Patrouille IX

Ezri

Administrator
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Vor einem Stel hatte ich eine Nachricht an die Heimatwelt der Zal’pirtan senden lassen, in der wir sie über den Verlust ihrer Operationsbasis und ihrer Angriffsflotte informiert hatten, nicht daß sie das nicht selbst wüsten. Ich hatte sie aufgefordert ein Schiff zu senden um über einen Waffenstilstand zu verhandeln. Mein Befehl war es gewesen, die Angriffe zu beenden und das wollte ich auf diesem Wege erreichen. Unser Ranghöchster Gefangene, die Katze hieß Shair'tar'kon, hatte mehr als deutlich gemacht, was er von Verhandlungen über einen Waffenstill stand hielt. Er hatte gemeint, daß sein Volk kämpfen würde bis zum Sieg oder seinem Untergang. Offenbar hatten sie genau das vor. Auch unsere Gefangenen schienen ihre Niederlage nicht akzeptieren zu können. Mehrere von ihnen hatten Wachen attackiert, wenn sich ihnen dazu die Gelegenheit bot. Dies hatte zur Folge gehabt, das sämtliche Freundlichkeiten unsererseits, in erster Linie medizinische Versorgung und Nahrung, eingestellt worden waren. Außerdem hatten die Wachen den Befehl erhalten Gefangene zu exekutieren, die irgendwie ärger machen. Ich hatte gehofft diesen Konflikt halbwegs friedlich lösen zu können, offenbar hatten die alten, aber bewährten, Methoden doch ihre Vorteile. Ich hatte meine Haltung den Zal’pirtan gegenüber überdacht und beschlossen zu anderen Mitteln zu greifen. Unser Feind keine Angst vor uns, und wie meine Lehrer immer gesagt hatten, die Angst ist ein mächtiger Verbündeter.
Ich würde dafür sorgen, daß die Zal’pirtan die Rihannsu fürchten lernen würden. Heute Morgen war die Zustimmung des Flottenkommandos zu meinem Plan eingetroffen. Unmittelbar danach waren die notwendigen Vorkehrungen getroffen worden. Diese Vorkehrungen waren vor wenigen Siuren abgeschlossen worden. Neben der Brückenbesatzung befand sich Shair'tar'kon auf der Brücke. Centurion Sral und zwei seiner Marines hatten den Auftrag zu verhindern, das er Dummheiten macht. Bis jetzt hatten die Disruptorgewehre in seinem Rücken und die Fuß- und Handfesseln aus Tarlit-Tarka hatten bis jetzt dafür gesorgt, das er sich ordentlich benimmt. Ich nickte dem Navigator zu und die Schwinge sprang auf Transwarp. Wenigen Augenblicke später erreichte die Schwinge ihren Bestimmungsort und beendete mit aktivierter Interphasentarnung ihren Flug.
Der OPS Offizier wußte was er nun zu tun hatte. Er aktivierte den Hauptschirm und projizierte eine Karte des Sonnensystems. Die Katze zwei Schritte vor meinem Stuhl versteifte sich, ihr Schwanz rückte unruhig hin und her. Dieses System war das Herz ihrer militärischen Produktion. Neben einer großen Werft befand sich in diesem System ein einziger rohstoffreicher Planet.

- Wie ich sehe, wissen sie wo wir sind. Wir konnten einige sehr interessante Daten aus ihren Schiffen und Anlagen bergen.

Die Katze fauchte nur. Ich gestattete mir ein kurzes Lächeln, das mein „Gast“ allerdings nicht sehen konnte.

- Taktik, Distanz zur Sonne?
- 15 Millionen Kilometer.
- Gut, dann ist sie in Reichweite.

Die Katze wirbelte herum und starrt mich aus ihren grünen Augen an.

- Was haben sie vor?
- Wir haben eine Waffe, die eine Sonnen zerstören kann. Ich werde ihnen zeigen, was es heißt gegen die Rihannsu zu kämpfen.

Mein Gegenüber wollte sich auf mich stürzen, aber seine Wächter verhinderten dies, indem sie ihn ihre Gewehrläufe in den Rücken stießen. Die Katze stürzte zu Boden. Ich blickte auf sie herab.

- Sie können es nicht verhindern. Wenn sie mich angreifen, werden sie sterben und ein anderer Gefangener wird ihren Platz einnehmen.

Langsam stemmte Shair'tar'kon sich wieder hoch. Er funkelte mich aus seinen ovalen Augen an, seine Pupillen waren nur Schlitze, sein Schwanz ruckte hin und her und er fauchte mich zornig an. Er war hilflos, er konnte nicht verhindern, was ich tun würde.

- Abschusssequenz einleiten.
- Ie, Rekkhai.
- Die Waffe ist geladen. Der Computer verlangt ihren und den Autorisationscode des 1. Offiziers, Rekkhai. Ohne die Codes kann ich sie nicht feuerbereit machen.

Als wenn ich das nicht wissen würde. Ich nannte den speziellen Code für diese Waffe.

- tr’Drevoux,

Nun nannte auch der amtierende 1. Offizier seinen Code. Dann meldete der junge Offizier an der taktischen Station, der sichtlich nervös war, die Waffe feuerbereit. Alle Blicke auf der Brücke richteten sich auf mich. Mein Blick und der von Shair'tar'kon trafen sich. Die Katze hielt meinem Blick einige Sekunden lang stand, dann senkte sie ihren Kopf.

- Feuer.

Ich hörte das leise Tuten mit dem der Computer die Einleitung der Feuersequenz bestätigte.
Die Blutschwinge deaktivierte die Interphasentarnung und eine Sonde verließ den Sondenstarter. Anstelle von Sensoren hatte diese allerdings Tri-Lizium an Bord. Sobald das Tri-Lizium sich in der Sonne ausbreiten würde, würde es die Fusionen in ihrem Inneren beenden. Die Sonne würde zur Nova werden und das gesamte System vernichten.
Auf dem Bildschirm verfolgten wir den Flug der Sonde zur Sonne. Als sie in dieser verschwand geschah nichts. Dann urplötzlich ging von ihr ein helles, gleißendes Licht aus. In den folgenden Augenblicken begann die Sonne sich zu verdunkeln. Sie stürzte ich sich zusammen, immer schneller. Eine gewaltige Schockwelle war durch das Tri-Lizium ausgelöst worden und jagte durch das System.
Die Blutschwinge aktivierte ihre Interphasentarnung und ging auf Warp. Auch wenn uns die Tarnung schützen müsste, wollte niemand an Bord sich darauf verlassen.
Während die Schwinge sich mit Warp 9 entfernte zeigte der Hauptschirm das Geschehen im System. Die weißblau gleißende Schockwelle dehnte sich kugelförmig von der zusammenstürzenden Sonne aus. Sie würde alles in diesem System vernichten. Das wussten auch die Zal’pirtan auf dem Planeten und der Werft. Einigen von ihnen gelang die Flucht in Shuttles und Schiffen, aber die Mehrzahl sah nur eine blauweiße Wand aus reiner Energie auf sich zujagen.
Die Schockwelle erreichte zuerst die Werftanlagen. Diese wurde von der Schockwelle davon gerissen. Ihre gewaltigen Energien lösten sie einfach auf. Es gab keine Explosion, aber von den Anlagen blieben nicht einmal Trümmer zurück. Sie wurden vollständig vernichtet, waren einfach nicht mehr da. Von einem Augenblick auf den anderen. Dem Planeten erging es nicht besser, die Schockwelle verbrannte seine Atmosphäre, riss das Wasser und die Landmassen mit sich. Zurück blieb nur ein toter Brocken Gestein, der eine sterbende Sonne umkreiste.
Auf der Brücke herrschte andächtiges Schweigen. Shair’tar’kon starrte mich Hasserfüllt an.

