Verschlungene Wege IV

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Rikal

Active Member
=/\= IKS Paltork, Brücke =/\=

Stechender Geruch stieg in seine Nase. Es roch noch immer nach schmorenden Kunststoffen. Die Brücke war ein Trümmerfeld. Das Licht flackerte nur schwach und viel Phasenweise immer wieder aus. Dann erhellte nur das Licht der wenigen noch funktionierenden Monitore die Brücke. Der Kommandant saß auf seinem Sessel. So hatte er sich den Überfall auf den Frachter nicht vorgestellt. Natürlich hatte er mit einer Eskorte gerechnet, aber doch nicht damit dass ein Warbrid der D’Deridex Typ F Klasse auftaucht. Die besten Schiffe, die die Romulaner haben und dann auch noch die Blutschwinge, einer der Schiffe, die der Geheimdienst zu den besten Schiffen der Thi Galae zählte, wenn nicht zum besten.
Der Abschaum hatte sie tatsächlich überrascht und mit ihrem Angriff sein Schiff schwer beschädigt. Verglichen mit dem Heck seines Schiffes sah die Brücke gerade zu gut aus. Im Heck klafften große Löcher, die nur von Notkraftfeldern und Panzerschotten verschlossen wurden. Selbst die Panzerung der Warpgondel war durchschlagen worden. Deshalb flog sein Schiff auch nur mit Warp 7,4. Eine größere Geschwindigkeit war einfach nicht möglich.
Wenigstens hatten sie das Ziel ihres Einsatzes, die geheime Fracht der „Goldenes Imperium“ erbeutet. Dieser Erfolg rechtfertigte den Tot von fast einhundert Kriegern des Imperiums. Ihre Wissenschaftler würden sich mit Freunde über diese Fracht hermachen. Sie würde dem Imperium sicherlich einige technische Neuerungen bringen. Doch zunächst mussten sie ihre Beute in Sicherheit bringen. Glücklicherweise hatte die Blutschwinge sein angeschlagenes Schiff nicht verfolgt sondern unverzüglich die Bergung der Rettungskapseln des Kreuzers der Griffinklasse begonnen. Dies hatte ihren Technikern ermöglicht ihre Tarnvorrichtung soweit wiederherzustellen, dass sie arbeitete und das Schiff vor den neugierigen Blicken der Romulaner verbarg.
„Wann erreichen wir das Balduk System?“
„Bei dieser Geschwindigkeit in etwas mehr als drei Stunden“, antwortete die Steuerfrau, die das Schiff von der Notsteuerung aus bediente. An ihrer Konsole arbeiteten zwei Techniker. Sie war durch eine Energiespitze schwer beschädigt worden. Die Klingonen hatte nur mit viel Glück überlebt und erhebliche Verletzungen davon getragen, die aber bereits wieder weitgehend geheilt waren. Es ging doch nichts über die Selbstheilungskräfte der klingonischen Körper.
„Gut, gut“, brummelte der Klingone mehr zu sich selbst, als zum Rest seiner Brückencrew.

Knapp drei Stunden später erreichten sie das Balduk System. Dieses hatten die Klingonen in den vergangenen Jahren zu einer wahren Festung ausgebaut und planten es als Ausgangsbasis für Missionen jenseits der Grenze der Romulaner zu nutzen. Zwar war dieser Teil des Romulanischen Imperiums auch für die Klingonen nicht sonderlich interessant, aber es bot ihnen, wegen der geringen Kontrolldichte, eine gute Gelegenheit für Vorstöße in das Territorium des Erbfeindes.
Die Paltork kehrte gerade von so einer Mission zurück und der Kommandant war froh, keinen unliebsamen Gestalten begegnet zu sein. Er war sich nicht sicher, ob sein Schiff eine zweite Konfrontation überstanden hätte. Nun aber, im Schutz mehrere Geschwader B’Rel Klasse Schiffe, eskortiert von zwei Kreuzern der K’Vort Klasse und im Feuerbereich der schweren Geschützplattformen, die im gesamten System verteilt waren, fühlte er sich wieder sicher. Schon bald würde sein Schiff in die Werft des Stützpunktes einlaufen, die wie der gesamte Stützpunkt sicher hinter einem separaten Tarnfeld lag. Auf den Sensoren der Rihannsu würde der Stützpunkt nie zu sehen sein.

„Wir habe soeben angedockt“, meldete die Steuerfrau, die seinen gefallenen ersten Offizier ersetzte. Er war gestorben, als ein Teil der Deckenverkleidung zu Boden stürzte.
„Gut. Sichern sie das Schiff und bringen sie die…“
Weiter kam der Kommandant nicht, denn in diesem Augenblick begannen die Alarmsirenen auf dem Schiff zu heulen.
„Was ist los?“
„Ein getarntes Objekt hat soeben die Perimeterwarnung ausgelöst.“
Wie jeder Stützpunkt der Klingonen verfügte auch dieser über ein sehr sensibles Sensorgitter, das in der Lage war getarnte Schiffe zu entdecken.
„Ein Geschwader B’Rel Schiffe fängt es gerade ab.“
Bei diesen Worten sprang der massige Klingone auf. Wenn er wollte, dann konnte er sehr beweglich sein. Er erweckte nur gerne einen Eindruck, der dem entsprach um seine Gegner in Sicherheit zu wiegen.
Verwundert sah die Steuerfrau ihn an.
„Weshalb nicht, es könnten Spione sein?“
„Weil wir sonst den Stützpunkt verraten, sie Närrin. Führen sie sofort meinen Befehl aus.“
Eingeschüchtert machte die Klingonen sich an die Arbeit.
„Der Befehl ist raus. Sie reagieren aber nicht, der Stützpunktkommandant ist anderer Meinung.“
„Verdammt.“
„Die B’Rels eröffnen das Feuer. Das Objekt ist zerstört. Als die Tarnung zusammenbrach war zu erkennen, dass es sich um eine romulanische Sonde handelte.“
„Geben sie sofort Alarm und bringen sie das Schiff aus dem Dock. Wir sind hier nicht mehr allein und schon gar nicht sicher.“

-tbc-

[Grundplan für den Angriff: Die Schwinge ist getarnt und folgte der Sonde, die wiederum dem Klingonen folgte, dessen Tarnung nicht so gut arbeitete, wie er dachte. Die Schwinge wird die B’Rels unter Feuer nehmen und sofort wieder die Interphasentarnung aktivieren, damit sie selbst nicht getroffen wird. Ziel ist es die Vor’Cha, die ebenfalls getarnt ist, zu finden und dann von den Marines entern zu lassen, damit diese die Fracht zurückholen. Dazu müßen aber die Schilde des Klingonen runter und vorher muß er seine Tarnung ausmachen, oder wir müssen ihn finden. Natürlich ohne von den Klingonen zuvor gefunden zu werden.]
 

Tahl Tahlek

New Member
=A= in diversen Räumlichkeiten der Blutschwinge =A=

Für Tahl war es mehr oder weniger eine Art Dejavu die er erlebte als er, begleitet von zwei Offizieren, wieder die Blutschwinge betrat auf der er bereits Dienst geleistet hatte. Er sah die Räumlichkeiten wie die Trainingsräume, in denen er soviel Zeit verbracht hatte und das Casino, in dem er immer seine Mahlzeiten einnahm wenn er nicht in seinem Quartier blieb um sich dort das Essen zuzubereiten. Wie es für Tahl nun weitergehen würde würde allerdings in anderen Händen liegen, nicht in seinen. Er hatte das Gefühl sein Auftraggeber habe ihn gelinkt und daher sah er sich nicht mehr an seinen Auftrag gebunden. „Ein Glück das ich meine komplette Ausrüstung mit auf den Frachter genommen habe, sonst wäre ich jetzt wahrscheinlich mittellos gewesen,“ dachte sich Tahl im stillen und verfluchte sich selbst über die Leichtsinnigkeit die er an den Tag legte als er sich mit den Klingonen messen durfte. Er hätte den Diebstahl der einen Kiste allerdings nicht verhindern können, das ließ er sich immer wieder durch den Kopf gehen. Wenn er den Durchbruch der anderen Klingonen nicht verhindert hätte wäre es zu einem Massaker gekommen und niemand hätte überlebt. So konnte man jetzt wenigstens sagen das „nur“ eine Kiste verschollen war und diese würde sich auch wieder anfinden.
Nun stand er vor seinem ehemaligen Vorgesetzten und musste die brennende Frage beantworten ob er für die verschwundene Fracht verantwortlich war: „Für die Fracht war ich verantwortlich, das ist korrekt. Allerdings ist nur eine Kiste durch den Anführer der Klingonen entwendet worden. Die restlichen Kisten befinden sich noch auf dem Frachter, der seinen Namen allerdings irgendeinem betrunkenen Kapitän zu verdanken haben muss. Golden war da eigentlich nichts,“ grinste er in sich hinein. „Fakt ist allerdings: wenn ich den gegnerischen Trupp nicht ausgeschaltet hätte hätte der Frachter immense Verluste erlitten, wir hätten keine Gefangenen gemacht und die Fracht wäre wohl komplett verloren gewesen. Ich weiß, das das keine Entschuldigung ist und beuge mich Ihrem Urteil,“ verneigte sich Tahl vor Rikal und erwartete die Verbannung oder ähnliches was normalerweise die Strafe für ein solches Versagen sein würde.

[so ich bin endlich wieder genesen und kann jetzt wieder zeitnah antworten, juhu]
 

Taev

Administrator
(Lhaes)


=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

"Rekkhai, da wir mit den Bergungsarbeiten Zeit verloren haben und das klingonische Schiff nun nicht orten können, empfehle ich eine unserer neuentwickelten getarnten Sonden "Hhvae" hin das System zu schicken. Wir folgen der Sonde und nutzen diese als zusätzlichen Sensor. Falls sich der Kreuzer wirklich in dem System befinden sollte, wird er bestimmt nicht alleine sein."
"Ie, dann tun sie das. Die geraubte Fracht muss undbedingt zurückgeholt werden. Die Klingonen dürfen auf keinen Fall damit entkommen, selbst wenn wir mit hohen Verluste zu rechnen haben."
"Ssuay, Sonde erfolgreich gestartet."

