Im Schatten des Mondes VII

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Geschrieben von Ri`Da am 30.03.2002, 17:31:

(khre´Rionel Veral tr´Froteux)


Nun kamen wir im gleichen System an wo die Schwinge war. Ich lies gleich meinem ComOffizier die Schwinge rufen! Aber sie reagierte nicht, Rikal liess mich lange warten.Aber ich hatte damit gerechnet. Sollte er es machen mir war es egal ich habe Zeit, viel Zeit. Nach gut 30 Minuten kam dann eine Antwort der Schwinge es war Ennarain Rikal.

Rikal: " Aefvadh, khre´Rionel. Was verschafft uns die Ehre ihrer Anwesenheit?"
Veral: " Aefvadh Ennarain schön das sie sich nun doch von ihrer Mätresse verabschieden konnten und mir nun antworten."
Rikal: "Ja tut mir leid das ist ein großes Schiff es dauert bis man auf der Brücke ist!"

Er sagte diess mit einem Lächeln im Gesicht.

Veral: " Ja das kann ich mir vorstellen! Aber zurück zum Thema, es gibt Dinge im diesem Teil der Galaxie der der Aufmerksamkeit des Tal Shiar bedürfe."
Rikal: "Wie meinen sie das khre´Rionel?"
Veral: " Wie ich es sagte, soweit ich weiss hatten sie Probleme mit Piraten. Sie liessen sich von ihrer eigentlichen Aufgabe ablenken!"
Rikal: " Sie meinen ....."

Ich unterbrach im in seinem Worten.

Veral. " Ja das meine ich. Aber ich empfehle dieses Gespräch unter 2 Augen weiter zu führen."
Rikal: " Gut ich erwarte sie auf der Schwinge."
Veral: " Das meinte ich ......"

Rikal liess die Verbindung trennen, eigentlich wollt ich mein Schiff als Treffpunkt vorschlagen. Aber naja auf der Schwinge wird es auch gehen!

-tbc-


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Geschrieben von Chateya am 31.03.2002, 22:40:

(N'nhaeirhu)


Als sie die Zelle betrat, saß er ruhig da, er schien über seine Taten nachzudenken, er schien ... zu zögern. Etwas, daß Taroc bis dahin noch niemals getan hatte.
Doch dann hatte er dieses Gespräch angefangen.

"Ich hasse diesen Söldner!" stieß sie gepresst hervor, als sie in den Gang trat. Er mochte diese Worte gehört haben, aber das war ihr gleichgültig.
Beruhige dich, es bringt dich nicht weiter, wenn du dich über ihn aufregst.
Ihre innere Stimme hatte Recht, so wie immer. Sie würde noch dazu kommen, ihn zur Rechenschaft zu ziehen, aber nicht jetzt.
Der Riov hatte bekannt gegeben, daß die Besprechung am Abend ausfallen würde. Einen Grund hatte er dafür nicht genannt, doch es mußte einen geben.
Da nun heute nichts mehr Dringendes anlag, wollte sie nur noch schlafen gehen.

Als sie ihr Quartier betrat, bemerkte sie nichts. Der Saboteur hatte so gut gearbeitet, daß er keine Spuren hinterlassen hatte, die auf den ersten Blick aufgefallen wären. Und da N'nhaeirhu einen solchen Besuch auch nicht erwartet hatte und momentan auch viel zu müde war, um ihre Paranoia wirken zu lassen, riskierte sie auch keinen zweiten Blick - jedoch wäre ihr auch dabei nichts aufgefallen.

Sie zog ihre Uniform aus und warf sie im Vorbeigehen über den Stuhl hinter ihrem Schreibtisch. Ihr Ziel war das Schlafzimmer, um genauer zu sein, ihr Bett, doch als sie sich diesem näherte, fiel ihr Blick auf das PADD, welches der Besucher hinterlassen hatte. Ohne genau hinzusehen, nahm sie es in die Hand und las erst dann folgende Worte:
"Ich rate Ihnen dringend ihre Untersuchungen zu beenden, andernfalls werden Sie nach meinem nächsten Besuch mehr als nur Kopfschmerzen und Übelkeit verspüren."
Sie runzelte die Stirn - "Offensichtlich bin ich ihm zu nahe gekommen!" - aber sie hatte keine Ahnung, was er mit dem Nebensatz meinte. Sie ging zurück zu ihrem Schreibtisch, um etwas nachzusehen, als sie plötzlich doch verstand.
Ihre Knie wurden weich und knickten unter ihr zusammen, ihre Sinne spielten total verrückt und wollten ihr glauben machen, die Wände kämen auf sie zu und bestünden aus rosa Gelee und sie hatte das Gefühl, ihr Kopf würde jeden Moment explodieren. Außerdem wurde ihr schlagartig speiübel und sie mußte sich mehrfach heftig übergeben.
Es war nicht viel Nervengift, doch es reichte aus.
Glücklicherweise hatte sie in den letzten Stunden kaum etwas gegessen, weshalb sie sich schon bald nicht mehr übergab. Die Brechreize setzten ihr jedoch gewaltig zu und zehrten an ihren letzten Kraftreserven. Sie zitterte am ganzen Körper, ließ sich auf den Rücken fallen und versuchte zu entspannen, doch das Gift würde noch lange anhalten. Schließlich senkte sich erbarmende Schwärze über ihren Geist.


=>einige Stunden später<=

Als sie wieder zu sich kam, lag sie noch immer in ihrem Quartier auf dem Boden. Ein stechender Geruch stieg ihr in die Nase und sie drehte den Kopf langsam zur Seite, um zu sehen, woher das kam. In das Grau, daß sie warnahm, mischte sich allmählich auch etwas Farbe, bis sie sich langsam daran erinnerte, was passiert war.
Sie hatte diesen widerlichen Geschmack im Mund und versuchte, ihn loszuwerden. Doch durch das zunehmende Kribbeln in ihren Lippen verlor sie das Gefühl. Sie versuchte panisch, Luft in ihre Lungen zu bekommen - subjektiv war sie der Ansicht, daß ihr das Atmen immer schwerer viel, weshalb sie begann zu hyperventilieren - doch es war gar nichts.
Nach einer ganzen Weile - für N'nhaeirhu schien beinahe eine Ewigkeit vergangen zu sein - wurde ihr wieder schwarz vor Augen und sie kam zu der Einsicht, daß sie nun mehr als genug Sauerstoff im Gehirn hatte.

Die Halluzinationen waren immer noch da - sie versuchte, sich zu konzentrieren, sie redete sich ein, daß das alles nicht existierte, doch gegen die Auswirkungen eines derart starken Nervengiftes half der stärkste Wille nicht - und sie versuchte, die grellen Farben und abstrakten Formen, die sich um die herum bewegten, zu ignorieren.

Objektiv waren fast sieben Stunden vergangen, seit sie die Nachricht auf dem PADD gelesen hatte.
Und jetzt kam sie allmählich wieder dort hin, wo sie einigermaßen denken konnte.
Ich bin dem Saboteur zu nahe gekommen - aber in welcher Hinsicht?
Er muß ausgeschaltet werden!

Es war der zweite Angriff, bei dem sie ihren Kopf hinhielt - diesmal geschah dies jedoch gezielt.

Sie kam zu dem Schluß, daß sie einige Überwachungsaufzeichnungen kontrollieren mußte, wenngleich ihre Überlegungen recht lange dauerten. Und egal ob es irgendwelche Auffälligkeiten gab oder nicht, ob sie den Saboteur mit ihrem Handeln nun festsetzte oder nicht, aus Sicherheitsgründen veranlasste sie, daß alle elf Personen, die letztlich verhört worden waren, unter Arrest gestellt werden sollten. Einen wirklichen Grund würde sie liefern, sobald sie sich dazu in der Lage fühlte.

Wenn sich nichts rührte, wenn nichts geschah, während diese elf Personen unter Arrest standen, war der Saboteur entweder so clever, sich nicht zu rühren und die CIS denken zu lassen, daß er geschnappt worden war. Und würde etwas geschehen, sobald der Erste wieder frei war, würde er sie damit auf eine falsche Spur führen.
Oder aber sie hatte ihn wirklich erwischt!

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Geschrieben von Rikal am 02.04.2002, 02:36:

(Rikal)


=/\= ChR Blutschwinge, Bereitschaftsraum des Riovs =/\=

Zehn Minuten später saß Veral in meinem Bereitschaftsraum und musterte mich herablassend über meinen Schreibtisch hinweg. Wir hatten uns seit dem Dominionkrieg nicht mehr gesehen, aber wenn es nach mir ging, hätten wir uns nie wieder sehen müssen. Ihm verdankte ich es, das ich die Gastfreundschaft der Jem’Hadar hatte genießen dürfen. Keine angenehme Erfahrung.
Was immer er mir jetzt sagen würde, ich war mir sicher, dass es uns nichts Gutes bringen würde. Wahrscheinlich eher das Gegenteil, nur Ärger, Kummer und Leid. Wenn das, was wir immer tun sollten, für einen von Vorteil sein würde, dann für ihn. Er hatte es immer so gemacht, andere den Kopf hinhalten lassen und dann den Ruhm für sich beansprucht.
Dort saß er nun, der kleine, dickliche Mann in seiner maßgeschneiderten TalShiaruniform und musterte mich noch immer mit seinen kleinen, unter buschigen Brauen liegenden, Augen, während in mir der Drang ihm einfach den Hals umzudrehen immer größer wurde.

- Rikal, alter Freund. Ich bin nicht ihr Feind, ich bin hier um ihnen zu helfen.
- Sie wollen mir helfen? Das wäre das erste mal.

Er wagte es tatsächlich mich seinen Freund zu nennen, bei ihm versagte meine Erziehung, diesem Kerl gegenüber konnte ich einfach nicht freundlich sein. Auf meine direkte Antwort reagierte er mit einem Lächeln, das aber nicht seine Augen erreichte. Der dicke Agent lehnte sich zurück und verschränkte die Arme über seinem Bauch.

- Ich habe ihnen Verstärkung für ihren Kampf gegen die Piraten gebracht.
- Seit wann tun die TalShiar etwas aus Barmherzigkeit?
- Nun, ich sagte nicht, dass wir ihnen ohne Hintergedanken helfen. Zum einen wünschen auch wir die Vernichtung dieser Piratenbasis und zum anderen sollen sie einen Mond untersuchen.

So, so die TalShiar interessieren sich für die Piraten, fragt sich nur wieso? Haben sie einen Agenten eingeschleust, den sie nun retten wollen? Arbeiten die Piraten, natürlich ohne es zu wissen, für die TalShiar? Oder hat Veral von den TalShiar den Auftrag bekommen den Mond zu untersuchen und traut sich nur nicht als erster an ihn heran? Letzteres wäre ihm durchaus zuzutrauen, jemand anderes vor zuschicken und schauen was passiert.

- Ich habe das Ziel dieser Mission nicht vergessen, aber diese Gefahr für das Reich hat Priorität. Der Mond wird uns nicht weglaufen.
- Der Mond hat für uns Priorität. Es interessiert die TalShair ungemein, was ein Raumschiff der Nova-Klasse zur Hälfte verdampfen konnte, wer diesem Mond umgebaut hat und wer ihn jetzt kontrolliert.

Durchaus berechtigte Fragen, aber für mich war die Sicherung der Handelsverkehrs in den umliegenden Sektoren wichtiger, wie gesagt, der Mond würde bestimmt nicht weglaufen und die Piraten waren für die Blutschwinge zwar ein Gegner, aber kein überlegener. Sie waren uns was die Feuerkraft betraf in etwa gewachsen. Sie hatten nur das Problem eine stationäre Einrichtung verteidigen zu müssen, das ihre Feuerkraft auf mehreren kleineren Schiffen verteilt war, die der Schwinge einzeln nicht lange würden widerstehen können, und waren Piraten, deren Zusammenhalt in der Regel nur Bestand hat solange sie Erfolg haben. Verläßt sie ihr Glück, werden sie wieder zu Einzelkämpfern. Jeder für sich, und einzeln sind sie eine leichte Beute. Mit sechs zusätzlichen Schiffen standen neun Kampfraumschiffe der Galae Rihanna gegen einen älteren cardassianischen Kreuzer und neun kleinere Schiffe. In erster Linie klingonische Bird of Preys, Defiants der Föderation, Hidekis der Cardassianer, einige unserer uralten Bird of Preys und zwei zivile Frachter. Nach den Daten der Sonde wurden alle Schiffe mehrmals modifiziert und mehrfach notdürftig repariert. Teilweise waren sie fliegende Wracks, die wohl nur noch Dank des Geschicks der Techniker in der Lage waren sich selbständig durch den Raum zu bewegen. Die Anwesenheit der beiden Frachter irritierte mich etwas. Es waren keine Modelle die im Reich produziert oder verwendet wurden. Was wollten Piraten mit Frachtern?

- Ich verstehe sie richtig, sie helfen uns die Piraten auszuschalten damit wir den Mond untersuchen?
- Genauso ist es.
- Haben sie weitere Informationen über den Mond oder über die Nova für uns?
- Ich habe hier einige Informationen über die Nova und den letzten Scan des Mondes für sie.

Seine dicken, kurzen Finger verschwanden unter seine Uniform und holten ein PADD heraus, das er mir gab. Ein kurzer Blick zeigte mir, dass es bis zum Maximum mit Daten vollgeladen worden war. Irgendwie hatte ich Zweifel dran, dass die Informationen vollständig waren. Aber besser unvollständige Informationen als gar keine Informationen. Nach
- Danke. Ich habe für acht Uhr eine Besprechung mit meiner Führungscrew angesetzt, vor dieser Besprechung muß ich noch den Angriffsplan überarbeiten, oder wollen sie den Angriff leiten?
- Nein, ich bin nur Agent, kein Raumschiffkommandant. Aber ich wäre ihnen sehr verbunden, wenn ich während des Gefechts auf der Blutschwinge bleiben könnte.
- Ie, wenn sie es wünschen. Würden sie mich jetzt bitte entschuldigen?
- Aber natürlich, Enarrain. Jolan’tru.
- Jolan’tru.