- Dafür werden sie bezahlen.

Seine Muskeln spannten sich, er wollte sich auf mich stürzen, aber seine Fesseln und die Marines hielten ihn zurück. Ein Disruptorstrahl nahm ihm die Möglichkeit sich zu bewegen, er stürzte zu Boden. Ein dumpfes Geräusch ertönte, als er hart aufschlug. Ich stand auf, beugte mich zu ihm herab, nahm seinen Kopf und drehte ihn so, daß ich ihm in die Augen sehen konnte.

- Wir werden sie zu ihrer Heimatwelt bringen. Dort werden sie ihrer Regierung berichten was hier geschehen ist. Wenn sie nicht wollen, daß sich dies in allen Systemen ihres Volkes wiederholt, dann sollten sie kapitulieren und zwar bedingungslos. Haben sie verstanden?

Die Katze sagte nicht, aber ich wußte das sie mich verstanden hatte.

- Gut. Centurion, bringen sie unseren „Gast“ in den Transporterraum. Ich möchte das er ohne Fesseln in das Regierungsgebäude seines Volkes gebeamt wird.
- Ie, Rekkhai.
- Wann erreichen wir das Heimatsystem der Zal’pirtan?
- Bei Transwarp in drei Siuren.
- Wie sie sehen, Shar’tir’kon, können wir jedes ihrer Systeme in wenigen Augenblicken erreichen. Bringen sie ihn weg.

Die Marines zogen die Katze auf ihre Füße und schleiften sie zum Turbolift. Ich nahm wieder auf meinem Kommandosessel platz. Diese Krise war beendet. Das Flottenkommando hatte starke Besatzungstruppen in Marsch gesetzt, aber sie würden nicht nötig sein. Von heute an würden alle Zal’pirtan die Angst vor uns haben, die ich in Shar’tir’kons Augen gesehen hatte.

-tbc-


(N’nhaeirhu)

<<< ein Gang auf der ChR Blutschwinge – nachts, drei Uhr >>>

Tal’Shiar- Agenten trugen grundsätzlich Handschuhe – dafür gab es unterschiedliche Gründe, doch der Hauptgrund war wohl der, daß sie einfach zur Uniform dazu gehörten. Doch ich hatte einen eigenen, wichtigen Grund:
Vulkanier mögen es grundsätzlich nicht, wenn man sie berührt, da sie dann durch den physischen Kontakt dem meist irrationalen Geist ihres Gegenüber unmittelbar begegnen.
Und da ich von einer Vulkanierin mit starkem telepathischen Potential aufgezogen wurde, die mich ebenfalls in die Kunst der Kontakttelepathie einwies – obwohl man der Ansicht ist, daß Rihannsu dazu seit der Trennung nicht mehr in der Lage seien – legte ich bei solch zufälligen Begegnungen bisher ein recht vulkanisches Verhalten an den Tag.
Obwohl ich aufgrund meiner eigenen Mentalität die Irrationalität und das Chaotische eines nicht vulkanischen Geistes gewöhnt bin, empfinde ich diese Erfahrung, einen fremden Geist unwillkürlich zu berühren, auch als recht unangenehm. Aus diesem Grund sahen meine Finger nur selten das Tageslicht. Außerdem war ich bestrebt, mein Geheimnis für mich zu behalten – wer meine Waffe (ich hatte meine Fähigkeit nach meiner Rückkehr nach ch’Rihan in dieser Richtung weiterentwickelt) in der Vergangenheit zu spüren bekam, sah nach mir entweder nie wieder etwas – höchstens die Radieschen von unten – oder war aufgrund eines bleibenden mentalen Schadens nicht mehr in der Lage, irgendwem mein Geheimnis preiszugeben.

Skel hatte mir einige wertvolle Informationen zukommen lassen – unter anderem hatte er mir die besagte Mine gezeigt, die mich auf einen Teil des Hintergrundes schließen ließ – so daß ich mich nun in der Lage sah, den letzten Schritt zu tun.

Nun ging ich durch die abgedunkelten Gänge der Blutschwinge, mit dem Vorsatz, meinen Verdacht gegenüber einigen Personen bestätigen zu lassen. Dafür war ich jedoch gezwungen, meine stärkste Waffe einzusetzen, damit mir nicht dasselbe passierte, wie Iregh tr’Faltour – daß sich mein Verdächtiger beim Verhör selbst tötete. Dies mochte möglicherweise dazu führen, daß mein Geheimnis doch bekannt werden würde, doch auf der Schwinge könnte sich dieser Umstand vielleicht als vorteilhaft erweisen.
Aus diesem Grund trug ich keine Handschuhe, als ich vor dem Quartier des Assistenten des Sicherheitschefs stehenblieb.

Ich klingelte.
Erst nach einigen Momenten öffnete er die Tür und sah mich aus verschlafenen Augen an.
„Was wollen Sie so spät von mir? Wenn es ein Sicherheitsproblem gibt, wenden Sie sich an das Büro des SEC.“
„Ich will mit Ihnen reden!“
Erst jetzt schien er zu erkennen, wer vor ihm stand und seine Augen wurden etwas wacher.
„Hat das nicht bis morgen Zeit?“
„Nein!“ erwiderte ich kategorisch.
Er zuckte resigniert mit den Schultern und deutete hinter sich.
„Dann kommen Sie rein!“
Doch das wollte ich nicht, was ich ihm auch durch meine Mimik zu verstehen gab.
Sein Quartier wurde überwacht, so wie jedes andere an Bord auch – doch im Gegensatz zu einigen wenigen, die nur von mir und von niemand anderem überwacht wurden, hatte hier die Sicherheit ihre Finger mit im Spiel und die wollte ich aufgrund meines Verdachtes unbedingt raushalten.
„Ziehen Sie sich etwas drüber und folgen Sie mir!“
Ihm war klar, daß er meiner Anweisung folgen mußte, wandte sich um und wankte schlaftrunken zum Schrank.
Als er von der Tür wegtrat, wollte sich diese schließen, doch ich wollte nicht riskieren, daß er in einem unbeobachteten Moment Hilfe holen könnte – ich blockierte den Mechanismus, worauf er sich verwundert zu mir umsah, dann aber weiter nach etwas zum Anziehen suchte.
Kurze Zeit später stand er wieder vor mir und ich deutete den Gang entlang.