Die folgenden Tlhojur auf der Brücke waren sehr anstrengend. Die Astrometrie erhielt von mir bevorzugten Zugang zum Computersystem und somit mehr Rechnerleistung der Blutschwinge was es ermöglichte, weit mehr Raumgitter zu scannen als im Normalbetrieb. Vom Klingonenkreuzer war jedoch keine Spur. Neben der Jagd nach dem Kreuzer trafen auch laufend die Reparaturberichte von der Explosion im Casino ein welche ich für die nächste Einsatzbesprechung der Führungsoffiziere aufbereitete. Das Casino sollte den Berichten zufolge heute wieder benutzt werden können und ich freute mich bereits darauf mich von einer der gutaussehenden Sklavinnen bedienen zu lassen. Ein Piepen riss mich aus den Gedanken, die gestartete Hhvae-Sonde war in das Balduk System eingetreten und hatte die ersten Scandaten an die Blutschwinge übertragen. Insbesondere die Werte des Tachyonscanners der Sonde erweckten meine Aufmerksamkeit. Anscheinend befand sich ein Schiff welches die Ausmasse des von uns gesuchten Kreuzers hatte, zusammen mit weiteren Schiffen in diesem System auf Kurs zum zweiten Planeten. Umgehend machte ich der Io Saehne Meldung da sich der Leih nicht auf der Brücke befand.

"Io Saehne, die Sonde ist in das Balduk-System eingetreten und hat uns die ersten Daten übermittelt. Möglicherweise befindet sich der Kreuzer auf Kurs zum zweiten Planeten, eine genaue Identifizierung ist jedoch nicht möglich. Die Sonde hat zudem grosse Energieabstrahlungen von dem Planeten gemessen, anscheinend befindet sich ein klingonischer Aussenposten mit einem grossem Verteidigungskontingent dort."
"Zur Kentniss genommen. Steuerfrau, setzen sie Kurs auf den zweiten Planeten des Balduk-Systems. Gefechtsalarm für alle Stationen und vorbereiten um unter Warp zu gehen."

(-tbc-)
 

Ezri

Administrator
+/\+ Krankenstation +/\+

„…sem Grunde schlage ich tr’Arsok für eine Beförderung in den Rang des Hru´Ared vor.
Punkt 5. Einige Bestände der medizinischen Ausrüstung und Medikamente müssen beim nächsten Heimatbesuch dringend ergänzt, erneuert und aufgefüllt werden. Eine detailierte Lis…“

Das eindringliche Signal des Gefechtsarlams schrillt durch das Schiff.

„te ist beigefügt. Ende des Berichtes KS017.563 Arrain Dr. Ezri Chaz t’Drevoux Stimmerkennung. – Comupter Ende der Aufzeichnung, Bericht an Adressat absenden.“

Das Geräusch ist in den ersten paar Ewa ungeheuerlich laut und geht dann über in ein etwas weniger nervtötendes und leiseres akustisches Signal, begleitet von einem rhythmischen Aufleuchten bestimmter Lichtelemente, die in absolut jeder Räumlichkeit des Schiffes installiert sind. Zeitgleich mit dem Alarm wird das gesamte Licht abgedämpft und das der taktischen Konsolen und der Arbeitsflächen auf der Brücke angehoben und der Kontrast verschärft.

„Computer: Das akustische Signal in den Räumen der Krankenstation deaktivieren.“
„Akustisches Signal Gefechtsalarm deaktiviert.“
Zufrieden nicke ich.

Ich werde Rikal noch eine Aktennotiz senden, der Gefechtsalarm sollte in der Krankenstation nur noch in optischer Form dargestellt werden. Dieses Geräusch ist für die Genesung meiner Patienten nicht gerade zuträglich.

In unregelmäßigen, aber sehr kurzen Abständen gehen die Bereitschaftsmeldungen des medizinischen Personals bei mir ein. Den Einsatzplänen entsprechend begab sich ein Drittel sofort in eine Ruhephase, während zwei Drittel einsatzbereit sich in der Krankenstation und an neuralgischen Punkten des Schiffes auf.

„Erein t’Kresko, Sie haben die Krankenstation.“
„Ssuay Rekkhai.“
„Sie und Sie folgen mir auf die Brücke, nehmen Sie zwei große Notfall-Einheiten mit.“
Mit einem Kopfnicken deute ich auf zwei Sanitäter und wende mich dem Ausgang zu.
Zu dritt betreten wir den Turbolift.
„Brücke.“

- tbc -
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Bereitschaftsraum des Leih =/\=

Da stand er nun, sein ehemaliger Taktischer Offizier, Tahl Telek, und wartete mit gesenktem Haupt auf sein Urteil. Aber noch war es nicht soweit, zuvor musste Rikal noch etwas erfahren.
„Ihnen war nicht bewusst, was sie bewacht haben oder wer sie beauftragt hat?“
„Nein, Rekkhai.“
„Nun, dann will ich es ihnen berichten. Sie waren im Auftrag der Galae unterwegs. Die „Goldenes Imperium“ ist ein Frachter der Thi Galae, die eingesetzt wird, wenn wir etwas befördert haben wollen und niemand merken soll, dass wir es befördern. Wer würde schon glauben, dass etwas wertvolles auf diesem Frachter transportiert wird? Niemand, so wie er aussieht. Aber unter dieser Hülle steckt mehr, als man glaubt, wenn man das Schiff sieht. Der Antrieb wurde verbessert und dadurch wurde dieses Schiff ziemlich schnell. Es hätte der Vor’Cha entkommen können, wenn es nicht völlig überrascht worden wäre. Selbst dann hätte das Schiff entkommen müssen. Eine Erhöhung der Geschwindigkeit hätte dafür ausgereicht.“
„Es konnte niemand reagieren, Rekkhai. Alle bis auf ich waren betäubt worden. Es befand sich ein Klingone an Bord.“
„Ein Klingone?“
„Ie. Er war für die Ohnmacht der anderen verantwortlich. Ich habe ihn getötet.“
„Bedauerlich. Nun kann er uns nicht mehr sagen, wie er an Bord gekommen ist.“
„Er war von Anfang an da.“
Verwundert ließ Rikal eine Augenbraue in die Höhe wandern. Zwar war die „Goldenes Imperium“ ein Schiff der Thi Galae, aber sie war offiziell ein ziviler Frachter. Nur der Leih und der 1. Offizier gehörten der Galae an, der Rest der Besatzung wusste nicht, für wen sie wirklich arbeiteten. Für gewöhnlich wählten die Kommandanten der Sonderfrachter der Thi Galae ihre Besatzungsmitglieder dennoch sorgfältig aus. Genau aus diesem Grund war Rikal überrascht, dass sich ein Klingone an Bord befunden hatte. Was hatte er an Bord des Schiffes gemacht?
„Welche Fracht ist verschwunden?“
„Nur der eine Frachtcontainer.“
„Welcher Frachtcontainer fehlt?“ fragte Rikal nun etwas schärfer.
„Der mit der Kennzeichnung BDA-27.4.“
Mit flinken Fingern gab Rikal die Kennung in seinen Tischrechner ein und als er sah, was sich in diesem Container befunden hatte verfinsterte sich ein Gesicht.
„In diesem Container befanden sich 204,3 kg Perilix. Sie wissen, was das ist?“
„Ie, Rekkhai. Aus diesem Material besteht der wesentliche Teil unserer Transwarpspulen. Zumindest habe ich das gehört.“
„Das stimmt auch. Wir sollten das Perilix zu einer geheimen Forschungsstation bringen. Dort arbeitet man auch an der Verbesserung der Spulen. Wenn wir dieses Material nicht zurückbekommen, dann wird dies ihrer Karriere nicht bekommen.“
In diesem Augenblick heulten die Sirenen des Schiffes auf. Gefechtsalarm. Noch bevor Rikal etwas tun konnte klang Arrhaes Stimme aus den Lautsprechern des Bereitschaftsraumes.
„Rikal, wir haben soeben die Vor’Cha geortet.“
„Wo ist sie?“
„Sie ist im Balduk System und befindet sich bei unser derzeitigen Geschwindigkeit eine Stunde und sechzehn Minuten vor uns. “
„Bringen sie uns bis auf zwei Minuten hinter das Schiff und halten sie dann die Distanz.“
„Ssuay, Rekkhai.“
„Und Arrhae, wieso wissen wir wo der Klingone ist?“
Ein Lächeln umspielte Arrhaes Lippen bei diesen Worten, sie hatte schon gedacht, er würde gar nicht mehr Fragen.
„Die Hhvae-Sonde ist in das System eingedrungen und hat die Vor’Cha geortet und mehrere andere Schiffe. Es scheint sich dort ein ganzer Stützpunkt zu befinden.“
„Melden sie das sofort dem Oberkommando. Ich komme auf die Brücke.“
Während er aufstand blickte er Tahl an.
„Wie es scheint, könnten wir heute ihre Karriere retten.“
Bevor er entgültig seinen Schreibtisch verließ schickte er die letzte Nachricht ab, die er gerade verfasst hatte als Tahl seinen Bereitschaftsraum betreten hatte. In dieser wies er den Leiter der Wartungsmannschaften an zwei Technikern eine schriftliche Belobigung zu erteilen, für ihr mutiges Verhalten unmittelbar vor der Explosion der Energieleitung. Zuvor hatte er beide für eine Auszeichnung vorgeschlagen und diese Bitte an das Oberkommando abgeschickt.
Mit einem leisen Zischen schloss sich die Tür hinter Rikal, als er die Brücke betrat. Sofort machte Arrhae seinen Sessel frei und stellte sich neben selbigen.
„Gibt es was neues?“
„Die Sonde hat bisher achtzehn Waffenplattformen, neun Schiffe der B’Rel und zwei der K’Vort Klasse entdeckt. Eine Werft wurde lokalisiert, auf diese hält die Vor’Cha zu. Ebenso ein klingonischer Außenposten vom Typ 4.“
„Sie scheinen sich dort wirklich dauerhaft eingerichtet zu haben. Ein schönes Fleckchen für Überfälle in das Imperium. Zumal auch die Grenzsicherung nicht so ausgebaut ist wie an der direkten Grenze zu den Klingonen. Die Galae wird sie von dort vertreiben müssen.“ Bei diesen Worten erschien ein eisiges Lächeln auf seinen Zügen.
„Wann erreichen wir das System?“
„In 56 Minuten.“
Als Arrhae den Ausdruck in Rikals Augen erkannte, weiteten sich für einen Augenblick ihre Augen und sie beugte sich zu ihm herab. In diesem Augenblick bereute Rikal erneut, dass die Uniformen der Galae hoch geschlossen waren.
„Du willst angreifen?“ fragte sie mit leiser Stimme.
„Ie. Sie haben mehr als 200 kg Perilix gestohlen“, antwortete er mit ebenso leiser Stimme.
„Oh..., und wie willst du vorgehen?“
„Das werden wir jetzt besprechen.“
Mit normaler Lautstärke beorderte Rikal nun alle Führungsoffiziere in den Konferenzraum. Auch Ezri schloss sich an, die gerade die Brücke mit einigen Sanitätern betreten hatte.

