Verschlungene Wege VI

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Ezri

Administrator
.: Ezri’s Quartier :.

Daten und Bilder flimmern über den Bildschirm als das Bild sich komplett wandelt und das Gesicht Thals erscheint. Sein Mund öffnet sich gerade um etwas zu sagen, als das Bild sich abermals wandelt und das Bild eines Sanitäters erscheint.
„Dr. Chaz, wir brauchen Sie umgehend in der Krankenstation. Es gab einen Unfall in den Trainingshallen. Ein höherer Offizier ist betroffen.“
„Ie, ich komme“ Aber meine Antwort verhallte ungehört, denn der Bildschirm war schon wieder schwarz. Zeitgleich ertönte mein Kommunikator: „Dr. Chaz, bitte in die Krankenstation, medizinischer Notfall.“
Diese Meldung erging auch an die Sicherheit, die per sofort die Blockkade meiner Quartiertür löste.
In meiner Privatkleidung eilte ich den Gang entlang, sicherlich nicht der alltägliche Anblick der mir entgegenkommenden Rihannsu.

+/\+ Krankenstation +/\+

„Was ist passiert und welche Diagnose haben Sie schon erstellen können?“ Mit einem Blick erfasste ich die Situation und während meine Augen die Daten auf den Bildschirm ablasen, tastete meine Hand instinktiv nach dem Puls des Verletzten.
Mehrere Knochen waren gebrochen, unter anderem auch zwei Halswirbel. Ersten Messungen zu Folge war ein Großteil der Nervenverbindungen zum Körper unterbrochen. Die Atmung war flach und der Puls schwinden gering, nur noch für sensible Messinstrumente aufspürbar.
„Wieso wurden noch keine Maßnahmen eingeleitet?“ Herrschte ich die anwesende medizinische Crew an.
„Dr. Chaz, schauen Sie.“ Antwortete etwas schüchtern eine der Pflegerinnen. Ihr Finger zeigte auf eine Art Tattowierung an der Innenseite des rechten Handgelenks. Es war eine Art Patientenverfügung. Dieser Offizier hatte damit verfügt, dass ab einem gewissen Grad an Verletzungen, er keine medizinische Behandlung, abgesehen von einer Schmerztherapie, wünschte.
Ich seufzte auf, da war er wieder, der Unterschied zwischen Rihannsu und Trill. Vielleicht lag es am Urvertrauen in die Religion der Elemente, dass der Tod sie nicht allzu sehr schreckte. Ich wusste es nicht, aber die Langlebigkeit unserer Symbionten, stärkte unsere absolute Liebe zum Leben.

„Gut, dann geben sie mir den Neuralstimulator.“
Ich setzte das Gerät schräg am Hinterkopf an, sollte der Offizier irgendwelche Schmerzen gehabt haben, so hat er jetzt keine.
„Beobachten Sie ihn und tragen Sie dann seinen Todeszeitpunkt ein. Ich bin in meinem Büro.“
„Ie, Rekkhai“


-tbc-
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Seit mehreren Stunden befand der Leih der Blutschwinge sich auf der Brücke und überwachte von dort den Flug seines Schiffes zur geheimen Forschungsstation. Es würde nicht mehr allzu lange dauern, dann würden sie diese erreichen und ihre Fracht dort abgeben können. Damit wäre dann ihr „ruhiger“ Transportflug vorbei. Als er „ruhig“ dachte musste er kurz sarkastisch Grinsen. Dieser einfache Transportflug war alles andere als ruhig gewesen. Der Frachter, von dem sie die geheimen Forschungsmaterialien übernehmen sollten, war von einem klingonischen Kreuzer angegriffen worden. Einer der ihn eskortierenden Kreuzer der Griffin Klasse war dabei zerstört worden, der andere schwer beschädigt. Der Blutschwinge war es gelungen den Kreuzer der Vor’cha Klasse zu vertreiben, aber dieser hatte die geheime Fracht mitgenommen. Aus diesem Grund hatten sie die Klingonen verfolgt. Nur dank einer speziellen Sonde war es ihnen gelungen den Klingonen zufolgen. Geführt hatten sie die Klingonen zu einer getarnten, kleinen Flottenbasis der Klingonen nahe der klingonischen Grenze geführt. Diese Basis hatte den Besuch der Schwinge nicht gut überstanden. Ebenso war es dem Kreuzer ergangen, der in einer grellen, aber lautlosen Explosion vergangen war. Allerdings erst nachdem sie den Klingonen ihre Beute wiederabgejagt hatten. Dabei hatten leider auch einige Marines ihr Leben verloren und noch mehr waren erheblich verletzt worden. Das alles für einen Container. Aber dieses Opfer verlangte das Reich, wenn man ihm dienen wollte. So viel zur ruhigen Transportmission.
Zurzeit war aber alles ruhig. Sämtliche Schäden waren behoben und alle System arbeiteten innerhalb ihrer Parameter. Alles sah nach einer ruhigen Schicht aus. Aus diesem Grund ging der Leih auch die täglichen Berichte auf der Brücke durch und nicht in seinem Bereitschaftsraum. Seine erste Offizierin bereitete gerade eine taktische Übung der Alpha Schicht vor. In wenigen Minuten würde er den Sessel des Kommandanten räumen und einem anderen Offizier platz machen, der noch nichts von seinem Glück wusste. Es war ja nicht immer so, dass Arrhae oder Rikal auf der Brücke waren, wenn das Schiff angegriffen wurde. Deshalb mussten auch andere Offiziere das Kommando übernehmen können.
Gerade hatte Rikal den Bericht über die Leistungsfähigkeit der Transwarpspule zur Kenntnis genommen als die Brückenlautsprecher zum Leben erwachten.
„Tr’Liorae an Brücke. Hier hat es gerade einen Trainingsunfall gegeben. Arrain tr’Mhiohs ist schwer verletzt worden. Ein medizinisches Notfallteam ist bereits Vorort.“
„Hier Brücke, bestätigt.“
Beim Training hatte sich der neue taktische Offizier und Sicherheitschef verletzt. Keine gute Nachricht. Vor allem wenn der Tribun der Marines dies an den Leih weiterleitet. Es musste schlecht um tr’Mhiohs stehen. Schnell schrieb Rikal eine Nachricht an die Sicherheit und entließ Ezri endgültig aus ihrem Arrest und versetzte sie wieder in den aktiven Dienst. Dies hatte der Computer zwar bereits automatisch getan, aber nur für die Zeit des Notfalls. Rikal war davon überzeugt, dass der Arrain auch in der nächsten Zeit eine intensive Betreuung brauchen würde, selbst wenn die akute Lebensgefahr abgewendet war.
„Arrahe, komm bitte in meinen Bereitschaftsraum“, sprach der Leih und begab sich in seinen Bereitschaftsraum. Arrhae folgte ihm auf dem Fuße. Beide nahmen am Schreibtisch des Leihs Platz, Rikal dahinter und sie davor.
„Selbst wenn er es überlebt, so werden wir einen Ersatz für ihn brauchen. So wie Hanaj geklungen hatte, steht es nicht gut um den jungen Offizier. Es dürfte also eine Weile dauern, bis er wieder seinen Dienst aufnehmen kann.“
„Ich fürchte damit könntest Du recht haben.“
„Ist sein Stellvertreter der Aufgabe gewachsen?“
„Erei´Arrain t’Tarus ist eine gute Offizierin und wurde von Arrain tr’Mhiohs bisher immer gut bewertet. Ebenso von ihren bisherigen Vorgesetzten. Allerdings ist dies ihr erster Posten als Stellvertreterin in der Schiffssicherheit. Bisher hatte sie keinen Kommandoposten inne.“
„Also ist sie noch recht unerfahren. Meinst Du, sie ist der Aufgabe gewachsen?“
Noch einmal blickte Arrhae auf das PADD, das sie bei sich hatte und auf dem sich die Personalakte von erei’Arrain t’Tarus befand.
„Meiner Meinung nach wäre das im Moment noch etwas zu viel Verantwortung für sie.“
„Also brauchen wir jemand anderen.“
„Ie.“
„Was hälst Du von dieser Person?“
Mit einem Tastendruck übertrug Rikal eine Personalakte auf das PADD seiner ersten Offizierin. Vor Überraschung wanderte eine Augenbraue der Rihanna in die Höhe.
„Sein Offizierspatent ruht zwar zurzeit, aber er ist der Beste für die Aufgabe, die wir an Bord haben.“
Bevor Arrhae antworten konnte erwachten erneut die Lautsprecher zum Leben.
„Hier ist Doktor t’Drevoux. Arrain tr’Mhiohs hat sich schwerste Verletzungen zugezogen und wird in kürze sterben. Er wünscht keine medizinische Betreuung, die über eine Schmerztherapie hinaus geht.“

-tbc-
 

Ezri

Administrator
+/\+ Krankenstation +/\+

Drei Aesnl waren vergangen, als eine Pflegerin mein Büro betrat. Ihr Gesichtsausdruck sagte es mir noch bevor sie den Mund öffnete.