Wir folgten den scheinbar endlosen Gängen der Schwinge – ich hatte nicht vor, ihn zu verwirren, das würde mir sowieso nicht gelingen, da er das Schiff weitaus besser kannte als ich. Aber ich kannte einige versteckte Plätze, die sämtlicher Überwachung entgingen – wenn ich es wollte.
Er ging voraus, ich sagte ihm jeweils die Richtung an, sobald wir an eine Kreuzung kamen.
Er drehte sich nicht um und sprach kein Wort mit mir. Offenbar mochte er es nicht, wenn jemand hinter ihm ging, schon gar nicht, wenn es sich bei diesem Jemand um einen Tal’Shiar- Agenten handelte. Dieses unangenehme Gefühl, daß er hatte, wandelte sich allmählich in Unruhe – vermutlich hing das auch damit zusammen, daß wir unterwegs niemandem begegneten, was mich wiederum sehr beruhigte.
Außerdem interessierte ihn wahrscheinlich brennend, was ich mit ihm vorhatte, und es war nun an der Zeit, daß er es erfuhr.

Als wir um die nächste Ecke schritten, kam ich näher an ihn heran. Er bemerkte das, drehte sich sofort um, war jedoch nicht auf meine Attacke gefaßt. Ich nutzte das Drehmoment, das er hatte und zerrte ihn weiter, bis er wieder mit dem Rücken zu mir stand. Ich drehte ihm dabei einen Arm nach hinten, hielt ihn aber unbewußt so fest, daß ich ihm die Schulter auskugelte. Heftiger Schmerz flammte in ihm auf, was ihn jedoch nur anstachelte, sich zur Wehr zu setzen, doch ich packte auch noch seinen anderen Arm und wiederholte die Prozedur – mit dem gleichen, diesmal jedoch beabsichtigten Ergebnis. Währenddessen drückte ich ihn mit all meiner Kraft gegen die Wand, wodurch er nahezu wehrlos wurde.
Trotz meiner geringeren Größe unterlag mir dieser Rihannsu und ich konnte in aller Ruhe mein Werk beginnen, was eigentlich jedoch das Ende des Ganzen war – dessen war ich mir sicher.

Anders als Vulkanier benötigte ich weder eine traditionelle Haltung noch die spezifischen Druckpunkte im Gesicht, um die Gedankenverschmelzung zu vollziehen – mir reichte ein Stück bloße Haut.
Ich zog den Stoff des Hemdes von seinem Unterarm und umklammerte ihn mit meiner Hand.
Schon wenig später drang ich tief in seinen Geist vor, ich brachte alles zutage, woran er sich erinnern konnte – ich stöberte sogar in seinem Unterbewußtsein, für den Fall, daß es jemand mit einer Gedächtnislöschung versucht haben könnte, doch diese geistige Vergewaltigung war eigentlich nicht nötig, denn was ich suchte hatte ich bereits gefunden. Aber ich konnte meinen Rausch nicht unterdrücken, ich wollte Rache für die Morde – Rache an denen, die in diesem Fall sämtliche Fäden in der Hand hielten – denn in gewisser Weise, daß war mir im Laufe meiner Ermittlungen klar geworden, betraf dies alles auch mich persönlich.

Er schrie – er schrie sich sprichwörtlich die Seele aus dem Leib, doch nicht ein Ton passierte seine Lippen. Der Schrei hallte lediglich durch den mentalen Äther.
Seine Gegenwehr war nicht stark genug, um mich wirklich beeindrucken zu können, geschweige denn um mich dazu zu bringen, von ihm abzulassen, doch seine Verzweiflung, seine Angst und dieser Schrei setzte mir doch zu und zwang mich schließlich mit ihm in die Knie.

Als ich den physischen Kontakt löste, sank sein Körper vollends zu Boden. Seine weit aufgerissenen, trüben Augen starrten an die Decke – willenlos, denn seine gepeinigte Seele war tief in seinem Inneren verschüttet worden, nachdem ich sie auf eine für meine Verhältnisse recht ungewöhnlich brutale Weise traktiert hatte.
Auch ich war reichlich mitgenommen. Es war anders als sonst, wesentlich anstrengender, immerhin mußte ich doch recht tief in seinen Gedanken graben, um das zu erhalten, was ich wollte. Doch es hatte sich gelohnt.

Ich fand Erinnerungen an Treffen mit meinen anderen Verdächtigen, Unterhaltungen über die Verschwörungen, ich beobachtete sogar durch die Augen seiner Erinnerung den Mord an Dr. Chaz – ich sah das Gesicht jedes Einzelnen, der um sie herum stand, als man sie auf traditionell rihannische Art exekutierte – jedes Einzelnen, der sich mit dem Zusehen schuldig gemacht hatte.
Für mich bestätigte sich, daß Ra’tleihfi einer der Drahtzieher an Bord der Schwinge war.

Mein Körper gab mir zu verstehen, daß er dringend Ruhe brauchte – ich würde meine Zeit brauchen, um mich komplett von dieser Strapaze zu erholen, doch jetzt hieß es erst einmal handeln, und zwar schnell. Denn würde auch nur einer seiner Komplizen mir auf die Spur kommen, war mein Leben ernsthaft in Gefahr.
Doch das war es wert gewesen – jetzt mußte ich nur noch schneller sein als alle anderen, denn ...
Ich kannte die Täter – ALLE!

Ich zog ihn auf seine zittrigen Beine zurück, meine Mühen, ihn zum Gehen zu bewegen waren jedoch erfolglos. Aus diesem Grunde mußte ich den Kontakt wieder herstellen und die Steuerung über seinen Körper übernehmen – als wäre es nicht schon anstrengend genug, meinen eigenen Körper in diesem Zustand davon zu überzeugen, daß er bedingungslos meinem Willen zu gehorchen hatte.
Er setzte mehr einen Fuß vor den anderen als wirklich zu gehen, wodurch er wie eine Marionette wirkte – was er nun eigentlich auch war. So machten wir uns auf den Weg, der mir endlos erschien.
Doch es dauerte nicht sehr lange – ich verlangte mir Höchstleistungen ab.

Unterwegs meldete ich mich bei Riov tr’Drevoux und bat ihn, sich mit mir in einem Konferenzraum in meiner Nähe zu treffen. Er schien mir verärgert darüber, daß ich ihn mitten in der Nacht geweckt hatte, ohne einen Grund zu nennen. Dies tat ich jedoch aus Sicherheitsgründen nicht. Doch ich war mir sicher, daß der Riov seinen Ärger vergessen und dieser Umstand ihm als belanglos erscheinen würde, bei dem, was ich ihm zu bieten hatte.
Außerdem setzte ich mich mit Iregh in Verbindung und wies ihn ebenfalls an, in den Konferenzraum zu kommen. Zudem bat ich ihn, vorher einen Abstecher zum Quartier des Chefchirurgen der Schwinge, S’Haen tr’Stak, zu machen, und ihn zur Unterredung mit Riov tr’Drevoux mitzubringen.
Ich hatte mich bereits im Voraus bemüht, die Überwachung der Sicherheit in seinem Quartier zu deaktivieren, so daß sein plötzliches Verschwinden mitten in der Nacht hoffentlich nicht entdeckt wurde.

Mit dem geistigen Wrack Ra’tleihfi’s an meiner Seite erreichte ich als Erste den Konferenzraum. Ich setzte ihn auf einen Stuhl, doch er kippte vorn über – der Anblick eines nahezu Untoten war kein besonders schöner. Ich ärgerte mich selbst, daß ich zu weit gegangen war, doch es waren noch genug übrig, die ein einwandfreies Geständnis ablegen konnten, und an denen der Riov sich rächen könnte.
Kurze Zeit später erschien Iregh mit je einem seiner Offiziere an jeder Seite des Chefchirurgen. Er war relativ gelassen, folgte den beiden ohne sich zu wehren. Doch als er mich und seinen Komplizen sah, erkannte er, daß er ertappt worden war – es war vorbei. Anhand vierer Tal’Shiar- Offiziere ahnte er vermutlich, was nun auf ihn zukommen würde, doch er hatte nicht mit der Wut Riov tr’Drevoux’s gerechnet.
Der Riov erreichte schließlich als Letzter den Konferenzraum...