=/\= Konferenzraum, einige Minuten später und dank einer kurzen Transwarppassage sehr viel näher am Stützpunkt der Klingonen =/\=

Alle Führungsoffiziere hatten sich um den großen, dunklen Tisch versammelt, der den Raum fast ausfüllte. Wie üblich saß Rikal am Kopf des Tisches und neben ihm saßen Arrhae und N'nhaeirhu.
„Die Klingonen haben von der „Goldenes Imperium“ etwas mehr als 200 kg Perilix gestohlen. Dieses befindet sich noch auf der Vor’Cha und zwar hier.“
Während er sprach hatte Rikal den Bildschirm aktiviert, der sich ihm gegenüber an der Kopfseite des Raumes befand. Auf diesem wurde nun eine schematische Darstellung der Vor’Cha gezeigt und in einem der Frachträume, mitten im Schiff, blinkte eine Markierung für das Perilix.
„Wir werden es uns wiederholen. Wie Sie sehen können“, die Darstellung auf dem Bildschirm wechselte und zeigte nun den Außenposten, „ist der Feind gut auf Angriffe vorbereitet. Aber er hat unsere Möglichkeiten unterschätzt. Denn wir haben die Interphasentarnung und diese werden wir einsetzen. Dann sind wir zwar quasi blind“, weil die Sensoren natürlich auch aus der Phase geraten und nur noch einige passive Ortungsgeräte normal arbeiten, „aber wir werden unsere beiden Thrai Eskortschiffe starten. Während das eine unseren Angriff unterstützten wird, wird das andere gemeinsam mit der Sonde unsere Augen sein. Denn es kann uns seine Sensordaten senden. Es wird uns die Daten schicken, die wir zum Feuern brauchen. Hauptziel ist natürlich die Vor’Cha. Sobald wir ihre Schilde deaktiviert haben werden die Marines und die Kommandotruppen das Schiff entern“, bei diesen Worten nickte der Leih Hanaj und Filas zu, den beiden Kommandanten der Marines und der Tal’Shiar Kommandos. „Wir werden sie an Bord beamen während wir die Interphasentarnung aktiviert haben. Die Transporter werden sie wieder in die richtige Phase bringen bevor sie rematerialisieren. Sobald das Perilix wieder an Bord ist werden wir uns sofort zurückziehen. Gibt es Fragen?“
Der Plan war recht simpel, deshalb hoffte Rikal, dass er auch so klappen würde, wie er ihn sich vorstellte. Allerdings wusste er genau, dass kein Plan in der Militärgeschichte jemals eine Begegnung mit dem Feind überstanden hatte.
Schweigen antwortete auf seine Frage. Der Plan war einleuchtend und für gewöhnlich widersprach niemand Rikal, auch wenn er sein Vorgehen für zu riskant hielt, vor den anderen. Zumal das Perilix sehr wertvoll für das Imperium war und nicht in den Händen des Klingonen bleiben durfte war dies wohl auch nicht der Fall.
„Gut, da es keine Fragen gibt habe ich noch etwas mitzuteilen. Unser Gast“, bei diesen Worten wies er auf Tahl, der auf einem Stuhl am anderen Ende des Tisches saß, „wird die Marines und die Kommandos bei der Bergung des Perilix helfen. Es wurde ihm vor der Nase gestohlen und er möchte es zurückholen. Der Tribun wird sich ihrer annahmen.“
„Ssuay, Rekkhai.“
„Weggetreten.“
Während die anderen Führungsoffiziere den Raum verließen bat Rikal N'nhaeirhu noch einen Moment zu warten. Deshalb blieb sie neben ihm sitzen.
„N'nhaeirhu, wie es scheint gab es einen Saboteuer auf der „Goldenes Imperium“. Vor dem Angriff wurde die Besatzung ausgeschaltet. Wie es scheint durch einen Klingonen. Ich frage mich, was der an Bord des Schiffes machte und woher die anderen Klignonen wussten wo sich das Perilix befand. Schließlich kann man nicht einfach den Inhalt eines Gatamo Frachtcontainers scannen.“
Mit einem Nicken bestätigte die Rihanna die Meinung des Kommandanten des Warbirds.
„Ich werde mich darum kümmern.“
Mit einem Lächeln bedankte sich Rikal bei ihr und teilte ihr mit, dass Arrhae bereits die Besatzung des Frachters, die sich ausnahmslos zur Behandlung an Bord befand, getrennt und arretiert hatte.
„Wann bekomme ich den Ermittlungsbericht wegen der Explosion?“
„Sobald er fertig ist“, antwortete N'nhaeirhu mit einem frechen Lächeln und stand auf. Etwas verdutzt blickte Rikal ihr nach und schüttelte dann den Kopf. Seit ihrer Erkrankung hatte sie sich verändert, ob zum besseren, das konnte er noch nicht beurteilen. Nach einigen Momenten verließ auch der Leih durch eine andere Tür den Raum und betrat die Brücke. Der Tanz würde in kürze beginnen. Die beiden Thrais waren bereits gestartet worden.

Etwa zur selben Zeit teilte Hanja Tahl auf dem Weg zur Kommandozentrale der Marines mit, dass er, Tahl, sich der Reiahrin von Optio Korax chi-R'Mor anschließen würde. Auch machte der Tribun Tahl klar, das der Optio das Kommando haben würde und das diese Reiahrin die Ehre haben würde den Frachtraum zu nehmen in dem sich das Perilix befand.

-tbc-

[NRPG: @ Tahl & Korax: Chateya plant auch ein Log zum Beginn des Gefechts. Sprecht Euch bitte mit ihr ab, damit es zu keinen „Unstimmigkeiten“ zwischen euren Logs kommt. Danke.]
 

Arrhae

New Member
(Arrhae)

Eindrucksvoll und nicht minder gefährlich lagen die technischen Einrichtungen der Klingonen vor ihnen, ruhten in sich wie unschuldige Kinder schlummernd in ihren Bettchen. Nichts erweckte den Anschein, als hätte die Vor’cha noch vor kurzem einen rihannischen Kreuzer überfallen und ausgeraubt. Und ihre Arroganz wiegte sie in trügerischer Sicherheit.
Die Blutschwinge war noch ein Stück entfernt, doch mittels der Langstreckensensoren konnte sie gut beobachten, was vor sich ging. Der klingonische Kreuzer dockte schließlich an die kleine Station an, um Reparaturen durchführen zu lassen. Der ideale Zeitpunkt, zum Zuschlagen.

Arrhae stand wie seit Abflug der Blutschwinge aus dem Heimatsystem abseits des Machtzentrums des großen Warbirds und beobachtete alles ausgiebig. Einmal mehr trieben dabei ihre Gedanken wie einen großen Fluss hinab, der sie in ihre Vergangenheit führte.
Eine große Vergangenheit, voller bedeutender Momente, in denen sie und ihr Haus die Geschicke des Imperiums mit gelenkt hatten. Sie sehnte sich etwas dahin zurück, angesichts der Tatsache, dass sie neben einem großartigen Kommandanten Stellung hatte beziehen müssen und ihm als Lakai diente. Selbstverständlich entgegnete ihr Rikal mit Respekt. Aber ihre Position als Io’Saehne war dennoch eine Strafe gegenüber dem, zu dem sie fähig war.
Sie hatte ein eigenes Kommando geführt, sie hatte an zahlreichen anderen Einsätzen teilgenommen. Und nun war sie zum Zusehen verdammt. Aber was tat man nicht alles zum Wohle der Familie, zum Wohle des Reiches, zum eigenen Wohl...
Diese Gedanken ruhten üblicherweise tief unter der Oberfläche, gut verborgen vor neugierigen Blicken derer, die gelegentlich ein Auge auf sie warfen. Tarnung war eben alles.
Täuschung ist der Schlüssel zum Erfolg.
Greife niemals an, was verteidigt wird.
Verhalte dich niemals so, wie es dein Gegner erwartet.
Und zeige niemals deine wahre Stärke.
Denn unwissende Feinde sind keine Gefahr!

Ein sehr schönes Zitat, welches sie irgendwann mal aufgefangen hatte.
Und auch nicht unpassend für ihre gegenwärtige Situation.

Die Blutschwinge hatte unterdessen den Anflug bereits begonnen. Die beiden Thrais waren in Position und sandten Daten, die der Koordinierung des Angriffs dienen würden. Die kleineren Schiffe würden kein großes Problem darstellen, dafür konnte die Schwinge auch noch ihre Jäger starten. Nur die Basis war gut bewaffnet mit einigen stationären und entsprechend starken Geschützen. Doch sie hatte den bedeutenden Nachteil der Unbeweglichkeit, den sie mit der Vor’cha teilte.
In vollem Flug und einer attraktiven Wende enttarnte sich der Warbird und eröffnete das Feuer sowohl auf die Station als auch den Kreuzer. Die Systeme des Kreuzers waren wie erwartet auf ein Minimum gesenkt worden, zumindest, was die Defensivsysteme anbelangte.
Als sich die Blutschwinge in einem weiten Bogen wieder entfernte, kamen ihre Heckgeschütze zum Einsatz, die einige der Photonenwerfer der Station einäscherte. Erst jetzt erhob sich der schlafende Zwerg und versuchte sich seiner Haut möglichst teuer zu erwehren, doch die Station allein war dem gewaltigen Warbird weit unterlegen. Und solange die Vor’cha angedockt war, blieb das so. Damit stand die oberste Priorität fest.
Kurz getarnt, um den Flugvektor zu verändern und damit aus einer unerwarteten Richtung erneut zu erscheinen, folgte der zweite Angriff und die Blutschwinge riss tiefe Wunden in die Außenhaut. Funken sprühten von geborstenen Leitungen, die augenblicklich in der Leere des Alls erstickten. Zwischenzeitlich versuchten sich die B’Rels an dem Warbirds und flogen einige halbwegs koordinierte Manöver, die jedoch nur wenig Wirkung zeigten. Das Geschützfeuer auf den massiven Schilden der Schwinge interessierte so sehr, wie ein Vogel auf ch’Havran, der tot vom Himmel fiel (vermutlich aber war diese Tatsache fast noch faszinierender – vielleicht hatte er ja irgendeine gefährliche Krankheit?).

Nach einer knappen Viertelstunde und weiteren schweren Attacken des Warbirds waren die übrigen Verteidigungsmaßnahmen von Station und Vor’cha schließlich ausgeschaltet und die Schwinge konnte ihre Bodentruppen absetzen, um das gestohlene Material zurück zu holen.
 
K

Korax chi-R'Mor

Gast
=V= ChR Blutschwinge, einige Stunden früher...