Der dicke Mann stand auf und verließ mein Büro. Als die Tür sich leise zischend schloß atmete ich erst einmal tief durch. Das er auf der Schwinge bleiben wollte war typisch für ihn, die Schwinge war das Beste Schiff unserer kleinen Streitmacht. Auf ihr war während eines Gefechtes der sicherste Platz, und ich war mir sehr sicher, das er nachdem Gefecht wider auf eine der Griffins gehen würde. Immer am sichersten Platz, außerhalb der Schußlinie.
Bevor ich mich weiter über ihn aufregen konnte, begann ich den Angriffsplan zu überarbeiten.

=/\= Konferenzraum, acht Uhr Bordzeit =/\=

Die schwarzen Ledersessel des Konferenzraumes waren mehr als nur bequem, sie waren regelrecht gemütlich. Der ganze Raum strahlte ein schlichte Eleganz aus. Er sollte potentielle Besucher durch die Qualität der verarbeiteten Rohstoffe und der in ihn investierten Arbeit, jeder Einrichtungsgegenstand war in Handarbeit hergestellt worden, beeindrucken. Meine Hand strich über das edle Holz, dass die schwarze, spiegelnde Mamortischplatte einrahmte. Mir gegenüber befand sich der große Wandbildschirm, der eigentlich nicht nötig war. Vor jedem Sitzplatz war in die Tischplatte ein kleiner Monitor eingebaut, der mit dem Bordcomputer verbunden war um Anfragen bearbeiten zu können. Normalerweise blieben die Monitore unter einem Segment der Tischplatte verborgen, bis er aktiviert wurde. Bis heute war es mir nicht gelungen eine Rille in der Tischplatte oder etwas ähnliches zu entdecken, die Handwerker hatten hervorragende Arbeit geleistet.
Zu meiner rechten saß mein erster Offizier, ihm gegenüber meine Beraterin, nicht das ich ihren Rat oft benötigte oder annahm. Neben Naruk war N´nhaeirhus Platz, die heute sehr großes Interesse an der Tischplatte zu haben schien. Bisher hatte sie mir nicht den Saboteur liefern können und bemühte sich nun, meinen Zorn auf sie nicht noch zu steigern. N´nhaeirhu gegenüber saß Sora, was eher unüblich auf Raumschiffen der Galae war. Der Sitzplatz im Konferenzraum spiegelte auch die Bedeutung der Person oder des Postens in den Augen des Riovs wieder, um so näher am Riov desto wichtiger ist der Posten oder die Person. Ich war mir ziemlich sicher, dass Sora genau wußte, das sie so weit vorne saß, weil ich zeigen wollte, dass mir meine Besatzung wichtig war, und das ihr Sitzplatz nichts mit ihrer Person zu tun hatte.
Faszinierender weise vermied auch Sora es heute morgen mich anzusehen, sie unterhielt sich angeregt mit Ri’Da und ich fragte mich, ob es sie wirklich interessierte worüber sie sprachen, oder sie nur nicht in meine Richtung sehen wollte.
Mein Plan war von einer simplen Eleganz, gerade zu klassisch. Die Blutschwinge und ihre Begleitschiffe würde getarnt in das System starten. Dort angekommen würden alle Jäger und die beiden Thrais gestartet werden. Die Schwinge würde den Kreuzer und die stationären Verteidigungssysteme angreifen, während die anderen Schiffe und die Jäger sich um die kleineren Einheiten kümmern würden. Sobald alle Raumschiffe ausgeschaltet oder geflohen sind, wird die Basis auf dem Asteroiden angegriffen und gestürmt.
Wie üblich gab es kaum Fragen, bevor ich die Sitzung beenden konnte meldete sich die Brücke.

- Rekkhai, die Lebenserhaltung im Maschinenraum ist ausgefallen, wir mußten ihn evakuieren.
- Verstanden, gab es Verluste?
- Nein, Rekkhai. Keine Verletzten.
- Wissen sie bereits weshalb die Lebenserhaltung ausgefallen ist und wie lange die Reparaturen dauern werden?
- Das Lebenserhaltungssystem wurde sabotiert, es wurde ein Virus eingespielt, der es deaktivierte. Die Techniker sind bereits dabei ihn zu entfernen und das System zu reaktivieren.
- Verstanden. Ich komme gleich auf die Brücke. Tr’Drevoux Ende. Die Sitzung ist geschlossen.

Bevor ich auf die Brücke ging packte ich mir N´nhaeirhu und blickte ihr direkt in die Augen. Sie verstand und senkte ihren Blick. Der erneute Sabotageakt ärgerte mich sehr, besonders weil Veral an Bord war.

Auf der Brücke stellte sich schnell heraus, dass der Saboteuer der Besatzung im Maschinenraum nicht nach dem Leben getrachtet hatte. Mit diesem Virus hätte er das Lebenserhaltungssystem so umprogrammieren können, dass es eine toxische Atmosphäre erzeugt hätte. Es war lediglich eine Warnung gewesen. Wieso warnt uns jemand, der bereits mehrere Dutzend Rihannsu getötet hatte. Oder waren diese Toten wirklich nur ein Unfall
gewesen, so wie N´nhaeirhu es vermutete? Jedenfalls war diese Sabotage eine weitere Ohrfeige für die Sicherheit und N´nhaeirhu, wieso hatten sie den Virus nicht bemerkt? War ich den nur von Stümpern umgeben? Eigentlich hatte ich nach ihrer Dienstakte nicht diesen Eindruck von N´nhaeirhu gehabt.

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Geschrieben von Chateya am 03.04.2002, 12:38:

(N'nhaeirhu)


Die Besprechung sollte nun doch noch stattfinden, wenn auch am darauffolgenden Morgen.

Nachdem ich die Sicherheit kontaktiert hatte, blieben mir noch etwa sechs Stunden bis zu dem Treffen. Ich hoffte inständig, den Saboteur nun endlich gefasst zu haben und gönnte mir deswegen eine kleine Ruhepause, die ich dringend nötig hatte.
Doch bevor ich mich hinlegte, um etwas zu schlafen und damit der Halluzinationen und der Reizüberflutung meines Gehirns Herr zu werden, beseitigte ich die Schweinerei, die ich in meinen Quartier fabriziert hatte. Als unangenehme Nebenwirkung kam es mir jedoch mehrfach wieder hoch.
Ich machte mir noch kurz Notizen, daß ich die Überwachungsaufzeichnungen durchsehen mußte und nickte dann schließlich auf der Couch ein.

Es war kurz vor acht Uhr, als der Computer mir Bescheid gab, daß ich doch langsam aufstehen sollte, wenn ich nicht zu spät kommen wollte. Und das wollte ich keinesfalls. Der Riov stand so schon kurz davor, mir an den Hals zu springen und mich mit bloßen Händen zu erwürgen.

Als ich mich fertig machte und mich wieder in meine Uniform zwängte, stellte ich mehr oder weniger zu meiner Zufriedenheit fest, daß die Halluzinationen nicht mehr ganz so schlimm waren. Sie hatten sich auf Farbverfälschungen und Unschärfe reduziert. Aber jetzt kamen die Kopfschmerzen wieder durch, dieses dumpfe Hämmern im Hinterkopf war grausam.
Aber ich wollte nicht in die Krankenstation gehen.
Ich beschloß jedoch, wenn das alles vorbei wäre, würde ich einen ausgedehnten Urlaub machen - irgendwo, wo niemand etwas von mir wollte.

Auf dem Weg zum Konferenzraum rief ich einige Daten über ein PADD vom Terminal aus meinen Büro ab, ebenso wie einige Berichte und aktuelle Einträge aus dem Schiffslogbuch. Ich überflog die Informationen lediglich, bis auf eine, die ich mehrmals las.
Die Schwinge hatte sich mit einer kleinen Tal'Shiar- Flotte getroffen und ein recht hoher Offizier war nun an Bord, um sich mit dem Riov zu unterhalten.
Für mich stellte das zusätzlichen Druck dar.
Wenn Ri'Da auf die Idee kam, mich wegen meinem Anpfiff bei ihm in Verruf zu bringen, war meine Position auf der Schwinge ernsthaft gefährdet und würde der Riov auch nur einen Ton über meine scheinbare Inkompetenz, welchen Eindruck ich ganz offensichtlich bei ihm hinterlassen hatte, verlauten lassen, wäre ich geliefert.
Ganz gleich, weswegen dieser Offizier gekommen sein mag - ich war nur vor ihm sicher, wenn Riov tr'Drevoux hinter mir stand. Doch momentan sah es eher so aus, daß er vor mir stand, mit einer geballten Faust, bereit, sie mir mitten ins Gesicht zu schlagen.

Ich betrat den Konferenzraum - glücklicherweise war ich nicht die Erste und auch nicht die Letzte, was immer die meiste Aufmerksamkeit auf sich zog. Dennoch spürte ich Rikals Blicke, doch ich erwiderte sie nicht. Ich nahm Platz und war die ganze Zeit über still. Ich hörte nur zu.
Ich mußte mich sehr beherrschen, nicht zu zeigen, wie übel mir war und hoffte inständig, daß man mir dergleichen nicht ansah. Und ich hatte wahnsinnigen Hunger. Zudem hatte ich arge Mühe, meinen Blick auf einen Punkt zu konzentrieren, weshalb ich niemanden ansah, um zu verhindern, daß irgend jemand etwas merkte. Ungünstig für diesen Fakt war allerdings der Umstand, daß Dr. t'Ptraval mir gegenüber saß. Dies führte dazu, daß ich unentwegt auf die Tischplatte starrte.

Der Riov hatte seine Rede fast beendet, da kam die Nachricht eines Sabotageaktes aus dem Maschinenraum. Ich konnte es kaum fassen - entweder war es diesem verdammten Mistkerl gelungen, aus dem Arrest heraus diese Sabotage zu verüben, möglicherweise als Absicherung, oder aber ich mußte wirklich von vorn anfangen. Doch dann mußten mir die Elemente gnädig sein.
Bevor er den Konferenzraum verließ, um auf die Brücke zu gehen, packte mich Rikal und sah mir tief in die Augen. Sein Blick bohrte sich wie ein Pfeil förmlich durch meinen Kopf und ich konnte ihm nicht standhalten.
Ich folgte ihm schließlich auf die Brücke, nur um sogleich wieder im Turbolift zu verschwinden. Auf dem Weg in den Arrestbereich fiel mir auf, daß sowohl Ri'Da als auch Rikal nichts dazu gesagt hatte, daß ich einige von Ri'Das Mitarbeitern verhaftet hatte. Doch möglicherweise kam diesbezüglich später noch etwas.

Ich stieg aus dem Turbolift aus und mich überkam ganz plötzlich das dringende Bedürfnis, irgendetwas zu zerschlagen. Ich mußte mich der Erkenntnis stellen, daß der Riov offensichtlich nicht Unrecht hatte, was meine Inkompetent anging.
Was war nur mit mir los?
Ich versagte in letzter Zeit immer häufiger, ich hatte kaum mehr Erfolgserlebnisse. Ich bekam das Gefühl, alles ging schief, was ich anpackte.
War der Saboteur zu gut für mich und wollte ich es mir einfach nur nicht eingestehen?
Lag es daran, daß man mich immer mehr unter Druck setzte?
Wurde ich alt, daß ich die simpelsten Dinge vergaß oder übersah?
Letzteres konnte nicht wahr sein, es sei denn ich litt an irgendeiner degenerativen Erkrankung, die jedoch bei der letzten medizinischen Untersuchung festgestellt worden wäre.
Meine Wut über die Ungewißheit in dieser Sache stieg allmählich ins Unermeßliche und verdrängte meine derzeitige körperliche Schwäche. Ich mußte mich in irgendeiner Form abreagieren, sonst würde ich in den nächsten Tagen womöglich noch jemanden umbringen. Ich ballte meine Fäuste und schlug mit aller Kraft mit links gegen die Wand, doch ich hätte vorher vielleicht hinsehen sollen, was sich dort befand. Denn unglücklicherweise für meine Hand befand sich an dieser Stelle ein Lichtelement. Die Oberfläche splitterte in mehrere größere Teile und das Licht dahinter erlosch. Nun stand ich im Dunkeln - welche Ironie.
Ich setzte mich wieder in Bewegung in Richtung des Arrestbereiches und gab Ri'Da Bescheid, daß ich soeben eine Lampe zerschlagen hatte - falls er in nächster Zeit nichts zu tun haben sollte, konnte er ja jemanden schicken, der sich darum kümmerte.
Dann betrachtete ich meine Hand, ein langer, feiner Schnitt zierte meine Handkante und eine gewisse Zufriedenheit breitete sich in mir aus, bei dem Anblick des dunkelgrünen Striches.