-tbc-


(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, 3.18 Uhr =/\=

Nach der Demonstration unserer technologischen Überlegenheit und Feuerkraft, die ein Sonnensysteme ausgelöscht hatte, zogen die Führer der Zal’pirtan es vor sich der Macht des Reiches zubeugen. Die drohende Zerstörung ihres Heimatsystems hatte sie dazu bewogen die großzügig angebotene Kapitulation zu akzeptieren.
Das Oberkommando hatte starke Besatzungstruppen in Marsch gesetzt, aber ich hatte nicht das Gefühl, das sie benötigt werden. Für diese Katzenwesen ist ihr Heimatplanet auch ihr spirituelles Zentrum, ohne dieses System sind sie in ihren Augen nichts. Solange wir dieses System kontrollieren werden sie nichts tun was ihre Heimatwelt gefährden könnte, und um es zu kontrollieren reicht ein Schiff völlig aus. Es muß noch nicht einmal im System sein. Sie wissen nun, daß unsere Schiffe über Transwarp verfügen. Wir könnten ohne Vorwarnung auftauchen und sie für jeglichen Widerstand strafen.
Für mich waren die Wissenschaftsschiffe interessanter, sie durchkreuzten die Systeme der Zal’pirtan auf der Suche nach Bodenschätzen und anderen Gütern die für das Reich von Interesse sein könnten. Das Haus s’Drevoux würde am Handel mit diesen Gütern nicht unerheblich beteiligt werden.
Die Grenzen des Reiches waren wieder sicher, zumindest für den Moment. Die Blutschwinge war auf dem Rückweg nach Eisn. Das Schiff sollte überholt und neu ausgestattet werden, während die Besatzung ihren Sonderurlaub genießen durfte. Bevor ich meinen Urlaub würde genießen können, mußte ich noch eine traurige Pflicht erfüllen. Einem Familienmitglied die letzte Ehre erweisen. Die sterbliche Hülle von Ezri Chaz lag noch immer ein einer Stasiskammer der Schwinge, gemeinsam mit den Gefallenen dieses Feldzuges. Im Moment waren die Chancen einer weiteren Kammer bald gefüllt zu werden nicht gerade gering. Diese TalShiaragentin hatte es gewagt mich mitten in der Nacht zu stören, und ich hatte nicht geschlafen. Ich war nicht gerade erbaut von dieser Störung und die wenigen Crewmitglieder die mir auf dem Weg zu diesem Konferenzraum begegneten vermieden es mich anzusehen. Ein Verhalten das mir in der letzten Zeit des öfteren aufgefallen war. Seit der Vernichtung des Systems zeigte die Besatzung eine andere Reaktion auf meine Anwesenheit. Neben Respekt und Höflichkeit konnte ich in den Augen eines Teils der Besatzung Angst sehen, mehr Angst als gewöhnlich. Selbst vom Gesicht meines LMO war der übliche überheblich-verachtende Gesichtsausdruck, den sie zu verbergen suchte, verschwunden. Offenbar hatte meine Reaktion auf die Weigerung der Zal’pirtan ihr Respekt eingeflößt, wahrscheinlich nur für den Moment.

Die Tür zum Konferenzraum glitt leise zischend auf und ich durchbohrte mit meinem Blick t´Sshionsha, die am anderen Ende des Raumes am Tisch wartete.
„Was fällt ihnen ein“, herrschte ich sie an, „ mich zu dieser Zeit und ohne Erklärung hierher zu bitten?“
Erst jetzt viel mir auf das wir nicht alleine waren. Neben ihr waren zwei Kommandosoldaten, Iregh, der Chefchirurg und der stellvertretende Sicherheitschef anwesend. Letzterer machte einen ziemlich abwesenden Eindruck auf mich, er lag mit dem Kopf auf der Tischplatte und ein dünner Speichelstrom ran aus seinem Mund. Binnen eines Augenblicks wurde meine Mine ausdruckslos und meine Stimme kalt.
„Ich nehme an, ihre Ermittlungen waren erfolgreich?“
„Ie, Rekkhai. Diese beiden sind die Köpfe der Verbrecher die für den Tot von Arrain Chaz verantwortlich sind.“
Einige Schritte brachten mich an den Tisch, ich griff dem stellvertretenden Sicherheitschef ins Haar und zog seinen Kopf hoch. Seine Augen waren weit offen, doch er sah mich nicht. Sein Blick war in sein Innerstes gekehrt, noch immer ran Speichel aus seinem Mund. In diesem Gesicht war kein Leben mehr, angewidert ließ ich seinen Kopf los, mit einem dumpfen Geräusch schlug er auf der Tischplatte auf. Nun vermischte sich Blut mit seinem Speichel. Aber der Rihannsu zeigte keine Reaktion.
„Haben sie dafür Beweise?“
„Ie, Rekkhai.“ Sie atmete tief durch. „Seit meiner Zeit auf Vulkan beherrsche ich die Kunst der Gedankenverschmelzung. Ich weiß alles, was er weiß oder wußte.“ Sie deutete auf den Körper, dessen Geist sie gebrochen hatte. Bedauerlicherweise würde er von seiner Hinrichtung wohl nicht allzu viel bemerken.
„Berichten sie.“
Während die Agentin berichtete umrundete ich langsam den Tisch und blieb hinter S’Haen tr’Stak stehen. Er wagte es nicht sich umzudrehen. Wenige Augenblicke nachdem N’nhaeirhu ihren Bericht beendet hatte griff ich zu. Ich packte tr’Staks Haare und zog seinen Kopf nach hinten, sehr weit. Der Schmerz war in seinen Augen deutlich zu sehen.
„Wieso?“ Meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.
„Sie hat das Reich verraten und sie war eine Fremde. Fremde haben nichts in der Galae verloren. Wieso interessiert sie diese Ahlh?“
Bevor ich antwortete wechselte ich meinen Standort, ohne ihn loszulassen. Nun stand ich neben seinem Stuhl, seinen Kopf hoch und leicht nach hinten ziehend.
„Weil sie zu meinem Haus gehörte.“ Tr’Stak wurde bleich. Er bekam keine Gelegenheit etwas zu erwidern. Ich riss seinen Kopf herum und nach unten, er wehrte sich, aber es half ihm nichts. Sein Kopf schlug hart auf der Tischplatte auf. Mit einem Ruck zog ich seinen Kopf an den Haaren wieder hoch und drehte ihn mir zu. Als ich sprach war mein Gesicht dem seinen so nah, das er meinen Atem fühlen und die Kälte in meinen Augen sehen konnte.
„Sie werden ihre Tat bereuen, tr’Stak“
„Ich habe Freunde, mächtige...“
Weiter kam er nicht. Ein Fausthieb brachte ihn augenblicklich zum Schweigen. Das knackende Geräusch, das meinen Treffer begleitet hatte, zeigte mir das ich ihm die Nase, wie beabsichtigt, gebrochen hatte. Blut strömte aus seiner Nase über sein Gesicht.
„Die können ihnen auch nicht mehr helfen.“ Ich blickte zu den Kommandosoldaten. „Schafft sie mir aus den Augen, und sorgt dafür das sie lebend auf ch’Rihan ankommen.“
„Ie, Rekkhai“ Die Beiden zogen die Gefangenen auf die Füße und schleiften sie aus dem Raum.
„Sorgen sie dafür das uns niemand entkommt, Erein.“
„Selbstverständlich, Rekkhai. Ich werde sie nicht enttäuschen.“
Mein Blick zeigte ihr, was sie erwartete, wenn sie versagen würde zumindest für einen Moment, dann verschwand die Kälte wieder. Ich wand mich zum gehen. Kurz vor der Tür blieb ich stehen und sah über die Schulter N’nhaeirhu an.
„Gute Arbeit, Erein.“ Dann verließ ich den Konferenzraum und kehrte in mein Quartier zurück. Ich hatte einiges zu erledigen.
Bereits eine halbe Stunde später waren alle Verschwörer im Arrest.