"Ie, veranlassen Sie das Bestattungsritual, ich werde eine Meldung an den Riov machen. Da es ein Offizier war, ist es seine Aufgabe, die Angehörigen zu informieren."

"Ie Rekkhai" Sie machte kehrt und ich folgte ihr, denn sein Tod mußte von einem Arzt bestätigt werden und da ich Dienst hatte, war ich dieser Arzt. Die einst leicht grünlichen Wangen hatten an Farbe verloren und sein Gesicht hatte einen friedlichen Ausdruck angenommen. Er war seit seinem Unfall nicht wieder zu Bewußtsein gekommen.

Fleißige Hände brachten ihn in einen andern Raum, dort würde sein Körper nochmal gewaschen werden, man würde ihm seine Ausgehuniform anziehen und dann in eine Stase-Einheit legen, bis es Zeit für seine "Bestattung" war.
 
K

Korax chi-R'Mor

Gast
=V= ChR Blutschwinge

Obwohl der Verstorbene erst bei der Rückkehr der Blutschwinge bestattet werden würde, so wurde er doch schon jetzt aufgebahrt, bevor man ihn in Stasis versetzen würde. Optio Korax chi-R'Mor überwachte mit einem Auge die Truppe aus Sicherheitspersonal und Marines, die damit beschäftigt waren, den Leichnam in der Krankenstation in seine Galauniform zu kleiden. Zuvor hatten die Medotechniker bereits verschiede Schritte zur Konservierung des Toten vorgenommen, bevor sie den toten Rihannsu seinen Kameraden überlassen hatten. Auch Korax und die drei Marines seines Kommandos trugen ihre besten Uniformen, wärend die drei Flottenangehörigen die übliche graue Uniform trugen.
Während die Mannschaftsdienstgrade weiter mit ihrer Arbeit beschäftigt waren, dachte der junge Offizier an die Geschehnisse der letzten Wochen zurück. Nachdenklich strich er mit dem Finger über das kleine Verwundetenabzeichen, das nun an der Ordensspange seiner schwarzen Ausgehuniform prangte, dann bewegte er versuchsweise den Arm, dem er es zu verdanken hatte. Obwohl die quasi im Reagenzglas gezüchtete Prothese kaum noch Schwierigkeiten machte, überlegte Korax, dass er auf diese Erfahrung gerne verzichtet hätte. Er konnte sich kaum mehr daran erinnern, wie er noch in der vom Staub des Schlachtfeldes bedeckten Uniform auf dem Operationstisch der Krankenstation gelegen hatte, doch nur zu gut erinnerte er sich an die Wochen dannach. Stundenlange Aufenthalte in der Obhut der Trill-Ärztin und, nachdem die Prothese endlich von seinem Körper angenommen worden war, endlose Therapiestunden, in denen er lernen musste, die Nerven und Muskeln wieder bewusst zu kontrollieren. Eigentlich war er noch dienstunfähig geschrieben und sollte außer dem Aufbautraining für den Arm auch nicht trainieren, doch Korax war Zeit seines Lebens zu sehr ein aktiver Feldsoldat gewesen, als dass er untätig hätte herumsitzen können - und es war ihm schließlich auch in Form seiner starken Willenskraft zugute gekommen, die es ihm ermöglichte, die Rekonvaleszenzzeit so kurz wie möglich zu halten. Naja, zumindest EIN gutes hatte es gehabt: die Krankenpflegerin, die ihn zu Anfang seines Trainings zum Wiederaufbau der Kontrolle über die Bewegungen des Arms betreut hatte, war eine hübsche und freundliche junge Frau gewesen. Vielleicht würde er sie wiedersehen.
Doch dann riss er sich von seinen Gedanken los, als die Rihannsu vor ihm ihre Arbeit beendeten und nun den Leichnam auf einen antiken Kampfschild der Romulanischen Garde betteten. Durch die Halterungen auf der Rückseite hatte man nicht minder antike Speere gesteckt, die als Griffe dienten. Als der Tote auf dem stilisierten Raubvogelemblem sicher zum Liegen gekommen war, traten vier der Soldaten an die Griffe, die anderen beiden postierten sich vor und hinter der Bahre und auf Korax' Befehl nahmen alle Haltung an, hoben die Trage an und verließen im langsamen Exerzierschritt die Krankenstation in Richtung der Frachträume mit den Stasis-Kapseln.
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge =/\=

Noch immer befand der Leih sich in seinem Bereitschaftsraum. Vor wenigen Minuten hatte Arrhae ihn alleine gelassen. Beide waren zu dem Ergebnis gelangt, dass Tahl der beste Ersatz für den verletzten Chef der Sicherheit war. Nun war es Arrhaes Aufgabe Tahl darüber zu informieren. Auf dem Bildschirm seines Tischrechners wurde der Deuteriumverbrauch der letzten Woche angezeigt. Es war einfach unglaublich, wie viel schwerer Wasserstoff verbraucht wurde um ein Schiff wie die Blutschwinge zu bewegen. Aber eigentlich interessierte Rikal dieser Bericht nicht sonderlich. Der Verbrauch war stabil und ihn plagten andere Sorgen. Er dachte an seinen Sicherheitschef. Dieser war noch recht jung, für einen Rihannsu. Er war noch keine fünfzig Jahre alt und nun lag er schwer verletzt auf der Krankenstation. Inständig hoffte Rikal, dass er überleben und genesen würde.
„Leih, hier ist die Krankenstation“, aus den Lautsprechern drang die Stimme von Ezri, der Daisemi'maenek. Am Klang ihrer Stimme erkannte Rikal, dass Ezri keine gute Nachricht für ihn hatte.
„Hier ist der Leih, ich höre.“
„Arrain tr’Rrhiol ist gerade verstorben.“
Für einen Moment schloss Rikal seine Augen. Ein weiterer Rihannsu der gestorben war, während er das Kommando geführt hatte.
„Verstanden. Leih Ende.“ Mehr war nicht zusagen.
Kurz flogen Rikals Finger über die Tastatur, dann wurde an Arrhae, die gerade auf dem Kommandantensessel der Brücke saß, eine kurze Nachricht gesendet, dass der Arrain seinen Verletzungen erlegen war. Spätestens wenn sie wieder ihr Büro oder ihr Quartier aufsuchen würde, würde sie diese Nachricht bekommen.
Zeitgleich wurde ein schon fast ritualisiertes Prozedere in Gang gesetzt. Der Leichnam wurde aus der Krankenstation in einen Aufbahrungsraum gebracht. Vom medizinischen Personal würde er gewachsen werden, dann würden andere, Freiwillige, ihn in seine Galauniform kleiden. Später würde er von einer Abordnung aus Sicherheit und Marineinfanterie in einen Raum gebracht werden, den man früher wohl aus Kühlkammer bezeichnet hätte. In diesem Raum befanden sich Stasiskammern. Diese wurden benutzt um Schwerstverletzte, die selbst auf der Blutschwinge nicht versorgt werden könnten, sicher in die Heimat zu bringen um dort versorgt zu werden, oder auch, wie heute, um einen gefallenen Kameraden nach Hause zu bringen, damit er mit allen ihm gebührenden Ehren bestattet werden kann.
Bei der Überführung in die Stasiskammer würde Rikal anwesend sein. Es war, zumindest für ihn, eine Art von Tradition, dass er nicht nur die Verletzten auf der Krankenstation besuchte, sondern auch die Toten begleitete, wenn sie ihre letzte Reise begannen.
Zunächst mußte er aber noch zwei Nachrichten verfassen. Eine knappe Meldung in der Rikal dem Flottenkommando der Thi Galae vom Tot seines Sicherheitschefs und der Ernennung Tahl Tehlaks zu seinem vorläufigen Nachfolger berichtete. Die zweite Sendung würde länger werden und nicht nur aus Text bestehen. Rikal aktivierte den Aufnahmemodus seines Tischmonitors und begann in den Bildschirm zu sprechen.
„Aefvadh, ich bin Enarrain Rikal tr’Drevoux, Leih der Blutschwinge. Ihr Sohn, Ejiul Arrain tr’Rrhiol, diente unter meinem Kommando. Zu meinem größten Bedauern muss ich Ihnen berichten, dass ihr Sohn bei einem Trainingsunfall ums Leben gekommen ist…“
Nach fast zehn Minuten beendete er die Aufzeichnung. In dieser berichtete er den Eltern des Toten von seinem Dienst hier auf dem Schiff und wie er sich während des letzten Gefechtes geschlagen hatte. Natürlich hatte er ihnen auch vom Tot ihres Sohnes erzählt. Vor allem davon, dass er ohne Schmerzen und schnell gestorben war. Das sein Tot mehr oder weniger sinnlos gewesen war, dass verschwieg er natürlich. Er war nicht im Kampf gefallen oder bei der Rettung des Schiffes. Während des Trainings aus dem Leben gerissen. Das unrühmliche Ende einer Karriere, die noch sehr lange erfolgreich hätte verlaufen können.
Beide Nachrichten würden mit dem nächsten Datenstrom gesendet werden. Der Leih aktivierte den Monitor des Tischrechners und widmete sich wieder dem Papierkrieg.