Optio Korax chi-R'Mor glühte geradezu vor Stolz und Tatendrang. Da war sie, die lang ersehnte Chance, endlich wieder aktiv zu werden, tapfere Männer und Frauen ins Gefecht zu führen, anstatt nur tagein, tagaus Berichte zu schreiben.
Ein weiteres Mal las er den Befehl, den ihm die Kom vor wenigen Minuten zugestellt hatte: Seine Reiahrin war dazu ausgewählt worden, den entscheidenden Schlag gegen die Klingonen zu führen, sie würden tief in die Festung des Feindes eindringen und die geheime Fracht, die die "Goldenes Imperium" befördert hatte, zurückerobern. Nun musste er einen Plan entwickeln, der sich nahtlos mit dem der anderen Einheitskommandanten deckte - ach ja, und dann war da noch der Söldner, der seiner Einheit zugeteilt worden war, der die Fracht ursprünglich bewacht hatte und sie sich hatte abnehmen lassen... Doch man würde sehen, die Elemente waren oft launenhaft, und vielleicht hatte er wirklich keine Schuld daran. Korax beschloss, dem Mann eine Chance zu geben und trug ihn in seinem Plan an dritter Stelle in der Befehlsfolge seiner Einheit ein, nach ihm selbst und khreAred Atalad, seiner treuen Nummer Eins. Dann machte er sich daran, den Plan vollständig niederzulegen. Er hatte nicht viel Zeit, in einer Stunde wollte der Tribun ihn auf seinem Tisch haben, dann folgte das Briefing der einzelnen Einheitskommandanten und diese würden im Anschluss daran wiederum ihre Truppen einweisen. Es ging nun Schlag auf Schlag...

[...]

Als Optio chi-R'Mor die Waffenkammer der Marines betrat, war seine Reiahrin schon vollständig anwesend und die Rihannsu statteten sich unter der Aufsicht ihrer Unteroffiziere mit Disruptorgewehren, Handstrahlern und Kampfmessern aus. Korax erwiderte den Gruß seiner Nummer Eins, der sich sofort wieder daran machte, einen der neuen Rekruten herunterzuputzen, der seine schwarze Gefechtsrüstung offensichtlich recht fehlerhaft angelegt hatte. Der Optio winkte eine Rihanna in seiner Nähe heran und ließ sich von ihr helfen, selbst seine Schutzausrüstung anzulegen. Die dicken Lagen aus Stoff und Kunststoffplatten boten einen gewissen Schutz gegen sowohl Energieentladungen als auch gegen stumpfe Hiebwaffen. In den Außentaschen der Panzerung fanden Kommunikator, taktischer Tricorder und Erste-Hilfe-Set Platz. Entgegen der Gewohnheit der meisten anderen Marines trug Korax seine Handwaffe an der linken Hüfte und den Dolch am rechten Oberschenkel. Er überprüfte die Energiezellen sowohl des kleinen Strahlers als auch seines Disruptorgewehrs, bevor er sich umwandte und unversehens dem Söldner Thal gegenüberstand. Er war ebenfalls schwer bewaffnet, doch trug er ein Kurzschwert anstelle des Dolches der Nvalmn und ein Partikelpräzisionsgewehr baumelte von seiner Schulter. "Das Ding lassen Sie lieber hier", meinte Korax mit einem Blick auf die sperrige Waffe. "Wir gehen rein, holen, was uns gehört und gehen wieder raus. Da sind Sie mit einem Disruptor besser bedient", er nahm einen aus dem Regal hinter sich und warf sie ihm zu. "Außerdem müssen wir mit Energiefeldern rechnen, da fangen Sie damit mehr an.", fügte er noch hinzu. Der Rihannsu sah einen Moment aus, als wolle er ihm widersprechen, dann fügte er sich jedoch und ließ das Gewehr in der Obhut eines Waffentechnikers. Korax wandte sich an seinen XO. "Alles bereit?" "Ie, Rekkai", antwortete Atalad, wandte sich in den Raum und rief mit der befehlsgewohnten Stimme eines alten Frontsoldaten: "Iurret, Nvalmn!" Sofort formierten sich die Soldaten in einer Doppelreihe. Also los, sagte sich Korax und führte sie im Gleichschritt aus dem Raum. Hinter sich glaubte er zu hören, dass der Söldner nicht allzuviel Erfahrung im Exerzieren hatte, doch wenn er wirklich die Taten auf der "Goldenes Imperium" vollbracht hatte, von denen Korax gehört hatte, dann war das ein Manko, das der Optio ihm verzeihen konnte.

Als sie den Transporterraum betraten, entmaterialisierte gerade die letzte Gruppe der Marines, die auf der Klingonenstation für Ablenkung sorgen sollte - alles war perfekt geplant. Korax winkte seine Einheit auf die Transporterflächen, Front in alle Richtungen, dann trat er, den Tricorder aufgeklappt in der Hand in den Kreis, wo schon Atalad, Thal und der Sanitäter der Reiahrin standen, wandte sich an den Techniker an den Kontrollen und befahl "Caelis!" Der Angriff hatte begonnen...
 

Rikal

Active Member
(Hanaj tr'Liorae)

=/\= ChR Blutschwinge, CIC der Marines =/\=

Tief im Heck der Blutschwinge befindet sich durch dicke Panzerung und Kraftfelder geschützt das Kommandozentrum der an Bord stationierten Marineinfanterie. Von hier aus leitet Tribun Hanaj tr'Liorae die Einsätze seiner Kohorte, zumindest dann, wenn er sie nicht persönlich in den Kampf führt. Im Moment saß der grauhaarige Haudegen auf seinem Kommandosessel, der drehbar im Zentrum des Raumes angebracht worden war. Beim Kampf um ein Schiff war es leichter den Überblick zu behalten, wenn man eine Vielzahl von Informationsquellen zur Verfügung hat. Aus diesem Grund war das CIC einem Theirr – Kampfanzug bei weitem überlegen, denn es hatte direkten Zugriff auf die hochentwickelten Sensoren des Warbirds. Deshalb war Hanaj auch hier und nicht bei seinen Truppen in den Truppentransporterräumen.
Gedanklich ging Hanaj erneut seinen Plan durch. Er war simpel eigentlich simpel. Seine Marines würden mit den Kommandos der Tal’Shiar die Vor’Cha entern und die gestohlene Fracht, die sie in einem Frachtraum entdeckt hatten, zurückholen. Für den Angriff auf den Frachtraum waren zwei Reiahrin, also 50 Soldaten, unter dem Kommando von Optio chi-R'Mor abgestellt. Begleiten würde sie Tahl Telek, der ehemalige taktische Offizier der Blutschwinge. Er war nur ein „Beobachter“, aber Hanaj war sich recht sicher, dass dieser Rihannsu es nicht beim Beobachten belassen würde sobald die ersten Disruptorstrahlen durch die Gänge des klingonischen Schiffes jagen.
250 weitere Soldaten und die Kommandos würden so tun, als ob sie den Schiff erobern wollten, also die neuralgischen Punkte des Schiffes, Maschinenraum, Brücke und Lebenserhaltungssysteme, attackieren und versuchen zu besetzen. Tatsächlich würden die Kommandos am Warpkern des Kreuzers eine Sprengladung anbringen. Sobald die Fracht wieder an Bord der Blutschwinge ist und sämtliche Rihannsu wieder an Bord sind würde die Sprengladung zum Detonieren gebracht werden und damit der ganze Kreuzer vernichtet werden. Quasi nebenbei sollten sie noch versuchen in den Bordrechner einzudringen, um Informationen über die Quelle der Klingonen zu sammeln, und Gefangene zu machen. Hin und wieder forderte Rikal etwas fiel, wie Hanaj feststellte. Er war sich nicht sicher, ob sie alle Ziele würden erreichen können.
In Wahrheit waren also alle Versuche das Schiff zu erobern nur eine Finte. Ihr Ziel war es neben der Fracht den Kreuzer zu vernichten um die Klingonen für den Angriff zu strafen. Außerdem war ihr geheimer Stützpunkt nicht mehr geheim. Dies würde ihnen auch sehr schwer im Magen liegen, den einer starker Streitmacht würde er nicht lange widerstehen.
„Tribun, wir setzen zum Angriff an“, meldete Centurion t’Kihai, die als seine Stabschefin fungierte und beendete damit seine Überlegungen.
„Gut. Wir gehen vor wie vom Leih geplant?“
„Ie. Wir gehen mit aktivierter Interphasentarnung rein, ein Thrai sendet uns die Feuerkoordinaten und wir enttarnen uns nur um zu Feuern. Sobald die Vor’Cha manövrierunfähig ist werden wir entern.“
„Legen sie die taktische Umgebungsanzeige auf den Holoprojektor.“
„Ssuay, Rekkhai.“
Im Zentrum des Raumes, genau vor dem Stuhl des Tribun, war ein Holoprojektor installiert. Dieser strahlte nun feine Lichtimpulse in den Raum und ließ eine taktische Anzeige der Umgebung der Blutschwinge entstehen. Im Zentrum der Anzeige befand sich die Blutschwinge. Die beiden Thrais, die in einigem Abstand die Basis umkreisten, und ihre Sonde wurden durch Symbole dargestellt. Weitere Symbole stellten die B’Rel und die K’Vort Schiffe der Klingonen da. Zwanzig Symbole, die durchaus taktisch geschickt um die Station verteilt waren, stellten die schweren Geschützplattformen da, die zur Verteidigung des Stützpunktes dienten. Es blieben noch drei Symbole. Zwei waren die Werft und die Station selbst. Das dritte war ihr Ziel, der Kreuzer der Vor’Cha Klasse, der vor einigen Minuten angedockt hatte. Schon bald würde sich dies ändern. Dessen war Hanaj sich sicher.
„Wir feuern.“
Im Hologramm waren einige grüne Strahlen zu sehen, die vom Bug der Blutschwinge aus auf eine der Waffenplattformen zujagten. Ohne Schilde hatte die Station nicht den Hauch einer Chance und das Symbol der Plattform, die der Werft am nächsten war, verschwand.
„Es hat also begonnen“, stellte Hanaj fest.
Die Explosion war noch nicht ganz verblasst, da kam Bewegung in die Schiffe der Klingonen. Sie begannen auszuschwärmen und waren offensichtlich auf der Suche nach der Blutschwinge. Doch sie konnten sie nicht sehen. Ganz im Gegensatz zu ihnen. Diese Hhvae Sonden waren unglaublich teuer, aber sie waren ihr Geld wert. Aus kurzer Distanz waren sie in der Lage gegnerische Tarnvorrichtungen auszuhebeln und die Schiffe sichtbar zu machen. Nur deshalb konnten sie die gegnerischen Schiffe überhaupt sehen. Die nächsten Angriffe der Blutschwinge galten der Station. Die schweren Geschütze rissen tiefe Wunden ihren Rumpf, während ihr Abwehrfeuer meistens nur den Raum durchschnitt, an dem vor wenigen Augenblicken die Blutschwinge verschwunden war. Die wenigen Salven, die trafen, konnten die regenerativen Schilde des Warbirds nur kurz in Schwierigkeiten blieben. Das wenige, das durchkam scheiterte an der Ablativenpanzerung. Etwas Mitleid empfand Hanaj mit den Technikern, die schon bald in Raumanzügen die Hülle neu lackieren würden dürfen.
Auch das Feuer der klingonischen Schiffe erwies sich als wenig effektiv. Entweder scheiterte es an den Schilden und der Panzerung oder traf überhaupt nicht.
Es dauerte fast fünfzehn Minuten, dann war die Station ausgeschaltet. Auch die meisten Waffenplattformen waren verstummt, aber in die Vor’Cha kam Bewegung.
„Die Vor’Cha läuft aus.“
„Ich sehe es.“
Nun machte die Blutschwinge eine Wende und feuerte auf die Vor’Cha, deren Schilde unten waren, weil ihre Tarnung noch aktiv war. Der Kreuzer wartete, wie alle anderen Schiffe, auf das Auftauchen der Blutschwinge. Sie würden ein Überraschung erleben, denn eine der Thrai setzte zum Angriff an und feuerte auf eine Schiff der B’Rel Klasse noch bevor dieses reagieren konnte. Eine weitere Explosion erhellte die ewige Dunkelheit des Alls. Nur einige Trümmer, das war alles, was von dem Schiff übrig war. Nur mit einigen Treffern in ihren Schilden, die automatisierten Waffenplattformen reagierten schneller als die Schiffe der Klingonen, hatte die Thrai ihre Interphasentarnung wieder aktiviert und war mit einigen Kratzern im Lack von den Sensoren der Klingonen verschwunden.
Es war Zeit für den zweiten Angriff der Blutschwinge. Sie änderte ihren Kurs und flog auf die Vor’Cha zu. Punktgenau schossen die Disruptorsalven auf den Klingonen zu. Sie trafen die Backbordwarpgondel und den Hauptimpulsantrieb. Weitere grüne Bolzen bohrten sich in die Schildgeneratoren und auch die Tarnfeldgeneratoren wurden getroffen. Hanaj war sich sicher, auf der Vor’Cha brach in diesem Augenblick die Hölle aus.
„Signal zum Beamen.“
Es war soweit, die Brücke hatte den Marines den Befehl zum Angriff gegeben. Nur gut, dass sie auch bei aktivierten Schilden beamen konnten. Andernfalls wären sie jetzt eine leichte Beute für die verbliebenen Waffenplattformen und die Schiffe der Klingonen gewesen. So würde die Blutschwinge nur heftig durchgeschüttelt werden, während der sechzig Sekunden, die die Transporter für den Transfer der drei Zenturien benötigen würden.
„Beamen sie unsere Truppen auf die Vor’Cha.“
„Ssuay, Rekkhai.“
Auf einen Tastendruck wechselte das Hologramm. Aus der taktischen Ansicht der Umgebung wurde eine Decksplan der Vor’Cha. Neben vielen roten Punkten, die Klingonen, erschienen nun auch eine Menge grüne Punkte. Seine Marines und die Kommandos.
„Transfer abgeschlossen. Team Alpha bewegt sich planmäßig auf den Maschinenraum zu. Bisher leichter bis mittlerer Widerstand. Team Bravo nähert sich der Brücke und hat bisher mittleren Widerstand. Team Gamma ist auf dem Weg zur Lebenserhaltung auf Deck 5, praktisch kein Widerstand bisher. Team Epsilon nähert sich dem Frachtraum, in dem sich das Perilix befindet. Leichter Widerstand.“
Der Tanz hat begonnen, dachte Hanaj, während er aufmerksam das Hologramm beobachtete um gegebenenfalls eingreifen zu können. Bisher verlief aber alles nach Plan. Noch.