Der Rest des Rückfluges verlief ereignislos. Unmittelbar nachdem die Blutschwinge in den Orbit um ch’Rihan eingeschwenkt war bat die Rah’tor, das Flagschiff des Hauses s’Drevoux, um Andockerlaubnis.

-tbc-


(Sora)

=/\= Aboretum Blutschwinge =/\=


„Torek, erzähl mir von Deinem Vater, meinem Mann.“

Ich saß zusammen mit Torek auf einer der Bänke im Aboretum der Blutschwinge, einer der schönsten Orte dieses Schiffes. Die Landschaftsarchitektur war der von ch’Rihann nachempfunden. Und ich wollte und mußte nun wieder Zugang finden zu meinem Sohn. So entschloß ich mich mir einen Tag frei zu nehmen und mit ihm zu verbringen.
Nach einem ausführlichen Rundgang über die Blutschwinge, mir als Arthhi-Maenek war so gut wie kein Bereich der Blutschwinge verschlossen, zog ich mich mit ihm in das Aboretum zurück. Jener Ort an dem mir Sral so hilfreich zur Seite stand, als ich diese entsetzliche Lähmung hatte.

„Ich weiß nicht, was ich Dir noch berichten kann, Mutter. Er hatte den Rang eines Arrains und seine Pflicht war seinem Reich und seinem Schiff zu dienen und dieser Pflicht ist er bis in den Tod nachgekommen.“

„Du hattest ja schon eine medizinische Ausbildung begonnen, und ich werde hier deine Ausbildung komplettieren. Allerdings wirst Du auf ch’Rihann oder ch’Havran Deine Prüfungen ablegen müssen.“

„Ja Mutter.“

Ich konnte mein Blick nicht von ihm abwenden, zu sehr erinnerte er mich an Ralek. Wir hatten uns sehr geliebt, anfangs. Doch dann gingen wir getrennte Wege und unsere Gefühle nahmen ab. Dennoch, sein Tod traf mich mehr denn je.

Eine Weile saßen wir noch schweigend nebeneinander auf dieser kleinen Bank, jeder hing seinen Gedanken nach. Es war für mich schwierig einen Zugang zu Torek zu finden. Ich genoß einfach erstmal seine Nähe alles weitere würde sich finden. Nach einiger Zeit verließen wir das Aboretum wieder.

„Ich werde mich jetzt erstmal um ein Quartier für dich kümmern, Torek. Du solltest jetzt Deine Nase wieder in die Dateien stecken und etwas lernen.“

Mit diesen Worten trennte ich mich von ihm und ging in eine andere Richtung davon.

Der Riov schien sich seiner Herkunft zu besinnen, denn endlich wich er von seinem „weichen“ Kurs ab und setzte sich hart gegen die Katzenwesen durch.
Wir durften auch endlich diese Wesen uns medizinisch genauer ansehen, was meinem Chefchirurgen wohl besonderen Spaß machte.
Seltsamer weise erschien er heute früh nicht zur Dienstbesprechung und nun forschte ich nach, wo er geblieben war.
Mein erster Weg führte mich zum Quartiermeister.

„Erei’Arrain t’Ptraval, ich werde schauen, was ich für Sie tun kann. Sie wollen ein Quartier in der Nähe ihres eigenen?“

„Ie, das möchte ich.

„Ihr Sohn ist Erein, es ist nicht üblich daß er... „

„Das ist mir bekannt. Aber ich will es so.“

Ich wurde ungeduldig und der Quartiermeister schien es zu bemerken.

„Gut, Erei’Arrain t’Ptraval, die Elemente sind gnädig, ich hab hier ein Quartier, es liegt nur 3 Türen weiter wie ihr eigenes. Es wird derzeit von einer Ihrer Krankenschwestern bewohnt, aber sie ist nur eine hru´Ared. Ich werde sie anderweitig unterbringen.“

„Jolan’tru, Quartiermeister. Ich danke Ihnen.“

„Jolan’tru.“

So, das wäre erledigt. Nun versuchte ich herauszufinden, wo sich mein Chefchirurg befand. Der Computer konnte ihn nicht ausfindig machen. Im Büro des SEC erhielt ich nur eine ausweichende Antwort. Also beschloß ich mich direkt an den Riov zu wenden. Leider wurde ich auch dort abgewiesen. Irgendwie spürte ich, daß es besser wäre nicht weiter nach ihm zu suchen.

In meinem Quartier fand ich Torek vor. Er saß am Bildschirm und befaßte sich gerade mit Dermatologie.

„Aefvadh, mein Sohn.“

„Aefvadh, Mutter.“

Er stand auf. Ich deutete ihm sich wieder zu setzen, dann teilte ich ihm mit, daß er morgen sein eigenes Quartier beziehen würde. Irgendwie lag wohl in meinem Blick eine Traurigkeit, denn Torek stand wieder auf und sagte:

„Vater ist den Elementen gefolgt, Mutter. Mnhei’sahe.“

-tbc-


(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Eisn System =/\=

Die überraschte Brückencrew gewährte der Rah’tor augenblicklich Andockerlaubnis. Als D’Deridex vom Typ C hatte sie nur ein Drittel der Größe der Schwinge, was ihr das Manövrieren erheblich erleichterte und so ihr die aktive Rolle beim Andockmanöver verschaffte.
Die Blutschwinge befand sich im Orbit um ch’Rihan, die Rah’tor glitt langsam an der Steuerbordseite der Schwinge entlang und kam dabei immer Näher. Als sie die Distanz auf weniger als 10 Meter reduziert worden war, stoppte die Rah’tor ihre Vorwärtsbewegung durch ein kurzes Aktivieren ihrer vorderen Steuerdüsen, dann wurde eine Andockröhre ausgefahren und beide Schiffe waren miteinander verbunden. Nachdem die Röhre Unterdruck gesetzt worden war verließ eine große Gruppe Rihannsu die Rah’tor.
An Bord der Schwinge glitt das Schott in die Außenhülle und die anwesenden Besatzungsmitglieder erstarten als sie sahen, wer an Bord kam. An der Spitze der Gruppe stand ein Rihannsu in der klassischen Uniform der Bodentruppen des Reiches. Er trug einen reichverzierten Brustharnisch, ebenso verzierte Bein- und Armschienen sowie einen Helm. Der Helm und sein Rücken wurden vom Fell eines Thrai bedeckt. Bewaffnet war er mit einem Kurzschwert, was aber am meisten auffiel und für Aufregung sorgte war die Standarte, die er trug.
Die Spitze der Standarte bildete ein goldene Blutschwinge die mit ausgebreiteten Schwingen und vorgestrecktem Kopf dargestellt worden war. Sie saß auf einer Querstange in die die Buchstaben VSIR, für Volk und Senat des rihannischen Imperiums, eingraviert waren. Unterhalb der Querstange war ein grünes Tuch befestigt. Auf dieses war mit goldfarbenem Garn eine große Zwei über das stilisierten in blau und rot gehaltene Symbol des Senates gestickt worden, unter der großen Zwei waren drei kleiner Einsen in das Tuch gestickt. Dies war unverkennbar die Standarte der ersten Zenturie der ersten Kohorte des ersten Manipel der 2. Legion. Diese Legion stellte seit Jahrhunderten die Wache des Senates und wurde beinahe eben solange vom Haus s’Drevoux gestellt. Eine der angesehensten Legion stellen zu dürfen gilt als große Ehre, hat aber auch den Vorteil das man sich diese Einheit ausleihen darf, offensichtlich hatten die s’Drevoux genau dies getan.
Der Standartenträger verließ die Luftschleuse und die Zenturie setzte sich in Marsch. Unmittelbar hinter dem Soldaten mit der Standarte gingen drei Rihannsu, die in weiße, weit fallende Roben gekleidet waren. Ihre Gesichter waren unter den tief ins Gesicht gezogenen Kapuzen nicht zu erkennen. Bald schon fragte sich das ganze Schiff, wen das Haus s’Drevoux auf solch eindrucksvolle Art und Weise heim holte.
Dumpf hallten die Schritte der im Gleichschritt marschierenden Soldaten durch die Gänge und Korridore der Schwinge, die Besatzung machte ihnen respektvoll Platz und nahm Haltung an. Während die Zenturie sich zu der Halle, in der die Toten aufgebahrt waren, bewegte trennten sich Soldaten vom Zug ab und bezogen Posten an den Wänden der Korridore.
In der Halle der Toten kamen nur der Standartenträger, die drei weißgekleideten Rihannsu und die vier ranghöchsten Offiziere und Unteroffiziere der Zenturie an. Die Gruppe bewegte sich langsam und schweigend auf die weit hinten im Raum aufgebahrte Leiche von Arrain Ezri Chaz zu. Die drei Rihannsu verharrten kurz an der, ihre Galauniform tragenden, Leiche, dann nickte eine von ihnen dem Centurion zu. Dieser und seine Kameraden machten sich daran aus ihren Schilden und Speeren eine Trage zu bauen. Binnen einer Minute hatten sie die Trage fertiggestellt und betteten den Leichnam behutsam auf sie. Auf ein weiteres Nicken des Rihannsu hin schulterten sie die Trage und der Zug formierte sich. Der Rihannsu nahm den kleinen Behälter auf, indem sich die Überreste des Symbionten befanden. Unter den staunenden Blicken der anwesenden Rihannsu trugen die vier Soldaten die Fremdweltlerin aus der Halle. Die in den Gängen und Korridoren wartenden Soldaten nahmen mit knallenden Stiefeln Haltung an als Arrain Chaz an ihnen vorbei getragen wurde und schlossen sich dem Zug an. Die Nachricht von der Identität der Verstorbenen breitete sich wie ein Lauffeuer auf der Blutschwinge aus. Viele fragten sich, wieso die Fremdweltlerin vom Haus s’Drevoux und mit diesem traditionellem, aber sehr selten angewendetem, Zeremoniell der großen Häuser abgeholt wurde. Bis man sich an die enge Freundschaft, die sie und den Riov verbunden hatte, erinnerte.
Bei der Luftschleuse warteten acht in Ketten gelegte Rihannsu unter den wachsamen Blicken von zehn Angehörigen der Sicherheitsabteilung. Nun wurde auch klar, weshalb diese acht vor einem Stel inhaftiert worden waren. An der Körperhaltung der Gefangenen konnte man erkennen, daß sie sich in ihr Schicksal gefügt hatten. Denn ihr Ende stand bereits fest. Sie waren in Abwesenheit vom Prätoriat zum Tode verurteilt worden. Die Todesurteil würden durch das Haus s’Drevoux vollstreckt werden. Einen Mord an einem Mitglied nahm jedes Haus sehr ernst und vor allem persönlich.
Die drei Rihannsu betraten mit dem Leichnam Arrain Chaz, ihren Mördern und der Zenturie die Andockröhre und verließen das Schiff. Wenige Minuten später löste sich die Rah’tor von der Schwinge und drang in die Atmosphäre ein. Sie landete auf dem Familiengut der s’Drevoux. Am Landeplatz hatten sich sämtliche Angehörige der Familie eingefunden, Ezri mochte eine Außenweltlerin gewesen sein, und viele waren mit ihrer Aufnahme in das Haus nicht einverstanden gewesen sein, aber sie gehörte dennoch zur Familie und verdiente den Respekt ihrer Angehörigen, vor allem aber das ihr Mord angemessen gerächt wird.
Ihr Leichnam wurde zu dem Seeufer getragen, an dem die s’Drevoux seit Jahrhunderten ihre Toten verbrannten, und auf einem Scheiterhaufen aufgebahrt. Zu ihre linken wurde das Gefäß mit den Überresten ihres Symbionten plaziert. Um den Scheiterhaufen bezogen vier Soldaten Posten. Ihre Mörder wurden zwanzig Meter von ihr entfernt angekettet.

