Auf alten Pfaden III

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Ehae

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Ehae

in ihrem Quartier

Ehae saß vor ihrem Replikator. Auf dem Boden hatte sie diverse Teile ausgebreitet, Speicherchips, Werkzeug, ein Kristallinterface und Datenkristalle in einer kleinen silbernen Schatulle. Ein scheinbares Chaos, aber wohldurchdacht und systematisch.
Während sie an dem Replikator arbeitete, dachte sie an den Empfang bei Rikal zurück. Es war ein kurzer Empfang, eher ein Begrüßen. Ehae hatte nichts anderes erwartet, sie war sogar überrascht, daß er sich trotz der angespannten Situation die Zeit für sie nahm. Rikal machte einen ziemlich abgekämpften Eindruck auf sie, obwohl er es zu verbergen suchte. Er kam wohl in der letzten Zeit nicht oft zum Ausschlafen. Offensichtlich gab es momentan große Probleme, die an seinen Nerven zerrten. Er schien sich Sorgen zu machen.
„Ich werden schon für Entspannung sorgen, auch wenn es nur eine kleine ist.“ Dachte Ehae bei sich. Gute Köche sind wie Friseure halbe Psychologen, sie merken schnell, wo bei dem anderen der Schuh drückt. Währenddessen ging die Aufrüstung des Replikators zügig voran.
Speicher löschen, Erweiterung einstecken, Setup und Initialisierung waren schnell erledigt. Jetzt kam der diffizile Teil. Sie öffnete die kleine silberne Schatulle mit den Datenkristallen, nahm eine dieser farbigen, matt-gläsern wirkenden Scheiben vorsichtig am Rand und schob sie in das Kristall-Interface. Nach und nach übertrug sie ihre persönliche Replikatordatenbank, die sie im Laufe der Jahrzehnte zusammengestellt hatte. Jetzt konnte sie richtig feine Sachen aus replizierten Lebensmitteln kochen, die im Geschmack mit der besten realen, natürlichen Nahrung konkurrieren konnten. Sie hatte viel Zeit damit verbracht, die Programmierung der einzelnen Komponenten zu perfektionieren. Das bezog sich auf Fisch ebenso wie auf Fleisch und Gemüse, sogar auf Gewürze. So konnte man, wie gesagt, richtig kreativ kochen. Jetzt mußte sie nur noch eine Idee haben, was sie kochen sollte. Das Problem war, sie wußte nicht was Rikal mochte, ebenso der Gast, den er zum Abendessen erwartete. Schwierig, aber nicht unmöglich. Sie entschied sich für Champignonsuppe, Magret de Canard (Entenbrust auf gascognische Art) mit pommes sarladaises sowie grünen Bohnen und als Dessert Birne Helene. Also an die Arbeit. Sie rief ihre Schüler zusammen, erläuterte die Speisen, Spezialitäten bei der Zubereitung und verteilte die Aufgaben. Die beiden jüngsten sollten die Champignons vorbereiten, putzen und kleinhacken, bis auf einen Teil, der blättrig geschnitten werden sollte. Dann wurden die gehackten Pilze zu in Butter glasig gedünsteten Schalotten gegeben und nach 3 Minuten mit Geflügelbrühe aufgegossen. Intensives Pilzaroma zog durch die Küche. Während die Suppe kochte, wurden die Champignonblätter in Butter gedünstet. Als die Suppe fast fertig war, wurde rindenloses Toastbrot zerkrümelt und in die Suppe gegeben und kurz weitergekocht. Zum Schluß wurde frische Sahne und die blättrigen Champignons dazugegeben und alles kurz aufwallen gelassen. Ehae probierte und lobte den Geschmack. Dann wurde die Suppe in eine Schüssel umgefüllt und mit gehacktem Kerbel bestreut.
Die Entenbrust wurde in Entenschmalz kurzgebraten, bei hoher Temperatur, wie Steaks, und in dünne Scheiben geschnitten mit gekochten, grünen Bohnen, die mit Knoblauch und gewürfeltem Schinken in Gänseschmalz geschwenkt wurden, auf einer Platte angerichtet. Die Kartoffeln waren etwas schwieriger, weil die scheiben beim Braten nicht zerfallen durften. Aber auch das gelang, keine Frage. Inzwischen hatte K’haeth das Dessert fertiggestellt. Ehae sah sich alles an und war zufrieden. Dann entließ sie ihre Schüler, bis auf Vrih.

Rikals Quartier

„Aefvadh, Lord Rikal, ich bin gekommen, das gewünschte Abendessen vorzubereiten. Das ist Vrih, einer meiner Schüler. Er wird mir zur Hand gehen, wenn Ihr erlaubt.“ Begrüßte Ehae Rikal, als er sie einließ.
Die beiden stellten ihre Körbe in der Küche ab und machten sich an die Arbeit. Viel war nicht mehr zu tun, es war ja alles schon zubereitet und es mußte nur noch auf die Teller und Schüsseln verteilt werden. Die Dekoration war immer der letzte Schritt, bevor aufgetragen wurde. Mit halbem Ohr vernahm Ehae das Türsignal. „Aha, der Gast ist eingetroffen“ dachte sie bei sich. Sie nahm die gerade fertiggestellte Schüssel und ging damit in den Wohnraum, wo der Tisch bereits eingedeckt war. Ihr blieb fast das Herz stehen, als sie die silbergraue Uniform sah. „Bei den Elementen, eine Tal’Shiar. Das hat mir noch gefehlt. Die sind ja noch mißtrauischer, als normale Rihannsu, fast paranoid. Ein Wunder, daß die überhaupt etwas essen, was andere zubereitet haben. Außerdem gelten sie im Hinblick auf Essen als konservativ.“ Diese Gedanken schossen Ehae durch den Kopf und nur jahrelanges Training, notwendig in ihrem Beruf und bedingt durch die vielen Kontakte mit hochgestellten Persönlichkeiten, verhinderte, daß ihr die Schüssel aus der Hand fiel. Sie verneigte sich kurz und begrüßte den Gast:“ Aefvadh, ich bin Ehae t’Llarian...“
„... Meisterköchin, ehemals auf der Aehallh stationiert, in den Diensten von Arrhae t’Riuurren“ fiel ihr die Frau ins Wort und setzte hinzu: „Ich bin erie’Rin t’Sshionsha, CIS der Blutschwinge. Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.“ Was glatt gelogen schien. Die kühle Distanziertheit war nicht zu übersehen. Nun, Ehae kratzte es nicht weiter, sie war an derlei gewöhnt. Sie stellte die Schüssel auf den Tisch und wandte sich ab. Zurück in die Küche gekommen, sah Vrih sie an und öffnete den Mund, um etwas zu fragen. Er war neugierig. Aber Ehae hob nur den Finger und er schwieg.
Sie trugen die Teller auf und stellten das vorbereitete Dessert in die Stasiseinheit, damit das Eis nicht zerlief. Dann begaben sie sich in den Wohnraum, um sich zu verabschieden.
„Lord Rikal, wenn Ihr unsere Dienste nicht mehr benötigt, ziehen wir uns zurück. Das Dessert steht in der Stasiseinheit. Es möge Ihnen gut munden.“ sagte Ehae, die beiden verneigten sich und Rikal nickte zum Abschied. Die Tal’Shiar entrang sich einen kühlen Blick. Dann waren die beiden allein mit ihrem Essen.
 

Rikal

Active Member
(N'nhaeirhu, Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Privatquartier des Leih =/\=