-tbc-
 

Tahl Tahlek

New Member
=A= Blutschwinge =A=

Tahl war begeistert wieder richtig in den Kampf ziehen zu können. Als sich ihm die Möglichkeit bot die gestohlene Fracht wiederbesorgen zu können, zwar mit einer Reihe von Marines die sich penibel an militärische Vorschriften hielten aber was machte das schon ? Solange er den Klingonen zur Strecke bringen konnte der ihm die Ehre nahm ? Da ließen sich sogar viel schlimmere Dinge aushalten, dachte Tahl als er sich im Trainingsraum der Blutschwinge, die immer noch viele Erinnerungen in ihm weckte, für die Mission fitmachte. Der Vorfall auf dem Frachter hatte ihn nicht im geringsten aus der Bahn geworfen, ganz im Gegenteil.
Als er kurze Zeit später von zwei Marines in die Waffenkammer geleitet wurde, mit einem kurzen Umweg über sein Quartier in dem er sich mit seinen Waffen ausrüstete, traf er zum ersten Mal auf viele die er von damals kannte. Die militärische Ausbildung erlaubte den Marines nicht regelrechte Freudenstürme losbrechen zu lassen doch auf einige Gesichter legte sich ein heller Schleier der Freude und des Wiedererkennens...
Als Tahl erfuhr das er sein Präzisionsgewehr an Bord der Schwinge lassen solle fühlte er sich unwohl, allerdings wollte er nicht unbedingt gleich unangenehm auffallen und überreichte dem Waffenmeister mit dem Hinweis das das Gewehr wie ein Sohn für ihn sei seinen treuen Begleiter. "Hmm, Korax ist sein Name... Den habe ich nicht mehr kennengelernt als ich die Schwinge verließ... Vielleicht können wir uns nach der Mission austauschen ?" dachte sich Tahl als er den Transporterraum betrat und voller Spannung auf den Moment wartete in dem er wieder Klingonen gegenüberstehen würde...
 

Taev

Administrator
(Lhaes)


=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

...

"Rekkhai, die Schilde der Station auf 10% gesunken, Schildversagen steht unmittelbar bevor. Ich registriere zudem einen erhöhten Energieanstieg im Maschinenraum des Vor'Cha Kreuzers, sie docken von der Station ab.
"Verstanden Erein, Taktik, feuern sie weiter auf die Station und aktivieren sie die Interphasentarnung für die Kurskorrektur. OPS, informieren sie die beiden Thrais über das Abdocken des Kreuzers."
"Ssuay."

Die Blutschwinge verschwand von den feindlichen Sensoren, flog in einem flachen Vektor an der Station vorbei und kein Kevn später durchschlugen die ersten Plasmatorpedos die Aussenhülle der Station und vollbrachten tief im innern ihr zerstörerischen Werk. Metalltrümmer drifteten von der Station weg, Luft entwich von der Station ins All wo die Notkraftfelder nicht aufgebaut werden konnten und bildete für eine kurze Zeit einen feinen Nebel im All. Energie löste sich in grossen und kleinen Funkenbögen wie ein Feuerwerk auf ch'Rihann zur Feier von Ael's ruhmreichen Siegen. Auch der Vor'Cha wurde von von der Blutschwinge und ihren Begleitschiffen beschossen bis die Schildmatrix zerstört war und das Entern ermöglichte. Der Arrain an der taktischen Konsole wandte sich an den Leih.

"Rekkhai, die Station steht kurz vor dem Auseinanderbrechen, nur wenige der Verteidigungsgeschütze sind noch aktiv und feuern in unregelmässigen Abständen auf uns, unsere Schilde halten."
"Gut. Erein tr'Rehu, geben sie dem Tribun das Kommando, den Kreuzer zu entern"
"Ssusay."

Ich beätigte einige Sensorfelder auf meiner Konsole und öffnete das Interkom zu Tribun Hanaj tr'Liorae, den CIC der Marines der Blutschwinge.

"Tribun, die Schilde des Vor'Cha sind unten, die Operation kann starten, alle Einheiten zum beamen bereit halten."
"Ssusay, wir sind bereit."

Nur kurze Zeit später erhielt ich die ersten taktischen Informationen der Entertrupps auf meine Konsole. Erste Bereiche gesichert, die Sprengladung würde in Kürze am Warpkern befestigt werden. 5 Klingonen wurden getötet, bisher keine eignen Verletzte oder Tote, der Widerstand war für Klingonen erstaunlich gering. Ich infomierte den Leih umgehend über den ersten Verlauf der Operation.

"Rekkhai, ein Entertrupp ist bereits bis zum Maschinenraum vorgestossen und ist bereit die Sprengladung zu befestigen und zu aktivieren."
"Gut - aktivieren sie die Ladung sobald das Perilix gesichert wurde, wir gehen kein Risiko ein."
"Ssusay."

...

(-tbc-)
 
K

Korax chi-R'Mor

Gast
=V= ChR Blutschwinge

Der Ops-Offizier der der Blutschwinge führte gerade eine Scannerabtastung einer der klingonischen Verteidigungsplattformen durch, als er auf ein irreguläres Signal stieß. Die Quelle war offenbar die Blutschwinge, doch das Signal hatte weder Ziel noch eine erkennbare Signatur und wurde nur ringförmig ins All gestrahlt, auch wenn es schon nach wenigen Millionen Kilometer völlig im Hintergrundrauschen kosmischer Strahlung unterging. Der Offizier wollte gerade eine genauere Analyse vornehmen, als seine Konsole meldete, dass die Abtastung der Plattform abgeschlossen sei. Der Rihannsu zuckte die Schultern und wandte sich wieder seinen Sensoren zu. Warscheinlich war das Signal nur ein Echo reflektierter Sensorenstrahlen. So etwas kam andauernd vor...


/\ Klingonischer Kreuzer der Vor'Cha-Klasse
´ ` Korridor C23-A, Deck 5 Sektion 31
Auf halbem Weg zwischen Manschaftsmesse und Frachtabteilung