=/\= ch’Rihan, Familiengut Haus s’Drevoux, 20.00 Uhr =/\=

Das früher strahlende weiße Marmorpodest war vom Ruß unzähliger Scheiterhaufen geschwärzt, heute lag zum erstenmal eine Lloann’na, eine Außenweltlerin, auf ihm. Auf dem Podest standen neben dem hru'hfirh und der eri'hfirh nur Rikal und seine Geliebte. Die restlichen Familienmitglieder hatten sich in einem Halbkreis links und rechts neben dem Podest aufgestellt. Innerhalb des Halbkreises und im Zentrum der Aufmerksamkeit der Familie befanden sich die Mörder. Hinter ihnen wartete der Scharfrichter.
Als erstes würde der Kopf der Mörder sterben. Der Scharfrichter näherte sich langsam dem ehemaligem Chefchirurgen der Blutschwinge, während seine Gehilfen die Hinrichtungsstätte vorbereiteten.
Die Rihannsu vollstrecken die Todesstrafe bei Kapitalverbrechen, und das sind viel, indem der Straftäter zerrissen wird. Diese Hinrichtungsmethode ähnelte früher dem Vierteilen auf der Terra. Der Delinquent wurden an Arme und Beine Seile gebunden, diese wurden an Zugtieren befestigt, die dann in vier verschiedene Richtungen getrieben wurden. Was zur Folge hatte, daß der Straftäter in vier Teile zerrissen wurde. Im Zuge der technischen Entwicklung wurde auch diese Hinrichtungsmethode ständig verbessert. Es wurde eine Technik entwickelt die die Pferde ersetzte. Das seit den letzten fünfzig Jahren verwendete System, namens Latoum, besteht aus einem grauen Pfahl aus Aehhrr der senkrecht aufgestellt wird. An diesem Pfahl befinden sich vier Arme, je ein Arm für eine Extremität. Die Arme und Beine werden mit Schlaufen an den Armen fixiert, während die Hand- und Fußgelenke mit weiteren Schlaufen versehen werden. Allerdings dienen diese nicht dazu die Arme und Beine zu fixieren. Diese Schlaufen sind mit Stahlseilen verbunden die über eine Umlenkrolle mit einem leistungstarken, stufenlos regelbaren Elektromotor verbunden sind.
Die Hinrichtung wird vollzogen, indem der Elektromotor aktiviert und die Zugkraft langsam erhöht wird bis der Tot eintritt. Diese Prozedur ist erheblich schmerzhafter und dauert länger als das klassische Vierteilen.
Der Scharfrichter löste die Ketten und führte S’Haen tr’Stak zum Latoum. Dieser wehrte sich nicht, er hatte sich in sein Schicksal gefügt. Am Morgen war er, wie alle Verschwörer, unehrenhaft aus der Galae entlassen worden. Aus diesem Grund trug er seine Uniform, aber ohne irgendwelche Rangab- oder Ehrenzeichen. Er an das Gerät geschnallt und der Scharfrichter wartete nur auf die Anweisung des hru'hfirh. Dieser hatte aber noch etwas zusagen, bevor das Todesurteil vollstreckt werden sollte.

- Laßt euch dies eine Lehre sein. Das Haus s’Drevoux duldet es nicht, wenn seinen Angehörigen Übles widerfährt, und seid euch nie sicher, ob ihr nicht vielleicht einen von uns oder einen unserer Freunde vor euch habt. Scharfrichter, vollstreckt das Urteil.

Der Henker berührte einen Schaltfläche auf seinem Padd und der Motor des Latoum wurde aktiviert. Anfangs zogen die Stahlseile Arme und Beine nur mäßig, der Schmerz war erträglich und der Delinquent wollte den Zuschauern nicht die Genugtuung können, sich an seinen Schmerzen weiden zu können. Als die Kräfte stärker wurden, die auf seinen Körper wirkten, wuchs auch der Schmerz. Sein Gesicht verhärtete sich, als er sich bemühte seinen Schmerz weiterhin zu verbergen, aber in seinen Augen war die Pein die er empfand zu lesen. Der Henker und seine Gehilfen konnten mittlerweile die Sennen und Muskeln und der Belastung knirschen hören, aber noch hielten sie der Zugkraft stand. Für die Selbstbeherrschung S’Haen galt dies nicht, sein Gesicht war eine schmerzerfüllte Grimasse, seine Augen waren aus den Höhlen getreten und er schrie. Erneut berührte der Scharfrichter eine der Schaltflächen und der Motor erhöhte nicht mehr die Zugkraft. S’Haen wand sich in seinen Fesseln, so gut ihm dies möglich war, er warf seinen Kopf von einer Seite auf die andere und hämmerte ihn gegen des Pfahl, aber es half nichts. Der Schmerz ließ nicht nach u
und er wurde auch nicht ohnmächtig. Seine Schreie hatten sich in ein leises Wimmern verwandelt, daß nur noch gelegentlich von einem Schmerzensschrei unterbrochen wurde. Tränen liefen sein Wangen hinab.
Mit einem Geräusch wie von einem Peitschenknall riß die erste Senne, weitere folgten. Auf ein Nicken des hru'hfirh erhöhte der Henker wieder die Zugkraft des Motors. Mit einem lauten Knacken brach ein Knochen. Blut quoll aus dem Mund des Hinzurichtenden, dann knackte es erneut, S’Haen schrie ein letztes mal Pein erfüllt auf und sein Körper hing leblos in den Fesseln. Die Gehilfen des Scharfrichters lösten den Leichnam aus den Fesseln und warfen ihn neben das Latoum zu Boden.
Das erste Todesurteil war vollstreckt, die weiteren folgten unmittelbar. Nachdem alle Urteile vollstreckt worden waren wurden die Leichen vom Henker mit einem Disruptor verdampft. Eine Bestattung wäre zu viel Ehre für diese Verbrecher gewesen.
Nachdem Ezri und Chaz Gerechtigkeit widerfahren worden war, wurden den vier Rihannsu auf dem Podest vier brennende Fackeln gereicht.

- Mögen die Elemente dir gnädig sein.

Auf diese Worte des hru'hfirh hin wurde der Scheiterhaufen in Brand gesteckt. Binnen wenigen Augenblicken hatten die Flammen Ezri und Chaz eingehüllt. Im Augenblick ihrer Bestattung wurde die Symbiose zwischen den beiden wiederhergestellt.
Die Angehörigen des Hauses verharrten an ihren Plätzen bis das Feuer erloschen war. Als auch das letzte Glühen verschwunden war wurde die Asche in eine goldene, reich verzierte Urne gefüllt und in die Gruft des Hauses getragen und auf den Platz gestellt, auf dem sie die Ewigkeit verbringen sollte.
Sämtliche Angehörige des Hauses geleiteten auch die Urne zu ihrer letzten Ruhestätte und verharrten kurz vor ihr. Sie war nicht lange Mitglied des Hauses gewesen, sie hatte dem Haus nicht dienen können, wie sie es gewollt hatte, aber sie war ein Mitglied des Hauses und das Mnhei´sahe verlangte ihr Respekt zu zollen.

-tbc-


(Rikal)

=/\= zwei Stunden später =/\=

Die Räumlichkeiten von Rikal und Dhael wurden nur vom Schein einiger Kerzen erhellt, Rikal stand auf dem Balkon und blickte mit einem Glas Wein in der Hand auf das Land seines Hauses. In der sternklaren Nacht konnte er viele Einzelheiten erkennen, an die er nur noch selten dachte. Das kleine Wäldchen in dem er mit seinen Geschwistern gespielt hatte, das im sanften Wind wiegende Gras der Wiese, von der er aus zu den Sternen aufgeblickt hatte. Der Weiher links von dem Wäldchen in dem er oft gebadet hatte. Dieser Ort barg viele angenehmer Erinnerungen, hier fühlte er sich zu Hause. Dhael trat auf den Balkon und blieb neben ihm stehen. Sie schlank einen Arm um seine Taille und schmiegte sich an ihn. So verharrten sie eine Weile, bis Rikal ihre Hand nahm und sie zurück ins Zimmer führte. Er setzte sich auf das Sofa und zog sie auf seinen Schoß. Ihre Hände fuhren zärtlich durch seine Haare. Seine Hände hatten einen Weg unter ihre Kleidung gefunden und liebkosten langsam ihren schlanken Körper. Ein leiser Seufzer entglitt ihren Lippen als seine Hände zärtlich die empfindsame Haut ihre Brüste berührten und seine Fingerspitzen sich kreisend ihren Knospen nährten. Dhael küßte sein Haar, dann legte sie zwei Finger unter sein Kinn hob seinen Kopf an. Zärtlich fuhr sie die Konturen seiner Lippen nach und lächelte ihn an, während sie seine Liebkosungen genoß. Auf einen leichten Druck ihrer Finger hin neigte er seinen Kopf etwas zur Seite und ihre Lippen berührten sich. Dhael‘s Zunge schlängelte sich durch seine Lippen hindurch und spielte zärtlich mit seiner Zunge. Sie genossen eine Weile das herrliche Gefühl, dann trennten sich ihre Lippen. Rikal öffnete ihr Oberteil, beugte sich vor und bedeckte das Tal zwischen ihren Brüsten mit schnellen Küssen, erneut seufzte Dhael leise. Sie streichelte erneut durch sein Haar als er sich vorbeugte und sein Gesicht an ihre Brüste schmiegte. Sie genoß die Berührung dieser empfindlichen Haut, nach einer Weile löste er sich mit einem Kuß von ihren Brüsten und sie gingen Hand in Hand zum Bett.

