Auf alten Pfaden XVII

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Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

Nachdem N'nhaeirhu von der Oberfläche des Planeten zurückgekehrt war, hatte sie zuerst nach Sanra gesehen, ob es ihr gut ging und sie in kompetenten Händen war. Llhran hatte sich bereits mit seinen Kollegen angefangen, um die ehemals Gefangenen zu kümmern, und so konnte die CIS mit einem klaren Kopf an ihre Arbeit gehen.
Sie hatte vier Sicherheitsleuten Bescheid gegeben, die einen der Wächter in den Verhörraum bringen sollten. Ebenso hatte sie Jol benachrichtigt, der ihr zur Hand gehen sollte.

Kaum hatte sich die Tür geschlossen, herrschte absolute Stille im Raum. Neugierig beobachtete N'nhaeirhu das fremde Geschöpf, dass noch immer seine volle Rüstung zu tragen schien – inklusive Helm.
„Würden Sie bitte Ihren Helm abnehmen?“ forderte die CIS die vor ihr sitzende Person freundlich oder bestimmt auf. Es erfolgte keine Reaktion, lediglich ein Äquivalent zum Schieflegen des Kopfes, das man gerade noch so unter dem Helm erkennen konnte.
Als einige Zeit verstrichen war – N'nhaeirhu bewies mittlerweile wieder eine unglaubliche Geduld – bat sie den Fremden erneut. Die beiden Rihannsu zeigten dabei keinerlei Drohgebärden, da sie unbewaffnet schienen – zumindest für das ungeschulte Auge.
„Ich bitte Sie nicht noch einmal!“
Noch immer keine Reaktion. Schließlich gab sie Jol einen Wink, dass er sich darum kümmern solle, immer unter dem Schutz der zwei Sicherheitsleute, die neben der Tür postiert waren. Langsam näherte sich der junge Rihannsu seinem Gegenüber, griff nach dem Helm und zog ihn nach mehrmaligem Hin- und Herdrehen von dem Kopf, der eine interessante und sehr intensive violette Farbe hatte und sich durch eine besondere Schlankheit auszeichnete.
„Sie sind bestimmt so freundlich und erzählen mir alles, was auf dem Planeten vorgefallen ist.“ Sie machte eine kurze Pause und trat näher an ihn heran, bis sie seinen dezenten erdigen Geruch wahrnehmen konnte. „Warum wurden die Rihannsu dieses Schiffes gefangen genommen? Warum haben sich Ihre Auftraggeber mit einer solchen Macht angelegt? Und wo sind Ihre Auftraggeber jetzt?“ Ein Zwinkern folgte, noch eines und noch eines. Und wieder ein Handzeichen seiner Vorgesetzten, wie Jol erkannte. „Ich weiß genau, dass Sie mich verstehen. Denn schließlich haben Sie mit meinen Kollegen auf der Oberfläche auch kommuniziert. Also schlage ich vor, Sie reden, oder ich sehe mich zu anderen Maßnahmen gezwungen.“ Die Farbe seines Gesichts änderte sich minimal, doch es kam kein Ton über seine Lippen. „Nun gut ...“, sagte die CIS und wandte sich zu ihrem Mitarbeiter um. Der zeigte ihr allerhand medizinische Informationen, die er zwischenzeitlich mit dem Tricorder aufgenommen hatte. Seine Haut erwies sich als äußerst widerständig, doch sein Atemsystem reagierte sehr empfindlich auf minimale Schwankungen in der Zusammensetzung der Atmosphäre, weshalb er als einer derjenigen, der sich auf der Oberfläche auch außerhalb der Laboranlage aufgehalten hatte, wohl auch den Helm getragen hatte.
„Sie werden mir sagen, was ich wissen möchte“, sprach sie noch einmal auf ihn ein, doch es geschah nichts. Daraufhin nahm sie sich eins der PADDs, die auf dem nahen Tisch lagen und regulierte über die Ambientenkontrollen, die für diese Räumlichkeiten des Schiffes manuell gesteuert werden konnten, die Zusammensetzung der Luft. Ein wenig mehr Sauerstoff, etwas mehr Stickstoff und deutlich weniger Kohlendioxid sowie das Erhöhen der Prozentsätze der Spurenelemente setzten dem lilafarbenen Wesen schon bald zu. Sein Blut reicherte sich nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff an und bald schon bekam das Wesen Atemnot ...

Zwei Stunden später rieb sich N'nhaeirhu die Augen. Sie war müde und die Anstrengungen der letzten Tage standen ihr ins Gesicht geschrieben. Doch es gab noch etwas, das sie heute noch erledigen wollte.
„Herein“, sagte die ruhige Stimme, nachdem sie ihre Anwesenheit gemeldet hatte, und die beiseite gleitende Tür gab den Blick auf den Riov in seinem Bereitschaftsraum frei. Sie hätte nicht erwartet, ihn in seinem Quartier anzutreffen, pflichtbewusst und dienstversessen wie er war. Unvermittelt trat sie auf den Schreibtisch zu und begann zu sprechen.
„Ich habe hier den Bericht des ersten Verhörs“, und sie reichte ihm ein PADD, dass sie jedoch festhielt, als er danach griff. „Und ich wollte mich danach erkundigen, wie es Ihnen geht.“
 

Ehae

New Member
Rikals Quartier

Die Stimmung hatte sich gewandelt, nachdem bekannt wurde, daß die Vermißten mehr oder weniger unversehrt zurückgekommen waren. Überall herrschte eine gelöste Heiterkeit, geradezu Erleichterung, und die Rückkehrer wurden in ihren Abteilungen freudig begrüßt, nachdem sie in der Krankenstation duchgecheckt worden waren.
Nur an zwei Stellen war die Freude gedämpft und hielt sich mit Trauer die Waage. Die Abteilung des getöteten Besatzungsmitgliedes gedachte ihres Kameraden und Rikal kochte vor Wut wegen der Unbekümmertheit, mit der die Fremden ein Leben ausgelöscht hatten, nur um eines Experiments willen. Diese Trauer überschattete die Freude über die vielen geretteten. Aber je länger er darüber nachgrübelte, umso deutlicher wurde die Erkenntnis, dass es wesentlich schlimmer hätte kommen können und dass er eigentlich dankbar sein konnte. Aber trotzdem- jeder Verlust war einer zuviel.
Ehae beobachtete Rikal stumm, sah wie er bedrückt in der Sofaecke hockte und Trübsal brütete, das Kinn auf ein Knie gestützt und den Blick in die Ferne gerichtet, aber die Augen leicht verschleiert. Er war erschöpft, das wusste Ehae. Aber er hatte gemeint, jetzt nicht ruhen zu können und sie gebeten, etwas zu kochen. Sie hatte zugesagt, obwohl es schon kurz vor Mitternacht war. Und jetzt stand sie eine kleine Weile im Durchgang zum Wohnraum, weil sie noch etwas abwarten musste, bevor sie auftragen konnte.
Sie empfand tiefes Mitgefühl, weil eine offensichtlich ungefährliche Situation unvermittelt in eine Katastrophe umgeschlagen war und Rikal sich verantwortlich dafür fühlte. Sicher, ein Kommandant war immer verantwortlich, aber manchmal wurde es auch zuviel. Es war eine Last, an der man schon zerbrechen konnte.
Ein leises Ping ertönte und Ehae wandte sich ab. Sie holte die kleinen Blätterteigtaschen, mit Lachs und Blattspinat gefüllt, aus dem Backherd und verteilte sie dekorativ auf einer Silberplatte. Diese konnten mit den Fingern gegessen werden, es waren eher kleine Häppchen, als eine große Mahlzeit, eben etwas für den Appetit. Sie ging mit der Platte in den Wohnraum und hielt sie Rikal unter die Nase, damit er den verführerischen Duft wahrnehmen und aus seiner Versunkenheit ins Jetzt zurückkehren konnte.
Eine kleine Weile passierte gar nichts und Ehae befürchtete, dass ihr der Arm steif werden könnte. Sie setzte sich zu Rikal auf das Sofa und hielt die Platte weiterhin griffbereit. Dann konnte sie beobachten, wie der Blick sich langsam auf die Platte fokussierte. Schließlich blickte Rikal auf und lächelte Ehae an.
„Entschuldigung, ich war in Gedanken.“
„Das habe ich gesehen, aber es gibt keinen Grund, sich zu entschuldigen“, erwiderte sie sanft. „Und jetzt greifen Sie endlich zu, sonst krieg ich einen Krampf im Arm.“
Rikal nahm die Platte und Ehae stand noch einmal auf, um einen Servierwagen zu holen, denn offensichtlich wurde nicht am Tisch gegessen. Rikal stellte die Platte ab, nahm sich ein Teilchen und begann zu essen. Mit zwei Bissen war das Röllchen weg. Er leckte sich die Krümel von den Fingern, langte nach dem nächsten und sagte: “Schmeckt gut. Mir war gar nicht bewußt, dass ich am Verhungern bin.“
„Sowas kann vorkommen“, erwiderte Ehae trocken. Sie fragte nichts und bedrängte ihn nicht, seine Sorgen abzuladen, das würde schon noch kommen. Sie konnte warten, wie immer.

Physiklabor

Tr’Laval riß den Hauptschalter nach unten und trennte die Kupplung. Mit einem empörten Kreischen lief die Vakuumpumpe aus und blieb stehen. Ventile klackten, die Anzeigen erloschen. Der Physiker wartete nicht erst auf den shut down seines Computers, sondern rannte los. Es sah so aus, als würde er fluchtartig das Labor verlassen. Ihm war es egal, was seine Kollegen von ihm dachten. Er hatte nur einen Wunsch, als er hörte, die Vermissten seien wieder an Bord: er wollte sie sehen. Als er am Büro des Abteilungsleiters vorbeikam, rief er nur: „ Ich bin auf der Krankenstation.“ Die Antwort hörte er nicht mehr, wie ein Blitz war er durch das Hauptschott.
Dann stand er im Gewühl der Krankenstation. Das Schott konnte sich nicht schließen, weil er im Erfassungskreis des Annäherungssensors stehen geblieben war. Das Chaos im Raum erschreckte ihn. Dann sah er sie. Ein Mann, wahrscheinlich einer der Ärzte, sprach mit ihr. Ganz klein wirkte sie, wie ein verschrecktes Kind, das sich im dunklen Wald verirrt hatte. Der Anblick versetzte ihm einen Schock. Vorsichtig schob er sich durch die dicht gedrängten Leute, sie immer im Auge behaltend.
„Hallo, Sanra, ich glaube, wir hatten eine Verabredung“, sprach er sie an. Sie fuhr zusammen und wandte sich um. Ihr Blick saugte sich an ihm fest, an seinem Lächeln.
Sie schmiegte sich plötzlich an ihn. Er erstarrte und wusste nicht so recht, was er jetzt tun sollte. Er fürchtete, sie würde ihm später vorwerfen, er hätte die Situation ausgenutzt. Dann spürte er, wie seine Uniform feucht wurde. Sanra weinte herzzerreißend. Nun legte er die Arme um sie, wiegte sie, wie ein Kind und sprach beruhigend auf sie ein. Nach einer Weile versiegte der Tränenstrom. Sanra schniefte, wischte sich die Augen und wirkte nun zusehends gefasster.
„Es war furchtbar, wie Sklaven zur Arbeit getrieben zu werden und nicht zu wissen, ob man den Abend erlebt.“ Sie tastete über die mit Gel versiegelten Risse in ihrem Gesicht. Sanft zog er ihre Hände weg und meinte: „Das heilt wieder und wird deiner Schönheit nicht schaden.“
„Ich will hier raus, nimm mich mit“, forderte sie.
„Mußt du nicht hierbleiben?“
„Nein, ich muß nur noch hin und wieder zu Gesprächen mit dem Psychologen.“
Tr’Laval sah sich um, sah einen Pfleger und sprach kurz mit ihm. Dann fasste er Sanra am Arm und sie verließen die Krankenstation.
 

Rikal

Active Member
1. Teil

(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Mit einem leisen Zischen öffnete sich die Tür der Brücke und ein ziemlich ungewöhnlich, weil zivil, gekleideter Leih betrat sein zu Hause. Kurz richteten sich alle Blicke auf ihn und sofort kümmerte man sich wieder um seine Aufgaben, denn die Miene des Leihs verhieß nichts Gutes. Auf der Brücke wußte man bereits, dass ein Besatzungsmitglied den Entführern zum Opfer gefallen war, und daher wußte man auch, wieso der Leih nicht allzu gut gelaunt war. Noch bevor er den Sessel des Riovs erreicht hatte, der bereits von Lyirru geräumt worden war, verlangte er nach einem Bericht. Diesen gab der erste Offizier.
„Rekkhai, der Stützpunkt unserer Gegner ist beinahe vollständig erobert. Nur noch in wenigen Bereichen wird gekämpft, aber diese Widerstandsnester sind isoliert. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir den Stützpunkt völlig erobert haben werden.“
„Verluste?“
„Der Tribun hat bisher keine Toten gemeldet, neunzehn Verletzte wurden von der Oberfläche auf die Krankenstation transferiert, aber keiner von ihnen ist in akuter Lebensgefahr. Offenbar sind die Waffen unserer Gegner ziemlich leistungsschwach.“
„Was ist aus den Wissenschaftlern geworden, die diese Einrichtung geleitet haben, und aus ihrem Experiment?“
Kurz blickte der erste Offizier seinen Vorgesetzten verwirrt an, dann antwortete er.
„Bisher wurden keine Zivilisten von den Marines angetroffen, bzw. uns wurde nichts dergleichen gemeldet. Allerdings verteidigen unsere Gegner einige Bereiche, in denen mehrere Tunnel beginnen. Möglicherweise führt einer von ihnen zu einer weiteren Anlage, aber dies wissen wir bisher nicht. Die Sensoren vermögen die Oberfläche nicht zu durchdringen. Die wissenschaftliche Abteilung hält es für möglich, dass sie ihre Gänge mit einem Material verkleidet haben, dass unsere Sensoren blockiert.“
„Vielleicht sollten unsere Wissenschaftler dieses Material näher analysieren“, dachte Rikal, der inzwischen auf seinem Sessel in der Mitte der Brücke saß, mehr laut, als dass er es sagte.
„Ie, Rekkhai“, stimmte Lyirru zu.
Eine knappe halbe Stunde später meldete sich der Tribun, der in der Zwischenzeit persönlich die Kommandozentrale der Anlage in Augenschein genommen hatte.
„Marine 1 an Blutschwinge.“
„Blutschwinge hört, Marine 1.“
„Rekkhai, wir haben den Stützpunkt vollständig erobert. Alle Widerstandsnester wurden beseitigt. Keine Toten, siebenundzwanzig Verletzte auf unserer Seite.“
„Gut Arbeit, Hanaj. Haben sie Wissenschaftler gefangen genommen?“
„Einen Augenblick, Rekkhai.“
Kurz wurde die Verbindung unterbrochen, vermutlich weil der Tribun nachfragte, bevor er antwortete.
„Riov, wir haben lediglich Wachen gefangen genommen. Mir wurden keine Wissenschaftler gemeldet. Weder Lebende noch Tote. Allerdings dringen in diesen Augenblick einige Kalehs in zwei Tunnel vor, die wir entdeckt haben. Sobald ich näheres erfahre, werde ich mich wieder melden.“
„Verstanden, Blutschwinge Ende.“
Kaum hatte Rikal dieses Gespräch beendet, da trat Lyirru an ihn heran und reichte ihm ein PADD. Auf diesem stand, dass alle vermissten Besatzungsmitglieder wieder an Bord waren. Einige von ihnen waren verletzt, teilweise sogar erheblich, aber außer dem einen Crewman hatte es, den Elementen sei Dank, keine weiteren Toten gegeben. Dennoch war dieser eine, einer zu viel und dies nahm Rikal persönlich. Er wollte den Kopf von Relu, und zwar auf einem silbernen Tablett. Auf der nächsten Seite des Berichts fand Rikal eine sehr interessante Information, denn es waren weitere Gefangene gefunden worden. Viele von ihnen stammten aus diesem Teil des Weltraums, es waren Terbon und Larto, die hier friedlich zusammen lebtem, vermutlich weil sie keine andere Wahl gehabt hatten, aber auch Klingonen und Cardassianer waren in den Bergwerken angetroffen worden. Ebenso Trill und Menschen. Rikal stellten sich nun zwei Fragen, die ein war, wie diese Leute aus dem Alphaquadranten hierher gekommen waren, die andere, was er nun mit ihnen machen sollte. Zwar war die Blutschwinge groß genug, um alle Gefangenen mitzunehmen, aber er war sich nicht sicher, wie die Föderationsbürger, die Cardassianer und die Klingonen reagieren würden. Auch bei seiner Besatzung könnte die Anwesenheit dieser Leute zu Problemen führen. Gleichzeitig hatte er aber auch erhebliche bedenken, sie einfach zurückzulassen. Diese Rettung könnte sich positiv auf die Beziehungen zur Föderation auswirken. Wie sich die Beziehungen zu den Klingonen und den Cardassianern entwickeln würden, war Rikal ziemlich egal, zwar nahm er sie durchaus als Gegner ernst, allerdings, da war er ein typischer Vertreter seiner Spezies, sah er in diesen beiden Völkern keine allzu große Bedrohung für das Reich. Die Rihannsu hatten einfach zu oft gegen sie gewonnen, und beide Spezies hatten sich noch immer nicht wieder völlig vom Dominionkrieg, und den nachfolgenden lokalen Konflikten, erholt. Bei den Klingonen könnte daran auch der kurze, aber heftige Bürgerkrieg, in dessen Entstehung die Tal’Shiar kein Bisschen involviert waren, Mitschuld sein.
Allerdings hatten die Rihannsu auch die Tradition Gestrandeten zu helfen, zumindest wenn es ihnen einen Nutzen versprach, und da dies hier der Fall war, entschied Rikal sich, die befreiten Gefangenen an Bord der Blutschwinge bringen zu lassen. Sobald als möglich würde er sie auf einen Transporter verfrachten, der sie zurück in den Alphaquadranten bringen würde. Leider mußte er diesen erst noch anfordern, daher würde es eine Weile dauern, bis es zu einem Rendevouz kommen würde. Solange würden sie ihre Gäste ertragen müssen.
Nachdem er alles erforderlich veranlasst hatte, verließ Rikal die Brücke, zum einen weil er aus seiner zivilen Kleidung heraus wollte, zum anderen weil er nicht damit rechnete, dass Hanja sich in den nächsten fünf Minuten, denn länger würde er nicht brauchen, melden würde.
Genau vier Minuten und 48 Sekunden später erreichte ein Leih die Brücke, der eher dem Bild entsprach, das seine Untergebenen von ihm hatten. Er trug eine frische Uniform und hatte sich eine kurze Schalldusche gegönnt, um den Dreck der letzten Tage aufzuwaschen.
„Bericht.“
„Keine Neuigkeiten, Rekkhai. Die Marines rücken noch immer durch die beiden Tunnel vor. Bisher sind sie auf keinen Widerstand gestoßen.“
„Nun gut, dann werden wir warten müssen“, und jeder wußte, dass Rikal nicht gerne wartet.
Zur inneren Freude des Leihs mussten sie nicht lange warten.
„Marine 1 für Blutschwinge.“
„Blutschwinge hört.“
„Rekkhai, mir wurde soeben gemeldet, dass die Erkundungsteams die Ende der Tunnel erreicht haben. Der eine endet in einem großen unterirdischen Lager, der zweite in einer Art Bahnhof. Dort haben wir eine Art von Bahn gefunden. Unsere Techniker bemühen sich bereits es in Gang zu setzen. Sobald dies gelungen ist, werden sie herausfinden, wohin dieser neue Tunnel führt.“
„Verstanden, Blutschwinge Ende.“
Erneut begann für die Brückenbesatzung eine Zeit des Wartens, aber auch dieses Mal war die Wartezeit nicht allzu lang.
„Blutschwinge, hier Marine 1.“
„Blutschwinge hört.“
„Mir wurde soeben gemeldet, dass die Marines das Ende des dritten Tunnels erreicht haben. Dort befindet sich ein großer Hangar. Wie es scheint ist von hier vor kurzem ein Schiff gestartet.“
Bei diesen Worten zuckte eine Augenbraue des Leihs in die Höhe.
„Wieso haben wir dieses Schiff nicht geortet?“
Eigentlich ging diese Frage an die Brückencrew, aber der Tribun der Marines hatte sie ebenfalls gehört, und deshalb antwortete er.
„Weil der Hangar sich auf der anderen Seite des Planetens befindet. Der Planet war zwischen der Blutschwinge und diesem Schiff.“
„Bringen sie uns auf die andere Seite des Planetens und setzten sie eine Kommunikationsboje aus.“
Mit einem Ssuay Rekkhai bestätigten sowohl Tahl als auch Carolyn ihre Befehle. Die Impulstriebwerke der Blutschwinge glühten auf, und der Warbird verließ seine bisherige Umlaufbahn und überflog den Nordpol, während eine kleine, silberne Kugel an der Stelle den Planeten umkreist, auf der sich vor kurzem noch die Blutschwinge befunden hatte.
„Haben sie etwas auf den Sensoren?“
„Bisher nicht, Rekkhai, aber die Langstreckensensoren tasten den Weltraum nur mit einer bestimmten Geschwindigkeit ab, wir wissen nicht wie schnell ihr Schiff ist. Es könnte etwas dauern, bis wir sie auf den Sensoren haben.“
„Gut, dann üben wir uns in Geduld.“
Binnen dreißig Minuten hatten die aktiven Sensoren der Blutschwinge ihre maximale Reichweite erreicht und waren zum Warbird zurückgekehrt, doch von einem fremden Schiff entdeckten sie keine Spur. Entsprechend gelaunt, weil um seine Rache gebracht, begab der Leih sich in seinen Bereitschaftsraum und nahm seine Arbeit wieder auf, während Techniker, Ingenieure und Agenten der Tal’Shiar auf dem Planeten die ihre aufnahmen. Ihr Ziel war es soviel wie möglich über die Fremden und ihre Technologie herauszufinden. Aus diesem Grund vernahmen auch die Agenten der Tal’Shiar die Gefangenen, denn natürlich wollten die Rihannsu auch erfahren, wieso einer der ihre für ein Experiment sterben mußte, und was das Ziel dieses Experimentes gewesen war.
Einige Stunden später, der Leih saß an seinem Schreibtisch und arbeitete sich noch immer durch Berichte, machte sich jemand vor seinem Bereitschaftsraum bemerkbar. Auf seine Aufforderung hereinzukommen betrat N'nhaeirhu den Raum. Sie berichtete ihm, dass sie den ersten Gefangenen vernommen hatte und gab ihm ein PADD mit dem dazugehörigen Bericht.
„Und ich wollte mich danach erkundigen, wie es Ihnen geht.“
Diese Frage überraschte Rikal ziemlich. Für einen kurzen Augenblick sah er die CIS an, dann antwortete er.
„Danke, N'nhaeirhu. Es geht mir, den Umständen entsprechend gut.“
„Das freut mich zu hören, Rikal.“
„Gibt es sonst noch etwas?“ fragte der Leih.
„Ka, ich werde morgen die nächsten Gefangenen verhören.“
„Gut, ich erwarte dann ihren Bericht.“
„Wenn sie nichts dagegen haben, dann werde ich mich wieder an die Arbeit machen.“
„Tun sie das, N'nhaeirhu.“
Auf dem Absatz machte die CIS kehrt und ging zurück zur Tür. Auf halbem Weg hatte Rikal noch eine Frage.
„N'nhaeirhu, möchten sie morgen Abend mit mir zu Abendessen?“
Die Rihanna blickte über die Schulter und lächelte.
„Gerne.“
„Schön, ich freue mich.“
Nun verließ die CIS endgültig den Bereitschaftsraum des Kommandanten. Rikal selbst blieb noch eine ganze Weile, bis er sich kurz vor Mitternacht in sein Quartier begab um dort eine Kleinigkeit zu Essen und dann zu Bett zu gehen. Ehae würde ihn dort bereits erwarten, denn sie würde, wie immer, dass Essen für ihn zu bereiten.

-tbc-


[NRPG: Der Rest folgt in kürze in einem zweiten Posting. Sorry, aber ich konnte mich einfach nicht kürzer fassen. :)]
 

Tahl Tahlek

New Member
=A= Tahls Quartier =A=

Er dachte angestrengt über die letzten Erlebnisse nach und was hätte anders laufen können. Die Tatsache das Gefangene und Tal'Shiar Agenten an Bord waren beunruhigte ihn aber viel mehr als die letzten Geschehnisse. Das er nicht gut zu sprechen war auf den Geheimdienst wusste wohl jeder der sich mit seiner Historie und seiner Personalakte befasste. Im großen Krieg hatte er einen Tal'Shiar Agenten getötet. Alles lief am Ende auf Notwehr hinaus, die Wahrheit aber wussten nur wenige Personen die zum größten Teil noch im Krieg gefallen waren. Jetzt wieder Agenten zu sehen und mit ihnen zusammenarbeiten zu müssen mißfiel ihm zwar aber er ließ es sich nicht anmerken, ganz nach seinem Spruch: Was man dir nicht anmerkt kann man dir nicht vorhalten. Er beschloß noch etwas zu trainieren und danach etwas zu essen. Vielleicht würde er dabei auf andere Gedanken kommen...
 
K

Korax chi-R'Mor

Gast
Korax sprintete durch die schwarze Nacht und warf sich aus dem vollen Lauf heraus gegen die Hausecke. Das schwere Disruptorgewehr gegen die Brust gepresst, lauschte er einige Sekunden atemlos, dann wagte er einen schnellen Blick um die Ecke.
Der Wachposten hatte noch immer nichts bemerkt, der silbrige Rückgratschutz schimmerte unverändert in seine Richtung.
Auf der anderen Seite der breiten Straße verbargen sich drei weitere Mitglieder seines Teams, die ihm und seinen zwei Begleitern völlig glichen in ihrer schwarzen Gefechtsmontur, den schweren Kampfhelmen und der feuerkräftigen Bewaffnung. Korax warf einen Blick hinüber, hob zwei Finger, deutete auf seinen Helm und bedeutete dem Team gegenüber, noch den nächsten Straßenzug zu sichern. Der Soldat, der ihm am nächsten stand, bestätigte den Befehl mit einer kurzen Handbewegung und zwei der Gestalten auf der anderen Seite verschwanden im Dunkel der Nacht. Still zählte Korax bis zwanzig, dann streckte er verlangend de Hand hinter sich und ein Marine reichte ihm eine kleine Waffe. Korax lehnte sich leicht aus dem Schatten und legte an. Er hatte alle Zeit der Welt in dieser Nacht auf Qronos. Er visierte den Nacken des Posten an, drückte ab und der Mann sank zu Boden. Korax bedeutete seinen Begleitern, ihm zu folgen und hastete geduckt auf den Gefallenen zu, den vor Energie warmen Disruptor fest in beiden Händen.
Er achtete nicht auf den ausgeschalteten Klingonen - die Dosis in dem Betäubungspfeil hätte auch für einen ausgewachsenen Gorn gereicht. Den Lauf fest auf den Eingang der großen Ratshalle gerichtet, rannte Korax weiter, seine Einheit hörte er hinter sich.
Plötzlich hörte er ein helles Sirren - ein klingonischer Disruptor, flüsterte eine Stimme in seinem Inneren. Er ließ sich fallen und rollte über die gepanzerte Schulter ab, wobei ein blendender Strahl purer Energie an der Stelle einschlug, an der er vor einer halben Sekunde gestanden hatte. Korax kam herum und richtete seine Waffe auf den Ursprung des Strahls und sandte drei kurze Stöße dunkelgrünen Feuers in die Nacht. Aus den Augenwinkeln sah er, dass zwei seiner Leute bewegungslos am Boden lagen. Er aktivierte den Helmkommunikator - der Feind wusste nun ohnehin von ihrer Anwesenheit.
"Ehrefv, in Deckung", befahl er und sprang los, um hinter einem Bodengleiter in Deckung zu gehen. In dem Moment, da er den Kopf wandte, wurde ein weiterer Rihannsu von einem Disruptorstrahl in die Brust getroffen und ging zu Boden. Weitere Strahlen trafen den Gleiter, hinter dem er lag. Von den anderen zwei Soldaten war nichts zu sehen. Zornig sprang Korax auf und ein weiterer Klingone ging in die Knie, getroffen von einem Energieblitz. Doch im selben Momment spürte Korax, wie ihn eine eiserne Faust traf, als zwei weitere Strahlen den Gefechtspanzer trafen, der der doppelten Belastung nicht mehr standhielt, und der Marine wurde gegen die Hauswand geschleudert, wo er bewegungslos liegenblieb.

"Computer, Programm beenden", sagte eine Stimme, und in einem Leuchten verging die Nacht auf Kronos und wurde zur Wabenstruktur eines unbenutzen Holodecks, in dem sechs Gestalten in Kampfrüstungen lagen sowie ein Offizier in der Uniform der Romulanischen Marines stand. "Aufstehen, Nvalmn", befahl der Offizier und die Marines auf dem Boden erhoben sich. "Nun, R-Mor, gar nicht so schlecht... Aber wo lag Ihr Fehler?" "Unzureichende Sicherung der rechten Flanke, Rekkhai", erwiderte Korax mit zusammengebissenen Zähnen, teils wegen seinem Zorn über seinen Fehler, teils schmerzte sein Rücken noch vom Sturz gegen die simulierte Steinwand. "Geduld, R-Mor, ist der Schlüssel zum Sieg. Nehmen Sie sich die Zeit, ihren Gegner zu studieren und lernen Sie, ihre Emotionen zu zügeln. Dann wird nochmal was aus Ihnen. Jetzt lassen sie die Leute wegtreten. Nachbesprechung in zwei Stunden im Besprechungsraum auf Deck 21." "Ie, Rekkhai", bestätigte Korax, salutierte und entließ sein Übungs-Team. Als letzter verließ er das Holodeck und schloß sich seinen Kameraden an auf dem Weg zur Waffenkammer, um die klobigen Rüstungen abzulegen und dann erst einmal unter der Schalldusche zu verschwinden.
 

Rikal

Active Member
2. Teil

(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Privatquartier des Leih =/\=

Als Rikal sein großes Quartier betrat wähnte er sich seit längerer Zeit wieder allein. Nach wenigen Schritten aber bemerkte er leise Geräusche aus der Küche und ihm wurde bewusst, dass Ehae bereits da war. Sie war wohl schon am Kochen. Daher begab er sich zunächst in die Küche und begrüßte die Köchin mit einem müden Lächeln, um sich unmittelbar daraufhin in sein Schlafzimmer zu begeben. Für einen kurzen Moment warf er sich auf das Bett und starrte an die Decke. Wieder hatte er ein Besatzungsmitglied verloren. Wieder würde er einer Mutter einen Brief schreiben müssen und versuchen ihr zu erklären, wieso er ihren Sohn nicht lebend nach Hause brachte. Besonders hart war für Rikal, dass er würde erklären müssen, dass der Khre'Nrrin nicht starb, während er seine Pflicht tat, sondern Opfer eines Experiments einer fremden Spezies geworden war. Einer Spezies, die sie nicht zur Rechenschaft würden ziehen können, denn die Täter hatten sich ihrem Zugriff, wie auch immer, entzogen. Ein Umstand, der Rikal zusätzlich zu schaffen machte.
Nach wenigen Augenblicken aber raffte der Leih sich wieder auf. Zum einen hatte er Hunger, zum anderen verspürte er das Bedürfnis nach einer Dusche, und dieses Mal wollte er warmes Wasser auf seinem Körper spüren, um die letzten Spuren des Aufenthalts auf dem Planeten zu beseitigen.
Als er frisch geduscht und in Zivilkleidung den Wohnbereich seines Quartiers betrat, war Ehae noch in der Küche beschäftigt, wie er am Klappern und Klirren erkannte. Der Leih begab sich auf das große Sofa und blickte zu den Sternen hinaus. So verharrte er eine ganze Weile und dachte über die vergangenen Tage nach, bis ihm der Geruch von mit Lachs und Spinat gefüllten Blätterteigtaschen zurück in die Realität holte. Es dauerte einen Moment, dann fokussierte sich sein Blick auf die kleinen Köstlichkeiten, die ihm Ehae auf einem silbernen Tablett präsentierte. Dann aber griff er, beinahe gierig, zu.
Erst nach einer Weile bemerkte er, dass Ehae den Servierwagen geholt und sich in seiner Nähe, aber nicht unangemessen nah, auf das Sofa gesetzt hatte. Nun gebot es ihm die Höflichkeit zunächst ihr eine der Röllchen anzubieten. Lächelnd griff sie zu und probierte eine ihrer eigenen Kreationen. Natürlich war Rikal sich bewusst, dass sie genau wußte, wie die Röllchen schmeckten, aber er bemühte sich immer ein höflicher Gastgeber zu sein, auch wenn Ehae genau genommen kein Gast war. Sie war aber auch keine Untergebene mehr, vielmehr hatte sie sich zu einer Freundin entwickelt. Zu einer Freundin, der er sich ruhigen Gewissens anvertrauen könnte, das wußte er nun. Erwartungsvoll blickte sie ihn an, und wie immer hatte sie Recht. Rikal hatte tatsächlich etwas auf dem Herzen.
„Ich kann noch immer nicht begreifen, wie uns die Basis der Fremden auf dem Planeten entgehen und wir in ihre Falle gehen konnte. Deswegen ist einer der unseren nicht mehr am Leben. Ich habe ihn verloren. Ich hätte vorsichtiger sein müssen.“
Er sorgt sich sehr um seine Besatzung, vielleicht sogar zu sehr, stellte Ehae stumm fest.
„Ihr könnt nichts dafür, mein Lord. Der Planet wurde ausführlich gescannt und nichts Verdächtiges wurde entdeckt. Es waren Modifikationen an den Sensoren erforderlich, um die Tarnfelder der Fremden zu durchdringen.“
„Ich weiß, aber dennoch fühle ich mich nicht besser. Von Anfang an hatte ich ein ungutes Gefühl, ich habe etwas gespürt. Es sah zu gut, zu perfekt aus, um wahr zu sein.“
„Sie hätten es nicht verhindern können.“
Das wissen Sie auch, aber ich glaube nicht, dass Sie sich deswegen besser fühlen.
Der Blick, den der Leih Ehae zuwarf, zeigte ihr, dass er genauso fühlte, wie sie dachte.
„Ich hätte es verhindern müssen. Es ist meine Aufgabe die mir anvertrauten Personen lebend nach Hause zu bringen. Die Blutschwinge verlor aber bis jetzt bei fast jeder Mission Personal. Jetzt haben wir selbst bei einer verdammten Forschungsmission ein Besatzungsmitglied verloren. Wieso gelingt es mir nicht auf meine Untergebenen besser aufzupassen?“
„Weil Sie nicht überall sein können, mein Lord. Sie können nicht alles bedenken. Die Blutschwinge ist das Flaggschiff der Thi Galae, der Flotte der Galae, die für besonders heikle Missionen ausgewählt wird. Wer auf deren Flaggschiff dient, der weiß genau, dass es hier gefährlicher ist als auf allen anderen Schiffen der Galae. Es sterben mehr Leute auf diesem Schiff, aber dafür kann man hier auch schneller Karriere machen und Ruhm und Ehre erwerben.“
Rikals Blick zeigte deutlich, was er, nach langen und harten Jahren des Dienstes, von Begrifflichkeiten wie Ruhm und Ehre hielt. Für ihn war dies schon lange nicht mehr erstrebenswert. Für ihn war nur erstrebenswert einen Auftrag zu erfüllen, egal wie, und alle seine Untergebenen nach Hause zu bringen.
„Nur weil die Blutschwinge, die Blutschwinge ist, heißt das nicht, dass ich mich damit abfinden muss Leute zu verlieren. Damit kann und werde ich mich nie abfinden.“
Ja, das wußte sie. Ihm lagen seine Untergebenen am Herzen, er sorgte sich um sie und deshalb war er der Kommandant, der er war. Auch wenn er im Moment am Boden war, früher oder später, eher früher, würde er wieder auf seinem Sessel sitzen und sein Schiff kommandieren. So als wenn nichts gewesen wäre.

-tbc-
 
K

Korax chi-R'Mor

Gast
=V= ChR Blutschwinge, Tempel der Elemente

"Feuer der Elemente, brenne, brenne, bis die Feinde des Sternenreichs zu Asche zerfallen sind und wärme deine Kinder, die Rihannsu. Wasser, fließe, fließe bis unsere Feinde hinweggespült sind und erhalte die Rihannsu am Leben. Erde -", doch plötzlich wurde Korax' Andacht in dem kleinen Tempel an Bord der Blutschwinge durch ein Zirpen unterbrochen. Er verdrehte die Augen, doch als er sich meldete, klang seine Stimme ruhig und kühl wie immer. "Melden sie sich in einer Tlhojur im Transporterraum. Leichte Ausrüstung. Sie lösen die 16. Reiahrin auf der Planetenoberfläche ab." "Ie, Rekkhai", bestätigte
Korax und schaltete den Kommunikator wieder ab. Er beendete schnell sein Gebet, dann verließ er mit schnellen Schritten den Raum. Er erreichte den nächsten Turbolift und nach wenigen Sekunden war eine Kapsel da. Er trat ein. "Marine-Abteilung, Deck 30.", befahl er und der Computer bestätigte mit einem kurzen Piepen.Wenige Augenblicke später öffneten sich beide Türhälfen mit einem Zischen und glitten zur Seite, gaben den Blick frei auf den vertrauten Anblick der Korridore der Abteilung der Infantrie. Sie lag in der Nähe eines der Hangars, in dem die Landungsshuttles und die Bodenfahrzeuge der Marines aufbewahrt wurden, sowie eines Truppentransporters, mit dem notfalls eine halbe Zenturie auf einmal gebeamt werden konnte. Auch eine eigene Waffenkammer beinhaltete die Abteilung, in auch der die Theirr-Kampfanzüge der Elite-Truppen bereitgehalten wurden. Ebendiese betrat Korax nun. "Ah, R'Mor, da sind sie ja. Dann können wir ja loslegen.", begrüßte ihn der Wachoffizier und die zwei Dutzend Marines versammelten sich um einen großen Bildschirm, der eine stilisierte Karte des Geländes zeigte. Aufmerksam hörten alle zu, es würde nur eine Routine-Mission werden, doch man wusste ja nie.

Nach einer halben Tlhojur war das Briefing beendet. "Also gut, nehmen Sie Ihre Ausrüstung und dann Abmarsch.", befahl der Offizier. Wie die Anderen bewaffnete sich Korax mit Dolch, Disruptorpistole und -gewehr sowie einem taktischen Tricorder und einem Außenmissionskoppel, das allerlei nützliche Kleinteile, wie einige Ersatzteile, Verbandszeug, ein Fernglas und eine Feldflasche, barg. "Überprüft eure Ausrüstung, Marines!", befahl Korax und machte sich selbst daran, die Riemen und Energiezellen in der Ausrüstung seiner Nummer Eins zu überprüfen. Als er ihm mit einem leichten Schlag auf die Schulter signalisierte, dass alles in Ordnung war, ließ Korax die ganze Prozedur selbst über sich ergehen, doch auch bei ihm waren alle Ausrüstungsstücke in bester Ordnung. Zwar würde keiner einem anderen Vorwürfe machen, wenn er einen Mangel feststellen würde, doch es war eine Art ungeschriebenes Gesetz, dass nur Neulinge und Raumflottencrews Fehler übersahen, nicht aber ein Marine. Ein solcher Vorfall würde dem Ansehen eines Marine lange nachhängen. "Gut, dann vorwärts, Leute", meinte Korax schließlich und wandte sich zum Gehen. "Ach, eins noch, Nvalmn; Nehmen Sie den Transporter auf Deck 16. Unserer wird zur Zeit gewartet", meldete sich der Offizier ein letztes Mal zu Wort. "Ssuay", bestätigte Korax, bedeute seinem Team, ihm zu folgen und verließ die Waffenkammer in Richtung des Transporterraums.

Die Gänge waren größtenteils verlassen, da zur Zeit Nacht auf dem Schiff herrschte - natürlich konten die Generatoren jederzeit Energie für volle Beleuchtung liefern, aber dem Empinden der meisten Besatzungsmitglieder war ein künstlicher Tag-Nacht- Zyklus lieber. Korax hatte das nie verstanden. Er hatte keinerlei Probleme damit; wie die meisten Marines schlief er, wenn er konnte, war wach, wenn man ihn brauchte und in der Zwischenzeit aß und trainierte er. Hobbys hatte er nur wenige und die meisten standen entweder in direktem Zusammenhang mit seinem Dienst oder beschränkten sich auf das Lesen eines guten Buchs zur rechten Zeit.
Die wenigen Besatzungsmitglieder, die sich zu diesem Zeitpunkt noch auf den Gängen aufhielten, traten respektvoll beiseite, als die Reiahrin in Zweierreihen vorbeimarschierte. Als sie den Transporterraum erreicht hatten, schien der kleine Raum fast gesprengt zu werden von den schwerbepackten Marineinfantristen, die sich auf engstem Raum mit Konsolen, Armaturen und zwei Technikern drängten. Da nur vier Pads vorhanden waren, dauerte es eine Weile bis alle Soldaten unten waren. Als letzter verließ Korax mit drei weiteren Soldaten das Schiff und dematerialisierte in einem grünen Glitzern.
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu, Rikal)

Mittlerweile war Abend und N'nhaeirhu hatte ihre Schicht längst beendet. Jetzt war es Zeit, der Einladung Rikals zum Essen nachzukommen. Es gab einiges, von dem sie gehört hatte, was auf dem Planeten vorgefallen war. Doch sie kannte einen Teil von Rikals Vergangenheit, sie kannte seine Einstellung und so wollte sie von ihn hören, wie es ihm ergangen war in der Situation – gefangen auf einem fremden Planeten.

Sie klingelte an der Tür, die sich daraufhin sofort öffnete. Der Leih stand im Eingang.
„Aefvadh, N'nhaeirhu.“ Wie üblich begrüßte er sie persönlich und bat sie mit einer einladenden Geste herein.
„Guten Abend, Rikal“, sagte sie, als sie eintrat. „Hm, es riecht gut hier.“
„Ehae hat ganze Arbeit geleistet. Sie wissen doch, ich esse nichts, was ich selbst koche.“
„Ja, ich weiß“, antwortete sie mit einem kurzen Lachen.
„Setzen sie sich doch, dann hole ich das Essen“, woraufhin die Angesprochene Platz nahm. Rikal verschwand unterdessen kurz in der Küche, um mit einer dampfenden Suppenterrine zurück zu kommen.
„Einen Wein zur Suppe?“
„Gern“, antwortete die Rihanna. Daraufhin füllte Rikal zwei Gläser mit Weißwein und reichte eines N'nhaeirhu. Anschließend schöpfte er Suppe auf die bereitstehenden Teller.
„Lassen Sie es sich schmecken.“
„Danke, gleichfalls“, antwortete die CIS und begann zu essen.

„Es war ausgezeichnet“, sagte N'nhaeirhu, nachdem sie mit der Suppe fertig war und den leeren Teller etwas beiseite geschoben hatte. Der geeignete Moment, das Gespräch zu eröffnen.
„Das wird Ehae sicherlich gern hören“, antwortete Rikal.
„Wie geht es Ihnen?“ Der Leih machte den Eindruck, etwas überrascht worden zu sein. Langsam lehnte er sich zurück.
„Es ging mir schon besser.“
„Wollen Sie darüber reden?“
„Es waren harte und überaus unangenehme Tage auf dem Planeten.“
„Sanra erzählte mir davon“, warf die Agentin ein.
„Ein Teil meiner Besatzung wurde in die Minen geschickt, der andere überwacht, um das passende Opfer für eine Untersuchung auszuwählen“, und seine Betonung machte deutlich, was er davon hielt. „Und ich war hilflos.“
„Das ist keine Schande. Was hätten Sie in dieser Situation auch tun können?“
„Nichts, aber das macht es nicht besser.“
„Ich weiß“, gab sie resigniert zurück.
„Ich hätte diesen Urlaub nie genehmigen dürfen. Nicht ohne genaue Untersuchung des Planeten.“
„Der Planet wurde genauestens untersucht. Offensichtlich haben diese Leute eine bessere Tarntechnik als unsere Sensoren entdecken können.“
„Ich weiß. Wir konnten die Tarnfelder vorher nicht entdecken, aber ich habe das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben.“
„Das haben Sie nicht“, versuchte sie ihn zu beruhigen.
„Dieses Gefühl habe ich immer, wenn ich ein Besatzungsmitglied verloren habe. Ich frage mich dann immer, ob ich etwas hätte anders machen können, aber wie so oft finde ich keinen Fehler.“
„Weil keiner existiert.“ Sie machte eine kurze Pause. „Auch wenn es nicht angenehm ist ... ich empfehle Ihnen dringend, sich mit Llhran zu unterhalten.“ Allmählich machte sich N'nhaeirhu um die Urteilsfähigkeit Rikals Sorgen. Sie hatte ihn bereits mehr als einmal niedergeschlagen gesehen, wenn er Untergebene während eines schweren Gefechts oder ähnlichem verloren hatte. Aber diesmal war es nur ein einzelner.
Daraufhin hob Rikal eine Augenbraue, eine Reaktion, mit der N'nhaeirhu gerechnet hatte.
„Weil?“
„Wenn Sie über Ihre Zweifel nicht hinweg kommen, wird es irgendwann für Sie schwer werden, Ihre Leute in den Einsatz zu schicken. Sie sind genauso wie ich nur ein Rihannsu und brauchen in mancherlei Hinsicht ebenso Hilfe. Ich kann Ihnen zwar zuhören, aber Ihnen nicht helfen, mit Ihren Zweifeln fertig zu werden.“
„Ich habe schon immer gezweifelt, N'nhaeirhu. Wenn man sich seiner selbst zu sicher ist, dann macht man erst recht Fehler. Aber ich werde darüber nachdenken.“
„Sie zweifeln in meinen Augen aber zunehmend.“
„So?“ entgegnete er verblüfft.
„Ich weiß Ihre Sorge um Ihre Untergebenen sehr zu würdigen, wie jeder andere an Bord dies auch tut. Aber wie wollen Sie mit einer Sie überwältigenden Sorge Entscheidungen treffen, die das Leben Ihrer Crew kosten kann?“
„Ich kann es, ich konnte es schon immer.“
Wollen wir das hoffen. „Mehr als Ihnen eine Empfehlung aussprechen kann ich nicht.“
Ein Lächeln war die Antwort. „In der Tat. Wie ich schon sagte, ich werde darüber nachdenken.“ Damit hatte N'nhaeirhu erreicht, was sie hatte erreichen wollen. Ob er tatsächlich mit Llhran sprechen würde, blieb abzuwarten.
„Und wie geht es Sanra?“
„Soweit ganz gut.“
„Schön.“ Er überlegte kurz. „Wie ist die Stimmung in der Besatzung?“
„Angespannt.“
„Wegen der letzten Ereignisse.“
„Natürlich. Aber sie kommt damit besser zurecht, als es bei Ihnen der Fall zu sein scheint. Ich weiß, es ist schwer, sich einzugestehen, daß es jemanden gibt, der besser ist als man selbst.“
„In der Tat, aber wie sie schon sagten, ich habe mir nichts vorzuwerfen.“
„Sie sollten sich dessen nur sicher sein. Allein die Worte zu hören reichen nicht aus.“
Schweigen schloss sich an, doch zum Glück brachte Ehae den Hauptgang. Das weitere Gespräch ergoss sich in Smalltalk, einem kurzen Bericht über die Handlungen an Bord, die zur Befreiung der Gefangenen geführt hatten, dass sich der eine oder andere dabei besonders verdient gemacht hatte.

Schließlich verließ N'nhaeirhu das Quartier des Leih am späten Abend wieder mit einem merkwürdigen Gefühl sich selbst betreffend. Sie war in letzter Zeit zunehmend offensiv geworden, hatte deutlich an Selbstsicherheit gewonnen, wenn sie es mit der Zeit unmittelbar nach ihrem an Bord kommen verglich. Und sie äußerte ihre Meinung vor allem Rikal gegenüber offener und zielgerichteter, hatte sie den Eindruck. Doch sie wollte ihm damit nur helfen.
War es das, was Llhran mit der Änderung der Persönlichkeit gemeint hatte?
Sie wusste es nicht, ihr fehlte der direkte Vergleich.
 

Arfeh

Ghostwriter
Einige Lichtjahre von der Blutschwinge entfernt erforschten drei rihannische Schiffe einen großen Nebel der Mutara Klasse. In dessen Inneren vermuteten die Rihannsu ein Planetensystem, das reich an wertvollen Rohstoffen sein sollte. Zumindest sprachen davon die Berichte, Legenden traf es wohl besser, der Terbon und einer anderen Spezies, auf die die ChR Ortius vor einigen Wochen getroffen war. Immer wieder hatten die Terbon und die Hati, so nannte sich dieses Volk, Schiffe in den Nebel geschickt. Anfänglich voller Tatendrang und mit großem Forschergeist, nahm diese Enthusiasmus spürbar ab, als keines der Schiffe zurückkehrte. Nach einigen Jahren brachen noch immer mutige Raumfahrer in den Nebel auf, allerdings waren es eher Abenteurer, die auf Ruhm und Ehre, oder schnellen Profit auswahren, als echte Forscher.
Die Rihannsu wurden vom Scheitern der anderen Völker nicht abgeschreckt, denn ihre Raumschiffe, selbst ein Aufklärer der D’Renet Klasse war dem besten Schiffen der Terbon oder Hati technisch überlegen. Vielleicht konnte ein Kreuzer der Terbon einen dieser Aufklärer besiegen, aber wenn es galt den Widrigkeiten des Weltraumes zu widerstehen, so waren diese kleinen Raumschiffe erstaunlich robust. Aus diesem Grund hatten sich zwei D’Renets und ein Kreuzer der Griffin Klasse an die Erkundung des Nebels gemacht.
Was auch die Rihannsu nicht ahnten war, dass die Legenden etwas wahres, wie so oft, beinhalteten. Im Inneren des Nebels befand sich tatsächlich ein System, dessen Sonne von drei Planeten umkreist wurde. Allerdings waren diese Planeten schon lange vollständig ausgebeutet. Bereits vor Jahrzehnten war dieser Bereich des Alls von den Borg entdeckt worden. Nachdem sie das erste Schiff und dessen Besatzung assimiliert hatten, erlangten sie auch Kenntnis von den Legenden um diesen Nebel und gingen ihnen auf den Grund. So entdeckten sie dieses System und, weil immer wieder Schiffe in den Nebel aufbrachen oder ihn passierten, richteten sie sich in diesem System häuslich ein und fingen alle Schiffe ab, die in den Nebel eindrangen, und hin und wieder die Schiffe, die sich in der Nähe des Nebels tummelten und für die Borg interessant waren. Zwar war die Technologie der in diesem Teil des Raumes ansässigen Spezies nicht sonderlich hoch entwickelt, und damit für die Borg eher uninteressant, aber durch diese Schiffe erhöhte sich die Zahl der Borg. Damit war diese Station und der ganze Nebel für die Borg von einigem Interesse.
In dieses Gebiet drangen nun drei Schiffe der Rihannsu ein. Was den Borg, da ihre Sensoren besser waren als die der Rihannsu, und deshalb auch leichter die Störungen durch den Nebel kompensieren konnten, mittelfristig nicht entging.
Auf der anderen Seite war dieser Teil des Weltraumes nicht von so großer Bedeutung für die Borg, was natürlich stark mit der technischen Entwicklung seiner Bewohner zusammenhing, dass es hier eine starke Präsens von ihnen gab. Deshalb befanden sich nur eine Sphäre und zwei Aufklärer der Borg in diesem Nebel. Zum Pech der Besatzungen der drei rihannischen Schiffe reichten diese allerdings, weil sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite hatte und nicht so sehr wie die Rihannsu von den Störungen des Nebels beeinträchtigt wurden, aus um ihnen überlegen zu sein.
Die Überstürzung und das Entsetzen der Besatzung des Aufklärers ChR Lorat, die aufkamen, als die Sensoren Alarm gaben und den Rihannsu klar wurde, das sie von drei Borgschiffen eingekreist waren, ist leicht verständlich. Das Gefecht war vorbei bevor es begonnen hatte. Noch nicht einmal um ein Notsignal zu senden reichte die Zeit, die die Borg brauchten um den ungeschützten Aufklärer außer Gefecht zu setzen. Auch dem zweiten Aufklärer blieb das Schicksal der Lorat nicht erspart. Er wurde vernichtet und seine gesamte Besatzung entführt und in die Assimilationskammern des Sphäre verbracht.
Nur die Ortius überstand die ersten Salven der Borg und drehte sofort bei um mit Höchstgeschwindigkeit aus dem Nebel zu verschwinden, denn nur außerhalb würden sie überhaupt eine Chance gegen die drei Schiffe haben. Mit wild, und leider ziemlich ungezielt feuernden Heckwaffen schoss der Kreuzer durch die rotenblauen Nebelschlieren und immer wieder stachen grüne Energiebolzen nach der ungeschützten Hülle. Zum Leidwesen der Besatzung trafen die Borg besser als sie selbst, weshalb der ein oder andere Schuss ein Treffer war. Wann immer dies geschah wurde der Kreuzer schwer durchgeschüttelt, schwarze Scharten verunstalteten die grüne Außenhaut, aber die ersten Treffer wurden von der Ablativenpanzerung der Hülle gestoppt, bevor die internen Systeme erreicht wurden. Aber kurz vor dem Erreichen des rettenden Nebelrandes traf einer der grünen Energiestrahlen der Sphäre die Backbordwarpgondel und beschädigte diese so schwer, das der Kreuzer nicht mehr auf Warp gehen konnte.
Nur sehr knapp und mit den drei Borgschiffen dicht auf den Fersen erreichte die Ortius den Rand des Nebels, sofort setzte sie ein Notsignal ab, dieses würde aber Stunden brauchen, bis es die nächsten rihannischen Schiffe erreichen würde. Noch bevor die Subraumnachricht vollständig gesendet worden war, waren bereits die Schilde aktiviert, und nun endlich konnte der Kreuzer sich wehren und all seine Fähigkeiten einsetzen. Dennoch war der Kreuzer unterlegen, denn natürlich arbeiteten auch die Schilde der Borg außerhalb des Nebels. Der Ortius stand ein schwerer Kampf bevor, aber kampflos ergab sich kein Rihannsu den Borg.

=/\= Zur selben Zeit, nur viele Lichtjahre entfernt =/\=

Die Patrouille des jungen Optio R’Mor war bereits seit einigen Stunden auf dem Planeten und seine Untergebenen sicherten die Umgebung des Stützpunktes ihrer unbekannten Gegner. Weil nicht ganz sicher war, ob wirklich alle Entführer den Planeten verlassen hatten und auch niemand wußte, ob unangenehme Hinterlassenschaften zurückgeblieben waren, waren alle Marines hochkonzentriert und beobachteten argwöhnisch die Umgebung.
Was sie allerdings nicht ahnen konnten war, dass die Gefahr, die ihnen drohte, von unten kam. Die Entführer hatten sich einen Planeten ausgesucht, der geologisch aktiv war. Sporadisch kam es zu Erdbeben, und weil die Entführer davon Kenntnis gehabt hatten, war ihr Stützpunkt so errichtet worden, dass selbst ein Beben der Stärke 9,9 ihm nichts anhaben könnte. Dies traf allerdings nicht auf die Umgebung des Stützpunktes zu. Im Erdreich und selbst im Felsboden befanden sich Spalten, diese waren so klein, dass sie unter normalen Umständen keine Gefahr darstellen würde, allerdings waren die Umstände nicht normal. Zumindest nicht mehr.
Zunächst verlief die Wache wie immer, alles blieb ruhig, aber nach etwa vier Stunden Tristes, fiel den ersten Marines auf, dass es um sie herum schlagartig still geworden war. Kein Tier gab mehr ein Laut von sich. Für gewöhnlich war dies kein gutes Zeichen, das wussten auch die Soldaten der Schwinge, aber sie rechneten mit einem Angriff und nicht mit dem was tatsächlich auf sie zukam. Urplötzlich und ohne Vorwarnung begann die Erde unter ihren Füssen zu beben. Fast dreißig Sekunden lang rüttelte und schüttelte sich der Teil der Planetenoberfläche, auf dem sie standen so sehr, dass man meine konnte, der Planet wollte seine Gäste abschütteln wie lästige Insekten.
Um die Marines herum brach ein Inferno aus stürzenden Bäumen, peitschenden Ästen und aufreißenden Erdspalten los. Einer der Marines wurde von einem Ast an der Schulter getroffen und ging bewusstlos zu Boden. Eine Rihanna hatte noch mehr Pech als er, denn sie sprang, unfreiwillig, in eine sich gerade öffnende Erdspalte, als sie einem stürzenden Baum ausweichen wollte und stürzte fast fünf Meter in die Tiefe und prallte hart auf, als sie den Grund erreichte. Benommen blieb sie liegen, während die Erdspalte begann einzustürzen.

-tbc-

[NRPG: Die Rihanna lebt noch, ist aber verletzt. Dies alles wäre nicht weiter schlimm, würden nicht Ablagerungen im Boden die Sensoren der Blutschwinge stören. So aber ist der Warbird nicht in der Lage, die Rihanna klar zu erfassen und kann sie daher nicht an Bord beamen.
p.s. Ich bin mir nicht sicher, ob die Marines ihre Kampfanzüge an haben oder nicht, daher gehe ich im Moment davon aus, dass sie sie nicht anhaben. Sollten sie sie anhaben, werde ich mein Log ändern.]
 
K

Korax chi-R'Mor

Gast
=V= auf dem Planeten

Teil 1

So schnell und unerwartet das Erdbeben über die Marines hereingebrochen war, so schnell war es auch wieder verschwunden. Wären nicht die Erdspalten zurückgeblieben, manch einer der Soldaten hätte es wohl akzeptiert, wenn man ihm gesagt hätte, dass seine Sinne ihm einen Streich gespielt hätten. Korax jedoch hatte schon einmal ein Beben erlebt. Damals war er 13 E'ayy
alt und auf einem Schulausflug gewesen. Zwar war die Situation nicht ganz vergleichbar; er hatte sich im Inneren eines Gebäudes befunden und das Beben war nicht sehr stark gewesen, doch wollte er nie wieder dieses Gefühl der Hilflosigkeit spüren und so hatte er sich jedes Byte an Informationen verschafft, dessen er habhaft werden konnte. Dieses Wissen, dass er viele E'ayy nicht gebraucht hatte, meldete sich nun zumindest teilweise zurück, als es gebraucht wurde und half Korax, sich schnell wieder zu sammeln, wie es von ihm als Kommandant seiner Einheit erwartet wurde.
Er tastete kurz über seinen Körper - niemandem wäre gedient, wenn er sich unvorsichtigerweise erhob und sich bei einem Sturz etwa auf ein verletztes Bein noch weiter verletzen würde - doch er fand sich unverletzt, sah man von dem Schrecken und einigen Prellungen ab. Sein nächster Griff galt seiner Ausrüstung, doch auch die fand er unbeschädigt und vollständig. Sein Disruptorgewehr jedoch war in einer Felsspalte zu seiner Linken verloren gegangen. Er richtete sich auf und ließ seinen Blick über die Landschaft wandern. Das kleine Wäldchen, an dem sie gerade vorbeimarschiert waren, gab es nicht mehr. Die Stämme waren umgeknickt oder in Spalten im Boden gestürzt. Korax lief zu dem Rihannsu, der ihm am nächsten lag. Er lag, die
Augen fest geschlossen, unbeweglich auf dem Rücken und hielt seine Waffe fest, als sei sie ein Rettungsanker. Korax beugte sich zu ihm hinunter und packte ihn an der Schulter. Als er die Berührung spürte, öffnete der Soldat die Augen und blickte Korax an, dem auffiel, dass der Rihannsu einer der drei Neuen war, die erst bei ihrem letzten Aufenthalt an einer Sternenbasis zur Einheit der Blutschwinge und in seine Reiahrin versetzt worden waren. "Stehen Sie auf, Nvalmn. Es ist vorbei!", sagte Korax, vielleicht etwas schärfer, als nötig. "Ssuay", brachte der Soldat hervor und erhob sich langsam. Korax trat an ihm vorbei und musterte den Rest seiner Lete, die sich inzwischen erholt hatten und wieder auf die Beine kamen. Automatisch zählte er. 23. 24 mit ihm.
"Khre'Ared Atalad", rief er und zwanzig Meter weiter hob ein Marine mit den Rangabzeichen eines Master Chiefs den Arm, um ihm zu bedeuten, dass er ihn gehört hatte. Korax kam zu ihm hinüber. "Sind Sie verletzt?", fragte er. Als der Andere abwinkte, setzte er fort: "Ich zähle 24, Sie und mich eingeschlossen..." Atalad ei-Koramar blickte über Korax's Schulter. "Durchzählen, Nvalmnn", befahl er. Bei 16 stockte das Zählen. "Dhael t'Nei'rrh,
Rekkhai", sagte Atalad eine Sekunde, bevor auch Korax den Namen mit der Zahl verbinden konnte. Doch bevor er weitersprechen konnte, war die Reihe ein zweites mal zum Erliegen gekommen - 21, Valdek in-Chain. Verdutzt drehte sich Korax um und bemerkte einen Rihannsu, der etwas abseits von den anderen lag, halb begraben von einem großen Ast, der auf ihn herabgestürzt war. "Khre'Ared...", befahl Korax und deutete auf den Verletzten. Der Unteroffizier nickte und lief mit zwei weiteren Marines los, um sich um den Verwundeten zu kümmern. "Und der Rest von Ihnen: Sehen Sie sich nach Nvalmn t'Nei'rrh um! Sie kann nicht weit sein.", wandte er sich an den Rest der Reiahrin. Er selbst zog den Scanner aus dem Gürtel und versuchte, ein klares Ergebnis zu bekommen, während sich die restlichen Marines in der Umgebung verteilten.
Als er den Ruf eines der Soldaten hörte, blickte Korax auf, steckte den Scanner, der sich standhaft weigerte, Informationen preiszugeben, zurück ins Halfter und lief zu dem Rihannsu hinüber, der 50 Meter entfernt am Rand einer Erdspalte stand. Als er herangekommen war, folgte er dem Blick des Soldaten und erkannte eine Gestalt in einer Rihannsu-Uniform, die 5 Meter tiefer auf einem Vorsprung einer gut doppelt so tiefen Spalte lag. "Nvalmn!", rief Korax, doch die Gestalt rührte sich nicht. "Rekkhai", sagte der Marine neben Korax plötzlich und deutete auf die andere Seite des Risses - Staub wallte auf und Erdreich bröckelte ab und stürzte in die Tiefe. "Die Spalte schließt sich, Rekkhai!", rief der Soldat. "Geben Sie mir Ihren Disruptor, Nvalmn", befahl Korax, indess er sein Ausrüstungskoppel öffnete und achtlos zu Boden fallen ließ. Verständnislos zog der Marine die Waffe von der Schulter und reichte sie ihm...
 
K

Korax chi-R'Mor

Gast
Teil 2

=V= Auf dem Planeten

Hastig zog Korax seinen Dolch und schnitt den Schultergurt los, den er sich um die Hand wickelte, bevor er das Gewehr zurückwarf. "Atalad!", rief er zu dem Khre'Ared, mit einem letzten Blick zurück den Verletzten seinen Kameraden überließ, sich erhob und herüberkam. "Führen sie die Reiahrin weg von hier. Versuchen Sie, das ausgetrocknete Flussbett zu erreichen, an dem wir vorbeikamen. Dort sollten die Interferrenzen schwach genug sein, dass Sie mit dem Schiff Kontakt aufnehmen können." Man konnte dem Khre'Ared seinen Widerspruch ansehen, doch er nickte nur und sammelte die Marines um sich, zwei trugen den Verletzten. Korax atmete tief durch, salutierte noch einmal zu seiner Einheit, indem er sich mit der Rechten gegen die Brust klopfte und machte sich an den Abstieg die Spalte hinunter. Es war nicht besonders schwer, die Felswände boten Händen und Füßen ausreichend Halt. Sicherlich hätte er die letzten 2 Meter auch mit einem Sprung überwinden können, doch Korax wollte nicht riskieren, den Felsvorsprung, auf dem die Bewusstlose lag,
abzubrechen. Denn dies war das wirklich Gefährliche an dieser Spalte. Die Wände bestanden aus Erde in unterschiedlichen Stadien der Festigkeit und drohte beständig, wegzubrechen. Korax überwand auch die letzten Meter und setzte vorsichtig die Füße auf und prüfte die Stabilität des Vorsprungs. Er hielt. Zumindest noch, dachte Korax im selben Moment, als an der oberen Kante eine Staubwolke aufwirbelte und den Optio mit Erde und Staub überschüttete. Doch noch hielt der Hauptanteil, noch hatte er Zeit.
Er beugte sich über die Rihanna und drehte sie um. Eine smaragdgrüne Spur aus geronnenem Blut zog sich von einer Platzwunde auf der Stirn quer über ihr
Gesicht und erzeugte einen eindrucksvollen Kontrast zu ihrem schwarzen Haar. Korax schüttelte den Kopf. Das war wohl kaum der Ort und die Zeit für solchen Gedanken. Er tastete kurz über den Körper der Verletzen. Arme und Beine waren in Ordnung, doch ein Keuchen zeigte ihm, dass wohl einige Rippen gebrochen waren. Nichts, womit man nicht fertig werden konnte.
Korax führte nun ihre Hände zusammen und band sie mit dem Disruptorriemen zusammen. Dann steckte er Kopf und einen Arm durch die entstandene Schlinge und hob die Rihanna vorsichtig an, was sie mit einem leisen Aufstöhnen quittierte. Korax trat mit seiner Last wieder an die Felswand.
Die ersten zwei Meter gingen noch, doch dann griff er nach einem aus dem Erdreich herausragenden Stein. Zuerst schien er dem Gewicht standzuhalten, doch dann löste er sich und Korax verlor einen Moment das Gleichgewicht. An einem Arm hängend, schwang er herum, schlug gegen die Felswand und
drückte der Nvalmn die Luft aus den Lungen, bevor er wieder Halt an einer Wurzel fand. "Rekkay...?", flüsterte plötzlich eine erstickte Stimme hinter ihm. "Ich will ja nicht unhöflich sein, t'Nei'rrh, aber das ist ein ziemlich schlechter Zeitpunkt!", presste er hervor. Er riskierte einen kurzen Blick über die Schulter. Zwei große graue Augen blickten ihm angstgeweitet entgegen
und er erkannte, dass sie gar nicht in der Lage war, seinen Sarkasmus zu verstehen. Der Schock über das noch nie erlebte Schütteln der Erde hatte sie noch voll im Griff. "Es ist alles in Ordnung, Nvalmn." Ja, wenn man davon absah, dass er hier hing, mit einer Verletzten auf dem Rücken und der Aussicht, beim Sturz auf den Fels unter ihm mit diesem zusammen in die Tiefe gerissen zu werden. "Das Beben ist vorbei." Er versuchte seiner Stimme einen beruhigenden Klang zu verleihen, doch er war sich sicher, dass das ziemlich danebenging, doch es war ihm recht egal. Schließlich brauchte er seinen Atem im Moment für Wichtigeres. Er griff wieder nach oben, doch diesmal hielt der Vorsprung, den er erreichte und gab ihm einen weiteren halben Meter. Eine Wurzel, noch ein Meter. Korax suchte mit den Augen die erdige Wand ab, doch er konnte keinen weiteren Halt finden. "Nvalmn...", keuchte er. "Sie müssen das letze Stück selbst klettern. Ich gebe Ihnen Halt." Er verschob das linke Bein etwas, so dass die Rihanna darauf zum Sitzen kam und den Zug von seinen Schultern nahm. "Lösen Sie den Knoten. Und dann los!", befahl er ruhig. Die gewohnte Stimme schien die Verletzte wieder etwas zu sich zu bringen und mit fahrigen Bewegungen löste sie den Riemen, wärend Korax lautlos vor sich hin fluchte. Er spürte, wie seine linke Hand langsam den Halt verlor und griff neu zu, doch der Felsen war seltsam schmierig. Als er hinaufsah, tropfte ihm etwas Warmes, Klebriges ins Gesicht. Der Felsen musste ihm die Hand aufgeschnitten haben, doch er spürte keinen Schmerz. Unsicher stellte die Rihanna nun einen Fuß auf seinen Oberschenkel und stemmte sich hoch und wenn sie nicht im letzen Moment nach seiner Schulter
gegriffen hätte, wäre sie wohl wieder zurückgefallen. So aber schaffte sie es, den zweiten Fuß auf seiner Schulter aufzustützen und langsam und vorsichtig schob sie sich an der Wand empor, was Korax erneut mit einer Ladung Erde bedachte. Als Korax hinaufblickte, erkannte er, dass sie den Rand der Spalte erreichte. "Ziehen Sie sich hoch!", rief er. Er spürte eine leichte Entlastung,
doch dann sank sie wieder mit vollem Gewicht zurück. Sie schaffte es nicht! Korax spürte seine Hand wieder abrutschen, doch er konnte es sich nicht leisten, loszulassen, um den Griff neu anzusetzen, also schloss er nur verbissen die Hand fester um den Stein, während zwischen seinen
Fingern das Blut hervorquoll. Dann, plötzlich, spürte er, wie das Gewicht von seinen Schultern genommen wurde. Er blickte nach oben und sah die Rihanna gerade noch über den Rand der Spalte rutschen. Einen Moment später erschien das Gesicht von Atalad. Der Khre'Ared beute sich hinab, soweit er es wagen durfte und reichte Korax seine Hand und mit größter Anstrengung schaffte es Korax, sie zu ergreifen. Mit vereinten Kräften gelang es schließlich, den Optio nach oben zu bringen, halb kletternd, halb ziehend. Keuchend kniete Korax neben der Spalte. "Ich hatte Ihnen befohlen, die Truppe zum Fluss zu bringen.", wandte er sich an den Unteroffizier, der neben ihm nach Atem rang. "Ie, Ssuay", erwiderte der schlicht und Korax beließ es mit einem grimmigen Nicken dabei. "Wir müssen hier weg. Die Spalte kann jeden Moment einbrechen. Können Sie laufen?", er drehte sich zu t'Nei'rrh um, doch sie war wieder in tiefe Bewusstlosigkeit gesunken. "Dann nicht", brummte Korax. Er nahm sie auf die Schulter und zusammen mit Atalad wandte er sich nach Osten. Nach einer halben Tlhojur erreichten sie das Rettungsteam, das ihnen entgegengeeilt war, nachdem die Marines Verbindung mit dem Schiff aufgenommen hatten. Man nahm ihm die Verwundete ab und als das Flimmern des Transporters nach ihm griff, war Korax' letzter Gedanke, dass diese Mission mit einem Ruf begonnen hatte, der sein Gebet gerade bei "Erde" unterbrach...

[OFF:Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber ich war die letzte Zeit 'n bisschen beschäftigt, Geburtstag, Schule, etc. Ich hoffe, es ist nicht zu lang geworden.]
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= Auf dem Planeten =/\=

Seit Stunden stapften sie durch das Dickicht des Dschungels und khre'Ared Wutai i-Shan Kwuing tr'Aniou stellte fest, dass er den Dschungel nicht mochte. Er mochte den ganzen Planeten nicht. Es war hier heiß und schwül, regelrecht drückend. Wutai schwitzte praktisch am ganzen Körper, sein kurzes Haar klebte ihm am Kopf und die Außenmissionskoppel drückte. Wieso trugen sie nicht ihre Kampfanzüge? Diesen waren klimatisiert und vor allem waren sie absolut luftdicht. In seinem Theirr Anzüge würden ihn auch diese lästigen Insekten nicht ärgern können, dachte er, als er zum wiederholten Male nach einem der großen, rotgelben Insekten schlug, die die Rihannsu unablässig umkreisten. Bisher hatten sie zwar nicht zu gestochen oder gebissen, aber was nicht war, das konnte noch werden.
Dann waren sie plötzlich weg. Alle. Kein Insekt war mehr zu sehen oder zu hören, auch die Vögel schwiegen. Es kam Wutai lauter vor als jedes Geschützfeuer. Irgendetwas stimmte hier nicht. Bevor es ihm richtig bewusst wurde hatte er sein Disruptorgewehr in der Hand und ging in die Hocke, auf der Suche nach einem Ziel. Auch seine Untergebenen taten es ihm gleich und suchten Deckung und gleichzeitig die Umgebung ab. Nur war da niemand.
Dann begann es, die Erde zitterte unter ihren Füssen. Erst leicht, aber nur für einen kurzen Moment. Es wurde aber immer stärker, bis sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnten. Mit einem lauten Krachen stürzte ein Baum neben ihnen um und alle sprangen aus einander. Urplötzlich taten sich Spalten im Erdreich oder sogar im Feld neben ihnen auf. Es war die Hölle und sie waren mittendrin. Verzweifelt waren sie auf der Suche nach einem sicheren Platz, aber es gab keinen.
Endlich, nach nur wenigen Sekunden war es vorbei. Dieser kurze Augenblick war ihm aber unendlich lange vorgekommen. Ein stechender Schmerz in seinem Arm lies ihn diesen kurz betrachten. Mit einigem Erstaunen stellte er fest, dass sich in diesem ein Splitter befand. Ein langer Holzsplitter steckte in seinem Arm und aus der Wunde tropfte dunkelgrünes Blut.
„Sind alle in Ordnung?“ verlangte er mit lauter Stimme zu erfahren, denn er konnte nur zwei seiner Kameraden sehen.
Die beiden fehlenden Soldaten seiner Kaleh tauchten nach wenigen Augenblicken in seinem Blickfeld auf, sie waren wegen eines großen Baumes, der zwischen ihnen lag, getrennt worden. Wie es schien waren die vier Marines unverletzt. Dem Sanitäter seiner Einheit entging aber nicht, dass sein Vorgesetzter verletzt worden war. Sofort eilte er zu ihm, scannte kurz die Wunde, dann zog er den Spliter aus dem Arm. Offensichtlich war er nicht sonderlich tief eingedrungen. Dann behandelte er die Wunde mit einem Hautregenerator und praktisch augenblicklich stoppte die Blutung und schloss sich die Wunde. Den Rest erledigten die Selbstheilungskräfte der rihannischen Körper.
Mit einem kaum hörbaren Knacken erwachte der Empfänger des Funkgerätes, den jeder Soldat im Ohr trug, zum Leben.
„Reiahrin, durchzählen.“
Die Zählung begann, Wutai war als erster seiner Kaleh mit der Sechs an der Reihe, der fünfte Soldat seiner Einheit setzte die Reihe mit der Zehn fort, aber zwei der Soldaten fehlten. Die gesamte Einheit begab sich mit ihren Tricordern auf die Suche und es dauerte nicht lange, bis sie fündig wurden. Dhael t'Nei'rrh und Valdek in-Chain fehlten, während sie Valdek schnell fanden, er war von einem Ast getroffen und bewusstlos geschlagen worden, aber Dhael t’Nei’rrh blieb länger verschwunden. Sie war in eine Erdspalte gefallen und dort bewusstlos liegen geblieben. Ihr neuer Kommandant, Optio Korax chi-R’Mor, gab dem khre’Ahred Atalad, dem ranghöchsten Unteroffizier ihrer Einheit, den Befehl mit dem Rest der Einheit das Gebiet zu räumen, vermutlich befürchtete er Nachbeben oder das die Erde erneut nachgab, vermutete Wutai.
Atalad führte sie in ein ausgetrocknetes Flussbett und endlich gelang es ihnen Kontakt zur Blutschwinge herzustellen. Der Dschungel, der Boden oder die Atmosphäre, vielleicht auch alles zusammen, hatten bisher jeden Versuch scheitern lassen die Blutschwinge zu Kontakten.

=/\= ChR Blutschwinge, Bereitschaftsraum des Leih =/\=

In seinem Bereitschaftsraum ging Rikal seiner Lieblingsbeschäftigung nach. Er arbeitete sich durch die bürokratischen Aufgaben, die ein Kommando, wie das über die Blutschwinge mit sich brachte. Es gab Berichte durchzusehen, Material- und Personalanforderungen zu genehmigen und auch die ein oder andere Beförderung oder Disziplinarmaßnahme benötigte noch seinen Segen. Bei einer Tasse heißen Tees las Rikal gerade einen Bericht über die Funktion der Transwarpspule, an der noch immer Naruk arbeitete, und die gelegentlich Schwierigkeiten machte, als sich auf dem Planeten das Erdbeben ereignete.
„Rekkhai, auf dem Planeten hat sich gerade ein schweres Erdbeben ereignet.“
„Ich komme.“
Mit wenigen, schnellen Schritten war er um seinen Schreibtisch herum und aus seinem Bereitschaftsraum heraus auf der Brücke.
„Bericht.“
Sein erster Offizier saß im Sessel des Kommandanten und erhob sich als der Leih die Brücke betrat.
„In der Nähe der Einrichtung hat es ein Erdbeben der Stärke 7,4 gegeben. Aus der Einrichtung wurden keine Verletzten oder Schäden gemeldet, aber ein Reiahrin der Marines befand sich im Dschungel in der Nähe des Epizentrums. Bisher konnten wir keinen Kontakt mit ihnen herstellen.“
„Versuchen sie es weiter“, sagte Rikal während er sich setzte.
„Lebenszeichen.“
„24.“
Eins fehlt, dachte Rikal.
„Können sie einen Toten orten?“
„Ka, Rekkhai. Von dem Soldaten fehlt jede Spur.“
Seltsam.

-tbc-

[NRPG: Rest kommt morgen, ich muss ins Bett.]
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

„Rekkhai, wie es scheint hat sich die Reiahrin getrennt. Optio chi-R'Mor bleibt zurück, während die restlichen Marines sich entfernen. Vermutlich ist ihr Ziel ein ausgetrocknetes Flussbett, etwa ein Kilometer von ihrem aktuellen Standpunkt entfernt.“
Mit einem Nicken gab Rikal zu verstehen, dass er diesen Bericht verstanden hatte.
„Wie lange werden sie brauchen?“
„Aufgrund der schweren Vegetation schwierig zu schätzen. Mindestens zehn Minuten.“
„Eine medizinische Notfalleinheit soll sich bereithalten.“
„Ssuay, Rekkhai. Die Krankenstation wurde soeben informiert.“
Auf der Krankenstation wurde ein akustisches Signal aktiviert, dass jedem dort die Alarmierung des Notfallteams anzeigte. Im Ausrüstungsraum der Notfalleinheiten wurde auf einem großen Bildschirm angezeigt, was vorgefallen war. Die Notfalleinheit wurde erst in diesem Raum informiert, weil sie hierhin kommen mussten. Kaum hatten die Ärztin und die drei Sanitäter die wenigen Zeilen gelesen, da griffen sie sich ihre Ausrüstungen und eilten zum nächsten Transporterraum.
„Sobald sie ihr Ziel ausmachen können, beamen sie das Team hinunter.“
„Ssuay, Rekkhai“, sofort meldete Lyirru, der erste Offizier der Blutschwinge die Meldung hinunter.
Wenig später war klar, wohin die Marines wollten und das Notfallteam fand sich in dem Flussbett wieder und bewegte sich so schnell es konnte, auf die Marines zu. Auf der Brücke wartete Rikal darauf, dass sich jemand bei ihm meldete und ihm berichtet was vorgefallen ist. Seine Beunruhigung war gewachsen, als auch der Optio der Einheit von den Sensoren verschwunden war.
Nach zehn langen Minuten meldeten die Mariens sich endlich.
„Blutschwinge, hier khre’Ahred Atalad.“
„Blutschwinge, hört. Berichten Sie“, sagte Rikal, der als Kommandant natürlich für sein Schiff antwortete.
„Vier Verletzte, einer davon befindet sich in einer Bodenspalte der Optio wollte hinabsteigen um sie zu retten.“
Bodenspalte? Darum können wir sei wohl nicht orten.
„Nehmen sie sich drei Soldaten und kehren sie mit einem Teil des Notfallteams zur Spalte zurück. Eventuell braucht der Optio ihre Hilfe.“
„Ssuay, Rekkhai.“
Ich frage mich, wieso er alleine da geblieben ist. Es wäre sehr viel sicherer gewesen, wenn er jemand da behalten hätte. Hat er ein Nachbeben befürchtet? Hanaj, wird ihn bestimmt darauf ansprechen.
Keine halbe Stunde später befanden sich alle Marines wieder an Bord. Keine von ihnen war lebensbedrohlich verletzt, aber Rikal hatte, zur Vorsicht, eine genaue geologische Überwachung des Planetens angeordnet. Er wollte nicht, dass noch mal eine Patrouille oder ein Außenteam von einem Beben überrascht wird.
Eine weitere Einheit der Marines wurde gerade auf den Planeten gebeamt, sie würde sich aber nicht weiter als einhundert Meter vom Forschungszentrum entfernen, damit es Notfalls schnell dorthin zurückkehren kann.
Nun war es für Rikal an der Zeit sich zu beeilen, er hatten einen Termin mit Llhran, dem Psychologen der Auch N'nhaeirhu hatte helfen können. Es war ihm etwas unangenehm, ihn aufsuchen, aber die Gefangenschaft auf dem Planeten und die Geschehnisse während N'nhaeirhus Erkrankung hatten ihn mitgenommen. Den Rat N'nhaeirhu hatte er sich zu Herzen genommen, auch er befürchtete mittlerweile, dass seine Kommandofähigkeit eingeschränkt sein könnte.

-tbc-

[NRPG: So, ich wollte Chateya das Gespräch schreiben lassen und dann wollte ich auf zu den Borg. Korax, wenn Du magst, dann kannst Du deinen Char zum Rapport bei seinem Chef antreten lassen, der wird ihm wohl auch die Frage stellten, die Rikal sich gestellt hat :)]
 

Ehae

New Member
Vrih schnaufte vor sich hin. Er war frustriert. Dabei hatte er doch allen Grund, froh zu sein. Mehr noch, er konnte sich glücklich schätzen. Andere hatten nicht so viel Glück gehabt, einigen war es sogar richtig übel ergangen.
Noch immer rieselte es ihm kalt über den Rücken, wenn er an den vergangenen Tag dachte. Inzwischen hatte er schon einiges gelernt, konnte sich schon kurze Zeit gegen einen, wenn auch virtuellen, Gegner behaupten. Aber den Elementen zu widerstehen, war unmöglich. Deshalb hatte er sich eigentlich auch nichts vorzuwerfen.
Ihr Optio R’Mor hatte seine 5 Kaleh rund um den Stützpunkt Aufstellung nehmen lassen, um dessen Umfeld zu sichern. Alle beobachteten hochkonzentriert ihre Umgebung, denn noch war nicht sicher, ob alles sauber war. Die Fremden konnten noch so einige Überraschungen im Gelände deponiert haben, um zufällige oder feindliche Besucher abzuschrecken. Auf das kommende Ereignis war allerdings niemand gefasst.
Nach einem kurzen Moment Übelkeit und völliger Desorientierung fand sich Vrih im Dunkeln wieder. Er fühlte sich von einer mächtigen Kraft festgehalten und konnte sich nicht bewegen. Was ist denn jetzt los? war sein erster panischer Gedanke. Dann, wie der automatische Start eines Programms, setzte sich seine Ausbildung durch und er begann sorgfältig, seine Lage zu prüfen. Nacheinander fragte er den Status seiner Körperteile ab und stellte fest, dass nirgendwo übermäßige Schmerzen auftraten, wenn er die Muskeln anspannte. Jetzt konnte er daran gehen zu ergründen, warum ihn Dunkelheit umgab, die Bewegungslosigkeit würde er später klären. Als er versuchte den Kopf zu drehen, spürte er einen diffusen Widerstand und es kratzte im Gesicht. Verblüfft realisierte er, dass er in irgendetwas lag, und zwar ziemlich tief, dass dieses Etwas kein Wasser war, denn er konnte, wenn auch eingeschränkt, atmen und dass er irgendwie festsaß. Vorsichtig versuchte er die Augen zu öffnen, obwohl er fürchtete, dass dieses Unterfangen ein Fehler sein könnte wegen der Substanz um ihn herum. Als ihm etwas in die Augen rieselte, was einen plötzlichen Tränenstrom auslöste, unterließ er den Versuch sofort. Null Punkte, kommentierte er die Aktion wortlos. Nach kurzem Zerren und Winden gelang es ihm, den Arm aus der Klemme zu ziehen. Er bohrte ihn durch die ihn umgebende bröcklige, nachgiebige Materie und boxte vor seinem Gesicht eine Kuhle in den Untergrund. Währenddessen meldete sich aus seinem Rücken ein zunehmendes Stechen. Was er sah, war...nichts. Aber immerhin konnte er jetzt seine Augen öffnen. Nach einer Weile bemerkte er einen schwachen Lichtschein, der von hinten zu kommen schien. Er glaubte nicht, dass er in eine Höhle gestürzt war, sondern schien nur unter irgend etwas eingeklemmt zu sein. Während er so über den Wahrheitsgehalt seiner Vermutung nachdachte, hörte er ein leises Geräusch. Stimmen. Nein, nur eine Stimme.
"Durchzählen, Nvalmnn", hörte er gedämpft.
Die 16 wurde angesagt, dann eine Pause. Die nächste Stockung folgte bei 21. Vrih hörte die Zahlen, aber sie erschienen ihm momentan völlig bedeutungslos. Dann kam die 24 und danach nichts.
24? Was ist 24? Wer ist 24? Ich bin die 25. Wie ein Blitz durchfuhr ihn die Erkenntnis, dass er jetzt „25“ zu sagen hatte. Er sagte es. Aber nur ein Krächzen entrang sich seiner Kehle.
„Was war das?“ klang es aus seinem Ohrhörer.
„25“ wiederholte er nach kurzem Räuspern.
Die Ansage diente nicht nur der Feststellung der Vollzähligkeit, sondern auch der Positionsbestimmung. Nach kurzer Zeit hörte Vrih Geräusche hinter seinem Rücken. die Last verschwand, die ihn heruntergedrückt hatte, das modrige Zeug wurde von ihm geräumt und jemand zog ihn aus dem Loch..
„Halten Sie still und öffnen Sie die Augen erst, wenn ich es Ihnen sage!“ vernahm er die Anweisung des Sanitäters.
Er spürte, wie ihm das Gesicht abgewischt wurde und dann tropfte etwas über seine Augen.
„Aufmachen!“
Vrih tat es und holte zischend Luft. Die Augen brannten höllisch und er sah alles verschwommen. Wie ein Wasserfall liefen die Tränen. Offensichtlich war das so beabsichtigt, denn der Schmerz ließ zusehends nach und der Blick klärte sich. Vrih sah über sich das Gesicht des Sanitäters und die Kameraden seiner Kaleh standen um ihn herum.
„So, das wär’s, weitere Schäden konnte ich nicht feststellen“, sagte der Sanitäter, klopfte Vrih auf die Schulter und erhob sich. Dann wandte er sich der nächsten Arbeit zu. Seine Kameraden zogen Vrih auf die Füße und schlugen ihm erleichtert auf den Rücken. Er grinste sie an und sagte nur kurz: “Danke.“ Mehr war nicht nötig.
„Was ist hier eigentlich passiert?“ wollte er wissen.
„Ein Erdbeben. Ein Baum war auf dich gestürzt und hat dich tief in den Mulch gedrückt. Das war dein Glück, sonst wärst du jetzt platt. Das war aber auch der Grund, weshalb wir dich nicht gleich gefunden haben. Erst als du dich nach einer ganzen Weile nach der Aufforderung zum Durchzählen gemeldet hast, wussten wir, wo wir zu suchen hatten.“
Vrih nickte und bedankte sich noch mal, froh darüber, dass es so glimpflich abgegangen war. Und er dankte den Elementen.

Im Moment war er aber nur frustriert. Sein Gewehr widersetzte sich seinen Bemühungen, es zu reinigen. Die Waffe war total verdreckt, überall steckten Stücke von der lockeren, modrigen Rindenmasse. Die Mechanik zum Zerlegen klemmte. Normalerweise brauchte man schon einiges Geschick und etwas Kraft dazu, denn schließlich sollte das Gewehr ja nicht versehentlich von selbst auseinanderfallen, wenn man es grade brauchte. Aber heute rührte sich gar nichts.
„Wo klemmt’s denn, Kleiner“ erklang eine tiefe Stimme hinter ihm.
Vrih nahm es schon längst nicht mehr übel, so genannt zu werden. Anfangs hatte es ihn geärgert, als er noch neu war in der Kaleh. Aber so nach und nach hatte er sich den Respekt seiner Kameraden errungen und jetzt drückte diese Bezeichnung freundliche Anerkennung aus. Er hatte bewiesen, dass es ihm ernst war mit seinem Ziel, hatte einige beeindruckende Eigenschaften offenbart und gab sich alle Mühe, sich in die Gruppe zu integrieren und eins ihrer nützlichen Elemente zu werden. So hatten sie ihn schließlich akzeptiert.
Der große Marine nahm Vrih die Waffe aus der Hand. Ein Blick, und das Problem war erkannt. Nach einem kurzen Schlag löste sich die Blockade und die einzelnen Module konnten abgezogen werden. Vrih bedankte sich und machte sich an die Arbeit. Er würde noch eine ganze Weile sitzen, denn das Gewehr war noch schlimmer verdreckt, als es ausgesehen hatte. Aber das machte nichts, er hatte genug Zeit. Nur der Schmerz in seinem Rücken erinnerte an das kurz zuvor erlebte, aber auch der würde vergehen.
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(Llhran)

Die vergangenen Ereignisse auf dem Planeten hatte der Psychologe an Bord aufmerksam beobachtet und sich bereits einiges zurecht gelegt, als er erfahren hatte, dass über achtzig Personen in Gefangenschaft geraten waren und nun seine Hilfe brauchen würden. Den Fehler, Patienten, denen es vermeintlich gut ging, nicht zu betreuen, würde er nicht noch einmal begehen. N'nhaeirhu diente dabei als schlechtes Beispiel für ihn, hatte sie sich beinah erfolgreich selbst das Leben genommen und knabberte noch jetzt, Monate nach ihren Suizidversuch, schwer an den Resten ihrer Psychose, auch wenn sie es nur selten zugab.

So hatte er nach der Rückkehr der Besatzungsmitglieder Stellung bezogen in der Krankenstation und nach Möglichkeit mit jedem gesprochen über seine Erlebnisse, die Traumata, die sich nach derartigem meist einstellten. Doch aufgrund der Menge an Betroffenen würden die meisten noch etwas warten müssen. Sein Terminplan war voll bis oben hin und ließ wenig Spielraum zu. Nur eine Person hatte er noch dazwischen einplanen können. Die Person, von der in vielen Fällen das Leben aller an Bord abhing. Die Person, die sich vehement gegen eine psychologische Beratung sträubte. Und das obwohl Llhran absolut nicht verstehen konnte, weshalb. Es war überhaupt nicht peinlich oder würde den Respekt seiner Untergebenen kosten, wenn er sich eine mögliche Schwäche eingestand. Ganz im Gegenteil, Schwäche zu gestehen und sich helfen zu lassen, ist ein viel größeres Zeichen von Mut, als alles andere. Doch was sollte er machen, die Grundeinstellung einer Person konnte er nicht ändern. Er konnte nur helfen, mit dem Erlebten fertig zu werden.

„Setzen Sie sich doch bitte“, sagte der Psychologe schließlich, als Rikal sein Büro betreten hatte. Unsicher stand der Riov vor ihm, bewegte sich vorsichtig und blickte sich um. „Es gibt hier keine Kameras oder Abhörvorrichtungen. Wir sind völlig unter uns. Sie können also frei sprechen, ohne befürchten zu müssen, dass etwas nach außen dringt“, versuchte er Rikal zu beruhigen. Und tatsächlich schien seine Bemühung zu fruchten. Er nahm schließlich auf dem bequemen Stuhl vor dem Schreibtisch Platz und blickte den Psychologen an.
Llhran kannte Rikal und er kannte seine Gefühle, die er mit seinen Gesten, seinen Sorgen gegenüber seiner Mannschaft ausdrückte. Wie viele Rihannsu wünschte er sich vermutlich auch, ein Rätsel zu bleiben. Doch selbst in einer so geheimnisumwitterten Gesellschaft wie jener der Rihannsu waren viele Personen für gut ausgebildete Psychologen ein offenes Buch. Das machte Llhran seine Arbeit mit Rikal etwas einfacher.
„Ich weiß, dass Sie sich um Ihre Crew sorgen, jeder an Bord weiß das. Aber seit Sie zurück sind von dem Planeten machen Sie einen sehr zurück gezogenen Eindruck. Sie scheinen verärgert und mit jedem Moment, in dem ein Außenteam auf dem Planeten ist, mehr und mehr angespannt.“ Llhran musste ihn zu reden bekommen, dass er aus sich heraus ging und von sich aus berichtete, was ihm auf der Seele lag. Doch es würde nicht einfach werden. „Sie helfen weder sich selbst noch Ihrer Crew, wenn Sie alles versuchen selbst zu regeln, wenn Sie sich bei Ihren Problemen nicht unterstützen lassen. Ihre Crew braucht Sie, in jedem Moment, den die Blutschwinge auf Mission ist. Ihre Urteilskraft steht vielleicht auf dem Spiel. Sie dürfen sich nicht abkapseln und niemanden an sich heran lassen, andernfalls geschieht vielleicht ähnliches wie mit N'nhaeirhu“, es war riskant, ihn darauf anzusprechen, da Llhran bereits zu Beginn der Behandlung der CIS Rikal eine gewisse Mitschuld gegeben hatte. Der Ausdruck in seinen Augen hatte sich schlagartig verändert, war wacher und aufmerksamer geworden. Und Llhran hatte den Eindruck, dass ein Nachdenken einsetzte.
Und urplötzlich begann er zu reden, zögernd, aber er sprach wenigstens von sich aus. Ein guter Schritt nach vorn, wie der Psychologe meinte.

Anderthalb Stunden später verabschiedete sich Rikal wieder. Er wirkte entspannter, ruhiger und gefasster. Und Llhran hoffte, dass seine Zweifel wenigstens großteils verschwunden waren. Sorgen durfte er sich, aber nicht zweifeln.
 
K

Korax chi-R'Mor

Gast
=V= Blutschwinge, Messe der Marines

"Korax! Korax!" Der Angesprochene, der gerade an einem Tisch in der Messe saß und einen Teller Ni'Vok-Suppe leerte, blickte auf. Soeben war Optio chi-Trehelien hereingekommen, einer der wenigen Offiziere, mit denen er auf dem Schiff bisher auch privat zu tun gehabt hatte. "Was gibt's, Dhivael?", fragte er, den Mund noch halb voll. "Du sollst zum Alten. Nachbesprechung deiner Mission auf der Oberfläche." Korax nickte, stand auf, zog sich die Uniformjacke über, die er über den Stuhl gehängt hatte und ging hinaus. An der Tür drehte er sich noch einmal um und rief: "Wie sieht's aus, essen wir später zusammen?" "Ja, warum nicht? Ich bin schon gespannt, was passiert ist." Dann schloss sich die Tür und Korax machte sich auf den Weg zum Büro des Tribuns. Obwohl es ein leichtes für den Oberbefehlshaber der Marines an Bord gewesen wäre, ihn über die Com zu rufen, hielt sich bei den Marines die traditionelle Gewohnheit der mündlichen Nachrichtenübermittlung, sofern es sich um nichts Eiliges handelte.
Eine Minute später stand Korax vor dem Büro des Tribuns. Er straffte noch seine Uniform, dann trat er ohne Anzuklopfen ein. Er war herbefohlen worden, der Tribun wusste, dass er kam und mithin wurde es nicht erwartet, dass er sich ankündigte, es konnte im Gegenteil sogar als unhöflich oder aufmerksamkeitsheischend gewertet werden. Korax durchquerte den Raum und blieb vor dem massiven Schreibtisch in der Habachthaltung stehen, den Kopf gerade, den Oberkörper aufrecht, Arme vor der Brust verschränkt. Er sagte nichts - der Tribun würde das Gespräch beginnen. Hanaj tr'Liorae musterte den Optio vor sich, der in vollendeter Paradehaltung bewegungslos vor ihm stand. Es gab keinen Stuhl außer dem des Tribuns nd auch das war selbstverständlich - in Anwesenheit des Oberkommandierenden saß kein Marine.
"Optio R'Mor. Sie haben die 17. Reiahrin auf dem Planeten geführt." Eine Feststellung, keine Frage und Korax blieb regungslos. "Ich habe ihren Bericht gelesen, R'Mor, sehr eindrucksvoll. Einige könnten sagen, Sie haben versucht, den Helden zu spielen."
Ein lauernder Blick war in tr'Lioraes Augen getreten und fixierte Korax scharf, doch noch immer hatte der Tribun keine Frage gestellt und so blieb Korax nichts übrig, als weiter zu schweigen. Einige Sekunden hielt der Tribun den Optio noch fest, dann löste er den Blick von ihm, lehnte sich zurück und war einen Blick auf seinen Bildschirm. "Sie haben mit 12 schon einmal ein Erdbeben erlebt, Optio?" Nun endlich konnte sich Korax äußern: "Mit 13, Rekkai" "Ah ja. Und Sie haben sich seit damals Kentnisse über das Thema angeeignet?" "Ja, Rekkai" "Hm...", der Tribun strich sich übers Kinn. Korax wartete. Alles das konnte er auch aus den Akten erfahren, dazu hätte er ihn nicht rufen brauchen. Es musste um seine Entscheidung gehen, die Reiahrin wegzuschicken und allein zurückzubleiben. "Sagen Sie, Optio - als Sie dem Khre'Ared", er warf wieder einen Blick auf den Bildschirm, "Atalad befahlen, den Rest des Teams wegzubringen, wie schätzten Sie die Situation ein?" "Rekkai, ich wusste, dass einem starken Beben oft weitere Stöße folgen, in kurzen Abständen. Das Gebiet war instabil und ich wollte nicht riskieren, dass noch ein Marine verletzt wird." Der Tribun nickte langsam und Korax wusste, dass er aus der Sache heraus war - als Frontoffizier akzeptierte tr'Liorae seine Einschätzung vor Ort und nach einigen weiteren Fragen wurde Korax entlassen und machte sich auf den Weg zu seinem Quartier, nachdem er sich nun nicht mehr zur Verfügung halten musste.
 
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