Dröhnender Alarm und rot blinkende Indikatoren verwandelten den ohnehin schon düsteren Gang in eine beinahe unwirkliche Umgebung, durch die die Marines der Blutschwinge vorrückten. Seit drei Korridoren und mehreren Minuten waren sie auf keine Gegner mehr gestoßen. Optio Korax chi-R'Mor blickte ein weiteres Mal auf seinen Tricorder, der ihm versicherte, dass sie sich noch immer auf dem Weg zur Frachtabteilung des imperialen Kreuzers befanden. Der Mangel an Widerstand beunruhigte ihn mehr, als es ein heftiges Feuergefecht getan hätte, doch dann erkannte er, dass die Klingonen die Entertrupps im Maschinenraum und in der Umgebung der Brücke als wesentlich gefährlicher empfinden mussten. Woher sollten sie auch wissen, dass diese Angriffe nur der Ablenkung von seiner eigenen Abteilung diente? Plötzlich blinkte auf seinem taktischen Tricorder ein Warnsignal auf und im selben Augenblick schossen Disruptorstrahlen von der nächsten Kreuzung hervor. Die Nvalmn waren sich zur Seite und suchten Deckung, während sie das Feuer erwiderten. Korax selbst traf einen der Klingonen mit einem gut gezielten Schuss an der Schulter und der Krieger wurde nach hinten geschleudert und blieb reglos liegen. Ein weiterer Klingone wurde von einem Marine der Reiahrin getroffen und der dritte ging im Feuer Tahls und kreh'Ared Atalads zu Boden. Korax winkte seiner Einheit weiter vorzurücken, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass niemand verletzt war.
Dann hatten sie endlich die Frachtabteilung erreicht. Mehrere große Schotts verschlossen die Zugänge zu den einzelnen Frachträumen. Korax winkte einem der Marines zu, der einen Wissenschaftstricorder trug.
Das Perilix, dass sie zurückholen sollten, war eine höchst seltene und geheimnisvolle Substanz und konnte mit gewöhnlichen Tricordern nicht geortet werden, umso weniger, als sie an Bord von Raumschiffen in speziellen Dämpfungsfeldern gelagert werden musste. Zwar hatte man auf der Blutschwinge mithilfe der hochentwickelten Sensoren des mächtigen Warbirds den Frachtraum bestimmt, in dem das Perilix gelagert war, doch Korax hatte darauf bestanden, eigene Sensoren dabeizuhaben für den Fall, dass die Klingonen es umplazierten, wenn sie herausfanden, was die Rihannsu beabsichtigen.
Genau das schien nun auch der Fall zu sein: Anstatt auf dem Frachtraum zu ihrer Linken deutete der Nvalmn auf einen der beiden mittleren Frachträume. Korax nickte und gab seinen Leuten mit Handzeichen zu verstehen, dass sie Stellung beziehen sollten. Atalad trat an das Eigabeterminal neben dem Frachtschott. Er versuchte gar nicht erst, den Code zu knacken, sondern befestigte ein kleines Gerät an dem Padd. Eine rote Diode begann zu leuchten, sobald der elektronische Dietrich das Eingabefeld berührte und ein Surren war zu hören. Nach wenigen Sekunden verstummte es jedoch wieder und die Farbe des Lichts veränderte sich zu blau. Der Unteroffizier nickte zufrieden und ließ das experimentelle Gerät in einer Gürteltasche verschwinden, während sich das Schott knirschend öffnete.
Schattenhaft huschten die Marines sternförmig in den Raum, der, mit zahlreichen Containern vollgestellt, unendlich unübersichtlich war. Der Marine mit dem Tricorder, der hinter dem Optio marschierte, deutete in eine Richtung und Korax ging los. Er war keine zehn Schritte weit gekommen, als plötzlich die Hölle über seine auseinandergezogene Reiahrin kam. Hinter Frachtboxen und von Containern herunter sprangen zahlreiche klingonische Krieger und attackierten die Rihansu-Soldaten von der Seite und von hinten. Korax hörte einen unterdrückten Fluch hinter sich und er wirbelte herum. Der Ruf kam von dem Marine hinter ihm, doch seltsamerweise hatte er nicht erschrocken, sondern zornig geklungen. Und im Bruchteil einer Sekunde erkannte Korax: Der Strahler in der Hand des Nvalmn war auf ihn, Korax, gerichtet. Reflexartig versuchte er noch, sich zur Seite zu werfen, doch der grüne Energiestoß traf seine eigene Waffe und ließ lodernde Flammen aus seinem Arm schlagen. Er spürte, wie er zu Boden fiel, und es wurde ihm schwarz vor Augen.
Jedoch nur für wenige Sekunden. Seinen rechten Arm spürte er nicht mehr, doch über sich sah er den Verräter, der sie in diese Falle geführt hatte und wundersamer Weise konnte er klar sehen, dass dessen Waffe auf einen der Rihannsu-Infanteristen gerichtet war. Mit der Linken zog er den Kampfdolch aus der Scheide an seinem Einsatzkoppel und stieß die Klinge mit aller Kraft in die Wade des Verräters. Mit einem Schmerzensschrei verriß der Rihannsu seine Waffe, ein Energiestrahl brannte sich über einen nahen Container und der Soldat ging zu Boden. Mit der gesunden Hand schlug Korax ein-, zweimal gegen die Schläfe und bewusstlos sackte er zusammen. Der Optio rappelte sich auf und zog seine Seitenwaffe. Doch soweit er sehen konnte, hatten sich seine Marines bereits trotzt des überraschenden Angriffs als überlegen erwiesen. Korax konnte in nächster Nähe mindestens fünf gepanzerte Gestalten am Boden erkennen. Dann jedoch fiel sein Blick auch auf die drei Körper in der Uniform des Sternenimperiums. Einer von ihnen war, vermutlich von einem Bat'leth buchstäblich in zwei Teile gehackt worden, einem anderen ragte der Griff eines klingonischen Messers aus der Brust, das bis zum Heft ins Herz des Mannes gedrungen war. Atalad kam auf ihn zu. "Rekkay! Keine Spur von d-", er verstummte, als er Korax anblickte und der Optio folgte seinem Blick auf seinen Arm. Er war vollkommen verbrannt, Uniformreste und Teile des Disruptors hatten sich in das Fleisch geschmolzen. Doch noch immer spürte Korax keinerlei Schmerz, und einen Augenblick fragte er sich, ob es an dem momentanen Adrenalinstoß lag oder daran, dass sämtliche Nerven in seinem Arm verbrannt waren. Doch dann winkte er ab. "Bericht, khre'Ared!", befahl er scharf. Atalad schluckte und riss sich zusammen: "Keine Spur von dem Perilix, Rekkay."
Korax winkte Tahl zu sich. "Nehmen Sie den Tricorder und versuchen Sie, das Perilix zu orten", befahl er und deutete mit dem Disruptor in der Hand auf die bewusstlose Gestalt neben sich. Der Rihannsu warf einen flüchtigen Blick auf den Mann, dann nahm er den Tricorder auf und aktivierte ihn. Bereits nach wenigen Sekunden meldete er: "Rekkay, ich habe es. Es befindet sich in dem Frachtraum rechts von hier. Ich verstehe aber nicht, warum der Tricorder das nicht gleich anzeigte", fügte er mit einem ratlosen Blick hinzu. "Schon gut", unterbrach Korax ihn. "Lebenszeichen?" "Keine in dieser Sektion, Rekkay." "In Ordnung. Nehmen Sie sechs Mann und holen sie das Perilix", befahl Korax und der Mann stürmte mit einem Trupp Nvalmn davon. "Khre'Ared, vorbereiten zum Rausbeamen." Atalad salutierte und sammelte die Marines in der Mitte des Frachtraumes. Die beiden Toten wurden ebenso mitgenommen wie der verwundete Marine. "Khre'Ared!" "Rekkay?" "Stellen Sie diesen - Verräter", Korax spuckte das Wort förmlich aus, "unter Arrest. Er wird für seine Treulosigkeit bezahlen." "Ssuay." Atalad, obwohl recht verwirrt, winkte zwei Marines herbei und gab ihnen einen Befehl, woraufhin sie den Bewusstlosen zwischen sich nahmen.
Als Tahl wenige Sekunden später mit seinem Trupp zurückkam, trugen zwei Marines eine Frachtbox zwischen sich. "Ist es das?" "Ssuay", erwiderte Tahl. Korax klopfte auf seinen Komunikator, doch er brauchte zwei Sekunden, bis er erkannte, dass die Befehle von seinem Gehirn für die vertraute Bewegung nicht von dem verletzten Arm verarbeitet werden konnten, dann klopfte er mit dem Kolben der Handwaffe in der anderen Hand gegen den Kommunikator: "Otio chi-R'Mor an Centurio t’Kihai. Der D'Kahl ist im Nest. Notfallrücktransport!" "Verstanden, Optio", drang eine Stimme aus dem Gerät, doch sie klang seltsam verzerrt. Warscheinlich hatte das verdammte Ding auch etwas abbekommen. Eine Explosion in der Ferne erschütterte das Deck und Korax vermutete, dass die Sprengladungen am Schildgenerator der Vor'Cha gezündet wurden, um den Transporter verwenden zu können. "Fertig zum Beamen, Rekkay", erklang wiederum eine Stimme aus dem Kommunikator. "Energie!", befahl Korax und ein Rieseln durchlief ihn, als ihn der Transporter erfasste. Als die Marines im Großraumtransporter auf der Blutschwinge rematerialisierten, erlangte Korax das Bewusstsein nicht wieder. Er brach zusammen und wurde nur durch die schnelle Reaktion einer Rihanna der Reiahrin davor bewahrt, auf der Transporterplattform aufzuschlagen.
 

Ezri

Administrator
=/\= Brücke =/\=

Lhaes i-Koramar tr'Rehu meldete: „Notfallrücktransport der kompletten Marine-Einheit von Optio tr'Vlaihou erfolgreich.“
„Wohin wurden sie transportiert?“ fragte ich.
„In Großraum-Transporterraum Deck 15 Ebene 4.“
„Es gab mindestens zwei Verletzte, wieso wurden die nicht gleich in die Krankenstation transportiert? Veranlassen Sie das sofort.“
„Ie, Doktor Chaz.“ Aber er schaute nicht mich an, sondern zum Riov um sich von ihm die Bestätigung einzuholen. Riov tr’Drevoux nickte ihm deutlich zu und warf mir dann einen kurzen undeutbaren Blick zu als ich mich erhob.
„Ich werde auf der Krankenstation gebraucht. Sie bleiben beide hier.“ Mein Blick fixierte kurz die beiden Sanitäter und dann verließ ich die Brücke.

+/\+ Krankenstation +/\+

Insgesamt sind fünf Personen auf die Krankenstation gebeamt worden, darunter Optio tr'Vlaihou, der offensichtlich die schwerste Verletzung davon trug, sieht man mal von den getöteten Marines ab. Traditionsgemäß kämpfen Klingonen noch immer im Nahkampf mit ihren Bat’leths, Mek’leths und dem restlichen Sortiment ihrer Hieb- und Stichwaffen. Das macht die Versorgung der Verletzungen in der Regel leichter als irgendwelche Verstrahlungen und Verbrennungen.
Einer der Verletzten wurde von zwei Rihannsu seiner eigenen Einheit eskortiert, mit gezückten Disruptoren standen sie rechts und links neben seinem Krankenbett.
„Ared’s auf meiner Krankenstation dulde ich keine Wa…“ Meine Augen weideten sich. „Treten Sie sofort weg, Computer Biokraftfeld Stärke 10 plus Eindämmungsfeld 5 um Biobett drei generieren. TRETEN SIE ENDLICH VOM BIOBETT WEG!!!“ Schrie ich sie an, erschrocken machten beide einen Satz zur Seite. „Computer: Ausführen.“ Ein Flirren der Luft zeigte an, dass der Befehl ausgeführt wurde.
„Befehl ausgeführt.“
„Aber wieso?“
„Schauen sie auf seine Beinwunde und sagen Sie mir, welche Farbe sein Blut hat.“
„Gr… nein, es ist gelb.“
Ich nickte. „Und Rihannsu haben kein gelbes Blut.“
„Computer: leite ein sedierendes Gas in das Kraftfeld um Biobett drei.“
„Befehl ausgeführt.“
„Kümmern wir uns erstmal um unsere Verwundeten und später um unseren „Gast“.