Nicht ganz zwei Stunden später hatte Dhael ihren Kopf auf Rikal’s Brust gebettet. Sie streichelte sanft über seine Brust und er durch ihr Haar. Eine Weile genossen sie die Nähe und Zärtlichkeit des anderen.

- Dein Vater hat mir gesagt, daß du überlegst, ob du das Kommando über die Blutschwinge niederlegen sollst.
- Ie.
- Wieso?
- Ich kann dir nicht beschreiben wieso, aber ich fühle mich nicht mehr wohl auf ihr.

-tbc-

N'nhaeirhu stand am Fenster ihres Quartiers und blickte nach draußen. Sie beobachtete den Himmel ch'Rihans, das satte Grün, das sich im Glanz von Eisn zeigte.
Ihre Heimatwelt - wobei sie sich da nie so ganz sicher war.
Was bedeutet Heimat eigentlich? Eine Frage, die sie sich immer wieder im Laufe ihres Lebens stellte.
Ist es der Platz, wo man geboren wurde - ch'Rihan?
Der, wo man aufgezogen worden war, wo man seine Kindheit mit seinen Eltern verbrachte, auch wenn es nicht ihre richtigen Eltern gewesen sind - Vulkan?
Oder der Ort, wo man sich am wohlsten fühlte - das All!
Doch N'nhaeirhu hatte das Gefühl, keine Heimat mehr zu haben.
Ihr Geburtsort war für sie, nach ihrer Rückkehr aus der Föderation, ein Ort des Leides geworden, ein Ort, den sie sehnlicher denn nichts verlassen wollte. Ein Ort, der sie einst wünschen ließ, daß ihre Existenz beendet wäre.
Mit Vulkan verband sie kaum noch etwas und das All kam ihr mittlerweile nur noch wie eine erbarmungslose Leere vor.

Der Gegensatz dazu war ihre eigene Gefühlswelt.
Sie hatte den Mord endlich aufgeklärt, wodurch eine enorme Anspannung nun von ihr fiel und dadurch wiederum all ihre Emotionen an die Oberfläche stiegen.
Acht Personen waren gestorben - sie hatte von der Hinrichtung gehört. Und obwohl sie die Nachricht von der Exekution eigentlich mit positiven Gefühlen hätte hinnehmen sollen, stand sie nun da, schaute auf den Planeten hinab und wußte nicht mehr, was sie denken sollte.

Tränen rannen ihr, aus einem ihr unerfindlichem Grunde, die Wangen herab und sie sank auf die Knie, als diese vor Schwäche nachgaben.
Nach eindringlicher Überlegung erlangte sie schließlich die grausame Erkenntnis, daß es ihr nicht gelungen war, die psychische Verbindung mit Ra'tleihfi vollständig zu trennen und mit ihm ein kleiner Teil ihrer eigenen Seele gestorben war ...

-tbc-


(Rikal)

=/\= ch’Rihan, Ra'tleihfi, 12.00 Uhr =/\=

Es war seit Jahrhunderten bei den Rihannsu Tradition, daß für einen siegreicher Feldherr einen Triumphmarsch abgehalten wird. Dabei vermischen sich traditionelle Elementen mit modernen. Auch heute noch maschieren vor dem Feldherren Standartenträger und Posaunenspieler in klassischen Rüstungen. Ebenfalls fährt der Feldherr auf einer Quadriga durch die Straßen Ra'tleihfis. Hinter dem Feldherren folgt eine Auswahl der Beute die er gemacht hat, danach folgen seine Truppen, in ihren Galauniformen, dies ist eine der wesentlichsten Neuerungen. Seit dem die Rihannsu wieder über die Technik des Raumfluges verfügen führt der Weg des Marsches vom Raumhafen zum Senat. Dort erhält der Feldherr seinen Siegesstab vom daise'Fvillha.
Rikal genoß seinen Triumphzug. Seinen ersten eigenen Triumphzug. Er hatte schon an einigen teilgenommen, aber noch nie war er der Mittelpunkt solch eines Zuges gewesen. Die Elemente waren ihnen gnädig gewesen, Eisn stand in seiner ganzen Pracht am Himmel und beschien die Parade. Direkt vor ihm marschierten die Standartenträger der an der Operation beteiligten Schiffe und Einheiten der Bodentruppen, ihre auf Hochglanz polierten Brünnen und Helme glänzten im Sonnenlicht. Die Spitze des Zuges bildeten die Posaunenspieler und spielten das Stück, das seit Jahrhunderten bei diesen Gelegenheiten gespielt wurde. Die Melodie vermengte sich mit dem Jubel der Menge, und all das galt ihm.
Es war wahrlich ein herrliches Gefühl, welch ein Kontrast zu den traurigen Geschehnissen vor drei Tagen. Es tat ihm gut, für eine Weile wurde die Last des Kommandos von seinen Schultern gehoben. Er fühlte sich gut, richtig gut und genoß den Jubel des Volkes. Der ihm und seinen Untergebenen galt.
Vor den Stufen des Senats stoppte er die Quadriga und stieg ab. Er blickte die Treppe hinauf und sah die Präsidenten der beiden Kammern des Senates und den obersten Prätor am Absatz der Treppe auf ihn warten. An ihren Seiten standen die Kommandanten der Flotte, der TalShiar und der Bodentruppen, sowie ausgewählte Vertreter des Senates und der großen Häuser.
Er schritt mit angemessenem Tempo die Stufen hinauf, während hinter ihm seine Truppen anhielten, Haltung annahmen und Stille sich ausbreitete. Oben angekommen nahm Rikal Haltung an und verneigte sich vor den Anwesenden, diese erwiderten die Verbeugung, nur nicht ganz so tief. Dann trat der daise'Fvillha vor und überreichte Rikal mit den Worten, „Das Reich ist stolz und dankbar“, den Siegesstab. Der in seine Galauniform gekleidete Rikal nahm den Stab mit der traditionellen Erwiderung, „Ich habe nur getan, was Mnhei´sahe verlangte“, entgegen. Erneut wurden Verbeugungen ausgetauscht, dann nahm er erneut Haltung an und verneigte sich. Nach der Erwiderung der Anwesenden drehte Rikal sich auf dem Absatz um und reckte den Stab in den Himmel. Donnernder Jubel brandete auf.
Der Tradition gemäß gab das Reich für die siegreichen Truppen ein rauschendes Fest, an dem auch das Volk, getrennt von den Truppen, beteiligt wurde.

-Ende der Mission-
 
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