Aehuho IV

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Arrhae

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(Arrhae)

Die gegebene Stunde war fast herum und etwas nervös wartete die Rihanna auf den angeforderten Bericht, während sie in ihrem Quartier stand und durch das große Fenster auf die beiden Schiffe blickte.
Ihr war alles andere als wohl bei diesem Anblick. Sie hatten die erste Schlacht hinter sich, die Vorhut sozusagen war erledigt, aber was würde noch kommen? Was würde sich zu dem, was sie ohnehin schon hatten erwarten müssen, nun noch nach den Angaben dieses Erein in ihrer Arrestzelle hinzu gesellen? Diese Basis würde gut geschützt sein, mit einer kleinen Flotte mussten sie schon rechnen. Aber wieviel und vor allem wer war hinter tr’Sirol her?
Um das einigermaßen abschätzen zu können, würde er seine Geheimnisse zumindest zu einem Teil preisgeben müssen. Aber dazu später.

Noch immer blickte sie wie gebannt nach draußen, besorgt beobachtet von ihrem treuen Diener Ndeian. In der Vergangenheit war es nicht selten vorgekommen, daß er sie so erlebt hatte, daß sie tagelang nicht in ihrem Quartier gewesen war, sondern nahezu ununterbrochen sich im Kommandozentrum des Schiffes aufhielt.
Und dann durchbrach ein Piepsen die Stille, welches den eintreffenden Bericht des leitenden Ingenieurs des Außenteams ankündigte. Geschwinden Schrittes war die Riov an dem Terminal und rief das entsprechende Dokument ab. Demzufolge war ihre Lage eher mittelmäßig.
Die USS Kearsarge, das Schiff der Steamrunner Klasse, hatte recht große Schäden davon getragen. Es hatte sich auch aufgrund seiner stärkeren Bewaffnung mehr zur Wehr gesetzt, was allerdings wohl kaum verwunderlich war.
Nach Angaben des Ingenieurs war dieses Schiff nicht mehr reparabel, zumindest nicht mit ihren materiellen und zeitlichen Mitteln. Anders verhielt es sich da mit der USS Hawk. Ihre Schilde waren geringfügig schwächer gewesen und auch die Bewaffnung war nicht die beste, obgleich dieses Schiff als leichter Kreuzer ausgezeichnet war. Nichtsdestotrotz war es weit weniger schwer getroffen, die vernichtenden Energien der Aehallh hatten sich an diesem Schiff gezielter entladen, wodurch weniger Feuer notwendig gewesen war, um es zum Schweigen zu bringen. Die Schätzungen des Ingenieurs liefen hier darauf hinaus, daß eine notdürftige Reparatur bei voller Kapazität etwa einen halben Tag dauern würde.
Nun galt es abzuwägen, ob es sinnvoll war, dieses eine Schiff wieder in Schuß zu bringen und seine Kampfkraft gegen die eigenen Reihen nutzen konnte. Oder ob es sich als Anhängsel heraus stellen und damit zu einer Todesfalle für die dort dienende Crew werden würde.

Die Entscheidung war schnell getroffen. Die vier Phaserbänke des Typs X und die Unmenge an Photonentorpedos, die beide Schiffe mit sich herum kutschierten konnten möglicherweise hilfreich sein. Und die Reparatur konnte auch während des Fluges noch fortgesetzt werden. Des weiteren würden die Sternenflotteningenieure nicht tatenlos in den Arrestzellen vor sich hin vegetieren, sondern ihren rihannischen Kollegen unter Aufsicht der Marines zur Hand gehen. Immerhin kannten sie sich noch am besten mit ihrer Technik aus. Und die Wahrscheinlich eines Sabotageversuches war gering – nicht gleich null, aber gering. Nicht wenige aus ihrer Crew konnten zumindest einige Brocken Standard und zudem würde sie mit dem Einsatz der Hawk die Sternenflottler auf ihr Schiff zurück bringen, daß sie im Falle einer Manipulation ihre eigenen Leute treffen würden.

Schließlich erteilte sie die entsprechenden Befehle – die Aehallh konnte schlecht vor Ort bleiben, hier war die Gefahr, entdeckt zu werden, einfach zu groß. Daher würden sie sich in ein nahe gelegenes System verziehen, wo sie die Strahlung der Sonne vor der Entdeckung schützen würde. Und damit machte sich auf den Weg zurück zur Arrestzelle. Es war Zeit genug vergangen, in der Erein t’Jeiai und die Daisemi’Maenek t’Banton sich um ihren Gast kümmern konnten und die gewünschten Ergebnisse nun bereit waren, präsentiert zu werden. Sie hatte die Sicherheitschefin gebeten, sich mit ihr vor dem Arresttrakt zu treffen, musste jedoch kurz warten, ehe diese eintraf. Sie hatte die Akte Rais dabei sowie den medizinischen Bericht. Sie erwähnte zudem noch, daß er seit die den Trakt verlassen habe, geschlafen hätte. Daraufhin überflog sie kurz die Akte und trat schließlich ein.

Er lag noch immer schlafend da auf der Pritsche, hatte sich mittlerweile auch von seinem Raumanzug befreit. Interessiert beobachtete sie ihn noch eine kleine Weile, bis sie ihn schließlich weckte.
„Stehen Sie auf, Erein!“ Ihre Stimme war ruhig und der Tonfall neutral, aber dennoch durchdringend. Schließlich rührte er sich auch, drehte sich zu ihr herum und erhob sich von der Liege.
„So wie es aussieht, sind Sie ein gut gedienter loyaler Offizier der Galae. Und Techniker obendrein, was mir eigentlich ganz gut gelegen kommt.“
Rai bemerkte sofort, worauf sie hinaus wollte und setzte zu einer Erwiderung an, welche aber umgehend von ihr erstickt wurde.
„Jetzt hören Sie mir gut zu, ich werde Ihnen jetzt in aller Deutlichkeit unsere Lage erläutern, woraufhin Sie gewiß gut verstehen werden, warum ich Sie nicht zurück schicken kann!“ Sie trat etwas näher an das Kraftfeld und senkte etwas ihre Stimme. Sie mochte es nicht sonderlich, sich zu rechtfertigen, aber hier sah sie eindeutig Erklärungsbedarf, um ihn von seiner Offensivhaltung abzubringen. „Auf dieser Basis, die wir suchen, stellt die Sternenflotte eine Tarntechnologie her, die der unsrigen um einiges überlegen ist. Dies stellt nicht nur einen Bruch des Vetrags von Algeron dar, sondern auch eine enorme Verschiebung der Kräfteverhältnisse – die ohnehin schon existiert. Denn die Aehallh ist hier das einzige Schiff. Wir wurden allein mit diesem Auftrag hierher geschickt. Und wir werden ihn auch ausführen.“ Sie setzte kurz ab. „Wie Sie vielleicht mitbekommen haben, hatten wir ein kleines Gefecht mit zwei Sternenflottenkreuzern. Das Problem an der Sache ist, daß dies nicht sonderlich überraschend statt fand. Denn es wurde vor dem direkten Kontakt mit uns eine Nachricht an das Sternenflottenoberkommando geschickt, derzufolge ein Warbird in das Territorium der Föderation eingedrungen ist. Wir stehen jetzt sozusagen unter Zugzwang. Fliegen wir jetzt zurück, um Sie in Sicherheit zu bringen, rüstet die Sternenflotte ihre Flotte bei der Basis auf und in Zukunft können wir unser Ziel nur noch erreichen, in dem wir eine offene Konfrontation wagen. Der Verteidigungsperimeter der Station verspricht ohnehin ein Gewaltakt für uns zu werden. Aber wer sich an Ihre Fersen geheftet hat, weil sie möglicherweise sehr brisante Informationen besitzen, weiß ich nicht und kann ich auch nicht abschätzen. Und bevor Sie mir nicht gesagt haben, womit wir zu rechnen haben, kann ich keine Entscheidung treffen, ob wir es wagen können, Sie mitzunehmen, oder uns etwas anderes einfallen lassen müssen.“
Und wenn wir dich wieder in eine Rettungskapsel stecken!

Gespannt wartete sie schließlich auf eine Reaktion.

-tbc-
 

Kuno

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/\= ChR Aehallh, Arrestzelle =/\

"Hmm", Rai schlug einen Nachdenklichen Tonfall an, "ich Denke das ich über die Informationen Verfüge, die Sie benötigen, zumindest ist mir die genaue Position der Basis bekannt"

Rai trat ebenfalls an das Kraftfeld heran und berührte es Sanft, fast Liebevoll mit seinem Zeigefinger, beobachtete die schwachen störungen im Feld, die sich Wellenförmig von seinem Finger ausbreiteten. Dann trat er einen Schritt zurück.

"Riov, ich stecke in einem Dilemma!" stellte Rai fest, "wenn ich Ihnen die Informationen gebe, so besteht die Gefahr, das dieses Schiff und mit Ihm auch die Informationen über die Basis, also die Position, eine Einschätzung der Verteidigungparameter und einige weitere wichtige Scannergebnisse das Reich nie erreichen werden. Somit schade ich dem Reich. Gebe ich Ihnen die Informationen nicht, dann werden sie lange Zeit vergeblich nach der Basis Suchen und wahrscheinlich Entdeckt werden, was ebenfalls auf eine Vernichtung dieses Schiffes und somit der Informationen zur folge hätte. Ich würde dem Reich also schaden, egal was ich unternehme. Selbst wenn ich meinem Leben hier und jetzt ein Ende setzen würde, wäre dies dem Reich nicht sonderlich Dienlich, sondern würde ihm einen Zeitlichen Nachteil bringen. Nur würde es Ihre Mission vorzeitig Beenden, da ich ihnen versichern kann, das sie ohne diese Informationen niemals die Basis selbst erreichen könnten. Somit wären Sie gezwungen die Mission abzubrechen!"

Ohne Unterbrechung fuhr Rai fort:

"Die nötigen Informationen befinden sich in Verschlüsselter Form in meinem Anzug, Sie müssten sie allerdings erst finden und Entschlüsseln. Mit den mitteln dieses Schiffes dürfte es mehr wie schwierig sein das in Akzeptabeler Zeit zu schaffen, sie müssten also eine Basis anlaufen die direkten Zugriff auf die besten Dechiffrieranlagen bietet und die befinden sich im Reich, somit wären Sie gezwungen diese Informationen dahin zu bringen. Etwas was ich seit langer Zeit versuche!"

Rai nahm seinen Raumanzug vom Boden auf, lies aber Helm und Handschuh liegen.

"Der Sauerstoffvorrat in diesem Behälter sollte für mindestens 5 Tage ausreichen. Wenn ich ihn schlagartig entweichen lasse, so würde der plötzliche Druckanstieg mich warscheinlich innerhalb einer Sekunde töten, öffnen sie das Kraftfeld um das Volumen des Raumes zu erhöhen, so wird zumindest mein Gehirn soweit geschädigt das sie keinerlei Chancen hätten eine Sinnvolle Information zu erhalten!"

Rai, die Hand am Sauerstoffbehälter, lächelte "Ich hänge an meinem Leben und so gäbe es noch eine weitere möglichkeit, schicken sie diesen Anzug zurück und ich helfe Ihnen diese Basis zu erreichen und Unterstelle mich Ihrer Autorität als Riov. Sie liegen neben zwei Schiffen der Föd, eines könnte als Transportmöglichkeit dienen, ich denke das wir noch nicht allzuweit von der Neutralen Zone entfernt sind und wenn zumindest bei einem der Antrieb noch funktioniert oder zumindest ein Warpfähiges Shuttel vorhanden ist, dürften die Informationen in weniger wie einem Tag in Sicherheit sein! Und, bei allem Respect, ich erwarte Ihr Ehrenwort als Riov dieses Schiffes, das sie diese Verschlüsselten Informationen dem Reich unverzüglich zugänglich machen!"

Rai's Finger lies die Sicherung des Sauerstoffbehälters hochschnappen, ein weiterer Druck auf die Zweite Sicherung und der Behälter würde sich Explosionsartig entladen, Rai schloss die Augen.
 

Arrhae

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(Arrhae)

Das Verhalten dieses Rihannsu empfand sie allmählich als unangenehm selbstsicher. Er hatte erklärt, daß sie ohne sein Wissen die Basis niemals finden würden, was Arrhae allerdings bezweifelte. Denn dann hätte man die Aehallh auf eine Selbstmordmission geschickt – was sie zwar ohnehin war – und das glaubte die Riov nicht. In ihren Augen würde diese Suche zwar länger dauern, aber keineswegs unmöglich sein. Doch sie ließ ihn in der Annahme, daß seine Informationen für die Aehallh lebenswichtig seien. Eine Diskussion dazu hätte sowieso zu nichts geführt. Wie wichtig dagegen sein Wissen für das Reich war, konnte sie nicht abschätzen und ließ ihn erst einmal zu Ende sprechen.

Als er mit seinen Ausführungen fertig war, tobte ein Kampf in Arrhaes Innerem, ein Kampf zwischen der Riov mit ihren Pflichten gegenüber dem Reich und der ehrbaren Rihanna, die nach den Regeln des Mnhei’sahe lebte. Er erwies ihr nicht den kleinsten Funken Respekt, er hatte sie beleidigt, er hatte sie persönlich angegriffen, er hatte ihr Ehrenwort verlangt, als würde er ihr unterstellen, nicht nach der Philosophie der Rihannsu zu leben, die tief in ihr verwurzelt war. Und ihre Entscheidung stand auf der Kippe. Für einen Augenblick ließ sie ein Lächeln über ihre Lippen huschen und es schien, als würde die Rihanna siegen. Er bot ihr einen Deal an und unterstrich seine Entschlossenheit mit der Drohung nach seinem Selbstmord, was in ihren Augen für seine Position eine Verzweiflungstat und obendrein eine maßlose Frechheit war. Und sie war nah dran, sich zurück zu lehnen, ihn gewähren zu lassen und lächelnd daneben zu stehen und es zu beobachten. Es würde sicher interessant sein, was passieren würde. Sie hatte niemals jemanden auf diese Art und Weise sterben sehen und sie fragte sich, ob die Dekompression des Sauerstoffs in der Zelle nur innerlich einen Einfluß auf ihn hatte und er einfach so plötzlich tot war oder ob diese Handlung eine Schweinerei nach sich zog.
Doch neben ihrer Abstammung spielte ihr Rang und ihre Position eine gewichtige Rolle in dieser Entscheidung. Mit Hilfe seiner Informationen würde diese Mission möglicherweise um einiges schneller von statten gehen und eventuell hatten sie noch einen kleinen Überraschungseffekt auf ihrer Seite, wenn sie die Basis schneller fanden als die Sternenflotte erwartete.
Und schließlich lenkte sie ein.

„Also gut“, ließ sie verlauten und atmete einmal kurz tief durch, „wir werden Ihren Raumanzug in eine unserer Sonden stecken und sie zurück schicken.“ Langsam bewegte er seinen Finger fort von der Sicherung und die Riov rief jemanden von der Sicherheit herein, der sich um den Anzug kümmern sollte. „Ein Shuttle der Föderation wäre für diesen Fall zu unsicher und keines der beiden Schiffe ist einsatzbereit.“ Schließlich senkte sie das Kraftfeld, der Sicherheitsoffizier trat ein und ließ sich von Rai den Anzug und auch die Flasche aushändigen. „Sobald die Sonde allerdings unsere Sensorenreichweite verlässt, garantiere ich für nichts mehr!“ Ein Aufblitzen war in seinem Augen zu erkennen, doch damit würde Arrhaes Teil der Abmachung erfüllt sein. Und das sie sich daran hielt, stand außer Frage. „Ich werde der Sonde eine Nachricht beifügen und auf die Wichtigkeit des Inhaltes hinweisen, mehr kann ich aber nicht tun!“ Daß die Aehallh vor ihrer Rückkehr in das Imperium allerdings nicht erfahren würde, ob die Sonde ihr Ziel erreicht hatte oder nicht, ließ sie unerwähnt. Er würde vielleicht selbst noch dahinter kommen. Aber sie konnte auch keine Garantie darauf geben, daß sie ankam.

Damit war dieser Teil der Abmachung erledigt, fehlte nur noch der seine. Erwartungsvoll stand sie noch immer vor der Zelle und brachte bald darauf zum Ausdruck, daß er nun gewissermaßen frei war. Gewissermaßen nur, weil ein weiterer Sicherheitsoffizier bereit stand, um ihn zu begleiten. Und er würde ihn begleiten, wo auch immer er hin ging – war es sein Quartier, seine Arbeitsstelle, eine Außenmission. Arrhae machte keinen Hehl daraus, daß sie ihm nicht vertraute – er hatte auch nicht einen einzigen Grund dafür gegeben. Eher im Gegenteil, er hatte selbst dafür gesorgt, daß er nun nur mit Babysitter unterwegs war.
Schließlich trat er aus der Zelle heraus, vor Arrhae und blickte ihr kurz in die Augen. Sie war fast genauso groß wie er, ihre Augen befanden sich beinah auf selber Höhe. Und für einen Moment ließ sie ihre Emotionen aufblitzen, ließ sie die Rihanna, die sich in ihrer Ehre verletzt sah, erkennen, holte aus und verpasste ihm einen kräftigen Kinnhaken, so daß er wankte, das Gleichgewicht verlor und überrascht zu Boden ging. Wütend blickte er zu ihr auf und rieb sich das Kinn, stand aber kommentarlos wieder auf und wartete, ob noch etwas geschah. Doch die Riov sah seine Unverfrorenheit bezahlt und hatte sich wieder unter Kontrolle.
„Ruhen Sie sich etwas aus, der Quartiermeister wird Ihnen ein Quartier zuweisen. Danach besorgen Sie sich eine Uniform und kommen auf die Brücke. In zwölf Stunden will ich einen Bericht von Ihnen über diese Basis haben, mit allen für uns relevanten Informationen!“ Er nickte zur Bestätigung. Dann passierte er die Tür und verließ den Arrestbereich, gefolgt von seinem Schatten, und bog nach links ab. Auch Arrhae trat in den Gang hinaus, blieb aber kurz noch einmal vor der Tür stehen.
„Und“, sagte sie etwas lauter, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen, woraufhin er stehen blieb und sich zu ihr umdrehte, „sollte mir von irgendwoher zugetragen werden, daß Sie ähnlich respektloses oder gar insubordinatives Verhalten an den Tag legen wie bisher, dann werden Sie denselben Weg einschlagen wie Ihr Raumanzug.“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein eisiger Hauch und erst jetzt bedachte sie ihn mit einem Blick, um seine Reaktion zu sehen. Immerhin war es nicht nur so, daß er sich gegenüber einem einfachen höheren Offizier falsch verhalten hatte. Er hatte sie als Riov und ihre Befehle, die sie hatte, in Frage gestellt, und das konnte sie, zum Wohle ihrer Crew, nicht dulden. Wenn einer so anfing, konnten schnell andere folgen, wenn sie nicht dagegen anging. „Haben wir uns verstanden, Erein?“
„Ie, rekkhai“, erwiderte er kaum ohne zu zögern.
„Gut!“ Damit wandte sie sich ab und machte sich auf den Weg zurück zur Brücke.

Unterdessen waren etliche der Sternenflotteningenieure an Bord der USS Hawk gebeamt wurden, wo sie unter Aufsicht der Marines und einiger Ingenieure der Aehallh ihre Arbeit aufgenommen hatten und versuchten, daß Schiff im Schnelldurchgang wieder Instand zu setzen. Aber auch einige Wissenschaftler hatten sich an Bord beider Schiffe begeben und waren nun dabei, den Download der Datenbanken zu überwachen.

Und für Arrhae hieß es warten – warten auf die ersten Ergebnisse und Informationen, die man ihr während der Einsatzbesprechung in zwölf Stunden präsentieren würde. Warten – Zeit, die sie ihres Erachtens nach auch anders verbringen konnte. Momentan konnte sie ohnehin nichts tun, als anderen über die Schulter zu schauen. Und so informierte sie ihren Io Saehne über die Besprechung und das er allen Führungsoffizieren eine entsprechende Mitteilung zukommen lassen sollte und entschied, sich für einige Stunden schlafen zu legen. Denn ein dumpfer Schmerz breitete sich von ihrem Nacken in Richtung Stirn aus und nagte an ihrer Konzentration. Außerdem hatte sie seit einiger Zeit kaum noch lang genug geschlafen. Und würde es erst richtig ernst werden, würden sie auf die gefürchtete Übermacht stoßen, musste sie einen klaren Kopf haben, ohne das sie irgendeine Schwäche ablenkte.

-tbc-
 

Kuno

New Member
/\= ChR Aehallh, Rai's Quatier =/\

Rai lies sich von seinem "Begleiter" der, wie es sich für einen Sicherheitsoffizier der sein Handwerk versteht hinter Ihm ging, den Weg weisen. Erst in seinem Quartier war Rai allein, doch die Wache lies keinen Zweifel daran, das sie vor seiner Tür warten und Ihm ein Verlassen ohne Anweisung nicht gestatten würde.

Rai, endlich unbeobachtet, rieb sich sein Kinn 'Was für ein Schlag!', Dachte Rai. Ein Blick in den Spiegel seines Quatiers lies noch immer eine deutlich rote Stelle erkennen und Rai war über den folgenden Gedanken selbst Erschrocken 'Eine andere Art der Berührung wäre mir lieber gewesen!'

Aber, so Beruhigte sich Rai schnell selber, sich die Anmutige Erscheinung der Riov vor Augen haltend, er war Monatelang allein gewesen und die Riov die erste, zugegebenermaßen sehr schöne Frau seiner Heimatwelt die er sah, musste fast Zwangsläufig solche Gefühle in Ihm Wecken. Aber Verdammt nochmal, sie war jetzt sein Riov und er hatte sich nicht gerade Beliebt bei Ihr gemacht!

'Egal!, rief sich Rai innerlich zur Ordnung und harkte seine bisherige Mission, als "weitestgehend Erfüllt" ab. Somit würde dieses Schiff und diese Mission von nun an seiner uneingeschränkten Loyalität sicher sein. Zumindest ebensosehr, wie seine Loyalität seinen bisherigem Auftraggeber sicher war, für den er bereitwillig sein Leben geopfert hätte!

Eine Dusche, eine wirkliche Dusche, wahlweise Schall, oder Wasser! Rai fühlte sich wie ein khre´Enriov und Genoss diesen lange Vermissten Luxus mehr als ausgiebig.

Noch immer Tropfnass, das Gefühl des ablaufenden Wassers auf seiner Haut Bergrüßend, trat Rai an den Replikator.

'Verdammt', schoss ein garnicht zu seiner stimmung passender Gedanke durch seinen Kopf, 'beschränkt auf Lebensmittel!'

Natürlich, niemand würde einem Potenziellem Sicherheitsrisiko uneingeschränkten zugang zu sämmtlichen Replikatorfunktionen geben. Rai hatte in seinem Hochgefühl unter der Dusche diese tatsache verdrängt.

Was blieb Ihm anderes übrig? Er öffnete die Tür, schaute kurz in das Verdutzte Gesicht der Wache und orderte ein Handtuch und eine Uniform in seiner größe, sowie ein Padd und die Erlaubniss das Terminal in seinem Raum zu benutzen. "Ach ja und fragen sie bitte nach, ob ich auf die Schiffsdatenbank zugriff bekommen kann, für den Bericht benötige ich vermutlich noch einige Daten, insbesondere die aktuelle Position und wenn möglich auch zugriff auf die Sensoraufzeichnungen der letzten 24 stunden, ich kann daraus die benötigte Position und eventuell einen Vorschlag zum sicheren erreichen der..." Rai unterbrach sich, wusste der Sicherheitsoffizier überhaupt vom eigentlichem Ziel der Mission? Warscheinlich, doch ebensogut möglich war, das die Riov nicht jeden an Bord eingeweiht hatte. "... nun, ich benötige die Daten, fragen Sie bitte nach!"

Die Tür schloss sich wieder und Rai Orderte am Replikator ein Oppulentes Frühstück, zwar war bereits früher abend, aber Rai fühlte sich völlig ausgeschlafen und mit einem reichhaltigem Nachtessen würde er trotz allem für die nun folgende ausarbeitung des Berichts zu schläfrig werden.

Noch während Rai am Essen war, öffnete sich nach einem kurzem Signalton die Tür.
'Eine Zelle der extraklasse' konnte Rai einen Schelmischen Gedanken nicht zurückhalten, 'mit Roomservice!'.

Eine Wache, eine weitere stand noch immer vor der Tür, brachte die gewünschten Dinge.

"Sie haben Eingeschränkten Zugriff auf die Schiffsdatenbank, Ihre Abfragen werden Aufgezeichnet und überprüft Erein!" mit diese Worten Tippte die Wache einen Freigabecode mit geringer Sicherhheitsstufe ein.

'Ein unnötiger hinweis' Dachte Rai auf die knappen Sätze der Wache, 'ich möchte Wetten das nicht nur meine Bewegungen am Terminal Überwacht werden!'

Rai schlüpfte in die Uniform und machte sich an die Arbeit. Höchste Zeit, mehr wie zwei stunden waren schon vergangen und außer dem Bericht zur vorgegebenen Zeit fertig zu haben, sollte eine kleine Ruhepause vor vorlage desselben sicher von Vorteil sein. Rai rechnete mit einige Nachfragen!
 

Arfeh

Ghostwriter
(Arfeh)

Wie Sklaven kamen sich die Sternenflottenoffiziere vor, als die an Bord ihres eigenen Schiffes zurückgebracht wurden, um dort die Schäden, die ihr Feind verursacht hatte, zu beheben. Dabei standen sie unter strengster Aufsicht der romulanischen Marines und Ingenieure ihres Gegners, doch gewiß würde es ihnen gelingen, sie in die Falle gehen zu lassen.

Der stellvertretende Chefingenieur der Hawk und ein Lieutenant Junior Grade arbeiteten gemeinsam an der Wiederherstellung des Trägheitsdämpfungsfeldes, als der höherrangige, ein Bolianer, dem jüngeren Menschen verdeutlichte, was er vorhatte. Er würde mit seiner Hilfe dafür sorgen, daß das Dämpfungsfeld zwar intakt schien, aber bei der erstbesten Beschleunigung von mehr als sechs G ausfallen würde. Die Programmierung dieses Fehlers war schnell erledigt und es würde obendrein so aussehen, als wäre der Defekt übersehen worden. Und nach etwa einer halben Stunde meldeten sie ihrem Aufseher, daß die Trägheitsdämpfung wieder hergestellt worden war. Mißtrauisch wie erwartet wurde dies jedoch getestet und eben dieser verlief zur vollen Zufriedenheit der Ingenieure. Doch da gab es etwas, was ihnen merkwürdig erschien. Urplötzlich schaltete sich das System von selbst aus – den beiden Offizieren schwante Übles und die umstehenden Rihannsu schwankten zwischen Verachtung und Verspottung vor der misslungenen Arbeit der Sternenflottenoffiziere. Bis sich jemand des Problems annahm, der sich weit genug in der Materie auskannte und feststellen musste, daß die beiden Sabotage betrieben hatten, was er unverzüglich seinem Vorgesetzten meldete.
Es dauerte keine zwei Minuten, bis der Tribun der Marines anwesend war und sich Bericht erstatten ließ. Sein Blick wurde, während er der Erläuterung des Ingenieurs folgte, steinhart und eiskalt, bis der Rihannsu verstummte und sich die Ereignisse nur noch auf den Tribun und die beiden Feinde konzentrierte. Die Marines wussten, was nun folgen würde und traten allesamt ein Stück beiseite. Und auch im übrigen Maschinenraum war es still geworden und jeder der Anwesenden verfolgte das Geschehen, als der Tribun sein schweres Gewehr hob und die beiden Offiziere kurzerhand hinrichtete.
Es war gefühlskalt und effizient, aber auch gnädig, denn beide starben ohne Schmerzen.
Schließlich wandte sich der große Rihannsu ab und allen Anwesenden, die teils erstarrt vor Schreck, teils amüsiert da standen.
„Das soll der Sternenflotte eine Lehre sein, daß wir uns nicht hereinlegen lassen!“ Augenblicklich übersetzte der Universaltranslator seine Worte in Standard und das Interkom gab diese Nachricht an alle Sektionen des Schiffes durch, so daß jeder die Warnung hören konnte.
Schließlich richtete er sich an einen seiner Untergebenen.
„Identifizieren Sie die beiden und räumen Sie das da weg!“
Er deutete auf die Leichen und verließ daraufhin den Maschinenraum.

Fortan würde hoffentlich keiner mehr wagen, das Unternehmen zu sabotieren.
 

Arrhae

New Member
(Arrhae)

Unruhig wälzte sich Arrhae in ihrem Bett hin und her, bis sie schließlich aufschreckte. Ein Alptraum hatte ihren Schlaf in den letzten Stunden erheblich gestört, ein Alptraum, vage und doch beunruhigend im Nachhinein. Ein Versuch, herauszufinden, wovon sie geträumt hatte scheiterte, doch das unangenehme Gefühl blieb. Für einen kurzen Moment ließ sie ihren Kopf zurück in die Kissen sinken und blickte wie gebannt ins Dunkel, bis sie schließlich auf einen Chronometer sah und feststellte, daß es höchste Zeit war, aufzustehen.
Sie hatte knapp zehn Stunden durchgeschlafen, offenbar war es mehr als nötig gewesen, doch jetzt fühlte sie sich etwas matt. Nur langsam kam sie in die Gänge und entschloß sich daher zu einer lauwarmen Dusche und anschließend zu etwas Morgensport – wenngleich es später Nachmittag an Bord war. Doch dergleichen spielte an Bord von Raumschiffen sowieso nur eine untergeordnete Rolle.

Als sie ihr sich vorgenommenes Programm absolviert hatte, setzte sie sich schließlich an den Tisch zu einem kurzen Mahl, welches Ndeian bereits vorbereitet hatte. Es schmeckte ausgezeichnet und war genau das Richtige, um ihr Energie zu geben.
Danach tauschte sie ihren Trainingsanzug gegen eine frische Uniform und machte sich auf den Weg zur Brücke. Es waren noch reichlich zehn Minuten bis zur Besprechung und auf dem Weg zu ihrem Ziel kam sie ohnehin an der Brücke vorbei.

Nach einem kurzen Fußmarsch erreichte sie den Kontrollraum. Es war irgendwo merkwürdig wie still es hier war, was daran lag, daß nicht alle Stationen besetzt waren, da offenbar einige der Führungsoffiziere sich die Chance hatten nicht entgehen lassen, sich die beiden Schiffe aus der Nähe anzusehen. Schließlich fiel ihr Blick auf die beiden treibenden Wracks, als Taev sich aus dem Sessel des Kommandanten erhob und auf sie zu trat. Noch immer den Blick auf den Hauptschirm gerichtet, fragte sie nach dem allgemeinen Status.
„Es ist zu einem Zwischenfall gekommen“, erwiderte er mit sachlicher Stimme, hatte aber sofort das volle Interesse der Riov auf seiner Seite.
„Welcher Art?“
„Der Tribun hat uns mitgeteilt, daß zwei Sternenflottenoffiziere Sabotage betreiben wollten.“ Ihr Blick verriet, daß sie wissen wollte, was der Kommandeur der Marines dagegen unternommen hatte. „Die beiden sind auf der Stelle exekutiert worden“, meinte er schließlich und sie nickte ohne eine merkliche Gefühlsregung. Normalerweise zog sie es vor, Gefangene mit Respekt zu behandeln, und auch wenn sie die Föderation nicht mochte und ebenso wenig die Menschen, so waren es fühlende, lebende Wesen, die wenigstens ein Minimum an anständiger Behandlung verdient hatten – zumindest solange sie sich in der Obhut von Personen befanden, die ihrem Kommando unterstanden. Doch es gab auch eine Prioritätenliste und auf jener stand die Mission weit über dem Wohl von Gefangenen, von daher hieß sie das Vorgehen des Tribun gut. „Es handelte sich bei dem beiden Personen um einen Spezialisten für Umweltsystemtechnologie und den stellvertretenden Chefingenieur.“ Diese Nachricht war weniger von Vorteil, doch Arrhae hoffte, daß es noch genug andere Personen gab, die diese beiden würden ersetzen können.
Hoffen, schon wieder dieses hässliche Wort.
Schließlich deutete sie dem Io Saehne, nachdem er nichts weiter gesagt hatte und sein Bericht damit als beendet galt, daß sie sich langsam in den Konferenzraum begeben sollten. Und als sie der Brücke den Rücken zuwandten, übernahm ohne ein Wort der zweite Offizier das Kommando.

Es waren noch einige Minuten und man hätte denken können, die beiden Offiziere wären die ersten, doch eine Wache vor der Tür des Konferenzraumes kündigte an, das dem nicht so war. Als sich die Tür öffnete und beide hinein gingen, sah Rai nur kurz auf und begegnete den Blicken beider Offiziere, widmete sich aber anschließend wieder offensichtlich den Vorbereitungen seines Berichts. Anerkennend nahm Arrhae dies zur Kenntnis und begab sich schließlich zu ihrem Platz. Auf eines der PADDs, die auf dem Tisch lagen, rief sie die Nachricht, welche sie der Sonde hinzugefügt hatte, sowie einen Scanbericht, demzufolge diese Sonde die Sensorenreichweite der Aehallh vor einigen Stunden bereits verlassen hatte und legte es auf den Tisch vor den Sitz Erein tr'Sirols.
Nach und nach trafen die restlichen Führungsoffiziere ein.
Mit einer gewissen Absicht begann Arrhae mit der Abfrage der Status der einzelnen Abteilungen bei jener, deren Fakten sie weites gehend kannte und keine Überraschungen bereithielt. Die Chefärztin erklärte daher lediglich den Zustand der Verletzten und das dieser bei allen stabil sei, was seit langem mal eine halbwegs gute Nachricht war. Doch von da an ging es größtenteils abwärts.
Der leitende Ingenieur der Außenteams hatte die leidliche Aufgabe, mitzuteilen, daß die Arbeiten an der USS Hawk langsamer als geplant von statten gingen. Er meinte allerdings zusätzlich, daß sie auf Hochtouren arbeiteten und hoffentlich binnen der nächsten 6 Stunden fertig werden würden. Arrhae verkniff sich einen Kommentar – angesichts der Fakten wäre ein positiver unangebracht gewesen und ein negativer unfair, denn die Riov wusste, daß ihre Leute sich alle Mühe gaben. Und so empfand sie ein Nicken als die beste Lösung.
Es würde dadurch zu einer unangenehmen Zeitverzögerung und möglicherweise zum Verlust eines Teils des Überraschungseffektes kommen, doch nun hatten sie zu viel in die Hawk herein gesteckt, als das sie das Schiff hier einfach treiben lassen wollten. Und außerdem befanden sie sich am Randes des Systems, in das sie geflogen waren, in relativer Sicherheit.
Was Arrhae allerdings weitaus mehr ärgerte, war der Hinweis des Ingenieurs, daß sie trotz intensiven Suchens an Bord beider Schiffe keine Tarnvorrichtung fanden. Damit wurde klar, daß sie es hier nicht mit einer Vorhut, sondern tatsächlich lediglich mit Patrouillen zu tun hatten, was auch der Wissenschaftler Erein tr’Rapanu, der sich mit einigen anderen Kollegen den Datenbanken der Sternenflotte angenommen hatte, und Ael, die sich die Navigationsdaten angesehen hatte, bestätigte. Keines der beiden Schiffe hatte Informationen über die gesuchte Basis an Bord und laut den Schiffslogbüchern patrouillierten sie hier schon seit einigen Monaten.

Kurz darauf hatten alle Offiziere ihre Berichte abgeliefert und damit kam die Besprechung für Arrhae zum interessantesten Teil. Die Blicke aller Anwesenden konzentrierten sich nun auf das neue Gesicht unter ihnen und Erein tr’Sirol erhob sich und begab sich zum Wandbildschirm, wo er eine Karte der umgebenen Sektoren aufrief. Zu den üblichen Dingen wie wichtigen Sterne und Planetensysteme fügte er die kosmischen Phänomene hinzu, die der Datenbank der Aehallh bekannt waren – nach dem Download der Daten der Föderationsschiffe waren das nun ein paar mehr. Schließlich deutete er auf einen Sektor, der nur wenige Sterne enthielt und lediglich zwei Systeme. Doch bei der näheren Betrachtung eines Raumgebiets innerhalb des Sektors zeigte sich etwas, das man grob als Nebel deklarieren konnte. Doch laut den Ausführungen des Erein war dies nur zu einem Teil der Fall. Er erläuterte, daß dieses Phänomen wie eine Anreicherung von kosmischen Partikeln war, wie sie sonst nicht vorkamen. Dadurch hätte man dieses Gebilde durchaus als Nebel bezeichnen können, doch die Dichtewerte schwankten extrem von Ort zu Ort und es erfüllte auch nur einige der üblichen Eigenschaften von solchen Objekten. Dies würde eine Herausforderung werden, da man ohne weiteres nicht abschätzen konnte, wie sich die Aehallh darin verhalten würde.
Arrhae bedachte daraufhin Ael mit einem Blick und fragte schließlich, ob sie ihre Überlegungen bezüglich des Zusammenwirkens eines Mutaranebels und eines Tachyonengitters fortgesetzt hatte, was sie bejahte. Zuzüglich meinte sie, daß sich die Anomalien in dem Sektor als durchaus günstig auf dieses Vorhaben auswirken könnten. Glück im Unglück.
Doch die weiteren Informationen, die der Erein zu liefern hatten, bewirkten eine Verfinsterung von Arrhaes Miene. Laut seinen Aussagen, war einerseits damit zu rechnen, daß die Station, wenngleich es auch eine Forschungsstation war, gut bewaffnet sein würde. Zudem musste man von einem festen Verteidigungsperimeter ausgehen, da sich die Station und eine Wartungsbasis so recht ungeschützt im Raum befanden. Doch über diesen Perimeter konnte er keine genaueren Angaben machen, da er sich aufgrund dessen, daß die Sensoren nicht gefunden hatten, nicht sicher war. Es war lediglich eine Vermutung, wie er ein zweites Mal deutlich drauf hinwies. Im Gegensatz zu einem mobilen Perimeter. Hier gab er an, daß es sich um mindestens 20 Schiffe handeln würde, darunter mittlere und schwere Kreuzer. Außerdem würden sich im größeren Abstand zur Station weitere Patrouillenschiffe in Begleitung von Kreuzern aufhalten.
Offenbar lag der Sternenflotte ernsthaft etwas daran, daß ihr Projekt in keine fremden Hände fiel. Und wollte die Aehallh Erfolg haben, musste sie sich etwas wirklich Gutes ausdenken.
Schließlich schloß Rai mit seinem Vortrag und hinterließ etliche nachdenkliche Gesichter. Den etwas ausführlicheren Bericht übergab er der Riov, bevor er wieder Platz nahm.
Noch eine kleine Weile konzentrierte sich ihr Blick auf die Karte, auf das drohende Unheil hatte jetzt eine Form angenommen. Nach einigen Minuten riss sie sich jedoch los und wandte sich ihren Offizieren zu.
„Erein t’Stark, beraten Sie sich mit dem taktischen Offizier und Erein tr’Rapanu und versuchen Sie uns einen Vorteil aus diesem nebelartigen Etwas zu erschaffen.“ Alle drei Anwesenden nickten. Daraufhin erklärte sie die Sitzung für beendet. Die einzelnen Personen erhoben sich, nur Taev blieb auf einen Blick von ihr sitzen.
„Erein tr’Sirol?“ Auch ihn wollte sie noch kurz persönlich sprechen und er wandte sich ihr zu und wartete, bis alle anderen den Raum verlassen hatten. „Sie waren laut Ihrer Aussage zwei Monate mit Föderationstechnologie in Kontakt ... ich denke, es kann nichts schaden, wenn Sie sich auf der Hawk mal mit umsehen und den Technikern etwas unter die Arme greifen."
Er nickte nur und trat auf ein entsprechendes Zeichen von ihr weg. Sie konnte sich gut vorstellen, daß es ihn freute, etwas zu tun zu bekommen, wo er seine Fähigkeiten anwenden konnte, anstatt nur in seinem Quartier herum zu sitzen und nahezu nichts zu tun.

Nach einer Weile war völlige Stille eingekehrt, bis Arrhae diese durch einen Seufzer unterbrach und mit einem besorgten Blick Taev ansah. Und er erwiderte diesen Blick mit denselben Gefühlen, die er schon seit Anbruch der Mission hatte.
„Seit geraumer Zeit frage ich mich, warum man die Aehallh allein auf diese Mission geschickt hat!“ Und sie fand seit diesem Zeitpunkt keine Antwort, so sehr sie auch darüber grübelte.
Und er hatte sich diese Frage gewiß auch schon gestellt.
Ob er eine Antwort hatte?

-tbc-
 

Taev

Administrator
..:: ChR Aehallh ::..

Es lagen nun einige erreignisreiche Tage hinter uns und je weiter wir in den Föderationsraum dringen würden, desto gefährlicher würde es werden. Bisher hatten wir das Ganze gut überstanden und mit den beiden Föderationsschiffen die wir in einem kurzen aber dafür heftigen Kampf besiegt hatten eine gute Beute gemacht.

Ich war selbst kurz auf den beiden Föderationsschiffen gewesen um die Arbeiten persönlich zu begutachten. Lange war es her, dass ich auf Schiffen der von mir verachteten Föderation war. Leicht staunend durchquerte ich die Schiffe und sprach auch mit einigen Ingeniueren und Technikern die die Schiffe auf Vordermann bringen sollten und soviele Informationen herausholen sollten wie es nur geht. Leider war einer der Computerkerne beschädigt worden, wodurch einige, vielleicht wichtige, Informationen verloren waren. Ich grübelte etwas ... lieber Informationen verloren als eine Flotte Föderationsschiffe auf dem Hals haben ... Naja, was solls sagte ich zu mir selbst und beendete meinen Rundgang. Schnell war ich wieder auf der Brücke der Aehallh um mir die neusten Berichte geben zu lassen. Nach einer Weile erschien der riov auf der Brücke, sie schien unausgeruht und auch unruhig ... was für ein Wunder. Sie war eine grossartige Rihanna und liess sich die Strapazen wie auch die Last die ihr aufgebürdert worden war nicht sonderlich ansehen.

Ich berichtete ihr kurz von dem Zwischenfall auf einem der Föderationsschiffe wonach zwei Ingenieure Sabotage betrieben hatten die aber glücklicherweise aufgedeckt worden war. Die Beiden mussten liquidiert werden, vielleicht ein Verlust aber auch ein Gewinn. Es gab stets zwei Seiten. Sie gab sich damit zufrieden wobei es jedoch für jeden ersichtlich gewesen wäre, dass es ihr gar nicht gefiel. Gemeinsam schritten wir in den Konferenzraum und während der Lagebesprechung war ich mehr abwesend als anwesend, die meisten Details kannte ich bereits und es war daher nicht weiter tragisch.

Am Ende blieb ich und Arrhae alleine im Raum sitzen ... schweigend sahen wir uns an. Unsere Blocke sprachen Bände und es musste kein Wort zur Erklärung fallen. Arrahe wandte ihren Blick ab und begann zu sprechen;

A: "Seit geraumer Zeit frage ich mich, warum man die Aehallh allein auf diese Mission geschickt hat!"
T: "Ie Riov, das frage ich mich auch"
A: "Was denken Sie?"
T: "Ich habe die Befürchtung, dass... naja ..."
A: "Sprachen Sie?"
T: "Ich habe mir erlaubt, einige Beziehungen spielen zu lassen"
A: "Weiter"
T: "Mir wurde berichtet, dass einige Schiffe des TalShiar sich nicht mehr dort befinden wo sie normalerweise stationiert seien sollten"
A: "Normale Flottenbewegungen"
T: "Das dachte ich auch. Aber ... nun, angeblich sollen sie Kurs auf einen Sektor in der Nähe der neutralen Zone genommen haben"
A: "Und wie soll ich diese Informationen nun werten?"
T: "Ich schätze, dass nicht damit gerechnet wurde, dass wir diesen Sirol finden, bei uns aufnehmen, seine Informationen erhalten und die Station finden"
A: "Bitte? Sind wir etwa nur ein Lockvogel? Ein Ablenkungsmanöver oder gar Kanonenfutter?"
T: "So ungern ich es auch sage, ja, das denke ich. Es war niemals vorgesehen, dass wir die Station finden, wir sollten die Ablenkung bringen, die der TalShiar benötigt um die Station zu finden und zu zerstören."

Arrhae blickte mich mit einem starren und ebenso leeren Blick an ... das Dilemma in dem wir uns befanden wurde stets grösser und kaum kleiner. Schweigen breitete sich in dem Raum aus und nur noch unsere schwache Atmung und das leise Surren der Belüftung war zu hören.
 

Kuno

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=/\= USS Hawk =/\=

"Erein Kaleh tr'Sirol", antwortete Rai auf die Frage des zuständigen Technikers an Bord des Föderationsschiffes, "ich habe einige Erfahrungen mit FÖD-Technik sammeln können und soll mich bei Ihnen melden!"

"Hrmm", der unartikulierte Laut konnte sowohl zustimmung wie auch ablehnung bedeuten, aber der zuständige Arrain der Technikercrew lies sich nach einem Augenblick doch zu einer eindeutigen Anweisung herab.

"Sie haben Versucht uns beim Beschleunigungsvorgang Umzubringen und ich werde das Gefühl nicht los, das die Exekution der beiden Saboteure nicht den gewünschten Erfog hat, Überwachen und Überprüfen Sie die letzten Arbeiten am Transporter. Angeblich ist das System fast Repariert, dann kommen Sie zurück in den Maschinenraum und unterstützen Sie uns hier."

Die Mine des Arrein wurde Eiskalt "Keine Fehler, die Zeit drängt und ich werde meine Karriere nicht für einen mir unbekannten Erein auf's Spiel setzen, haben wir uns Verstanden?"

Rai Nickte und Meldete sich ab. Im Transporterraum angekommen nahm er sich den zuständigen Techniker der FÖD beiseite. In Akzentfreiem Standart (wie hatte Rai den Sprachunterricht doch Gehasst, aber schlussendlich hatte Ihm seine Akzentfreie Aussprache vor über drei Monaten das Leben gerettet), erkundigte er sich nach dem Stand der Reperatur.

"Ähm, das dauert noch etwas", antworte der FÖD-Techniker, "wir haben noch einige Probleme mit der genetischen Plasmablase die, wie sie sicherlich Wissen unabdingbar für eine Rekallibrierung der Molekülmatrix ist! Aber ansonsten ist alles Einsatzbereit, nichts was gegen weitere Transportertest sprechen würde!"

Dieser Techniker wollte Rai anscheined für Dumm Verkaufen, dieses "Fachchinesisch" hieß in Standart Übersetzt: " Wir haben noch einige Probleme mit den Genetisch Minderwertigen (Rihanna) und würden gerne ihr innerstes nach außen Kehren und werden die Arbeiten solange herauszögern, wie möglich."

Rai antwortete nicht auf die Beleidigung, Überflog stattdessen den letzten Systemcheck.

"Stellen Sie sich auf die Plattform!"

"WAS?", der FÖD-Techniker war völlig Erschüttert

"Nach Ihrem letztem Systemcheck ist alles in Ordnung, Sie werden doch wohl Ihrer eigenen Arbeit trauen, oder?" antwortete Rai in völlig Gelangweiltem Tonfall

"Ja aber.."

Rai schnitt dem Techniker das Wort ab. "Sie Wissen so gut wie ich, das es keine genetischen Plasmablase gibt und ein weiteres verzögern der Arbeiten werde ich nicht dulden. Stellen sie sich auf die Plattform, sie geben einen hervorragenden Testkörper ab!"

Der Techniker stieg auf die Plattform, lies ein leichtes Grinsen sehen und wechselte einen Triumphirenden Blick, mit seinem Kollegen.

"Nur um eins klarzustellen", wendete sich Rai nochmals an den Techniker, "ich werde sie jetzt etwa 20 mal in diesem Raum an jeweils eine andere stelle Transportieren, mal sehen was passiert!"

Der Techniker wurde Kreidebleich "NEIN, WARTEN SIE!"

"Haben sie mir noch etwas zu sagen?" der Ton von Rai war leise, fast uninteressiert.

"Ich, Ähm, ich Glaube ich sollte......, also, da könnte noch ein Problem mit dem Musterpuffertank vorliegen, es könnte sein, das er sich nicht vollständig wieder löscht und, naja, wie soll ich es erklähren?"

"Nicht nötig!" Rai nahm einen freundlicheren ton in normaler Lautstärke an, "ein paarmal funktioniert der Transporter Einwandfrei und irgendwann, so etwa nach 10-15 Transportvorgängen wird der Musterpuffer immer mehr "veraltete" Struckturen in das Transportobjekt einbinden, was zu einer regelrechten Vergiftung, oder im schlimmsten Fall zu einem völligem zusammenbruch des zu Transportierenden Objekts beim Rematerialiesieren führt. Bedauerlich wenn es sich bei diesem "Objekt" um Lebewesen handelt, nicht war?"

Der Techniker der FÖD Nickte, "Ja Sir, so könnte es sein, ich sollte das dringend nochmal durchchecken!"

"Machen Sie das und Denken Sie daran, sie sind mein Testkörper und ich werde mich beim anschließendem Test nicht auf eine bestimmte anzahl Beamvorgänge, oder Orte beschränken lassen! Sie haben 10 Minuten Zeit!"

Sofort machten sich die beiden Techniker an die Arbeit und Rai beobachtete jeden ihrer Arbeitsschritte. Nach exakt 8 Minuten stand der Techniker wieder auf der Plattform, etwas Nervös, aber zuversichtlich. Nach weitern 10 Minuten war Rai vom einwandfreien Funktionieren des Transporters Überzeugt und lies den völlig Verschwitzten Techniker endgültig neben sich Materialisieren.

"Nun," Rai legte seinen "Plauderton" an, "wie hat Ihnen die kleine Schiffsbesichtigung gefallen?"

"Äh, ich..., also ich Glaube nicht das ich dem Captain jemals erklähren kann, wieso ich in seinem Bad Materialisierte, just in dem moment wo er auf der Toilette war!"

Der Techniker der FÖD lies trotz seiner angespannten Situation ein leichtes Grinsen erkennen. Dieser Mann schien seinen Humor nicht verlohren zu haben und Rai Grinste zurück.

"Schieben sie es auf mich wenn sie wieder zu Hause sind. Und sie werden wieder nach Hause kommen, wenn sie mich bei der Überprüfung der Instandsetzung des Antriebs Unterstüzen. Machen Sie aber keinen Fehler, sonst werden Sie mal eine Besichtigung der Außenhülle dieses Schiffes machen... ohne Raumanzug! Sprechen Sie mit Ihren Kollegen, jeder weitere Versuch die Reperaturen zu Sabotieren, oder hinauszuzögern wird Ihnen und dem Saboteur eine solche Besichtigung einbringen!"

Das Grinsen auf dem Gesicht des Technikers verschwand, er hatte die Drohung und seine Lage schnellstens Verstanden. Rai hatte Ihn dort, wo er ihn haben wollte. Dieser Mann würde für nun an Peinlichst darauf achten, das seine Kollegen keine weiteren Versuche unternahmen die Bemühungen das Schiff wieder Raumtüchtig zu machen zu Verhindern.

"Gehen wir in den Maschinenraum", sagte Rai, "in drei Stunden muss dieses Schiff Warp 7 erreichen und halten können!"
 

Arrhae

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(Arrhae)

Was sie eben gehört hatte, schockierte sie zutiefst.
Lange Zeit noch blickte sie Taev in Augen und in ihnen spiegelte sich ähnliches Entsetzen wider, welches sie empfand.
Er war ein gestandener Mann, er hatte viel erlebt im Laufe seiner Karriere – ebenso wie sie. Aber etwas derartiges, was sich mit diesen Neuigkeiten nun heraus kristallisierte und alles Bisherige überstieg, war ihr neu.
Wie es aussah setzte der Tal’Shiar mit absoluter Billigung des Flottenkommandos der Galae Rihanna die Aehallh und ihre Besatzung aufs Spiel. Aber warum?
Sie konnte sich nur schwer vorstellen, daß sich jemand etwas zuschulden hatte kommen lassen, daß es das gesamte Schiff samt Crew verdiente, in den Tod geschickt zu werden.
Denn genau das würde der Fall sein, befahl sie die Fortsetzung der Mission – niemals war sie sich dessen so sicher. Und niemals zuvor hatte sie sich einer größeren Feigheit des Geheimdienstes gegenüber gesehen. Ein einzelnes Schiff vorzuschicken, das vielleicht trotz einer nur geringen Wahrscheinlich auf Erfolg die Basis fand und es dort ins Verderben rennen zu lassen und dann, wenn sich die Hyänen auf die sterbende Beute stürzten, klammheimlich still und leise durch ein Hintertürchen hereinzuspazieren und das zu tun, womit die Aehallh beauftragt war.

Die Aehallh steckte nun zwischen zwei Fronten, auf der einen Seite die Föderation und auf der anderen der Geheimdienst des eigenen Volkes. Und Arrhae fühlte sich elend dabei.
Trauer, Ärger, Zorn und Wut mischten sich über das Schicksal.

Über all diese Gedanken hatte sie vergessen, daß der Io Saehne noch immer im Raum war und sie ansah. Schließlich wurde sie sich wieder seiner Gegenwart bewusst, drehte sich herum, erwiderte seinen Blick und traf eine Entscheidung.
„Wir werden die Mission fortsetzen!“ Und in ihrem Geist betete sie zu den Elementen, daß sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Ihr Tonfall jedoch ließ keinen Zweifel daran, daß sie daran glaubte.
„Ie rekkhai“, doch in seinen Augen stand deutlich lesbar die Frage, ob sie das wirklich wolle.
Und sie wollte es.
Es war ein großes Risiko, viele würden ihr Leben verlieren und sie würde sich später dafür hassen, diese Leben vergeudet zu haben, wenn sie denn selbst noch Gelegenheit dazu hatte. Doch augenscheinlich geschah mehr, der Hintergrund dieser ganzen Handlungen trat langsam zu Tage, es schien, als würde sich der Schleier darüber heben und die dunklen Machenschaften darunter hervor scheinen lassen. Machenschaften, die das ganze Volk der Rihannsu erfassten.
Üblicherweise hatten alle Teile der Gesellschaft eine angestammte Aufgabe, das Militär gab dem Volk Sicherheit nach außen, der Geheimdienst nach innen. Zudem widmete er sich besonders schwierigen Situationen die Außenpolitik betreffend, wobei er mit der Unterstützung der Galae rechnen konnte. Aber nie war er dafür bestimmt, eine derartige Aktion wie diese um die Tarnvorrichtung der Föderation im Alleingang zu erledigen.
Doch bevor sie ch’Havran verlassen hatte, hatte sie bemerkt, daß dunkle Wolken am politischen Himmel aufgezogen waren. Etwas veränderte sich in der Gesellschaft und der Geheimdienst schien dabei eine nicht unwichtige Rolle zu spielen. Seine Macht wuchs mehr und mehr und es bestand dabei wohl die reelle Gefahr, daß keiner diese mehr zu kontrollieren wusste. Sie durchblickte dies nicht alles komplett, sie befasste sich dafür zu wenig mit Politik. Aber eines war sie sich gewiß – mit dem, was hier vor sich ging, konnte sie sich nicht abfinden.
Und es würde einen Weg geben, dem Tal’Shiar mit dieser Mission zu zeigen, daß nicht er das Sagen über alles hatte. Das einzige Problem war nur herauszufinden, wie dieser Weg aussehen würde.
Der Geheimdienst hatte die Informationen, die Rai tr’Sirol gesammelt hatte, ganz offensichtlich erhalten. Vielleicht kannten sie auch den Status der Aehallh, aber wahrscheinlich wussten sie nichts davon, daß der Lockvogel nun in Gesellschaft anrücken würde, daß er überhaupt fortsetzen würde, was er angefangen hatte, wenn er wusste, worum es ging.

Noch einmal blickte sie ihrem Io Saehne tief in die Augen.
„Taev, ich vertraue auf Sie, daß Sie unseren Trumpf in diesem widerwärtigen Spiel gut einsetzen.“ Sie ließ eine kurze Pause, um ihren Worten das nötige Gewicht zu verleihen. „Sie werden mit einer kleinen Crew das Kommando über die Hawk übernehmen und der Aehallh Geleitschutz geben. Für diesen Zweck werden Sie als Alibi einige der Sternenflottenoffiziere, allen voran den Captain der Hawk mit an Bord nehmen. Ich empfehle Ihnen daher, sich einmal eingehend mit diesem Mann zu unterhalten, wenn Sie die Zeit dazu finden.“
Er nickte und als wieder Schweigen einkehrte, erhob er sich, verließ den Bereitschaftsraum und ließ die Riov allein zurück.

Die Aehallh würde in Begleitung der Hawk den Kurs Richtung der Basis aufnehmen. Das Sternenflottenschiff würde dabei wie ein so genanntes trojanisches Pferd fungieren und durch eigene Emissionen mögliche verräterische Spuren des rihannischen Warbirds verdecken. Die Aehallh würde für diesen Fall allerdings die Interphasentarnung einsetzen.

Arrhaes Blick glitt kurzzeitig Richtung Sterne. Es war soweit, der Zug, der jetzt beginnen würde, würde keinen Rückweg offen lassen. Sie mussten auf ihr eigenes strategisches Geschick bauen, um diese Mission zu beenden – gegen die Sternenflotte und gegen den Tal’Shiar. Sie richtete ein weiteres Gebet an die Elemente, daß sie ihnen gesegnet seien – zu hoffen, die Crew komplett zurück zu bringen, würde einem Wunder gleich kommen, an dessen Möglichkeit sie nicht glaubte, weshalb sie dies in das Gebet nicht einschloß.
Schließlich wandte sie sich ab und kehrte auf die Brücke zurück.
Ihren Zeitvorsprung, den sie momentan hatten, mussten sie wenn möglich noch ausbauen. Sie waren zwar näher dran an der Basis als der Tal’Shiar, aber die Sternenflotte wusste ja auch schon um ihre Anwesenheit. Und wenn sie schnell genug waren, hatte noch keine Aufstockung des ohnehin unüberwindlichen Verteidigungsperimeters stattgefunden.
Und so animierte sie die technischen Teams auf der Hawk, sich ranzuhalten.

In einer Stunde würde Kurs gesetzt werden.

-tbc-
 

Kuno

New Member
=/\= USS Hawk / Maschinenraum =/\=

Rai klappte die Wandverkleidung wieder hoch. Sein Gemütszustand war kurz vor dem Überkochen, äußerlich Spiegelte sich dieses durch eine geradezu unheimliche Ruhe und äußerst bedachten Bewegungen wieder. Diese Art der Selbstbeherschung hatte Rai in den Monaten die er zur tarung als Vulkanier verbrachte, fast zur Perfektion gebracht.

"Würden sie die Güte haben und mir sagen, wer für die Justierung der Materie/ Antimaterie Reaktionskammer zuständig war?" wendete er sich an "seinen" Techniker.

Ein Zukendes Augenlied verriet Rai, das der Föd-Techniker inzwischen ein reines Nervenbündel war. Aber nach einem Augenblick des Überlegens deutete der Techniker auf einen anderen, der zusammen mit dem Rest der Reperaturmanschaft in einer Ecke des Maschinenraums auf die letzten Cheks durch Rai und die anderen Techniker der ChR Aehallh wartete.

Rai ging zu dem genannten und fragte, mit einem Blick auf seine Rangabzeichen " Lt. sind sie nicht ein wenig Jung für diesen Rang?"

"Ähm..." der Lt., ein Bajoraner der kaum älter wie 20 sein dürfte war sichtlich Verblüfft über diese anfrage.

"Nun Lt.", Rai setzte nach "ich kann mir vorstellen, das sie ihren jetzigen Rang durch besondere Kenntnisse erworben haben. Dürfte ich fragen worin diese bestehen?"

"Ich war Jahrgangsbester auf der Akademie, mein Spezialgebiet war Warpplasmatechnologie und meine Abschlussarbeit beinhaltete die Teoretische möglichkeit Kohärenten Plasmafluss zu erreichen. Damit würde die Effektivität der bisherigen Systeme mehr wie verdreifacht!" Der junge Lt. war der Stolz in Person und Blickte voller Selbstbewußtsein Rai geradewegs in die Augen.

"Aber sicherlich ist dies alles nur Teoretisch möglich!?" stellte Rai, nicht ohne Interesse an diesem Aspekt fest.

"Nur in der Teorie.... jedenfalls bisher, ich bin mir sicher das...."

Rai unterbrach bevor dieser junge Bajoraner einen endlos langen Vortrag beginnen konnte "Nun, sie sind also ein junger Man mit einem besonderem Technischem Verständniss, nicht war?"

"Ich Denke schon, aber..."

Abermals unterbrach Rai den Lt., diemal mit einer Handbewegung, "nun, dann frage ich mich, wieso sie ihre letzte Arbeit nicht überprüft haben?"

"Nicht überprüft? Ich überprüfe jedesmal meine Arbeit!"

Rai wendete sich an den Tribun "Schaffen sie ihn weg, er ist entweder nur Dumm und unfähig, oder schlicht und ergreifend ein weiterer geschikter Saboteur!"

Der Tribun wies zwei seiner Leute an, den sich nun Wehrenden und um Ausreden herumstammelden Lt. aus dem Maschinenraum zu zerren. Rai nutzte die Situation und Wendete sich an den Rest der Techniker, "Jeder, ich wiederhole, JEDER, der sich nicht sicher ist, ob er seine Arbeit wirklich hinreichend überprüft hat, bekommt nun die Chance ohne den Verdacht der Sabotage zu erregen, seine Arbeit nochmals zu überprüfen und ggf. seine Fehler zu beheben. Immerhin haben sie schon zwei Ihrer Kammeraden verlohren und ihr junger Lt. wird in diesem moment zu einem sehr eindringlichem Verhör gebracht......", Rai lies die Worte kurz wirken, las die erkenntniss von den Gesichtern der anderen ab und setzte dann nach,".... von dem er sich wahrscheinlich nicht so schnell erholen wird!"

Zwei der Techniker traten zögernd vor. Rai Nikte kurz und sie begaben sich an die Orte, ihrer letzten Arbeiten. Rai selbst wendete sich an "seinen" Techniker. "Justieren sie den Materie/ Antimaterie Injektor und stellen sie sicher, das sie nicht denselben Fehler begehen wie ihr Lt.!"

'Föderation, diese Verdammte Föderation und ihr Hang zum Selbstmord, wenn sie in Bedrängniss sind!' Dachte Rai, musste aber sich selbst Eingestehen, das der Versuch des Lt. sehr Gewitzt war und fast geglückt wäre. Dieser Bajoraner hatte das Mischungsverhältniss der Materie, gegenüber der Antimaterie herabgesetz und die beiden Ströme zudem nicht Deckungsgleich ausgerichtet. Zunächst wäre nichts passiert, aber nach und nach hätte sich die Reaktionskammer mit immer mehr Antimaterie gefüllt und einzelne Partikel wären im verlaufe der folgenden Stunden durch das Magnetische Eindämmungsfeld diffundiert. Die darauf folgende Mini- Antimaterieexplosin der einzelnen Partikel hätten eine, oder mehrere Magnetische Eindämmungsspulen nach und nach unbrauchbar gemacht sodas immer mehr und mehr Antimaterie freigesetzt worden wäre. Irgendwann im verlaufe dieses Tages wäre die Eindämmung schlagartig zusammengebrochen und hätte den Maschinenraum und mit ihn, den Warpkern Vernichtet. Den nur millisekunden später erfolgenden Warpkernbruch hätte keiner im Umkreis von 10000 Km Überlebt, vielleicht wäre sogar die ChR Aehallh in mitleidenschaft gezogen worden!

Nichts desto Trotz meldete Rai seinem direktem Vorgesetzten das die USS Hawk in 30 minuten Warp 7 erreichen und somit bedingt Einsatzbereit sein würde. Die volle Leistung würde sich im verlaufe der folgenden Stunden sicher erreichen lassen, aber zuvor gab es noch jede Menge Sicherheitschekts, Rai traute der Föderativen Besatzung in keinster Weise und würde somit jede ausgeführte Arbeit nochmals überprüfen.
 

Arrhae

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(Arrhae)

Seit nun etwa zwei Stunden befand sich die Aehallh mit Warp sieben auf dem Weg zu ihrem Ziel. Arrhae t’Riuurren sah keinen Sinn darin, Umwege zu fliegen und damit nötigen Erklärungen aus dem Weg zu gehen, warum ein Patrouillenschiff der Sternenflotte schnurgerade auf ein Projekt der Geheimhaltungsstufe Eins zusteuerte. Dafür würde ihnen sicher etwas einfallen. Aber momentan galt es, den zeitlichen Vorteil, der noch auf ihrer Seite lag, zu nutzen.
Taev hatte gemeinsam mit einigen guten Offizieren, die auf der Aehallh teilweise sonst Schlüsselpositionen innehatten, seine Stellung auf der Hawk bezogen. Und sein erster Bericht, kurz bevor sie auf Kurs gegangen waren, klang einigermaßen positiv. Die wichtigsten Systeme, die für diese Mission gebraucht wurden, waren wieder in Bereitschaft – mehr wollte sie auch kaum.

„Riov, wir haben Sensorenkontakt zu einem Föderationsschiff“, meldete der taktische Offizier hinter ihr und legte zugleich die entsprechenden Anzeigen auf einen Teil des Hauptschirmes.
Das war das fünfte Schiff, seit sie wieder Kurs aufgenommen hatten, und es wurden mehr, je weiter sie sich der Basis näherten. Logisch, aber beunruhigend.
„Kontaktversuche?“ fragte sie zu dem Offizier, der alles überwachte, was um die Aehallh herum geschah. Doch er verneinte. Aber Arrhae empfand dies nicht als Möglichkeit des Aufatmens. Mit wachsender innerer Unruhe blickte sie zum wiederholten Male auf die Konturen der Hawk, die sichtbar neben dem nunmehr kaum zu entdeckenden Warbird her flog. Schließlich versank sie wieder in ihren Gedanken und grübelte darüber nach, wie sie die neue Situation nutzen sollte. Umkehren würden sie nicht, aber würde der Tal’Shiar zulassen, daß die Aehallh neben ihnen operierte oder würde er es wagen, offen auf den Warbird zu feuern? Eine Frage, deren Antwort Arrhae brennend interessierte, obwohl sie es nicht drauf ankommen lassen wollte. Es lag mehr Ehre darin, durch den Feind zu sterben, als durch die verruchten Mitglieder des eigenen Volkes. Aber sie wollte nicht sterben, sie wollte, daß ihre Crew nach Hause zurückkehren konnte, wenn nicht ruhmreich dann wenigstens lebend.
Und so grübelte sie weiter auf einen Einfall hoffend, der das Ganze unter möglichst wenig Verlusten ablaufen lassen würde. Bis ihr die zündende Idee kam.
Es würde riskant werden, sie würde alles auf eine Karte setzen. Und war der Befehl, den sie bei dem Kontakt mit dem äußeren Verteidigungsring der Basis haben würden, erst einmal ausgeführt, gab es keinen Weg zurück – aber den gab es ohnehin schon nicht mehr.
Es war gewagt, aber würde das kühne Vorhaben erfolgreich sein, konnte sie wenigstens die meisten Leben ihrer Crew retten, wenngleich sie ihres im selben Atemzug zweifelsfrei verwarf. Doch ein kommandierender Offizier war dies seiner Crew schuldig – folgten sie ihr loyal in die Schlacht und gaben unter ihrem Kommando ihr Leben, hatte sie dieselbe ehrenvolle Aufgabe, wenn sie ihre Besatzung dadurch retten konnte.
Sie hatte vor, ihre prekäre Lage zwischen der Föderation und dem Tal’Shiar auszunutzen, den Spieß einfach umzudrehen und die Vorteile aus der Situation zu ziehen. Sie würde ihre beiden Gegner gegeneinander ausspielen und vielleicht sogar noch den Sieg davon tragen.
Im Kopf überdachte sie alle Eventualitäten und kam dahin, daß es die bisher hoffnungsvollste Alternative zum sinnlosen Tod des Lockvogels war.

Einige Zeit lang passierte gar nichts mit Ausnahme zwei weiterer einzelner Sensorenkontakte. Doch bald darauf, als sie einen halben Quadranten leeren Raumes hinter sich gebracht hatten, wurde es ernst. Der taktische Offizier meldete ein weiteres Schiff, doch bei einem blieb es nicht. Kurz darauf stellte sich heraus, daß sie die periphere Verteidigung offensichtlich erreicht hatten, denn im Umkreis mehrerer Lichtjahre waren etwa 25 Schiffe aufgetaucht – keine kleinen Zerstörer, sondern größtenteils schwere Kreuzer.
Arrhae spürte, wie die Spannung stieg, doch sie selbst blieb ruhig. Je mehr sie über die Idee nachgedacht hatte, umso mehr gefiel sie ihr. Der Warbird setzte seinen Flug fort und hielt dabei genau Kurs auf eines der Schiffe. Schließlich kam, was kommen musste.
„Riov, der eine Kreuzer ruft die Hawk via Subraum.“ Sie nickte zur Bestätigung.
„Geben Sie mir eine sichere Verbindung zu Arrain tr’Navok!“ befahl sie und umgehend erschien das Gesicht des Offiziers auf dem Hauptschirm. Es war außerdem zu sehen, daß die Rihannsu die Brücke räumten und der Captain der Hawk auf seinem Sessel Platz genommen hatte für den bevorstehenden Komkontakt.
„Riov?“ fragte er, wusste er nicht, was nun kommen würde.
„Denken Sie daran, Arrain, daß die Hawk die Eskorte für die Aehallh darstellt!“ Eine Information, die er kannte und sich deshalb wunderte, weshalb sie dies unnötigerweise ausdrücklich zur Sprache brachte. „Gehen Sie vorerst nicht auf die Kommunikationsversuche ein!“ sprach sie weiter und brach unmittelbar darauf die Verbindung ab. Sie konnte sich auf ihren Io Saehne verlassen, hatte sie den ersten Zug gemacht, wusste er, was weiter zu tun sein würde. Doch der erste Zug musste noch erfolgen.
„Deaktivieren Sie die Interphasentarnung und gehen Sie zurück auf erhöhte Gefechtbereitschaft!“ wandte sie sich wieder an ihren taktischen Offizier, doch diesmal geschah nichts. Schweigendes Erstaunen schlug ihr entgegen und sie drehte sich halb zu ihm herum und blickte in ein von Entsetzen verzerrtes Gesicht. Offensichtlich glaubte dieser Rihannsu, seine Vorgesetzte habe den Verstand verloren.
„Was an meinem Befehl haben Sie nicht verstanden?“ fragte sie und ihre Stimme schnitt scharf durch die Luft.
„Ich habe alles verstanden, Riov“, antwortete er zögerlich.
„Dann führen Sie den Befehl aus! Steuermann, voller Stop vor dem Leitschiff des Verbandes!“

Kurz darauf erschien ein mächtiger dunkelgrüner Warbird aus den Flirren seiner Tarnvorrichtung und rief die erwünschte Reaktion hervor. Die eigenen Sensoren der Aehallh, nun wieder auf voller Leistung laufend, zeigten an, das vier Schiffe in der Umgebung sofort auf Warp gingen und jenes, auf das sie zuhielten, die Schilde und Waffensysteme aktivierte. Und auf der Hawk mussten den Rihannsu gerade die Augen aus den Köpfen fallen.
Es dauert nur wenige Minuten, bis die Aehallh den Kreuzer erreichte und die Geschwindigkeit auf Null reduzierte. Noch immer zeigte sie sich defensiv.
„Rufen Sie das Leitschiff“ befahl sie und wartete auf die Ausführung ihres Befehls.
Daraufhin erschien das Gesicht eines Menschen auf dem Schirm, umrahmt von den leuchtenden Elementen des roten Alarms.
„Hier spricht Captain Nedsaru von der USS Tienanmen. Sie sind in einem kriegerischen Akt in das Territorium der Föderation eingedrungen! Erklären Sie Ihre Anwesenheit!“
„Das werde ich, Captain“, erwiderte Arrhae in einer Ruhe, die absolut gegensätzlich war zu der Bedrohung, die bestand, „aber nicht Ihnen! Uns sind Informationen über das Projekt der Sternenflotte bezüglich einer neu entwickelten Tarnvorrichtung zugetragen worden, wir kennen den Status der Entwicklung und wissen, wo die Basis liegt. Ich werde jedoch nur dem Leiter des Projektes Auskunft über den Grund der Anwesenheit meines Schiffes erteilen.“
Es war ein Drahtseilakt ohnegleichen. Nicht nur, daß es wahrscheinlich merkwürdig erschien, da man der Hawk deutliche Gefechtsspuren ansah, was man allerdings als Missverständnis darstellen konnte. Es würde sicherlich auch Fragen aufwerfen, daß sie den Kommandanten der Basis vor irgendetwas warnen wollte. In Wirklichkeit war es ihre Absicht, sich das Vertrauen eben jener Person zu erschleichen, indem man vom dem beabsichtigen Übergriff des Tal’Shiar erzählte. Doch das eigentliche Problem stellte sich erst, wenn jemand danach fragen würde, weshalb sie das tat. Sicher nicht aus Nächstenliebe, um den armen Sternenflottlern ihre Leben zu retten, die sie bei dem Gefecht ohne jeden Zweifel verlieren würden. Daher musste sie die Arroganz, die man ihrem Volke nachsagte, voll ausspielen, sie musste ihnen glaubhaft machen, daß diese Tarnvorrichtung keine Gefahr für das Imperium darstellte, der Geheimdienst diese nur aus Sicherheitsgründen vernichtet wissen wollte.
Hoffentlich glaubte man ihr dies.
Doch der Mann, der ihr gegenüberstand, machte momentan einen recht ungläubigen Eindruck.
„Erein, senden Sie der Tienanmen die Koordinaten der Station, damit sie sich von dem Wahrheitsgehalt meiner Aussage überzeugen können!“ Ein Funkeln zeigte sich in Arrhaes Augen und aufmerksam beobachtete sie ihren Gegenüber, wie das Misstrauen in seinen Zügen erst wuchs und dann sich in Verwunderung wandelte.
„Nun …“, meinte er schließlich und wandte sich wieder der Rihanna zu, „augenscheinlich haben Sie unser kleines Geheimnis entdeckt. Ich würde sie bitten, Ihren Kurs wieder aufzunehmen und sich von uns geleiten zu lassen.“ Gespielte Freundlichkeit schwang in seiner Stimme mit, doch die Abneigung war spürbar. Arrhae gefiel es nicht, sich nun mehr oder weniger wehrlos in der Hand der Sternenflotte zu befinden, doch sie würde ein Patt aushandeln können. Schließlich nickte sie, daß sie verstanden hatte und schloß den Kanal.
Dann gab sie die entsprechenden Befehle an ihre Offiziere und der Warbird setzte sich, eingekreist von drei Kreuzern und der Hawk – welche anstatt eines weiteren Kreuzers, der zur Sicherung der Peripherie vor Ort blieb, mit flog – in Bewegung.

Das Blatt war offen, aber nur halb, denn das trojanische Pferd wandelte unter ihnen. Die Systeme der Hawk waren soweit modifiziert, daß sie die Biosignale der Rihannsu mit menschlichen und denen anderer Spezies überdeckten. Und bei dem Kontakt zwischen dem besetzten Schiff und der Tienanmen war offensichtlich alles so verlaufen, wie erwartet – andernfalls wäre die Aehallh nun kaum mehr als ein Häufchen Schlacke im tiefen All.

-tbc-
 

Ael

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*/\* Brücke der Hawk */\*

Für Außenstehende musste es ein bizarres Bild sein. Eine wohl aufgeräumte Brücke in den sanften Pastelltönen der Sternenflotte und als Gegensatz dazu Rihannsu in ihren gewohnten grauen Uniform, den zumeist schwarzen kurzen Haaren und den spitzen Ohren. Leise verspürte man das Vibrieren einiger Aggregate und Generatoren und offensichtlich unwohl saß die rihannische Brückencrew in den weichen Sitzen der einstigen Föderations-Crew.

„t’Stark, halten Sie den Kurs und die Geschwindigkeit genau bei, wir wollen doch kein Verdacht erregen.“

„Ie, Io Saeh… Ie, mein Riov.“

Ich zuckte zusammen und hoffte mein Versprecher würde unbemerkt bleiben. Als ich mich verstohlen umsah konnte ich jedenfalls keine Reaktion der anderen feststellen. Io Saehne tr’Navok war während der Fahrt auf der Hawk Riov der selben und zur Zeit etwas missgestimmt. Es gefiehl ihm zwar, ein Schiff zu kommandieren, aber sein erstes eigenes Kommando hatte er sich anders vorgestellt und schon gar nicht auf einem Föderations-Schiff. Und wie um seinen Ärger zu steigern, waren zwar in der Eile unsere persönlichen biologischen Signaturen, denen der ehemaligen Crew der Hawk angepasst, aber leider noch nicht die Nahrungs-Replikatoren. Die nichtangepaßte Replikatoren hatten zur Folge, dass das Essen meist nicht schmeckte und dauernd darauf geachtet werden musste, dass kein Zucker in den Mahlzeiten ist. Nicht einmal Ale, geschweige denn Yffirm-Wein, hatten wir hier um die dienstfreie Zeit etwas angenehmer zu gestalten. Und es war nicht abzusehen, wann wir wieder in den Genuß unserer eigenen Nahrung kommen würden. Gütertransporte waren jetzt jedenfalls zu riskant. Und riskieren konnten wir nun wirklich nichts.
Um wirklich unauffällig zu sein und die Föderations-Biosignaturen aufrechterhalten zu können, wurde die Crew der Hawk eins zu eins von uns ersetzt, was den Vorteil hatte, dass man in Schichten arbeiten konnten.

Diskret stellte sich meine Ablösung hinter mir, geduldig darauf wartend, das Steuer der Hawk übernehmen zu können. Endlich konnte ich aufstehen und meine, vom ungewohnten Sitzen in diesen ergonomischen Stühlen, steifen Glieder zu dehnen und zu strecken. Ich ging auf den Turbolift zu und wie zufällig hatte auch Riov tr’Navok gerade die Brücke übergeben und wartete mit mir zusammen auf den Turbolift.
Ein sanfter Ton zeigte die Ankunft des Liftes an. Ist auf diesem Schiff denn alles sanft??? Das macht mich ja ganz aggressiv.. . Dachte ich wütend und trat energisch auf und ein, wie um mir selber einen normalen Klang bestätigen zu wollen. Doch leider dämpfte ein Teppichboden meinen Schritt und diese Tatsache machte mich noch wütender. Als sich die Tür des Liftes schloß wagte ich es zu tr’Navok aufzuschauen und seiner Miene nach zu urteilen, war er ähnlich wütend wie ich. Seine kupferfarbenen Augen funkelten mich fast schon feindselig an. Ich funkelte zurück und genau dies ließ ihn dazu veranlassen meine Taille zu umfassen und hart seine Lippen auf meine zu pressen. Während ich diesen harten und doch irgendwie zärtlich-leidenschaftlichen Kuß genoß und auch erwiderte, tastete sich meine Hand nach dem Notstop-Sensor. Der Stop des Lifts war fast nicht zu spüren, aber die zärtliche Berührung meiner Ohrspitzen umso mehr. Meine Finger wühlten sich unter seine Uniform um seine heiße Haut zu berühren und genauso hatte ich das Gefühl, seine Hände an meinem gesamten Körper zu fühlen. Hart und doch sinnlich schmiegten sich schon bald unsere nackten Leiber aneinander. Wild liebkosten sich unsere Zungen und beide hatten wir das Gefühl miteinander verschmelzen zu müssen. All die Anspannung, die Aggression der letzten Zeit entlud sich in unserem Liebesspiel. Feucht schimmerte unsere Haut in dem verdammt sanften Licht des Turbolifts. Und mal rau und mal sanft glitten immer und immer wieder unsere Hände über unsere Haut, über unsere Körper. Alles was es jetzt noch gab, war uns und unsere ekstatische Wollust, unsere Gier nach der totalen Verschmelzung.
Genauso wie es begann endete es und leicht schnaufend halfen wir uns gegenseitig in unsere Uniformen. Noch ein paar mal atmeten wir tief durch und dann ließen wir den Lift weiterfahren. Mein nächste Weg war zu einem Terminal des Hauptcomputers um dafür zu sorgen, dass das was eben geschah nur in der Erinnerung zweier Rihannsu, nämlich uns, verblieb…

-tbc-
 

Kuno

New Member
*/\* Maschinenraum der Hawk */\*

Dienst im Maschinenraum war für Rai nichts ungewohntes. Auf einem Schiff der FÖD allerdings schon!

"Verdammt nochmal!" Fluchte Rai und Trat mit aller Kraft gegen die Konsole, "Wieso bekommen wir immer noch keine volle Schildstärke, obwohl ich keinen Fehler feststellen kann?"

Keiner der anwesenden, in erster Linie drei FÖD-Techniker und zwei Sicherheitskräfte von der Aehallh ließen eine Regung erkennen.

"Wir haben 90% Effektivität erreicht, aber die Schilde bekommen nicht mehr wie 30% der benötigten Energie!" stellte Rai nicht zum ersten mal innerhalb der letzten Stunde ziemlich laut fest.

Ein erneuter Tritt gegen die Steuerkonsole lies ein hörbares ansteigendes Summen erklingen, das nach einem Augenblick abschwoll und den Maschinenraum ins Dunkel verfallen lies.

Nur ins immer schwächer Pulsierende, schummrige Licht des Warpkerns getaucht nahmen die Gesichter der anwesenden eine ungesunde bläuliche Farbe an.

Fast Zeitgleich kam eine Anfrage von der Brücke: "Was ist los da unten? Wir haben hier Energieausfall an allen Systemen!"

Ein weiterer Tritt gegen die Konsole lies sowohl die Beleuchtung im Maschinenraum als auch den Warpkern wieder aufleben. "Ähm, nur ein kleines unbedeutendes Mechanisches Problem mit de....., ähm isomiatischen Plasmastring was zu einem abfall des Raummetaphasischer Flußoszillator führte.... nicht weiter schlimm, wurde gerade durch einen Quantensubharmonischen Energieschub überlagert. Sollte nicht wieder vorkommen!"

Hoffentlich würde auf der Brücke niemand bemerken, das Rai absolut keine ahnung hatte was wirklich passiert war. Aber in der Regel wurden eine aneinanderreihung von Fachausdrücken bei Brückenoffizieren nur am Rande wargenommen und hinterließen den Eindruck, Rai wüsste genau was er tat. Nur die Techniker der FÖD schauten sich Verständnisslos an.
 

Arfeh

Ghostwriter
(Jules Fernando)

=/\= Geheime Forschungsstation der Sektion 31, Kommandozentrale =/\=

Bis vor wenigen Minuten hatte Jules Fernando noch geglaubt alles würde endlich nach Plan verlaufen. Es war ihnen in den letzten Wochen gelungen den Konstruktionsfehler in der Tarnvorrichtung zu finden und ihn zu beseitigen. Leider hatte dies zur Folge gehabt, das sie einen wichtigen Teil des Tarngenerators neu konstruieren mussten. Das Planungsstadium hatten sie vor zwei Wochen beendet, seitdem hatten sie an einem neuen Prototypen gearbeitet. Vor zwei Tagen hatten sie die Arbeiten beendet und begonnen ihn zu testen. Sehr erfolgreich bisher.
Nun stand er in der Kommandozentrale und lauschte besorgt dem Bericht seines Sicherheitschefs, während er auf dem Hauptschirm den romulanischen Adler sah, der für einen Warbird stand, der sich, eskortiert von mehreren Schiffen der Sektion, mit hoher Warpgeschwindigkeit auf seine Station zu bewegte.
„Der Kommandant des Warbirds, eine Romulanerin, hat Captain Nedsaru mitgeteilt, dass sie eine wichtige Information hat, die sie allerdings nur ihnen mitteilen will.“
„Stellt der Warbird eine Bedrohung für diese Station dar?“
Der taktische Berater lächelte kurz und schüttelte dann den Kopf.
„Ein einzelner Warbird hat nicht den Hauch einer Chance gegen unsere Streitmacht. Selbst die vier Schiffe würden kurzen Prozess mit ihm machen.“
Unwillkürlich fragte Jules sich, ob in dieser Aussage nicht auch etwas Überheblichkeit mitschwang. Die Romulaner hatten ihre Waffentechnik in den vergangenen Jahrzehnten massiv verbessert. Auch er zweifelte nicht daran, dass die vier Schiffe dem Warbird überlegen waren, aber vermutlich nicht ganz so extrem wie sein taktischer Berater ihm glauben machen wollte. Für ihn stellte dieser Warbird, auch wenn er alleine operieren mochte, eine nicht zu unterschätzende Bedrohung dar. Verdammt, er wusste noch nicht einmal, ob der Warbird wirklich alle operierte.
„Geben sie Gelben Alram.“
Sofort führte der Lieutenant Commander seinen Befehl aus, auch wenn Jules den Eindruck hatte, dass er nicht ganz damit einverstanden war.
„Hat sie noch etwas gesagt?“
„Nur, das sie weiß, was wir hier machen und wo wir sind. Mehr hat sie nicht von sich gegeben.“
Leise brummte Jules und schwieg, sich noch immer fragend, was diese Romulanerin ihm unbedingt mitteilen wollte. Während er über dieser Frage grübelte, fiel ihm auf, das er in seiner Arbeitskleidung, vor allem in seinem weißen Kittel, für eine Begegnung mit der Kommandantin denkbar schlecht gekleidet war.
„Wann werden sie hier eintreffen?“
„In achtzehn Minuten.“
„Gut. Das sollte reichen, wenn etwas ist, ich bin in meinem Quartier.“
„Aye.“ Wie immer kam seinem taktischen Berater das „Sir“ nur sehr, bzw. wie in diesem Fall gar nicht über die Lippen. Ohne ein weiteres Wort verlies Jules die Kommandozentrale und begab sich auf direktem Wege in sein Quartier. Dort zog er sich in Rekordzeit um und kehrte zurück in die Kommandozentrale. Dort angekommen trug er einen modischen Anzug, über eine Uniform verfügte er nicht, da er kein Militär war. Leicht amüsiert hob der Commander eine Augenbraue, aber ein deutlicher Blick seines Chefs lies seinen Gesichtsausdruck wieder zu der üblichen, neutralen und professionellen Maske werden.
„Wie lange noch?“ fragte er, kaum das er das Zentrum der Zentrale erreicht hatte.
„Zwei Minuten.“
„Wo wollen sie das Schiff anhalten lassen?“
Wie gewöhnlich überlies er taktische Fragen dem Commander, er war schließlich Wissenschaftler und kein Militär.
„Außerhalb des Verteidigungsperimeters. Dort.“ Ein Lichtpunkt erschien auf dem Bildschirm. Auch Jules erkannte, das der Ort optimal war. Nahezu alle stationären Verteidigungssysteme konnten das fremde Schiff erfassen, während die drei ständig bei der Station anwesenden Schiffe gemeinsam mit den vier anderen den Warbird einkreisen würden. Sollte es sich tatsächlich um einen Trick handeln, würden die Romulaner keine Gelegenheit bekommen Schaden anzurichten.
„Sie sind da.“
„Auf den Schirm.“
Auf dem Schirm erschien der große, grüne D’Deridex Warbird, flankiert von zwei Kreuzern. Überrascht hielt Jules den Atem an, so groß und imposant hatte er sich einen Warbird nicht vorgestellt.
„Öffnen sie einen Kanal.“
„Kanal offen.“
Auf dem Bildschirm erschien die Brücke des Warbirds, eine gutaussehende Romulanerin erhob sich vom Sessel in der Mitte der Brücke. Jules räusperte sich kurz bevor er sie ansprach.
„Mein Name ist Jules Fernando, ich bin der Leiter dieser Einrichtung. Sie wollten mit mir sprechen?“

-tbc-
 

Arrhae

New Member
(Arrhae)

Der Rihanna war nicht wohl. Ihr war überhaupt nicht wohl. Doch jetzt war es zu spät.
Sie befanden sich, eskortiert von Sternenflottenkreuzern auf dem Weg zu ihrem eigentlichen Ziel. Unterwegs hatte sie veranlasst, einen Datentransfercheck mit der Hawk zu unternehmen, ob sie mit ihrem Io Saehne konferieren konnte. Wäre es aufgefallen, wären ihre Chancen so noch halbwegs gut gewesen mit zwei gegen drei. Doch wie es schien, ging wenigstens dabei alles gut.
Es dauerte nicht lange und die Station kam in Sensorenreichweite. Eigentlich hatte sich Arrhae etwas Größeres, Imposanteres vorgestellt, aber diese Station war regelrecht klein. Vielleicht lag es auch einfach daran, daß sie durch die rihannische Bauweise von Raumschiffen einfach andere Dimensionen gewohnt war.
Kurz darauf erreichte den Warbird eine Mitteilung, der zufolge er etwa 30.000 Kilometer von der Station entfernt seine Position halten sollte. Eingekreist von Schiffen war sofort klar, was damit beabsichtigt wurde. Doch Arrhae ließ sich nichts anmerken, für wie riskant sie selbst dieses Unternehmen hielt. Schließlich wurde ein Kanal geöffnet und auf dem Schirm erschien ein Mensch mittleren Alters, der sehr zu Arrhaes Verwunderung in Zivil gekleidet war. Doch umgehend konzentrierte sie sich wieder auf die Situation.
„Mein Name ist Jules Fernando, ich bin der Leiter dieser Einrichtung. Sie wollten mit mir sprechen?“
„Das ist korrekt. Gestatten Sie mir jedoch bitte, an Bord Ihrer Station zu kommen.“ Augenblicklich war Misstrauen in das Gesicht des Menschen eingezogen. „Aus Sicherheitsgründen werde ich meine Nachricht nicht über ein abhörbares Medium weitergeben!“ Und sie ließ keinen Zweifel daran, daß ihr Entschluß feststand.
Eine Zeit des Schweigens verstrich, bis sich aber schließlich die Züge des Mannes ein wenig wieder entspannten.
„Ich schlage vor, daß ich mich mit einem Shuttle und einer Eskorte an Bord begebe.“
„Sie werden sich beamen“, er war zwar nicht der Taktiker, aber was sicherheitsrelevante Dinge bezüglich dieser Station anging, wusste er Bescheid. Und die Romulaner in einem Shuttle anfliegen zu lassen, war ein gewaltiges Risiko. „Sie und drei Personen als Begleitung, wenn Sie darauf bestehen. Und das Sie unbewaffnet kommen, setze ich einfach voraus!“
Arrhae nickte und schloß den Kanal. Er war freundlich, wenn auch bestimmt gewesen. Doch ihrer Ansicht nach war er nicht in der Position, Dinge zu fordern. Doch noch hieß es einstecken, sich den Gegebenheiten anpassen und gute Miene zum bösen Spiel zu machen.
Kurz darauf schickte sie eine Nachricht an die Hawk, was nun passieren würde, wobei Taev einräumte, mit an Bord gehen zu wollen. Anschließend begab sie sich den zwei Sicherheitsoffizieren tr’Lhiutan und einem seiner Mitarbeiter in den Transporterraum.