Zusammen mit einem Narkotikum verabreichte ich Optio tr'Vlaihou, der nicht wieder aus seiner Ohnmacht aufgewacht war, ein starkes Schmerzmittel. Das Operationsfeld wurde sterilisiert und zu meiner Unterstützung hatte ich das MHN Ezri I aktiviert.
Der Disruptortreffer hätte eigentlich seinen Arm verdampfen müssen, aber er hatte nicht den Arm sondern tr'Vlaihou’s Disruptor getroffen. Die Verdampfung dieser Waffe erfolgte zwar in Bruchteilen von Ewas, aber die Zeit reichte offenbar aus, dessen eigene Energiezelle zur Explosion zu bringen. Seine Hand umschloß noch immer Fragmente des Disruptorgriffes, Metall, Kunststoffe, Stoff, Haut, Knochen und Fleisch waren zu einem grünbraunen Klumpen zusammengeschmolzen. Bis zum Ellenbogen des Optios war die Muskulatur, Gefäße, Sehen und Haut regelrecht gegart.
„Wir entnehmen erstmal von seiner linken Hand und Arm Gewebeproben, anschließend erstellen wir eine Matrix, ein Bauplan seines rechten Unterarmes und der rechten Hand.“
Ich entnahm die Gewebeproben und legte sie sorgsam in ein kleines Transportbehältnis. „Pfleger, bringen sie das hier sofort ins medizinische Labor, ich übermittel über das Rechnersystem, was sie damit machen sollen.“
Kurze Zeit später, wir waren dabei, soweit möglich, die Verschmelzungen zu lösen: “Medizinisches Labor an Dr. Chaz. Für die Rekonstruktion werden wir voraussichtlich 70 Aesnl benötigen.“
„Ie, ich hab verstanden, bis dahin müssen wir uns was ausdenken, damit der Optio den Arm weiterhin verwenden kann.“
„Ezri, wie wäre es mit einer Exo-Prothese, damit würden wir mehrer Dinge gleichzeitig erreichen. Zum einen wäre der Optio direkt nach Installation der Prothese einsatzfähig, zum anderen könnten wir so direkt am Arm Muskelgewebe wachsen lassen. Der Prozess wäre natürlicher und somit effektiver, als eine komplette Rekonstruktion im Labor.“
Ich schaute mir selber in die Augen, und überlegte kurz. Meine holografische Abbildung hatte Recht und zustimmend nickte ich.
„In Ordnung, konstruieren wir eine Exo-Prothese. Der Optio wird sich dann zwar alle 2 Aesnl bei uns einfinden müssen, aber im Endeffekt wird er dafür seinen Arm und seine Hand vollständig zurückerhalten.“

***
Einige Zeit später. Die Exo-Prothese wurde dem narkotisiertem Optio angepasst, das besondere an der Prothese war, dass sie auch so was wie eine Petrischale war. Es wuchs in ihr Muskelgewebe nach und hoffentlich auch am Knochen und den rekonstruierten Sehnen an und da das Wachstum ein natürlicher Vorgang war, würde das Muskelgewebe, wenn der Vorgang abgeschlossen war, uneingeschränkt benutzbar sein.
„So Ezri I, ändere Dein Äußeres wenn wir den Optio wecken, denn er soll sich beim Aufwachen nicht erschrecken.“
Das MHN morphte von meinem attraktiven Äußeren zu einer gut aussehenden Rihanna.
„Dann wecken wir ihn mal auf.“

-tbc-

[Vorschlag: der Attentäter könnte ein Gestaltwandler oder ein Chamäleonid sein.]
 

Taev

Administrator
(Lhaes)


=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Die Blutschwinge hatte das Gefecht gegen den Vor'Cha und die Station klar für sich entschieden. Weder Aussenhülle noch Schiffssysteme wurden beschädigt, der Überraschungsangriff war gelungen aber auch den Interphasenschilden hatten wir es zu verdanken, so glimpflich davon gekommen zu sein. Der Vor'Cha trieb im Raum neben der völlig zerstörten Station, auf der die Sensoren keine Überlebenden mehr anzeigte. Nach wie vor gab es Teile der Station die erstaunlicherweise über Restenergie verfügten und mit Lichtbogen das All kurz erleuchteten. Ich hatte keine Versuche der Station feststellen können, Hilfe herbeizurufen. Anscheinend hatten unsere ersten Treffer ihre gesamte Kommunikationszentrale lahmgelegt. Was mir Sorgen bereitete, waren die einkommenden taktischen Daten der Entertrupps. Anscheinend verteidigten die Klingonen in einem erbitterten Kampf das Perilix bis zum letzten Mann.

"Rekkhai, die Sensoren der Entertrupps registrieren ein schweres Gefecht im Frachtraum 2 in dem sich die zu sichernde Fracht befindet. Wir haben Verluste erlitten, genaue Anzahl noch nicht verifiziert."

Der Leih sagte kein Wort sondern nickte nur kurz, um mir zu zeigen, dass er meine Meldung gehört hatte. Er war sich bewusst gewesen, dass wir Marines verlieren würden, dennoch war es nicht einfach, treue Diener des Imperiums in den Tod zu schicken. Wer sich als Marine auf einem Kriegsschiff zum Dienst meldete war sich der Tatsache bewusst, dass er möglicherweise die bevorstehende Mission nicht überleben würde. Ich selbst bezeichnete mich durchaus als loyaler Untertan des Imperiums, jedoch war ich nicht im geringsten interessiert daran, mein Leben einfach so auf Befehl zu opfern. Aber ich war ja auch nicht Marine ... glücklicherweise. Die neusten Daten zeigten keine Energieentladungen mehr im Frachtraum, anscheinend war er von den Marines gesichert worden. Ich empfing auch das Signal welches die Transportbereitschaft signalisierte.

"Rekkhai, das Gefecht scheint vorüber, der Entertrupp hat die Fracht gesichert und ist bereit zum Rücktransport."
"Notfallrücktransport einleiten, Erein, sofort."
"Sussay, Notfallrücktransport eingeleitet. „Notfallrücktransport der kompletten Marine-Einheit von Optio tr'Vlaihou erfolgreich."
"Wohin wurden sie transportiert?" fragte mich die Trill, welche sich auf der Brücke aufhielt. Sie war mir nicht wirklich sympathisch und die Tatsache, dass sie kein Rihannsu war, stärkte das Misstrauen.
"In Großraum-Transporterraum Deck 15 Ebene 4."
"Es gab mindestens zwei Verletzte, wieso wurden die nicht gleich in die Krankenstation transportiert? Veranlassen Sie das sofort."
"Ie, Doktor Chaz." anwortete ich rasch, sie war rein vom Rang her durchaus mein Vorgesetzter. Dennoch wartete ich mit dem Transport und schaute den Leih an welcher mir zunickte. Nachdem der Doktor die Brücke verlassen hatte, wandte sich der Leih an mich.

"Aktivieren sie die Sprengladung Erein, 4 ewa Verzögerung. Navigator, bringen sie uns zurück auf den ursprünglichen Kurs."
"Sussay, die Sprengladung ist aktiviert."

Kaum hatte ich dies gesagt, leuchtete ein Element meiner Konsole auf. Ein Eindämmungsfeld der Stufe 5 sowie ein Biokraftfeld der Stufe 10 wurde in der Krankenstation etabliert. So etwas geschah soweit ich mich erinnern konnte nur sehr selten und gehörte zum Standardprozedere um eine Kontamination zu vermeiden. Umgehend informierte ich den Leih.

"Rekkhai, auf der Krankenstation wude ein Biokraftfeld der Stärke 10 und ein Eindämmungsfeld der Stufe 5 aktiviert."
Der Riov drehte sich um und schaute mich skeptisch an und sagte nur "Was?"

(-tbc-)
 

Ezri

Administrator
+/\+ Krankenstation +/\+

Während Ezri I in Gestalt einer attraktiven rihannischen Ärztin die Aufwachphase von Optio tr'Vlaihou überwachte, damit sie ihn seine temporäre Exo-Prothese erklärte, begab ich mich in den Raum mit dem vermeintlichen Ared.
Geschützt durch zwei Kraftfelder unterschiedlicher Art und betäubt durch ein gasförmiges Sedativum lag er auf dem Biobett. Die zwei Ared, die ihn herbrachten bewachten ihn weiterhin, jedoch steckten ihre Waffen wieder in den Holstern.

„Was haben die Scans ergeben, Dr. tr’Arsok?“
„Rasse: Chamäleonid, sehr selten. Herkunft: unbekannt, Alter: Unbekannt. Tut mir leid Dr. Chaz, aber in unserer xenobiologischen Datenbank befinden sich kaum Aufzeichnungen über diese Rasse. Und wenn ich ehrlich bin erfahre ich heute das aller erste Mal davon.“

Ich nickte.

„Und es ist auszuschließen, dass es sich um einen Formwandler des Dominion handelt?“
„Ie Rekkhai, es ist kein Formwandler des Dominion. Dieses Lebewesen hat eindeutig ein Skelett, Innenorgane, Muskulatur und einen entsprechenden Metabolismus.“
„Gibt es irgendwelche Auffälligkeiten, irgendetwas was bei jeder Rasse ungewöhnlich wäre, die auf Kohlenstoff basiert?“
„Gibt es, aber ohne eine Blutuntersuchung ist es reine Spekulation, aber die Scans zeigen eindeutig an, daß Signale von diesem Lebewesen gesendet werden. Diese Signale ähneln einer Borg-Signatur.“

„Gut, der Chamäleonid ist zur Zeit keine Gefahr, die gesendeten Signale soll die Wissenschaftsabteilung analysieren und eine Abschirmung schaffen. Sowie Ezri I mit Optio tr'Vlaihou fertig ist, soll sie eine Blutprobe entnehmen, sie ist die einzige, für die die Kraftfelder kein Hindernis darstellen.“

Ich gab noch den Befehl an die beiden Ared, dass sie weiterhin Wache halten sollten, Dr. tr’Arsok ordnete ich an, weitere Scans durchzuführen und selber begab ich mich dann in mein Büro um einen Umfassenden Bericht für den Riov zu verfassen. Außerdem schlug ich ihm vor, dass er eine außerordentliche Sitzung der Führungsoffiziere einberuft….