Nach einem langen Arbeitstag hatte Rikal sich erneut und endgültig in sein Quartier zurückgezogen und bereitete sich auf das Abendessen mit N'nhaeirhu vor. Einer der Vorteile seines Postens war es über eine Wasserdusche zu verfügen und nicht über eine bloße Ultraschalldusche. Nach einer langen heißen Dusche zog Rikal sich eine frische Uniform an, so wie er N'nhaeirhu kannte würde auch sie in ihrer Uniform erscheinen. Aber bevor die CIS kommen würde, würde Ehae vorbei kommen und das Essen bringen. Rikal war bereits sehr gespannt, was sie zubereitet hatte, bevor sie ankam räumte Rikal rasch den Esstisch ab und beseitigte auch die restlichen Spuren seines Chaos, dass er hier in den letzten Wochen produziert hatte. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, wie unordentlich er sein konnte. Erst der Umstand, dass Arrhae nicht mehr hinter ihm aufräumte hatte, ihm dies wieder ins Gedächnis gebracht. Kaum war er fertig, als Ehae mit einem ihrer Gehilfen und mehreren Behältern sein Quartier erreichte. Kurz stellte die Köchin ihren Gehilfen vor, dann begab sie sich mit ihm und ihren Zutaten in die Küche. Stumm blickte Rikal den beiden hinterher, mühsam den Drang unterdrückend den beiden zu folgen und zuzusehen, und sich fragend, ob die Meisterköchin seine Küche ausreichend finden würde. Wie es schien, war die Köchin mit den zur Verfügung stehenden Mittel zumindest zu frieden war. Beruhigt begab Rikal sich in das Wohnzimmer und lies sich müde, er wußte nur nicht genau wieso er müde war, auf der Couch nieder. Nach einer Weile, Rikal wußte nicht genau wie lange, denn er war kurz eingenickt, erschien der Gehilfe der Köchin und begann den Tisch zu decken. Schweigend lies Rikal ihn gewähren und erinnerte sich an einen Roman, den er begonnen hatte zu lesen und suchte nach dem PADD, welches er nach kurzer Zeit neben seinem leeren und zu großem Bett fand. Zumindest empfand er es als leer und zu groß, seit er es nicht mehr mit Arrhae teilen konnte. Es verging noch einige Zeit, in der er in seinem Privatbüro den Roman las, bis Ehae fertig gekocht hatte und Rikal zurück ins Wohnzimmer kehrte und ihr Werk betrachtete. Dabei stellte er zufrieden fest, dass die Meisterköchin ihren Ruf nicht zu Unrecht genoss. Ohne zu fragen hatte sie auch seine privaten Weinvorräte und das beste Geschirr gefunden. Eine interessante Frage dabei war, woher sie wußte, wo sich diese Dinge befanden. Waren alle Küchen denn gleich?
Als es an der Tür klingelte wanden Ehae und ihr Gehilfe sich zum Gehen und Rikal lies N'nhaeirhu, die natürlich ihre Uniform trug, hinein. Die Begegnung zwischen den beiden Frauen verlief ziemlich frostig. Ehae schien die Tal’Shiar nicht sonderlich zu mögen, aber wer tat dies schon? Rikal merkte sich dies und lies es vorerst dabei bewenden. Ehae war seine Köchin und nicht die von N'nhaeirhu, also würde eine eventuelle Spannung wohl kaum zum Problem werden, aber er würde es sich dennoch merken.
Freundlich begrüßte Rikal N'nhaeirhu und verabschiedete Ehae, die beiden Frauen warfen sich kühle, fast feindliche Blicke zu. Mit keiner Wimper lies Rikal sich anmerken, dass er dies bemerkt hatte. Nachdem die Tür sich hinter Ehae und ihrem Gehilfen geschlossen hatte bat Rikal N'nhaeirhu zu Tisch. Rikal zog den Stuhl zurück und wartete bis N'nhaeirhu sich niederließ um sich zu setzen und ihn wieder vorschob. N`nhaeirhu griff nach der Serviette, die bereit lag, und legte sie sich auf den Schoß.
„Darf ich nach dem Grund dieser Einladung fragen, Rekkhai?“ fragte die CIS. Eine Frage, die Rikal zum Schmunzeln brachte.
„Kein bestimmter. Ich habe eine Köchin, eine Meisterköchin, und wollte sie ausprobieren, und alleine habe ich noch nie gerne gegessen.“
N`nhaeirhu lächelte verschmitzt.
„Außerdem dachte ich, dass uns Gesellschaft gut tun würde oder nicht?“
„Nach der Katastrophe auf Konsa III tut jede Gesellschaft gut.“
Stumm nickte Rikal, damit hatte sie Recht. Auch N`nhaeirhu 's Gesicht wurde ernst.
„ Den Elementen sei Dank ist sie ziemlich glimpflich abgelaufen. Wenn man bedenkt, was alles passieren hätte können.“
„Sie hätte meinem Erachten nach verhindert werden können. Ich verstehe nicht, wie jemand überhaupt auf die Idee kam, den Planeten als geologisch inaktiv einzustufen.“
„Eine berechtigte Frage. Ich habe bereits dafür gesorgt, dass dies genauestens untersucht wird.“
Bereits seit einiger Zeit steht Rikal mit einer Flasche Wein in der Hand neben N'nhaeirhu.
„Darf ich?“
„Gern.“
Rikal schenkte N'nhaeirhu einen Schluck zum Probieren des Weines ein, diese probierte den Wein.
„Danke.“
„Gut?“
„Ausgezeichnet.“
„Schön.“ Rikal füllte N'nhaeirhus Glas und ging zu seinem Platz und füllt sein Glas ebenfalls, dann setzte er sich, nachdem er die Flasche weggestellt hatte.
„Lassen sie uns beginnen, ich hoffe es schmeckt ihnen.“
N`nhaeirhu füllte die Champignonsuppe in die zwei bereitstehenden Teller.
„Wenn es nicht schmeckt, können Sie die Köchin ja auf die Aehallh zurück schicken, damit sie Arrhae t'Riuurren bei ihrem Prozess begleiten kann.“
Bei diesen Worten verfinsterte sich die Mine des Leih.
„Erinnern sie mich bitte nicht daran.“
Vorsichtig führte Rikal den Löffel mit der dampfenden Suppe in seinen Mund während N`nhaeirhu erstaunt eine Braue hob, schwieg aber vorerst weiter dazu und löffelte ebenfalls.
„Wissen sie“, stellt Rikal zwischen zwei Löffeln fest, „ich kenne Arrhae schon lange.“
Dabei sah Rikal N'nhaeirhu an und dachte dabei: Jetzt tu nicht so, als wenn du das nicht gewußt hättest.
„Aha.“
„Wir sind gute Freunde, daher finde ich den Gedanken, dass sie vor Gericht steht nicht sonderlich angenehm.“
Aber ich habe bereits dafür gesorgt, dass sich jemand um sie kümmern wird.
„ In dem Moment, wo sie erkannt hat, welche Rolle die Aehallh spielt, hätte sie umkehren können. Und sie hätte sich dadurch reichlich Ärger erspart.“
„ Denn Ärger mit den Tal'Shiar, ie. Aber was war mit ihren Vorgesetzten? Vergessen sie nicht die Rivalität zwischen Galae und Tal'Shiar.“
„Wie könnte ich.“
Bei diesen Worten lächelte die CIS hintergründig. Nach all der Zeit konnte er noch immer nicht ganz hinter diese Fassade blicken, die sie mühsam all die Jahre lang aufgebaut hatte. Aber nicht nur N'nhaeirhu konnte so lächeln, auch Rikal beherrschte diese Kunst.
N`nhaeirhu indes dachte fragte sich, was wohl gewesen wäre, wenn anstelle der Aehallh die Blutschwinge diesen Auftrag gehabt hätte. Rikal aber war das Thema ersichtlich unangenehm.
„Lassen sie uns über etwas Angenehmeres sprechen.“
Widerwillig widmete sich widerwillig wieder ihrem Essen und überlies Rikal die Themenwahl.
„Schmeckt es ihnen?“
„Ja, danke. Der Geschmack ist sehr intensiv und gut.“
„Schön, mir schmeckt es auch gut. Was halten sie von unserer derzeitigen Mission? Dem Tor?“
„Vorerst sollten wir vielleicht Konsa III hinter uns lassen, ehe wir uns dem Tor widmen. Aber ich halte die Mission für teilweise recht ... gefährlich. Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen, die getroffen wurden.“
„Oh“, Rikal lehnte sich kurz zurück, „keine Sorge. Wir sind hier fertig. In der nächsten Woche werden die ersten Hilfslieferungen ankommen. Aber sie haben Recht, risikolos ist sie nicht. Aber welche unserer Missionen war dies bereits?“
Auf diese Äußerung fiel N'nhaeirhu nichts besseres ein als stumm zu nicken.
„Dennoch bin auch ich neugierig, was uns da erwarten mag.“
„Das bin ich auch. Ein Ort, wo noch nie ein Rihannsu gewesen ist.“
Nun lächelte N`nhaeirhu, eine Emotion, die sie in der letzten Zeit seltener als sonst gezeigt hatte. Ein Lächeln, welches Rikal erwiderte.
„Bevor jedoch die Mission dorthin richtig losgeht ...“
„Ie?“
„Es sollten vielleicht einige personelle Umbesetzungen innerhalb der technischen Abteilung vorgenommen werden.“
Fragend hob Rikal eine Augenbraue.
„In wie fern?“
„Bezüglich des Einsatzes auf dem Planeten habe ich mir die vorläufigen Berichte von Arrain tr'Annan und einigen Mitarbeitern angesehen. Wie es scheint, ist tr'Annan ungeeignet für seinen Job. Er mag fachlich gut sein, jedoch fehlt ihm die kommunikative und administrative Fähigkeit, einen Leitungsposten zu erfüllen.“
„tr'Annan...“
Kurz mußte Rikal nachdenken, denn nicht jedes Besatzungsmitglied kannte Rikal mit Namen, oder es fiel ihm ein Gesicht zum Namen ein.
„Ah... der Vorgesetzte von tr'Aurata.“
N`nhaeirhu nickte.
„Hmm...“
„Tr'Annan und tr'Aurata sind nach Berichten von mehreren Technikern mehr als einmal während des Einsatzes aneinander geraten.“
„Ich denke, ich werde meinen ersten Offizier deswegen befragen, und ihn darauf ansetzen. Mal sehen, ob wir für beide einen angemessenen Posten haben.“
„Tr'Aurata kann ruhig dort bleiben, wo er jetzt ist.“
„Das denke ich auch.“
„Wie es scheint, ist er dort auch fachlich ganz gut aufgehoben.“
„In der Tat. Aber zurzeit ist er aber auf der Krankenstation.“
N`nhaeirhu nickte und dachte: Aufgrund unsinnigen Heldenmutes - ähnlich Tarocs ständigen scheinbaren Selbstmordversuchen.
„ Und auch für tr'Annan werden wir ein Plätzchen finden. Dieses Schiff ist groß, sehr groß.“
„Fürwahr.“
N`nhaeirhu griff nach den anderen Schüsseln auf dem Tisch und verteilt die Entenbrust nebst Beilagen und reichte Rikal den ersten Teller.
„Danke.“
In diesem Augenblick stellte er fest, wie sehr ihm Gesellschaft und gekochtes Essen gefehlt haben. Was wohl Arrhae und die Kinder machen? Vermutlich schlafen, fragte er sich.
„Nun, kochen kann die Dame und das sogar recht gut.“
„In der Tat, das Essen ist hervorragend.“
Spontan mußte Rikal sich fragen, ob Arrhae das auch hätte zubereiten können?
„Sind sie zufrieden mit der neuen Ausrüstung, die sie erhalten haben?“
„Durchaus. Es sind einige technische Finessen darunter, die die eine oder andere Aufgabe gewiss mit mehr Effizienz zu erledigen helfen.“
„Das freut mich zu hören. Was für die Sicherheit meines Schiffes gut ist, ist mir willkommen. Und wie geht es ihnen? Haben sie sich von Iregh erholt?“
Bei dieser Frage zuckte N'nhaeirhu leicht zusammen, hatte er sich zu weit vorgewagt?
„Mir geht es gut, danke der Nachfrage“, antwortete sie. Es war offensichtlich, dass sie der Frage auswich, aber sie war wohl vom abrupten Themenwechsel überrascht worden.
„Das freut mich zu hören.“
„Und selbst? Ich hoffe, Sie vermissen Ihre Familie nicht allzu sehr.“
Nun seufzte der Leih kurz.
„Ich vermisse sie. Sehr sogar. Ich habe die Kinder kaum gesehen, wenn ich wieder komme, werden sie schon viel größer sein. Ich verpasse viel.“
Spontan mußte N`nhaeirhu an Naruks Worte während der Feier nach der Hochzeit denken und erkannte die Wahrheit darin.
„Nun, das ist aber leider nunmal das Leben in der Flotte.“
„In der Tat. Egal wo ich wäre, ich würde immer etwas vermissen. Entweder dieses Schiff oder meine Familie.“
N`nhaeirhu dachte sich: Sehen Sie nur zu, daß Sie mit Ihren Gedanken nicht zu sehr an ihrer Familie hängen, während sie sich um ihr schiff kümmern.
Kurz blickte Rikal zur Seite
Ja, ich vermisse sie. Sehr sogar. Aber meinen sie, es würde ihnen anders gehen?“
„Ich ... weiß es nicht. Ich kann diese Situation nicht beurteilen. Ich habe keine Familie, die ich vermissen könnte.“
Seien sie nicht böse, wenn ich ihnen sage, dass sie etwas verpassen, aber sie haben noch Zeit.“
Kurz Zucken die Mundwinkel von N'nhaeirhu, aber sie isst weiter. Nach einiger Zeit des Schweigens und des genüsslichen Schmausens und nach dem Nachtisch.
„Das Essen war wirklich sehr gut.“
„Ja, das war es.“
„Ich danke Ihnen für die Einladung.“
„Wollen wir noch eine Partie 3D Schach spielen?“
„Tut mir leid, aber auf mich wartet noch etwas Arbeit. Ein andermal gern.“
„In Ordnung. Ich danke ihnen für die Gesellschaft.“
„Ebenso. Jolan'tru, Riov.“
Leicht verneigte N'nhaeirhu sich, eine Höflichkeit die Rikal umgehend erwiderte.
Jolan'tru, N'nhaeirhu, bis morgen.“
N`nhaeirhu schaute Rikal verwundert an und brachte in dem Blick die Frage zum Ausdruck, ob denn was anliege.
„Sie sind bisher jeden Tag zumindest kurz auf der Brücke gewesen. Sollte es morgen anders sein, wenn wir das System verlassen?“
„Hm ... Sobald wir das System verlassen, beschränkt sich meine Arbeit wieder auf interne Angelegenheiten. Aber wir werden sehen.“
„Und sie machen täglich einen Rundgang, der sie durch alle vitalen Systeme führt.“
N`nhaeirhu dachte sich, das es an Aufmerksamkeit offenbar nicht fehlt und lächelte.
„Wobei ich normalerweise die Brücke ausspare, das übernehmen andere.“
Rikal geleitete N'nhaeirhu zur Tür.
„Gute Nacht, N'nhaeirhu.“
„Gute Nacht.“
Leise zischend schloss sich die Tür und Rikal begab sich zu Bett. Morgen

=/\= nächster Tag, Brücke =/\=

Auf dem Hauptbildschirm der Brücke befand sich das Konterfei des Gouverneurs von Konsa 3.
„Enarrain, tr’Drevoux, im Namen der Bewohner von Konsa 3 bedanke ich mich bei ihnen und ihrer Besatzung für die schnelle und umfassende Hilfe. Wir werden sie für immer in bester Erinnerung behalten.“
Nur mühsam konnte Rikal sich ein Grinsen verkneifen und setzte stattdessen ein höfliches, aber kühles, es galt einen Ruf zu wahren, Lächeln auf. Die meisten Gouverneure waren eine Mischung aus Politiker und Verwaltungsbeamte, konnte es eine schlimmere Kombination geben?
„Wir haben nur unsere Pflicht getan, aber wir haben es gerne getan. Es ist gut, das wir helfen konnten.“
Auch wenn nun vierundzwanzig meiner Besatzungsmitglieder auf der Krankenstation liegen. Wenigstens haben wir keine Tote zu beklagen, stellte Rikal gedanklich fest.
„Jolan’tru, Enarrain, jolan’tru Besatzung der Blutschwinge.“
„Jolan’tru, Gouverneur. Richten sie der Bevölkerung unsere besten Wünsche aus.“
„Mögen die Elemente mit ihnen und ihrem Schiff sein.“
„Danke, die Elemente mögen auch mit ihnen sein. Blutschwinge, Ende.“
Der Bildschirm wurde schwarz und machte dann der Bugsicht platz. Rikal nahm auf seinem Sessel platz und überwachte die Startvorbereitungen der Blutschwinge. Einige Siuren später meldete der erste Offizier, das die Blutschwinge bereit zum Abflug war. Auf den Befehl des Riovs ihn startete die Steuerfrau die gewaltigen Impulstriebwerke und langsam verlies die Blutschwinge die Umlaufbahn. Als sie genügend Abstand aufgebaut hatten wurde der Transwarpantrieb aktiviert und der Warbird beschleunigte auf Transwarpgeschwindigkeit. Nach wenigen Siuren hatte die Blutschwinge die kleine Flotte, die sie vor wenigen Tagen verlassen hatte, eingeholt und ging unter Warp. Sie waren wieder unterwegs, auf zu den Sternen.

-tbc-
 

Tahl Tahlek

New Member
=A= Tahls Quartier =A=

Er war froh aus den Minen des Planeten herausgekommen zu sein. Die Arbeit die er und seine Männer unten bewerkstelligen mussten war mehr als eine Zumutung. Nicht nur das alle ständig das Risiko eingingen von losem Gestein erschlagen zu werden sondern auch die Gedanken eingeschlossene Arbeiter nicht rechtzeitig finden zu können zermürbten alle. Umso besser war die Stimmung als alle wieder lebend aus den Tunneln kamen und sich auf der Blutschwinge einer ausgiebigen Dusche widmen konnten. Nachdem dies alles hinter ihm lag dachte Tahl noch nicht an Entspannung. Er saß noch längere Zeit im Quartier einiger Marines und feierte mit seinen Leuten den guten Ausgang der Mission und das Überleben der meisten Leute. Auch die Kameraden die den Einsatz nicht überlebten wurden mit Gedenkaktionen geehrt. Während der Feier kam man immer mal wieder auf die Mission zu sprechen und Tahl wurde in dem Moment klar das aus einigen der jungen Marines jetzt vielleicht schon der richtige Marine sprach. Ob sie allerdings auch im Kampf kühlen Kopf bewahren könnten, wird sich zeigen, dachte Tahl als er nach den Feierlichkeiten in sein Quartier zurückkehrte und seinen Bericht für den Leih anfertigte. Er würde diesen dem Leih persönlich überreichen und diesen Moment auch nutzen um endlich mit ihm sprechen zu können...
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

Nun ja, gut würde die Nacht sicherlich nicht werden. Es gab tatsächlich noch allerhand zu tun, und in gewisser Weise wollte sie sich auch ablenken, weshalb sie einen kleinen Spaziergang durch die Blutschwinge antrat.
Währenddessen ließ sie noch einmal das Gespräch von eben Revue passieren. Allein der Umstand, daß Rikal so sehr um seine gute Bekannte besorgt war, brachte sie an den Rand einer Zwickmühle. Seitens des Tal’Shiar hatte es keinerlei Gefahren für die Aehallh während des Einsatzes gegeben. Sie hätte sich einfach nur zum gegebenen Zeitpunkt – als sie die Schiffe des Geheimdienstes entdeckt hatte – zurückziehen müssen, und keinem wäre irgendetwas widerfahren. Doch scheinbar war Arrhae t’Riuurren eine Rikal ähnliche Person: stur, auf ihre Crew bedacht, aber dem Konflikt zwischen den beiden herrschenden Mächten nicht aus dem Wege gehend. Ihr würde es vielleicht das Genick brechen.
Aber was wäre, wenn Rikal in der Position gewesen wäre? Wenn er der Köder hätte sein sollen? Arrhae hatte es leicht gehabt, sie hatte keine geheimdienstliche Vertretung an Bord. Auf der Blutschwinge dagegen hätte es vermutlich einigen Ärger gegeben. Und das nicht ohne Grund.
Doch glücklicherweise hatte es diese Konstellation nicht gegeben – vielleicht aber gab es sie in Zukunft. Doch daran dachte die CIS momentan lieber nicht.

Etwas anderes dagegen drängte sich ihren Gedanken förmlich auf. Sie hatte seinen Gesichtsaudruck gesehen, als er die Sehnsucht nach seiner Familie zum Ausdruck gebracht hatte, und hatte sich schrecklich real an das Gespräch mit dem ehemaligen Io’Saehne zurück erinnert und das genau das nun einzutreten schien.
“Dem Reich gilt all mein Tun und für den Ruhm des Reiches opfere ich mich gerne. Deswegen muss das jetzt Gesprochene unter uns bleiben. Ich war bisher überzeugt, dass Rikal diese Einstellung mit mir teilt. Doch nun, nun hat er Frau und Kind. Was ist, wenn er die Verantwortung für seine Familie über die Interessen des Reiches stellt? Was, wenn er nicht mehr bereit ist, die notwendigen Risiken einzugehen, wenn es sein muss?"
Schon damals hatte sie sich vorgenommen, auf Veränderungen bezüglich der „Loyalität“ des Riov zu achten. Doch mit seiner eigenen Äußerung machte er deutlich, daß die Gefahr tatsächlich bestand und nicht nur eine bloße Vermutung eines machthungrigen, gescheiterten Intriganten war. Und sie würde ihre Augen und Ohren ganz besonders gut offen halten.

Während sie ihren Weg fortsetzte und kurz aus ihren Gedanken erwacht bemerkte, daß er sie Richtung Maschinenraum brachte, erschien ein Gesicht vor ihrem inneren Auge, welches sie nur zu gut kannte.
Haben Sie sich von Iregh erholt? Rikal hatte mit dieser völlig unerwarteten Frage einen Geist wieder wachgerufen, der für sie verschüttet geglaubt war. Zu viele andere Dinge hatten sie in letzter Zeit beschäftigt. Doch jetzt war er wieder hier, verfolgte sie auf Schritt und Tritt, schien sie zu beobachten, machte sie nervös. Angst keimte und ließ sie ihren Schritt beschleunigen, doch nirgends war jemand zu sehen. Kein einziger Rihannsu lief ihr über den Weg, bis sie ihr Ziel erreicht hatte und sich angesichts der Anwesenden sicherer fühlte.
„Ah, guten Abend, N'nhaeirhu. Es freut mich, Sie hier zu sehen“, begrüßte sie Naruk, der zufällig in der Nähe des breiten Eingangs stand und ihr Eintreten bemerkt hatte.
„Ganz meinerseits, Naruk.“ Sie schaute sich etwas um. „Gibt’s irgendwelche Probleme?“
„Wieso?“ Er vermittelte Überraschung, beinah so, als wäre er ertappt worden.
„Die Leute hier machen einen sehr geschäftigen Eindruck für diese Uhrzeit.“
„Nun ja, wie soll ich es sagen. Es gab einige kleinere ... Fehlfunktionen mit dem neuen Antrieb. Wir konnten sie aber schon wieder beheben. Kein Grund also, sich Sorgen zu machen.“ Eine unnütze Bemerkung, denn N'nhaeirhu würde dem auf den Grund gehen. Für sie roch es hier nach mehr als einer einfachen technischen Fehlfunktion.

Am nächsten Morgen und nach einer unruhigen Nacht auf der Couch begab sie sich in die Messe zum Frühstück. An sich kam sie nur selten hierher, doch aus einem unerfindlichen Grund verlangte es ihr nach Gesellschaft. Tatsächlich traf sie sogar jemanden, mit dem es sich zu reden lohnte. Ezri sah irgendwie erholt aus, was sie sich angesichts der vermuteten Situation auf der Krankenstation, bei all den Verletzten eigentlich gar nicht vorstellen konnte. Doch ihre Züge zeigten deutliche Zeichen von Entspannung.
„Guten Morgen, N'nhaeirhu“, sagte sie und nahm ungebeten Platz.

Die Unterhaltung mit der Ärztin verlief recht ungezwungen. Sie berichtete von der allmählich abklingenden Hektik auf ihrer Station und davon, daß es doch erfreulicherweise wenige Tote unter den Verletzten gegeben hatte.

Schließlich verließ an jenem Morgen die Blutschwinge wieder den Orbit von Konsa III und widmete sich nun endgültig ihrer eigentlichen Mission – der Erforschung des Unbekannten. Welch seltsame Aufgabe für so ein Schiff.

-tbc-
 

Arfeh

Ghostwriter
=/\= Irgendwo im Delta Quadrant =/\=

Es war eine raue Gegend im Delta Quadranten, auch wenn seine Bewohner ihn nicht so nannten, und es gab praktisch keine größeren Völkern oder gar Reiche, wie im Alpha oder Beta Quadranten, sondern viele kleine. Die meisten bestanden nur aus einzelnen Planeten, einige hatten bereits andere Planeten kolonisiert, aber nur zwei oder drei hatten sich über mehr als zehn Systeme ausgedehnt. Dabei stießen sie immer wieder auf die Hinterlassenschaften einer großen Zivilisation. Alte Gebäude, vor Jahrhunderten im Staub versunken, wurden von Archäologen freigelegt, uralte Geräten gefunden, über denen die Wissenschaftler verzweifelten. Vor allem aber fragten sie sich, wieso diese blühende Kultur scheinbar Übernacht untergegangen war. Es gab nur wenige Hinweise auf die Umstände ihres Endes, die meisten deuteten auf einen gewaltsamen Untergang hin, aber es blieb die Frage, ob sie von Innen oder von Außen vernichtet wurden. Dieses Problem beschäftigte die Wissenschaftler, die Politiker, vor allem die Regierungen der wenigen größeren Völker, die meistens mehr oder weniger demokratisch aufgebaut waren, denn es gab in diesen Raumsektoren viele Probleme. Der Raum an sich war gefährlich, es gab viele Nebel, Strahlungsquellen, die scheinbar etwas mit dem Untergang der alten Zivilisation zu tun hatten, und regelmäßig größere Ionenstürme, aber dies war nicht ihr wahres Problem. Zum einen gab es mehrere kleine Völker, die energisch aufrüsteten und offenbar gewaltsam expandieren wollten, zum anderen gab es in dieser Region ein echtes Piratenproblem. Regelmäßig wurden Frachtschiffe überfallen, zum Teil sogar in den Systemen der größeren Reiche. Viele versuche die Piraten zu stellen scheiterten, denn die Schiffe der Piraten waren meist schneller als die der Flotten der Reiche, denn auch auf technologischem Niveau war dieser Raumsektor eher schwach entwickelt. Bis vor einigen Jahren hatte es hier kaum Probleme mit Piraten gegeben, zumindest nicht mehr als in anderen mit dieser Region vergleichbaren wilden Regionen der Galaxie, aber dann hatten sie sich geradezu explosionsartig vermehrt und waren technisch besser geworden. Zum Glück der Flotten und der Händler bezogen sich diese Verbesserungen nur auf die Antriebe, nicht aber auf die Waffen. Soweit es um Waffen und Panzerung ging waren die größeren Flotten die Piraten überlegen, und zumindest zahlenmäßig waren sie den gewaltbereiten Völkern noch überlegen. Diese waffentechnische Überlegenheit führte dazu, dass die Piraten in größerer Zahl angriffen, schnell zuschlugen, andockten, die Fracht raubten und zu ihrem geheimen Verstecken flohen. Meist dauerten diese Angriffe nur wenige Minuten, aber diese reichten in der Regel aus um erfolgreich zu sein. So kam es dass der Frachtverkehr fast zum Erliegen gekommen war und wenn, dann nur in Konvois geflogen wurde. Manchem Politiker wurde geradezu schlecht, wenn sie an die Konsequenzen des niedergehenden Handels dachten. Versorgungsprobleme mit dem Lebenswichtigen waren nicht zu befürchten, aber auf ihre Haushalte und Wirtschaftsunternehmen wirkte sich dies alles andere als günstig aus. Man sah großen Problemen entgegen, die kaum zu lösen schienen.

Von alldem wusste die Führungscrew der Blutschwinge nichts, die sich mit ihrem stolzen Schiff auf das geheimnisvolle Tor zu bewegten, und sich langsam in dem kleinen Speiseraum versammelten, in dem sie ihr wöchentliches gemeinsames Mittagessen einzunehmen pflegten.

-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

Seit einiger Zeit saß N'nhaeirhu nun schon wieder in ihrem Büro und durchstöberte Daten, die ihr der Computer präsentierte. Es ging vor allem um die Suche nach der Sabotage*, an welcher Stelle man unbemerkt den Antrieb hätte manipulieren können, so daß die aufgetretenen Fehlfunktionen zustande kamen. Doch einerseits kannte sie sich zu wenig mit diesen Systemen aus, um jede Möglichkeit in Betracht ziehen zu können, und andererseits mangelte es ihr nach nur so kurzer Zeit schon wieder an Konzentration. Und der Misserfolg, nichts zu finden, tat dazu sein Übriges.
Schließlich wandte sie sich von dem Terminal ab, nur um sich einem anderen zu widmen. Dort zeigten sich die Akten zweier neuer Crewmitglieder an Bord der Schwinge und einige weitere Daten, die der Hauptcomputer aus den externen Datenbanken der Galae und des Tal’Shiar zusammen getragen hatte. Es ging um Terrh und Ehae.
Ersterer wollte in der Sicherheitsabteilung tätig sein, nachdem er sich an Bord der Aehallh zwar als Taktikoffizier beworben hatte, schließlich aber den Posten des Io’Saehne auszufüllen hatte, nachdem Arrhae t’Riuurren nach dem Rücktritt ihres amtierenden XO in die missliche Lage versetzt worden war, plötzlich keinen Stellvertreter mehr zu haben. Nach den Berichten, die sie erhalten hatte, hatte Terrh während dieser kurzen Zeit gute Dienste geleistet – zu gut, für N'nhaeirhus Geschmack. Immerhin hatte er sich der Riov loyal gegenüber gezeigt, was der CIS ein Dorn im Auge sein könnte, da Arrhae schließlich jetzt Probleme mit N'nhaeirhus Vorgesetzten bekommen sollte. Wie dies ausging, war ihr reichlich egal. Was jedoch mit Terrh werden würde, darauf würde sie sehr aufpassen. Denn er diente nun unter Rikal tr’Drevoux.
Und dem Imperium.
Was Ehae t’Llarian betraf war sich N'nhaeirhu noch nicht so ganz sicher. Ihre Akte war völlig in Ordnung, es gab keinerlei Dinge, an denen man hätte Anstoß nehmen können. Und auch ihre Referenzen konnten sich sehen lassen. Aber genau das war der Umstand, der N'nhaeirhu misstrauisch werden ließ. Von langer Hand und mit äußerst viel Geduld geplante Intrigen waren eine Vorliebe des Geheimdienstes und des rihannischen Imperiums an sich. Sie erinnerte sich da nur an diejenige, bei der es dem Tal’Shiar unter Mitwirkung der Regierung gelungen war, über siebzig Jahre hinweg die Föderation zu täuschen und ihren Handel bis zu einem gewissen Grad zu manipulieren. Und obendrein hatte man den legendären Botschafter Sarek über die ganze Zeit hinters Licht führen können. Nur durch einen unglücklichen Zufall war das ganze Geflecht in sich zusammen gebrochen.
Doch ähnliche Machenschaften entwickelten sich auch all zu oft nach innen. Rikal war nach wie vor nicht der Beliebteste unter seinesgleichen und die Blutschwinge war in den letzten Jahren immer wieder einigen einflussreichen Personen zwischen ihre Vorhaben gekommen. Von daher lag es nahe, daß nun ein Koch möglicherweise für das Ende dieser unangenehmen Crew sorgen konnte.
Aus diesem Grund machte sie sich schließlich auf den Weg, der Küche einen kleinen Besuch abzustatten.

Beinah geräuschlos glitten die beiden Türhälften wieder zusammen. Doch niemand hatte das Eintreten der CIS bemerkt. Nach wie vor ging jeder der sechs Rihannsu seiner Tätigkeit nach und war dabei äußerst vertieft, in das was er tat.
Neugierig, jedoch möglichst unauffällig betrachtete N'nhaeirhu alles von der Tür aus, bis schließlich einer der jüngeren Hilfsköche die Rihanna bemerkte und seine Meisterin auf die Besucherin aufmerksam machte. Ehae übergab schließlich ihren großen Rührlöffel einer Rihanna, die neben sie getreten war, und kam auf die CIS zu.
„Aefvadh. Darf ich fragen, was ich für Sie tun kann? Wir haben in Hinsicht auf das heutige Mittagessen reichlich zu tun.“
„Aus diesem Grund bin ich auch hier“, entgegnete N'nhaeirhu ihr eisig, was Ehae eine Mischung aus Verwunderung und Abneigung ins Gesicht trieb, bis ihr jedoch ein Licht aufging.
„Sie sind beauftragt worden, für die Führungscrew heute Mittag zu kochen. Und ich will sicherstellen, daß sich die Offiziere hinterher noch ihrer Gesundheit erfreuen!“ sagte sie, zückte einen Scanner und hielt ihn neben einen der großen Töpfe. Sie suchte dabei nach den gebräuchlichen einfachen und Mehr-Komponenten-Giften, die man ohne weiteres in Speisen einarbeiten konnte – sogar ohne, daß man davon etwas schmeckte, vorausgesetzt, die Mahlzeit war gut gewürzt. Auch nach einigen der Gifte, die ausschließlich dem Tal’Shiar zur Verfügung standen, suchte sie mit dem Scanner, fand aber keine Spuren.
“Wie können Sie es wagen – ich habe für die besten Häuser des Reiches gearbeitet und jetzt wird mir unterstellt, ich könnte versuchen, die Besatzung zu vergiften!“ Doch diese Bemerkung schluckte Ehae trocken herunter und erwiderte stattdessen.
„Tun Sie, was Sie für nötig halten, aber tun Sie es nicht in meiner Küche. Als potentiellen Keimträger kann ich Sie in meiner Küche nämlich nicht länger tolerieren. Daher würde ich Sie jetzt bitten, diesen Raum zu verlassen!“ Ihre Worte waren durchaus höflich formuliert, jedoch mit einem gewissen Nachdruck versehen. Und N'nhaeirhu kniff die Augen zusammen.
So gehst du nicht mit mir um! erwiderte sie gedanklich und ging schließlich, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Dich und deine Leute werde ich im Auge behalten. Und ganz explizit galt das für die Assistenten der Meisterin.

Eine halbe Stunde später schließlich stand das Essen auf dem Tisch und N'nhaeirhu hatte die Scans, bevor die gefüllten Schüsseln in der Offiziersmesse gelandet waren, beendet. Erfreulicherweise hatte sie nichts gefunden, was auf eine Versetzung mit giftigen Substanzen hindeutete.
Und daraufhin begannen die Offiziere mit der Mahlzeit.

-tbc-

[* NRPG: Es gibt keinen Saboteur!]
 

Ehae

New Member
(Ehae)

Küche der Offizierslounge 1

Die Schiffe der Thi Galae wurden von den besten Häusern des Reiches gestellt, und waren erwartungsgemäß mit der besten Technik und den edelsten Materialien ausgestattet. Es war eine Ehre, auf einem dieser Schiffe zu dienen und wer es geschafft hatte, einen Posten zu erhalten, dem stand eine glänzende Karriere bevor.
So war es kaum eine Überraschung, daß auch die Offizierslounge 1 der Blutschwinge aufs Feinste ausgestattet war.
Ehae ließ ihren Blick forschend durch den Raum schweifen, nahm alles auf und registrierte die Einzelheiten. Dann betrat sie mit ihrem Stab die angrenzende Küche, die sie kürzlich inspiziert und ergänzt hatte. Sie erläuterte ihren Mitarbeitern kurz die Menüfolge, die übrigens dieselbe war, wie auf der Aehallh (weil es so gut geklappt hatte, noch einmal das Ganze zur Übung) und verteilte die Aufgaben, entsprechend den Fähigkeiten jedes Einzelnen.
Zuerst das Parfait, denn das brauchte lange zum fest werden. Schnell waren die Zutaten repliziert. „Du kochst die Reduktion, hier ist alles, was du dazu brauchst. Und du stellst das Fischgelee her, hack das Gemüse schön klein, damit es alles Aroma abgibt.“ Das Zanderfilet für das Parfait briet sie selbst - das war sehr empfindlich - , pürierte es mit Fischfond und goß die mit Gelatine versetzte Reduktion dazu. Dann wurden Schlagsahne und Eischnee untergehoben und die Masse, mit Kaviar verziert, in die Terrine gefüllt. Das Parfait hatte jetzt 4 Stunden Zeit, um fest zu werden. Weiter ging es mit Kürbis-und-Rote-Bete-Suppe. Die war beim Servieren etwas diffizil, weil die zweifarbige Suppe sich nicht auf den Tellern mischen durfte. Das Krebsragout in Pastete sollte auch keine Probleme bereiten. Weiterhin sollte es noch Seezunge mit Langustinen und Pfifferlingen in Safransauce geben - Ehae hoffte nur, daß alle Fisch mochten. Nur das Dessert hatte nichts mit Fisch zu tun: Quarkkeulchen mit Apfelsauce.
Ehae spürte, wie sie jemand am Ellenbogen berührte. Sie blickte auf. K’haeth, ihr ältester „Lehrling“ beugte sich zu ihrem Ohr. „Meisterin, jemand ist gekommen.“ Sie drehte sich zum Eingang. Dort stand die CIS der Blutschwinge.
„Aefvadh. Darf ich fragen, was ich für Sie tun kann? Wir haben in Hinsicht auf das heutige Mittagessen reichlich zu tun.“
„Aus diesem Grund bin ich auch hier“, entgegnete die Angesprochene in überheblichem Ton, was in Ehae eine Mischung aus Ärger und Ablehnung erzeugte, doch sie blieb ruhig.
„Sie sind beauftragt worden, für die Führungscrew heute Mittag zu kochen. Und ich will sicherstellen, daß sich die Offiziere hinterher noch ihrer Gesundheit erfreuen!“ sagte N'nhaeirhu, und hielt ihren Scanner über die Töpfe. Sie suchte offensichtlich nach Gift. In Ehae brodelte die Wut, sie stand kurz vor dem Überkochen.
“Wie können Sie es wagen – ich habe für die besten Häuser des Reiches gearbeitet und jetzt wird mir unterstellt, ich könnte versuchen, die Besatzung zu vergiften!“ Doch diese Bemerkung schluckte Ehae trocken herunter und erwiderte stattdessen: „Tun Sie, was Sie für nötig halten, aber tun Sie es nicht in meiner Küche. Als potentiellen Keimträger kann ich Sie in meiner Küche nämlich nicht länger tolerieren. Daher würde ich Sie jetzt bitten, diesen Raum zu verlassen!“ sie formulierte ihre Worte überaus höflich aber nichtsdestotrotz sehr bestimmt. Die CIS zog übelgelaunt ab, allerdings nicht ohne ihre Scans zu beenden. Ehae mußte sich zur Ruhe zwingen, sonst war ihre Effizienz beeinträchtigt und außerdem mußte sie an ihre Lehrlinge denken. Aber die Wirkung dieser Frau auf ihren Gemütszustand bestürzte sie sehr.
Schließlich standen die Speisen alle mit ihrer richtigen Temperatur in der Stasiseinheit und warteten auf’s servieren.
Ehae war sehr zufrieden mit Vrihs Auswahl an Geschirr und Besteck, er hatte einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik. Die Speisen wurden auf schlichten weißen, unglasierten Tellern angerichtet. Die einzige Verzierung war ein erhabenes Dekor auf dem Rand. Auch das Besteck aus matt geschliffenem Silber und die Gläser aus Eisglas harmonierten sehr gut mit dem Schwarz der polierten Obsidianplatte des großen Tisches und der Farbigkeit der Speisen, die zur gleichen Zeit vor den Anwesenden abgestellt wurden.
Sie beobachtete die Offiziere beim Essen, hatten sie doch einiges so gekocht und angerichtet, wie es nicht unbedingt dem strengen rihannischen Kodex entsprach, den sie übrigens für völlig überholt hielt. Aber alle aßen, und es schien ihnen zu schmecken. Bis auf eine. Die Tal’Shiar stocherte auf ihrem Teller herum und schob die einzelnen Nahrungsmittel auseinander und auf kleine Häufchen. Typisch für diese erzkonservativen, sturen Leute, obwohl ich den Eindruck habe, sie übertreibt es mächtig. dachte Ehae und verzog keine Miene. Aber sie fing einen besorgten Blick Rikals auf, der kurz auf der CIS ruhte, bevor er sich wieder seinem Essen zuwandte. Na, vielleicht sind das aber auch nur die Nachwirkungen der vergangenen Tage. Mit etwas Ruhe und Entspannung wird sich das schon geben.
Ehae ahnte nicht, wie sehr sie sich irrte.
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

Während der ganzen Mahlzeit fiel es der CIS auf. Ständig starrte diese Köchin zu ihr herüber. Sie machte sie nicht nervös, aber diese Blicke gingen ihr auf die Nerven. Und sie sah auch nicht weg, wenn N'nhaeirhu deutlich machte, daß sie bemerkt hatte, daß sie beobachtet wurde – im Gegenteil, sie erwiderte ihre durchdringenden Blicke auch noch.
Scheinbar war die Abneigung beiderseits.

Bei den Elementen, was ist das denn? ging es der CIS durch den Kopf, als die kleinen runden Gebäckkugeln, die in einer matt durchscheinenden goldgelblichen Soße lagen, serviert worden. Missmutig betrachtete sie die Komposition und beobachtete gleichzeitig aus dem Augenwinkel, daß dieses Dessert auch bei etlichen der anderen Führungsoffiziere anscheinend auf wenig Gegenliebe stieß. Was diese Frau kochte, mochte schmecken – wenngleich N'nhaeirhu nicht gerade ein Fan von Fischspeisen war – doch es war geradezu ... provokativ für die rihannische Zunge. Und die CIS konnte dem irgendwie kaum etwas abgewinnen. Dennoch begann sie, die Apfelstücke aus der Soße beiseite zu schubsen und versuchte sich an der Süßspeise, was zu einer Herausforderung wurde.

Schließlich war nach einer Weile das Essen beendet. Erstaunlicherweise war es äußerst still ausgefallen. Doch es war N'nhaeirhu schon in der Vergangenheit aufgefallen, daß es die meisten dieser Runde eher bevorzugten, keine dienstlichen Gespräche während des allwöchentlichen Mittags durchzuführen. So etwas konnte auf den Magen schlagen und zu ernsthaften Problemen führen.
So wunderte es auch niemanden, daß gerade nach jenen Essen gehäuft diverse Gespräche, auch unter vier Augen, stattfanden. Man hatte sich lange genug während des Essens gesehen, man hatte die Laune seiner Gegenüber abschätzen können. Und war jene vor einem Essen nicht sonderlich gut, gab es doch recht hohe Chancen, daß sie danach besser standen. Immerhin verursachten etliche Speisen der rihannischen Küche eine Glückshormonausschüttung, wie es auch bei vielen anderen Kulturen der Fall war.
Ob heute Gespräche nach der Mahlzeit stattfanden wusste N'nhaeirhu nicht, denn sie hatte sich als erste verabschiedet mit der Entschuldigung, daß Arbeit auf sie warten würde.

Nun, es war keine Lüge. Aber es entsprach auch nicht unbedingt der Wahrheit. Eigentlich wollte sie allein sein und ihre Ruhe haben. Und die Inspektion des Inventars des Geheimdienstes kam ihr da doch recht gelegen.

Mit einer langen Liste, die sie sich von dem etwas verdutzt blickenden Sicherheitswächter hatte geben lassen, hatte sie die hohen, nur schwach beleuchteten Räume betreten. In den Regalen war es gut aufgeräumt und sie konnte es sich an einer Stelle nicht verkneifen, einen Handschuh auszuziehen und mit einem nackten Finger über einen Regalboden zu streichen.
Sauber macht wenigstens auch jemand, stellte sie zufrieden fest und setzte ihren Weg fort. Bis sie ein Geräusch vernahm.
Es klang wie ein einzelner Schritt auf dem harten Fußboden und blitzartig drehte sie sich herum. Sah aber niemanden. Mit allen Sinnen auf voller Bereitschaft blickte sie sich um, konnte aber nichts sich Bewegendes ausmachen. Bis wieder ein Schritt erklang.
„Ist da wer?“
Was für eine bescheuerte Frage, schoß es ihr ohne Verzögerung durch den Kopf und wieder sah sie sich um – wieder war das Geräusch von hinten gekommen. Und natürlich antwortete niemand.
Dann kehrte Stille ein, bis sie nur noch das Rauschen des Blutes in ihren Ohren wahrnahm. Nichts geschah.

Leicht neigte sie sich nach vorn, verlagerte damit ihr Körpergewicht, um im Falle des Falls nicht nach hinten zu fallen. Währenddessen fingerte sie nach dem Dolch, den sie seit kurzem immer bei sich trug und lugte schließlich um eine Ecke.
Ein Flüstern erklang – wenig verwunderlich aus der anderen Richtung des schmalen Ganges und sie versuchte, sich nicht zu hastig umzudrehen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Und dann folgte sie den leisen Stimmen, die jedoch in konstanter Ferne zu bleiben schienen.
Irgendetwas ist hier faul!
„Kann ich Ihnen helfen?“
Blitzartig ruckte sie herum, den Dolch noch immer in der linken Hand – und dessen Spitze befand sich urplötzlich kaum einen Zentimeter entfernt von der Halsschlagader des Wächters von vorhin.
Über diesen Schock versuchte sie, ihre entgleisten Gesichtszüge und in Panik geratene Atmung unter Kontrolle zu bekommen, und steckte den Dolch weg.
„Tut mir leid, ich ... ähm ... bin in letzter Zeit etwas schreckhaft.“
Paranoid trifft es eher. Aber was will man bei einer Tal’Shiar anderes erwarten, dachte er und nickte.
„Suchten Sie denn etwas Bestimmtes?“
Ein Kopfschütteln war die Antwort, was dazu führte, daß er sich langsam abwandte.
„Wobei ...“, ihr Zögern ließ ihn innehalten. „Doch. Einen Audio-Störsender, Klasse vier.“
Überrascht wanderte eine Augenbraue ihres Gegenüber in die Höhe, doch schließlich machte er sich auf die Suche nach dem Gewünschten.

-tbc-
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Speisezimmer des Leih =/\=

Wie jede Woche war die Führungscrew der Blutschwinge im Speiseraum des Leih zusammengekommen um gemeinsam das Mittagsmahl einzunehmen, was gleichzeitig eine hervorragende Gelegenheit war die neue Köchin des Leih mit einer etwas größeren Aufhabe zu konfrontieren. Immerhin mußte sie ein ausgefallenes Essen für zehn Personen zubereiten, aber sie war eine Meisterin ihres Faches mit einem dementsprechenden Ruf, daher war Rikal sich sicher gewesen, dass ihr dies mühelos gelingen würde. Wenn sie diesen kleinen Test bestehen würde, wovon Rikal ausging, würde er auf ihre Fähigkeiten auch bei anderen Gelegenheiten zurückgreifen können. Mit diesen Gedanken hatte Rikal den Speiseraum einige Siuren vor Beginn des Essens betreten und war angenehm überrascht worden. Der Tisch war perfekt gedeckt, das Geschirr und Besteck harmonierte mit der Einrichtung und dem Essen, soweit es sich bereits auf dem Tisch befand. Auch überraschte es ihn nicht, dass er der erste war. Wie immer. Als er den Raum betreten hatte, war auch einer der Gehilfen Ehaes anwesend, dieser begrüßte den Leih mit einer traditionellen Verbeugung, die Rikal mit einem Nicken quittierte, was nicht ganz der Tradition entsprach, aber noch immer angemessen war. Mit angemessenem Tempo schritt er den Tisch ab und nahm am Kopf der Tafel platz. Der Gehilfe war zwischenzeitlich verschwunden und seine Meisterin betrat den Raum, was Rikal dazu veranlasste wieder aufzustehen. Die beiden Rihannsu wechselten nur wenige Worte, neben einer Begrüßung nur, dass das Essen bereit sei. Beruhigt nahm Rikal wieder Platz, innerlich gespannt, was wohl serviert werden würde, äußerlich aber gelassen, so wie man es von ihm gewohnt war. Zumindest solange, wie keine Krisensituation vorlag, aber das Essen würde bestimmt zu keiner Krise führen.
Nach einer Weile trafen die anderen Führungsoffiziere, entweder alleine oder in kleineren Gruppen ein und begrüßten einander und den Leih, der sich wiederum erhoben hatte. Schließlich nahmen alle Platz, fast alle. Eine Person fehlte noch, wie immer. Auch dieses Mal kam Ezri zu spät. Wieso ihn dies nicht überraschte? Vermutlich hatte er sich daran gewöhnt.
Da es keine feste Sitzordnung gab, bis auf die stillschweigende Übereinkunft, dass der Platz an dem der Tür gegenüberliegenden Tischende der des Leih ist, saß Ezri am weitesten von Rikal entfernt. Direkt neben ihm saßen sein erster Offizier und der Kommandeur der Marineinfanterie. Dann folgten der Navigator, und der Operationsoffizier, der Sicherheitschef, die CIS, der Chefingenieur und Naruk. Der neue Kommandant der Tal’Shiar Kommandotruppen hatte sich entschuldigen lassen, er lag mit einer gebrochenen Schulter auf der Krankenstation. Wie es schien, war das Training der Kommandos noch immer so anspruchsvoll wie früher.
Gespannt wartete Rikal auf die Kredenzung des Essens. Lange mußte er darauf nicht warten, dann wurde die Vorspeise serviert. Schnell stellte Rikal fest, dass Ehae auch zu Experimenten bereit war und nicht unbedingt klassische rihannische Küche servierte. Da Rikal aber auch, solange es nicht um von ihm gekochte Mahlzeiten ging, durchaus zu Experimenten bereit und neuen Gerichten gegenüber aufgeschlossen war, nahm er das neue Essen neugierig an und wurde mehr als nur angenehm überrascht. Es schmeckte ganz vorzüglich, nicht nur die Vorspeise sondern auch das Hauptgericht und das Dessert, welches wiederum einen Bruch mit der klassischen Küche darstellte, aber Rikal war dies egal. Traditionen sind für ihn nur Angewohnheiten, die Leute intensiv pflegen, die nichts Besseres zu tun haben. N'nhaeirhu schien davon weniger angetan zu sein, aber niemand konnte erwarten, dass Ehae es schaffte ein Gericht zu zaubern, das jedem perfekt mundete. Während er seine Geheimdienstoffizierin betrachtete fragte er sich für einen kurzen Moment, ob mit ihr alles in Ordnung sei. Seit einiger Zeit beschlich ihn das Gefühl, dass irgendetwas mit ihr nicht zu stimmen schien. Er konnte es nicht beschreiben, es war nur ein diffuses Gefühl, sie kam ihm einfach verändert vor. Aber Rihannsu verändern sich halt. Für einen Moment spielte er mit dem Gedanken, sie darauf anzusprechen, verwarf diesen dann aber wieder und aß weiter. Rikal entging auch nicht, dass es tatsächlich Spannungen zwischen Ehae und N'nhaeirhu zu geben schien, aber dies war ihm egal. Die beiden mussten sich nicht mögen, sie mussten nicht zusammenarbeiten und daher war ihm dies ziemlich egal. Er konnte sich nicht um alles kümmern, auf seinem Schiff befanden sich 2.573 intelligente Lebensformen, mache mehr, manche weniger Intelligent, es war normal das es zu Differenzen und Ablehnungen untereinander kam. Auch dies ignorierend widmete der Leih sich wieder mit stiller Begeisterung seinem Essen.
Nachdem Essen, Rikal hatte gerade seine Servierte abgelegt und den letzten Schluck Wein getrunken, kam Ehae zu ihm und erkundigte sich, ob er mit dem Essen zufrieden gewesen sein. Innerlich mußte Rikal schmunzeln, er war mehr als nur zufrieden, aber er übte sich ihn höflicher Untertreibung und versicherte der Köchin, dass alles zu seiner vollsten Zufriedenheit gewesen sei. Mit einem zufriedenen Glitzern in den Augen, ganz offenbar war die Bewertung richtig verstanden worden, verabschiedete sich Ehae und begab sich zu ihren Gehilfen um den Raum wieder herzurichten. Rikal ging auf, den auf ihn wartenden, Tahl zu und nahm ihn mit. Dieser hatte bereits vor geraumer Zeit um eine Unterredung gebeten und die sollte er nun bekommen. Gemeinsam gingen sie zum Turbolift, fuhren auf die Brücke und in den Bereitschaftsraum des Leih. Nach einigen Siuren verlies Tahl diesen wieder und kehrte an seine Station zurück, einen nachdenklichen Leih zurücklassend. Dieser saß in seinem Sessel hinter seinem Schreibtisch und dachte über das nach, was ihm sein taktischer Offizier berichtet hatte. Es dauerte nicht lange und er fasste den Entschluss das Berichtete mit N'nhaeirhu zu besprechen, und weitere Informationen einzuholen. Einige Augenblicke dachte er noch über das soeben gehörte nach, dann aktivierte er seinen Tischcomputer und widmete sich wieder seiner Arbeit. In wenigen Tagen würden sie das Artefakt erreicht haben, sie hatten bereits eine gute Strecke des Weges zurückgelegt gehabt, als es zu den Erdbeben auf Konsa 3 gekommen war. Dort waren die Arbeiten sehr gut vorangekommen, und wie es schien stand man dort kurz vor dem Durchbruch. Mit etwas Glück, würden sie genau rechtzeitig ankommen um die erste Aktivierung des Artefaktes beobachten zu können. Wenn er ehrlich war, so war er sehr neugierig, ob es wirklich das ist, was alle vermuteten. Ein Transwarptor. Wenn es dies sein sollte, war die nächste, noch interessantere Frage, wohin es sie führen würde. Den Elementen sei Dank würden sie, wenn die Elemente ihnen gewogen bleiben, schon sehr bald auf diese Fragen Antworten erhalten. Mit diesen freudigen Gedanken im Hinterkopf machte Rikal sich an die heiß geliebte Büroarbeit.

-tbc-

[NRPG: Tahl, den Inhalt des Gesprächs kannst Du schreiben. :)]
 

Ezri

Administrator
=/\= Quartier Ezri Chaz =/\=

Mit leerem Blick starrte ich auf den Inhalt meines Kleiderschrankes. Was sollte ich bloss anziehen? Eigentlich besass ich nur 2 Uniformen, 3 „Arztkittel“, 2 Kleider, 2 Hosen, 4 Oberteile und 1 Jacke. Nicht wirklich eine grosse Auswahl und die Zeit drängte. Entscheidungen, jeden Tag musste ich verdammte Entscheidungen treffen. Auch solche, von denen das Leben eines Individuums abhängen konnte. Aber nun konnte ich mich nicht mal entscheiden, was ich zum allwöchentlichen Essen mit der Führungscrew anziehen sollte. Ich hatte gerade keinen Dienst, also fielen Uniform und Arztkluft weg. Blieb nur noch die Wahl zwischen Kleid und Hose. Meine Hand griff zielstrebig zum Kleid, doch kurz bevor sie es erreichte, hielt sie inne und steuerte wie selbständig auf eine Hose zu.
Ergeben schloss ich die Augen. Nun gut, ich würde eine Hose und ein dazu passendes Oberteil anziehen.
Fertig angezogen stand ich vor dem Spiegel. Bei den heiligen Tümpeln von Mak’ala, meine Haare... Wie seh ich denn aus.
Nagut, ich war nicht zu einer Dinnerparty eingeladen, aber so konnte ich nun auch nicht los. Mit geübten Griffen flocht ich einen schweren Bauernzopf aus meiner wilden roten Mähne. Noch ein prüfender Spiegelblick, eine kleine „Ist ja nun auch egal“-Einstellung und ich eilte aus meinem Quartier raus.
Vor der Tür des Leihs atmete ich noch ein paar mal tief ein und aus, um meinen Atem unter Kontrolle zu bringen und dann trat ich ein. Na klar alle waren schon da und alle schauten mich an und warteten geduldig, bis ich mich hingesetzt hatte. Rikal verzog zwar keine Mine, aber ich wusste, dass er es innerlich tat. Dafür kannte ich ihn schon zu gut. Ich schaute mit einem entschuldigendem Schulterzucken zu ihm herüber, aber bevor ich was sagen konnte, kam eine Hand von hinten um mich herum und füllte mir etwas auf den Teller.
Suppe in zwei Farben.
Ich verkroch mich hinter den Löffel und hoffte, dass das Wort nicht an mich gerichtet werden würde, denn heute war wieder einer der Tage, an denen ich völlig neben mich stand.
Ich nahm irgendwie am Rande wahr, dass Fisch das Menü bestimmte, aber erst zum Dessert wurde ich wieder richtig wach. Denn es war süss. Sehr ungewöhnlich, wenn man an die Clucose-Unverträglichkeit der Rihannsu denkt. Ein verstohlener Scann von mir zeigte allerdings an, dass die Süsse des Desserts nicht auf Clucose beruhte. Mir hätte es zwar nichts ausgemacht, aber allen anderen Anwesenden des Diners schon.
Das Rikal seine Serviette ablegte, war das Signal, dass das Diner nun aufgelöst werden konnte. Die Anwesenden lobten die neue Köchin über alle Maßen und irgendwann stand der erste auf und verließ mit einem Entschuldigungsgemurmel den Raum.
Auch ich verließ schnellstmöglich den Raum in einem Tarim fing meine Schicht an und ich wollte bis dahin die Zeit nutzen und meinen Liebelingsplatz im Arboretum aufsuchen.
Dort war gerade Board-Frühling und es duftete nach Blumen und frischem grünem Gras...

-tbc-

(Ich wusste gar nicht, dass Ezri immer zu spät ist :kratz )
 

Tahl Tahlek

New Member
(Rikal: Na vielen Dank auch, da muss ich wieder die Verantwortung tragen :D )

=A= Quartier des Leih =A=

Endlich kam Tahl nun dazu seinem Vorgesetzten seine Befürchtungen und Sorgen vorzutragen. Nicht das es ihn sonderlich belastete was die Schwinge hinter dem Warptor erwartete aber er wollte seine Probleme, die seiner Meinung nach auf der Offiziersversammlung viel zu sehr vernachlässigt wurden, endlich loswerden.
"Nun, was liegt ihnen auf dem Herzen das sie nun schon eine halbe Ewigkeit mit sich herumschleppen ?" fragte der Leih lächelnd aus seinem Sessel heraus. Ihm gegenüber sass Tahl und gab ihm eine dicke Akte über den Schreibtisch: "Hier erstmal die physische Last. Der genaue Bericht über die Vorkommnisse auf dem Planeten, meine Vermutungen und Berechnungen, die Dienstberichte von mir und den Marines und meine Vorschläge für eventuelle Ordensverleihungen." "Legen Sie die Akte auf den Stapel neben sich. Dort liegt schon Papierkram ohne Ende. Eigentlich hatte ich gehofft mir das alles noch vor dem durchfliegen des Tors vornehmen zu können aber meine Offiziere sind mir halt wichtiger." "Danke, mein Problem ist einfach das wir in ein Gebiet fliegen könnten in dem wir oder die Schwinge nicht fähig zum existieren ist. Wir könnten auf eine völig neue Rasse treffen die uns überlegen sein könnte oder wir könnten in einem Zeitfenster oder etwas ähnlichem landen aus welchem es keine Rückkehr gibt. Ehrlichgesagt macht es mir Sorgen, weil ich nie vorhatte vor meinem Vater zu sterben. Ich habe schon in vielen Kriegen gedient und auch Missionen durchgeführt die offiziell nie in irgendwelchen Akten aufgetaucht sind und ich habe mit einer Handvoll ausgelesener Experten ganze Feindlinien in arge Schwierigkeiten gebracht aber da wusste ich es mit wem oder was ich es zu tun hatte und konnte mir eine Strategie zurecht legen. Nur diesmal habe ich den größten und schlimmsten aller Feinde: die Ungewissheit. Und das macht mich unheimlich nervös." "Ihre Akte ist mir bekannt und sie sind nicht umsonst an Bord der Blutschwinge. Glauben Sie mir, meine Ohren reichen auch weiter als Sie denken und ich habe viel aus Ihrer Karriere erfahren. Sie sind für die Sicherheit des Schiffes und der Besatzung zuständig da ist es vollkommen normal das Sie sich Sorgen machen und das zurecht. Das will ich nicht bestreiten. Und trotzdem kann und werde ich die Mission nicht abbrechen. Das was wir jetzt über den Weltraum wissen wurde nur entdeckt weil es viele Romulaner gab die bereit waren Risiken einzugehen. Diesen Forschern gebührt genauso viel Heldenruhm wie Ihnen damals in den Kriegen. Auch wenn diese Ihren Ruhm erhalten haben indem wir Planeten und vieles mehr nach ihnen benannt haben. Die Helden des Krieges kennt niemand und wird niemand kennen. Nun führen Sie ihren privaten Krieg mit sich selbst. Es wäre mir unheimlich wichtig Sie an meiner Seite zu wissen wenn wir durch das Tor fliegen, genauso wie jeder einzelne Crewmitglieder der Schwinge. Letztendlich sind wir Offiziere die lebenswichtigen Organe. Und ich möchte nicht das eines davon entfernt wird. Wir sind einfach aufeinander eingespielt und deshalb habe ich die Mission auch angenommen weil ich weiss das wir alle zusammen jede Mission bestehen können. Ich hoffe ich konnte ihnen weiterhelfen ?" Tahl sah seinem Vorgesetzten in die Augen und traf tief in seinem Inneren die Entscheidung die sich tief in ihm schon formiert hatte während er zuhörte: "Ich werde an ihrer Seite sein egal was passiert." "Danke. Ich hatte gehofft sie würden sich so entscheiden. Und jetzt entschuldigen sie mich. Der Papierkram wartet." Mit einem Nicken erhob sich Tahl und begab sich mit einem Lächeln im Gesicht in Richtung Ausgang. Er dachte wieder an seinen Vater und wie er ihm damals immer sagte: "Man kann dir den Weg weisen aber gehen musst du ihn selbst." Er hatte wieder eine Kreuzung vor sich gehabt und wusste tief in seinem Innern das er richtig abgebogen war.
 

Ehae

New Member
Ehae

Nachts in den Gängen der Blutschwinge

Dunkel lagen die Gänge und aus den Nischen gähnte Schwärze. Das Schiff befand sich im Nachtmodus, die Alphaschicht schlief, die zweite hatte Freizeit und hielt sich im Casino auf oder benutzte die Sportanlagen. Einige befanden sich in ihren Quartieren und durchstöberten die Bibliothek nach ihren Favoriten, Büchern, Filmen, Musik oder Opern. Nur der Sicherheitsdienst war wie immer wachsam und auf den Beinen.
Und zwei junge Männer, die sich verstohlen um die Ecken drückten.
„Na los, komm schon. Trödel nicht so lange!“ mahnte der eine.
„Nur nicht so hastig, oder weißt du genau, wohin du willst?“ kam die Antwort.
„Na klar doch“, versetzte der erste.
„Glaub ich nicht“ zweifelte der zweite.
„Paß auf, gleich um die Ecke ist ein Terminal.“ Kam es sehr überzeugend.
„Wo denn?“
„Komm!“
Die beiden bogen um die Ecke und rannten in eine Patrouille des Sicherheitsdienstes.
„Stehenbleiben! Was suchen Sie hier? Identifizieren Sie sich!“ wurden sie befehlend angesprochen.
„Wir sind Aye und Vrih. Wir gehören zu Meisterin Ehae und wir suchen den Pool.“ Kam relativ kleinlaut die Antwort.
Die beiden Sicherheitsleute sahen sich an. Das waren ja noch Kinder, aber ein Saboteur muß nicht unbedingt erwachsen sein, und wer verdächtigt schon ein Kind. Aber was hatte der eine gesagt? Meisterin Ehae? Wer, bei den Elementen war Meisterin Ehae? Das klang suspekt.
„Sag mal, hatte die CIS nicht eine Anweisung bezüglich Meisterin Ehae herausgegeben?“
„Ich weiß nicht, sieh doch mal nach!“
Ein Padd wurde gezückt und nach aktuellen permanenten Anweisungen gesucht.
„Hm, sieh mal!“ Logisch, daß man den Befehl nicht in Gegenwart der Delinquenten laut vorlas.
Die beiden nahmen ihre Disruptoren in Anschlag und befahlen: “Mitkommen!“
„Wohin und wozu?“
„In den Arrest, so lautet der Befehl! Also los.“
Die beiden fügten sich, hatten sie doch keine Wahl. Nur hatten sie mächtigen Bammel vor Ehae, wenn sie nicht pünktlich zum Unterricht erscheinen würden. Ihre Welt brach zusammen und sie fühlten sich ganz klein, als sie vor den Sicherheitswächtern her zum Arrestbereich liefen. Die beiden wurden in einer Zelle abgeliefert und die Wächter entfernten sich, um Meldung zu machen. Die beiden Kochlehrlinge würden nun die Nacht in einer Zelle statt den Abend im Pool zubringen. So schnell kann sich alles ändern.
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

=A= andernorts =A=

Stille war eingekehrt, auch in ihre Gedanken. Seit einigen Stunden herrschte Nacht an Bord, während die Schwinge unermüdlich ihren Weg zum Ziel fortsetzte. Doch N'nhaeirhu saß selbst um diese Zeit noch in ihrem Büro und vertrieb sich mit allerhand liegen gebliebenen Angelegenheiten die Zeit. Schlaf fand sie diese Nacht ohnehin nicht. Warum sich alo unnütz im Bett herumwälzen, während hier Arbeit einstaubte.
Zwischenzeitlich hatte sie diverse Akten und Dienstpläne durchgesehen, um herauszufinden, wer für die Sabotage denn möglicherweise in Frage käme. Leider hatte sich der Defekt allerdings als so ungünstig erwiesen, daß er durch vielerlei Möglichkeiten hätte hervorgerufen werden können, so daß der Kreis der Verdächtigen kaum geschrumpft war.
Über diesen Ärger hinweg war ihr der Störsender, den sie aus dem Bestand mitgenommen hatte, auf ihrem Schreibtisch wieder eingefallen, woraufhin sie sich daran machte, ihn einzubauen. Wieso sie dergleichen nicht längst schon getan hatte, wunderte sie irgendwie. Doch ab jetzt konnte sie niemand mehr belauschen, wenn das Gerät erst einmal in der Sicherheitskonsole hinter der gut verborgenden Wandluke untergebracht war. Zwar stellte sich dieses Vorhaben als gar nicht so einfach heraus – ein Ingenieur hätte sich wahrscheinlich alle Haare ausgerissen – so erfüllte es seinen Zweck. Und zufrieden mit sich selbst aktivierte die CIS schließlich den kleinen Störsender und fühlte sich sogleich sicherer.

Kaum hatte sie die Luke wieder verschlossen, ertönte ein Warnsignal von ihrem Schreibtisch aus. Eine Nachricht war eingetroffen und neugierig fragte sie sich, wer um diese Zeit ihr irgendwelche Mitteilungen schickte. Zuvor noch das Werkzeug verstaut nahm sie schließlich Platz. Und vor Verwunderung weiteten sich ihre Augen.
Es war ein Bericht der Sicherheitsabteilung, genau genommen des Dienst habenden Wachoffiziers des Arrestbereichs, der ihr mitteilte, daß auf den von ihr ausgestellten Befehl hin soeben zwei Gäste in seinen Zellen eingegangen wären. Es handele sich dabei um Zivilisten, die ausgesagt hätten, sie gehören zu der Köchin, die vor kurzem an Bord gekommen sei. Sie waren in einem Niedrig-Sicherheitsbereich erwischt worden. Zwar brachte dies im Normalfall – auch bei zivilen Crewmitgliedern – noch keinen Aufenthalt im Arrest mit sich, doch N'nhaeirhu war für die interne Sicherheit und die Ordnung an Bord zuständig und tat damit, was sie für nötig hielt. Nebenbei jedoch erwies sich diese Gelegenheit als günstig, Ehae zu zeigen, mit wem sie es zu tun hatte.
Triumphierend aktivierte sie daraufhin einen der Monitore an der Wand und darauf erschien das Bild der Überwachungskamera aus der betreffenden Zelle und zeigte zwei verängstigte junge Rihannsu, die zusammengekauert auf der Pritsche an der Wand saßen und der Dinge, die da kommen mochten, ausharrten. Ein Grinsen breitete sich in ihrem Gesicht aus.
„Ich sitze am längeren Hebel, meine Liebe. Und deine beiden ... Kinder sind mir in die Falle gegangen wie zwei Ratten.“ Ein kurzes Lachen erschallte, schließlich aber deaktivierte sie den Monitor wieder und wandte sich ab. Es würde nicht nötig sein, den beiden einen Besuch abzustatten, sie hatten auch so schon aus Ungewissheit Angst genug. Vermutlich würde es reichen, sie ein paar Stunden dort sitzen zu lassen. Sie sollten nur begreifen, daß es für sie nicht ungefährlich an Bord war.
„Computer, Musik. Etwas Großartiges.“
„Bitte näher spezifizieren.“ Dieser Ausspruch ließ N'nhaeirhu Verwunderung zeigen, doch der Computer reagierte leider nicht auf Mimik, woraufhin sie der Aufforderung nachkam.
„Ein Choral der Mönche des Feuers, Mitte letztes Jahrhundert“, und schwere Musik setzte ein, eine Reihe tiefer Bläser, ehe duzende volltönende Stimmen zu hören waren.
Zufrieden und mit einem Seufzer ließ sie sich tiefer in ihren Sessel rutschen, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und neigte sich soweit nach hinten, daß sie die Decke beobachten konnte, während sie sich langsam mit dem Stuhl um sich selbst drehte.
Wie im Traum versunken nahm sie die Melodie in sich auf und ihre Muskeln entspannten sich allmählich. Bis die Drehbewegung aussetzte.

Noch immer lächelnd blickte sie nach oben, als eine vertraute Stimme zwischen den anderen erklang.
„Das hast du hervorragend gemacht, Süße.“
Erschrocken richtete sie sich auf und blickte sich um, doch niemand befand sich außer ihr im Raum, keiner war herein gekommen. Doch sie wartete, daß sie sich erneut meldete.
„Du hast dieser Frau gezeigt, daß sie sich nicht mit dir anlegen sollte.“
Panisch schaltete sie die Musik ab und sah sich weiter um, noch immer war niemand da.
„Bist du nicht stolz auf dich, die beiden so hereingelegt zu haben?“ Und N'nhaeirhu glaubte, ein leises Lachen in der Stimme vernehmen zu können.
Sie griff nach einem Scanner, der auf dem kleinen Tisch nahe der Couch lag, und untersuchte damit den Raum nach einer getarnten Person - erfolglos. Auch die Kontrolle der Kommunikation brachte kein Ergebnis, alle Kanäle waren geschlossen.
„Wer bist du?“
Natürlich kannte sie diese Stimme gut, sie hatte sie oft genug vernommen. Auch wußte sie eigentlich, daß sie nicht aus ihrer Umgebung stammte, ihre Untersuchungen an sich sinnlos waren, sondern ein Produkt ihres Geistes war. Doch ihre Paranoia trieb sie dazu, alle realen Möglichkeiten auszulöschen.
„Wer ich bin?“ Erstaunen der Stimme breitete sich ob dieser Frage in der absoluten Stille des Raumes aus. „Sag du es mir!“

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Ehae

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Ehae

in ihrem Quartier

Kurzerhand hatte sie ihren Schülern Selbsstudium der Lebensmittelchemie verordnet (was mit „Begeisterung“ quittiert wurde), als selbst nach angemessener Wartezeit ihre beiden Jüngsten nicht zum Unterricht erschienen waren. Sie begab sich in ihr Quartier, nachdem sie in der Unterkunft ihrer Schüler auch keine Spur von den beiden gefunden hatte. Sie setzte sich an ihr Terminal und begann zu suchen. Anfangs zierte sich der Computer noch. Es sah aus, als wären die Beiden in einem schwarzen Loch verschwunden. Doch über mehrere Umwege und dank der erweiterten Zugriffsrechte, obwohl sie davon wegen ihres niedrigen Ranges (der niedrigste Offiziersrang, kaum mehr als eine Formsache, aber zuweilen ganz nützlich) zwar mehr als Zivilisten aber immer noch wesentlich weniger als die Führungsoffiziere der Blutschwinge hatte, ließ sich der Computer endlich dazu herab, auf ihre Anfrage zu reagieren. Das Ergebnis brachte ihr Blut in Wallung. „Das kann doch nicht wahr sein“, war ihr erster Gedanke. Soweit sie sich erinnern konnte, war derartiges noch nie vorgefallen. Kein Wunder, legte sie doch großen Wert darauf, daß ihre Schützlinge sich zu benehmen wußten, immer und überall. Sie bekam aber partout nicht heraus, warum man die beiden arretiert hatte. Ihre beiden Jüngsten, immer zu Streichen aufgelegt, hatten sich noch nie etwas Ernstes zuschulden kommen lassen. Auch gutes Benehmen war Bestandteil ihrer Ausbildung. Es fällt ja doch alles auf den Lehrer zurück, wenn die Schüler was anstellen.
Ehae stellt eine Verbindung zum Arrestbereich her.
„Aefvadh, ich bin Meisterin Ehae t’Llharian. Ich habe gehört, daß sie zwei meiner Schüler in Gewahrsam genommen haben. Ich möchte sie besuchen.“
Die Antwort kam prompt:“Das ist nicht möglich.“ Kurz und knapp, fast unfreundlich. Aber wer sagt denn, daß Sicherheitswächter freundlich sein müssen. Ehae störte es also nicht weiter.
„Dann möchte ich wissen, auf wessen Veranlassung die beiden inhaftiert wurden.“
„Ich bin nicht befugt zu dieser Aussage.“
Es war fast, als rannte man an eine Gummiwand, nachgeben aber kein durchkommen. Ehae versuchte es anders.
„An wen kann ich mich mit meinem Ersuchen wenden?“
Die Antwort war wieder wie wegglitschen: „Darüber darf ich keine Auskunft geben.“ Und der Kontakt wurde getrennt. „Vielen Dank für nichts“ setzte Ehae nach und mußte erst mal tief durchatmen.
Wer konnte ein Interesse daran haben, 2 Knaben einzulochen? Das Terminal gab ihr keine Antwort und übte sich im blindsein. Sie konnte auch mit verringerter Mannschaft arbeiten, aber das war nicht das eigentliche problem. Sie fühlte sich verantwortlich für ihre Leute und was einem von ihnen angetan wurde, tat man auch Ehae an. Sie fühlte sich geärgert. Geärgert? Sollte es das sein? Sie sollte sich ärgern und nichts dagegen tun können? Wie eine Nova blitzte dieser Gedanke auf. Oh, wie infam. Da versucht jemand, mir das Leben schwer zu machen und tut es über meine Schüler. Dieser jemand soll mich kennen lernen. „Jetzt mußt du diplomatisch sein, Ehae. Und außerdem den Dienstweg einhalten, die Militärs bestehen leider auf sowas.“ ermahnte sie sich selbst und entwarf einen Plan.
„Computer, wer ist der verantwortliche Sicherheitsoffizier?“
Oh Wunder, die Frage wurde sofort beantwortet: „Erei’Arrain tr’Tahlek.“
„Und wo kann ich den finden?“
„Im Sicherheitsbüro. Wünschen Sie ein Trace?“
„Ja bitte, ich will sofort gehen.“
„Bitte folgen Sie den Signalen!“ wies der Computer Ehae an.

Als Ehae vor Tahls Tür stand, erlosch das Führungssignal. Sie betätigte den Türmelder.
Sie trat ein, als die Tür sich öffnete.
„Aefvadh, ich bin Meisterin Ehae t’Llharian und ich suche meine Schüler. Der Computer gab mir die Auskunft, daß Sie etwas darüber wissen könnten. Ist dem so?“
„Ja, darüber wurde mir berichtet.“
„Sind Sie dafür verantwortlich, daß die beiden inhaftiert wurden?“ begehrte Ehae zu wissen.
Tahl wand sich etwas. „Nein.“ Kam eine kurze Antwort.
Offensichtlich will er nicht so richtig mit der Sprache raus. Irgendwie scheint es ihm unangenehm zu sein. dachte Ehae. „Dürfte ich Sie höflichst ersuchen, mir Auskunft zu geben.“ Setzte sie nach.
„Die Anweisung stammt, so weit ich weiß, von der CIS.“
„Aha.“ War Ehaes Antwort. Und sie rollte mit den Augen. „Könnten Sie die beiden jetzt bitte freilassen. Ich habe noch zu tun.“
„Es tut mir leid, aber ich kann die Anweisung der CIS nicht aufheben. Da müssen Sie sich schon selbst bemühen und die Angelegenheit mit ihr klären.“ Tahl erweckte den Eindruck, als sei er froh, das Problem nicht lösen zu müssen.
Ehae verabschiedete sich und ging.
 

Tahl Tahlek

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=A= Sicherheitsbüro der Schwinge =A=

Als Ehae das Büro verlassen hatte begann er zu grinsen und dachte darüber nach was sich frisch an Bord gekommene Personen eigentlich herausnahmen. Er befolgte seine Anweisungen und plötzlich kam jemand, den er persönlich nicht mal richtig kannte, auf die Idee ihn dazu zu bringen seine Anweisungen zu brechen und dies auch noch im schlimmsten Maße. Er überlegte was sich auf der Schwinge schon wieder zusammenbraute. Ihm wurde von einem seiner Sicherheitsoffiziere vor kurzem von seiner Begegnung im Lager berichtet wo man einen Audiostörsender anforderte allerdings war der Offizier der Meinung da stecke ein wenig mehr dahinter. Und er vertraute dem Augenmass seiner Sicherheitsleute. Immerhin hatte er sie selbst eingestellt. Das sind einfach zuviele Zufälle auf einmal, sagte Tahl zu sich selbst und rieb sich die Schläfen. Was verdammt nochmal geht auf der Schwinge vor ? Ich soll zwei von Ehaes Leuten verhaften ohne zu wissen warum und der Tal'Shiar wird hier auch immer aktiver... Der Angriff auf den Offizier mit dem Dolch war ein deutliches Zeichen das hier einige nervös wurden... Und irgendwie steckte er in einer Geschichte von der er nicht mal was wusste und das wurmte ihn gewaltig. Er würde zumindest dafür sorgen das nicht jeder machte was er wollte und überlegte sich wie er wieder für klare Verhältnisse sorgen konnte. Er würde vielleicht etwas Zeit brauchen aber früher oder später würde er die scheinbar schon brennende Lunte finden und diese würde zwangsweise zur Bombe führen. Und Waffen waren immerhin sein Spezialgebiet...
 

Xena

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(Alidar tr’Aurata)

Als er aufwachte, war er zunächst etwas desorientiert, fühlte sich hundeelend und auch sehr schwach. Wie er hier auf die Krankenstation gekommen ist, an das konnte er sich nicht mehr erinnern. Er versuchte aufzustehen, doch sein schmerzender Schädel verhinderte dies, und zwang ihn sich wieder zurückzulegen. Die letzten Stunden in den Gängen hatte er noch etwas schemenhaft in Erinnerung. Er versuchte aufzustehen, wurde aber an Krämpfen daran gehindert. Ein Pfleger meinte er sollte ruhig liegen bleiben.

Alidar hatte auch keinen Hunger, sein Magen fühlte sich sehr schlecht an. Ihm wurde Tee gebracht um den Flüssigkeitsverlust der letzten Stunden doch ein wenig auszugleichen, das was im Moment für seine Gesundheit wichtig war, ist, dass er nun reichlich Flüssigkeit zu sich nehme. Das Atmen fiel im ebenfalls schwer, anscheinend hatte er sich auch eine Lungenentzündung zugezogen, aber Dank der fortschrittlichen Medizin des 25 Jahrhundert sollte dies in ein paar Tagen auskuriert sein.



=A= ein paar Tage später =A=

Es überraschte ihn doch sehr, als er vom XO erfuhr, dass er nun die Abteilung, in der er war, leiten sollte. Zunächst hielt er dies für einen Schlechten Scherz, aber der XO ist bekannt dafür keine Witze zu machen. Das verdeutlichte er auch, als er an seinen Arbeitsplatz kam. Er sah, dass sehr viel Arbeit während seiner Abwesenheit liegen geblieben ist, denn schließlich hatte er keinen Stellvertreter, der sich um die Sachen kümmerte. Tr’Anann hatte sich nicht darum geschert, wie es weitergehen soll, als dieser versetzt wurde. Es hatten sich schon sehr viele Materialanforderungen gestapelt, auch defektes Werkzeug musste ersetz werden, und viele der PADDs die sich gestapelt hatten, waren mit dem Vermerk sehr dringend gekennzeichnet. Es dachte wohl jede Abteilung, dass sie die Wichtigste wäre.


Zuerst ordnete er die PADDs nach Abteilungen, denn es war doch alles auf einen Haufen bunt zusammengewürfelt. Beim entsprechenden sortieren, fielen ihm doch einige Mehrgleisigkeiten auf, er nahm sich vor, diesen später nachzugehen, um herauszufinden, warum es so ist, und auch, ob das auch so in der Art notwendig ist. Vielleicht ließe sich dadurch, auch etwas an Arbeit einsparen. Etwas, das ihm beim Sortieren noch störte, war der Umstand, dass er diese Arbeit ständig wegen Kleinigkeiten unterbrechen musste, und sich um Anfragen kümmern, die sofort bearbeitet werden mussten, dies war jene Arbeit, die er zuvor machte und für diese ist bis jetzt noch niemand bestellt worden. Ihn wunderte es, wie es davor wohl funktionierte. Er beschloss, dies auch beim XO zu deponieren, damit der Personalstand in der Abteilung, wieder dem vorigen entsprach. Er wusste nämlich auch, dass in dieser Abteilung der Personalstand, seit dem der neue XO im Amt ist, ständig reduziert worden ist. Anscheinend hielt er entweder diese Arbeit, die sie machten, nicht für wichtig, oder er meinte, dass hier zuviel Personal wäre.
Er brachte auch in Erfahrung, dass sein bisheriger Vorgesetzter zwar darüber immer nur sich hinterrücks beklagt hat, aber letztendlich doch nichts dagegen unternahm, um dieses Manko zu beheben. Kein Wunder also, dass dieser mit seiner Arbeit einfach überfordert war. Aber auch, wenn hier jemand neuer angefangen hat, suchte dieser nach kürzester Zeit wieder um Versetzung an. Hier wollte anscheinend niemand lange bleiben. Ein Umstand, den er so schnell, wie möglich beseitigen wollte. Aber nun hatte er keine Zeit sich damit zu beschäftigen, sondern musste schauen, dass er mit der liegen gebliebenen Arbeit vorankam.

-tbc-
 
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