=/\= etwa zwei Stunden später =/\=

Langsam bewegte der kleine Zug mit dem aufgebahrten Toten auf die Halle mit den Stasiskammern zu. Jedes Besatzungsmitglied, das dem Zug begegnete nahm sofort Haltung an und verharrte bis der Zug vorbei war. Rikal sah den Zug den Gang entlang auf sich zu kommen. Er selbst stand, gemeinsam mit Arrhae, Ezri und einigen anderen Offizieren am Eingang zur Halle. Als der Tote auf dem antiken Schild an ihm vorbei getragen wurde nahm Rikal Haltung an. Erst nachdem die Tür sich leise zischend hinter dem Toten und seinen Begleitern geschlossen hatte beendete Rikal die Ehrenbezeugung und folgte dem Toten mit den anderen Offizieren. Im Inneren war das Schild vor einer der Stasiskammern abgestellt worden. Die Kammer war geöffnet worden und seine Eskorte hob den Verstorbenen gerade auf die Liege. Nun sammelten sich alle Anwesenden um den Toten und bildeten einen Halbkreis. Rikal trat an die Kammer heran. Auf seinen Befehl hin nahmen alle erneut Haltung an während er die Liege zurück in die Kammer fahren ließ.
Kurz sprach Rikal noch ein Gebet zu den Elementen, dann löste die Gesellschaft sich auf und ging wieder ihren Aufgaben nach. Nur Rikal blieb noch einen Moment länger in dem Raum.

-tbc-
 

Taev

Administrator
(Lhaes)

=/\= Persönliches Quartier =/\=

"Die Elemente scheinen sich gegen dieses Schiff verschworen zu haben" murmelte ich leise vor mich hin, während ich mir die Galauniform anzog. Arrain tr’Rrhiol, der Sicherheitschef, hatte sich bei einem Trainingsunfall schwere Verletzungen zugezogen und war diesen vor wenigen Stunden erlegen. Ich hatte vernommen, dass er ledliglich eine Schmerztherapie wünschte und keine weiteren Behandlungen. Wie konnte man sich nur so von seinem Leben lösen? Für mich völlig unverständlich aber ich war ja auch kein Krieger. Einem Offizier gebührt nach seinem Tod eine Ehrenbezugung und die Verwahrung der Leiche in einer Stasiskammer, die nach Ankunft in der Heimat der Familie übergeben wird. Langsam und etwas nachdenklich zog ich mir die Uniform zurecht, warf nochmals einen prüfenden Blick in den Spiegel und schritt aus dem Quartier.

=/\= Vor der Halle der Stasiskammern =/\=

Zusammen mit sämtlichen Offizieren der Alpha Schicht und weiteren Offizieren die nicht Dienst hatten, stand ich vor der Halle. Wir warteten auf den Toten, der von Angehörigen der Marines und von Sicherheitskräften von der Krankenstation bis zur Halle getragen wurde. Als sie ankamen, nahmen alle Offiziere Haltung an und warteten, bis der Tote in die Halle getragen wurden und sich die Türe hinter im wieder schloss. Der Leih beendete die Ehrenbezeugung und alle Offiziere folgten ihm in die Halle, wo Arrain tr’Rrhiol auf die Liege der Stasiskammer gelegt wurde. Alle Anwesenden nahmen Haltung an, während Rikal die Liege mit dem Toten in die Kammer fahren liess. Er sprach abschliesend ein Gebet zu den Elementen und entliess die Anwesenden, während er im Raum ausharrte. Ich begab mich zurück ins Quartier um meine normale Uniform wieder anzuziehen, mein Dienst würde in drei Tlhojur beginnen, ich hatte also noch etwas Zeit.

=/\= Brücke ChR Blutschwinge =/\=

Man merkte den Offizieren auf der Brücke ihre Bedrückheit an. Ein Kamerad, für einige ein guter Freund und vor allem ein erfahrener Sicherheitschef war von uns gegangen. Ein sinnloser Tod bei einem Training nachdem er bereits einige Gefechte mit der Blutschwinge überstanden hatte. Ein Display blinkte bei meiner Station auf und ich löste den Blick von den Offizieren.

"Leih, eine Subraumnachricht für Sie vom Oberkommando der Thi Galae. Sie ist nebst den Standardverschlüsselung zusätzlich codiert."
"Leiten Sie sie in den Besprechungsraum."
"Ie Rekkhai."

Rikal stand auf und verliess die Brücke in den angrenzenden Besprechungsraum. Ich war doch etwas neugierig. Die Thi Galae sendete normalerweise nur geheime und wichtige Nachrichten für den Leih oder andere Offiziere mit einer zusätzliche Codierung, die nur dem Empfänger bekannt ist. Die Codierung war von den besten Kryptografen des Reiches entwickelt worden, einige von ihnen fanden angeblich auf mysteriöse Art und Weise den Tod. Man munkelte, dass der Tal'Shiar sie eliminiert hatte um zu verhindern, dass die anderen Wissenschaftler die Informationen an dubiose Subjekte verkaufen oder sie gar direkt an den Feind weitergeben.

-tbc-
 

Tahl Tahlek

New Member
=/\= Tahls Quartier =/\=

Tahl hatte gerade erst die Nachricht des Todes von Arrain tr’Rrhiol erhalten. Etwas nachdenklich saß er in seinem Quartier und dachte über die Tatsache nach das er durch den Tod eines Kameraden seinen alten Arbeitsplatz als Sicherheitschef zurückbekam.
Er hatte darum gebeten bei der offiziellen Bestattung dabei sein zu dürfen, zum einen um wieder einen Platz in den Reihen seiner alten und neuen Untergebenen zu finden, zum anderen um seinem Gewissen ein wenig Erleichterung zu verschaffen, sei es nur um sich von den Gedanken zu befreien er würde einen Todesfall nutzen...
Er zog sich seine Uniform an, sprach ein kurzes Gebet und schritt aus dem Quartier.

=/\= Krankenstation =/\=

Als Tahl um die Ecke bog sah er bereits die Angehörigen der Marines und der Sicherheitsabteilung die überwiegend bedrückt auf den Moment warteten wo sich der Zug in Richtung Stasiskammern in Bewegung setzen würde. Der Tote lag auf einem Schild und erweckte den Eindruck als würde er schlafen. Die medizinische Abteilung hatte sehr gute Arbeit geleistet mit der Beseitigung der Verletzungen, dachte er im Stillen. Er stellte sich hinter das Schild, nickte vereinzelten, ihm noch bekannten Sicherheitskräften zu die ihn wiedererkannten und konzentrierte sich dann nur noch auf seine Aufgabe den Toten in das ewige Universum zu geleiten. Mit bedächtigen Schritten setzte sich der kleine Zug durch die "Blutschwinge" in Bewegung und erreichte nach einiger Zeit den Eingang der Stasiskammern wo die Zeremonie seinen Anfang nahm.

=/\= Tahls Quartier =/\=

Nachdem die Prozedur vollzogen war zog sich Tahl in sein Quartier zurück. In Gedanken versunken zog er sich seine Uniform aus und setzte sich mit nacktem Oberkörper vor einen kleinen Altar den er in seinem Schrank aufbewahrte. Er wollte für den Verstorbenen zu seiner Kriegsgottheit beten und ihm ein kleines Opfer darbringen. Er nahm sich eines seiner scharfen Messer, schnitt sich leicht in die Handfläche, ließ das Blut in einen Behälter laufen in dem sich bereits eine gelbliche Flüssigkeit befand, sprach sein Gebet und entzündete die Flüssigkeit mit einer Art Kerze. Die dabei entstehenden Dämpfe sollten, so lautete es in seiner Religion, die Seele des Verstorbenen erreichen, ihn mit der Welt der Lebenden verbinden und ihn stärken im Kampf gegen die dunklen Mächte anderer Dimensionen.
Er versorgte seine Wunde, zog sich die Dienstuniform an und verließ sein Quartier um seinen ersten Dienst auf der "Blutschwinge" anzutreten. Er freute sich wieder mit alten Bekannten arbeiten zu können und war gespannt darauf an der ersten gemeinsamen Offizierssitzung teilhaben zu können. Er musste einfach wissen wie es sich in letzter Zeit mit der Schwinge entwickelt hatte.
 