[Korax, Du musst mindestens zwei volle Tage auf der Krankenstation bleiben und Dich anschließend 3 Mal täglich dort melden, nach ca. 30 Tagen weniger.]
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, im Gang zum Quartier des Leih =/\=

Besorgt und mit schnellen Schritten bewegte Arrhae t’Drevoux sich durch die Gänge und Korridore der Blutschwinge in Richtung ihres Quartiers. Dort befanden sich ihre beiden Kinder, die sie alleine lassen mußte als Gefechtsalarm ausgelöst worden war. Wie jedes andere Besatzungsmitglied so hatte auch Arrhae einen Posten, den sie bei Gefechtsalarm einzunehmen hatten. Als sie ging, schliefen ihre beiden Kinder in ihrem Bettchen, aber dies war Stunden her. Erst als der Gefechtsalarm aufgehoben wurde durfte sie zu ihren Kindern zurückkehren. Wie würden ihre Kinder das Gefecht überstanden haben? Das fragte sie sich immer wieder. Immerhin wurde das Schiff mehrmals, wenn auch nur leicht, getroffen. Wie würden die Kinder auf die damit verbundenen Erschütterungen reagiert haben? Arrhae machte sich Vorwürfe. Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen mit den Kindern auf das Schiff zu gehen.
Mit einem leisen Zischen verschwanden die Türhälften in der Wand, als sie den Türöffner berührte. Anhand ihrer DNS wurde festgestellt, dass sie berechtigt war diesen Raum zu betreten. Noch im Türrahmen stehend lauschte sie in die Wohnung hinein. Es war still. Kein Kinderweinen war zu hören. Erleichtert ging Arrhae ins Schlafzimmer, wo auch das Bett der Zwillinge stand. Als sie das Schlafzimmer betrat mußte sie Lächeln. In dem Bettchen schliefen ihre Kinder. Friedlich aneinander gekuschelt und in ihr Deckchen gewickelt lagen sie da. Aber nicht nur dies brachte Arrhae zum Lächeln. Auch das Bett in dem sie lagen ließ sie lächeln. Es war nämlich nicht ihr übliches Bett. Die beiden lagen in einer Art Miniaturrettungskapsel, die wegen eines Antigravfeldes schwebte. So hatten die Kleinen nichts von den Erschütterungen mitbekommen. Sehen konnte sie die Kinder übrigens, weil die Kapsel nicht völlig geschlossen war sondern ein Sichtfenster hatte. Arrhae hatte keine Zweifel daran, dass es aus demselben Material war, wie die Fenster in der Außenhaut.
Viel interessanter war die Frage, wie sie an ihre kleinen heran kommen sollte. Schließlich war die kleine Kapsel geschlossen. Erst nach einigem Suchen fand sie ein Kontrollinterface. Nun war alles ganz leicht. Nach einem Tastendruck zischte es leicht, dann verschwand die obere Hälfte der Kapsel in der unteren. Die Kleinen schlummerten noch immer.
Lächelnd, vor allem wegen der Vorsorge ihres Gemahls, stand sie vor der Kapsel und betrachtete ihre schlafenden Kinder.
Während sie so dastand stellte sie sich unwillkürlich eine Frage, die sie sich schon öfter gestellt hatte. Bald würden die Kinder in ein Alter kommen, bei dem Muttermilch als einzige Nahrung nicht mehr ausreichen würde. Zwar hatte sie schon reichlich Material zu diesem Thema gelesen, war aber noch immer unsicher, womit sie die Gewöhnung an feste Nahrung beginnen sollte. Glücklicherweise gab es dafür ja eine Fachfrau an Bord. Zumindest hoffte Arrhae, dass Ehae als Meisterköchin Erfahrung in diesen Dingen hat. Aus diesem Grund schrieb sie Ehae eine kurze Nachricht und bat um einen „Beratungstermin“.

=/\= Brücke =/\=

Zufrieden lehnte der Leih sich in seinem Kommandosessel zurück. Das Perilix war wieder an Bord. Die Klingonen würden sobald nicht wieder von ihrer nicht mehr geheimen Basis auf das Gebiet des Imperiums vordringen und eine Kampfgruppe der Galae war bereits auf dem Weg um die Basis endgültig zu zerstören. Für den Leih am wichtigsten war aber, dass es nur zu minimalen Verlusten unter den Marines gekommen war. Dennoch hätte Rikal es lieber gesehen, wenn alle eingesetzten Marines zurückgekommen wären. Aber es geschah im Kampf nie, dass was man lieber gesehen hätte. Das wußte er. Deshalb war er mit den fünfzehn Toten und 34 Verletzten recht zufrieden.
Viel mehr irritierte ihn, dass einer der Marines von Ezri als Chamäleonit identifiziert worden war. Möglicherweise war auch der von Tahl getötete Klingone, der die „Goldenes Imperium“ an die Klingonen verraten hatte ein Chamäleonit. Aus diesem Grund hatte er eine Autopsie der Leiche angeordnet. Den Elementen sei dank war sie bisher nicht verdampft worden sondern lag in einer Kühlkammer.
Weniger irritieren als besorgen tat es Rikal, dass Ezri Borgsignaturen bei dem Chamäleonit entdeckt hatte. Was hatten die Borg mit einem Chamäleoniten oder die Chamäleoniten mit den Borg zu tun? Die Gefährlichkeit einer Kombination dieser Fraktionen stellte eine kaum einzuschätzende Gefahr da.
Aus diesem Grund verfasste er schnell drei Nachrichten. Die erste ging an N'nhaeirhu. Er bat sie sich der Sache anzunehmen und Nachforschungen anzustellen. Die zweite war an Ezri adressiert. In dieser wies er sie an alles was sie herausfinden konnte über den Chamäleonit herauszufinden. Er hatte zwar den starken Verdacht, dass Ezri bereits selbstständig damit begonnen hatte, aber er wollte auf Nummer Sicher gehen. Die letzte Nachricht ging an das Flottenkommando. In ihr berichtete er, wie der Kampf mit den Klingonen verlaufen war, dass sie das Perilix zurückhatten und einen Chamäleonitenspion an Bord hatten, der scheinbar von den Borg verändert worden war.
Kurz bevor er die Brücke verließ veranlasste er noch, dass eine Sicherheitseinheit auf der Krankenstation für die Sicherheit sorgte, auch wenn dies Ezri sicher nicht gefallen würde, aber da mußte sie durch. Die Sicherheit des Schiffes ging vor.
„Öffnen sie einen Kanal zu allen Decks.“
„Ssuay, Rekkhai. Kanal ist offen.“
„Besatzung hier spricht der Leih, das Perilix befindet sich wieder in unserer Hand. Der Stützpunkt der Klingonen ist faktisch zerstört und wir sind wieder auf dem alten Kurs. Das war gute Arbeit. Ich bin stolz auf ihre Leistung. Machen sie weiter so. Tr’Drevoux Ende.“
Mit einem leisen Piepen zeigte der Computer, dass er den Kanal wieder geschlossen hatte.
„Ich bin auf der Krankenstation. Du hast die Brücke, Arrhae.“
Bevor er seinen Arbeitstag beenden würde, würde er noch die Krankenstation aufsuchen. Er hatte sie in die Schlacht geschickt und er würde sich nun auch persönlich nach ihrem Befinden erkundigen und mit jedem einige Worte wechseln. So tat er es immer und so würde er es auch weiterhin tun.

-tbc-
 

Ehae

New Member
Ehaes Quartier

Die Meisterköchin starrte entgeistert auf den Bildschirm, der eine soeben eingegangene Nachricht anzeigte. Sie stöhnte verhalten, ließ dann explosionsartig die Luft entweichen.
Bei den Elementen, jetzt gab es Probleme, handfeste Probleme.
Die Zeit war lange vorbei, da sie zum letzten Mal Kenntnisse zu diesem speziellen Gebiet gebraucht hatte. Die Datenbanken zu Kinderernährung verstaubten quasi auf ihrem Kristall.
Ehae kramte in ihrem Arbeitstisch, fand schließlich den Speicherbehälter mit den Standardwerken der Ernährungslehre und einer Unmenge anderer Fachliteratur. Sie konnte sich gar nicht erinnern, wann sie zum letzten Mal den Deckel geöffnet hatte, um dieses Thema aufzufrischen.
„Nun ja, bloß gut, dass ich die mitgenommen haben, ich muss so was geahnt haben.“
Sie seufzte erneut und fühlte sich leicht unwohl. Fehler konnte sie sich nicht erlauben. Säuglinge reagierten weitaus empfindlicher auf Fehlernährung und potentiell allergene Nahrungsmittel, als Erwachsene, von denen viele fast Schwielen auf Zunge und Magen hatten, weil sie ihren Körpern oft schwere Kost zumuteten und bei denen Ehaes Kunst sozusagen „Perlen vor die Säue“ war.
Ehae wusste noch, dass abhängig von Gewicht und Entwicklung die reine Milchkost auf Brei umgestellt werden muss, dass irgendwann auch Saft und Obst dazukommt, später dann die Vielfalt ausgebaut wird und gleichzeitig auch die Körnigkeit gröber wird, aber die genauen Eckdaten?
Also nachlesen.
Aber vorher verfasste sie noch eine Antwort an Lady Arrhae, in der sie einen Termin vorschlug.
Drei Stunden später verspürte sie leichtes Unbehagen in der Mitte ihres Körpers. Sie erhob sich, um sich etwas zu Essen zusammenzustellen. Inzwischen waren die Erinnerungen daran aufgefrischt, wie sie ihren Töchtern zum ersten Mal Grießbrei angeboten hatte. Die klebrige formlose Masse vom Löffel zu schlabbern war schon ein Akt für sich. Vier Fünftel der Mahlzeit hatte Ehae im Gesicht und auf der Kleidung gehabt, ehe Sarea begriffen hatte, dass man nicht einatmen oder ausatmen darf, wenn der Löffel in den Mund geschoben wird. Mit der Zeit hatte sich dann eine gewisse Routine entwickelt. Ehae schob einfach nach dem Löffel den Nuckel von der Milchflasche hinterher, so dass das Kind sozusagen den bekannten Saugreflex nutzte, um die Zunge daran zu hindern, alles wieder raus zu schieben. Ab da lief es dann bestens. Bis dann bei Ailiki der ganze Zirkus von vorn begann. Hinzu kam noch, dass die beiden Mädchen total verschiedene Esser waren. Währen Sarea ein eher phlegmatisches Gemüt hatte und auch mal beim Füttern einschlief, konnte es Ailiki nicht schnell genug gehen, was dazu führte, dass sie sich oft verschluckte und die Hälfte des Breis in der Umgebung verteilte. Aber keine der beiden war verhungert, im Gegenteil, sie waren zu ansehnlichen, hübschen, selbstbewussten Frauen herangewachsen, die es gar nicht mochten, wenn Ehae von diesen frühkindlichen Eskapaden erzählte.
Also, nicht kneifen, Ehae, ermahnte sie sich, die beiden Kleinen kriegen das auch hin. Sie klopfte auf Holz, zumindest nahm sie an, dass es welches war, wobei sie über diesen terranischen Aberglauben schmunzelte, der genau so gut hätte rihannisch sein können. Aber egal, jetzt brauchte sie alle Hilfe, die sie kriegen konnte, auch die der Elemente.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben