Allianzen

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*gelöscht*

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(Auf gehts!)

*** ch'Rihan, Sitzungssaal des Senats ***

Die Senatorin, die soeben in vollem Amtsornat den Saal betrat, erregte Aufsehen. Die Gründe herfür waren verschiedener Natur: manche mochten von der Schönheit der jungen Frau hingerissen sein -- ein egrazile Gestalt mit zarten, zerbrechlich wirkenden Gesichtszügen, blauschwarzem, leicht gewelltem Haar, das in einer komplizierten Form zusammengelegt war, helle, wasserblaue Augen -- , andere wiederum zollten de rTatsache Beachtung, daß eben diese Frau Mitglied eines der ältesten Häuser war, ihr Vater kürzlich zum Gouverneur einer Kolonie berufen und sie faktisch die Geschäfte ihres Hauses führte.
Politisch war sie noch ein unbeschriebenes Blatt, obwohl man natürlich bestimmte Erwartungen in sie setzte.
Alles in allem hielt man sie für eine lohnende Partie, sowohl was politische als auch privaten Allianzen anging....


Senator Kovar, ein ambitionierter Vertreter der konservativen Fraktion, folgte der jungen Frau mit seinem Blick, bis sie in ihrem Sitz Platz genommen hatte.

"Eine aussergewöhnlich Frau, nicht wahr?" flüsterte der weisshaarige Senator neben Kovar diesem zu. Schweigen antwortete ihm, und er setzte nicht ohne einen leichten boshaften Unterton hinzu: "Und soweit mir bekannt ist, hat sich Sareth t'Khellian bisher jeder Allianz gegenüber abweisend verhalten."

"Ich benötige die Allianz des Hauses Khellian nicht!" knurrte Kovar heftig.

Der Senatspräsident eröffnete die Sitzung mit den traditionellen feierlichen Worten und kam dann sofort zur Sache.Die Abstimmung bezüglich der Rechte der Bewohner einer jüngst dem Reich eingegliederten Welt stand an. Sie lag nahe der Grenze zur Föderation, und eine besondere strategische Bedeutung kam ihr zu, was sich im Status ihrer Bewohner niederschlagen sollte.

Eine ältere Senatorin hatte soeben das Wort ergriffen.
"Ich halte es für bedenklich, Hoher Senat, den Trarl begrenzte Bürgerrechte einzuräumen. Die Vorteile die uns möglicherweise daraus erwachsen, sind marginal gegenüber den Nachteilen! Denken Sie nur an die Welle weiterer Forderungen anderer Welten!" Sie setzte sich wieder.

Kovar signalisierte sprechen zu wollen und der Präsident erteilte ihm Rederecht.
"Nun.." Kovar blickte in die Runde und sammelte sich. "Meine verehrten Mitglieder dieses alten und ehrwürdigen Hauses, Rihannsu!" Er liebte theatralische Einführungen. "Wir befinden uns hier an dem Ort, der das Herz unseres Volkes ist! An dem Ort, an dem die Größe unseres Reiches begründet, die Einheit unseres Volkes besiegelt wurde! Bedenken Sie die Geschichte dieses ehrwürdigen Saales! Ja, bedenken Sie sie! Und dann....Dann bedenken Sie diese ungeheuerliche Forderung, die hier erhoben wurde: einem fremden Volk, Nicht-Rihannsu, Teile der Rechte der Rihannsu zu gewähren! Vielleicht auch das Recht, eines Tages in diesem Saal SPRECHEN zu dürfen?! Das ist eine Blasphemie, für die die Elemente uns ihr Wohlwollen entziehen werden. Ja, ich wage zu sagen, es uns entziehen SOLLEN, damit wir zur Vernunft kommen!"

"Hoher Senat!" Sareth t'Khellian war aufgesprungen. In ihren hellen Augen brannten schwer beherrschte Emotionen, als sie Kovar anblickte. Aber dann bekam sie sich genug unter Kontrolle, um sich mit einer Verbeugung in Richtung des Senatspräsidenten für ihren unerlaubten Einspruch zu entschuldigen.

Der Präsident nickte huldvoll zurück. Er war kein Freund von Kovars Auftritten, wenn er sich dies auch nicht anmerken lassen wollte.

"Hoher Senat," begann Sareth noch einmal. "Das, was mein Amtskollege Kovar tr'Strobar soeben sagte, ist nicht der Glanz des Ruhms, an den uns dieser Ort erinnern soll! Es ist der Stachel des Skorpions, der eben diesen Ruhm vergiftet! Der das Ansehen der Rihannsu im gesamten Quadranten verdunkelt! Es ist," Ihr Blick war fest auf Kovar geheftet, "das Ansinnen eines Mannes, der sich in die Fesseln der Vergangenheit hüllt, um die Zukunft von sich fern zu halten!"

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Rikal

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(Khaiell tr’Drevoux)

=/\= ch’Rihan, Ra'tleihfi, Sitzungssaal des unteren Senates =/\=

Der Sitzungssaal des unteren Senates war fast voll besetzt kurz bevor die Person den Saal betrat, auf die viele voller Neugierde warteten. Unter den Anwesenden befand sich auch in einer der hinteren Reihen ein Senator, der in diesem Saal eigentlich fehl am Platze war, denn er war Senator im oberen Senat. Allerdings war Heute ein besonderer Tag, denn nicht jeden Tag nahm eine neue Senatorin ihre Arbeit im Senat auf. Aber auch dies rechtfertigte es eigentlich nicht, dass der hru´hfirh des Hauses s’Drevoux sich herbemühte. Ihn trieb viel mehr ein persönliches Interesse an der jungen Senatorin in die Halle des unteren Senates. Bei ihr handelte es sich um einen neuen Spieler auf der politischen Bühne des Reiches, und in den vielen Jahren in denen er im Senat saß hatte er gelernt, dass nichts über den persönlichen Eindruck ging. Aus den über sie kursierenden Gerüchten hatte er zwei Dinge entnommen. Zum einen sollte sie gut aussehend sein und zum anderen recht progressiv sein, wenn es um ihre politische Ausrichtung ging.
Die heute anstehenden Sitzungspunkte boten die Gelegenheit beide Fragen zu beantworten. Es kam nicht jeden Tag vor, dass ein Senator beantragte den Angehörigen einer fremde Rasse Bürgerrechte, auch wenn sie eingeschränkte sein sollten, zu verleihen. Der erste Senator, der dies beantragt hatte, war überraschend verstorben. Man munkelte er habe Selbstmord begangen, aber Khaiell hielt es nicht für ausgeschlossen, dass er nicht durch seine Hand ums Leben gekommen war. Der letzte hatte sich nachdem sein Antrag vom unteren Senat mit großer Mehrheit abgelehnt worden war ins Privatleben zurückgezogen. Aber dieses Mal waren die Vorzeichen günstiger, die Senatorin, die den Antrag eingebracht hatte, stand nicht alleine sondern konnte sich auf die Unterstützung einiger anderer Senatoren verlassen.
Als die Rihanna, auf die er wartete, den Raum betrat wurde seine erste Frage sofort beantwortet. In der Tat war sie gut aussehend, selbst mit seinen einhundertachtundfünfzig Jahren fiel ihm dies noch auf.
Nachdem die letzten Senatoren den Saal betreten hatten eröffnete der hru'Deihu'hrrai die Sitzung und der Antrag, der Khaiell interessierte, war der erste auf der Tagesordnung. Unmittelbar nachdem die alte Jaeih ihren Antrag gestellt hatte erbat Senator Kovar das Rederecht. Nicht den geringsten Zweifel hatte der grauhaarige Rihannsu an dem Inhalt der Stellungnahme, die der Senator vortragen wollte. Schließlich befand er sich eindeutig auf der entgegen gesetzten Seite des politischen Spektrums.
"Nun.." Kurze theatralische Pause. "Meine verehrten Mitglieder dieses alten und ehrwürdigen Hauses, Rihannsu! Wir befinden uns hier an dem Ort, der das Herz unseres Volkes ist! An dem Ort, an dem die Größe unseres Reiches begründet, die Einheit unseres Volkes besiegelt wurde! Bedenken Sie die Geschichte dieses ehrwürdigen Saales! Ja, bedenken Sie sie! Und dann... Dann bedenken Sie diese ungeheuerliche Forderung, die hier erhoben wurde: einem fremden Volk, Nicht-Rihannsu, Teile der Rechte der Rihannsu zu gewähren! Vielleicht auch das Recht, eines Tages in diesem Saal SPRECHEN zu dürfen?! Das ist eine Blasphemie, für die die Elemente uns ihr Wohlwollen entziehen werden. Ja, ich wage zu sagen, es uns entziehen SOLLEN, damit wir zur Vernunft kommen!"
Es überrascht mich gar nicht, dass Du etwas gegen diese Idee hast, Kovar. Jede Veränderung ist für dich eine Gefahr für das Reich. Wann wirst du wohl lernen, dass nicht jede Änderung schlecht ist? Es gibt auch Änderungen, die Gutes bewirken können. Manchmal zumindest. Ob allerdings dieser Antrag wirklich eine gute Idee war, dazu hatte Khaiell sich noch keine abschließende Meinung gebildet. Noch war es auch zu früh dazu, erst einmal müsste der Antrag den unteren Senat passieren. Dann würde sich der obere Senat mit ihm beschäftigen und sobald er im oberen Senat auf der Tagesordnung stand, würde Khaiell seine Meinung gebildet haben.
Noch bevor Kovar sich gesetzt hatte war Sareth t'Khellian aufgesprungen und hatte um das Wort gebeten. Mit einem milden Lächeln hatte der Präsident ihr dieses erteilt. An deiner Stelle würde ich das nicht zu oft tun. Er mag es nicht, wenn man sich nicht an das Protokoll hält. Er mag es ganz und gar nicht.
"Hoher Senat. Das, was mein Amtskollege Kovar tr'Strobar soeben sagte, ist nicht der Glanz des Ruhms, an den uns dieser Ort erinnern soll! Es ist der Stachel des Skorpions, der eben diesen Ruhm vergiftet! Der das Ansehen der Rihannsu im gesamten Quadranten verdunkelt! Es ist das Ansinnen eines Mannes, der sich in die Fesseln der Vergangenheit hüllt, um die Zukunft von sich fern zu halten!"
Leicht amüsiert lächelte der alte Politiker. Das Feuer der Jugend, leider gepaart mit der für die Jugend so typischen Ungeduld. Du magst Recht haben, aber vielleicht waren deine Worte etwas zu direkt. So macht man sich keine Freunde in diesen Hallen, und für diese Abstimmung brauchst du Freunde. Senator Kovar ist nicht ohne Einfluss. Dein Haus mag größer sein als seines, aber es gibt einige Häuser, die noch größer sind als das deine, Sareth.
Diesen Angriff konnte Kovar nicht widerspruchslos hinnehmen.
„Es mag sein, dass ich gegen Veränderungen bin, aber das“, bei diesen Worten deutete er in die Runde, „ist allgemein bekannt hier.“ Leides Gelächter erklang. „Bis heute hat das Reich keinen Schaden dadurch erlitten, dass wir am Bewährten festgehalten haben. Bedenkt eins, Senatoren. Wenn wir einem Volk einen Teil der Bürgerrechte geben, so wird auch ein anderes früher oder später, diese verlangen. Ein weiteres wird nicht nur dieselben Rechte verlangen, sondern weitergehende. Diese Spirale wird dazu führen, dass eines Tages Nicht-Rihannsu in diesen Hallen Platz nehmen werden.“ Sareth setzte zu einer Entgegnung an, aber Kovar lies sie nicht zu Wort kommen. „Ich weiß, sie werden sagen, dass dies doch nicht schlimm ist. Es mag sein, dass dies sogar von Vorteil sein könnte, aber eines Tages wird der Tag kommen, an dem die Rihannsu weniger Stimmen in diesen Hallen haben als die Anderen und das gilt es zu verhindern.“
Unter dem Applaus seiner politischen Freunde nahm Kovar platz.
Die Fronten sind gezogen, mal sehen was du nun entgegnen wirst.“

-tbc-

[Ich hoffe, das ist okay so.]
 
G

*gelöscht*

Gast
*** Ra'thleifih, Senatsgebäude, Sitzungssaal ***

Kovar hatte sich wieder gesetzt. Das leichte Lächeln auf seinen Lippen zeigte an, daß er diese Schlacht gewonnen glaubte. Einige Senatoren zollten ihm mit einem zustimmenden Blick Beifall.

"Ehrwürdiger Herr Präsident," -- diesmal bat Sareth t'Khellian mit der schuldigen Form um das Wort. Dann wandte sie sich wieder in die Runde des Senats. "Verehrte Mitglieder dieses Hohen Hauses! Senator Kovar hat die Befürchtung geäussert,daß andere als Rihannsu einstmals hier das Wort ergreifen, einstmals hier als stimmberechtigte Mitglieder sitzen. Warum ängstigt Sie dieser Gedanke? Sind Sie, sind wir, die Rihannsu kleinliche Ferengi geworden, die mit niemandem teilen wollen?"

Ein Brummen aus den Reihen hinter ihr verdeutlichte den Unmut, den ihre Worte auslösten. Dennoch sprach sie weiter, was ihre Überzeugung war. Besonders Senator Kovar behielt sie dabei im Blick:

"Kovar tr'Strobar hat Sie aufgefordert, über Ihre Geschichte nachzudenken, über die Entstehung dieses Gebäudes. Ich fordere Sie ebenfalls auf, über Ihre Geschichte nachzudenken! Über die Entstehung unseres Volkes, über den Auszug von Vulkan! Vulkanier aus wievielen Stämmen waren es, die sich zusammenschlossen, um an Bord der Schiffe zu gehen und die Reise in eine neue Heimat anzutreten? In eine neue Heimat und eine neue Zukunft? Ich will es Ihnen sagen: Vertreter aus 74 Stämmen! Vor Ihrem Auszug waren sie verfeindet und achteten das Mitglied des anderen Stammes kaum als ebenbürtiges Lebewesen. Doch sie entschieden sich, EIN Volk zu werden, ein NEUES Volk, gegründet auf gleichen Idealen und Zielen, nicht auf Blutslinien!"

Sareth machte eine kurze Pause, bis sich das empörte Murmeln aus dem Umfeld Kovars gelegt hatte. Ein Senator, nicht jedoch Kovar selbst, verließ demonstrativ den Saal.

"Wenn wir uns heute weigern, Mitgliedern eines fremden Volkes beschränkte Bürgerrechte zu gewähren, wenn wir uns fürchten, daß 'Fremde' hier ihre Stimme erheben können, liegt das dann nicht daran, daß wir eine falsche Vorstellung von dem haben, was einen Rihannsu ausmacht? Ist es die Übereinstimmung mit unserer Überlieferung und unseren Idealen, mit unserer Verfassung und unseren Zielen, oder --" Ihre Stimme hallte durch den Saal, "--oder ist es Übereinstimmung mit dem Blut einiger Hoher Häuser? --Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit."

Sie setzte sich. Sie wusste, daß ihre Worte aussergewöhnlich kühn waren. Aber sie hoffte, daß sie trotz ihrer Jugend und Unerfahrenheit -- oder vieleicht gerade deshalb -- einige Mitglieder des Senats aufgestört hatte, über die drängenden Fragen nachzudenken. Manch einer von ihnen teilte ihre Ansichten vielleicht insgeheim, wagte aber nicht, sie laut zu äussern, aus Furcht eines allzu plötzlichen Todes zu sterben....
Sareth t'Khellian fürchtete sich nicht. Zum einen stand die Macht ihres Hauses hinter ihr, eine militärisch und wirtschaftlich nicht zu vernachlässigende Macht innerhalb des Reichsgefüges. Zum anderen mochten einige ihrer gefährlichsten politischen Gegner sie noch nicht ernst nehmen und ihr somit unbewusst die Gelegenheit verschaffen, ihre Position zu festigen.

Und dann gab es noch etwa.......oder besser: jemanden, der zum Gefühl ihrer persönlichen Sicherheit entscheidend beitrug.....

*** Später Abend des gleichen Tages / Anwesen der Familie Khellian, Privatgemächer der Senatorin ***

Sareth hatte sich bereits für die Nacht bereit gemacht. Die Senatssitzung heute war einigermaßen anstrengend gewesen, und morgen würde eine weitere folgen. Wahrscheinlich würde Kovar erneut die Konfrontation suchen.....Vielleicht sollte ich versuchen, eine Allianz mit dem Haus Drevoux zu schliessen... dachte sie. Ein Fuss im Oberen Senat.....

Nachdenklich schloß Sareth das hauchdünne, auberginefarbene Hausgewand mit der zierlichen goldenen Brosche, bedeutete ihrer Leibsklavin sich zu entfernen, und begab sich ins Schlafzimmer. Wie stets prüfte sie persönlich, ob die Kraftfelder vor den Fenstern und die Bewegungsmelder intakt waren. Sie fürchtete sich nicht, aber übermässiger Leichtsinn war auch nicht ihre Sache. Sie war mit diesen Sicherheitsmaßnahmen aufgewachsen und sie waren ihr in Fleisch und Blut übergegangen.
Mit einem letzten Befehl dimmte Sareth das Licht ihres Zimmers auf ein mattes blaugrünes Leuchten, das von der Leuchtzeile sanft über das Gewölbe strahlte.

Aber kaum hatte sie sich niedergelegt, als ihre Brosche ein leichtes Vibrieren von sich gab und dann, auf ihre Berührung hin, eine codierte Signalfolge abstrahlte. Die vereinbarte, vertraute Signalfolge! Trotzdem war Sareth überrascht. Sie hatte heute nicht damit gerechnet.....
Rasch erhob sie sich, deaktivierte den Schutzschirm. Einen Sekundenbruchteil später flammte die Luft vor ihr im hellblauen Schimmer eines Transferstrahles auf. Die Alarmmelder der Senatorin blieben still. Sie waren programmiert worden, ein winziges Fenster innerhalb des Matrix-Scans nicht zu überwachen -- ein Fenster, das genau der Biosignatur eines bestimmten Individuums entsprach.

Das Transporter-Flimmern löste sich auf. Im Schlafgemach der Senatorin stand ein großgewachsener Mann mittleren Alters, dessen Statur jahrzehntelanges intensives Training verriet. Er trug den unscheinbaren dunklen Anzug eines einfachen Bürgers, aber sein Gesicht und besonders die nachtschwarzen Augen machten deutlich, daß er ganz und gar kein 'einfacher Bürger' war....
"Sareth...." flüsterte er mit einer Stimme, die jetzt samtweich klang, und doch fähig war kalt und unbeteiligt Todesurteile zu sprechen.

"Turan! Ich habe dich nicht erwartet...."

"Ich hatte Sehnsucht nach dir, a'rhea-i..." Er zog die junge Senatorin an sich und sie versanken in einem innigen Kuß. Es war nicht gefahrlos für Turan -- khre'Riov Turan -- diese nächtlichen Ausflüge in die Arme seiner Geliebten zu unternehmen. Und in seiner Position war es nicht opportun, zu viele Schwächen oder zu heftige Leidenschaften zu haben, denn das machte verwundbar.

"...Ich habe gehört, was du heute in der Senatssitzung gesagt hast...Du spielst mit dem Feuer...." Er streifte das Gewand von ihren Schultern und ließ die Hände über ihren Körper gleiten.

"Tue ich das? ... Ist das Feuer nicht dein Element, Turan?" Sie ließ sich zurück auf das Bett sinken und streckte ihm die Arme entgegen.

(und hier wollen wir mal Schluss machen...*räusper* :D )

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Kovar

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`\/´ Halle des Senates


Die Sitzung des Senates war, obwohl sie früh am Morgen stattfand, gut besucht. Für Kovar war dies ein Zeichen, daß es hier um mehr ging, als um eine einfache Diskussion über den juristischen Status einer Kolonie. Es war ein politischer Machtkampf, der über die Zukunft ganzer Häuser entscheiden konnte.

Er saß in seinem Senatstalar auf dem ihm zugewiesenen Sitz und wartete, daß alle Senatoren und Senatorinnen eintrafen. Heute Morgen sollte die Diskussion um die Trarl fortgesetzt werden. Als Senatorin t'Khellian eintraf wechselte er mit ihr einen kurzen aber kühlen Blick. Er war gespannt, wie sie sich verteidigen würde. Schließlich ergriff der Präsident das Wort: "Verehrte Senatoren! Wir setzen Heute die Beratung über die Trarl fort. Das Wort hat Senator tr'Strobar!"
Kovar stand auf und nickte dem Präsidenten dankbar zu. "Freunde, Bürger, Rihannsu! In der gestrigen Erörterung dieser Frage wurden Stimmen laut, die eine bessere Behandlung der Trarl forderten, ihnen vielleicht sogar das Recht zusprechen wollten, einen Sitz in unserer Mitte zu gewähren.
Ich frage sie alle ganz offen: Wozu? Dieser altehrwürdige Senat ist das grundlegende Organ unseres Reiches ... des rihannischen Reiches. Unser Volk hat sich dieses Imperium mit viel Mut, Fleiß, harter Arbeit und nicht zuletzt großen Mengen unseres Blutes erarbeitet und erkämpft! Unsere Soldaten sind es, die es und damit auch uns verteidigen! Die Trarl haben nichts dazu beigetragen. Aus meiner Sicht ist es nur gerecht, wenn sie daher zwar den Schutz unserer imperialen Streitkräfte genießen, aber nicht an der Politik des Imperiums mitwirken.
Außerdem würden andere das gleiche fordern, wenn wir etwas derartiges einmal anfangen würden. Unser eigenes Volk würde von wesentlich schwächeren Völkern beherrscht und wir wären nicht besser als die Föderation, die, das wissen wir ja alle, nur existieren kann, weil sich etliche schwache Völker zusammengeschlossen haben! Ich bin der Meinung, daß wir nicht so schwach sind, wie diese Völker! Wir haben unseren Stolz und unsere Ehre! Jeder, der etwas anderes anstrebt, sollte seine Position in diesem Haus vielleicht noch einmal überdenken!"
Letzte Bemerkung war eindeutig auf Sareth gemünzt und unter großem Beifall setzte sich Kovar wieder und schaute zufrieden zu Sareth hinüber, deren Wangen in einem leichten Grün schimmerten.
 