Ehae

New Member
(Ehae)
In den Eingeweiden der Blutschwinge

Gemessen an der Unendlichkeit des Alls, ja sogar an der im Vergleich dazu winzigen Größe einer Galaxis, wirkte die Blutschwinge kleiner als das kleinste Sandkorn an einem Meeresstrand. Und doch war dieses Sandkorn die Heimat vernunftbegabter Lebewesen, die sich aufgemacht hatten, umhüllt von Tausenden Tonnen des festesten Materials, gestützt auf die Hilfe unzähliger Maschinen, die unter anderem weiter sehen und hören und vor allem schneller rechnen konnten als sie selbst, um eben diese lebensfeindliche Umgebung zu erforschen.
Im Innern dieser Nussschale waren viele Leute damit beschäftigt, das Funktionieren ihrer Aggregate sicherzustellen, damit die Ziele der anderen, die das Schiff ausgeschickt hatten, erreicht werden konnten.
Zu genau diesem Zweck waren die beiden Wartungsingenieure unterwegs, um so, wie es ihre Pflicht war, die Plasmaverteiler zu prüfen und gegebenenfalls zu rekalibrieren. Nach der Explosion der dynamischen Ventile vor einer kleinen Weile nahmen sie ihre Aufgabe noch gewissenhafter wahr, falls das überhaupt möglich war.
Wie immer unterhielten sie sich bei ihrer Arbeit, was nicht etwa bedeutete, dass sie abgelenkt waren. Das Gerede diente als Überwachungsfunktion, denn in unmittelbarer Nähe dieser gewaltigen Energien mussten sie schon gegenseitig auf sich aufpassen.
„Weißt du schon das neueste?“ fragte tr’Aelec seinen kleineren Kollegen.
„Was denn?“ klang es dumpf aus der Öffnung, in der dieser mit dem Oberkörper steckte.
„Der Leih hat die Chefärztin in Arrest gesteckt.“
Sprachloses Staunen, das den auf dem Gangboden vor der Zugangsluke Hockenden kurz alarmierte.
„Bist du noch da?“
„Ja doch. Und weswegen dieses?“
„Es wird erzählt, sie wollte den Leih von zwei Sicherheitsleuten zur Untersuchung bringen lassen. Und er hat sich das nicht gefallen lassen und hat den Spieß umgedreht.“
„Na so was, jetzt bin ich aber platt“ kommentierte tr’Phenar die Rede seines Kollegen, während er sich aus der Öffnung wand.
Dann wühlte er im Werkzeugkoffer und gab seinerseits auch mal eine Neuigkeit zum Besten.
„Wusstest du schon, der du doch immer alles weißt…“, neckte er seinen Kollegen, der darauf nur mit einem Grinsen antwortete. „…dass wir einen neuen Sicherheitschef bekommen, eigentlich ist er aber gar nicht neu, es ist sozusagen der alte.“
„Wer denn, und vor allem, warum?“ Begehrte tr’Aelec zu wissen.
„Tja“ begann tr’Phenar seine Antwort und sonnte sich in dem Gefühl, auch mal eine Neuigkeit präsentieren zu können. „Tahl, und er hat sich den Hals gebrochen, beim Training.“
„Ach was, wie kann Tahl wieder Sicherheitschef werden, wenn er sich den Hals gebrochen hat?“ brachte tr’Aelec mit Absicht alles durcheinander, woraufhin sein Kollege einen Kalibrierschlüssel nach ihm warf, wohlweislich weit daneben zielend, denn das Gerät war ziemlich schwer. Der solcherart Angegriffene hatte demnach auch keine Mühe, dem Geschoß auszuweichen, mehr noch, er fing es im Flug auf und drohte seinem Kollegen damit. Der nahm es ihm ab und verstaute es wieder im Werkzeugkoffer, klappte diesen zu und stand auf.
„Fertig“ sagte er und wandte sich zum Gehen. “Auf zum nächsten.“
Während er sich in Bewegung setzte, fragte er noch mal nach: „Und was ist aus der Chefärztin geworden?“
„Na, ihr Arrest war wegen des Trainingsunfalls nur kurz. Aber trotzdem bin ich der Meinung, dass sie sich das nicht hätte erlauben dürfen. Zumal sie ja überhaupt keine Rihanna ist.“
„Das sehe ich anders, sie ist ein Mitglied der Familie Drevoux, demnach ist sie auch Rihannsu. Und als Chefärztin hat sie auch ein paar Möglichkeiten, die ihr einiges erlauben, um die notwendige Disziplin an Bord aufrecht zu erhalten. Außerdem ist sie eine hervorragende Ärztin, Rihanna oder nicht. Immerhin hat sie im wahrsten Sinn des Wortes meinen Kopf gerettet.“ tr’Phenar verstummte und dachte zurück an das Erlebnis, das ihm immer noch Gänsehaut über den Rücken jagte. „Aber ich glaube, das war nur so eine Art Spiel zwischen unserem Leih und der Chefärztin“ setzte er nachdenklich seine Rede fort.
Während ihres Gesprächs verschwanden sie hinter einer Gangbiegung und es kehrte wieder Stille ein in diesem entlegenen Sektor, denn das Summen der Ventile hob sich nicht von den allgegenwärtigen Hintergrundgeräuschen des Schiffes ab.

Küche der Offizierslounge I

Ehae trat durch die Tür, die die Küche vom Konferenzraum trennte und klatschte dabei in die Hände.
„An die Arbeit, wir müssen ein Totenmahl bereiten.“
Ihre Schüler wandten sich ihr zu und wirkten erschrocken. Eben hatten sie noch den vorangegangenen Theorieunterricht besprochen, besser gesagt, durchgehechelt, und sich nichts Böses dabei gedacht. Und nun dieser Schreck.
„Wer ist denn gestorben“ wollten sie von ihrer Meisterin wissen.
„Das ist nicht so wichtig. Wichtig ist für euch zu wissen, dass es sich hier um eines der Elementmenüs handelt. Was ist dabei zu beachten?“
Mit strenger Miene blickte Ehae in die Runde und wartete auf Antwort.
Thue wagte sich vor: „Die Elementmenüs bestehen aus vier Gängen, die sich auf eines der Elemente beziehen. Es gibt keine Vorspeisen, Beilagen oder Desserts. Die einzige Ausnahme ist ein Hochzeitsdiner. Bei einem Totenmahl ist ein bestimmter Satz Gewürze zu verwenden und die Gerichte sind auf Platten aus dem Äquivalent der Elemente zu servieren.“
„Sehr gut, Thue. Was schlägst du vor?“ ermunterte Ehae das Mädchen, ihre nunmehr älteste Schülerin.
„Für das Wasser könnte man den Nordmeerweißfisch nehmen. Hlaywih für die Luft, Steinofenbrot für Feuer und gewürzte Kartoffelecken für Erde.“ Thues Tonfall war immer sicherer geworden.
Ehae nickte: „Gut, so machen wir es. An die Arbeit.“
Zwei Stunden später war das Menü fertig. Dampfend und duftend lagen die Speisen auf Platten verschiedener Art, jede war aus einem anderen Material: Metall, Holz, Ton und Glas, wie die Tradition es vorschrieb. Ehae ließ ihren Blick über den gedeckten Tisch schweifen und war zufrieden. Ihre Schüler hatten den Raum schon verlassen, als die Meisterin sich ihnen anschloss.
 

Arfeh

Ghostwriter
=/\= Planet Higam, weit vom Zentrum des Imperium Rihanna entfernt =/\=

Der Planet Higam war der vierte Planet eines aus acht Planeten bestehenden Sonnensystems, das eine blau leuchtende Sonne umkreiste. Higam ist kein schöner Planet. Ganz überwiegend besteht er aus nacktem Fels, der sich zu bizarren Formationen aufgetürmt hat oder riesige Plateaus bildet. In diesen Regionen des Planetens, die fast dreiviertel seiner Oberfläche bedeckten, gab es so gut wie kein tierisches oder pflanzliches Leben. Die Temperaturen fielen nachts in diesen Gegenden weit unter den Gefrierpunkt während es tagsüber, zumindest in manchen Gegenden, unerträglich heiß wurde.
Nur unmittelbar um den Äquator herum war es etwas angenehmer. Hier hatte sich eine Art von Dschungel entwickelt. Dort gab es auch die einzigen oberirdischen Wasservorkommen des Planeten. Um dieses Wasser herum hatten sich die Rihannsu angesiedelt. Allerdings war niemand freiwillig hier. Die Mehrzahl der Rihannsu lebte in eher armseligen, grauen Behausungen aus nahezu unzerstörbaren Kunststoffen. Selbst die Fenster waren aus einem ähnlichen Material. Auch die Einrichtung war vollständig in grau gehalten. Die Optik war den Architekten und Produzenten dieser Bauwerke nicht wichtig gewesen. Ihnen war es nur um Funktionalität und vor allem darum gegangen, dass sich nichts als Waffe nutzen lässt, was sich in den Gebäuden befindet. Denn jedes dieser Gebäude wurde von Gefangenen und Verbannten bewohnte. Nur aus diesem Umstand war es auch erklärlich, dass es in den Gebäuden weder Klimaanlagen, noch Replikatoren gab.
Umgeben wurden die dreißig schlicht grauen Gebäude, in denen bis zu vierzig Inhaftierte untergebracht waren, von einer drei Meter hohen Mauer. Die Inhaftierten waren sich allerdings nicht sicher, ob diese Mauer, und die ganzen anderen technischen Spielereien, sie ein- oder was immer dort draußen war auszusperren.
Etwas von diesen Gebäuden entfernt stand ein weiteres Bauwerk. Dieses war erheblich größer. In seinem Inneren lebten die Wächter und ihre Familien, sofern sie welche hatten. Allerdings lebten sie um einiges komfortabler als die Gefangenen, zumindest nicht mit einer durchschnittlichen Luftfeuchtigkeit von über 90 % bei mindestens 30° C. Außerhalb dieses Gebäudes schoss den Wachen der Schweiß aus jeder Pore. Genau deshalb verließen sie es auch so selten wie möglich. Dies war vielleicht der Grund, weshalb ihnen entgangen war, dass es unter den Gefangene rumorte. Was nicht wirklich verwunderlich war, war doch ihre Situation mehr als schlecht. Seit einer Zeit hatten sie einen neuen Anführer. Einen sehr imposanten Rihanna. Deutlich über zwei Meter groß und sehr massiv gebaut. Seinem Vorgänger hatte er einfach das Genick gebrochen. Einem „Unfall“, dem die Wachen keine große Beachtung geschenkt hatten. So etwas kam halt vor. Nun war er der Herr der Gefangenen. Dem ehemaligen Verbrecher gefiel es ganz und gar nicht auf diesem Planeten und er wollte nur noch weg von diesem ungastlichen Ort. Hierzu war ihm jedes Mittel recht. Um sein Ziel zu verwirklichen hatte er einen Plan ausgeheckt. Er wußte wo er war, und er wußte genau, dass sie hier am anderen Ende des Reiches waren. Schiffe der Galae verirrten sich nur selten hierher. Deshalb würde es lange dauern bis jemand auf den Notruf reagieren würde. Gerade aus diesem Grund gab es ein kleines, schon recht altes aber noch immer Weltraum taugliches Raumschiff auf diesem Planeten. Bei einem Notfall, welcher Art auch immer, sollte es, sofern nötig, entweder Hilfe herbeiholen oder aber zur Flucht der Wachen und ihrer Familien verwendet werden. Auf dieses Schiff hatte der Rihannsu, sein Kampfname war arfeh-hwen, was Schattenkrieger bedeutet. Wie er richtig hieß, dass wissen nur wenige. Mit seinem wahren Namen anreden, dass tut ihn niemand mehr. Der letzte, der dies tat, verstarb recht überraschend und unschön. Das einzige, was zwischen ihm und dem Schiff stand, waren die Wachen. Aber auch diese würde er aus dem Weg räumen. Dazu hatte er eine „kleinere“ Auseinandersetzung zwischen den Gefangenen vorbereitet. An dieser würden nahezu alle Häftlinge teilnehmen. Bei einem solchen „Großereignis“ waren selbst die Wachen dieses Gefängnisses gezwungen einzuschreiten. Weil sie keinen der Gefangenen töten dürfen, schließlich sollen diese etwas von ihrer Strafe haben, müssen sie die Auseinandersetzung mit physischer Gewalt beenden. Im schlimmsten Fall würden sie mit auf Betäubung gestellten Waffen feuern. Leider ließ sich ihre Waffenleistung nicht erhöhen, aber immerhin taugten sie als Explosivkörper. Sein Plan war es, dass sie die Wachen, wenn sie versuchen die Streitenden zu trennen, überraschen. Denn dann würden plötzlich alle gegen sie kämpfen. Ihr Ziel war es einige der Energiewaffen zu erlangen und sich damit, oder mit den besonderen Fähigkeiten einiger ihrer Mithäftlinge, Zugang zur Unterkunft der Wachen zu verschaffen. Dort befand sich auch die Zentrale und in einem Hangar stand das Schiff. Wie viele Leben sein Plan kosten würde war ihm völlig gleichgültig. Schließlich wollte er nur von hier weg.
Als er das Zeichen zum Beginn gab war er sich sicher, dass es gelingen würde.
Was er nicht wissen konnte, war dass sich in einer nicht allzu großen Entfernung ein mächtiges Raumschiff der Thi Galae befand, welches an eine geheime Forschungsstation angedockt hatte und seine Fracht entlud.

-tbc-
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Offiziersmesse =/\=

Nachdem der Verstorbene für seine letzte Reise sicher verwahrt war hatten sich seine Kameraden versammelt, so wie es der Tradition entsprach. Der Tradition entsprach es auch, dass der direkte Vorgesetzte des Verstorbenen den Leichenschmaus veranstaltete. Im Fall des Sicherheitschefs war dies der Leih der Blutschwinge. Aus diesem Grund hatte er Ehae gebeten das Essen zuzubereiten und die Kameraden des Toten, also in erster Linie die Führungsoffiziere und die direkten Untergebenen des Toten, also die Sicherheitsabteilung, in die Offiziersmesse eingeladen.
Während dieser Raum für die Führungsoffiziere etwas Alltägliches war, betraten die etwa dreißig Mannschaftsdienstgrade der Sicherheitsabteilung Neuland. Zum ersten Mal standen sie in dem großen Raum, dessen Panoramafenster den Blick auf das Weltall ermöglichten. Eine Aussicht, die die Mannschaftsränge nur selten genießen konnten. Die Offiziere konnten diesen Blick mehrmals am Tag genießen. Auch die Inneneinrichtung entschied sich deutlich von denen der Messen der Mannschaftsränge. Während die Mannschaftsränge auf Stühlen aus Kunststoffen saßen, die nur so aussahen, als seien sie aus Metall, und von Tischen aßen, die ebenfalls aus Kunststoffen waren, befanden sich in der Offiziersmesse Tische und Stühle aus echtem Holt. Aus Edelhölzern aus den nördlichen Wäldern ch’Rihans. Fasziniert stellte eine erei'Ared fest, dass sich ihr Gesicht in dem dunklen Holz des Tisches spiegelte. Dann verlangte der Geruch der zubereiteten Mahlzeiten das Interesse der Rihanna. Der Tradition entsprechend waren die Gerichte auf Platten aus verschiedenen Materialien angerichtet worden. Jedes Gericht und auch die Präsentation repräsentierten eines der Elemente. Das Essen roch herrlich. Es war von Hand zubereitet worden, nicht so wie die Mahlzeiten der Mannschaftsränge. Ihr Essen wurde repliziert. Kein Vergleich mit diesen Gerüchen. Wie es wohl schmecken würde? Die Gedanken der Rihanna wurden unterbrochen als die Stimme des Leih erklang. Der Enarrain bat die Anwesende sich zu setzen. Einige Bedienstete betraten die Offiziersmesse und deckten den Tisch. Erneut staunte die erei’Ared. Die Gläser waren aus Kristall, die Teller aus bemalten Porzellan und das Besteck aus echtem Silber. Ein Luxus, den es in den Mannschaftsmessen niemals geben würde. Dort kamen auch Besteck und Geschirr aus dem Replikator. Kurz nachdem die Bediensteten die Messe verlassen hatten kehrten sie auch wieder zurück. Jeder von ihnen trug eine Flasche und goss eine dunkelrote Flüssigkeit in die Gläser, die vor den staunenden Rihannsu standen. Der Geruch des Weines verschlug der Rihanna den Atem. Er roch einfach köstlich.
Mit einem Schlag seines Messers gegen sein Kristallglas lenkte Rikal die Aufmerksamkeit wieder auf sich. Er war aufgestanden und hatte sein Glas erhoben. Auch die anwesenden Offiziere erhoben sich. Deshalb standen auch die Mannschaftsmitglieder auf.
Mit seiner befehlsgewohnten, klaren Stimme brachte Rikal einen Toast auf den Toten aus. Er lobte den Verstorbenen und seinen Werdegang mit kurzen Worten, dann nahm er einen tiefen Schluck aus seinem Glas. Die Anwesenden taten es ihm gleich.
Als alle wieder saßen, lud Rikal die Trauergäste ein mit ihm zu speisen und sich gemeinsam an den Toten zu erinnern.

Eine knappe Stunde später verließen die Trauergäste die Offiziersmesse. Wehmütig blickte die Rihanna zurück in den Raum, den sie wohl nie wieder betreten würde. Es war traurig, dass erst jemand sterben mußte, bevor sie diesen Raum das erste Mal betreten durfte.
Beim hinausgehen bemerkte sie den Leih. Dieser stand nahe der Tür und unterhielt sich mit einer kleineren Rihanna. Die Rihanna kannte sie nicht. Während sie an beiden vorbeiging wurde ihr bewusst, dass sie dem Leih noch nie so nahe gewesen war wie in diesem Augenblick.
Auch wenn sie nicht lauschen wollte, so hörte sie doch, dass Rikal sich bei der Rihanna für das Essen bedankte. Es habe köstlich geschmeckt, versicherte er der Köchin. Bei dieser Rihanna mußte es sich um Meisterin Ehae handeln. Der persönlichen Köchin des Leihs.

=/\= Brücke, wenig später =/\=

Mit einem leisen Zischen schloss sich die Tür des Turboliftes hinter Rikal. Der wachhabende Offizier räumte bereits den Sessel des Kommandanten.
„Was gibt es?“
„Wir haben die Forschungsstation erreicht.“
Endlich, dachte Rikal.
„Gut“, sagte er, während er zu seinem Sessel ging. „Melden sie uns an und bereiten sie alles vor um die Fracht zu entladen.“

Wenig später lag die Blutschwinge angedockt an der geheimen Forschungsstation des Reiches. Fleißige Hände entluden die Fracht und zogen sie auf Antigraveinheiten durch die Frachträume und Gänge der Schwinge, denn einige der Güter durften nicht gebeamt werden.
Von der Brücke aus überwachte Rikal das Löschen ihrer Fracht. Eine recht langweile Beschäftigung, aber seine Anwesenheit war erforderlich. Schließlich wurde diese von der Dienstvorschrift verlangt.

"Leih, eine Subraumnachricht für Sie vom Oberkommando der Thi Galae. Sie ist nebst der Standardverschlüsselung zusätzlich codiert“, meldete Lhaes, der OPS Offizier.
"Leiten Sie sie in den Besprechungsraum."
"Ie, Rekkhai."

Wenig später saß Rikal vor dem Bildschirm des Besprechungsraumes und gab seinen persönlichen Code ein. Erstaunt hob er wenig später eine Augenbraue, als er die Nachricht las. Auf einer Gefängniswelt in der Nähe hatte es einen Aufstand gegeben. Die Blutschwinge sollte diesen niederschlagen und eventuell geflohene Gefangene wieder in Gewahrsam nehmen. Auf keinen Fall durfte einer der Gefangenen lebend entkommen.

Ihre neuen Befehle teilte Rikal wenig später seinen Führungsoffizieren im Besprechungsraum mit. Dort zeigte er ihnen auch die Bilder, Diagramme und sonstigen Daten der Gefängniswelt. Während sie begannen zu planen beschleunigte die Besatzung das Löschen der Fracht. Sie hatten es eilig.

-tbc-
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Nachdem der Leih die Lademeister etwas angetrieben hatte war das Entladen der Fracht sehr schnell erledigt gewesen. In Windeseile war das Ablegemanöver durchgeführt worden und die Blutschwinge flog mit Höchstgeschwindigkeit zu der Gefängniswelt. Tief in seinem Innersten hoffte Rikal, das sie rechtzeitig ankommen würden um schlimmeres zu verhindern, aber sein rationaler Teil wußte, dass die Wahrscheinlichkeit dafür sehr gering war. Der Notruf war fast acht Stunden unterwegs gewesen bis er die Blutschwinge erreicht hatte. Bis die Fracht vollständig gelöscht gewesen war, waren anderthalb weitere kostbare Stunden verstrichen. Zwar flog die Blutschwinge mit der höchsten möglichen Geschwindigkeit, dank ihrer Transwarpspule war diese Geschwindigkeit sehr hoch, aber dennoch konnte auf dem Planeten bereits alles vorbei sein.
Ein Gedanke, der Rikal zu einer anderen Überlegung zurückführte. Was versprachen sich die Gefangenen von ihrem Aufstand? Sie konnten nichts damit erreichen. Es konnten nicht alle von dem Gefängnisplaneten entkommen. Zwar gab es ein Schiff, aber dieses war zu klein für alle Gefangene. Wollten sie mit den Wärtern und ihren Familien als Geiseln ihren freien Abzug und ein Schiff erzwingen? Ein aussichtsloses Unterfangen, denn das Reich verhandelte nicht mit Terroristen und genau das waren die Gefangenen seit sie sich im Aufstand befanden.
„Wann erreichen wir das System?“ fragte Rikal.
„In drei Minuten, Rekkhai“, antwortete t' Faehht, die Rihanna an der Conn.
„Status des Schiffes?“
„Gefechtsalarm, sämtliche Waffensysteme sind aktiv. Die Tarnvorrichtung arbeitet innerhalb ihrer normalen Parameter. Die Sicherheitsabteilung und die Marines haben ihre Defensivpositionen eingenommen. Die drei Kommandoeinheiten der Tal’Shiar und eine Zenturie stehen bereit um auf dem Planeten einzugreifen.“
Zufrieden nickte Rikal seiner ersten Offizierin zu. Er war froh, dass Arrhae t´Riuurren an Bord war. Sie war ihm eine große Hilfe.
„Ist etwas auf den Sensoren zu erkennen?“
„Ka, Rekkhai. Wir sind noch zu weit entfernt“, antwortete Lhaes.
„Melden Sie, wenn die Sensoren etwas entdecken“, befahl der Leih.
„Ssuay, Rekkhai.“
Die nächsten Minuten über wurden nur noch Statusmeldungen auf der Brücke ausgetauscht. Der Nachteil des Fluges mit Transwarp war das die Sensorenreichweite stark eingeschränkt wurde. Deshalb kamen erst konkrete Daten über die Gefängniswelt als das Schiff nur noch wenige Sekunden entfernt war. Zu diesem Zeitpunkt ging das Schiff aber bereits aus dem Transwarp. Es begab sich also mehr oder weniger blind in das System. Dafür hatte es aber eine Tarnung.
„Die Sensoren empfangen etwas, Rekkhai“, meldete Lhaes.
„Lassen sie hören, Arrain.“
„Im System befinden sich keine Raumschiffe“, gedanklich fügte Rikal hinzu, dass es zumindest keine enttarnten waren. „Ich empfange nur Lebenszeichen vom 4. Planeten des Systems. Auf diesem befindet sich das Gefängnis. Die Sensoren zeigen, dass die Zentrale des Gefängnisses erheblich beschädigt wurde. Ebenso mehrere Unterkünfte für die Gefangenen. Der Hangar des Raumschiffes des Gefängnisses wurde erheblich beschädigt. Die Sensordaten sind nicht eindeutig. Es könnte sein, dass es sich noch im Hangar befindet, aber sicher kann ich das nicht sagen.“
„Sie können die Singularität des Schiffes nicht orten?“
„Ka, der Hangar ist abgeschirmt, Rekkhai.“
„Hmm… Wie viele Lebenszeichen empfangen sie?“
„143, alle Rihannsu. Befinden sich größtenteils im Gefängniskomplex. Einige befinden sich im nahen Dschungel.“
„Wir gehen getarnt in den Orbit. Dann schicken wir eine Aufklärungseinheit der Marines herunter. Diese sollen herausfinden, wie die Lage in dem Gefängnis ist. Gleichzeitig kann die Einheit herausfinden, wer sich in dem Dschungel befindet.
„Ssuay, Rekkhai.“

Wenig später schwenkte die Blutschwinge in den Orbit des Planetens ein.

-tbc-
 

Ezri

Administrator
+/\+ Krankenstation +/\+

Man könnte meinen, einen Krankenstation auf einem Schiff wie die Blutschwinge in Alarm-Bereitschaft zu versetzen, wäre Routine. Ist es aber nicht. Bereit war die Krankenstation immer, das sei voraussgeschickt, aber für die Aufnahme einer größeren Menge Verletzte oder Kranke, dafür mußte die Krankenstation gezielt drauf vorbereitet werden. Und genau das geschah jetzt in diesem Moment.
Auf meinem Bildschirm folgten Meldung auf Meldung, in welchem Status sich welcher Bereich in welchem Zustand aktuell befand und in welchem Zustand er sich gleich befinden sollte.
Nach und nach blinkten die Symbole für Bereitschaft hinter den Bezeichnungen der einzelnen Bereiche. Zufrieden machte ich Meldung an die Brücke:

- Krankenstation meldet vollen Einsatzbereitschaft für kommende Mission, Dr. Ezri Chaz t'Drevoux.

Mit einer gewissen Anspannung im Bauch überließ ich einem anderen Arzt die Station um mich selber auf die Brücke zu begeben. Der Vorteil, wenn man leitender Offizier ist, denn näher als auf der Brücke konnte man den Geschehen im All kaum sein.

- tbc -
 

Ehae

New Member
>Ehae<

Offizierslounge

Ehae war zurückgekehrt, als die Trauergäste die Offizierslounge eben gerade verlassen wollten. Sie wurde von Rikal kurz hinter der Tür aufgehalten. Er dankte ihr in wohlgesetzter Rede, wie es die Tradition vorschrieb und wie es seiner Art entsprach, für die Möglichkeit, mit einem gemeinsamen Mahl des Verstorbenen zu gedenken. Seine Worte waren ehrlich gemeint, das wusste sie genau, obwohl er die traditionellen Formeln benutzte. Sie neigte den Kopf und murmelte die vorgeschriebene Antwort. Dabei fiel ihr eine junge Rihanna auf, die sich zögernd dem Ausgang näherte. Auf ihrem Gesicht stand sichtliches Unbehagen ob der unmittelbaren Nähe ihres Leih, obwohl sie sich Mühe gab, es zu verbergen. Verstärkt wurde ihr Unbehagen noch durch den Zwiespalt, der erzeugt wurde durch die Pflicht, ihren höchsten Vorgesetzten zu grüßen und das Gebot der Höflichkeit, sein Gespräch mit Ehae nicht zu stören. Sie entschied sich für letzteres und huschte durch die Tür auf den Gang, der Sicherheit vor solchen schweren Entscheidungen versprach, und war froh darüber, dass Rikal ihr Dilemma offensichtlich nicht bemerkt hatte. Sie atmete tief durch und begab sich zurück in ihr vertrautes Terrain, den Bereitschaftsraum der Sicherheit. Sie bedauerte sehr, dass sich ihr niemals wieder die Gelegenheit für solch ein delikates Essen bieten würde und sie nahm sich vor, dieses Erlebnis nicht zu vergessen. Ihre Versorgung war wie die der Marines zwar qualitativ hochwertig, energiereich und mit allen erforderlichen Mineralien und Vitaminen versehen, aber nicht mehr. Sie war zweckdienlich, aber nicht eben delikat. Aus nahe liegenden Gründen war anderes auf einem Schiff dieser Größe nicht realisierbar. Das war ein notwendiges Zugeständnis an die Massenversorgung, denn auf den Heimatplaneten war durchaus mehr üblich. Rihannsu waren eigentlich Feinschmecker, hatten sie doch alle Möglichkeiten dazu, im Gegensatz zu ihren Vettern, den Vulkaniern.
Ehae begann darüber nach zu denken, was neu gestaltet werden könnte, ohne zusätzlichen Aufwand zu verursachen.

Als Ehae bei ihren Schülern eintraf, erwartete sie eine schlechte Nachricht. Vrih hatte den Besuch bei seinen ehemaligen Kollegen in der Küche abgesagt, es war allgemeine Alarmbereitschaft angeordnet worden. Er konnte keine Auskunft geben, wie lange sie andauern würde.
Nicht nur Ehae war deswegen bekümmert, auch ihre Schüler wirkten traurig, als sie die Küche aufräumten.
Ehae ließ sie aufräumen und währenddessen widmete sie sich ihrer neuen Aufgabe. Sie replizierte frische Milch und begann sie zu erhitzen. Als sie aufkochte, goß sie eine angerührte Flüssigkeit hinein und rührte emsig in dem Topf. Nach einer kleinen Weile wurde der Inhalt des Topfs immer dicker und letztendlich war daraus ein weißer Brei geworden. Ehae füllte alles um in ein Transportgefäß, nahm verschiedene Textilien aus einem Schrank, die sie schon früher vorbereitet hatte und begab sich zu Rikals Quartier.
Nachdem sie sich angemeldet hatte, glitt die Tür auf und fröhliches Kinderlachen und Jauchzen klang auf den Gang hinaus. Rikals Frau begrüßte Ehae und schaute neugierig auf Ehaes Korb.
Ehae packte aus und stellte alles auf den Tisch. Währenddessen krabbelten die Kinder auf dem Fußboden umher und jagten sich und ihre Kuscheltiere.
 

Taev

Administrator
(Lhaes)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

"Rekkhai, wir befinden uns in einer mittleren Umlaufbahn um den Planten." vermeldete ich dem Leih.
"Gut. Lassen Sie die Marines herunterbeamen."
"Transporterraum 4, bitte kommen."
"Brücke, hier Transporterraum. Wir warten auf Ihre Anweisung."
"Beamen Sie die Aufklärungseinheit der Marines auf den Planten. Die Koordinaten werden soeben transferiert. Halten Sie die Marines stets erfasst für einen schnellen Rücktransport."
"Ssuay, Rekkhai."

Die Aufklärungseinheit wurde in der Nähe des Gebäudekomplexes abgesetzt. Alle Mitglieder des 15 Marines umfassende Team trugen die neuste Version des Laehval-Kampfanzuges anstelle des bei den Marines üblichen Theirr-Kampfanzuges. Diese verfügen über ein Tarnsystem welches für die Auflklärung von unschätzbarer Bedeutung ist. Alle Marines trugen spezielle Helme, welche mit Sensoren ausgerüstet sind, die Echtzeit-Bildsignale und taktische Daten des Geländes an die Blutschwinge sandten. Zusammen mit den Sensorendaten des Schiffes kann so ein umfassendes Bild der Lage gewonnen werden. Der Leih musterte von seinem Sessel aus die kleine taktische Konsole, welche in seinen Kommandosessel integriert ist.

Die Daten waren in der Tat nicht sehr ermutigend. Scheinbar war mehreren Häftlingen ein Ausbruch gelungen, welche sich nun frei auf dem Planeten bewegten. Die Aussenmauer war beschädigt und das Gebäude der Wachmannschaft und deren Familien waren ebenfalls schwer beschädigt, insbesondere die Zugänge. Die Sensoren konnten keine Personen in diesem Gebäude lokalisieren, zumindest keine Lebenden. Das Aufklärungsteam rückte zu dem Gebäude vor und drang ohne Zwischenfälle in dessen Inneres vor. Was sich Ihnen für ein Bild bot, war auch für die hartgesottenen Marines nicht einfach zu verkraften. Zwischen den uniformierten Leichen der Wachmannschaft befanden sich auch einige Kinder und Frauen, denen die Kehle aufgeschnitten waren. Das Licht flackerte in unregelmässigen Abständen und bei einigen elektrischen Anlagen gab es Lichtbögen und die Funken stoben. Die Wände waren übersät von grünem Blut und auch auf dem Boden war viel Blut, welches sich in Lachen von teils getrocknetem und geronnenem Blut gesammelt hat. Das Mobiliar war zum grössten Teil umgeworfen und wies ettliche Phaserspuren und weitere Beschädigungen auf. Das Team bewegte sich in fünf Gruppen à drei Marines und sicherten so Raum für Raum. Die Wachmannschaft schien überrumpelt worden zu sein, da sich erst in den hinteren Räumen improvisierte Verteidigungslinien befanden. In einem der hinteren Räume des Gebäudes hatte ein höherer Unteroffizier der Wachmannschaft seine Familie und sich selbst getötet um sich den Schandtaten der Gefangen zu entziehen. Die Marines fanden das Hauptterminal des Gebäudes und starteten einen Datentransfer zur Blutschwinge. Diese Daten, welche auch sämtliche Kamera- und Sensorendaten enthielten, würden die zur Zeit nach wie vor uneinschätzbare Lage hoffentlich etwas klären können, insbesondere was vorgefallen war und welche Massnahmen ergriffen werden mussten.

(-tbc-)
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
Mit einem gewissen Desinteresse hatte N’Nhaeirhu die Ereignisse der vergangenen Tage an Bord mitverfolgt. Es hatte – mal wieder – einen Unfall bei einem Training gegeben – neuerlich mit Todesfolge. Und auch wenn der neue – alte – Sicherheitschef der Blutschwinfe dadurch begünstigt wurde, glaubte N’nhaeirhu nicht wirklich an en Attentat oder anderweitige Absicht, wie sie bei Rihannsu zwar nicht auf der Tagesordnung stand, so wie bei den Klingonen, aber nicht unbedingt als unüblich erschien. So war sie diesem Vorfall eher halbherzig nachgegangen, besah sich das Material der Überwachungssysteme, während sie nebenher anderes erledigte.

Mit einem gewissen Amüsement hingegen hatte sie die anklagenden Worte Ezris gegen Rikal aufgenommen und ließen sie viel eher den Umkehrschluss zu den Verdächtigungen der Ärztin ziehen. Rikal war bekannt dafür, sich anderen Autoritäten nur schwer zu beugen, wenn er sie denn nicht gar ganz ignorierte – insbesondere sann, wenn sie von einem Mediziner ausging. Umso merkwürdiger erschien ihr da die Aufforderung durch die Trill, dieses seltsame Verhalten zu ergründen, während sie gleichzeitig zwei ernste Verdächtigungen aussprach, die im Falle einer offiziellen Untersuchung zu unschönen Verwicklungen führen und diese wiederum sich zu Hemmnissen in Rikals weiterer Karriere würden entwickeln können.
Der Umstand, dass Ezri nach ihrem erfolglosen Versuch, den Leih in die Krankenstation zu zwingen, unter Arrest in ihr Quartier gestellt worden war – auf ausdrücklichen Befehls Rikal tr’Drevouxs hin – zauberte der Agentin lediglich ein Schmunzeln ins Gesicht. Dennoch begab sie sich daraufhin einmal wieder aus ihren eigenen vier Wänden, um diskret einen Blick schweifen zu lassen – Interesse zu heucheln.

Dass N’nheirhu t’Sshionsha seit einigen Monaten fast ausschließlich auf sich selbst bedacht war verhehlte sie dabei nicht. Dass der Grund dafür jedoch nicht in der Schonung des eigenen Gemütszustandes lag, blieb weiterhin verborgen.


[NRPG: Ein Versuch seit langer Zeit. Ich hoffe, es passt einigermaßen.]
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Seitdem die Blutschwinge in den Orbit um die Gefängniswelt eingeschwenkt war spürte Rikal eine innere Unruhe. Keine Nervosität, eher eine Anspannung. So wie er sie immer spürte, wenn ein Gefecht unmittelbar bevorstand. Auch wenn dieses Gefühl manchmal trog, so verhieß es doch für das Gefängnispersonal und deren Familien nichts Gutes.
Vor kurzem war eine Aufklärungseinheit der Marines in den Gefängniskomplex eingedrungen. Die Kampfanzüge der Soldaten übermittelten ständig sämtliche Daten, die sie empfingen. Darunter waren auch optischen Daten, eine Miniaturkamera im Helm zeichnete auf was der Träger sah. Diese wurden direkt auf den Hauptbildschirm übertragen. Was die Brückenbesatzung zu sehen bekam, war auch für einen lang gedienten Offizier wie Rikal nicht einfach anzusehen. Das Gebäude war schwer beschädigt, die Schäden wiesen auf Disruptorexplosionen und heftiges Waffenfeuer hin. Aber auch diese Beschädigungen und die Verwüstungen in den Räumen waren ohne Bedeutung im Vergleich zu den Toten und dem Zustand, in dem sie sich befanden. Die Gefangenen hatten sich benommen wie die Tiere. Einigen der Toten war die Kehle durchgeschnitten worden. Die Leichen sahen fürchterlich aus. Viele waren vor ihrem Tod misshandelt worden. Ihre Körper wiesen viele äußere Verletzungen auf. Es war kein leichter Tot für diese Rihannsu gewesen. Wer immer dafür verantwortlich war, er würde dafür die Konsequenzen tragen. Dies versprach Rikal den Toten während er sie sah.
„Die Mariens sollen sich aus dem Gebäude zurückziehen.“
„Ssuay, Rekkhai.“
An der taktischen Station stand Tahl und gab die Befehle an die Marines auf dem Planeten weiter. Zwischenzeitlich hatte Rikal die Ansicht auf dem Hauptbildschirm geändert. Dort waren nun die Marines als kleine grüne Punkte zusehen. In einer engen taktischen Formation zogen sie sich aus dem Gebäude zurück.
„Sobald sie draußen sind sollen sie nach geflohenem Gefängnispersonal und deren Angehörigen suchen. Vielleicht haben es einige in den Dschungel geschafft. Was sagen die Sensoren?“
„Nicht sonderlich viel. Die dichte Vegetation behindert die Sensoren. Deshalb kann ich nicht feststellen, wo sich Rihannsu befinden. Ich kann aber nicht sagen, ob es sich um Gefangene oder freie Rihannsu handelt“, antwortete Lhaes von seinem Posten an der OPS aus.
Grundsätzlich wäre dies möglich gewesen, weil alle Gefangenen einen kleinen Sender versteckt unter der Haut trugen, der ihre Position auf eine bestimmten Frequenz übermittelte. Entweder störte tatsächlich die dichte Vegetation die Sensoren oder die Gefangenen hatten die Sender entfernt. Es war wie es war. Die Marines würden von Lhaes zu jedem einzelnen Rihannsu geführt werden. Dies hatte Rikal zumindest vor.
„Befehlen sie den Marines die Umgebung des Gefängnisses zu säubern. Alle Gefangenen werden festgesetzt, wenn sie Widerstand leisten werden sie liquidiert. Sorgen sie dafür, dass sich zwei Zenturien und die Tal’Shiar Kommandos bereit machen. Sobald wir die Umgebung gesäubert haben gehen wir in die Anlage hinein.“
„Ssuay, Rekkhai.“
Auf dem Hauptbildschirm setzten sich die 15 grünen Punkte in Bewegung. Langsam näherten sie sich auf drei gelbe Punkte vor. Gelbe Punkte standen in diesem Fall für Rihannsu, deren Status, freundlich oder feindlich, nicht geklärt war. Keine zwei Minuten änderte sich dies schlagartig. Die Marines gaben sich zu erkennen, dann waren auf dem Hauptbildschirm, der sehr nah an die Situation herangezoomt worden war Disruptorschüsse zu erkennen, die von den drei anderen Rihannsu ausgingen. Keinen Wimpernschlag später verschwanden die drei roten Symbole vom Hauptbildschirm.
„Der Optio meldet, dass sie drei Gefangene neutralisiert haben.“
„Gut.“ Mehr war dazu nicht zu sagen. „Weiter zu den nächsten.“
Während die Marines sich auf zu den nächsten Rihannsu außerhalb des Gefängnisses machten erschien N'nhaeirhu auf der Brücke. Ein beinahe seltener Gast, denn in der letzten Zeit war sie hier nur selten aufgetaucht. Ihre Pflichten hielten sie oft vom Kommandozentrum fern. Schon nach kurzer Zeit verließ sie wieder die Brücke, aber sie hatte Rikal über ein PADD eine Nachricht geschickt. In dieser bat sie um ein Gespräch. Sie wollte ihm über Ezris Beschuldigung informieren. Lebhaft konnte sie sich sein Gesicht vorstellen. Dabei mußte sie schmunzeln.
Als sich hinter N'nhaeirhu die Türen des Turbolifts schlossen hatten die Marines die nächste Gruppe erreicht. Diese stellten sich als sehr viel freundlicher heraus als die letzten. Wenig später standen drei verängstigte und übel zugerichtete Rihannsu im Transporterraum. Einigen Angehörigen des Gefängnispersonals war die Flucht gelungen.

=/\= einige Decks tiefer im Quartier des Leihs=/\=

Von dem ganzen Trubel auf der Brücke bekam die Ehefrau Rikals, Arrhae, nichts mit. Sie hatte dienstfrei und kümmerte sich um ihre beiden Kinder. Stealm, die katzenartige Mitbewohnerin der Familie s’Drevoux lag auf der dunklen Couch und beobachtete das Treiben auf dem Fußboden nicht weit von ihr entfernt.
Dort auf dem Boden lagen und krabbelten die beiden Kinder des Leihs. Diese befanden sich auf einer flauschigen Decke umgeben von Teilen ihrer Kuscheltiere. Als es an der Tür läutete öffnete Arrhae die Tür und stellte erfreut fest, dass Ehae, die Meisterköchin, ihnen einen Besuch abstattete. Nach der Begrüßung betrat Ehae, die einen Korb bei sich hatte, den Raum.
„Was habt Ihr uns schönes mitgebracht?“ fragte Arrhae, während sie tief durch die Nase einatmete.
Als wenn Arrhae ihr ein Stichwort gegeben hätte öffnete Ehae eine Schüssel, die in dem Korb stand. In dieser befand sich ein weißer Brei, der ziemlich gut roch.
„Für die beiden kleinen?“
„Für wen sonst?“ entgegnete Ehae lächelnd.
„Vielleicht für Stelam?“ sagte Arrhae. Als Ehae wieder zu ihrem Brei blickte sah sie wie Stelam von der Couch auf den Tisch gesprungen war und sich nun zielstrebig dem Brei näherte.
„Stealm!“ sagte Arrhae scharf, doch das vierbeinige Säugetier schaute sie nur kurz an. Fast hatte man den Eindruck, es zog die Stirn kraus, doch dies konnte es nicht. Über seiner Stirn befand sich schließlich ein Fell. Nur wenig später erreichte Stealm den Brei und steckte kurz seine Nase in die Schale. Augenblicklich später zuckte das Tier zurück. Mit einem angewiderten Gesichtsausruck zog Stelam sich wieder auf die Couch zurück.
„Kein Fleisch?“
„Richtig.“
„Wollen wir probieren, ob es den beiden besser schmeckt?“
Bei diesen Worten blickten beide Rihanna auf die beiden Kleinkinder, die vergnügt auf dem Boden herumkrabbelten oder mit ihren Kuscheltieren schmusten.
„Ie.“
Wenig später hatten beide Frauen eines der Kinder im Arm und versuchten es mit der freien Hand zu füttern, was gar nicht so leicht war. Wie es schien wollten die beiden viel lieber mit dem Essen spielen. Schnell sahen alle vier aus, als hätten sie sich gegenseitig mit dem Essen beworfen.

-tbc-
 
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