsfeld geschlossen wurde, hielt N'nhaeirhu t'Sshionsha den Empfänger kurz über den Sender der Sonde und ein Signal zeigte an, daß der Sender von nun an Daten an den Empfänger sandte.
Sie nickte und verleißt den Operationsraum.
Unangenehme Erinnerungen.
"Ezri I, Operationsfeld schließen. Gefangenen in die Arrestzelle bringen und dort erst aus der Narkose erwachen lassen, wenn die nächste Tageszyklus des Schiffes anfängt. Er soll gar nicht erst merken, daß er operiert wurde."
Und an den Marine gewendet, der vor der nun offenen Tür des Operationsraumes stand: "Sorgen Sie dafür, daß seine Zelle sich im Nachtzyklus befindet."
Zwei zuverlässige Sklaven brachten in Begleitung von Ezri I und dem Marine den Gefangenen auf einer Antigrav-Einheit in die Zelle zurück.
Wenn er nicht bemerkte, daß wir ihm eine Gedankensonde eingesetzt haben, dann würde es einfacher werden, die Pläne der Gefangenen der Strafkolonie zu erfahren. Personen, die wußten daß man ihnen eine Gedankensonde eingesetzt wurden, entwickelten oftmals die Fähigkeit Gedanken zu verschlüsseln, was die Auswertung der Gedankendaten bisweilen massiv erschwert.
Diese Operation war die letzte an diesem Tageszyklus für mich und ich hatte das Verlangen nicht mit meinen Gedanken alleine zu sein. Ich suchte daher nach Gesellschaft in der Offiziersmesse...

-tbc -

(Hi Ravna, klasse Einstiegslog)
 

Ravna

Member
(Ravna)

=/\= Offiziersmesse =/\=

Ravna hatte sich über den Befehl, ein Dämpfungsfeld um Operationsraum II zu errichten, ein wenig gewundert. Da musste etwas Größeres am Laufen sein, sie würde Maenek Ezri Chaz danach fragen, wenn sich die Gelegenheit bot. Inzwischen waren alle Marines wieder an Bord, und die Blutschwinge hatte sich wieder in Bewegung gesetzt. Der Leih hatte den Maschinenraum darüber informiert, dass sie die Verfolgung eines flüchtigen Shuttles der Aufständischen aufgenommen hatten. Das Shuttle hatte einigen Vorsprung, und auch wenn die Blutschwinge wesentlich schneller war, würde die Verfolgung einige Zeit dauern. Ravna beschloss, in die Offiziersmesse zu gehen und rasch eine Kleinigkeit zu essen.

Als sie die Messe betrat, war es dort relativ ruhig. Einige Offiziersanwärter, die Freiwache hatten, saßen in einer Ecke des Raums und spielten Dhekile. Sonst sah sie nur Maenek Ezri Chaz, die alleine an einem Tisch saß und aß. Das war ja perfekt. Sie holte sich rasch etwas zu trinken und einen Imbiss und ging dann zu der Ärztin an den Tisch.

„Aefvadh“, grüßte sie, „darf ich mich zu Ihnen setzen?“ „Ja gern, selbstverständlich.“ Ravna nahm Platz und trank ein paar Schluck. „Was war eigentlich mit dem Dämpfungsfeld los, Daisemi’maenek?“ fragte sie neugierig und zog verschwörerisch eine Augenbraue hoch. Schau ihr in die Augen, nicht auf den Bauch! ermahnte sie sich selbst in Gedanken. Wo sie aufgewachsen war, gab es keine Aliens, und die bloße Tatsache, dass Maenek Chaz ein Trill war, faszinierte sie noch immer, obwohl sie jetzt schon einige Monate auf der Blutschwinge diente. Sie hätte Ezri gerne gefragt, ob es nicht ekelig war, einen so großen Wurm im Bauch zu haben. Es war eine wirklich ausgesprochen saudumme Frage, was Ravna auch wusste. Deshalb hatte sie sie der Ärztin noch nie gestellt.

„Wir versuchen, ein paar Antworten von den Gefangenen zu erhalten“, antwortete Ezri etwas vage, und ihr Gesichtsausdruck legte nahe, dass sie nicht weiter ins Detail gehen würde – jedenfalls was die Methode betraf. Schade eigentlich.

„Was ist auf dem Planeten nun eigentlich passiert?“ fragte Ravna. „Ich habe nur gesehen, dass Sie sehr viel Arbeit hatten, in den letzten paar Stunden.“

„Die Aufständischen haben ein Massaker unter den Wärtern angerichtet“, sagte Ezri, „widerlich, einfach scheußlich. Ein paar der Wärter konnte ich gerade so wieder zusammenflicken. Die Gefangenen haben gewütet wie Tiere, nicht mal die Kinder der Wärter haben sie verschont. Und dann sind ja einige von ihnen mit dem Shuttle der Wärter geflohen. Sie haben auch Geiseln genommen, und die Frage ist, was sie damit eigentlich wollen. Sie wissen doch, dass das Reich nicht mit Verrätern verhandelt.“

„Sie wissen es auch noch nicht, oder?“ fragte Ravna und Ezri schüttelte den Kopf.

Ravna überlegte. „Es kann sein, dass einfach keiner der Gefangenen ein Shuttle fliegen kann. Sie haben die Piloten gekidnappt und zwingen sie, sie irgendwohin zu fliegen – aber wohin?“
„In die Föderation vielleicht“, antwortete Ezri spontan, „vielleicht wollen sie dort politisches Asyl beantragen.“
„Mit der Blutschwinge am Hals werden sie nicht weit kommen“, grinste Ravna. „Aber würde die Föderation sie denn aufnehmen? Anhänger von Surak sind sie ja wohl nicht, so wie sie sich aufgeführt haben.“
Ezri zuckte mit den Achseln. „Ich weiß es nicht. Sie werden es der Sternenflotte kaum unter die Nase reiben. Und es bringt doch nichts, jetzt darüber zu spekulieren. Wenn wir Erfolg haben, werden wir es ohnehin bald wissen.“

Ravna sah sich rasch um. Bis auf die Offiziersanwärter, die immer noch in ihr Spiel vertieft waren, war niemand außer ihnen im Raum. Auch von den Sklaven war niemand zu sehen, sie waren wohl anderweitig beschäftigt. Eine solche Gelegenheit, mit der Ärztin zu sprechen, würde sich vielleicht nicht so bald wieder bieten. Als sie sich jetzt an Ezri wandte, sah sie ihr ohne zu zögern in die Augen.

„Ich wollte Sie schon sehr lange etwas fragen, bitte verzeihen Sie meine Neugier, aber es beschäftigt mich wirklich. Was bringt Leute dazu, ihrem Volk den Rücken zu kehren? Manche haben natürlich keine Wahl, sie werden unterworfen und in die Sklaverei verkauft. Aber die anderen – die, die es freiwillig tun? Was hat Sie dazu gebracht, Trill und die Föderation zu verlassen?“

Ravna sah, dass Ezri zögerte. „Es tut mir leid“, sagte sie schnell, „ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten.“
 

Ezri

Administrator
=/\=Offiziersmesse=/\=

„Wir versuchen, ein paar Antworten von den Gefangenen zu erhalten“, antwortete Ezri etwas vage.

....und eine ganze Zeit später fügte ich noch hinzu: "Er war sehr schwer verletzt und wir haben ihn stabilisiert, damit er später reden kann. Er war ein Vertrauter der Rädelsführer." Eine glatte Lüge, aber die Wahrheit sollten nur drei Personen auf diesen Schiff wissen. Der Riov, die Tal'Shiar-Agentin und ich selber. Nicht, daß irgendjemand ausversehen dem Gefangenen verriet, daß er eine Gedankensonde trug. Andere Spezies hatten dieser Sonden so gut wie nichts entgegen zusetzen, aber Rihannsu und Vulkanier waren anders. Sie hatten eine angeborene Fähigkeit, die sie bewußt einsetzen konnten. Und diese Fähigkeit konnte die Funktion der Gedankensonde negativ beeinträchtigen.

„Ich wollte Sie schon sehr lange etwas fragen, bitte verzeihen Sie meine Neugier, aber es beschäftigt mich wirklich. Was bringt Leute dazu, ihrem Volk den Rücken zu kehren? Manche haben natürlich keine Wahl, sie werden unterworfen und in die Sklaverei verkauft. Aber die anderen – die, die es freiwillig tun? Was hat Sie dazu gebracht, Trill und die Föderation zu verlassen?“

Ravna sah, dass Ezri zögerte. „Es tut mir leid“, sagte sie schnell, „ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten.“


Gute Frage, welcher Denebhan'ahlh hatte mich da geritten? Ich hätte das Schiff verlassen können, einfach so. Niemand hätte mich aufgehalten, nicht mal Rikal. Im Gegenteil, zu diesem Zeitpunkt wäre man sicherlich froh gewesen die Fremde los zu sein. Es war ja eigentlich nur ein Experiment gewesen. Der Versuch kulturellen und sozialen Austausches. Die Föderation, die alle mit offenen Armen aufnahm, die auch die Rihannsu aufnehmen wollte. Also was war es, daß ich mich anders entschied?
Ein, zwei Ewas waren verstrichen, Gedanken und Erinnerungen zogen an meinem geistigen Auge vorbei und dann antwortete ich.

"Sie sind mir nicht zu nahe getreten, es ist nur schon etwas länger her, daß ich darauf angesprochen wurde. Sehr lange her."
Ich schob den Teller zu Seite, nippte noch am Yffirm-Wein und schaute dann Ravna geradewegs in die Augen.
"Ich habe nur die Föderation verlassen, nicht Trill. Die Föderation mag offen und liberal erscheinen, aber sie diktiert ihren angeliederten Rassen und Völkern ihr Verständnis von Moral und Ethik. Sie nimmt den Völkern und Rassen die Identität. Sicherlich nicht in böser Absicht, aber sie tut es. Langsam und beständig. Trill, ist meine Heimat und wird es bleiben, egal wo ich bin."
Versteht sie es? Ich weiß es nicht, aber andere Worte fallen mir gerade nicht ein, die beschreiben konnten was ich fühle.

Verlegenes oder nachdenkliches Schweigen?

"Nachtisch?"

-tbc-
 

Taev

Administrator
(Lhaes)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Der Leih hatte den Befehl gegeben, zu dem naheliegenden Mutara Nebel zu fliegen um das Shuttle aufzuspüren. Mutara-Nebel ... bei den Elemten, das konnte ja heiter werden. Einst benannt nach dem gleichnamigen System Mutara, sind solche Nebel kein sehr gemütlicher Ort. Einerseits werden sämtliche Sensoren des Schiffes gestört und andererseits weisen die Nebel - so auch dieser - eine radioaktive Strahlung auf welche sowohl die Schiffssysteme wie auch die Besatzung schädigen kann. Die fähigsten Ingenieure des Reiches hatten lange Zeit versucht, die Sensoren zu verbesseren und so den Schiffen zu ermöglichen Mutara-Nebel zu scannen und in ihnen navigieren zu können. Mit grosser Wahrscheinlichkeit ist auch heute noch eine Forschungsstation damit beschäftigt die Sensoren zu optimieren.

"Maenek Ezri Chaz an Brücke, wir brauchen zusätzliche Energie und ein Dämpfungsfeld um Operationsraum II." der Ruf von der Krankenstation riss mich aus meinen Gedanken. Hastig leitete ich die die benötigte Energie um was wiederum den Maschinenraum informierte damit diese die ausgelöste Energieschwankung ausgleichen konnten. Das Risiko, dass sonst eine der Hauptleitungen überlastete und so den Einsatz gefährden könnte war zu gross. Noch bevor ich der Maenek eine Antwort geben konnte hatte sie den KomKanal bereits wieder geschlossen. Diese Trill hatte wirklich merkwürdige Angewohnheiten und ich nahm mir vor, die Datenbanken nach den Trill zu durchsuchen und etwas mehr über sie herauszufinden als ich bereits wusste. Man konnte ja nie wissen...

Ich hatte versucht die Sensoren zu rekalibrieren doch der Effekt war nicht sehr gross. Als wir uns auf knapp einem Lichtjahr dem Nebel genährt hatten zeigten die Sensoren jedoch Reste einer Warpspur an.

"Leih, die Sensoren zeigen die Reste einer Warpspur an. Die Identifikation hat ergeben, dass es sich um den Antrieb eines romulanischen Shuttles handeln muss."
"Wo führt die Spur hin und wie alt ist sie?"
"Dem Verfall nach ist die Spur etwa vier bis sieben tlhojur alt. Aufgrund der beeinträchtigen Sensoren ist keine genaure Bestimmung möglich. Ich projeziere ihnen die Spur und die Koordinaten an denen sie endet auf das taktische Display. Es sind keine weiteren Warpspuren in Sensornähe festzustellen." Mir gefiel die Tatsache, dass ich keine vollständige Kontrolle über die Systeme hatte gar nicht. "Ich muss anmerken, dass die Spur somit nicht sehr alt ist und wir das Shuttle bei der Ankunft beim Planeten hätten bemerken müssen."
"Au'e, da gebe ich ihnen recht Erein, es könnte ein Falle sein."

Rikal sprach aus, was ich ihm gegenüber nicht wagte. Das Shuttle konnte sich nur für eine begrenzte Zeit in dem Nebel aufhalten, bevor die radioaktive Strahlung dem Schiff und der Besatzung zusetzte. Erwarteten die Aufständigen, dass wir uns in den Nebel wagen würden um sie zu suchen?


-tbc-
 

Ravna

Member
(Ravna)

=/\= Offiziersmesse =/\=

Ravna war sich nicht sicher, ob sie verstanden hatte, wie Ezri das gemeint hatte, aber es gefiel ihr, dass die Ärztin Trill nach wie vor als ihre Heimat betrachtete. Wenn sie gesagt hätte, ch'Rihan sei jetzt ihre Heimat, so wurde Ravna klar, hätte sie das misstrauisch gemacht.

Gerade als das Schweigen unangenehm zu werden begann, fragte Ezri:
"Nachtisch?"
Nachtisch? "Oh ja, warum nicht?" sagte Ravna überrascht. Sie überlegte, ob sie einen Küchensklaven herbeirufen sollte, aber dann fiel ihr etwas besseres ein. "Ich habe ein Rezept von meiner Mutter in die Replikatordatenbank überspielen lassen, möchten Sie es mal versuchen?" N'alae t'Shanns Niniak-Pudding war Legende. Und er war so ungefähr das Größte, was das Haus Shann bisher hervorgebracht hatte, dachte sie mit einem Augenzwinkern.

Als sie gemeinsam den Pudding verspeisten, bemerkte Ravna, dass ihr Ezris Gesellschaft angenehm war. In ihren bisherigen Monaten an Bord hatte sie noch nicht so richtig Anschluss gefunden, die vielen Besatzungsmitglieder aus alten Adelshäusern hatten ihr wohl unbewusst Distanz eingeflößt. Und Ezri war wie sie selbst jemand, der außerhalb dieser Klasse stand, auch wenn Rikal tr'Drevoux sie in sein Haus aufgenommen hatte. Hier brauchte sie keine Angst zu haben, ihre Umgangsformen könnten nicht geschliffen genug sein. Es war entspannend. Sie lehnte sich zurück.

"Wissen Sie, weshalb ich an Bord der Blutschwinge gekommen bin?" fragte sie. "Bis zu meiner Ausbildung an der Militärakademie habe ich das Eisn-System nie verlassen, und danach, auf der Khaillux-Werft, war ich ja immer noch dort. Ich wollte mehr vom Universum erleben. Sie kennen eine Welt, wie ich sie noch nie gesehen habe." Sie sah sich nochmal kurz um, immer noch keiner da. "Als es zwischen Föderation und Reich Frieden gab, hatte ich nicht die Möglichkeit das auszunutzen. Jetzt ist es zu spät. Ich hätte gerne mal eine Reise dorthin gemacht." Vielleicht würde Ezri ihr etwas über Trill erzählen. Aber die Offiziersmesse war kein geeigneter Ort. Ravna dachte an die Wanzen, die sie gestern abend ausgebaut hatte. Ihr Quartier war im Moment sicher, konnte sie es wagen, Ezri dorthin einzuladen?

In diesem Moment piepte das Kom-Gerät an ihrem Arm. "Tr'Drevoux an Io Pactum t'Shann. Wir nähern uns dem Mutara-Nebel." "Ssuay, Rekkhai, ich bin unterwegs zum Maschinenraum. T'Shann Ende." Sie stand auf. "Der Leih hat gerufen. - Übrigens, in meinem Quartier gibt es das hier" - sie zeigte auf die leeren Teller - "in richtig. Der Unterschied ist enorm." Sie zwinkerte Ezri zu und machte sich auf dem Weg.
 

Taev

Administrator
(Lhaes)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

"Conn, programmieren sie einen Kurs entlang des Nebels zu den Koordinaten an dem die Warpspur abbricht." Rikals sprach wie immer mit einer gewissen Gelassenheit, etwas worum ihn wohl so mancher Führungsoffizier beneidete. Er war immerhin reich an Erfahrung und kannte sich mit Situationen wie dieser bestens aus. Die Manschaft hatte ein grosses Vertrauen zu ihm und arbeiteten sehr gerne unter seinem Kommando.
"Ssuay Rekkhai." antwortete die Conn flott und die Blutschwinge schwenkte in Richtung des Nebels.
"Rekkhai, ich empfehle die Energieleistung zu erhöhen und das gesamte Schiff in Alarmzustand zu versetzen."
Rikal nickte und öffnete einen internen Kommunikationskanal. "Tr'Drevoux an Io Pactum t'Shann. Wir nähern uns dem Mutara-Nebel."
"Ssuay, Rekkhai, ich bin unterwegs zum Maschinenraum. T'Shann Ende."

Ich behielt die Anzeigen der Sensoren ständig im Auge.Die Gefangenen würden kaum mit dem Shuttle in die Mitte des Nebels geflogen sein. Doch die Anzeigen blieben konstant, mit Ausnahme dass, je weiter wir uns dem Nebel näherten, desto kleiner wurde die Sensorreichweite. Mittlerweile nahm leider auch die Datenqualität konstant ab. Mein Unbhagen wuchs mit dieser Tatsache weiter an. Die Blutschwinge war ein mächtiges Schiff, eines der mächtigsten im Reich, jedoch war auch sie verwundbar. Angeblich sollen einzig die Borg über Sensoren verfügen welche in Mutara Nebeln einsetzbar war. Die Borg... ich erinnerte mich an Scharmützel die kleinen Kriegen ähnelten. Ich schüttelte den Kopf und konzentriete mich wieder auf meine Konsole.

Ich starrte auf ein Display und für eine kurze Zeit hätte ich schwören könne, dass ich eine Interferenz gesehen habe. Ein Sensorecho oder möglicherweise das Shuttle? Egal was es war, ich musste es rapportieren.

"Rekkhai, ich hatte soeben eine seltsame Anzeige auf meinem Display."
"Haben Sie das Shuttle lokalisiert?" Rikal drehte sich um und blickte mich an. Seine Augen waren kalt und er hatte jenen Blick den er in Kampfsituationen stets hatte. Kühl und berrechnend.
"Es war lediglich eine kurze Interferenz. Es ist auch möglich, dass es sich um ein Sensorecho hadelt."
"Ich glaube an keine Zufälle Erein... Kampfstationen besetzen!"
Der Gefechtsalarm dröhnte durch das Schiff und rief die Besatzung dazu auf, sich auf eine Gefecht vorzubereiten und ihre zugewiesenen Stationen einzunehmen...


-tbc-

(NonRPG: Durch unseren Urlaub bin ich erst jetzt wieder dazu gekommen etwas zu schreiben. Von mir aus kanns weitergehen)
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke, am Rand des Nebels =/\=

Auf sämtlichen Decks des Warbirds heulten die Sirenen auf, die den Gefechtsalarm akustisch auslösten. Natürlich gab es keine klassischen Sirenen sondern Lautsprecher verbreiteten das Alarmsignal im ganzen Schiff. Zeitgleich wurde auf bestimmten Bildschirmen das Symbol für den Gefechtsalarm dargestellt und die Beleuchtung in einigen Bereichen wurden gedämpft, so auch auf der Brücke. Hierdurch wurde es leichter die Displays abzulesen.
Im Dämmerlicht der Brücke saß der Leih und überdachte seine Möglichkeiten. Sie suchten das gestohlene Shuttle mit den geflohenen Straftätern und ihren Geiseln an Bord. Die Warpspur das Shuttles führte in den Nebel, in dem die Sensoren erheblich an Leistung verloren und die Schilde nicht funktionierten. Gleichzeitig stieg in diesem Nebel die Hintergrundstrahlung des Weltalls an. Nicht sehr stark, aber so stark, dass bei einem längeren Aufenthalt die Gefahr bestand, dass man sich eine Verstrahlung zuzieht. Auf der Blutschwinge würde dies länger dauern, weil ihre Hülle stark gepanzert war. Nicht aber auf dem Shuttle, denn dessen Hülle war sehr viel dünner. Dies führte dazu, dass Rikal sich fragte, wieso das Shuttle in den Nebel geflogen war. Er war ein sehr gutes Versteck, aber nur für eine sehr begrenzte Zeit, dann würde das Shuttle den Nebel verlassen müssen oder alle in seinem Inneren würden sterben. Warum also in den Nebel fliegen? Um einen Verfolger hineinzulocken und selbst so schnell wie möglich wieder hinaus und weiter im offenen Raum fliehen? Das würde nur für eine begrenzte Zeit helfen. Irgendwann würde der Verfolger den Nebel verlassen und dann das Shuttle wieder orten. Weil das Shuttle langsamer war, würde der Verfolger sie einholen. Es war nur eine Frage der Zeit. Also, was sollte das Ganze? Eine Frage, um die Rikal sich später kümmern würde. Jetzt galt es eine Entscheidung zu treffen.
„Arrhae, Startfreigabe für die Jäger und die Thrais. Sie sollen sich um den Nebel verteilen. Wenn das Shuttle den Nebel verlässt, dann will ich es wissen.“
Mit einem „Ssuay, Rekkhai“ bestätigte die Io Saehne den Befehl des Leihs und wenig später verließen die Jäger und die beiden Eskortschiffe ihre Hangars. Mit kurzen Warpflügen verteilten sie sich in Windeseile um den Nebel.
„Sämtliche Schiffe haben sich um den Nebel verteilt. Wenn das Shuttle den Nebel verlässt, dann kann es uns nicht entkommen“, meldete Arrhae nach kurzer Zeit.
„Erein t’Faehht, bringen sie uns in den Nebel hinein, aber schön langsam“, sprach Rikal mit ruhiger Stimme und lehnte sich in seinen Sessel zurück. Nun hieß es warten. Irgendwo hier musste das Shuttle sein.
„Ssuay, Rekkhai“, bestätigte die junge Rihanna an der Conn den Befehl des Leihs.
Die Hände der Rihanna huschten über ihre Konsole und grün leuchteten die Impulstriebwerke des Warbirds in der Dunkelheit des Alls auf. Mit 1000 m/sec flog die Blutschwinge in den Nebel hinein. Ein deutlich zu spürender Ruck ging durch das Schiff als es die Grenze des Nebels passierte. Sofort brach der Datenstrom der Sensoren zur Brücke ab und der Hauptbildschirm wurde dunkel. Nur gelegentlich flackerte er auf, aber auch dann waren nur Störungen zu sehen. Der Bildschirm war voller Blitze und Schnee. Ich hasse Nebel, dachte Rikal, wir fliegen völlig blind in der Gegend herum und müssen hoffen, dass wir nicht irgendwas rammen. Es ist als wenn man mit verbundenen Augen eine Nadel in einem Heuhaufen suchte.
„Erein tr’Rehu, können sie die Sensoren wieder zum Arbeiten bringen?“
„Schwierig, Rekkhai, dieses Problem zu lösen versuchen Wissenschaftler seit Jahrzehnten...“
„Jetzt, Erein.“
„Rekkhai?“
„Ich verlange keine zehn Lichtjahre, Erein. 100 Meter wären schon eine Verbesserung.“
„Ich werde es versuchen, Rekkhai.“
„Versuchen?“ fragte Rikal, mit einem Unterton, der deutlich zeigte, dass es keine Frage war.
„Ssuay, Rekkhai.“
„Geschwindigkeit halbieren.“
Vielleicht sollte ich einen Rihannsu nach vorne in den Bug schicken der Ausschau hält.
Im Dämmerlicht und ohne ein Wort zu sprechen wartete die Brückenbesatzung darauf, dass etwas geschah. Irgendwo hier musste das Shuttle sein.

-tbc-

[NRPG: Nach längerer Zeit mal wieder ein Log von mir. Das Shuttle ist im Nebel und dort wartet ein anderes Schiff, dass die Flüchtlinge aufnehmen wird. Es handelt sich um ein gestohlenes Schiff der Shrikeklasse. Es ist aber nicht vollfunktionsfähig und unterbesetzt. Deshalb hat es das Gefängnis nicht angegriffen. Die Zielerfassungssensoren sind gestört.]
 

Ravna

Member
(Ravna)

*-* Maschinenraum / Brücke *-*

Als Ravna den Maschinenraum wieder betrat, ging sie schnurstracks auf den Hauptkontrollmonitor zu. Die Schilde funktionierten, also waren sie noch nicht im Nebel, aber die Sensorleistung lag bei nur noch 17%, Tendenz weiter fallend. Sie stürzte an die Konsole und machte sich daran, die Sensoren zu rekonfigurieren, um den Effekt der Strahlung auszugleichen, so gut es ging. Wieso nur reagierten die verfluchten Dinger nicht? Sie suchte nach dem Fehler, konnte ihn aber nicht finden. Ausgerechnet jetzt dröhnte der Gefechtsalarm los, und der Boden erbebte unter ihren Füßen. Verdammt! Es eilte, ihr blieb nur eins...

Und schon meldete sich der Leih von der Brücke: "Tr'Drevoux an Maschinenraum! Die Sensoren sind ausgefallen, was ist da unten los?" "Ich musste einen Neustart machen", meldete Ravna, "die Sensoren kommen gleich wieder online... jetzt! Leistung liegt bei 37%, Reichweite 20.000 km." "Bleiben Sie dran", befahl der Leih, und Ravna hörte, wie Lhaes auf der Brücke sagte: "Ich habe es verloren. Wo ich die Interferenz gesehen habe, ist nichts mehr."

"T'Shann, ich brauche mehr", meldete sich der Leih zurück, "schnell!"
"Wenn ich die Reichweite erhöhe, verlieren wir die Auflösung. Dann erkennt man nur noch, ob es makroskopische Objekte im Nebel gibt oder nicht."
Der Leih wandte sich an den Wissenschaftsoffizier. "Gibt es Trümmer in diesem Nebel, Asteroiden, irgendwas?" "Ka, Rekkhai." "Dann tun Sie das, Io Pactum."

Ravna rekonfigurierte die Sensoren noch einmal, und dieses Mal stürzten sie nicht ab, den Elementen sei Dank. "Tr'Rehu?" fragte der Leih. Lhaes brauchte einen Moment, bevor er antwortete. "Es befinden sich außer uns noch ZWEI weitere Objekte in diesem Nebel, Rekkhai! Das kleinere bewegt sich von uns weg und auf das größere zu!"

"Leih", fragte Ravna, "möchten Sie eine Lenksonde abfeuern? Dann hätten wir schärfere Sicht!"

((Non-RPG: Ich hoffe das geht. Ich hab es jetzt so verstanden, dass die Zielerfassung der Waffen gestört ist, oder meintest du die Sensoren Rikal?))
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

„Ie, machen sie die Lenksonde bereit.“
Zwei weitere Schiffe im Nebel?, dachte Rikal besorgt. Was geht hier vor?
„Was können sie mir über die beiden Schiffe sagen, tr’Rehu?“
„Nicht viel Rekkhai. Die Leistung der Sensoren ist zu schwach. Das kleinere könnte das Shuttle sein. Beim größeren bin ich mir nicht sicher. Seiner Energiesignatur nach könnte es ein kleiner Kreuzer oder ein Frachter sein.“
Nicht sehr hilfreich, dachte Rikal.
„Was können Sie mir über die Herkunft der Schiffe sagen?“ fragte der Leih.
„Nicht viel mehr als über ihre Klassifizierung, Rekkhai.“
Bei dieser Antwort wanderte kurz eine Augenbraue des Kommandanten in die Höhe, eine Reaktion, die der junge Erein an der OPS aber nicht sehen konnte. Was auch besser für die Konzentration des Rihannsu war, denn diese Geste zeigte in der Regel Unzufriedenheit da.
„Sind es welche uns oder von anderen Völkern?“ Quantensingularitäten haben schließlich nur wir.
„Kann ich nicht sagen, Rekkhai.“
„Keine Anzeichen für Quantensingularitäten?“
„Ka, Rekkhai. Die Auflösung der Sensoren ist dafür nicht ausreichend.“
Sehr schön wir fliegen hier halbblind und ohne Schutzschilde durch den Nebel und wissen nicht mit wem wir es zu tun haben.
„Irgendwelche Anzeichen dafür, dass die Schiffe uns entdeckt haben?“
„Bisher nicht. Das größere hält seine Position und kleinere hält weiterhin auf es zu.“
„Können wir Funktransmissionen empfangen?“
„Ka, Rekkai. Entweder halten sie Funkstille oder senden auf einer nicht von uns überwachten Frequenz.“
„Dann suchen sie alle Frequenzen nach Transmissionen ab.“
„Rekkhai?“ Ja, es sind viele... aber ich will und muss wissen, mit wem ich es zu tun habe.
„Was ist an meinem Befehl unklar?“ Die Stimme des Leihs zeigte, dass er etwas ungehalten, ob der Nachfrage war.
„Nichts Rekkhai, gar nichts. Ich überwache alle Frequenzen.“
Ich brauche mehr Informationen. Wieso dauert das mit der Sonde solange?
„Leih an Maschinenraum, Status der Sonde?“
„Einen Moment noch Rekkhai, wir müssen die Sonde den Parametern des Nebels angeleichen.“
„Wie lange?“
„Fünf Minuten.“
„Sie haben genau zwei und keine Sekunde länger.“
„Ssuay, Rekkhai.“ Die Stimme der Chefingenieurin klang etwas besorgt. Der Leih verlangte recht viel von ihr.
„Neuen Kurs setzen. Auf das größere der beiden Schiff, aber langsam. Geschwindigkeit:
1000 km/h.“
In diesem Moment entschloss Rikal sich seinen Plan für ihr weiteres Vorgehen bekannt zugeben.
„Wir nähern uns langsam den beiden Schiffen erst einmal bis auf 10.000 km. Ich hoffe, dass wir bis es soweit ist neue Daten über die Schiffe von den Sensoren oder der Sonde erhalten haben.“
„Wie ist der Status der Waffen? Können wir auf unsere Gegner feuern? Wie hoch wäre unsere Trefferwahrscheinlichkeit?“
Zumindest ist durch die Annäherung unser Bug zu den beiden Schiffen ausgerichtet. Damit könnten wir sie zumindest unter Feuer nehmen, wenn es nötig sein sollte.

-tbc-
 

Ezri

Administrator
=/\= Brücke =/\=

Das schwache Licht der Konsolen verbreitete ein gespenstisches Glimmen. Als ob die Akkustik der Brücke an das Licht gekoppelt war, schienen Ansagen der Offiziere und auch die Computerstimme ebenfalls gedämpft.
Ich saß schweigend schräg rechts hinter dem Riov. Auf dem Hauptschirm war nur diffuses Wabern des Nebels zu sehen, überlagert von taktischen Daten, Zahlen, Symbolen und Buchstaben. Ein Unteroffizier trat an mich heran, flüsterte mir etwas zu. Es war nicht gewichtig genug, um den Riov Rikal tr'Drevoux in seiner Konzentration zu stören, aber wichtig genug, es mir mitzuteilen. Ich nickte kurz und erhob mich um die Brücke zu verlassen.
Im Lift dann: "Astrophysische Labors"
Selbst die Beleuchtung des Liftes war abgedunkelt und ein Display blinkte in Bereitschaft, falls ein Offizier mit entsprechender Sicherheitsstufe Zugriff auf das aktuelle Geschehen wünschte.
Das Geräusch des Gefechtsalarm war ebenfalls nicht mehr auf voller Lautstärke und in den Gängen traf man nun keine Rihannsu mehr in ziviler Kleidung an. Auch ich trug eine strenggeschnittene Uniform, mit den Insignien des Schiffes, Rang und Position und den hoheitlichen Insignien vom Hause s'Drevoux. Nicht jeder Rihannsu an Board hatte mich trotz der langen Reise zu Gesicht bekommen und das merkte ich dann immer wieder an den leicht verwunderten Blicken, bevor mein Rang und meine Stellung den nötigen Respekt forderte und durch entsprechenden Gruß ausgedrückt wurde. Obschon ich daran gewöhnt war, war mir jede einzelne dieser Begegnungen sehr bewußt.

@/\@ Labor der Astrophysik @/\@

"Dr. Chaz..." eine knapp angedeutete Verbeugung. "Scheint so, als würden wir interdisziplinär arbeiten." Und ich folgte seinem Blick auf die Daten auf dem Bildschirm. Allerdings sagten mir die Zahlen und Maßeinheiten nicht viel und mein Gesicht schien einen ziemlich fragenden Ausdruck angenommen haben denn der Astrophysiker, beantwortete umgehend meine stumme Frage.
"Sehen Sie, hier haben wir das Bild der Strahlung des Alls." Seine Hand deutete auf die Linke Seite des Bildschirms. Er war bei mir noch nicht in der Krankenstation, werd mir mal seine Akte anschauen. "Und hier haben wir die Strahlung des Nebels." Er schaute mich mit diesem typischen Fällt-Ihnen-was-auf-Blick an und ich konzentrierte mich wieder auf den Bildschirm.
"Er zeigt ein Element mehr an?" Zumindest war da eine Zeile mehr.
"Ie, es zeigt ein Element mehr an, eigentlich nicht weiter schlimm, wenn wir wüßten was für ein Element es ist beziehungsweise was dieses Element kann oder nicht kann... "
"...und wie es sich auf Rihannsu auswirkt" ...und auf Trill und die anderen versklavten Rassen hier an Board fügte ich in Gedanken hinzu und ergänzte seinen Satz.
"Ich habe mir erlaubt, schonmal eine kleine Versuchsreihe zu starten, aber die bezieht sich nur auf nichtlebende Materie."
"Ie und danke, ich werde sofort die medizinischen Labors informieren, wir werden unsere Systeme anpassen und koppeln müssen und schnellstmöglich Ergebnisse erarbeiten. Ich werde alles von der medizinischen Seite her veranlassen."
"Dr. Chaz?"
"Ja"
Leichte Verachtung lag in seinen Augen, Unwohlsein drückte seine Mimik aus.
"Ich hätte es lieber, wenn ein rihannischer Mediziner... "
Ich hatte schon eine passende Antwort auf der Zunge, aber dann besann ich mich eines besseren.
"Kein Problem, ich schicke Ihnen einen meiner Ärzte." Ich legte Arroganz in meine Stimme. Er sollte merken, daß ich mich auf eine Zusammenarbeit mit ihm nicht herablassen würde. Als ich mich aus dem Labor verabschiedete zischte ich nur für ihn hörbar: "Das Haus s'Drevoux dankt." Dann drehte ich mich um und ging ohne einen Blick nach hinten zu werfen weg. Ich war mir absolut sicher, daß genau in dieser Sekunde seine Gesichtsfarbe von der normalen blassen fahlen Farbe auf ein sattes dunkelgrün wechselte.
Unterwegs verfaßte ich schon einen kleinen Bericht vorweg, um den Riov auf das erneute Problem vorzubereiten.

=/\= Brücke =/\=

"Riov tr'Drevoux, ich muß Ihnen mitteilen, daß der Aufenthalt in diesem Nebel aus medizinischer Sicht ein nichtkalkulierbares Risiko darstellt. Die Astrophysik hat ein neues und völlig unbekanntes Element in der Strahlung des Nebels gefunden und es ist noch nicht absehbar, ob und wie es uns medizinisch gesehen manipuliert und ob und wie wir uns davor schützen können." Leise und mit militärischem Respekt trug ich den kurzen Bericht vor. Wie leicht es mir doch in mittlerweile fiel, von privater und vertrauter Freundschaftlichkeit auf distanzierter sachliche Ebene zu wechseln. Das konnte ich nicht immer und brachte Rikal und natürlich auch mich in Vergangenheit immer wieder in Verlegenheit...

-tbc-
 

Ravna

Member
(Ravna)

*-* Maschinenraum / Brücke *-*

Im Endeffekt dauerte es 2 Minuten und 23 Sekunden, bis die Lenksonde konfiguriert war. Hoffentlich würde dem Leih das genügen.
"Maschinenraum an Brücke, die Sonde ist jetzt bereit. Wohin soll es gehen?"
"Das wurde auch Zeit, t'Shann, wir haben bereits Kurs auf das größere Objekt genommen. Ich vermute, dass das kleinere das Shuttle ist. Steuern Sie das größere zuerst an, ich will wissen, was uns erwartet."
"Ssuay." Eine Luke in der Hülle öffnete sich, und die Sonde schoss hinaus. Ihre Daten landeten mit nur minimaler Verzögerung auf Lhaes' Kontrollmonitor.

Zuerst sah man nur den Nebel, doch als die Sonde sich ihrem Ziel näherte, wurde das Bild besser. "Es ist ein rihannisches Schiff, ich habe jetzt die Quantensingularität auf dem Schirm", meldete Lhaes. Kurz darauf wurden auch seine Umrisse sichtbar. "Es ist ein Schiff der Shrike-Klasse", berichtete Lhaes weiter, "und ich bekomme sogar eine ID-Kennung herein... es ist die ChR Manehar! Leih, ist die nicht vor einem halben Jahr auf einer Mission in diesem Sektor verschollen?"
 

Taev

Administrator
(Lhaes)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Die Sonde schien kaum gute Resultate zu liefern, bei den Elementen, diese Mutaranebel sind mehr als hartnäckig. Im Augenwinkel registrierte ich ein kurzes flackern auf einer meiner unzähligen Displays und signalisierte mir, dass die Datenqualität scheinbar zunahm. In der Tat, das Bild wurde besser je weiter sich die Sonde ihrem Ziel näherte. Die Sensoren der Sonde registrierten einen Energiefluss... einzigartig seiner Art in diesem Teil der Galaxie.

"Es ist ein rihannisches Schiff, ich habe jetzt die Quantensingularität auf dem Schirm", meldete ich umgehend an Rikal. Kurz darauf wurden auch die Umrisse des unbekannten Schiffes sichtbar.
"Es ist ein Schiff der Shrike-Klasse und ich bekomme sogar eine ID-Kennung herein... es ist die ChR Manehar! Leih, ist die nicht vor einem halben Jahr auf einer Mission in diesem Sektor verschollen?" Ich startete eine Datenbankabfrage und das Resultat kam zusammen mit dem Nicken des Leih.
"Ich habe den Hintergrund und die technischen Merkmale in der Datenbank der Blutschwinge gefunden. Ich transferiere sie auf den Speicher Ihres Displays".

Die ChR Manehar, vom Typ her ein Spionageschiff mit gewissen zusätzlichen Umbauten, war auf einer als vertraulich eingestuften Mission unterwegs. 80 Mann waren an Bord des Schiffes gewesen und seit exakt 193 lhai verschollen. Das Imperium hatte gemäss den Aufzeichnungen kurz nach dem Verschwinden 4 Kreuzer der Griffin Klasse in das System entsandt doch die ChR Manehar blieb verschwunden und es wurden keine Spuren oder Trümmer gefunden. Weitere Einträge existieren in der Datenbank nicht.

"Leih, ich empfehle, dass wir uns aufgrund der starken Bugbewaffnung der ChR Manehar seitlich nähern und das Überraschungsmoment ausnutzen können und das Schiff beim ersten Angriff kampf- und vor allem manövrierunfähig schiessen." kompletierte ich meine Analyse.
"Ie." Rikal nickte und schien sich bereits eine Strategie zu überlege. "„Leih an Maschinenraum, wir benötigen in 5 siuren volle Energie auf sämtlichen Bug-Disruptoren."
"Sussay."
"Und t'Shann... keine Ausfälle."


(-tbc-)
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Für einen Moment saß Rikal verwirrt in seinem Sessel im Zentrum der Brücke. Das gestohlene Shuttle flog auf ein Schiff der Galae zu. In wessen Händen befand sich der Kreuzer der Shrike Klasse? Diese Schiffe wurden sowohl von den Tal’Shiar als auch von der Galae für Spionage- und Aufklärungsmissionen eingesetzt. Aus diesem Grund gehörten sie auch zur Krone der Schiffsbaukunst der Rihannsu. Wenn ein solches Schiff in die falsche Hände geraten seien sollte, die Folgen könnte unvorhersehbar seien. Sie mussten herausfinden, wer sich an Bord dieses Schiffes befand.
Erschwerend kam hinzu, dass der Nebel möglicherweise für seine Besatzung gefährlich sein könnte. Dies hatte ihm gerade Ezri mitgeteilt. Eine sehr unerfreuliche Situation. Sollte er die Gesundheit seiner Besatzung schützen indem er Befehl gab den Nebel zu verlassen oder seine Crew möglicherweise gefährden und herausfinden was mit der Manehar geschehen war? Eine Frage die nach den Regeln des Mnhei'Sahe leicht zu lösen war.
„Conn, berechnen sie einen neuen Kurs. Wir nähern uns der Manehar von ihrer Backbordseite. Ich will das über sie hinwegfliegen. Taktik, erfassen sie sämtliche sensiblen Systeme der Manehar. Schießen sie das Schiff kampf- und manövrierunfähig, aber erst wenn das Shuttle an Bord ist. Ich will beide Schiffe haben.“
Das Problem ist nur, wie bekommen wir das Schiff dann hier wieder heraus? Der Traktorstrahl wird in diesem Nebel nicht funktionieren. Zumindest nicht ohne weiteres. Das gleiche gilt für die Transporter. Also müssen die Marines mit den Sturmshuttles auf den Kreuzer gebracht werden. Erst mal müssen wir es aber haben.
„Leih an Tribun. Bereiten Sie sich darauf vor den Kreuzer zu entern. Wir können nicht beamen, deshalb müssen sie die Sturmshuttles benutzen.“
„Ssuay, Rekkhai“, klang die Stimme des Tribuns gelassen aus den Lautsprechern der Brücke. Man könnte meinen, Rikal hätte ihm gerade zum Essen eingeladen. „Wir sind in drei Minuten bereit.“
„Sehr gut, Hanaj.“
Eine leichte Berührung der entsprechenden Schaltfläche auf der Lehne seines Kommandosessels schloss den Kanal zum Kommandeur der Marineinfanterie. Blind konnte Rikal sich darauf verlassen, dass der alte Haudegen alles erforderliche veranlassen würde.
„Wurde unsere Sonde entdeckt?“
„Dafür gibt es keine Anzeichen, Rekkhai“, sagte Lhaes.
„Brücke an Maschinenraum. Wie ist der Status der Waffen?“
„Alle Waffen sind voll einsatzbereit.“
„Gut.“ Erneut schloss eine einfache Berührung den Kanal.
„Conn, ist der Kurs berechnet?“
„Ie, Rekkahi. Der Kurs ist eingegeben. Ich warte nur auf ihren Befehl.“
Mit einem Nicken bestätigte Rikal die Meldung der Rihanna an der Navigationskonsole. Gleichzeitig schrieb er eine Anfrage an Ezri, ob es etwas neues wegen der vom Nebel möglicherweise ausgehenden Gefahr gab.
„Wo ist das Shuttle?“
„Es wird etwa in einer halben Minute andocken.“
Dies bedeutete, dass wahrscheinlich kurz danach der Kreuzer abfliegen würde. Wegen der Interphasentarnung würde es dann auch der Blutschwinge unmöglich sein den Kreuzer wieder zu finden. Es war an der Zeit zu handeln.
„Gut. Wir beginnen den Anflug.“
Mit einem grünen Aufleuchten der Impulstriebwerke setzte der gewaltige Kreuzer sich in Bewegung. Der Kampf hatte begonnen.

-tbc-
 
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