G

*gelöscht*

Gast
*** Ra'tleifih, Senatsgebäude, Sitzungssaal ***

Kovar tr'Strobars Worte beinhalteten einen ungeheurlichen Affront. Sareth fühlte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. Das war mehr als ein Angriff auf der Ebene einer politischen Debatte -- es war ein Angriff ihre persönliche Ehre und die ihres Hauses! Sie wußte, wie sie darauf reagieren würde....
Vorerst jedoch erbat sie nur das Wort, um ihrem Amtskollegen einen angemessene Erwiederung zu geben:

"Verehrte Mitglieder des Senats....Deihu Kovar sprach von Stolz. Stolz ist eine durchaus angebrachte Reaktion auf das, was wir, die Rihannsu, in den vergangenen Jahrhunderten erreicht haben. Hier gebe ich meinem ehrenwerten Amtskollegen Recht. Und doch birgt jeder Stolz auch den Keim des Niedergangs in sich. Kovar sprach von Stärke und Schwäche. ICH warne Sie, daß der Stolz die Waffe ist, die schon so manchen vermeintlich Starken und Unangreifbaren zu Fall gebracht hat und es dem Schwächeren erlaubte, die Macht zu ergreifen. Wenn der Stolz beginnt, blind zu machen gegenüber offensichtlichen Vorteilen, dann ist unser Stolz ein größerer Feind, als es die Föderation jemals sein könnte!
Überlegen Sie, verehrte Senatoren, was dem Reich die beantragten beschränkten Bürgerrechte für die Trarls nutzen können: wir erhalten vor Ort, an einem strategisch wichtigen Punkt, eine loyale Unterstützungstruppe, die ihren EIGENEN Grund und Boden kennt und im Notfall für IHN und IHRE Recht zu kämpfen bereit ist, anstatt bei der erstbesten Gelegenheit überzulaufen, um sich von einem drückenden Joch zu befreien. Wir erhalten kooperative Verbündete statt Sklaven. Das Ansehen des Reiches wird dadurch gewinnen, nicht verlieren!"

Sareth dankte und setzte sich, nachdenkliche wie sichtlich erzürnte Gesichter hinterlassend. Aber sie wusste, daß das, worum es ging, es wert war.
Ihr Vater hatte in der kolonialen Regierung zweier unterworfener Welten gearbeitet, ehe er selbst zum Gouverneur ernannt worden war. Sareth wusste also aus erster Hand, wie wünschenswert auch von Seite der rihannischen Siedler zuweilen Kooperation mit den Einheimischen war -- auch wenn kaum einer wagte, das offen auszusprechen. Aber nun war es an der Zeit!

*** Senat, Gartenbereich ***

Wie stets in der Pause zwischen den Sitzungen nutzen die meisten Senatoren die Zeit zu einem Spaziergang im äusseren Bereich des radförmigen Gebäudes und zu zahlreichen informellen Gesprächen.
Sareth schritt mit Senatorin Jeiaih, die den strittigen Antrag eingebracht hatte, und noch zwei jungen Amtskollegen unter den gerade blühenden Zierbäumchen entlang.
Hiran, einer der beiden, hielt sie für einen durchaus wertvollen Verbündeten mit weitreichenden Beziehungen in die Wirtschaft. Lhoal, seinen Freund hingegen, ertrug sie nur. Die Bemühungen des schlaksigen jungen Mannes, ihre Aufmerksamkeit zu erregen, waren einfach lächerlich!

"....schwer zu sagen, wie viele Senatsmitgleder unserer Ansicht sind." sagte Jeiaih soeben. "Die Konservativen haben eine starke Fraktion."

"Zumal wir davon ausgehen können, daß Kovar einige schwankende Elemente mit Bestechungen auf seine Seite bringt." fügte Sareth hinzu. Sie verabscheute derartige Methoden, aber ihr war klar, daß auch sie auf lange Sicht nicht würde darauf verzichten können. "Wir sollten in Erwägung ziehen, Deihu Khaiell tr'Drevoux anzusprechen. Einer seiner Söhne bekleidet einen hohen Posten in der Galae und genießt einiges Ansehen. Und die Unterstützung des Militärs wird letztlich der entscheidende Faktor sein, den Antrag durchzubringen."

"Da bin ich vollkommen Ihrer Meinung, Deihu t'Khellian." ließ sich Lhoal vernehmen.

Hiran brummte nachdenklich. "Tr'Drevoux hat bisher keine Ambitionen in eine politische Richtung der Öffnung gezeigt." sagte er dann. "Man hält ihn allgemein für einen geschickten Pragmatiker."

"Natürlich ist er das." pflichtete Jeiaih bei. "Er ist einer der am längsten amtierenden Senatoren. Wäre er kein Pragmatiker, wäre er nicht mehr am Leben."

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Rikal

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(Khaiell tr’Drevoux)

=/\= ch’Rihan, Familiensitz des Hauses s’Drevoux =/\=

Inmitten weiter von Flüssen und Bächen durchzogener Parkanlagen befindet sich der Familiensitz des Hauses s’Drevoux. Ihr Refugium der Ruhe und der Sicherheit, gleichzeitig aber ein unübersehbares Zeichen ihrer Macht. Deutlich ist dem alterwürdigen Gebäude anzusehen aus welcher Epoche es stammt, aber Anzeichen seines wahren Alters sucht der Betrachter vergebens. Auch wenn dieses Haus fast so alt ist, wie die Ahnenreihe seiner Bewohner lang, also aus der Besiedlungszeit ch’Rihans stammt, wurde es doch ständig gepflegt und sieht aus als wäre es gerade erst errichtet worden. Selbst die Spuren der in den vergangenen Jahrhunderten vorgenommenen Veränderungen sind bestenfalls zu erahnen, so geschickt fügen sie sich in die Architektur der Anlage ein.
Neben dem Hauptgebäude schließen sich weitere Gebäude an. Abgesehen von den Wohnstätten der Bediensteten und Sklaven, die manch einem Rihannsu luxuriös vorkommen würden, befinden sich dort auch die Kasernen und Werkstätten eines Teils der Haustruppen und das Landefeld für planetare und interstellare Fluggeräte.
Im dritten Stock des Hauses, von wo man einen atemberaubenden Blick über die Länderein des Hauses und das nahe Arissuin hat, befindet sich das Arbeitszimmer des hru'hfirh des Hauses. Wie das ganze Haus ist es von der schlichten Eleganz geprägt, die die s’Drevoux bevorzugen. Seine Wände sind mit dunklem Holz vertäfelt, das farblich mit dem Marmorfußboden perfekt harmoniert. Geprägt wird dieses Zimmer aber von dem großen Schreibtisch, der vor dem mittleren Fenster stand, von dem aus die Geschicke des Hauses s’Drevoux gelenkt wurden. Hinter diesem Schreibtisch, in einem bequemen Sessel, saß Khaiell und ging die monatlichen Berichte durch, während sein Privatsekretär geduldig auf weitere Anweisungen wartete. Zu Khaiells Freude gab es keine größeren Probleme, zumindest keine, die sein persönliches Eingreifen erforderlich machten. Selbst die Produktion der Minen auf Larthas 3 lief wieder normal, nachdem die Unruhen unter den Arbeitern beseitigt worden waren. Ein anderes Haus hatte, um den Preis für die dort geförderten Rohstoffe in die Höhe zu treiben, Saboteure eingeschleust und die Produktion empfindlich gestört. Eins stand bereits fest, dieses Haus und die mit ihm verbündeten Händler würden sehr bald wissen, was es bedeutet das Haus s’Drevoux herauszufordern. Nicht das er vorhatte, ihre physische Existenz zu beenden, aber sie wirtschaftlich zu Schaden war nicht weiter schwer und auch ihr Ansehen würde leiden. Was sie mit hoher Sicherheit schwerer treffen würde, als wenn er sie töten lassen würde.
„Gibt es weitere Hinweise der Abwehr auf Saboteure in unseren Einrichtungen?“
Nach einem kurzen Blick auf sein PADD verneinte Nniol die Frage. Ein Nicken und der alte Rihannsu wandte sich einem anderen Thema zu.
„Wie lange wartet Sareth t´Khellian auf einen Termin zur Unterredung? Drei Tage?“
„Ie, Rekkhai.“
Nach einigen Ewas erhob sich Khaiell, drehte sich um, verschränkte die Arme auf dem Rücken und blickte aus dem Fenster.
„Geben sie ihr einen Termin in der nächsten Woche, sie kann ruhig etwas warten.“
„Jawohl, ich werde sofort das Nötige veranlassen.“
„Gut. Ist sonst noch etwas?“
„Ka.“
„Dann können sie jetzt gehen.“
„Danke, Rekkhai.“
Kurz bevor Nionl die Tür erreichte fiel Khaiell noch etwas ein.
„Nniol?.“
Der Angesprochene dreht sich um.
„Ie?“
„Das komplette Protokoll. Wie es einer Senatorin gebührt.“
„Ie, ich werde den Rianov umgehend unterrichten.“
Da sich sein Herr in Schweigen hüllte verlies Nniol den Raum. Noch lange nachdem sein Privatsekretär den Raum verlassen hatte stand der hru'hfirh am Fenster und blickte, die Situation überdenkend, nach draußen. Was will Sareth? Eine klare politische Aussage? Bei einer Frage von solch politischer Brisanz? Nein, so dumm ist sie nicht. Sie weiß genau, dass ich erst Stellung beziehen werde, wenn ich es muß. Keine Ewa eher. Was kann sie wollen?“

-tbc-
 
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*gelöscht*

Gast
*** ch'Rihan, Anwesen der Familie Khellian ***

Die Sklavin verbeugte sich respektvoll. "Lhhei, der Gleiter ist bereit."

Sareth nickte. Endlich war es soweit. Über eine Woche hatte Deihu Khaiell tr'Drevoux sie warten lassen, bis er sie zu empfangen geruhte! Nun gut, sie hätte vielleicht ebenso gehandelt, wäre sie an seiner Stelle gewesen; ein langgedientes Mitglied des Oberen Senats, bei dem eine unbekannte Senatorin des Unteren Plenums um Audienz ersuchte......
Aber Geduld war nicht gerade eine Tugend, über die sie verfügte, noch nicht....

Sareth warf noch einen Blick in den Spiegel. Sie hatte für diesen Tag ein Gewand aus kostbarem Stoff, aber in einfachem Schnitt gewählt, wusste sie doch, daß Deihu Khaiell ein Mann war, der Schlichtheit und Eleganz bevorzugte und dem der zur Schau gestellte Prunk der neureichen Wirtschaftsmagnaten ein Dorn im Auge war.
Die breite Stola über den Kopf legend verließ die junge Senatorin ihr Gemach. Vor der Tür gesellte sich ihr ein Offizier ihrer Leibgarde zu, weniger um sie bei diesem Ausflug zu schützen -- ein Attentäter hätte immer einen Weg gefunden, sein Vorhaben durchzuführen -- als vielmehr um ihrem Rang und Status Ausdruck zu verleihen.

Der Gleiter war ein schnittiges, dunkelgrün und grau lackiertes Gefährt der neuesten Bauklasse. An den einklappbaren Flügeln prangte das Wappen der Khellian: einem Jäger, siegreich über einem erbeuteten thlai stehend, vor violett-goldenem Hintergrund.
Sareth nahm auf dem Pilotensitz platz. Selbst zu fliegen war ein Privileg, das sie sich nicht nehmen ließ. Es bereitete ihr Freude und schaffte einen gewissen Ausgleich zu den Stunden, die sie mit Politik und Verwaltungsangelegenheiten zubringen musste. Sie gab den Kurs ein, aktivierte die Antigrav-Motoren und steuerte den Gleiter dann hinauf in eine der oberen Flugkorridore, die den Gefährten der Regierungsmitglieder vorbehalten waren.

Es war ein wolkenloser Morgen. Eisn schien rotgolden über die Dächer und spiegelte sich in den metallenen Zieraufsätzen der Obelisken. Der Verkehr war mäßig, zumal hier in den oberen Korridoren. Sareths Gedanken glitten zu jener Stunde zurück, in der sie khre'Riov Turan zum ersten Mal begegnet war. Auch damals war sie in einem Gleiter unterwegs gewesen, doch damals herrschte Nacht, und ein Triebwerksschaden hatte sie gezwungen, auf einem der öffentlichen Parkplätze in der Südvorstadt herunterzugehen.
Plötzlich hatten die grellen Blitze von Disruptorfeuer die Dunkelheit erhellt und Schreie die Stille zerrissen. Während sie sich schutzsuchend hinter der Steuerkonsole geduckt hatte, war etwas gegen den Rumpf ihres Gleiters geprallt, und einige Meter vor ihr löste sich eine Gestalt im bläulichen Flimmern eines Transporterstrahls auf. Nachdem die erste Schrecksekunde vorüber gewesen war, hatte Sareth vorsichtig die Seitentür aufgeklappt und sich umgesehen......und an den Kufen des Gleiters einen verletzten und vor Zorn kochenden Mann in dunklem Tarnanzug entdeckt.
In dem Augenblick, da sie ihm die Maske vom Gesicht zog um ihm das Atmen zu ermöglichen, und sich ihre Blicke begegneten, begann eine tiefe, leidenschaftliche und -- unmögliche Beziehung. Erst einige Tage später erfuhr sie, wem sie das Leben gerettet hatte: Turon i-Mhiessan tr'Kaleh, Vizedirektor des Tal Shiar. Er war auf der Jagd nach einem Föderationsagenten gewesen, der ihm nun im letzten Moment entwischte....

In der Ferne tauchte bereits das Anwesen der Familie Drevoux auf, ein wirklich Eindruck gebietende Ensemble. Der Stammsitz der Khellian hatte ein derartiges Alter nicht aufzuweisen, obwohl auch ihre Familie ihre Wurzeln bis in die Zeit der Besiedlung zurückführen konnte. Aber eine Fehde in den Tagen der Königen T'Rehu und zwei Brände hatten umfangreiche Neubauten notwendig gemacht.
Nun konnte Sareth bereits das Leuchtfeuer des Landeplatzes erkennen. Sie nahm die entsprechenden Flugkontrollen vor und änderte den Winkel der Gleiterflügel. Wenige Minuten später setzte ihr Gleiter auf.

Erfreut stellte Sareth fest, daß Khaiell tr'Drevoux sie mit einer Abordnung der Garde unter Führung des Rianov und des Haushofmeisters begrüßte, der ihr die traditionelle Schale mit Wasser reichte, um sie nach der 'langen Reise' zu erfrischen. Stolz überkam sie, aber sie unterdrückte das Gefühl sofort. Der Empfang galt nicht ihr als Person, sondern ihrem Amt.

(hier mache ich Schluß, aufgrund der aktuellen Ereignisse mit der "Columbia" habe ich keine Schreibmuse mehr. Rikal, du kannst gern die Unterredung beschreiben.)
 

Rikal

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(Khaiell tr’Drevoux)

=/\= ch’Rihan, Familiensitz des Hauses s’Drevoux =/\=

An einem lauen Sommermorgen, Eisn wanderte langsam den praktisch wolkenlosen Himmel hinauf und wärmte mit seinen Strahlen die Anwesenden, warteten diese vor dem Landefeld des Anwesens auf die Ankunft der Senatorin Sareth t´Khellian. Ein letztes Mal versicherte der Haushofmeister sich, dass alles bereit war. Die Ehrengarde stand in voller Rüstung, auf denen Eisn blinkende Reflexionen hervorrief, bereit, ebenso der Waffenmeister und ein Bediensteter mit der traditionellen Wasserschale um den Gast zu begrüßen.
Wenige Ewas später berichtete der Waffenmeister ihm, dass der Schweber ihres Gastes sich im Anflug befand, und wenig später hörte er den sich nähernden Schweber, dann sah er ihn auch. Anerkennend nickte er, die Senatorin benutzte eines der neusten Modelle, die auf dem Markt erhältlich waren. Der dunkelgrüne Wagen gefiel ihm, leider aber wurde dieses Modell nicht von einer der Fabriken des Hauses gefertigt sondern von der Konkurrenz.
Nur eine kleine Staubwolke wirbelte auf als der Pilot geschickt den Schweber landete. Überrascht stellte der Haushofmeister fest, dass die Senatorin den Schweber selbst geflogen hatte, als sie ihn, begleitete von einem Rihannsu, vermutlich ein Leibwächter, verlies.
Auf einen Befehl des Waffenmeisters hin nahm die Ehrengarde Haltung an und der Tradition gemäß verneigte der Haushofmeister sich tief vor der gutaussehenden Rihanna, die seine Verbeugung, nur nicht ganz so tief, erwiderte. Nachdem beide sich aufgerichtet hatten, trat der Sklave an den Haushofmeister heran und reichte ihm die Schale, die dieser nun Sareth anbot. Diese tauchte ihre Hände in das Wasser und befeuchtete sich das Gesicht.
„Bitte folgen sie mir, Senatorin“, bei diesen Worten deutete er auf den Familiensitz des Hauses, indem Khaiell tr’Drevoux wartete. Mit einem Nicken setzte die Senatorin sich in Bewegung und gemeinsam Schritten sie auf dem Weg zum Haus die Ehrengarde ab.

Gemeinsam betraten Sareth und der Haushofmeister den Raum, indem Khaiell wartete. Diesen Raum hatte der hru'hfirh sorgfältig ausgewählt, denn es galt die richtige Mischung zwischen Prunk und Funktionalität zu finden. Bei diesem Raum traf beides aufeinander, er war mit dunklen Hölzern vertäfelt, ebenso der Boden, der unter jedem Schritt leise zu seufzen schien. Auch die Einrichtung legten deutlich Zeugnis davon ab, dass die t’Drevoux schlichte Eleganz dem Prunk, wie ihn einige andere Häuser zu bevorzugen schienen, den Vorzug gaben. Die Einrichtung war wertvoll, dies sah man ihr auch an, aber der Raum wirkte nicht überladen.
Vor einem der Fenster, die einen wundervollen Blick auf den Park und die nahen Berge boten, stand der Hausherr. Dieses Mal war es an Sareth sich zuerst zu verbeugen, und auch dieses Mal wurde die Verbeugung nicht ganz so tief erwidert.
„Aefvadh, Senatorin“, freundlich lächelnd nickte ihr der alte Senator zu.
„Aefvadh, Senator“, sie erwiderte das Lächeln.
„Sie hatten um eine Unterredung gebeten, aber wollen wir uns zuvor nicht setzen?“ Mit der Linken deutete er auf die bequem wirkende Sitzgruppe.
„Ie, wieso sollten wir im stehen sprechen?“ erwiderte sie noch immer Lächelnd.
Nachdem sie sich niedergelassen hatten, bot Khaiell ihr eine Erfrischung an. Bis der Diener mit dieser zurück kam sprachen die beiden über Themen von geringer Bedeutung, wie die wirtschaftliche Situation der beiden Häuser. Zumindest tauschten sie das aus, was sie preisgeben wollten.
Danach wechselte Khaiell das Thema und kam zur Sache.
„Sareth, was kann ich für sie tun? Sie haben doch nicht um eine Unterredung gebeten um über das Wetter und die wirtschaftliche Lage auf dem Schwebermarkt zu sprechen oder?“
Amüsiert Lächelnd deutete Sareth ein Kopfschütteln an, natürlich war sie nicht deswegen hier und das wussten sie beide.
„Natürlich bin ich nicht nur hier um mit ihnen über die wirtschaftliche Situation zu sprechen. Es geht um die Trarl Frage.“
Von dieser Eröffnung gab sich Khaiell nicht im Mindesten überrascht, denn er war es auch nicht.
„Wie sie wissen, ist zum ersten Mal nicht sicher wie der untere Senat entscheiden wird. Was mich aber interessiert ist die Frage, ob der obere Senat von seinem Vetorecht gebrauch machen wird, wenn der Untere dem Antrag von Senatorin Jaeih zustimmen wird.“
Nun war es an dem alten Senator zu Lächeln. Geschickt gefragt, du möchtest wissen, wie ich darüber denken, weißt aber genau, das ich auf die direkte Frage nicht antworten würde. „Nun, ich denke, niemand weiß, wie der obere Senat entscheiden wird. Normalerweise steht er solch fortschrittlichen Gedanken mehr als nur kritisch gegenüber, aber sicher sein kann man sich dabei nie sein.“ Dies war auch seine derzeitige Meinung zu der Thematik, bisher hatte er sich nicht endgültig entscheiden können, aber er war in der glücklichen Situation damit noch Zeit zu haben. Solange bis die Senatoren im unteren Senat ihre Entscheidung treffen mussten, denn kein Senator seines Hauses oder ihrer Verbündeten würde gegen die Meinung ihrer Kollegen im oberen Senat entscheiden. Praktisch stand die Entscheidung schon fest, nur wie sie ausfallen würde noch nicht.

-tbc-

[Sareth, wenn Du die Unterhaltung fortsetzen möchte, dann tu es ruhig. :)]
 
G

*gelöscht*

Gast
*** Anwesen der Familie tr'Drevoux, Empfangsraum des Senators ***

Eine kurze Pause war im Gespräch des alten Senators mit seiner jungen Amtskollegin eingetreten. Sareth t'Khellian musterte die markanten Züge ihres Gegenüber, die Ruhe und eine fast vulkanisch anmutende Selbstbeherrschung ausstrahlten. Natürlich wusste die Senatorin, daß Khaiell ihr die Frage nach der Stimmung im Oberen Senat ebensowenig beantworten konnte - und wollte - wie eine Frage nach seiner persönlichen Entscheidung diesbezüglich.
Aber sie hatte seine Reaktion sehen wollen. Daß Tr'Drevoux überhaupt geruhte, sie zu empfangen, war bereits ein Zeichen, welches ihrer Hoffnung Boden bereitete. Nun kam es darauf an, das anstehende Problem einfühlsam aber auch mit aller gebotenen Dringlichkeit noch einmal darzulegen....den Senator auf der Ebene der Elemente anzugehen, wie das Sprichwort sagte.
Andere Rihanna in ihrer Situation hätten vielleicht mehr Gebrauch von ihren weiblichen Reizen gemacht, zumal Khaiell seit vielen Jahren Witwer war. Doch soetwas lag ihr nicht.

Sareth trank einen Schluck des wohlschmeckenden Tees und liess den Blick durch den Raum schweifen, während sie ihre nächsten Worte abwog. Ein Gemälde aus holographischen Farben erregte ihre Aufmerksamkeit. Es zeigte eine eindrucksvolle Klippenlandschaft des Südkontinents von ch'Rihan.

"Ein wundervolles Kunstwerk." bemerkte sie anerkennend. "Ein wundervoller Ort. ... Ich liebe meine Heimat, Deihu Khaiell. Auch wenn viele Mitglieder des Senats mich für unpatriotisch halten."

Khaiell tr'Drevoux' Blick offenbahrte nichts von seinen Gedanken.

"Ich liebe meine Heimat." wiederholte Sareth. "Ebenso wie die Trarl die ihre lieben. Übrigens ähnelt ihre Welt ch'Rihan sehr. Dieses Gemälde könnte sein Vorbild auch auf ch'Telarl haben. Haben Sie dem Planeten einmal einen Besuch abgestattet, Deihu?"

"Leider nein. Die Angelegenheiten meines Hauses lassen mir nur wenig Zeit für Reisen. Eine Tatsache, die ich oft genug bedauere."

"Ich war auf ch'Telarl. Und ich habe die Trarl kennengelernt. Sie sind ein stolzes Volk..." Und darum haben wir sie auch nicht erobern können, sondern ihre innenbpolitischen Zwistigkeiten ausgenutzt... Dies sprach sie nicht laut aus. "Äußerlich mögen sie nichts mit den Rihannsu gemein haben, doch ihre Seele ist uns sehr ähnlich...Ich glaube, daß sie fähig sind, ehrenvoll zu handeln, wie Rihannsu." Für den letzten Satz allein hätten manche Senatoren sie als Verräterin gebrandmarkt. Khaiell tr'Drevoux lauschte schweigend.
Sareth holte tief Atem und wagte den nächsten Schritt: "Sie wissen, daß auch ein fremdes Volk der mnhei'sahe Genüge leisten kann, Senator. Ihr Sohn Rikal wäre nicht mehr am Leben, wenn dies nicht so wäre."

Ein Schatten flog über die dunklen Augen des Senators. "Sie rufen traurige Erinnerungen wach, Deihu Sareth."

"Aber Ihr Sohn lebt! ... Auf ch'Telarl werden die Söhne und Töchter vieler rihannischer Häuser ihren Dienst verrichten. Auch das Haus Khellian stellt zwei Mitglieder. Wenn es -- was die Elemente verhüten mögen, aber einige Senatoren immer wieder ins Feuer giessen -- zu einem Angriff der Föderation auf ch'Telarl kommen sollte, würden Sie wünschen, daß die Rihannsu Seite an Seite mit den Trarl IHRE Heimat verteidigen, oder das die Rihannsu in den Kampf zieihen, ein Volk unruhiger Sklaven im Rücken?"

Khaiell kam nicht dazu, zu antworten. Ein gleissend heller Energiestrahl durchbrach die Barriere vor den großen Fenstern. Einen Sekundenbruchteil später erschütterte eine Explosion den Raum ----

Hustend kam Sareth wieder zu Bewusstsein. Staubschwaden waberten um sie, beissender Qualm schmerzte in den Augen.
"Senator?"
Sie befreite sich von einigen Bruchstücken der Vertäfelung und versuchte sich aufzurichten. Das gediegene Ambiente des Empfangsraumes hatte sich in ein Trümmerfeld verwandelt.
"Senator Khaiell?" Ihre Stimme zitterte etwas, genau wie ihr ganzer Körper.

Da sah sie durch den langsam sinkenden Staub, wie eine Gestalt hinter dem umgestürzten Tisch hervorkroch. Den Elementen sei Dank......
Laute Rufe und Stiefeltritte klangen nun von draussen. Die Explosion hatte die Sicherheitswache alarmiert. Sareth erkannte auch die erregte Stimme des Haushofmeisters.

"Rekkhai, seid Ihr verletzt?"

Khaiell stützte sich hoch, strich mit einer mechanischen Bewegung seine Toga glatt, als könne er so dem Chaos Herr werden. "Ie...." Langsam fasste er sich, gab Anweisungen zur Spurensicherung.

Ein Gardist half Sareth auf. Erst jetzt bemerkte sie das Blut, das ihren rechten Ärmel durchtränkte..

"Lhhei Sareth, Ravon...." Khaiell wies in Richtung eines der Sicherheitsleute, "...wird Sie zu meinem Arzt begleiten."

"Es ist nichts. Nur ein Kratzer." Sie blickte den Senator an und wusste, daß er begriff. Was hier soeben geschehen war, hatte niemanden töten sollen. Trotz aller Zerstörungen war die Sprengkraft zu gering gewesen. Nein, es sollte eine WARNUNG sein! Für sie, ihre Politik weiterzuverfolgen und für Khaiell tr'Drevoux, sie zu unterstützen....

"Es schmerzt mich, daß...dies unter meinem Dach passierte, Senatorin. Es ist eine Schmach für mein Haus."

"Es schmerzt mich viel mehr für unser Volk, Deihu Khaiell." Sie strich ihr Haar aus der Stirn und gewann die hoheitsvolle Würde zurück, die sonst ihr Eigen war. "An meinem Vorhaben wird sich nichts ändern. Und auch nicht an meinem Glauben an die Ehrenhaftigkeit von Trarl und....Rihannsu.....einigen Rihannsu....."

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Kovar

New Member
`\/´ Büro von Senator tr'Strobar


Kovar saß hinter seinem Schreibtisch, die wunderschöne Aussicht auf Ra'tleihfi ignorierend. Nicht, weil er sie nicht zu schätzen wußte, er kam einfach nicht dazu. Er hatte einen Stapel PADD's auf dem Schreibtisch und ihm gegenüber saß sein alter Freund Pailus, Berater und Mitglied seines eigenen Hauses, welcher auch als sein Privatsekretär fungierte.

Kovar laß einen Protokollbericht über die letzte Sitzung des oberen Senats und runzelte die Stirn. "Es könnte besser laufen. Die Konservativen im oberen Senat sind zurückhaltend. Worauf warten sie nur?" Kovar, der selbst ein Mitglied der konservativen Fraktion war, hoffte, durch Verhinderung des von Senatorin t'Khellian eingebrachten Vorschlages im unteren Senat, selbst in den oberen Senat aufzusteigen. Seine Chancen standen nicht schlecht. Durch Befürworter im oberen Senat wie etwa Senator tr'Keihrin, ein alter Freund des Hauses s'Strobar, sollte es ihm möglich sein. Allerdings würde sich ein Scheitern in der Trarl-Frage im unteren Senat vielleicht als fatal erweisen. Sollte er der jungen und ungestümen Senatorin t'Khellian nicht Einhalt gebieten können.
"Wartet ab, Rekkhai. Die konservative Fraktion im unteren Senat hat euch nicht umsonst zu ihrem Wortführer gewählt. Sie wird euch unterstützen. Wissen sie doch, daß ihr auch Unterstützung im oberen Senat habt."
"Ich hoffe, Du hast Recht, Pailus." Kovar nippte an seinem Korthrebeerentee, als sein Tischkommunikator piepte. "Ie?"
"Verzeihung Rekkhai", war die Stimme seiner Sekretärin im Vorzimmer zu hören, "Aber soeben ist eine wichtige Nachricht eingetroffen. Ein Bericht der Sicherheitskräfte."
"Leiten sie ihn zu meinem persönlichen Terminal weiter."
"Ie Rekkhai."
Kurz darauf ershcienen die Buchstaben des Berichtes der Sicherheitskräfte bezüglich der Bombe auf dem Anwesen der s'Drevoux auf dem Schirm. Kovar fluchte ausgiebig.
"Was ist passiert, Senator?" Pailus klang besorgt.
"Bei einem Treffen zwischen t'Khellian und tr'Drevoux auf seinem Anwesen kam es zu einem Attentatsversuch!"
"Das zeigt, wie sehr man t'Khellians Politik abgeneigt ist."
"Das mag ja stimmen, aber es spielt ihr in die Hände! Man wird sicherlich die Konservativen verdächtigen, was Sareth im unteren Senat mehr Sympathien einbrigen wird. Und dann könnte das Abstimmungergebnis in der Trarl-Frage sehr knapp werden ... vielleicht zu knapp."
"Was sollen wir jetzt tun, Rekkhai?"
"Gute Frage. Ich werde t'Khellian und tr'Drevoux öffentlich mein Mitgefühl und meine Hilfe bei der Aufklärung anbieten. Der Senat soll sehen, daß wir, trotz aller politischer Gegensätze, so etwas nicht tolerieren. Was wir ja in Wirklichkeit auch nicht tun. Bereite bitte einederartige Stellungnahme vor, Pailus."
Pailus stand auf und verneigte sich. "Sofort, Rekkhai."
Kovar nickte und trank einen Schluck seines Tees. Er würde seine Beziehungen zu den Konservativen des oberen Senats und den Unschlüssigen im unteren Senat verteifen müssen. Aus tiefer Überzeugung hielt er Sareths Ansichten in der Trarl-Frage für falsch. Und er würde alles, was im legalen Bereich war und in seiner Macht stand tun, um ein positives Ergebnis zu verhindern.
 
G

*gelöscht*

Gast
*** Anwesen der Familie Khellian, Privatgemächer der Senatorin ***

Es war Nacht, und die Beleuchtung auf das übliche matte Niveau gedämpft. Dennoch waren die beiden Rihannsu unter dem eleganten Schlafalkoven hellwach.
Es handelte sich um Senatorin t'Khellian und den khre'Riov des TalShiar Turan.

"....daß es kein Anschlag auf unser Leben war, sondern eine Warnung." wiederholte Sareth soeben. "Töten hätte man mich oder auch Senator Khaiell ohne großes Aufsehen, rasch und präzise, wenn man das gewollt hätte! Aber DAS wollte man nicht, Turan."

Der Mann nickte. Das blaugrüne Nachtlicht zeichnete seine angespannten Züge nach. Er teilte die Besorgnis seiner Geliebten. Ein Attentat dieser Art war seit Jahrzehnten nicht mehr vorgekommen. Es war ganz untypisch für ... diese Zeit, die die Subtilität liebte. Ihm war keine politische Gruppe bekannt, die zu solchen Mitteln Zuflucht genommen hätte, um Einfluß zu nehmen. Dennoch war er ebenso wie Sareth sicher, daß die Konservativen dahinter steckten.