Schließlich erreichte ich die Arrestzellen. Ein recht junger Rihannsu hatte gerade Wache und meine Frage, ob irgendetwas geschehen sei, verneinte er.
Ich drehte mich herum und musterte die elf Leute hinter den Kraftfeldern. Ich sah von einem Gesicht in das nächste, versuchte irgendeine Regung festzustellen, doch es war nichts zu sehen. Die wenigsten erwiderten meinen Blick.
Mir kam die Idee, meiner Wut, die ich empfand, offen Ausdruck zu verleihen, um ihn aus der Reserve zu locken - ich mußte mich dafür nicht einmal großartig anstrengen.
Ich sah sie weiter an, ging vor den Zellen auf und ab und ließ eine lange Reihe unschöner Flüche verlauten, was mir einen sehr verwunderten Blick des Ared hinter der Konsole und der beiden weiteren Wachen im hinteren Bereich bescherte.
Das Rihannisch eignete sich wesentlich besser für solche Zwecke als beispielsweise die verweichlichte Sprache der Föderation.
Als ich nach einigen Minuten fertig war, sah ich erneut in ihre Gesichter, ich sah tief in ihre Augen, doch ich erkannte wieder nur eine gewisse Amüsiertheit. Das mochte nicht unbedingt viel bedeuten, Tal'Shiar- Offiziere waren im Allgemeinen nicht sehr beliebt an Bord von Galae- Schiffen. Doch sie würden, genauso wie Taroc, mich noch kennen lernen.
Ich trat an den Unteroffizier heran und meinte in normalen Tonfall, so daß auch die Gefangenen mich hörten:
"Die Gefangenen bekommen nichts mehr zu essen - und sorgen Sie dafür, daß sie auch nicht zum Schlafen kommen!"
Er sah mich an, mit einem Ausdruck in den Augen, der mich fragte, ob ich das wirklich ernst meinte. Und ich gab ihm sehr deutlich zu verstehen, daß ich keineswegs zu Scherzen aufgelegt war. Schließlich nickte er und orderte vier zusätzliche Wachleute an.
Einigermaßen zufrieden verließ ich den Arrestbereich - doch wieder mit der Hoffnung im Hinterkopf, daß dieser verfluchte Drecksack unter den Verhafteten war.

In meinem Büro setzte ich mich vor die Monitore und rief die Überwachungsaufzeichnungen ab. Außerdem nahm ich mir vor, die Crewliste noch einmal durchzusehen, wobei sich dort wenig Neues ergeben würde. Es konnte einfach nicht sein. Als Ri'Da mir diese Liste hatte zukommen lassen, war ich der Ansicht, daß es nur einer von diesen sein konnte. Jemand anders kam nicht in Frage, dennoch wollte ich die Liste erneut durchsehen.
Was mir jedoch noch einfiel waren Überwachungsaufzeichnungen eben dieser Leute, angefangen bei dem Start der Schwinge von ch'Rihan. Es würde ziemlich lange dauern, diese durchzusehen, doch es würde vermutlich die letzte Chance sein.
Nach ein paar Stunden, die Halluzinationen waren beinahe verschwunden und mir war auch nicht mehr so übel, ging ich zum Replikator.
Ich wagte es nun doch, etwas zu essen.

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Geschrieben von Rikal am 04.04.2002, 00:11:

(Rikal)


=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Die Atmosphäre das Maschinenraums war wiederhergestellt und der Virus entfernt worden. Eine Schiffsweite Diagnose der Stufe 4 hatte keine weiteren Viren oder andere Überraschungen entdecken können, was leider nicht bedeutete, das keine mehr existierten. Irgendwie war ich mir aber sicher, dass der Saboteur nicht während eines Gefechtes eine seiner Überraschungen aktivieren würde, es blieb nur zu hoffen, dass nicht wieder eine aus versehen aktiviert wird. Die Meldung des 1. Offiziers riss mich aus meinen Gedanken.

- Rekkhai, wir sind in Position und alle Stationen melden klar zum Gefecht.
- Sehr gut, sind die anderen Schiffe in Position?
- Ie, Rekkhai.
- Einen Kanal an die Flotte öffnen.
- Kanal offen, Rekkhai.
- Hier spricht Enarrain Rikal tr’Drevoux an alle Einheiten. Das Reich erwartet, das wir
unsere Pflicht tun. Lang lebe das Reich. Angriff.

Auf ein Nicken von mir wurde der Kanal geschlossen, während der taktische Offizier den Start der Jäger und der Thrais meldete, die Tarnung deaktivierte und die Waffen und Deflektoren aktivierte. Auf allen Decks heulte erneut der Gefechtsalarm, nicht das die Schwinge schon seit Stunden unter Gefechtsalarm operiert hätte.

Von der Piratenbasis konnte man nun ein bemerkenswertes Schauspiel beobachten. Zwei Thrais und sechsunddreißig Raumjäger tauchten aus dem Nichts auf, während die TalShiarschiffe ihre Tarnung deaktivierten und in Dreiergruppen im neunzig Grad Winkel, zur Position der Schwinge, eine von oben, eine von unten, auf den Asteroiden zu folgen. Als die Blutschwinge sich enttarnte kam entgültig Chaos auf, zwei kleinere Shuttles in der Nähe des Asteroidens kollidierten bei dem Versuch sich in Sicherheit zu bringen, eines geriet in sein Schwerkraftfeld und stürzte ab. Auch die drei Wachschiffe wurden völlig überrumpelt, es dauerte fast drei Sekunden bis sie reagierten. Zu diesem Zeitpunkt hatten bereits die ersten Salven der Rihannsuschiffe die Distanz zwischen ihnen überbrückt und ihre Schilde in gleißend grünem Licht aufleuchten lassen. Einer der rihannischen Bird of Preys trieb bereits energielos durch das All bevor alle auf den Schiffen der Piraten und im Inneren des Asteroiden begriffen hatten was geschah.

Die Rihannsuschiffe hielten sich an den Plan, die Dreiergruppen griffen die kleineren Kampfschiffe an, während die Jäger mit gewagten Attacken den Schiffen und der Basis Nadelstiche versetzten. Die Blutschwinge flog unbeeindruckt durch die Angriffe eines klingonischen Bird of Preys und einer Defiant auf den cardassianischen Kreuzer zu, der erst noch seine Systeme hochfahren mußte. Unsere Gegner hatten sich etwas zu sicher gefühlt. Zur Abwechselung hatte N'nhaeirhu mal etwas richtig gemacht. Offensichtlich hatten sie nicht damit gerechnet, das wir aus dem Piraten die Position ihrer Basis herausbekommen würden. Sie hatten sich geirrt.
Die Schwinge war mittlerweile bis auf Reichweite der Disruptorkanone heran und der Kreuzer rührte sich noch immer nicht. Laut den Sensoren führten sie gerade einen Kaltstart des Warpkerns durch, was sie noch mindestens zwanzig Sekunden ohne Hauptenergie lassen würde. Nur mit der Energie des Impulsantriebes und ihrer Fusionsreaktoren würden sie ein gefundenes Fressen für uns sein. Ganz nebenbei würde die Explosion des Kreuzers auch den Asteroiden in Mitleidenschaft ziehen, das Schiff war angedockt gewesen und hatte sich erst wenige hundert Kilometer von ihm entfernt.
Das Feuer des Bird und der Defiant ignorierend gab ich kalt lächelnd den Befehl mit allen Waffen das Feuer auf den Kreuzer zu eröffnen. Ich spürte die Erregung der Schlacht, mein Herz schlug schneller, das Adrenalin schoss durch meine Adern... kurz ich war ganz in meinem Element. Zumindest in diesen Situationen war ich mit den Klingonen einer Meinung, es gab wenig im Leben eines Kriegers, dass ihn sein Lebendigkeit so fühlen lies wie eine Schlacht.
Auf dem Bildschirm beobachtete ich, wie dunkelgrüne Plasmakugeln und hellgrüne Lichtlanzen auf den Kreuzer zu schossen und in seine Schilde ein Schlugen. Das Schiff taumelte wie ein am Kinn getroffener Kämpfer zurück. Seine Antwort war schwach, gerade zu erbärmlich. Drei blauweiße Stahlen trafen auf unsere Schilde, ohne große Wirkung zu zeigen. Offensichtlich hatten sie Probleme mit der Energieversorgung ihrer vorderen Waffen. Auch das Feuer der beiden anderen Schiffe bewirkte nicht mehr als leichte Erschütterungen, die Schilde hielten, aber früher oder später würden sie lästig und gefährlich werden. Bis dahin sollte der Kreuzer allerdings nur noch eine sich im Weltall ausbreitende Trümmerwolke sein, zumindest nach meiner Planung.

- Rekkhai, die Schilde des Kreuzers sind auf 20 % runter, ihre Waffen feuern nur mit 45 % Leistung. Der Warpantrieb ist noch immer nicht aktiv, und ihre Hilfssysteme erzeugen nicht genug Energie.
- Das werden wir ausnutzen. Eine weitere Breitseite.

Wieder jagten unglaubliche Energiemengen auf den Kreuzer zu. Dieses mal waren sie zu groß, als das die Schilde die hätten absorbieren können. Einige Plasmatorpedos schlugen auf der Hülle ein und ihre tödlichen Energien verdampften sie, um dann nach der Besatzung und den Systemen in seinem Inneren mit ihren feurigen Zungen zu lecken. Auch mehrere Disruptorsalven trafen, aber sie richteten keine größeren Schäden an. Die Schilde hatten ihnen ihre Kraft genommen und so brannten sie nur Löcher in die äußeren Sichten der Hülle. Der Kreuzer erwiderte unser Feuer nicht. Stattdessen ging er auf Kollisionskurs, während erste Rettungskapseln starteten. Ich hatte nicht vor, den Kreuzer die Gelegenheit zu geben mein Schiff zu rammen. Durch die Schäden, die er erlitten hatte, war er weder so manövrierfähig noch so schnell wie die Schwinge. Aber ich hatte nicht vor, darauf zurück zu greifen. Die junge Frau an der Conn stutzte als ich den Befehl gab, ebenfalls auf Kollisionskurs zu gehen. Wenigstens führte sie den Befehl aus, bevor ich ihn wiederholen mußte.
Die Distanz zwischen den beiden Schiffen schrumpfte und schrumpfte, der Bird of Prey und die Defiant hatten sich zurückfallen lassen, feuerten aber noch immer auf uns. Offensichtlich wollten sie nicht zu nahe sein, falls die beiden Großkampfschiffe kollidieren würden. Dazu kam es aber nicht. Die Distanz war auf unter 5.000 km geschrumpft, und ich konnte an der Haltung der Steuerfrau ihre Angst deutlich erkennen, als ich erneut den Befehl gab zu Feuern. Ohne seine Schilde war der Kreuzer dem Feuersturm den die Geschütze der Schwinge entfesselten schutzlos ausgeliefert, er verging in einer lautlosen, hellen Explosion. Auf meinen Befehl hin brach die Schwinge hart nach Backbord aus um den Trümmern zu entgehen, wir brachten Distanz zwischen uns und die beiden anderen Piratenschiffe. Im Moment waren wir noch schneller als sie, aber das würde nicht lange so bleiben. Glücklicherweise ist es einem Raumschiff im All möglich zu wenden und trotzdem in die gleiche Richtung weiterzufliegen. Genau das tat die Blutschwinge nun, bevor die beiden Piraten uns überholen konnten. Plötzlich befanden sie sich auf Kernschussweite im Feuerbereich unserer Hauptgeschütze. Genau wissend, das sie gegen eine solche Feuerkraft nicht bestehen können suchten sie ihr Heil in der Flucht. Was dem Bird of Prey nicht ganz gelang. Seine Schilde waren einfach zu schwach um im Zentrum einer Disruptorsalve überleben zu können. Eine zweite feurige Rose erblühte für einen Augenblick um dann wieder zu vergehen. Die Defiant hatte unseren Beschuss besser überstanden, ärgerlicherweise, aber auch sie hatte genug. Sie suchte ihr Heil in der Flucht und folg in das Asteroidenfeld hinein. Verfolgt von einer Thrai und drei Jägern. Wo kamen die denn her? Ein Blick auf die Nahbereichssensoren zeigte mir, das die Schlacht schon vorbei war. Alle Piratenschiffe waren entweder zerstört worden oder auf der Flucht, nur der Asteroid mit der Basis der Piraten leistete noch Widerstand.
Eine Shrike war nur noch eine sich schnell ausdehnende Trümmerwolke, eine andere trieb im All. Die vier anderen TalShiarschiffe waren noch einsatzbereit, ebenso die beiden Thrais und die Mehrzahl unserer Jäger.
Die Tage dieser Piratenbasis waren gezählt, ich gab den Befehl anzugreifen. Die Angebote zur Kapitulation wurden von uns überhört. Piraten waren ehrloses Gesindel, das keine Gnade verdiente. Es dauerte nicht lange bis die Schilde des Asteroiden unten und seine Waffen schwiegen. Auch den stationären Verteidigungsstationen war nur ein kurzes Leben vergönnt gewesen, ich fragte mich allerdings wo dieses Piratenpack diese hochwertige Technologie her hatte. Nun, vielleicht würden wir einige Überlebende finden, die uns diese Frage würden beantworten können bevor sie vor dem Exekutionskommando stehen. Apropos Überlebende...

- Naruk, schicken sie die Marines los. Sie sollen den Asteroiden sichern und so viele Daten sammeln wie möglich. Ein paar Überlebende wären nett, wenn es sich machen lässt. Wenn nicht, dann nicht.
- Ie, Rekkhai.

Während Naruk die nötigen Befehle gab lehnte ich mich zurück und fühlte die Anspannung und Erregung des Gefechts von mir abfallen. Das Gefühl des Triumphes durchströmte meinen Geist. Ein weiterer Sieg für das Reich, und das ohne größere Verluste auf meinem Schiff. Nach den bisherigen Meldungen hatten wir nur sehr leichte Schäden erlitten und wenige Opfer zu beklagen. Endlich ging mal etwas auf dieser Mission nach Plan.

-tbc-


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Geschrieben von Sora am 04.04.2002, 20:38:

(Sora)


=/\= Bereitschaftsraum =/\=

Einsatzbesprechung. Und wieder fragte ich mich, warum ich für eine Gefechtsbesprechung anwesend war. Für mich war es nur interessant zu wissen, wann es los ging und wie stark der Gegner war, damit ich meine Krankenstation daurauf vorbereiten konnte. Glücklicherweise dauerte die Besprechung nicht allzulange und ich hatte genügend Zeit meine Ärzte und das Pflegepersonal auf den bevorstehenden Angriff vorzubereiten.

//Gefechtsalarm\\

Entnervt verdrehte ich die Augen. Wann endlich würde man einen anderes Geräusch als dieses, was gerade ertönte, verwenden? Jeder der auf einem Schiff der Galae Rihanna diente war auf Gefechtsalarm vorbereitet und würde ihn bestimmt nicht verpassen, wenn er einen etwas weniger enervierendes Geräusch machen würde.
Das Licht auf den Gängen und in den Privatquartieren änderte sich und ich wußte, auch die Brücke würde jetzt in ein schummriges grünes Licht getaucht sein, aus dem die Anzeigen der Konsolen hell hervostachen.
Die Krankensation, als ein sensibler Bereich, behielt die volle Beleuchtung. Die vollen Beleuchtung war auch insofern nicht störend, da sich die Krankenstation tief im Inneren der Schwinge befand und somit auch nicht über "Fenster" verfügte aus denen verräterischer Lichtschein dringen konnte. Die "Fenster" der Außenhülle, so wußte ich, wurden jetzt mit schwergepanzerten Luken verschlossen, welche sich vor die durchsichtigen Energiefelder schoben.
Ich hatte wir üblich bei einem Gefechtsalarm die Ärzte nach ihren speziellen Fähigkeiten eingeteilt und einen der größeren Lagerräume in ein Lazarett mit zusätzlichen Krankenbetten verwandeln lassen. Im Herzen der Krankensation ließ ich kurzerhand zwei weitere kleine Räume in OP-Säle umbauen. Bisher war das bei Kampfeinsätzen der Schwinge immer nötig gewesen. Ich erinnere mich da noch an ein Gefecht, da hatte es die Brücke wirklich schlimm getroffen und Dr. Ezri Chaz, die damalige Chief Medical Officer, hatte sich durchgekämpft und eine Notoperation auf der Brücke durchgeführt. Apropos Ezri.

"Computer, aktiviere das MHN Ezri I."

Vor mir materialisierte sich Ezri I. Das Sternenflottenstandartsprüchlein sagte sie nicht mehr auf, ich hatte es gelöscht. Aber ihre Sternenflottenuniform, die trug sie noch immer. Da wir Gefechtsalarm hatten und Ezri I in Verbindung mit dem Hauptcomputer, zumindest mit Zugriff auf die öffentlichen Daten hatte, brauchte ich sie nicht zu instruieren. Sie war gut programmiert worden und nahm ganz selbständig ihren Platz ein.
Nach jenem Vorfall auf der Brücke damals, hatte Dr. Ezri Chaz dafür gesorgt, daß die Brücke ein umfangreiches festinstalliertes Medi-Kit erhielt. Kurz überlegte ich, welchen Arzt ich auf der Brücke stationierte während des Gefechts, dann aber beschloß ich selber zu gehen. Ich übergab einen meiner Ärzte die Leitung der Krankenstation und Ezri I die Leitung des ersten OP's.

=/\= Brück =/\=

Dezent hielt ich mich im Hintergrund in der Nähe der medizinischen Einheit auf und verfolgte auf dem großen Hauptsichtschirm das Gefecht. In der Tat hatte ein Gefecht, sofern man nicht selber getroffen wurde, eine eigenartige Schönheit und übte eine seltsame Faszination auf einen aus. Als wir jedoch auf Kollisonskurs mit dem cardassianischen Kreuzer gingen versteinerte sich mein Gesicht und innerlich betete ich zu den Elementen, daß der Riov wirklich wußte, was er tat. Leise flüsterte mir einer meiner Pflegekräfte den Status der Krankenstation via ein Headset ins Ohr. Ich bevorzugte diese Form der Kommunikation auf der Brücke, um den Ablauf der Brücke nicht zu stören. So hörte nur ich, was auf meiner Station geschah und der Riov wurde nicht durch besorgniserregenden Meldungen der Krankenstation abgelenkt. Bemerkenswerterweise war nicht viel passiert. Durch die Erschütterungen, ausgelöst durch die Treffer die das Schiff einzustecken hatte, sind ein paar Rihannsu gestürzt, oder hatten sich gestoßen, ein paar Jägerpiloten hatten etwas weniger Glück. Sie konnten entweder nur schwer verletzt oder gar tot auf die Station gebeamt werden. Jeder Jägerpilot verfügte über eine individuelle Markierung, die es dem Transportsystem der Krankensation erlaubte ihn gezielt auf die Station beamen zu können.

Und plötzlich war die Schlacht zu ende. Der Gefechtsalarm blieb so lange bestehen, bis die Marines Erfolg vermeldeten, aber das Gefecht im All war eindeutig beendet. Die Schiffe des Gegners, die nicht zerstört oder kampfunfähig waren, waren zerstört worden. Und den Meteoriten umgab ein chaotisches Trümmerfeld.

-tbc-


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Geschrieben von Chateya am 05.04.2002, 14:07:

(N'nhaeirhu)


Das Gefecht war vorbei und wir hatten haushoch gesiegt.
Taroc hatte sich tatsächlich geirrt - was ich gehofft hatte. Die Piraten waren kein bißchen vorbereitet, unsere Kraft hatte sie vollkommen unerwartet getroffen. Taroc wird das bestimmt nicht freuen, wenn ich ihm davon berichte - und das würde ich, mit einem Lächeln auf den Lippen.

Die letzten Kampfhandlungen lagen nun fast einen Tag zurück. In der Zwischenzeit hatte man sich um die Verwundeten und die Schäden an der Schwinge gekümmert.
Ich dagegen hatte die Zeit genutzt, die Aufzeichnungen durchzusehen. Allmählich sah ich nur noch Wirrwarr, doch da plötzlich sprang mir etwas ins Auge.
Ich setzte den Zeitindex kurz zurück und ließ die Aufnahme erneut ablaufen, achtete jedoch diesmal ganz genau auf das Eigenartige, was sich vorher nur in meinem Augenwinkel befand.
Und ich entdeckte einen Rücksprung im Index, der jedoch minimal war. Es handelte sich gerade einmal um ein paar Hunderstelsekunden, doch immerhin waren sie da. Der Schnitt im Bild war perfekt, doch das falsche Bild setzte geringfügig zu früh an. Ich ließ die Aufzeichnung weiterlaufen und fast eine Viertelstunde später gab es einen identischen Sprung im Index nach vorn.
Es hatte sich jemand an dieser Aufzeichnung zu schaffen gemacht, es hatte jemand eine Endlosschleife an der Stelle eingebaut, wo vorher sich jemand aufgehalten und vermutlich eine Sabotage durchgeführt hatte. Und die Stelle kam mir sehr bekannt vor - sie war jetzt lediglich ein Loch in der Wand. Es war der Gang, wo die erste Absicherung mich beinahe mein Leben gekostet hätte. Das es eine Absicherung war, zeigte der Umstand, daß es keine lebenswichtigen Systeme betraf, aber durchaus für Unruhe und Chaos sorgte.
Ich sah die mir von Ri'Da zur Verfügung gestellten entsprechenden Arbeitspläne durch und mußte feststellen, daß der Saboteur tatsächlich unter den Gefangenen weilte und genau zu diesem Zeitpunkt, wo der Indexsprung war, an besagter Stelle gearbeitet hatte. Jetzt konnte ich gezielt weitersuchen und bei einigen Aufnahmen von ihm vermutete ich wieder eine Endlosschleife, doch da war sie immer perfekt angesetzt. Doch was ich gesehen hatte, reichte aus, um ihn zu überführen.
Als nächstes waren die Aufzeichnungen aus meinem Quartier dran - daran konnte er sich nicht zu schaffen gemacht haben, also mußte dort etwas zu sehen sein. Und tatsächlich, da hatte er sich zu meinem Quartier Eintritt verschafft, sah sich erst kurz um und plazierte dann das Nervengift unter meinem Kopfkissen.
Raffiniert, dachte ich. Der Mann war wirklich gut und zudem hervorragend mit entsprechender Technik ausgerüstet. Aufgrund dieser Tatsache forderte ich beim Tal'Shiar seine Akte an - er konnte nur von dort kommen. Daß meine Anfrage abgelehnt wurde, wunderte mich nicht sehr, es zeigte mir nur, daß der Kerl tatsächlich ziemlich gut sein mußte. Doch was störte mich das, ich hatte noch einige Tricks in petto.

Eine wirklich beeindruckende Karriere, dachte ich mir, doch der würde ich nun ein Ende setzen.
In Begleitung von fünf Tal'Shiar- Soldaten betrat ich den Arrestbereich. Ich wurde langsamer, schritt aufmerksam beobachtend an der ersten Zelle vorbei und blickte wieder in jedes einzelne Gesicht. In den meisten zeigte sich Müdigkeit, manche waren aufgrund des Schlafmangels etwas nervös und in einige mischte sich nun Angst. Es befriedigte mich zu sehen, daß der Tal'Shiar doch nichts an Ehrfurcht verloren hatte - wobei das daran liegen mochte, daß das kleine Aufgebot, mit dem ich erschien, verdeutlichte, daß es jetzt ernst wurde. Doch ich schritt an der Zelle vorbei und blieb erst vor dem zweiten Kraftfeld stehen. Auch hier sah ich mir erst alle an, bis ich meinen Blick auf einem fixiert hielt. Er saß auf der Pritsche und blickte auf den Fußboden, allem Anschein nach setzten auch ihm meine Maßnahmen langsam zu.
"Enar'Riov tr'Ehhelih!" Wenn ich eines wirklich haßte, dann waren es verdeckt arbeitende Tal'Shiar in meinem Revier.
Nach einiger Zeit hob er seinen Blick und sah mir ins Gesicht.
"Stehen Sie auf!" Und er tat, was ich ihm befahl. Ich deutete dem jungen Rihannsu an den Kontrollen, das Kraftfeld zu deaktivieren und umgehend betraten zwei der Soldaten die Zelle und nahmen ihn in die Mitte. Ich bezweifelte, daß Fluchtgefahr bestand, doch bei ihm wollte ich kein Risiko eingehen. Dafür war er zu gefährlich.
Auf dem Weg zum Verhörraum war er die ganze Zeit über still. Er sagte kein Wort und versuchte nicht einmal ansatzweise zu fliehen. Daß war allerdings etwas, daß ich durchaus achtete. Tal'Shiar machten, selbst wenn ihnen der Tod in Aussicht stand, kaum Umstände - dafür waren Verhöre um so komplizierter. Es mußte die spezielle Konditionierung beachtet werden und meist halfen nur unkonventionelle Methoden. Doch das war mein Fachgebiet.
Als wir ankamen, benachrichtigte ich den Riov, das es mir endlich gelungen war, den Saboteur zu fassen und die Stille am anderen Ende verriet mir seine Erleichterung.

Als der Riov den Raum betrat war alles bereits vorbereitet.
Einer der Soldaten hatte ihn um seine Uniform erleichtert - er war es nicht länger wert, diese zu tragen. Er war in Ungnade gefallen, dadurch das er der Galae Schaden zugefügt hatte. Er hatte Rihannsu getötet und versucht die Schwinge zu zerstören. Zudem gehörte er nicht einmal zur Galae, weshalb er nicht das Recht hatte, diese Uniform zu tragen. Ich spielte mit dem Gedanken, ihm eine Tal'Shiar- Uniform besorgen zu lassen, um seinem Versagen nach außen hin Ausdruck zu verleihen, doch ich verwarf die Idee sogleich wieder.
Ebenso waren schon die Gedächtnissonden an seiner Stirn angebracht. Ich war erstaunt, wie gelassen er war, angesichts der Umstände, die auf ihn warteten und der er sich sehr bewußt war.

Er saß auf einem Stuhl in der Mitte des Raumes, seine Hände auf dem Rücken gefesselt und ich ging um ihn herum.
"Es scheint Ihnen ja wieder ganz gut zu gehen!" meinte er zynisch.
"Das hätten Sie wohl gern gesehen, wie ich mir die Seele aus dem Leib kotze!"
Ich bemerkte den fragenden Blick des Riovs, reagierte aber nicht darauf.
"Sie sind eine Schande für den Tal'Shiar, t'Sshionsha!" Er spuckte diese Worte förmlich aus.
Endlich wird er etwas gesprächiger! Ich stellte mich vor ihn, beugte mich zu ihm herunter und sah ihm in die Augen.
"Sehen Sie sich doch an. Sie haben sich als Enar'Riov von einem Erein erwischen lassen - das nenne ich eine Schande!" Ich lächelte ihn selbstgefällig an.
"Das war purer Zufall!"
"Ein bißchen davon spielte auch mit hinein, das gebe ich zu, aber ausschlaggebend war wohl Ihre schlampige Arbeit!" Ich wurde wieder ernst. "Sie haben den Dienstplan vergessen, oder aber es war Absicht. Die Änderung dessen hätte vermutlich zu viel Aufsehen erregt."
"Warum haben Sie es nicht beim ersten Mal kapiert, das hätte Ihnen einiges erspart!"
"Ob ich bei der Explosion auf Deck 18 umbekommen wäre, oder später mit allen anderen bei der Zerstörung der Schwinge - wo ist da der Unterschied?"
Er schwieg. Offensichtlich hatte ich einen zentralen Punkt getroffen.
Ich ging an den Tisch, der an der Wand stand und nahm die Kontrolleinheit für die Gedankensonden zur Hand. Ich stellte einige spezifische Werte ein und aktivierte das Gerät.
Eine Spannung stellte sich in seinem Körper her, er versuchte, die Signale abzuwehren, doch ich hatte die Sonden hoch genug eingestellt, daß selbst bei einem wirklich gut Trainierten eine Gewöhnung kaum möglich war.
"Wie lautete Ihr Auftrag?" fragte ich ihn, nun vollkommen professionell.
Doch er schloß die Augen, verkrampfte sich und ließ gepresst verlauten:
"Ich verrate nichts!" Er setzte kurz ab. "Für das Reich!" schrie er und sprang von dem Stuhl auf und setzte sich, so schnell er konnte, in Richtung Tür in Bewegung.