Keine Minute später befanden sie sich an Bord der Basis und das Begrüßungskomitee war nicht zu verachten. Als die vier Rihannsu rematerialisierten standen fünf Sternenflottensicherheitsleute im Raum, neben dem Mann, der sich als Jules Fernando vorgestellt hatte. Und im Gang vor dem Transporterraum standen noch einmal so viele Personen. Doch Arrhae ließ sich nicht abschrecken, warum auch? Niemand würde ihnen vorerst etwas antun, noch waren sie in Sicherheit.
Fernando geleitete sie nach einem kleinen Marsch in einen Besprechungsraum, wobei die Riov darauf bestand, daß es ein Gespräch unter sechs Augen werden würde – der Mensch und sie, einschließlich ihr Erster Offizier. Nachdem er zugestimmt hatte, traten sie ein.
„Kann ich Ihnen etwas anbieten?“ Er sprach mit Feinden, doch anders als Sternenflottenoffiziere konnte er dies aus seiner Stimme fernhalten. Aber die beiden Rihannsu lehnten aus gesundem Misstrauen heraus ab. Er selbst nahm sich ein kleines Glas Wasser und setzte sich den beiden gegenüber in einen der Sessel.
Wieder folgte Stille, es machte den Eindruck von Verlegenheit und Taev und Arrhae wechselten kurz einen viel sagenden Blick. Es war ihm dabei deutlich anzusehen, daß er keineswegs begeistert war von dem Vorhaben der Riov, doch so lange er ihr gegenüber loyal war, war es nur recht. Außerdem würde er jetzt ohnehin ihre Gründe dafür erfahren, denn was sie diesbezüglich zu sagen hatte, würde der Wahrheit entsprechen.

„Nun, Sie wollten mir etwas sagen“, brach er letztendlich das Schweigen.
„Sie verstoßen hier frei und offen gegen den Vertrag von Algeron, indem Sie eine Tarnvorrichtung bauen.“ Sie hielt es für sinnvoll, diese Runde mit einer Anklage zu eröffnen. „Möglicherweise stellt diese eine Gefahr dar, da sie das Kräftegleichgewicht zwischen der Föderation und dem Imperium stören könnte, was ich jedoch ernsthaft bezweifle. Aber das tut hier weniger zur Sache und deswegen sind wir auch nicht hier.“
„Weswegen dann?“ fragte er, sichtlich interessiert.
„Um Sie zu warnen!“
„Warnen? Wovor? Vor Ihnen?“ Ein ironisches Lächeln zeigte sich in seinem Gesicht, jedoch nicht begleitet von seinen hellen Augen. Diese strahlten nach wie vor Ernsthaftigkeit und Wachsamkeit aus.
„Wie sollte mein Schiff als ein einzelnes Ihnen Schaden zufügen können?“
„Gar nicht!“ antwortete er selbstsicher, mit der Einschätzung seines taktischen Offiziers im Hinterkopf.
„Eben. Aber eine Flotte kann es. Eine Flotte, deren Vorhut wir sein sollen und deren Größe und Stärke weder Ihnen noch mir bekannt ist. Ich weiß nur eines“, und sie ließ eine bedeutungsschwangere Pause, „sie gehört dem Tal’Shiar. Und ich denke, Sie sind mit den Arbeitsweisen und Methoden des Tal’Shiar zumindest im Überblick vertraut.“ Eine gewisse Herablassung schwang in ihren Worten mit, Stolz, den besten Geheimdienst der Galaxis als einen Teil ihres Volkes bezeichnen zu können. Auch wenn er in dieser Situation alles andere als erwünscht war.
„Sie sind unerbittlich in der Verfolgung ihrer Ziele.“ Kommentierte er.
„Und im Kampf sind Sie gnadenloser als Klingonen!“ Der Vergleich passte ihr nicht und auch Taev verzog das Gesicht, doch er war wenigstens zutreffend. Denn die Grausamkeit der Klingonen im Kampf war legendär.
„Nur eines frage ich mich“, offene Neugier spiegelte sich teilweise in seinen Augen, „warum verraten Sie mir das alles?“
„Weil ich verraten wurde!“
„Inwiefern?“ Ein Aufblitzen war zu erkennen.
„An sich war mein Schiff mit dieser Aufgabe betraut, wir sollten die Basis ausfindig machen und herausfinden, ob das, was sie hier tun, eine Gefahr für uns darstellt.“ Taev lauschte die ganze Zeit über, verfolgte das Gespräch mit einem Wechsel von Blicken und entdeckte die erste Lüge, die zur Sicherheit dorthin musste. Wobei dem Menschen gewiß klar war, woraus die eigentliche Aufgabe bestand. „Doch ich erfuhr, daß wir gewissermaßen nur ein Köder sein sollten. Und ich hasse es, derartiges zu sein. Insbesondere in einem geheimdienstlichen Ränkespiel!“ Deutliche und ehrliche Abscheu war vernehmbar.
„Sie erzählen mir das alles nur, weil Sie verraten wurden? Dafür verraten Sie eine Aktion ihres Geheimdienstes?“ Offensichtlich wollte er dies nicht glauben.
„Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, dies ist keineswegs eine Angelegenheit meiner persönlichen Ehre. Ich versuche lediglich, meine Crew zu retten, die man geradewegs in den Tod schicken wollte.“ Ehrlich, hoffentlich auch überzeugend. „Würden Sie das nicht tun – zugunsten Ihrer Crew entscheiden, angesichts der Bedrohung einer so offensichtlichen Gefahr?“
Die Frage hatte sie unglücklicherweise an den falschen gestellt, an jemanden, der keine Verantwortung über andere Leben trug, nur über ein Projekt, welches Leben kosten würde. Aufgrund dessen wuchs sein Misstrauen wieder.
„Sie verraten eine Aktion, die von Ihrer Seite in Anbetracht der drohenden Möglichkeit der Gefährdung des Kräftegleichgewichts, wie Sie es so schön ausdrückten, gewiß als enorm wichtig gilt und weshalb auch Ihr Geheimdienst damit betraut wurde. Und da soll ich Ihnen glauben, daß Sie allein als noble Geste und im Sinne des Überlebens Ihrer Crew handeln?“ Es wurde etwas brenzlig.
„Ich bin Rihannsu, aber ich bin auch Kommandant dieses Schiffes und als dieser verantwortlich für jedes einzelne der 1200 Leben an Bord!“
Langsam wurde es doch zu einer Angelegenheit ihrer persönlichen Ehre – als Kommandant. Und wenn sie da wieder herauskamen.
Denn es schien, als ging Arrhaes Rechnung nicht auf.

-tbc-
 

Ael

New Member
=/\= Basis der Sternenflotte =/\=

Wohl war mir nicht, als wir uns in der Basis der Sternenflotte materialisieren. Aber unsere Riov wollte unbedingt einen Mediziner dabei haben. Ungewohnter weise trug ich die Uniform eines Sicherheitsoffiziers, aber eine medizinische Uniform hätten die Angehörigen der Sternenflotte vielleicht misstrauisch gemacht. Und das zu Recht.
Mein Auftrag war eindeutig und hoffentlich durchführbar. Die größte Sorge, die ich hatte, war, dass die Biofilter der Station meine „Fracht“ unbrauchbar, ausfiltern oder gar Alarm schlagen würden. Alarm hatte es zum Glück nicht gegeben, dass andere konnte ich aber erst herausfinden, wenn ich einen Augenblick allein war. Und allein war ich schneller als gedacht, denn unsere Riov wollte den Leiter der Station unter sechs Augen sprechen.
Unter einem Vorwand den alle Lebewesen mit Stoffwechsel vorbringen, erhielt ich die Gelegenheit, allein zu sein. Bei den Terranern vollzog man den Abschluß des Stoffwechsel in speziellen Einrichtungen allein. Um mich mal terranisch auszudrücken, ich begab mich auf einer der Toiletten der Station. Vorsichtig hob ich die Haut meines linken Oberschenkels an. Da drunter erschien ein kleines flaches Etui, welches ich entnahm. Als ich den Deckel öffnete erwachte sein Innenleben und ein kleines grünes Licht sagte mir, dass es Einsatz bereit sei. Ich entnahm ihm eine winzig kleine Phiole und hielt es vor einem winzigen Sensor unterhalb des grünen Lichtes. Langsam zählte ich in Gedanken rückwärts. Das Licht blieb grün. Vorsichtig öffnete ich die Phiole und entleerte den Inhalt, mit dem Wissen, dass die Station ein geschlossenes System hatte, in das kleine Becken, welches einem erlaubte, sich die Hände zu reinigen.
Rasch versteckte ich das kleine Etui wieder unter der Haut meines linken Oberschenkels und nach angemessener Zeit und der Verbreitung entsprechenden Geruchs verließ ich die Toilette wieder. Nun war es eine Frage der Zeit, wann unser kleines medizinisches Experiments Erfolg zeigte… .

-tbc-
 

Taev

Administrator
..:: An Board der Raumstation ::..

Nach einem kurzen kühlen Willkommen, was ja auch nicht anders zu erwarten war, ging Arrhae in die Offensive. Ich war nicht wirklich ihrer Ansicht und teilte auch nicht ihren Optimismus für diese Aktion die wir gerade durchführten. Kurze Zeit später waren Arrhae und der Leiter der Basis Jules Fernando in ein hitziges Gespräch verwickelt. Ich hielt mich vornehm im Hintergrund und hoffte, dass tr'Cael seinen Teil der Mission erfolgreich ausführen kann zu dem er sich vor kurzer Zeit aufgemacht hatte.

Ich warf einen kurzen unauffälligen Blick auf meinen Zeitrechner welchen ich am Unterarm trug und rechnete mir aus wann die Wirkung des Mittels einsetzen würde. Die Station hatte einen geschlossenen Kreislauf und die Klimageräte wie auch die Luftbefeuchtungsgeräte der Föderation benötigten Wasser.

Ich war mit einem Ohr ständig bei der Unterhaltung gewesen und so wie es schien, schien Arrhaes Taktik fehlgeschlagen zu sein. Jules Fernando blickte sie misstrauisch an während Arrhae versuchte, ein möglichst neutrales Gesicht zu machen und nicht unsicher zu wirken. Ich wechselte meinen Blick zwischen dem Riov und dem Leiter der Station als ich im Augenwickel bemerkte wie sich ein Sicherheitsoffizier wie wild am Hals zu kratzen begann ... Ich lächelte innerlich kalt und lies meinen Blick kurz durch den Raum gleiten, das Mittel hatte begonnen zu wirken.

....

Jules Fernando wurde aufmerksam und drehte sich um. Entsetzten war in seinen Augen zu erkennen als er sich wieder uns zuwandte ... wütend wollte er auf Arrhae losgehen und stiess dabei terranische Flüche aus die ich weder mit meinen Kentnissen der Föderationssprache noch mit Hilfe des Universalübersetzers verstehen konnte. Bevor er jedoch überhaupt etwas tun konnte, hatte auch bei ihm die Wirkung eingesetzt ... er ging in die Knie und fasste sich mit den Händen an die Kehle. Röchelnd hauchte er ein "Ihr hinterlisten Romulaner", bevor er zusammensackte. Ein Alarm ertönte bisher nicht und es schien, als ob niemand ausserhalb der Station unsere Aktion bemerkt hatte...

Arrhae hatte ihr Gesicht zu einem hämischen Grinsen verzogen und wir wandten uns von Fernado ab als auch schon tr'Cael eintrat und wir unsere Blicke ihm zuwandten.

Arrhae: "Gut gemacht tr'Cael"
Cael: "Danke für das Lob Rekkhai"
Arrhae: "Wie lange werden sie bewusstlos sein?"
Cael: "Das Wirkung wird nach Föderationszeit nur wenige Stunden dauern"
Arrhae: "Gut. Suchen sie zur Sicherheit auf der Station nach Leuten die dem Mittel nicht ausgesetzt worden sind."
Cael: "Ie Rekkahi"

Cael griff sich das Phasergewehr eines Sicherheitsoffiziers und verliess den Raum.

Arrhae: "Nun, dann bleibt nur noch die Verteidigung auszuschalten und die die Aehallh zu informieren"
Navok: "Ie. Ich werde mich um die Verteidigung kümmern."
Arrhae: "Gut, währenddessen kopiere ich die Computerdaten und informiere die Aehallh über unseren bisherigen Erfolg. Leider können wird die Selbstzerstörung der Station nicht aktivieren."
Navok: "Ie, ich weiss. Ich werde einige Geschütze auf die Station richten, das sollte reichen. Wir werden sie feuern lassen sobald wir rausgebeamt werden."
Arrhae: "Gut. Ich hoffe nur, dass der Tal'Shiar nicht zu früh eintrifft und uns einen Strich durch die Rechnung macht"

Ich nickte, schnappte mir zur Sicherheit ebenfalls einen Phaser und verliess den Raum in Richtung Kontrollraum der Verteidungsanlagen. Auf den Gängen lagen mehrere Personen. Das Mittel hatte perfekt gewirkt ... es war ihnen regelrecht die Luft abgeklemmt worden.

-tbc-
 
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