"...Aber Kovar..." dachte Sareth laut und rieb sich über das Gesicht um die Müdigkeit zu verscheuchen, "....Ich glaube einfach nicht, daß er der Auftraggeber war."

"Nein." pflichtete ihr Turan bei. "Kovar ist zu intelligent für etwas derartiges. Er weiss genau, daß die ganze Angelegenheit dir mehr Sympathien einbringen wird, als ihm lieb ist. Wahrscheinlich.." Der TalShiaroffizier gestattete sich ein maliziöses Lächeln, "...wäre Kovar gerade bereit, die Verantwortlichen für den Anschlag eigenhändig zu exekutieren. ... Jemand wollte Entsetzen verbreiten...Und dieser jemand war entweder ein fanatischer Stümper oder ein raffinierter eiskalter Pragmatiker. Die Terraner würden sagen, 'jemand, der pokert und alles auf eine Karte setzt'." Turan liebte es, seine Sprache mit terranischen Allegorien zu würzen.

"Sie werden mich nicht davon abhalten, für das einzutreten, was ich für richtig halte! Wir brauchen Verbündete. Im Oberen Senat und im Militär. Wenn diese Abstimmung scheitert, wird die konservative Fraktion wieder für Jahre dominieren und die Beziehungen zur Föderation werden sich wieder verschlechtern. Und dass kann sich unser Volk nicht leisten." Sie seufzte leise. " Warum begreifen sie das nicht? Die Zeit, da wir als abgeschottetes Volk mit selbstgenügsamer Arroganz leben konnten, sind vorbei seid dem Krieg mit dem Dominion!"

Er sah in ihre zornblitzenden Augen. Es war dieses Feuer, das er an ihr so liebte. Aber allzu heftiges Feuer brannte nur kurz - dann war man bestrebt, es zu ersticken....
"Wenn ein Senator oder eine Gruppe von Senatoren verantwortlich ist, werde ich sie finden. Es ist nur eine Frage der Zeit. Ich übernehme die Ermittlungen selbst....Und ich werde dir einen unauffälligen Sicherheitsmann abstellen.....für alle Fälle ....Aber versprich mir, vorsichtiger zu sein, a'rhea-i!" Er nahm ihr Gesicht in die Hände. "Versprich es mir!"

"Turan...." Sie spürte eine unterdrückte Furcht, die sie nie zuvor bei ihm erlebt hatte. "Was ich tun muß, muß ich tun, daß weißt du. Ich kann nicht gegen mein Gewissen ankämpfen, gegen meine Überzeugung...Es ist meine mnhei'sahe, die auf dem Spiel steht. Und...und die des Reiches." endete Sareth mit fester Stimme.

"Ich will Veränderungen so sehr wie du..."Zu niemandem sonst hätte er gewagt, daß zu äußern. "....Aber wir müssen behutsam vorgehen. -- Ich muss dich jetzt verlassen. Es sind nur noch knapp zwei Stunden bis Tagesanbruch."

Sie erhoben sich beide. Turan fuhr in seine Jacke und aktivierte mit geübtem Griff die Signalverzerrung, die ihn vor eventuellen Überwachungssensoren während seines Transfers verbergen würde. Ein schlanker Dolch glitt in die vorgesehene Tasche am linken Schienbein. Die Verschlüsse des Waffengurts rasteten ein.
Er war bereit.
Sareth trat an das Kontrolpanel der Energiesperrfelder und öffnete das schmale Fenster für Turans Transport.

Noch einmal umarmten sie sich, versanken für einen kurzen Augenblick in einem innigen Kuß, als gäbe es die Welt mit ihrer Ränke um sie nicht, sondern nur die Sehnsucht, beieinander zu sein. Aber dies war ein Traum -- eine öffentliche Partnerschaft würde es sie niemals für sie geben.

Als Turan versschwunden war, fragte sich Sareth, ob womöglich auch die politische Erneuerung, die sie und andere anstrebten, nur ein Traum bleiben würde...
 

Rikal

Active Member
(Khaiell tr’Drevoux)

=/\= ch’Rihan, Familiensitz des Hauses s’Drevoux =/\=

Die Unterhaltung mit Sareth war durch eine laute Explosion jäh unterbrochen worden. Mit klingenden Ohren befreite der alte Rihannsu sich von dem Tisch, der schwer auf seinem Rücken lastete. Mit einem deutlich hörbarem Stöhnen und einigem Kraftaufwand stemmte er den Tisch hoch und kroch hervor. Der Empfangsraum hatte sich in ein Trümmerfeld verwandelt. Die kostbare Einrichtung war verwüstet worden und Staub und Qualm behinderten die Sicht. Zu seiner Erleichterung drang die Stimme Sareths an sein Ohr. Hinzu kamen noch Stiefeltritte und Rufe, die Tür wurde aufgestoßen und Sicherheitskräfte betraten mit gezogener Waffe den Raum. Erleichterung ersetzte die Anspannung als sie den Hru'hfirh und seinen Gast verletzt aber lebend sahen. Das Angebot des Hru'hfirh, sich von den Ärzten des Hauses behandeln zu lassen, nahm Sareth an. Er selbst verzichtete vorerst darauf sich auf das Krankenrevier zu begeben.
Mit festen Schritten verließ er nach Sareth den Raum und gab seinem Rianov Befehle.
„Finden sie heraus, wer das war, und wie das geschehen konnte. Augenblicklich.“ Seine Stimme machte mehr als deutlich, das er Ergebnisse erwartete und zwar sofort. Der Rianov salutierte und drehte sich, bereits Befehle gebend um. Währenddessen begab Khaiell sich zum Krankenrevier. Zum einen um seine Verletzungen behandeln zu lassen, sein Rücken schmerzte und grünes Blut durchtränkte seinen linken Ärmel, zum anderen auch um sich nach Sareths Wohlbefinden zu erkundigen. Erfreut stellte er fest, dass die Verletzung seines Gastes nicht schwer war und bereits behandelt worden war. Auch seine Verletzung stellte sich als nicht allzu schwer heraus. Wenige Siuren später konnte er gemeinsam mit Sareth das Krankenrevier verlassen. Höchstselbst geleitete Khaiell seinen Gast zurück zu ihrem Schweber und verabschiedete sie dort, nicht ohne ihr das Versprechen zu geben herauszufinden, wie dieses Attentat geschehen konnte und wer dafür verantwortlich gewesen war. Mnhei'Sahe verlangte es.

Dreieinhalb Tarim später wartete ein mehr als nur ungehaltener Khaiell tr’Drevoux in seinem Privatbüro auf den Bericht seines Rianov. Seit dem Attentat hatte er sein Hirn gematert, und sich gefragt, wer für dieses Attentat verantwortlich war. Wer konnte nur so dumm sein und ihn, und damit das Haus s’Drevoux und seine Verbündeten herauszufordern? Ebenso das Haus s´Khellian mit seinen Verbündeten? Und dann solch ein Mittel? Ein Bombenattentat. Seit Jahrzehnten hatte kein Haus mehr Sprengstoff verwendet. Er war zu unpräzise und zu wenig subtil. Es entsprach nicht mehr dem Vorgehen der Häuser. Aber vielleicht war es ja nicht die Tat eines der Häuser.
Ein Klopfen an der schweren Holztür riss ihn aus seinen Überlegungen.
„Herein.“ Leise knarrend öffnete sich die Tür und der Rianov des Hauses betrat den Raum und verbeugte sich. Die ganze Situation war ihm sichtlich unangenehm. Es war offensichtlich, dass er sich Vorwürfe macht.
„Und?“
„Rekkhai, wir haben den Raum und den verwendeten Sprengstoff untersucht. Wie wir bereits vermutetet hatten, war die Sprengstoffmenge zu gering und falsch ausgerichtet um sie zu töten.“
Khaiell brummte nur. Diese Schlussfolgerungen waren ihm bekannt und ihn interessierte mehr, wieso den Sicherheitssystemen der Sprengstoff entgangen war.
„Unsere bisherigen Ermittlungen haben ergeben, dass der Sprengstoff von einem Sicherheitstechniker installiert worden war. Der Attentäter hatte den Platz eines unserer Techniker eingenommen und so Zugang in den Sicherheitsbereich erlangt. Dann hat er den Sprengstoff installiert und das Sicherheitssystem manipuliert. Dies geschah einen halben Tag bevor die Senatorin hier ankam. Offensichtlich handelte es sich um eine seit längerem geplante, aber sofort durchführbare Operation.“
Ein Nicken war die einzige Reaktion.
„Der Techniker ist tot.“
Mit einem weiteren Nicken nahm er diese Information zur Kenntnis. Wer immer das getan hatte, er würde es bereuen.
„Wir haben das gesamte Anwesen durchsucht und keinen weiteren Sprengstoff gefunden.“
Erneut brummte der alte Rihannsu. Wenigstens etwas.
„Außerdem habe ich angeordnet, dass die Sicherheitssysteme überprüft und verbessert werden. Dieser Vorfall wird sich nicht wiederholen.“
„Gut, Liha. Wenn es nichts Weiteres gibt, dann kannst du nun gehen.“
„Ssuay, Rekkhai.“
„Und, Liha. Ich weiß, dass du dein Bestes getan hast. Aber vor allem kannst du uns nicht schützen.“
„Danke, Rekkhai.“ Dem Rianov war die Erleichterung deutlich anzusehen.
„Sobald wir weitere Spuren den Attentäter oder seine Hintermänner betreffend haben, werde ich mich melden.“
„Ich weiß, Liha. Ich weiß. Macht weiter und bringt sie mir.“
„Ie, Rekkhai. Natürlich.“

Wer immer dafür verantwortlich war, er war bereits tot. Es mochte nur sein, dass er es noch nicht wußte.

-tbc-
 
G

*gelöscht*

Gast
*** Senatsgebäude / Versammlungshalle ***

Senatorin t'Khellian betrat hoch erhobenen Hauptes den Sitzungssaal und registrierte die Blicke, die sich ihr zuwandten. Viele der Senatoren mochten wohl geglaubt haben, daß sie nach dem Attentat zumindest der nächsten Sitzung fernbleiben würde. Nun gut, da hatten sie sich getäuscht.....

Sie begrüßte persönlich ihre politischen Verbündeten und konnte dabei feststellen, wie sehr sich Senatorin Jaieh freute. Nein, so leicht ließ sich eine t'Khellian nicht unterkriegen! Einige jüngere Senatsmitglieder bestanden ebenfalls darauf sie persönlich ihrer Unterstützung zu versichern. In den Augen einiger von ihnen hatte der Anschlag sie in den Geruch einer Märtyrerin erhoben. Sareth überlegte, ob ihr nicht letztendlich sogar ein Vorteil aus dieser feigen Aktion erwachsen könnte -- wenn sie nur politisch geschickt agierte!
Sie wollte gerade Platz nehmen, als sie überrascht feststellte, daß Senator Kovar sich ihr näherte. Unwillkürlich versteifte sie sich, wappnete sich gegen einen seiner gefürchteten verbalen Angriffe. Doch nichts dergleichen geschah.

"Senatorin t'Khellian...." Kovar verneigte sich mit einem angedeuteten Lächeln, "ich wollte Ihnen nur sagen, wie sehr ich diesen...Vorfall...bedauere."

Sie können ausgesprochen gut heucheln, Senator. dachte sie. Bedauern erregt Ihnen doch allerhöchstens die Tatsache, daß das Attentat mir mehr Sympathie eingebracht hat, als Ihnen lieb ist!

"...Selbstverständlich werde ich alles in meiner Macht stehende tun, zur Aufklärung dieser abscheulichen Tat beizutragen."

Ja, wahrscheinlich werden Sie alles in Bewegung setzen, die Verantwortlichen ihrer Bestrafung zu entziehen! "Ich danke Ihnen, Senator. Ich weiss Ihre Absicht zu schätzen." Sareth neigte nur kurz den Kopf -- eine entschieden ZU kurze Verbeugung. Doch Kovar tr'Strobar sollte spüren, was sie von ihm und seiner 'Hilfe' hielt.

Der Senatspräsident gab das Zeichen zum Beginn der Sitzung und die Anwesenden gingen zu ihren Plätzen. Heute standen noch einige Routinefragen auf dem Programm. Die Abstimmung über die Trarl-Frage würde erst in zwei Tagen die Gemüter der Versammelten erhitzen.....
Zwei Tage.... dachte Sareth, und zwang sich, ihre aufsteigende Unruhe unter Kontrolle zu bringen. Sie erinnerte sich an ihren Besuch auf der Heimatwelt der Trarl. Es musste einfach gelingen, diesem Volk einen besseren Status zu erlangen!


*** Einige Stunden später ***

Die Sitzung war beendet. Senatorin t'Khellian strebte durch den Garten Richtung ihres Büros im Verwaltungstrakt, als sich ihr ein Mann in der Uniform der Saaldiener näherte....an ihr vorbeischritt....und ihr dabei geschickt ein kleines rhombenförmiges Etwas in die Hand gleiten ließ.
Einen Augenblick später war er wieder verschwunden, so unauffällig, wie er gekommen war. Sareth entsann sich nicht, den Mann schon einmal gesehen zu haben, aber sie wusste genau, was es war, das er ihr gegeben hatte: ein moderner Speicherchip, wie ihn der TalShiar benutzte.
Ihr Herz schlug schneller, aber ohne die Schritte zu beschleunigen setzte sie ihren Weg fort.

Einige Minuten später erreichte sie ihr Büro, wies den Gardisten an, niemanden einzulassen und aktivierte hastig ihr Terminal. Den Speicherchip setzte sie in die vorbereitete mit neuralem Gel gefüllte Kontaktschale ein, die als Schnittstelle zum Computer wirkte. Sofort glühte der Chip hellgrün auf -- die Kompatibilitätsprüfung war erfolgreich. Sareth authentifizierte sich mittels Netzhautscan, erst dann ließ sich die Decodierung einschalten.
Dann erschienen die ersten Files auf dem Bildschirm.

Wie sie erwartet hatte, war es eine Nachricht von Turan.
+ Unsere Nachforschungen haben Ergebnisse erzielt. Die Spuren des Attentats weisen auf eine radikale Gruppierung hin, die sich selbst die Vaharan nennen, und die jede Öffnung des Reiches für einen Verrat an den ursprünglichen Prinzipien halten. Bisher stuften wir sie als minder gefährlich ein, doch wie es scheint, hat sich dies nun geändert. Wir haben Hinweise, daß die Vaharan von einigen Mitgliedern des unteren und oberen Senats unterstützt werden. Wir observieren die fraglichen Personen, auch Senator Kovar. Ich weiß, daß Deihu Khaiell tr'Drevoux eigene Ermittlungen eingeleitet hat. Im Interesse seines Wohlergehens sollte er davon Abstand nehmen.+
Keine Anrede und keine Schlussformel, wie gewöhnlich. Niemand sollte den Adressaten und Absender erkennen, falls die Nachricht in falsche Hände geriet.

Senatorin t'Khellian nahm den Chip aus der Schale, löschte das Zugangsprotokoll und anschliessend auch den Hinweis auf die Löschvorgang aus dem temporären Speicher.
Ich muss Khaiell warnen.....

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Kovar

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`\/´ Anwesen des Hauses s’Strobar, Büro von Senator tr’Strobar


Die Tür zu dem großen und eleganten Büro des Senators öffnete sich und Pailus trat ein. Der Senator stand mit auf dem Rücken verschränkten Armen am hohen Fenster, welches einen wunderschönen Ausblick auf die Gartenanlagen des Anwesens bot. Pailus trat an den Schreibtisch und wartete. Nach einer kleinen Ewigkeit ließ sich Kovar schließlich aus seinen Gedanken reißen. „Du hast Neuigkeiten, Pailus?“
„Ie Rekkhai. Unsere Kontakte innerhalb des Tal Shiar bestätigen, daß es sich bei den Verantwortlichen des kürzlich erfolgten Anschlags um eine unabhängige Gruppe, die sich selbst Vaharan nennt, handelt. Unterstützung aus konservativen politischen Kreisen ist nicht ausgeschlossen.“
„Hm ... Das sind nicht gerade die besten Neuigkeiten, Pailus. Das bringt t’Khellian noch mehr Einfluß im unteren Senat ... und mindert meinen.“ Kovars Augen funkelten kurz, doch er stand noch immer zum Fenster. „Firhu soll zu mir kommen.“
Kovars Berater und Privatsekretär schaute kurz mit einem erschrockenen Ausdruck in den Augen, verbeugte sich aber dann und eilte aus dem Büro.

Kurze Zeit später trat ein Rihanha mittleren Alters ein, schloß die Tür sorgfältig hinter sich und verbeugte sich vor dem Senator. „Ihr habt mich rufen lassen, Rekkhai?“
Kovar drehte sich nun zu dem Mann um. „Ie. Ich habe einen Auftrag für Dich.“ Der Mann wartete stumm auf weitere Anweisungen. In Kovars Stimme lag nun eine ungewohnte Kälte. „Es gibt eine illegale Gruppe namens Vaharan. Sie setzt sich mit terroristischen Mitteln für konservative Politik ein. Tatsächlich erreicht sie damit das Gegenteil. Ergo müssen sie verschwinden.“ Bei den letzten Worten blitzen Kovars Augen kurz auf. Firhu verbeugte sich wieder und wollte gerade gehen, als der Senator ihn noch einmal zurückhielt. „Noch etwas. Laß es so aussehen, als seien es die Liberalen gewesen. Vielleicht können wir aus einer nachteiligen Situation einen Vorteil ziehen. Ich verlasse mich auf dich, Firhu.“
Der Mann nickte noch mal kurz und eilte mit entschlossener Miene aus dem Büro. Kovar drehte sich wieder zum Fenster, froh einen fähigen Mann für solche Aufgaben zu haben.



`\/´ Randviertel der Stadt Ra’tleihfi


In schlichter Kleidung hatte Kovars Spürhund und Assassine bereits seine Aufgabe in Angriff genommen. In diversen Untergrundmilieus hörte er sich unauffällig um. Durch seine offen zur Schau getragene Abneigung gegen die Liberalen im Senat fand er verbalen Zugang zu einem alten Mann, der offenbar dieselben Ansichten hatte. Verschwörerisch nannte er ihm eine Adresse, bei der er doch vorbeischauen solle, um weitere Gleichgesinnte zu treffen. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht bedankte sich Firhu bei dem Alten und machte sich auf den Weg zu der Adresse.

Dort angekommen klopfte er an die Tür. Nach einem kurzen Wortwechsel mit einem Türsteher, bei dem Firhu die Empfehlung des Alten erwähnte, ließ man ihn ein. Der kräftig gebaute Türsteher führte ihn in einen kleinen Raum auf der Rückseite des Hauses, wo bereits mehrere Männer und Frauen an einem Tisch saßen. Ein Mann am Kopfende nickte Firhu zu. „Aefvadh. Wie ist dein Name und was willst Du von uns?“
„Ich bin Lhaesl tr’Hrienteh ... und ich will dasselbe wie ihr. Eine mehr rihannische Politik.“
Der Mann am Kopfende nickte ihm anerkennend zu und schaute kurz fragend zu dem Türsteher. Dieser schüttelte den Kopf. „Ich habe ihn persönlich durchsucht. Er hat keine Waffen.“
„Gut. Du kannst wieder zum Eingang zurück.“ Der Türsteher verließ den Raum wieder. „Willkommen bei Vaharan, Lhaesl tr’Hrienteh.“
Das war es, mehr brauchte Firhu nicht zu hören. Er schlug die Hacken zusammen, woraufhin aus einem Geheimfach in seinem rechten Schuh eine kleine Bombe fiel. Diese beförderte er mit einem Fußtritt in die Mitte des Raumes. Einige der Anwesenden reagierten, indem sie einige illegale Disruptoren zogen, doch Firhu war bereits durch die Tür, welche er hinter sich abschloß. Der Türsteher wurde auf ihn aufmerksam und kam drohend auf ihn zu. Doch er wurde von der Erschütterung der Explosion überrascht. Firhu hatte bereits einen kleinen Dolch, welchen er versteckt hinter seinem Gürtel getragen hatte, gezogen. Bevor der Türsteher wieder richtig auf den Beinen war, hatte er bereits den Dolch in der Brust. Mit einem Röcheln fiel er zum letzten Mal zu Boden.

Firhu steckte den Dolch schnell wieder ein. Aus seiner Jacke zog er ein technisches Gerät, welches eine angebliche Verbindung zwischen dem Kommunikationsterminal dieses Hauses und dem Anwesen von Senatorin Jaieh herstellte. Das ganze würde so aussehen, als hätte die Senatorin das Haus mit der Untergrundbewegung durch das Kommunikationsterminal ermittelt und dann ein Attentat durchführen lassen. Ein Beweis, daß die Liberalen hinter dem Anschlag auf die Bewegung steckten. Er wickelte die technische Operation schnell ab und verschwand dann durch einen Hinterausgang.
Während die ersten Polizisten bereits in das Haus stürmten, verschwand Firhu im Trubel der Menge auf der Straße.


`\/´ Plenarsaal des Senates


In vollem Amtsornat stand Kovar am nächsten Tag, und damit einen Tag vor der Abstimmung über die Trarl-Frage, vor dem unteren Senat und wartete, bis sich die Gemüter nach dem Bekanntmachen der Beschuldigung gegen Senatorin Jaieh wieder beruhigt hatten. Schließlich ergriff er wieder das Wort: „Daher halte ich es für unumgänglich, daß Senatorin Jaieh für die Dauer der Ermittlungen von jeglicher politischer Entscheidung ausgeschlossen wird. Sollte sich der Vorwurf als unhaltbar erweisen, wird sie selbstverständlich ihren Platz in diesem Haus wieder erhalten.“ Zustimmendes Gemurmel machte sich breit.
Bis Morgen, zur Abstimmung wegen der Trarl, waren entlastende Beweise sicherlich schwer zu finden. Eine Spur zu Kovar war geradezu unmöglich. Und durch diese neue Affäre um die Liberalen war die Stimmung im Senat wieder den Konservativen zugeneigt. Das Blatt hatte sich zu Gunsten Kovars und seiner Fraktion gewandt.
 
G

*gelöscht*

Gast
*** Senat / Plenarsaal ***

Kovars Enthüllungen schwebten noch immer unheilverkündend im Saal. Sareth wusste, daß dies das Todesurteil für die politischen Reformen bedeutete, die sie und einige andere Senatoren anstrebten.
Ebenso sicher wusste sie, daß Jaieh NICHT die Verantwortliche für diese Tat gegen die Vaharan war - hierzu musste sie nicht erst das entsetzte Gesicht der alten Rihanna anschauen; sie kannte Jaieh seit langem. Ein Bombenattentat auf eine Versammlung, in der sich Frauen und Kinder befanden, das war nicht ihre Handschrift!
Das war die Handschrift eines ganz bestimmten skrupellosen Senators, der bereit war alles zu tun um seine politischen Gegner auszuschalten und selbst eine Stufe aufzurücken: Kovar tr'Strobar.

Sareths brennender Blick kreuzte den eisigen ihres Kontrahenten, und sie sah den Triumph in seinen Augen.
Nein! schrie sie ihm stumm entgegen. Nein, noch ist es nicht soweit! Noch ist die Schlacht nicht beendet! Und du solltest dich nicht deines Triumphes freuen, ehe meine Seele nicht in die Welt der körperlosen Element eingegangen ist!

Es MUSSTE einen Weg geben, Kovar aufzuhalten! Sareth dachte an Khaiell tr'Drevoux. Würde auch er den Anschuldigungen gegen Senatorin Jaieh Glauben schenken? Sie hielt ihn nicht für einen Mann, der unfähig sei, hinter die Fassaden des scheinbar Offensichtlichen zu blicken....
Aber---

Hallende Schritte rissen Sareth aus ihren Gedanken. Gleich den übrigen Versammelten wandte sie den Kopf Richtung des Eingangs. Die Schritte kamen näher. Einen Augenblick darauf wurden die grossen Flügeltüren mit dem Reichssymbol aufgestossen.

Es gab nur wenige, sehr wenige Rihannsu, die es wagen durften eine laufende Sitzung des Senats zu unterbrechen! Murren ud erregtes Flüstern wurden laut, als eine schwerbewaffnete Eskorte in den Saal marschierte, und in ihrer Mitte ein großgewachsener Mann in der dunkel-silbergrauen Uniform des TalShiar. Die platinfarbenen Rangabzeichen blitzten im Licht der Seitenpaneele des Saales auf -- und das Murmeln wich dem bestürzten Schweigen.

Khre'Riov Turan!
Sareths Hände schlossen sich fest um die Lehnen ihres Sessels. Er würdigte sie keines Blickes. Offiziell kannten sie einander nicht.
Als er die Stufen zum Pult des Senatspräsidenten hinaufschritt, bemerkte Sareth die frische noch unbehandelte Narbe, die von Turans Haaransatz über die linke Wange reichte. Sie entsann sich an das Vorhaben, über das er sie in seiner letzten Nachricht unterrichtet hatte, und fröstelte.

"Ehrenwerter Präsident", Turan neigte kurz den Kopf, "ich ersuche Sie um Aussetzung sämtlicher weiterer Maßnahmen gegen Senatorin Jaieh und die Festnahme des Senatsmitgliedes Kovar tr'Strobar! Ich habe unumstößliche Beweise, daß Deihu Kovar der Verantwortliche des gestrigen Anschlags auf die Vaharan ist und zwar gerade, um seine Spuren zu dieser Gruppe zu verwischen, und daß er weiterhin Evidenzen gefälscht hat, die Senatorin Jaieh die Schuld zuschieben sollten!"

Kovar war aufgesprungen. "Das ist eine infame Unterstellung! Ich fordere --"

Turan beachtete ihn nicht. "Ich selbst habe Deihu Kovar observiert und seinen Assassinen gestellt." Er wandte sich zu einem seiner Begleiter um: "Bringt Firhu herein!"


(Kovar, du darfst ALLES unternehmen, nur laß Turan leben ;)

Dhael.jpg
 

Kovar

New Member
`\/´ Plenarsaal des Senates


Die Soldaten des Tal Shiar brachten Firhu herein. Er hatte mehrere Blutergüsse im Gesicht und seine Kleidung war zerrissen.
Du hast versagt, mein treuer Assassine. Aber einen letzten Dienst kannst Du, wirst Du mir noch erweisen. Stirb mit Ehre und Pflichtgefühl im Leib!
Ohne seinen Herren eines zu langen Blickes zu würdigen, schaute sich Firhu verstohlen im Senat um. Die Wachen hatten ihm Fesseln angelegt und hielten ihn fest. Turan wandte sich wieder an den Senatspräsidenten. „Ehrenwerter Präsident. Dies ist der Täter, welche die Vaharan ausgelöscht hat. Ich habe ihn hierher bringen lassen, um dem Senat sein Geständnis vorzuführen, damit sich alle von der Schuld Deihu tr’Strobars überzeugen können.“ Mit einem drohenden Unterton und einem plötzlich in seiner Hand erschienenen Dolch in seiner Hand wandte sich Turan nun an Firhu. „Gestehe, wer Dich beauftragt hat und aus welchen Motiven, Assassine!“
Firhus Blick bekam einen entsetzten Ausdruck. Mit panischen, ruckartigen Kopfbewegungen schaute er sich nach Hilfe um, doch die umstehenden Senatoren waren viel zu neugierig auf sein Geständnis.
Plötzlich, mit einem Ruck und der Kraft des Verzweifelnden, riß sich Firhu von seinen beiden Bewachern los. Trotz Fesseln stürmte er in den Senat und rief: „Vergebt mir, ich habe versagt! Ich wollte ...“ Seine Worte wurden abgeschnitten von dem Disruptorstrahl, der ihn in den Rücken traf. Ein Senatswächter hatte ihn erschossen, aus Furcht vor einem weiteren Anschlag auf ein Senatsmitglied. Doch seine stürmische Vorwärtsbewegung in den Senat brachte den nunmehr leblosen Körper zu Boden ... direkt vor Senatorin Jaiehs Füßen. Diese schaute mit vor Schock geweiteten Augen auf den toten Atentäter. Für die umstehenden jedoch war es der Beweis, daß doch die liberale Fraktion und nicht die Konservativen dahinter steckten.
Wütend wandte sich Turan an den Wächter, der Firhu erschossen hatte. „Du Narr! Jetzt kann er uns nichts mehr verraten! Dafür werde ich Dich persönlich bestrafen...“
„Sie werden niemanden mehr bestrafen, khre’Enriov!“ Die schneidende Stimme Senator tr’Strobars riß die Versammelten aus der Trance. Mit einer anklagenden Geste wandte sich Kovar an Turan: „Sie kamen respektlos in diese ehrwürdigen Hallen gestürmt, mit schwer bewaffneten Männern! Sie beschuldigten mich mit schweren Vorwürfen und verlangten lautstark nach meiner Verhaftung! Aber als Beweis haben sie lediglich eine Leiche mitgebracht!“ Kovar wußte, daß Turan ihn und Firhu nicht in Verbindung bringen konnte. Dazu war Kovar zu vorsichtig gewesen. Mit einer Drehung, die seinen Ornat zum wehen brachte, wandte sich Kovar an den Präsidenten. „Exzellenz, ich verlange für diese Taten Genugtuung! Auch ein krhe’Enriov des Tal Shiar kann und darf sich so etwas nicht leisten!“ Zustimmendes Gemurmel machte sich breit. Der Präsident mußte mehrmals zur Ruhe aufrufen. „Senator tr’Strobar! Da ihr Mnhei‘sahe angegriffen wurde, dürfen sie die Bestrafung festlegen, die sich für derartige Taten im gesetzlichen Rahmen finden.“ Die Soldaten richteten ihre Waffen nun auf Turan. Welcher Kovar nur eisig anfunkelte. Mit kalter Stimme verkündete Kovar seine Entscheidung. „khre’Enriov Turan wird hiermit seines Amtes enthoben. Zur Strafe für sein ungebührliches Benehmen verlange ich außerdem, daß Turan auf dem Forum ein Dutzend Peitschenhiebe erhält!“ Bei seinen letzten Worten war Senatorin t’Khaellian mit grünen Wangen aufgesprungen. Sieh an. Offenbar kennt ihr Euch. Um so besser wird sich Dir die Lektion einbrennen, sich nicht noch einmal mit mir anzulegen.
Der Senatspräsident ergriff wieder das Wort: „Das Urteil wird hiermit bestätigt. Es soll sofort vollstreckt werden. Außerdem wird Senatorin Jaieh bis auf weiteres von ihrem Amt enthoben.“


`\/´ Forum der Stadt Ra’tleihfi


Eine große Menge Rihanha war kurzfristig gekommen, um dem ungewöhnlichen Schauspiel beizuwohnen. Nicht oft wurde ein ehemaliger khre’Enriov des Tal Shiar öffentlich ausgepeitscht.

Turan war bereits mit entblößtem Oberkörper an einen Rahmen gekettet worden. Auf einer erhöhten Terrasse standen die Mitglieder des Senates, welche der Bestrafung beiwohnten.

Mit einer großen Handbewegung holte der Vollstrecker mit der Peitsche aus, um sie mit aller Wucht auf den Rücken Turans niedersausen zu lassen. Dabei zählte er laut mit: „EINS!“

Während dieser Prozedur kreuzten sich Sareths und Kovars Blick.

„ZWEI!“

Kovars Mundwinkel zuckten kurz, ein Lächeln andeutend.

„DREI!“ Turan hielt sich gut. Obwohl bereits das erste Blut über seinen Rücken lief, hatte er noch keinen Laut von sich gegeben.

„VIER!“

Sareth erwiderte Kovars Blick und beide wußten, daß sie in dieser Affäre die Protagonisten waren. Ihr Blick sprach Bände.

„FÜNF!“

Er kündete ebenso von Haß, wie von Rachegelüsten.

„SECHS!“

Kovar wagte es, ihr kurz zuzunicken. Er verheimlichte seine Freude über dieses Schauspiel nicht.

„SIEBEN!“

Sareth schloß kurz die Augen und wandte ihren Blick dann wieder Turan zu. Sein Rücken war mittlerweile ganz blutig.

„ACHT!“

Auch Kovar schaute wieder zu Turan.

„NEUN!“

„ZEHN!“

Ein leichtes Wimmern war das einzige, was Turan von sich gab. Doch niemand war nah genug, um es zu hören.

„ELF!“

„ZWÖLF!“

Fast erleichtert sackte Turan bewußtlos in den Ketten zusammen.
 
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