Was für ein Glück, daß ich mich gegen eine Gedankenverschmelzung entschieden hatte.
Es spielten dabei nicht nur die Fakten mit rein, daß zu viele Fremde im Raum waren und ich dem Riov ungern zeigen würde, wie ich dabei vorging - schlimm genug, daß er schon von dieser Fähigkeit wußte. Außerdem setzte ich das nur bei besonderen Fällen ein. Gut, dies wäre womöglich einer gewesen, doch meine Überlegungen für diese Entscheidung schlossen auch einen Fluchtversuch ein, der mich, würde die Verbindung gewaltsam zerrissen, wehrlos machen würde.

Ich stand zu weit weg, um ihn aufhalten zu können, doch dafür waren die Wachen am Eingang da. Aber noch vor ihnen reagierte der Riov. Er packte den Rihannsu von der Seite an der Schulter, drehte sich hinter ihn und griff nach seinem Kinn. Es lief alles in Sekundenbruchteilen ab und ohne darüber nachzudenken, ließ Rikal seiner Wut über diesen Mann freien Lauf. Als beide die Wand neben der Tür erreicht hatten, drückte der Riov in mit voller Kraft dagegen und zog seine Hand an dessen Kinn zur Seite. Ein häßliches Knacken erfüllte kurz den Raum. Als Rikal tr'Drevoux bewußt wurde, was er eben getan hatte, ließ er den Mann los und sein Körper fiel leblos zu Boden, die Augen weit aufgerissen und erstarrt im Augenblick des Todes.
Seine Geheimnisse nahm er mit ins Grab - möglicherweise hatte er auf Rikals Reaktion gehofft.

Ich deaktivierte die Sonden und ging ein Stück auf den Riov zu. Ich sah in seine Augen, eine Zufriedenheit machte sich darin breit über den Tod des Saboteurs und ein Lächeln entstand auf seinem Gesicht, doch ich mußte dies zunichte machen.

"Sind Sie zufrieden?" Ich versuchte, meine Stimme möglichst nicht vorwurfsvoll klingen zu lassen und meine Mimik dem anzupassen, doch das Lächeln in seinem Gesicht verschwand und seine Augen weiteten sich. Er wußte, daß ich mit meiner Bemerkung nicht darauf hinzielte, daß der Saboteur nun tot war. Doch bevor er irgendetwas sagen konnte, rechtfertigte ich meine Frage.
"Es wäre vielleicht hilfreich gewesen zu erfahren, wieviele weitere Überraschungen er noch versteckt hat." Das ich von drei weiteren wußte, wo sie waren, spielte keine Rolle. Es ging dabei vor allem um die, die er womöglich während seiner regulären Arbeit irgendwo deponiert hatte. "Auf diese Weise können wir das ganze Schiff durchsuchen, denn soweit mir bekannt ist, hat er sich in den letzten Wochen so ziemlich überall aufgehalten." Ich blickte auf den Toten hinab. "Sein Auftrag und seine Intentionen wären vielleicht auch noch wichtig gewesen."
Ich stieg über die Leiche hinweg und trat an eine der Wachen heran.
"Bringen Sie ihn zur Obduktion in die Krankenstation, vielleicht findet Dr. t'Ptraval etwas Interessantes." Ich wandte mich der Tür zu, die mit einem leisen Zischen aufglitt.
"Wo gehen Sie hin?" herrschte mich der Riov an.
"Ich werde mich in seinem Quartier umsehen. Vielleicht finde ich dort Hinweise zu weiteren Absicherungen." Und seine Ausrüstung würde ich mir indes auch ansehen können.

Ich ging und ließ den Riov erneut stehen, diesmal jedoch in voller Absicht.
Mir fiel seine Anordnung während unseres Gesprächs wieder ein.

Die Piraten waren tot, der Saboteur ebenfalls - nun war ich an der Reihe.

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Geschrieben von Rikal am 08.04.2002, 21:15:

(Rikal)


Es geschahen noch Zeichen und Wunder. Wenige Stunden nachdem Gefecht hatte N'nhaeirhu mir melden lassen, dass sie den Saboteur festgenommen habe. Allerdings konnte ich mich daran erinnern, dass sie das bereits vor einigen Tagen gemeldet hatte. Sie bat um meine Anwesenheit während des Verhörs. Offensichtlich wollte sie meine Meinung über ihre Fähigkeiten etwas aufpolieren, ich war gespannt, ob sie wenigstens in der Lage sein würde ein Verhör zu führen.
Im Verhörraum erwartete mich eine böse Überraschung. Der großgewachsene, kräftiggebaute Rihannsu auf dem Stuhl war mir nur zu gut bekannt. Als ich ihn das letzte Mal gesehen hatte trug er eine TalShiaruniform und die Rangabzeichen eines erie´Riovs. Nur zu gut konnte ich mich an den Augenblick erinnern, als ich ihn das erstemal gesehen hatte. Unter seinem Kommando hatte die TalShiareinheit gestanden, die Selok festgenommen hatte. Nur zu gut konnte ich mich noch an seinen Gesichtsausdruck erinnern, als er meiner Ehefrau die traditionellen Handfesseln anlegte. Sein süffisantes Lächeln hatte sich in mein Gedächnis eingebrannt. Endlich sah der Sohn eines unbedeutenden Hauses wie ein Mitglied eines großen Hauses festgenommen wurde. Zur Vorbereitung des Prozesses hatte er es sich nicht nehmen lassen Selok mehrfach zu besuchen. Dieser Bastard hatte meine Frau mehrfach verhört und dabei schwer misshandelt, er hatte versucht ihr ein Geständnis abzupressen. Denn das Selok Opfer einer politischen Intrige, wegen ihrer Position als Führerin der Opposition im Senat, geworden war, wußte jeder etwas politisch interessierte Rihannsu. Die Vorwürfe waren einfach zu lächerlich gewesen.
Die Erinnerungen an das Leid und die Pein in Selok’s Augen schmerzten mich auch heute noch. Normalerweise bereitete es einem TalShiar keine Freude einen Gefangenen zu verhören und ihm dabei Schmerzen zuzufügen, es gehört einfach zu ihren Aufgaben, aber dieser Abschaum, dort auf dem Metallstuhl, hatte gefallen an den Schmerzen meiner Frau gefunden. Der Freitod war für sie eine Erlösung und die einzige ihr verbliebene Alternative gewesen.
Während N'nhaeirhu das Verhör begann brachen in mir diese Erinnerungen an die Oberfläche. Kurz nach meinem Eintreten hatte ich mich in eine Ecke des Raumes zurückgezogen und den TalShiaragenten mit zusammengekniffenen Augen und nur mühsam beherrschter Mimik beobachtet. Auch er hatte mich erkannt, dessen war ich mir sicher.
Vom eigentlichem Verhör hatte ich kaum etwas mitbekommen, es interessierte mich aber auch nicht mehr. Ich rang mit meinen Gefühlen und versuchte den Wunsch meine Frau zu rächen nicht nachzugeben. Erst als er aufsprang und zu fliehen versuchte zeigte ich Interesse an den Vorgängen in diesem Raum. Der Feigling versuchte tatsächlich zu fliehen, sich einen Bruchteil der Qualen zu ersparen, die er meiner Frau bereitet hatte. Nun brach sich der Zorn, der sich in den letzten Minuten auf diesen Mann angesammelt hatte, seine Bahn. Bevor irgendjemand reagieren konnte packte ich diesen Dreckskerl und rammt ihn gegen die Wand, und drückte ihm dabei die Luft aus den Lungen. Mit auf den Rücken gebundenen Händen konnte er sich nicht wehren als ich mit der rechten sein Kinn umfasste und es zur Seite riss. Mit dem vertrauten Knacken brach sein Genick und ich ließ seinen leblosen Körper achtlos fallen. Ein Gefühl der Befriedigung machte sich in mir breit, das schnell einer großen Leere wich. Selok würde ich nicht wieder in die Arme schließen können, auch wenn der Mann, der sie so sehr gequält hatte, seine gerechte Strafe erhalten hatte.
N'nhaeirhu trat neben mich und ihr Blick zeigte mir mehr als deutlich, was sie von meiner Tat hielt. Zu ihrem Glück kannte sie nicht die Hintergründe und ich hatte mich bereits soweit wieder in der Gewalt, das ich davon absah ihre Respektlosigkeit mir gegenüber und ihre bisherigen Leistungen zu ahnden. Ärgerlicherweise hatte sie recht, ich hatte uns die Gelegenheit genommen Informationen über seine Ziele, seine Auftraggeber bei den TalShiar und über weitere Überraschungen zu bekommen. Schon lange war es her, das ich meinen Gefühlen nachgegeben hatte, auch damals hatte es sich im nachhinein als Fehler herausgestellt, aber dieses mal würde ich dafür sorgen, das wir zumindest ein paar Informationen bekommen würden.
Meine TalShiaroffizierin hatte bereits den Raum verlassen, und mich dabei mitten im Gespräch stehen lassen, dass würde sie bald bereuen, aber im Moment hatte ich wichtigeres zu tun. Ohne ein weiteres Wort verließ ich den Verhörraum und machte mich auf den Weg zum Quartier von khre´Rionel Veral tr´Froteux. Auch wenn er es noch nicht wußte, er würde mir einige Fragen zum jüngst verstorbenen TalShiaragenten auf meinem Schiff beantworten.
Die Frage war nur, wie es ihm danach gehen würde. Ich kannte einige unangenehme Details aus seiner Vergangenheit und war auch bereit ihn mittels Gewalt in jeder erforderlichen Form gefügig zu machen. Während meiner Zeit bei den TalShiar hatte ich gelernt, wie man Gedankensonden einsetzt. Spätestens diese kleinen, aber sehr hilfreichen Geräte würden ihn zur Kooperation überreden. Irgendwie hatte ich aber das Gefühl, dass dies nicht notwendig sein würde.
Ohne den Türmelder zu betätigen betrat ich sein Quartier, schon an meinem Gesichtsausdruck erkannte er, dass ihm nichts Gutes blühte. Die üblichen Höflichkeitsfloskeln ignorierte ich, jetzt war die Zeit zum Handeln angebrochen, nicht die zum Reden. Der dicke Mann quiekte überrascht auf, als ich ihn packte und mit einer Hand an der Kehle hochhob. In seinen Schweinsaugen war die nackte Angst mühelos zu erkennen. Er würde kooperieren, dessen war ich mir sicher und ich würde ihn weder erpressen noch ihm weh tun müßen. Er würde mir diesen Angriff wohl nicht verzeihen, aber ob ich nun einen alten Feind noch etwas wütender auf mich mache oder mir einen neuen schaffe, wo ist da der Unterschied?

Einige Stunden später brachte ein junger Erein N'nhaeirhu einige PADDs, die sie sehr überrascht entgegennahm. Von wem sie waren, wollte der junge Mann ihr nicht sagen.

-tbc-


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Geschrieben von Ri`Da am 09.04.2002, 09:45:

(Ri'Da)


=/\= Maschinenraum =/\=

Ich beendete meine Schicht sowie ich es immer tat und wollte mich in mein Quartier begeben. Es waren wieder anstrengende Tage hinter mir erst der Angriff und dann musste ich mal wieder die Schäden reparieren. Gut ich tat es gern, ich mag es am Schiff rumzubasteln aber irgendwann war es mir doch zu viel geworden!

Auf dem Weg in mein Quartier sah ich den Riov wie er vor einem anderen Quartier stand und etwas zögerte dort reinzugehen! Soweit ich mich erinnere gehört das Quartier dem khre´Rionel! Ich dachte mir nichts weiter dabei und ging ins Bett!

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(khre´Rionel Veral tr´Froteux)

=/\= Quartier =/\=

Da war ich nun auf der Schwinge, es gefiel mir nicht hier zu sein. Auf einem Schiff wo ich die Crew nicht kenne! Ich überlegte mir meine nächsten Schachzüge. Die Schwinge sollte nun langsam zu ihren wirklichen Aufgaben kommen! Der Mond war viel zu wichtig um ihn wegen ein par Piraten einfach unbemerkt zu lassen. Rikal hatte es anscheinend noch nicht so geschnallt, aber wird es ballt tun!

Im nächsten Moment öffnete sich die Tür und Ennarain Rikal kam rein. Ohne ein Wort zu sagen griff er mich an und würgte mich! Ich konnte garnicht so schnell reagieren. Ich versuchte mich wieder rauszuwinden aber gegen einen durchtrainierten Bastard konnte ich mich nicht wehren!
Ich versuchte mit ihm zu reden!

Veral: " Rikal.... Rikal ...... Was kann ....... ich .... für sie tun!

Rikal wusste genau wie er das anzufangen hat! Er verlangte nach den Akten über den Agenten auf dem Schiff sowie über seine Frau! Rikal würde sie bekommen stammelte ich ihn ins Ohr. Dann liess er mich los und verliess das Quartier.

Gut er bekam seine Akten aber ich beschloss ebenfalls Einheiten meiner Eliteforce rüber zu beamen. Ohne ein Wort es dem Riov des Schiffes oder einem seiner Vertreter zu sagen. Lies ich 50 meiner Wachleute, vollbewaffnet rüberbeamen. Ich liess sie rund um mein Quartier in Stellung gehen. Sowas wie eben sollte nicht nocheinmal passieren und es wäre auch besser wenn das nicht nocheinmal passiert jedenfalls für den Riov wär es am besten! Und er sollte auch nicht denken das die Wache einfach so wieder weggebeamt werden kann. Sie bleiben hier auf dem Schiff dafür wurde gesorgt!

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(Ri`Da)

=/\= Quartier =/\=

Ich wollte mich gerade ins Bett legen als ich laute Geräusche vor meinem Quartier hörte. Es schien so als würde ein ganzes Team voller durchtrainierter Sportler sich vor meinem Raum erwärmen! Ich wollte natürlich auch gleich nachsehen. Auf dem Flur sah es wirklich so aus mindestens 50 dieser Personen stellten sich um das Qaurtier von Veral auf. Sicher war es seine Leibgarde, aber, dass er sie hier an Bord brachte machte mir doch einige Sorgen.....

-tbc-


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Geschrieben von Chateya am 11.04.2002, 21:12:

(N'nhaeirhu)


Meine Selbstachtung war wieder etwas gestiegen, ich hatte nun endlich wieder einmal einen Erfolg vorzuweisen.
Obwohl man hätte annehmen können, daß ich doch die Finger davon lassen würde nach Rikals Drohung. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, was da auf mich zukam, doch ich mußte fürchten, es war nichts Angenehmes. Und dadurch, daß ich erneut ziemlich respektlos gewesen bin, würde sich mein Schicksal nicht verbessern.

Ich saß wieder in meinem Büro, wo ich die meiste Zeit verbrachte, insofern nicht irgendwo auf den Schiff irgendetwas von statten ging, wo ich der Meinung war, anwesend sein zu müssen.
Rein theoretisch hätte ich auch veranlassen können, mein Bett hierher zu bringen, so selten, wie ich mein Quartier nutzte.

Nun saß ich hier und sah einige Berichte durch. In letzter Zeit ging es drunter und drüber, doch allmählich schien die Lage sich wieder zu normalisieren.
Ri'Das Leute hatte ich wieder freigelassen. Sie mußten nicht unnötig lange die Arrestzellen blockieren und ich wollte mir auch nur ungern Ri'Das Ärger antun. Nicht, daß ich damit nicht umzugehen wußte, doch ich wollte mir in nächster Zeit einige zusätzliche Unannehmlichkeiten ersparen. Ich saß so schon auf glühenden Kohlen, wie sich die Menschen gern ausdrückten, allein bei dem Gedanken an die Trainingshalle. Vielleicht machte ich mir diesbezüglich auch einfach zu viele Gedanken, doch ich hatte aus der Erfahrung gelernt, daß man lieber immer mit dem Schlimmsten rechnen sollte.
Des weiteren hatte ich dem Chefingenieur die Plätze der drei mir bekannten, noch versteckten Überraschungen mitgeteilt und ihn zusätzlich darauf hingewiesen, daß es möglicherweise noch mehr von dieser Sorte gab und er seine Leute deswegen ein bisschen auf Trab halten sollte.

Zu Guter Letzt sah ich mir noch einmal die Akte von Enar'Riov tr'Ehhelih an.
Er war seit der Patrouille in den Außensektoren des Reiches an Bord, seit den Schlachten gegen die Zal'Pirtan, aber in dieser Zeit war gar nichts passiert. Erst seit wir ch'Rihan mit dem neuen Auftrag verließen, geschahen diese Anschläge. Eigentlich fing alles sogar schon früher an, als der Riov mit seinem Gleiter abstürzte - zu dem Zeitpunkt hatte er den Auftrag vermutlich schon gekannt.
War tr'Ehhelih, als Schläfer an Bord, deswegen geweckt worden? Hatte es etwas mit diesem Mond auf sich?
Ich rief mir die Daten und Informationen darüber auf mein Terminal - irgendwie war das Ganze vollkommen in den Hintergrund gedrängt worden durch die Suche nach dem Attentäter.
Apropos Attentäter - da fielen mir die zwei Attentate auf den Riov wieder ein.
War tr'Ehhelih daran ebenfalls beteiligt?
Wenn ich es herausfinden wollte, stand wieder eine schier endlose Suche auf meinem Programm. Denn es aus der Leiche heraus zu bekommen war leider unmöglich.
Was dieses Attentat betraf, stand ich somit wieder am Anfang, wobei mich das Gefühl beschlich, daß ich mich von dort niemals wegbewegt hatte.

Die Ausrüstung, die ich im Quartier tr'Ehhelihs gefunden hatte, war beeindruckend. Es war das Neueste vom Neuesten und ich ließ es mir nicht nehmen, das Zeug zu beschlagnahmen. Sicherlich konnte ich damit einiges anfangen.
Unter diesen Sachen war auch ein umfangreich ausgestatter Tarnanzug, der den Träger nahezu unsichtbar für Sensoren machte. Dies war das Ding, welches er trug, während er in meinem Quartier umher schlich.

Wieder kam ich darauf zurück, üner tr'Ehhelihs Auftrag zu spekulieren. Es mußte schon etwas wirklich Wichtiges gewesen sein, wenn man einen Mann seines Ranges damit betraute. Doch mir fiel diesmal beim besten Willen nichts Gescheites ein.
Was dafür durch meine Gedanken geisterte und vermutlich auch die Ablenkung beim Nachdenken war, war die Frage, ob der Tal'Shiar mich belangen würde, dafür, daß ich einen seiner besten Agenten gewissermaßen auf dem Gewissen hatte.
Und dann gab es da noch eine Frage, die mir schier nicht aus dem Kopf gehen wollte:
Warum hatte der Riov diesen Mann getötet?
Die Wachen hätten ihn aufhalten können, ohne ihm etwas anzutun, aber Rikal hat ihm vollen Bewußtseins das Genick gebrochen.

Während meine Gedanken weiter etwas wirr durch die Gegend reisten, erklang der Türmelder und auf meine Bitte, einzutreten, betrat ein junger Erein mein Büro, überreichte mir ein PADD und wandte sich sogleich wieder zum Gehen. Doch als er meine Verblüffung spürte, hielt er kurz inne, lediglich ein paar Sekunden. Er drehte sich noch einmal kurz um und sah mir ins Gesicht. Schließlich ging er und die Tür schloß sich hinter ihm.

Was ich in Händen hielt, hätte ich mir im Traum nicht einfallen lassen.
Es handelte sich um den Auftrag des Saboteurs.
Er sollte mittels unserer Sensoren sämtliche taktischen Daten und möglichst viele weitere Informationen über den Mond sammeln, jedoch die Schwinge daran hindern, ihn anzugreifen und vielleicht sogar einzunehmen. Dafür waren wohl die Sabotageakte.
Der Auftrag war mit dem Namen Riuurren unterzeichnet und bei mir fiel der Groschen.
S'Riuurren war ein Haus, das konservativer nicht mehr sein konnte. Doch es hatte den Nachteil, daß es durch die Umsturzversuche erheblich an Macht verloren hatte. Und schon nach kurzen Nachforschungen, um einem Reinfall auf eine Fälschung vorzubeugen, stellte sich heraus, daß tr'Ehhelih tatsächlich weniger im Auftrag des Tal'Shiar arbeitete. Es bestand eine Allianz zwischen beiden Häusern, wobei s'Riuurren wesentlich größer war.
S'Riuurren wollte seine alte Macht wieder und tr'Ehhelih sollte die Drecksarbeit machen - doch unglücklicherweise für beide war etwas dazwischen gekommen.
Es war nicht unbedingt ungewöhnlich, daß sich fallende Häuser solcher Methoden bedienten, aber hier spielten noch andere mit, unter anderem das Haus s'Drevoux.

Ich war maßlos erstaunt, daß ich diese Informationen nun doch besaß. Ich überlegte, wer sie mir hätte zukommen lassen, doch mein Gefühl verriet mir, daß ich besser nicht fragen sollte.

Kurz darauf, ich war wieder in meine Arbeit vertieft, ging der Sicherheitsalarm los.
Ich erkundigte mich, wo und weshalb der Alarm losgegangen war, und machte mich auf den Weg.

Es gab einen unerlaubten Transport mehrerer Duzend Personen in den Gang vor dem Quartier des khre'Rionel.
Ich kannte Veral tr'Froteux - zumindest vom Namen her. Er hatte die Anordnung für meine Degradierung unterzeichnet. Von daher rangierte er auf meiner Beliebtheitsskala ganz weit oben.
Ich wollte unbedingt sein Gesicht sehen, ich hier an Bord, als CIS - wobei er das sicherlich schon wußte.

Dieser kleine, dicke Agent war zwar träge, aber er sollte nicht unterschätzt werden. Er war äußerst gefährlich und hinterhältig. Er führte für den Tal'Shiar immer wieder diverse Aufträge aus, er stand recht häufig an vorderster Front, und ich war mir sicher, irgendwann würde ihn das Kopf und Kragen kosten.

Als ich ankam, wohin ich wollte, stellte ich mit einer gewissen Amüsiertheit fest, daß sich vor dem Quartier des khre'Rionel an die 50 Mann Tal'Shiar Soldaten einer ganzen Reihe unserer Sicherheitsleute gegenüber standen, alle Mann mit einem nervösen Zeigefinger am Abzug. Tal'Shiar gegen Galae in einem offenen Kampf, das versprach interessant zu werden. Doch auf diesem Schiff hatte einzig und allein Enarrain tr'Drevoux das Sagen, und wenn sich in diesem Quartier der Chef des Tal'Shiar befunden hätte.

In diesem Augenblick erreichte Naruk meine Position. Hinter einigen Sicherheitskräften hatte ich Votek ausgemacht und Ri'Da steckte mitten im Getümmel seinen Kopf aus seinem Quartier und sah sich verwirrt um.
Bei diesem Anblick hatte ich Mühe, mir ein Grinsen zu verkneifen.

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Geschrieben von Rikal am 11.04.2002, 23:09:

(Rikal)


=/\= ChR Blutschwinge, Quartier des Riov =/\=

Solange ein Riov der Galae das Kommando über sein Schiff hat ist es eine sehr dumme Idee fremde Truppen auf seinem Schiff zu stationieren. Ich mußte den khre´Rionel wirklich in Angst versetzt haben. Dabei hatte ich ihm eigentlich gar nicht weh getan, und er holte sich fünfzig TalShiarsoldaten als Leibwächtern an Bord anstatt einfach zu verschwinden. Nun gut, ich konnte seine Reaktion nicht tolerieren, allerdings hatte ich noch etwas Zeit.
Die Sicherheit und die Marines hatten bereits reagiert und eine überlegene Anzahl von Soldaten in der Nähe positioniert, auch befand sich Naruk bereits auf dem Weg. Die Situation zauberte ein kurzes, amüsiertes Lächeln auf meine Lippen, vor allem die Lösung die ich gefunden hatte. Die TalShiarsoldaten waren voll bewaffnet und aber nur zehn von ihnen trugen Kampfanzüge. Offensichtlich standen sie ihnen nicht für alle Leibwächter zur Verfügung, eigentlich keine Überraschung, schließlich bekamen sie nur die Kommandotruppen, und so groß war Veral tr´Froteux Einfluß nicht, das er mehr als ein Team zu seinem Schutz bekam. Wobei ich mir die Frage stellte, wieso er überhaupt Kommandosoldaten zu seinem Schutz bekommen hatte. Die Anwesenheit der Kommandotruppen würde ihm nichts nützen, ich konnte zwar weder ihn noch seine Wachen von Bord beamen lassen, aber es gab andere Wege um sie auszuschalten.
Bevor ich mir die überfällige Dusche könnte gab ich eine Befehle an den Computer, die ich mit meinem Kommandocode autorisierte. Der Gedanke mit Veral über den Abzug seiner Truppe und sein eigenes Verschwinden zu verhandeln war mir schlicht weg zu wieder, also hatte ich mich zu radikalen, aber auch effektiven Mitteln entschlossen. Aber vorher würde ich duschen.

In die Gänge um das Quartier von Veral kam Bewegung. Das Sicherheitspersonal und die Marines zogen sich etwas zurück, was im ersten Moment wie eine Deeskalationsmaßnahme wirkte. Bis mit einem elektrischen Brummen die Sicherheitskraftfelder auf voller Stärke aktiviert und Betäubungsgas in die abgeschottetten Gänge und Quartiere gepumpt wurde. Die Wachen ohne autonome Lebenserhaltungssysteme, also alle ohne Anzüge, wurden binnen zwei Sekunden ohne auch nur einen Schuß abgeben zu können ohnmächtig. Nun standen zehn Agenten in Kampfanzügen gegen einhundert kampfbereite Marines und Sicherheitsangehörige. Genau wissend, das sie nicht gewinnen konnten, und offensichtlich nicht bereit ihr Leben für Veral zu verlieren, ergaben sie sich augenblicklich. Es überraschte mich nicht, das Veral Unterstützung herbei zitierte, schrie traf es wohl besser. Auch ohne das Kommsystem hätten ihn seine Untergebenen wohl auch auf ihren Schiffen gehört. Der dicke Mann mußte wirklich eine Heidenangst vor mir haben. Zu seinem Pech hatte ich den Befehl gegeben die Schilde zu aktivieren, was ein Transport von weiteren Truppen unmöglich machte.
Da ich ihn eigentlich nur loswerden wollte, wurde er mit seinen Leuten abgeführt und mit sechs Rettungskapseln von Bord meines Schiffes gebracht. Nur Augenblicke nach dem Start waren die Interphasentarnung und der Warpantrieb aktiviert worden.
Heute hatte ich mich bei den TalShiar, mal wieder, unbeliebt gemacht. Falls das denn noch möglich war, aber ich war mir ziemlich sicher, dass das Flottenkommando diese Aktion mögen würde, bereits mit dem Start der Rettungskapseln war ein Bericht gesendet worden. Jede Demütigung der TalShiar sorgte bei meinen Vorgesetzten für Belustigung, und heute waren sie, mal wieder, gedemütigt worden. Was wohl das peinlichste war, war die Tatsache, das der Kommandant es noch nicht einmal für nötig befunden hatte sein Quartier zu verlassen.

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Geschrieben von Ri`Da am 12.04.2002, 15:54:

(khre´Rionel Veral tr´Froteux)


=/\= Brücke an Bord eines Griffin =/\=

Veral: "OPS eine Verbindung zum General öffnen."
OPS: "Ie Rekkhai."

Wenige Minuten später öffneten sich der Kanal.

Veral: " Aefvadh Rekkhai."
General: " Grrrr...... Veral ich hab von dem Vorfall mit der Schwinge gehört! Die gesamte Führung ist nicht damit einverstanden was sie da draussen machen."

Der General sass im Dunkeln man konnte sein Gesicht nicht richtig erkennen.

Veral: " Ie Rekkhai. Ich bitte sie trotzalledem die nächste Phase einzuleiten."
General: "Veral das ist ihre letzte Chance die Operation Mond weiter zu führen. Zeigen sie nicht noch einmal sowas wie auf der Schwinge."
Veral: " Ie Rekkhai. Es war doch anscheinend ein Fehler unseres Agenten am Bord. Der Schwinge und seinem Riov kann man nicht trauen. Diese Gefahr werden wir noch beseitigen können! "

Nun trat die nächste Phase ein, der Versuch die Blutschwinge in die Operation mit einzubinden war gescheitert. Der Tal Shair schickte nun noch weiterer Schiffe in das Gebiet. Wohl wissend das die Flottenführung erbost über dies sein würde wurden 5 Warbirds Richtung Mond geschickt. Sie sollten die Präsens des Tal Shiar weiter aufrecht erhalten.

General: " Und Veral! Wir haben das Oberkommando in formelle Angelegenheiten verstrickt. Ebenfalls werden wir dafür sorgen das nur geschönte Berichte von der Schwinge dem Oberkommando vorgelegt werden, sie werden uns nicht nocheinmal so in Verlegenheit bringen können. Ende."

(Ri'Da)

Inzwichen 5 Stunden später an Bord der Schwinge!

=/\= Maschinenraum =/\=

Unfassbar wie der Riov mit Veral umgesprungen ist. Ich werde sicher Ärger bekommen. Ich hatte dem Riov total falsch eingeschätzt. Er versteht sich nicht gut auf dem Tal Shiar zu sprechen. Dies könnte auch für mich so einige Gefahren bergen. Jedenfalls hat der Riov nun befohlen zum Mond zu fliegen. Aber wie ich wusste würde die Flotte von Veral nicht weit weg sein. Er würde sicher im nächst besten Moment wieder eingreifen. Mal sehen für wem ich mich entscheiden werde?????

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Geschrieben von Chateya am 12.04.2002, 22:29:

(N'nhaeirhu)


Schadenfreude an richtiger Stelle ist was Feines.
Ich hatte lange nicht mehr so gut gelacht, wie in dem Moment, als sich die Tür zu meinem Büro hinter mir schloß. Das Gesicht von Veral war einfach göttlich, als er abgeführt wurde und wenig später in einer Rettungskapsel der Schwinge saß, eingepfercht mit einigen seiner Leute, darauf wartend, daß sein Schiff ihn auflas. Und von der Schwinge nicht einmal mehr das Heck sehend.
Ich konnte mir gut vorstellen, wie sauer er war - er würde schäumen vor Wut, wie man ihn gedemütigt hatte.
In gewisser Weise befriedigte es mich, zu sehen, daß es auch Leuten seines Ranges so ging, nicht nur mir oder anderen meinesgleichen.

Nach einer Weile wurde ich wieder ernst. Es war mal eine nette Abwechslung gewesen und nie zuvor hatte ich einen Flottenoffizier so mit einem Tal'Shiar umgehen sehen. Doch auch wenn der Riov wußte, mit wem er sich anlegte, so war dennoch zu befürchten, daß dies nicht lange gut ging. Es war anzunehmen, daß hinter Veral einige weitaus einflußreichere Personen standen - so, wie es bisher auch immer gewesen ist. Und ich mußte befürchten, daß nach diesem Ereignis einiges passieren würde, womit keiner rechnete und was niemandem gefiel.

Ich befand mich nun in einer Zwickmühle.
Mein kommandierender Offizier hatte sich mit meinem Auftraggeber angelegt und zwar in der Form, daß ich möglicherweise mit Konsequenzen rechnen mußte.
Deshalb sah ich mich nun gezwungen, etwas zu unternehmen. Ich sah mich gezwungen einzugreifen, auch wenn es mir nicht behagte. Und so bat ich Riov tr'Drevoux zu einem Gespräch unter vier Augen.

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Geschrieben von Rikal am 14.04.2002, 20:20:

(Rikal)


=/\= ChR Blutschwinge, Bereitschaftsraum des Riov =/\=

Über den Bildschirm wanderten die ersten Datenkolonnen der Sensorabtastung der getarnten Sonde, die vor wenigen Stunden das System mit dem geheimnisvollen Mond erreicht hatte. Faszinierender weise war an diesem Mond nichts geheimnisvoll. Es war lediglich ein Brocken Gestein in der Unendlichkeit des Weltalls. Auch der Planet, den er umkreiste, war nichts besonderes. Ebenfalls ein Brocken, praktisch wertloses, Gestein. Das Sonnensystem bestand aus einer kleinen, orangen Sonne und drei weiteren Planeten mit zwei Monden. Keiner der Planeten oder Monde verfügte über eine atembare Atmosphäre, alle waren mit Einschlagskratern übersät. Leben war in diesem System nicht möglich und konnte hier auch nie entstehen, zumindest in keiner uns bekannten Form. Das einzig auffällige war das Wrack eines Föderationsraumschiffes der Nova Klasse.
So ein Wrack hatte ich noch nie gesehen, und ich hatte viele gesehen. Manche Raumschiffe waren völlig zerstört worden, so das nur noch ein mehr oder weniger großes Trümmerfeld durchs All trieb, andere blieben von ihrer Struktur her größtenteils in Takt, verloren aber durch Hüllenbrüche ihre Atmosphäre oder aus mannigfaltigen Gründen ihre Energiesysteme und wurden so handlungsunfähig. Dieses Wrack aber war nur noch zur Hälfte vorhanden. Die gesamte Backbordhälfte des Schiffes war einfach weg, während die Steuerbordseite praktisch unbeschädigt war. Anfangs hatte ich Nveks Berichten keinen Glauben geschenkt, aber nun. Von der Backbordhälfte fehlte jede Spur, es gab so gut wie keine Trümmer. Vor allem keine größeren, allem Anschein nach war die gesamte Hälfte des Schiffes tatsächlich verdampft worden. Wer immer das getan hatte, mußte über eine gewaltige Feuerkraft verfügen.
Noch nicht einmal die Blutschwinge könnte einem Raumschiff der Novaklasse mit einem Treffern solche Schäden zufügen. Der unbekannte Gegner hatte es den Sensoranzeigen nach aber gekonnt, ob dieser oder ein vorheriger Treffer die Deflektoren der Nova ausgeschaltet hatte konnten wir nicht feststellen. Ich fragte mich, ob die Schilde der Schwinge dieser Feuerkraft widerstehen könnten. Was eine Nova verdampfen konnte, könnte auch der Blutschwinge sehr schwere Schäden zufügen. Der Gedanke ein so gefährliches Objekt zu untersuchen gefiel mir ganz und gar nicht.
Bedauerlicher weise wartete in der Heimat reichlich Ärger auf mich, den ich mir größtenteils selbst aufgeladen hatte. Mein Haß auf Veral hatte mich in eine sehr prekäre Situation gebracht, ich hatte einen hohen Offizier der TalShiar beleidigt. Was die TalShiar in der Regel persönlich nahmen. Gut, Veral war auch bei ihnen nicht sonderlich beliebt, aber er wußte viel und hatte pikante Informationen über die Vergangenheit einiger bedeutender Persönlichkeiten gesammelt.
Auf der anderen Seite konnte ich mich auf mein Haus und unsere Verbündeten verlassen, auch wir hatten Einfluß auf und Verbündete bei den TalShiar. Mit einem dieser Verbündeten, einen Großonkel, hatte ich heute morgen ein Gespräch geführt. Auch wenn er meine Meinung über Veral teilte, war er von der Art und Weise wie ich den dicken Agenten von meinem Schiff entfernt hatte nicht sonderlich angetan gewesen. Er war halt ein TalShiar, aber er hatte mir zu verstehen gegeben, dass mehrere Schiffe ausgesandt worden waren. Eine Information die mich weder überraschte noch sonderlich beunruhigte. Dank unseres Transwarpantriebes waren wir bereits im Einsatzgebiet und die Anzahl der Raumschiffe im Reich die über einen Transwarpantrieb war bekannt, und noch hatten die TalShiar keine erhalten. Also würden sie eine Weile brauchen bis sie uns erreichen würden und bis würden die TalShiar sich sowohl wieder etwas beruhigt und, vor allem, sich um wichtigere Dinge zu kümmern haben. Das meine TalShiaroffizierin um eine Unterredung gebeten hatte, wunderte mich auch nicht, allerdings forderte es von ihr einiges an Mut immerhin wartete noch eine Treffen im Trainingsraum auf sie.
Das Flottenkommando hatte, wie er wartet, meinen Rauswurf des TalShiars offiziell mit tadelnden Worten und inoffiziell mit Lob bedacht. Ich hatte beschlossen die TalShiar, TalShiar sein zu lassen und mich zuerst um die Geheimnisse dieses Mondes zu kümmern, und den Rest auf mich zu kommen zu lassen und Augen und Ohren offen zu halten. Wenn ich ehrlich war, mehr konnte ich auch nicht tun.
Das melodische Klingeln des Türmelders ließ mich aufblicken, das mußte N'nhaeirhu sein. Auf mein „Herrein“ öffnete sich die Tür und die CIS betrat mein Büro.

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Geschrieben von Chateya am 18.04.2002, 10:43:

(N'nhaeirhu) (Rikal)


Rikal saß hinter seinem Schreibtisch, als die CIS das Büro des Riovs betrat und einige Schritte vom Tisch entfernt stehen blieb.
"Sie wollten mich sprechen?" fragte Rikal.
N`nhaeirhu holte Luft und zögert noch etwas, ehe sie begann. "Es geht um den Tal'Shiar."
Auf Rikals Lippen bildete sich ein dünnes Lächeln.
"Setzen sie sich doch." meinte er und deutete auf den Stuhl.
Und sie kam der Aufforderung nach und nahm Platz.
"Sie fanden mein Verhalten gegenüber Ihren Kollegen nicht akzeptabel nehme ich an?"
"Ich gebe zu, ich bin kein Freund von khre'Rionel tr'Froteux, daher denke ich, daß er das durchaus einmal nötig gehabt hat." Ihre Mundwinkel verzogen sich kurz leicht nach oben, doch beinahe sofort hatte sie ihre Mimik wieder unter Kontrolle.
So kurz dieser Moment des Nachgebens auch gewesen sein mag, Rikal hatte ihre Reaktion bemerkt.
"Was verschafft mir dann die Ehre Ihres Besuches?"
"Als offizieller Tal'Shiar Offizier dieses Schiffes kann ich dieses Verhalten nicht tolerieren." Auch wenn mich die Anwesenheit von Veral gestört hat! setzte sie ihn Gedanken hinzu.
Rikal lächelte erneut.
"Mich würde nun interessieren, ob Sie in Zukunft ein ähnliches Verhalten gegenüber dem Tal'Shiar an den Tag legen!" Sie sah dem Riov fest in die Augen und er erwiderte den Blick, jedoch ohne Reaktion.
Bis er schließlich meinte: "N'nhaeirhu, jeder der meine Autorität auf diesem Schiff gefährdet oder fremde Truppen ohne meine Zustimmung auf mein Schiff bringt, wird wieder entfernt. Ganz gleich ob Tal'Shair, Prätor, Senator oder Flotte."
"Ich hätte es, um ehrlich zu sein, nicht anders gemacht - und erst recht nicht bei einem Tal'Shiar." Sie wußte durchaus um die Ironie ihrer Bemerkung.
Und wieder lächelte der Riov kurz.
"Solange ich der Leih der Blutschwinge bin, wahre ich meine Authorität und ohne Befehl dulde ich keine Truppen an Bord meines Schiffes." Er setzte kurz ab. "Ohne seine Truppen wäre der khre'Rionel noch hier..."
"... und würde uns nur Ärger machen." beendete sie seinen Gedanken.
"So ist es." Er nickte kurz.
"Nichtsdestotrotz bin ich der Vertreter des Geheimdienstes und möchte wissen, was Sie tun werden, sollte der Tal'Shiar noch einmal auf ähnliche oder andere Weise eingreifen."
Doch anstatt eine direkte Antwort zu geben, wich er aus. "Wie würden sie reagieren?"
N`nhaeirhu lächelte bei dieser Frage, aber ihre Augen zeigten pure Wachsamkeit und schlossen sich in diesen Ausdruck nicht ein. Sie würde sich keinesfalls verzetteln.
"Darum geht es nicht!"
Rikal legte den Kopf auf die Seite und lehnte sich zurück. "Nein?"
Sie ging in die Offensive. "Ich will Ihre Reaktion wissen. Ich möchte lediglich für diverse ... Umstände gewappnet sein. Und um auf Ihre Frage zurück zu kommen: Nein, tut es nicht!"
"Nun, gut." Der Riov hob den Kopf. "Wenn es sich wiederholt, werde ich genauso reagieren. Solange ich der Kommandant dieses Schiffes bin, wahre ich meine Autorität."
N`nhaeirhu kniff leicht die Augen zusammen und nickte kurz.
"Gibt es keine Befehle," setzte er fort, "dulde ich keine Truppen oder Autorität an Bord meines Schiffes. War das deutlich genug?"
"Durchaus, rekkhai." Und die CIS machte sich ihre eigenen Gedanken dazu.
"War das alles, Erein?" und der Riov mißte es nicht, besondere Betonung in den Rang zu legen.
N'nhaeirhu neigte leicht ihren Kopf zur Seite und sah ihn an. "Ich denke schon." Und sie erhob sich.
"Einen Moment noch." meinte der Riov und sie nahm erneut direkten Blickkontakt auf.
"Ie?"
"Sind ihre Frage bezüglich des Agenten beantwortet worden?"
Sie überlegte kurz. "Zum Großteil, ja. Danke." Hatte ich doch Recht mit meiner Vermutung, daß die Informationen von ihm stammten. und sie lächelte wieder.
"Gut."
"Was für mich allerdings noch von Interesse wäre, ..." Sie zögerte kurz, um zu überlegen, wie sie es am besten ausdrücken sollte und nahm seinen unschuldigen Gesichtsausdruck wahr.
"Ie?" fragte er.
"... ob und wenn welche Verbindung zwischen den Häusern s'Ehhelih und s'Froteux existieren?" Etwas überheblich, Tal'Shiar-typisch, setzte sie hinzu, um ihn möglicherweise aus der Reserve zu locken: "Aber ich bezweifle, daß Sie mir das beantworten können."
Doch er ging kaum darauf ein. Du weißt gar nicht, was ich alles beantworten kann, wenn ich nur will.
Als keine Reaktion seinerseits erfolgte, resignierte sie innerlich, hob eine Braue und brachte in ihrem Blick die Frage zum Ausdruck, ob er es doch beantworten könne.
Rikal erwiderte ihre Geste, stellte seine Frage jedoch laut. "Wieso wollen sie das wissen?"
"Es könnte durchaus eine Rolle für den weiteren Verlauf der Mission spielen."
"Ich werden sehen, was ich für sie tun kann." meinte er schließlich.
"Danke, rekkhai."
"Bitte. Machen sie sich aber keine zu großen Hoffnungen." Sie bekommen sowieso nur, was Sie brauchen.
Meinetwegen. Ich bin nicht auf Ihre Hilfe angewiesen, Sie hätten mir damit lediglich etwas Arbeit abnehmen können. Aber dann werde ich mich eben selbst darum kümmern.
Und laut meinte sie: "Nun gut ..."
"Sie können wegtreten."
N`nhaeirhu neigte leicht den Kopf und drehte sich schließlich langsam zur Tür. "Jolan'tru Riov."
"Jolan'tru, N'nhaeirhu."
Da Sie offensichtlich gegen den Tal'Shiar Stellung beziehen, muß ich mir etwas wirklich Gutes einfallen lassen.
"Ich hoffe, Sie haben unsere Verabredung heute abend, nach Dienstende, nicht vergessen."
Aus ihren Gedanken gerissen verharrte sie kurz, verließ aber schließlich, ohne ein Wort zu sagen, das Büro des Riovs. Wenigstens hatte er ihr mit dieser Vorwarnung ein paar Stunden Zeit gegeben, um sich vorzubereiten.

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Geschrieben von Chateya am 18.04.2002, 10:44:

(N'nhaeirhu) (Rikal)


=>etwa vier Stunden später<=

Rikal hatte einige Vorteile gegenüber N'nhaeirhu.
Er hatte eine komplette und sehr umfangreiche Ausbildung sowohl bei der Galae als auch beim Tal'Shiar erhalten, was N'nhaeirhu nicht gerade von sich behaupten konnte. Einiges hatte man ihr vorenthalten.
Sie hatte diese Informationen über den Riov erst vor Kurzem erhalten - bisher hatte sie davon abgesehen, doch nun hatte sie sich doch dazu entschlossen gehabt, seine Akte einzusehen, auch wenn es nicht einfach gewesen ist - und konnte sich nun einige seiner Verhaltensweisen erklären.
Weitere erhebliche Vorteile waren, daß der Riov fast 30 Zentimeter größer war als sie (den Größenvorteil konnte er allerdings nur im unbewaffneten Nahkampf genießen), wesentlich kräftiger und vor allem offensichtlich in sehr guter Form und Verfassung, ganz im Gegenteil von N'nhaeirhu. Sie hatte, dadurch daß sie, seit sie auf der Schwinge war, ständig etwas zu tun hatte und fast ausnahmslos unter Druck stand, kaum Ruhe und daher hatte sie ihr Training stark vernachlässigt.
Was jedoch den Kampfstil anging, war N'nhaeirhu im Vorteil. Bevor sie Vulkan verlassen hatte, hatte sie sich um eine Nahkampfausbildung bei einem vulkanischen Meister bemüht und ihn im letzten Kampf sogar besiegt.

Aber gleichgültig wie schlecht die Chancen für N'nhaeirhu standen, sie würde es dem Riov nicht leicht machen - sie würde sich zur Wehr setzen, ungeachtet der Tatsache, daß er der kommandierende Offizier der Schwinge war.

Rikal wartete in der leeren Trainigshalle und trug die typische Kampfkleidung des Lachenden Todes. Als N'nhaeirhu hereinkam und den Riov in einer Ecke stehend erblickte, wurde ihr anhand seiner Kleidung einiges darüber klar, was sie erwarten würde. Doch Aufgeben war nicht ihre Stärke und sie stellte sich dem Kampf.
"Guten Abend, Riov."
"Guten Abend, N'nhaeirhu" erwiderte er ohne irgendeine Regung und meinte, "Wärmen Sie sich auf."
Er deutete auf den mit grünen Matten gepolsterten Boden. Doch die CIS hatte sich seit zwei Stunden auf den Kampf vorbereitet - obwohl sie unglücklicherweise nicht mit diesem Kampfstil gerechnet hatte - und war bereits aufgewärmt. Sie stellte sich an den Rand der Matten und wartete.
"Gut." meinte Rikal, nahm dies als Zeichen zum Beginn und trat auf die Matten.
N`nhaeirhu tat es ihm gleich und nahm sofort eine abgewandelte Anfangshaltung eines recht alten vulkanischen Kampfstiles ein. Rikal verneigte sich tief, sie kannte diesen Ritus aus mehreren Kampfstilen verschiedenster Kulturen, unter anderem aus dem irdischen Karate.
Es bringt unterschiedliche Dinge zum Ausdruck, doch vor allem ist es dazu gedacht, anzuzeigen, daß der Gegner fair und mit Ehre kämpft. N'nhaeirhu neigte ebenfalls leicht den Kopf, ließ ihren Gegenüber allerdings nicht aus den Augen. Da sie seinen Stil nicht kannte - selten nutzten Leute wie er eine einzige Technik rein, das hatte ihr die Erfahrung gezeigt. Deswegen überließ sie ihm den ersten Angriff.
Er wartete noch etwas, doch dann wirbelte er auf dem rechten Fuß herum und trat mit dem linken nach N'nhaeirhus Kopf. Sie konnte sich noch rechtzeitig ducken, rollte sich ab und wollte ihm von der Seite sein Standbein wegtreten, verfehlte aber ihr Ziel, da er im selben Moment absprang. Unglücklicherweise konnte sie ihr Bein nicht schnell genug wieder an den Körper ziehen und er landete darauf, knapp unterhalb des Knies. Wenigstens lag der Großteil seines Gewichtes auf dem anderen Bein, andernfalls hätte er ihr vermutlich damit schon zu Beginn des Kampfes diverse Knochen gebrochen. So beschränkte es sich darauf, daß ihr Knie seitlich zu Boden knickte und sie lediglich eine Zerrung davon trug.
Rikal sprang nach diesem Treffer erneut ab und schlug einen Salto, um auf Distanz zu kommen.
Obwohl sich ihr Knie weigerte, weiterhin seinen Dienst zu leisten, versuchte sich N'nhaeirhu nichts anmerken zu lassen, stand wieder auf und nahm erneut Haltung an. Rikal wartete bereits am anderen Ende der Matten.
Die CIS konnte es gerade noch verhindern, daß sie ihre Wut überkam und griff erneut an, die Schmerzen im Knie ignorierend. Sie ließ sich auf den Boden fallen, rollte zu dem Riov herüber und sprang wieder auf. Sein Ausweichen war ihr nicht verborgen geblieben, sie hatte sogar damit gerechnet, doch sie stand schneller wieder, als er angenommen hatte, wodurch er sich noch nicht zu ihr umgedreht hatte und ihm damit die Deckung fehlte. Sie faltete ihre Hände, holte aus und schlug ihm mit voller Wucht gegen den Rücken. Doch offensichtlich reichte ihm gegenüber ihre Kraft nicht aus, er atmete lediglich tief aus, machte zwei Schritte nach vorn, wirbelte herum und lächelte sie an. Ein echter Treffer war dies nicht, aber dennoch bekam er das Gefühl, sie geringfügig unterschätzt zu haben.
Es folgte ein weiterer Angriff. Rikal näherte sich N'nhaeirhu sehr schnell. Sie verlagerte kurzzeitig das Gewicht aufs rechte Bein, wich schließlich aber nach links aus. Doch Rikal folgte ihr. Dann setzte er zu einem Täuschungsschlag gegen ihren Kopf an, sie hob, wie erwartet, einen Arm zur Parade, welchen er packte und sie selbst an ihm herumriß und zu Boden warf. N'nhaeirhu preßte es die Luft aus den Lungen und während sie kurz am Boden liegenblieb, entfernte sich der Riov bereits wieder und ging in Warteposition.
Sie dagegen begann sich über ihre erneute Nachlässigkeit zu ärgern. Es wurde Zeit, daß sie ihre Nachteile zum Vorteil machte und stand wieder auf.
Ohne sichtliche Reaktion erwartete Rikal nun geduldig einen Angriff von ihrer Seite, doch ihre Geduld war größer und Rikal griff erneut zuerst an.
Er stürmte vor und im selbem Moment schnellte sie auf ihn zu und trat ihm, ehe er seinen Angriff überhaupt beginnen konnte, mit aller Kraft und ihrem ganzen Bewegungsmoment in den Bauch.
Er kam nicht dazu, eine Deckung aufzubauen, taumelte kurz zurück und mußte sich leicht krümmend kurzzeitig dem Schmerz nachgeben. Es war nicht N'nhaeirhus Absicht, ihn zu verletzen, doch sie konnte nicht anders, als sich zu wehren. Erstaunlicherweise blieb er recht gelassen, er ließ nicht zu, daß seine Wut auf sie ihn übermannte und ihn Fehler machen ließ, so wie N'nhaeirhu.
Rikal sammelte sich wieder recht schnell und griff erneut an, wieder stürmte er auf sie zu. Mühelos parierte er ihre Fausthiebe - ihre Arme waren einfach zu kurz, setzte einen Fuß hinter ihr vorderes Standbein und beförderte sie recht unsanft zu Boden. Um den Angriff komplett zu machen, setzte er nach und schlug mit seiner Handfläche auf ihren Solarplexus. Sie zuckte kurz zusammen und blieb am Boden.
Glücklicherweise hatte er nicht richtig getroffen, andernfalls wäre sie wohl liegen geblieben. Sein Treffer hatte aber gereicht, wodurch der Solarisreflex ausgelöst worden war und sie nun kurzzeitig unter Atemnot litt. Sie konnte dies jedoch relativ schnell wieder überwinden und stand schließlich wieder auf, denn sie war immer noch nicht bereit, aufzugeben. Sie wankte kurz, war aber umgehend wieder auf einen weiteren Angriff gefaßt.
Und der folgte auch sofort. Diesmal griff der Riov mit wirbelnden Fäusten an. Als er nah genug war, packte N'nhaeirhu eine davon, hielt sie fest, sprang hinter ihn und zog seinen Arm hinterher. Doch sie hatte seine Kraft und ihr geringes Gewicht außer Acht gelassen. Er zog sie einfach zurück und ließ sie gegen seine vorschnellende Linke prallen, die sie an der Schläfe traf. Sie kam nicht dazu, sich einfach fallen zu lassen - Rikal kam ihr zuvor, duckte sich, trat ihr die Beine unter ihrem Körper weg und verpaßte ihr als Abschluß noch einen Volltreffer auf den Bauch.
N'nhaeirhu wurde furchtbar schwindlig von dem Schlag gegen den Kopf und Übelkeit stieg in ihr empor, doch wenn es eines gab, was ihr Rikal hier nicht vorwerfen konnte, so war es fehlende Standhaftigkeit. Und sie erhob sich wieder.
"Ich an Ihrer Stelle würde meine Wut im Zaum halten." Vielleicht konnte sie ihn auf diese Weise abbringen, ihr weiter zuzusetzen. "Auf diese Weise erhalten Sie sich Ihre Crewmitglieder." Womit sie auf den Trainingskampf zwischen Rikal und Ezri hinwies. Doch es bewirkte das Gegenteil.
Es folgte ein Angriff, dem N'nhaeirhu, ebenso wenig wie damals Ezri etwas entgegenzusetzen hatte. Und Rikal war es egal, er sah es als ihre eigene Schuld an, daß sie nicht aufgab und er damit wieterhin angriff.
Der Kal'Tor Schlag durchdrang ihre Deckung recht mühelos und schließlich vernahm Rikal das befriedigende Geräusch brechender Rippen. Doch verwunderlicherweise stand sie nach diesem Schlag noch. Rikal war aber darauf aus, solange weiter zu machen, bis sie am Boden lag und dort auch liegenblieb. Deswegen schlug er erneut zu, direkt in ihr Gesicht.
Halb benommen nahm sie den Geschmack von Blut war, sie hatte sich heftig auf die Zunge gebissen und er hatte ihr nun noch die Nase gebrochen. Schmerzen spürte sie längst nicht mehr, doch dunkelgrünes Blut tropfte aus ihrer Nase und von ihrem Mundwinkel zu Boden. Erst jetzt ließ er von ihr ab.
Sie sank auf die Knie und kippte schließlich seitlich zu Boden. Mehr oder weniger unbewußt drehte sie ihren Kopf zur Seite und suchte mit ihrem Blick nach Rikal, fragte sich, an der Grenze zur Ohnmacht, ob noch ein Angriff kommen würde. Doch dies verlor bald an Bedeutung für sie.
"Wieso... Sie sind eine Rihanna, morgen werden Sie wieder diensttauglich sein." antwortete er nun auf ihre Anspielung und hoffte, daß sie dies noch wahrnahm.
Er blickte auf sie herab, doch ein triumphales Gefühl blieb aus. Er wußte, daß sie nun genug und er etwas übertrieben hatte.
Schließlich öffnete er das Interkom.
"Krankenstation, es hat sich ein Trainingsunfall ereignet."
Daraufhin wanderte seine Hand wieder zu seinem Bauch, wo plötzlich die Schmerzen von ihrem Tritt wieder einsetzten und er schluckte.

-tbc-
 
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